Axel Hacke's Blog, page 7
July 24, 2022
Stinkwanzenexperte
Der Beruf des Stinkwanzenexperten hat kein großes Renommee, und man tut als solcher gut daran, nicht auf jeder Party den schönsten Frauen die tägliche Arbeit zu erklären. Nur selten hört man von Jugendlichen, sie würden gern »was mit Stinkwanzen« machen. Im Grunde kommt der Stinkwanzenexperte auf der Rangliste gesellschaftlich angesehener Berufe gleich nach dem Klärschlammhygieniker, dem Müllverrottungsinspektor und dem Reizdarmentlüfter, aber das ist ungerecht gegenüber allen Betroffenen, am wenigsten allerdings gegenüber den Stinkwanzen, deren Existenznotwendigkeit in weiten Kreisen ebenso wie die der Nacktschnecken mit Recht bezweifelt wird.
Das kolumnistische Manifest
July 23, 2022
Auf der Suche nach dem nächsten Buch
Im Brief des vergangenen Monats hatte ich von der großen Freiheit des Sommers 2022 geschwärmt, davon, dass wir nach dem Abitur der jüngsten Tochter zum ersten Mal seit Jahrzehnten nicht mehr an die Schulferien gebunden sind und dass wir uns – paradoxerweise – in diese Riesenfreiheit stürzen wollten wie früher in die anfangs immer so endlos erscheinenden groooooßen Sommerferien.
Wir fuhren also nach Italien. Wir besuchten alte Freunde am Lago Maggiore. Wir reisten weiter in unser Haus für viele Sommer.
Es war dann dort erst mal, wie es immer gewesen ist und wie ich es meinem Buch geschildert habe: Ich traf zum Beispiel Pietro, der mir von seinem gerade überstandenen Herzinfarkt erzählte, und l’altro Pietro, den anderen Pietro, der mir, ohne sich mit langen Begrüßungsformalitäten aufzuhalten, von seiner für den nächsten Tag geplanten Darmspiegelung erzählte. An eben jedem nächsten Tag kam ich an seiner winzigen Wohnung vorbei, vor der bereits ein paar Nachbarn standen. Sie erkundigten sich wie ich nach dem Zustand des frisch Koloskopierten. Seine Frau, die im Eingang stand, verkündete immer wieder das Bulletin: alles kein Drama, alles in Ordnung, nur ein Polyp, der entfernt worden sei. Heute Abend gebe es Spaghetti alla bottargha, sein Leibgericht.
Es war wie immer, und es war schön.
Aber nach drei Tagen bekamen meine Frau und ich Corona, abbiamo preso il Covid, wie die Italiener sagen, wir haben den Covid genommen, ein Umstand, dem ich gerade kürzlich meine Kolumne im Süddeutsche Zeitung Magazin gewidmet habe.
Ich lag einige Tage lang müde auf dem Bett, las Don Winslows City on Fire und Annie Ernaux‘ Die Jahre, auch Klaus Manns großartige Autobiografie Der Wendepunkt. Ich dachte darüber nach, dass dies für mich einerseits der wohl seit langem am heißesten ersehnte Urlaub überhaupt gewesen war, und dass es andererseits für einen selbstständigen Autor vielleicht besser ist, im Urlaub krank zu sein als während der Arbeitszeit.
Jedenfalls lagen wir zwölf Tage matt im Torre herum und waren gerade zur Abreise wieder halbwegs auf den Beinen.
Aber nun, wieder in München: große Freiheit!
Ich überlege, was mein nächstes Buch sein könnte. Über dessen Inhalt jetzt hier kein Wort, schon deswegen nicht, weil ich selbst noch keinen rechten Schimmer habe, was drinstehen wird. Als ich vor 22 Jahren meine Festanstellung bei der Süddeutschen Zeitung kündigte, fragte man mich nach dem Grund. Ich sagte, ich wollte einen Roman schreiben – ein ganz und gar unausgegorenes Vorhaben. Meine entsprechende Auskunft hatte noch dazu den Nachteil, dass ich jahrelang immer wieder nach diesem Roman gefragt wurde.
Wo der denn bleibe.
Ja, weiß der Geier, wo er geblieben ist! Mir ist halt keiner eingefallen.
Dafür jede Menge anderes, Gott sei Dank.
Seitdem rede ich nur noch über fertig Geschriebenes, nie mehr über Pläne – und auch kein Wort über alles Unfertige.
Die Zeit, in der ich über das nächste Buch nachdenke, aber noch nicht zu schreiben begonnen habe, ist seltsam insofern, als man eigentlich denken möchte, dass es sich um eine tolle Zeit handeln müsste. Große Freiheit eben, wie gesagt. Das Ungeschriebene liegt vor dir wie die offene Prärie, weit bis zum Horizont, der Entdeckung harrend. Du kannst dahin reiten oder dorthin, nach Westen, Osten, Süden oder Norden. Deine Entscheidung. Kein Chef sagt: Nimm jenen Weg und nicht den anderen. Du kannst es selbst aussuchen. Roman, Kurzgeschichte oder Aphorismensammlung, Essay, Satire, alles möglich.
Ich liebe das. Rein theoretisch.
In der Praxis … Du musst dich halt entscheiden. Du musst einen Weg einschlagen, von dem du nicht genau weißt, ob es der richtige ist. Es kann sein, dass du scheiterst, dass du nach Monaten der Arbeit merkst, dass nichts aus der Sache werden wird. Dass du alles weglegen und neu beginnen musst.
Ist mir zwar noch nicht passiert. Aber könnte ja mal sein. Dieses Mal vielleicht.
Ächz.
Bei dieser Entscheidung hilft nur eines: die Freude an der Arbeit. Schreiben ist eine zutiefst egoistische Angelegenheit für mich. Ich kann nur schreiben, wenn ich Spaß daran habe. Es hat keinen Sinn für mich, mir zu überlegen, was andere Leute lesen wollen, was der Markt verlangt, womit ich schon erfolgreich war und vermutlich weiter erfolgreich wäre. Ich muss es selbst toll finden. Ich muss mich jeden Morgen auf die Arbeit freuen können.
Auf dem Foto hier nebenan sehen Sie mich übrigens auf dem Weg zum Licht, zur Freude – auf der Treppe zu meinem Büro.
Als ich mit den Wumbaba-Büchern begann, musste ich oft so lachen, dass ich keine andere Chance hatte, als weiterzumachen, weil ich nämlich weiterlachen wollte. Als ich mich an das Anstands-Buch machte, war ich getrieben von dem Wunsch, zu verstehen, was dieser muffige, altmodische, wie ein alter Schuh ausgelatschte Begriff für mein eigenes Leben in diesen Zeiten heißen könnte. Als ich über Die Tage, die ich mit Gott verbrachte nachdachte, wollte ich wissen, was „Gott“ für mich bedeutet hatte und was nicht. Und was er weiter bedeuten könnte. Und was nicht.
Und nun will ich …

Na ja, es gibt zwei Möglichkeiten, zwei Buch-Pläne. In ungefähr zwei Monaten werde ich mich für eine von beiden entscheiden. Nächstes Jahr im Herbst werde ich Ihnen sagen können, welche es gewesen sein wird. Vielleicht auch erst im Jahr darauf.
Dauert also alles mal wieder. Oft wünschte ich, es ginge schneller.
Deshalb schreibe ich ja jede Woche meine Kolumne im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Da muss man nicht so lange arbeiten, bis mal was gedruckt wird. Und man muss sich deshalb auch schneller entscheiden.
July 17, 2022
Das Universum
Hat nicht Douglas Adams geschrieben, es gebe eine Theorie, wonach das Universum in dem Augenblick, in dem jemand entdecke, wozu es da sei, auf der Stelle verschwinde und durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt werde? Und dass es eine andere Theorie gebe, wonach das schon passiert sei?
Das kolumnistische Manifest
July 10, 2022
Anonymitätssehnsucht
Wie aber hängen die beiden großen Zeittrends zusammen: Ruhmeswille und Anonymitätssehnsucht, der Wunsch, von allen wahrgenommen zu werden und gleichzeitig Teil der Masse zu sein, im selben Leben bejubeltes Individuum und Sprachrohr von Basisbefehlen? Ich würde sagen: So sind wir nun mal. Herdentiere und Einzelgänger. Wollen immer alles und das auf einmal. Möchten zum Elfmeterpunkt schreiten – ist der Ball drin, sollen alle »Robben« rufen oder »Schweinsteiger!«. Geht er vorbei, möchten wir allenfalls »grashalmspitze7« heißen und nicht mal einen Facebook-Account haben.
Das kolumnistische Manifest
July 7, 2022
Mein Ding im Leben: Glückstasse
Einmal, als es mir eine Zeitlang nicht gut ging, schenkte mir meine Frau diese alte Porzellantasse. Vorne steht „Sei glücklich“. Und tatsächlich, es funktioniert. Immer wenn ich diese Tasse in die Hand nehme, bin ich glücklich. Deshalb tue ich das jeden Tag mindestens einmal, übrigens ohne daraus zu trinken. Ich habe Angst, die Tasse könnte bei Benutzung Schaden nehmen, so dass es mit meinem Büroglück auf der Stelle für immer zu Ende wäre. Und wer weiß: Tränke ich aus der Tasse einen Kaffee oder Tee, vielleicht wäre das Glück, das ich so gewissermaßen als Flüssigkeit zu mir nähme, dann gar nicht mehr auszuhalten?
Andrej Kurkow, Graue Bienen, Diogenes
Andrej Kurkows neuesten Roman sah ich auf dem Arbeitstischchen der Inspizientin im Dresdner Staatstheater liegen, kurz bevor sie mich auf die Bühne schickte.
Wie das Buch denn so sei, fragte ich noch schnell.
Sie wisse es nicht, sagte die Kollegin, sie sei ganz am Anfang.
Am nächsten Tag machte ich einen Spaziergang durch die Dresdner Neustadt, sah das Buch in einem Laden und kaufte es.
Es ist wunderbar.
Kurkow kannte ich nicht, Schande auf mein Haupt. Er ist der bekannteste lebende Schriftsteller der Ukraine, wurde in St. Petersburg geboren, lebt seit seiner Kindheit in Kiew, schreibt auf Russisch, ist Präsident des PEN Clubs der Ukraine. Er gehört also zum russischsprachigen Teil der ukrainischen Bevölkerung. Und er ist ein scharfer Gegner des Mörders Putin.
Graue Bienen ist in der Originalausgabe 2018 erschienen. Seine Hauptfigur ist der Frührentner Sergej Sergejitsch, der in einem Dorf in der sogenannten Grauen Zone im Donbass lebt, zwischen den Fronten der russischen Separatisten und der ukrainischen Verteidiger. Fast alle Einwohner haben das Dorf verlassen, nur Sergej lebt noch hier und Paschka, sein Freundfeind aus Schulzeiten, den er nicht leiden kann, mit dem er sich aber dennoch arrangiert hat, sich ja auch arrangieren musste. Ab und zu schlagen Raketen ein, ein Scharfschütze wird von einer Mine zerrissen, auf einem Acker liegt ein Toter, dessen Leichnam niemand birgt. Es gibt keinen Laden mehr, Strom nur manchmal. Sergejs Frau hat ihn samt der Tochter verlassen. Dennoch ist Sergej nicht unzufrieden oder verbittert. Er lebt sein Leben so dahin und freut sich im Winter auf das Frühjahr, in dem die Bienen aus den sechs Stöcken, die er besitzt, ausfliegen werden.
Als dieser Frühling dann beginnt, hält er es aber nicht mehr aus. Er lädt die Bienen auf den Anhänger seines Schiguli, fährt los, landet im Donbass, lässt sie fliegen, dieses friedliche, arbeitsame, produktive und gut organisierte Volk, lernt eine Frau kennen, muss die Gegend aber verlassen, weil …
Egal, lesen Sie selbst.
Er landet schließlich auf der Krim, wo … Lesen Sie, wenn Sie etwas wissen wollen über die Ukraine, die Menschen, die dort leben, ihren Alltag, ihre Feinde, ihre Gefühle, ihre Schicksale. Und über den großen Autor Kurkow.
Lesen Sie, bitte!
Andrej Kurkow, Graue Bienen. Aus dem Russischen von Johanna Marx und Sabine Grebing. Diogenes. 13 Euro
July 3, 2022
Primaten-Pipi
Kürzlich las ich im Internet einen Artikel über Forschungen, die Wissenschaftler an wild lebenden Orang-Utans (oder heißt es Orang-Utanen?) vornahmen. Ich habe vergessen, was das Ziel dieser Arbeit war, nur weiß ich noch, dass die Forscher für ihre Zwecke Orang-Utan-Urin benötigten, den sie, wenn ich mich recht entsinne, im Dschungel unter den Bäumen, auf denen die Utane saßen, mit Hilfe großer aufgespannter Plastikplanen aufzufangen suchten; bisweilen lief wohl auch ein Mitarbeiter mit einem Eimer in den Armen einem Urin strahl hinterher, eine mühevolle und irgendwie auch demütigende Tätigkeit, zumal Primaten-Pipi unter diesen Bedingungen zur Kostbarkeit wird. Man stelle sich vor, man habe am Abend nach einem Tag harten Harn-Haschens und vielleicht auch großzügiger Vergabe von Almdudler an die Affen, auch dem Einsatz von Panflöten und einem Endlosband mit WC-Spülungs-Geräuschen einen Eimer gefüllt – dann stößt ihn der Praktikant in seinem eifrigen Trotteltum aus Versehen um, und die Flüssigkeit versickert ununtersucht im Dschungelboden.
Das kolumnistische Manifest
June 26, 2022
Die Giraffe
Die Giraffe, stellte man sich einst vor, sei entstanden aus der Verbindung von Kamel und Leopard: vom einen der lange Hals und die weichen Augen, vom anderen das glatte, gefleckte Fell – Kamelpanther nannte man das Tier in Cäsars Rom, und Giraffa camelopardalis sagt der Zoologe. Aber das hört sich so nüchtern an. Es ist doch ein poetisches Tier, und ihm gehören unsere wärmsten Gefühle.
Hackes Tierleben
June 19, 2022
Ich liebe einfache Gerichte.
Von chinesischer Küche weiß ich nichts, außer dass die Chinesen Gerichte nummerieren, wie man in jedem chinesischen Restaurant sehen kann. Oder sie geben ihnen schöne Namen, »Platte des siebenfachen Morgenglücks« oder so. Manchmal, wenn zwei Chinesen zusammensitzen, kann man den einen vielleicht schwärmen hören: »Meine Lieblingsspeise ist immer noch die 153, aber nur so, wie meine Mutter sie kochte.« Und den anderen vernimmt man möglicherweise so: »Manchmal, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, bereite ich mir schnell eine ›Platte des siebenfachen Morgenglücks‹, ganz simpel und ohne allen Schnickschnack, nur pure ›Platte des siebenfachen Morgenglücks‹. Ich liebe einfache Gerichte.
Das Beste aus meinem Leben
Ein ganz besonderer Sommer
Ich schreibe dies im Chiemgau, mit Blick auf eine Wiese, einen Wald und die hierzulande üblichen Berge.
Seit Jahrzehnten haben wir nicht nur ein altes Haus in Italien, sondern auch eine kleine Wohnung auf einem Bauernhof. Wir haben sie gemietet, weil wir wollten, dass unsere Kinder, die in der Stadt aufwuchsen, auch das Landleben kennen lernten. So kam es auch. Sie waren bei der Geburt von Kälbern dabei und sahen Kühe sterben, spielten mit den Katzen auf dem Hof, badeten im See, fuhren mit uns Kanu, durften auf Traktoren mitfahren, ließen im Herbst Drachen steigen, und im Winter rodelten sie und fuhren Ski.
Stadtkinder sind sie trotzdem geblieben.
Nun hat unsere jüngste Tochter Abitur gemacht. Und plötzlich ist da ein Sommergefühl, wie ich es früher, als Kind, vor den großen Ferien hatte: Endlosigkeit und große Weite. Die Sommerferien begannen immer mit dem Empfinden, sie würden nie enden, sie waren das Versprechen einer riesengroßen Freiheit. Genau so ist das nun auch wieder. Wir werden nie wieder Rücksicht auf Schulferien nehmen müssen (es sei denn auf die der Enkel), in deren Rhythmus wir (bei vier Kindern ist das eben so) seit mehr als dreißig Jahren leben, ja, wenn man die eigene Schulzeit dazu rechnet, sogar seit mehr als vierzig. Nie wieder Schulferien – und paradoxerweise gerade deshalb jetzt dieses Sommerferiengefühl von einst.
Ein neues Leben beginnt.
Ich werde weniger im Büro sein, in dem in München, meine ich. Wobei: Seit eh und je bin ich gewöhnt, dass mein Büro dort ist, wo ich bin. Ich war zwanzig Jahre lang Zeitungsreporter. Ich schrieb auf windigen Stadiontribünen, in gigantischen Olympia-Pressezentren, auf Herrentoiletten in Sarajevo und in gruseligen Mansarden schottischer Spukschlösser, in verwanzten Pariser Pensionszimmern und in luxuriösen Suiten der besten Hotels, auf dem Fahrersitz eines parkenden Autos und auf dem Platz des Beifahrers, während der Wagen fuhr.
Als Reporter darf man nicht wählerisch sein. Es musste manchmal reichen, die Schreibmaschine auf die Knie stellen zu können und loszutippen. Später den Laptop.
Büro ist überall.
Weil das so war, hat es mir später, als Schriftsteller, nie viel ausgemacht, auch am Küchentisch der Familie zu arbeiten, auf dem sich die Einkäufe für das Mittagessen türmten. Wenn ich schreibe, ist es, als säße ich unter einer Glasglocke, die mich abschirmt von dem, was um mich herum geschieht. Ich bin daran nicht mehr wirklich beteiligt.
Ich bin sehr froh, diese Fähigkeit zu haben. Ich bin keiner, der immer dasselbe Büro benötigt und immer dieselben Wände, der durch keinerlei Geräusch gestört werden darf („Ruhe, Kinder, Papa schreibt!“) und noch die Fenster von innen mit Alufolie verklebt, wie Jonathan Frantzen das angeblich tut, wenn er an einem Roman arbeitet.
Andererseits habe ich vielleicht deswegen noch keinen Roman geschrieben. Na ja, wer weiß …?
Dies ist der Sommer einer neuen Freiheit. (Vermutlich eine Illusion angesichts schon wieder steigender Corona-Zahlen, aber ich gebe mich trotzdem dem Gefühl für einen Moment hin.) Die Segnungen des Internets bringen es mit sich, dass ich meine Kolumne für das Magazin der Süddeutschen Zeitung überall verfassen kann. Und meine Bücher auch. Ich werde in unserem Olivengarten in Italien schreiben, am Küchentisch in unserem alten Haus, am Esstisch im Chiemgau, an einem Schreibtischchen in irgendeinem Hotel und in meinem Büro in München.
Und wer mich darum beneidet, dem kann ich gerne ein wenig darüber erzählen, wie es ist, morgens aufzuwachen und noch kein Thema für die Kolumne zu haben, die ein paar Tage später eine Heftseite füllen muss, keine Idee für das nächste Buch zu bekommen oder mit dem Gefühl zu kämpfen, dass der Einfall, den man dann doch irgendwann hat, nichts taugt. Oder zu ahnen, dass man mit der Art, wie man diese Idee in den vergangenen Wochen umzusetzen versucht hat, scheitern wird.
Über diese Ängste könnte ich nicht nur einen Brief aus dem Büro schreiben. Ich könnte ein Buch damit füllen.
Vielleicht ein anderes Mal.
Jetzt kommt der Sommer.
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