Maximilian Buddenbohm's Blog, page 406
October 1, 2012
Zirkus Charles Knie
Sohn II kannte noch keinen Zirkus, also haben wir die Gelegenheit genutzt und uns am Wochenende eine Vorstellung des Zirkus Charles Knie angesehen. Da ging ich nicht gerade begeistert hin, sondern eher in der unangenehmen Vorstellung, mich stundenlang langweilen zu müssen. Mein letztes Zirkuserlebnis ist viele Jahre her, danach habe ich so etwas nur noch eher gähnend im Fernsehen zur Kenntnis genommen, damals, als ich noch ferngesehen habe – und dann schließlich gar nicht mehr. Zirkus, meine Güte. Aber mit Kindern kommt man natürlich daran nicht mehr vorbei, Bildung besteht eben nicht nur in der frühzeitigen Heranführung an Goethe-Zitate und Star-Wars-Figuren, Bildung umfasst selbstverständlich auch Zoo und Zirkus.
Und es war gut, es war sogar richtig gut. Ein beeindruckendes Programm, perfekt dargeboten, schnell, schön und abwechslungsreich. Das hätte mir vermutlich selbst dann gefallen, wenn ich nicht zwei ekstatische Kleinkinder dabei gehabt hätte. Es dauerte nach Vorstellungsbeginn nur etwa zehn Sekunden, bis es die Söhne nicht mehr auf den Plätzen hielt und sie der Herzdame und mir auf den jeweiligen Schoß sprangen, von wo sie dann mit aufgerissenen Augen und durchgehend offenem Mund den Rest des Programms verfolgten, hin- und herzuckend, auf- und abwippend, klatschend, jubelnd, kreischend, lachend. Und das ist dann auch ein Geschenk, wenn man so eine große, unfassbar wundervolle Angelegenheit wie einen richtig riesigen Zirkus noch einmal aus Kinderaugen miterleben kann. Wenn man sich vorstellt, man sieht zum allerersten Mal bunt gezäumte Pferde in die Manege traben, Zebras im kreisenden Galopp, Elefanten sich aufrichten, Jongleure Dinge umherwirbeln, Artisten sich verbiegen. Wenn man sich vorstellt, man würde all das nicht bereits hundertmal, tausendmal gesehen haben, das bunte, sich verwirbelnde Licht in der Mitte der Manege, das Spotlicht, das tastend über die Zuschauerreihen kreist, die plötzliche Nachtschwärze beim Umbau. Wenn man sich vorstellt, man hätte all das noch nie gehört, was so ein Zirkus-Live-Orchester möglich macht, die fröhlichen Auftaktmelodie, die seltsamen Geräusche des Clowns, die Trommelwirbel beim Hochseildrama, die leiser und leiser werden, dann wieder langsam lauter, während oben Artisten durch die Lüfte schwingen, weit über das sichere Netz hinaus, die plötzliche atemlose Stille, während die da oben gefährliche Übungen vorhaben, während sie tatsächlich die sichere Schaukel loslassen und frei fliegen, Saltos drehend, weit, weit zum anderen Artisten, der im richtigen Moment zugreift und die Musik jubelt jäh auf und das ganze Zelt klatscht und wogt und trampelt und wenn man sich das also alles vorstellt, dann kann man sich schon fragen, wie es einen nicht schier zerreißen soll, während so einer Vorstellung, die gar kein Ende nimmt und immer noch spannender wird. Und man denkt sich so nebenbei: „Wie kann man eigentlich so bekloppt sein, und keine Kinder haben wollen?“ Und so etwas muss man ab und zu auch denken, glaube ich, es hilft. Bei allem.
Und Sohn II, auf meinem Schoß, er sah nach der ersten Aufregung ein paar Minuten ganz, ganz still zu, dann nickte er, dann klatschte er, dann hopste er, dann riss es ihn plötzlich nach vorne, dann wieder unvermittelt nach hinten, dann wurde er wieder still, dann mochte er nicht hinsehen, dann wieder doch – da traten gerade die Artisten auf. Ein Mann verformte sich äußerst seltsam und eine Frau stand Hand auf ihm, in orthopädisch fragwürdiger Verflechtung, dann drehten und wanden sich beide, bis die Figur plötzlich ganz anders aussah, aber nicht gerade wahrscheinlicher, dann drehten sie sich wieder –und ich hatte plötzlich das seltsame Gefühl, kein Kind mehr auf dem Schoß zu haben, sondern so etwas wie einen sehr stark gespannten Flitzbogen. Sehr, sehr stark gespannt sogar, von Kopf bis Fuß. Und gerade als ich ihn fragen wollte, ob alles in Ordnung sei, da warf er seinen Kopf nach hinten, bog den Bauch zum Zelthimmel, tastete mit einem Fuß nach den Rückenlehnen der Stuhlreihe vor uns und streckte sich zu einer überraschend formschönen Brücke. Ein Bein weit vorne, das andere Bein zeigte elegant zum Himmel, eine Hand hielt eisern klammernd mein Bein, die andere winkte huldvoll in die verdutzten Gesichter der Menschen neben, vor und hinter uns, der Bauch immer weiter nach oben gewölbt. Ich sah ihn über Kopf grinsen, ein glückliches Kind unter der Zirkuskuppel.
Chuck Norris und Sohn II sehen sich Sachen nicht lange an. Das ist eben mehr so die Eingreiftruppe.
September 29, 2012
Freizeitsport
Mit Kindern erlebt man seltsame Dinge, man geht z.B. in einen Kletterwald. Das ist ein Wald, in den man auf verschiedenen Höhen Kletterwege in die Bäume gebaut hat, auf denen man sich entlang zu hangeln hat, von Hindernis zu Hindernis. Die Wege haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Es fängt kleinkindertauglich an und endet sehr erwachsen knapp vor den Turnkünsten der Oran-Utans. Menschen mit Höhenangst bleiben also lieber gleich ganz weg. Man wird natürlich angeseilt, es gibt ein ausgeklügeltes Sicherungssystem, es kann wirklich nicht viel passieren. Ab und zu muss zwar jemand von irgendwo weit oben abgeseilt werden, weil er nicht mehr kann oder sich überschätzt hat, aber das ist ein überschaubares Problem, das Personal ist da sehr routiniert.
Dennoch ist es ein brandgefährliches Vergnügen, aus einem ganz anderen Grund, nicht wegen der Höhe oder der Anstrengung. Sondern wegen der Ausrüstung. Um dort zu klettern muss man nämlich einen Helm aufsetzen, der wenig kleidsam ist – um es einmal sehr, sehr freundlich auszudrücken. Und man muss ein Gurtsystem anlegen, das den Träger auch nicht gerade verschönert. Wenn man den Effekt zuhause einmal nachempfinden möchte: Einfach ein normales Nudelsieb mit einem Band auf dem Kopf befestigen und alle verfügbaren Gürtel im Haushalt kreuz und quer über den Körper binden. Dann vor den Partner treten und in lässiger Pose fragen: „Na, wie sehe ich aus? Ich mache jetzt Sport.“ Das Risiko müsste unmittelbar verständlich sein: So etwas kann man sich nur in gut angejahrten Ehen leisten.
Daher eine gute gemeinte Warnung an junge Paare, Menschen in der Anbahnungsphase und Verliebte aller Stufen – wenn Ihr sportlich klettern wollt, dann geht getrennt hin und meidet den gegenseitigen Anblick.
Ihr geht sonst vielleicht getrennt zurück.
Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten und der Ostsee-Zeitung.
September 28, 2012
Im Heimatdorf
September 26, 2012
Ein Arschmops von Woche
So würde es Sohn II jedenfalls vermutlich ausdrücken, wenn er diesen Blogeintrag hätte betiteln müssen. Er ist faszinierend kreativ mit Schimpfwörtern, wir zählen das zu den sinnvolleren Begabungen. Die Woche war jedenfalls so unentspannt und von Terminen und Arbeit zerfieselt, dass die zwei Stunden auf dem Zahnarztstuhl mit Abstand der ruhigste Moment waren, da gewinnt man doch glatt ein ganz neues Verhältnis zu diesem Berufsstand. Man darf liegen und muss nichts sagen, manchmal ist das schon viel. Keine Zeit für Blogeinträge, aber wenn ich Zeit hätte, dann würde ich dominomäßig an diesen Text drüben bei Anne noch etwas anlegen, denn die Benennung von Kindergartengruppen scheint mir ein thematischer Abgrund von besonderer Tiefe zu sein. Wie auch die Benennung von Kindergärten. Vielleicht möchte der eine oder andere drüben in den Kommentaren noch faszinierende Beispiele beisteuern?
Ich ziehe mich auf der Suche nach der seelischen Wiederaufknuspertaste aufs Land zurück und sehe mir verregnete Landschaften ohne Höhepunkte, Schönheit und Charme in nasskaltem Wetter an. Das gibt immer so ein heimeliges Gefühl, für uns Bewohner der norddeutschen Tiefebene.
September 24, 2012
Woanders
Bei Isa wird wieder gedichtet – und zwar reichlich. Ich habe mich selbstverständlich auch beteiligt, ich kann an so etwas ja nicht vorbeigehen. Bekannte Gedichte im Remix als Limerick – ganz wunderbar.
Mein Bruder bloggt neuerdings auch, und zwar über seinen Beruf. Da er Glasermeister ist fällt sein Berufsalltag etwas anders aus als meiner – obwohl er sich eigentlich auch mit Sprachproblemen und Zahlen herumschlägt, genau wie ich.
Und diese Aufnahmen von Baudelaire könnte ich mir immer wieder ansehen. Faszinierend, wie Mr. Spock sagen würde.
September 22, 2012
Terminhinweis
Oh, eine Wohltätigkeitslesung für eine Suppenküche – da mache ich doch mit. Und bin dann, sieh an, auch einmal an einem Projekt beteiligt, das der Herr Schlingensief begonnen hat. Faszinierend.
Am 07. Oktober in Hamburg in der Neustädter Straße 31.b. Um 20:15.
Es gibt Bier für einen Euro. Wer nicht zuhören will, kann sich also immerhin günstig betrinken, das gibt es auch nicht bei jeder Lesung.
Alles weitere steht bei Ina, die dort dann auch liest – lesen Sie hier.
Herbstzeit, Lesezeit – Zur kindlichen Reaktanz nach den Modellen der Weltliteratur
Es regnet, es wird kälter, dunkel ist es auch noch, die Söhne spielen im Kinderzimmer friedlich mit der Eisenbahn, schon seit mindestens zehn Minuten. Sie wollen nicht nach draußen, sie prügeln sich gerade nicht. Da kann man sich also endlich wieder in Ruhe Büchern zuwenden. Gerade noch rechtzeitig, bevor ich in einer der kommenden Nächte von dem einstürzenden Stapel ungelesener Bücher auf dem Nachttisch wegen einer unvorsichtigen Bewegung im Schlaf erschlagen werde. Auch der Literaturfreund lebt immer voll im Risiko.
Ich lese gerne Klassiker, das ist eine Haltung, die nicht unbedingt mehrheitsfähig ist. Ich lese sie sogar so gerne, dass es mich oft davon abhält, moderne Autoren zu lesen, schlimm, schlimm. Aber nachdem ich ein paar Jahre Leseerfahrung habe, neige ich zu der Ansicht, von den Klassikern mehr zu haben als von dem, was in den Buchhandlungen auf dem Tisch mit den Neuerscheinungen liegt. Da können natürlich dennoch großartige Werke dabei sein, keine Frage. Aber wie soll man dazu kommen, so etwas mühsam herauszufinden, so lange noch etwas Fontane übrig ist? Ich finde das immer wieder nahezu unlösbar, entscheide aber im Zweifel meist für die Vergangenheit. Für Werke, die aus ihrer Zeit herausragen wie Denkmäler. In vielen Fällen tun sie das mit gutem Recht und ich möchte an einem Beispiel zeigen, wie sinnig diese Werke immer noch sind. Betrachten wir eine typische Familiensituation im Licht einiger Klassiker. Man kommt verblüffend weit damit. Und man weiß, welche Muster nicht gut ausgehen können. Und auch, dass es letztlich keine vernünftigen Lösungen gibt.
Nehmen wir an, ein Kind liegt auf dem Sofa herum, starrt auf das iPad und macht schon auf den ersten Blick einen wenig kooperativen Eindruck. Man fordert das Kind auf, das iPad wegzulegen, sich zum Abendbrotstisch zu bewegen und Schwarzbrot zu konsumieren. Das Kind sieht genervt hoch und verweigert sich. Belesene Eltern können die Arten der Verweigerung grob nach literarischen Vorbildern klassifizieren, in etwa wie folgt:
Oblomow
Das Kind guckt mäßig interessiert, nickt, sagt etwas wie „Ja, ja“ – und bleibt dann seufzend liegen. Sieht vielleicht an die Decke, das iPad ist gar nicht mehr so interessant, aber der Reiz des Schwarzbrotes andererseits ist auch nicht stark genug. Eigentlich weiß das Kind gar nicht recht, ob es wirklich Hunger hat. Immer wieder essen, muss das denn sein? Wozu? Bevor es sich an den Tisch bequemt, muss es noch eine Weile darüber nachdenken, was hier eigentlich vor sich geht, da ist auch ein wenig Müdigkeit zu spüren, und wenn man schon so günstig auf dem Sofa liegt, könnte man auch ein wenig dösen, danach hätte man womöglich auch mehr Hunger, das wäre doch praktisch. Das iPad sinkt, die Lider auch. Auf eine weitere Aufforderung der Eltern reagiert das Kind gelassen mit eine wohlig geseufzten: „Ja, gleich“. Die Eltern deuten dies als positives Anzeichen und hoffen, in einer halben Stubnde weiterzukommen: „Lass ihn mal noch einen Augenblick.“ (Iwan Gontscharow: Oblomow, erschienen 1859. Ein durch und durch wunderbarer Roman, lehrreich, herrlich und grandios niederschmetternd. Es dürfte wenig Leser geben, die sich den Fragen, die das Buch aufwirft, entziehen können.)
Hamlet
Das Kind setzt sich ruckartig auf und singt seltsame Lieder, ein wirres Gemisch aus Kindergartenliedgut und Charts. Dazu zieht es sich den Pullover halb über den Kopf und versucht, mit den großen Zehen in den Ohren zu bohren. Dabei fällt es vom Sofa, auf ein vorbeikrabbelndes Geschwisterkind, welches heulend mit Nasenbluten liegenbleibt, woran es aber, wie das Täterkind schnell erkennt, „zumindest nicht gleich sofort jetzt“ sterben wird. Auf eine weitere Aufforderung der Eltern reagiert das Kind hysterisch sinnlos mit dem Aufsagen seines kompletten Wunschzettels für Weihnachten. Dann rennt es zum Tisch und beißt in die Butter. Dabei wirft es ein Glas um, dessen Inhalt sich über die Eltern ergießt, die daraufhin aufspringen und mit den Köpfen zusammenstoßen, was einen längeren Ehekrach auslöst. (William Shakespeare: Die Tragödie von Hamlet, Prinz von Dänemark, erschienen um das Jahr 1600. Eines der großen Dramen, die auch dann Spaß machen, wenn man sie zwischendurch in der S-Bahn liest. Unfassbar gut. Lohnt sich auch immer wieder im Theater.)
Bartleby
Das Kind sagt „Ich möchte lieber nicht“ und starrt weiter auf das iPad. Es sieht nicht hoch, seine Miene verändert sich nicht. Ein Kontrollblick erweist, dass das Kind auf dem iPad gar nichts macht, es liegt einfach nur da und starrt vor sich hin. Es ist nicht unfreundlich, es wirkt nicht aufsässig, es sieht aber auch nicht so aus, als würde es gleich aufstehen. Es sieht genau genommen nicht so aus, als würd es jemals wieder aufstehen. Auf eine weitere Aufforderung der Eltern reagiert es in einem faszinierend neutralen Tonfall und wiederholt: „Ich möchte lieber nicht.“ Wenn die Eltern in einem Anfall experimenteller Pädagogik beschließen, das Kind einfach liegenzulassen und nachts um drei einmal nachsehen, was aus der Situation geworden ist, liegt es immer noch da. (Herman Melville: Bartleby der Schreiber, erschienen 1853. Ein Buch, das man auch dann kennen muss, wenn man in großen Konzernen arbeitet, aus irgendwelchen Gründen Kafka ausgelassen hat oder depressiv ist.)
Kohlhaas:
Das Kind setzt sich auf, guckt finster und verweist auf seinen Bruder, der auch nicht am Tisch sitzt. Ist es zu fassen! Es erinnert außerdem daran, dass ihm schon seit Tagen Grießbrei versprochen wurde, das es am Morgen noch hieß, vor dem Abendessen solle es einen Film geben und stellt mit anschwellendem Zorn in der Stimme fest, dass sein Lieblingsteller gar nicht auf dem Tisch steht. Auf eine weitere Aufforderung der Eltern steht es wortlos auf, zieht sich an und macht Anstalten, die Wohnung zu verlassen. Nachfragen weicht es aus, man darf jedoch annehmen, dass es sich irgendwo beschweren möchte, bei den Nachbarn, in der Kita, wer weiß. Während die Tür knallt, hört man noch die Satzfetzen „ungerecht… Gemeinheit… nie wieder… mit mir nicht.“ (Heinrich von Kleist: Michael Kohlhaas, erschienen 1808. Wer das Buch nur aus der Schulzeit kennt, sollte unbedingt einen zweiten Versuch wagen.)
September 21, 2012
Auf dem Arbeitsweg
Detail aus der Windrose, einer Installation, zu der man hier mehr lesen kann.
Regelmäßig liegen Blumen auf den Steinen. Das ist gleich neben dem Spielplatz, Kinder sammeln die Blumen auf und manchen Eltern sieht man dann die Unsicherheit an – sollte man sie nicht lieber liegen lassen? Oder ist es gerade gut, wenn sie mitgenommen werden? Unentschlossen gemurmelte Anweisungen an die Kinder, die emsig Blüten für Mama bündeln.
Wenn es regnet, dann liegt da trüber Blumenmatsch. Wenn die Sonne scheint, dann leuchten abends die Blüten auf dem Boden. Die Touristen bleiben stehen, lesen Namen und sagen nanu, guck mal, Fredie Mercury. Und wer ist Franz? Und wer ist der da? Und der da? Und dann gehen sie grübelnd weiter und denken an Freddie und an irgendwen und der Schriftzug, der auf einem anderen Stein steht: “Mémoire nomade”, also Nomadisierendes Gedächtnis”, er trifft die Sache verblüffend gut.
Wenn da keine Blumen liegen, dann holpern die Rollkoffer der Touristen und die Kinderwagen so darüber hinweg.
Ein paar Meter weiter dann Stolpersteine aus einem ganz anderen Kontext. Wenn man hier spazieren geht, kann man den Boden lesen.
September 18, 2012
Aufklärung schadet nie
Es kann unangenehm sein, mit einem kleinen Kind in eine sehr volle S-.Bahn einzusteigen. Das Kind wird zwischen Koffer, Rucksäcke und Handtaschen gequetscht, es ist zu schwach, um sich seinen Platz zu erkämpfen und schafft es mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht bis an ein Fenster, was die Laune in der Regel nicht hebt.
Da hilft es ungemein, wenn das Kind während der Fahrt ein buntes Blatt Papier aus der Tasche zieht, und den Vater bittet, den Zettel vorzulesen.
Sohn I: „Papa, hier, das ist aus der Kita, das haben die heute verteilt. Lies mal vor, bitte.“
Ich: „Murmelmurmelmurmel.“
Sohn I: „Was? Ich versteh nichts, Du redest so leise.“
Ich: „Murmelmurmelmurmel.“
Sohn I: „Papa, das geht nicht, ich höre ja gar nichts!“
Ich: „Okay: LÄUSE-INFO FÜR ALLE ELTERN. WAS TUN, WENN LÄUSE GEFUNDEN WERDEN?“
Und ringsum wurde spontan sehr freundlich Platz gemacht, es lichtete sich zusehends um uns herum, bis der Sohn in Frieden an einer Stange turnen konnte. Diese handlichen Info-Zettel sind wirklich sehr praktisch.
September 17, 2012
Um das mal vergleichsweise deutlich zu sagen:
Um das mal vergleichsweise deutlich zu sagen:
Nein, sehr geehrte Marketing-Knallchargen von Lieferando, ich werde ganz bestimmt keine Werbung von Ihnen auf meiner Seite akzeptieren, die Sie dann wahnsinnig großzügig mit einem Pizza-Gutschein bezahlen möchten. Ich bin auch nicht an Hundekuchen, Glasperlen, Lutschern oder Feuerwasser interessiert und stehe ganz generell für Tauschhandel nicht zur Verfügung.
Ich möchte aber noch betonen, wie grunddämlich ich diese Geschäftsmethoden finde, wie albern und, was noch wesentlich schlimmer ist, wie durch und durch unhanseatisch.
Werden Sie erwachsen und machen Sie Geschäfte mit Geld. Das hat sich seit längerer Zeit weltweit durchgesetzt und ist unter seriösen Firmen, Kaufleuten und auch Freiberuflern allgemein so üblich.
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