Andrea Bottlinger's Blog, page 9

October 13, 2015

Blödsinn am Dienstag

Irgendwie kamen René und ich heute beim Essen darauf zu sprechen, dass Gummibärchen aus Rinderknochen gemacht werden.


René: “Aber wenn man keine Gummibärchen mehr isst, verhindert man ja nicht, dass Rinder getötet werden. Die bringen ja die Rinder nicht um, nehmen dann die Knochen, um Gummibärchen draus zu machen, und werfen das Fleisch weg. Wenn es keine Gummibärchen gäbe, würden die Knochen einfach weggeworfen.”

Ich: “Oder man macht Leim draus.”

René skeptisch: “Ich weiß, dass man früher Leim aus Knochen gemacht hat, aber heute …”

Ich: “Wir waren in meinem Studium mal in einer Druckerei, und die haben gesagt, ihr Leim zum Binden der Bücher wird aus Knochen gekocht …”

René: “Okay …”

Ich: “Was im Umkehrschluss wiederum bedeutet, dass Bücher mit Leimbindung nicht vegan sind …”

René: O.O


Etwas später.

Ich: “Ute [Eine vegane Bekannte von uns.] hat mir erzählt, dass auch manche Säfte nicht vegan sind. Weil die durch Gelatine gefiltert werden.”

René: “Was wird denn da gefiltert?”

Ich, nicht sicher, ob er mich veraschen will: “Du weißt schon, dass Apfelsaft zum Beispiel nicht von sich aus durchsichtig ist? Es gibt so was wie naturtrüben Apfelsaft.”

René: “Was?” (Zu seiner Verteidigung muss man sagen, ich habe in seinem Elternhaus noch nie überhaupt mal Fruchtsaft gesehen.)

Ich erkläre also, was naturtrübe Säfte sind, was erstaunlich schwierig in Renés Kopf reinzubekommen ist. Wobei er irgendwann auch ganz eindeutig in den “Ich stelle mich jetzt extra dumm, weil Andreas Erklärungsversuche so lustig sind”-Modus übergeht. Ich tue ihm den Gefallen und rede noch ein bisschen weiter über durchsichtige und undurchsichtige Fruchtsäfte.

René schaut irgendwann auf sein Glas mit Milch: “Also, kriegt man Milch auch durchsichtig, wenn man sie filtert?”

Ich verdrehe die Augen: “Wenn man das ganze Fett rausfiltert sicher.”

René: “Dann ist es ja keine Milch mehr, dann ist es Wasser.”

Ich: “Klar.” Ich überlege einen Moment, weil ich noch irgendwas brauche, um mich für die ganzen dummen Fragen vorher zu rächen. “Aber vllt gibt es in dem Wasser noch irgendwelche Milch-Schwingungen. Wie bei homöopathischen Medikamenten, weißt du?”


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on October 13, 2015 13:36

October 10, 2015

Mad Max

Ich habe heute zum ersten Mal in meinem Leben einen Mad Max Film gesehen. Den zweiten um genau zu sein. Ich dachte mir einfach, bevor ich “Fury Road” gucke, sollte ich die alten Filme vielleicht mal gesehen haben. Aber René meinte, der erste sei so grauenhaft, dass man vielleicht mit dem zweiten anfangen sollte.

Ich habe ein paar Fragen:


1. Wenn es in dieser Welt kaum noch Benzin gibt, warum fahren die alle Auto? Die Menschheit ist Jahrtausende ohne Benzin ausgekommen. Es ist nicht so, als würde das allgemeine Überleben davon abhängen, oder so was.


2. Was ist das mit diesen Leder-Fetish-Klamotten? Haben die bei den Dreharbeiten kurzfristig noch neue Kostüme für die Bösewichter gebraucht, und der einzige Laden, der noch aufhatte, war ein Sexshop?


3. Ich bin mir nicht sicher, ist der Film volltändig ernst gemeint oder nicht?


Ansonsten … die Szene, in der der Hund diesen Nerd-Typen mit der Schrotflinte bedroht hat, war eindeutig das Beste am ganzen Film.


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on October 10, 2015 16:09

October 4, 2015

Von kleinen Psychopathen

Gestern kam René an: “Ahsoka spielt gerade total begeistert mit einem Nachtfalter. Sie hat ihm einen Flügel zerfetzt, jetzt kann er nicht mehr wegfliegen.”

Ich: “Katzen sind schon ziemliche Psychopathen, oder?”


Der Nachtfalter wurde danach übrigens der ewigen Ruhe in einem Katzenmagen zugeführt.


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on October 04, 2015 05:18

September 28, 2015

René erklärt die Welt

Abendessen. Ich war gerade damit beschäftigt, darüber zu palavern, wie schlecht Deutschland auf den Flüchtlingsansturm vorbereitet war, obwohl ja nicht erst seit gestern Bürgerkrieg in Syrien herrscht und man das irgendwie hätte kommen sehen können.


Plötzlich René so: “Na ja, aber das ist wie mit dem Winter und Weihnachten. Das sieht jedes Jahr auch niemand kommen, deshalb können immer erst in letzter Minute Vorbereitungen getroffen werden wie Winterreifen aufziehen und Geschenke kaufen.”

Ich: “Da hast du natürlich recht. Ich steh ja auch jedes Jahr wieder im Supermarkt vor den Schokoweihnachtsmännern und denke: Schon wieder Weihnachten dieses Jahr? Verdammt, wer hätte das gedacht?”

René: “Siehst du.”


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 28, 2015 14:02

September 17, 2015

Anfänge

Ich habe eine Schreibgruppe in der Stadtbibliothek in Heilbronn. Meistens sprechen wir dort über Texte, die wir geschrieben haben. Manchmal gibt es nicht genug Texte, über die wir sprechen könnten. Dann machen wir kleine, blödsinnige Übungen. Wie zum Beispiel “Anfänge schreiben und dann von den anderen das Genre raten lassen”. Diesen Anfang habe ich heute geschrieben. Ich dachte, er sollte der Nachwelt erhalten bleiben ;-)


Die Nacht, als ich noch einmal heimlich zum Kühlschrank schlich, um ein Marmeladenbrot zu essen, war die Nacht, in der sie kamen. Ich sah das Licht durch das Küchenfenster. Es war so hell, dass die Wellensittiche in ihrem Käfig aufwachten, um den neuen Morgen zu begrüßen. Ich spürte die Erschütterung, die von meinen Füßen durch meinem ganzen Körper ging und von dort in das Marmeladenbrot, so dass ein süßer, klebriger Tropfen über die Kante rutschte und auf einem meiner Hausschuhe landete.

Dann, schlagartig, wurde es still und dunkel. Ich starrte das Licht der Uhr am Herd an und war froh, dass die Wellensittiche dasselbe gesehen hatten wie ich. Sonst hätte ich vielleicht geglaubt, ein wenig verrückt zu werden.

Ich fragte mich, ob ich nach draußen gehen sollte. Nachsehen, was das gewesen war. Aber was auch immer es war, ein geheimes Regierungsprojekt, Außerirdische, Leute aus einer anderen Dimension … In Schlafanzug und Schlappen würde ich keinen guten Eindruck machen. Also aß ich zuerst das Marmeladenbrot.

So fanden sie mich am Küchentisch. Immer noch in Schlafanzug und Schlappen.


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 17, 2015 16:13

August 24, 2015

Blödsinn mitten in der Nacht oder Dingsie

Gerade kam René zu mir und fragte, wie man eigentlich “transporter pad” übersetzt. Damit sind bei Star Trek diese Kreise auf der Transporterplattform gemeint. Einige Recherchen ergaben die Übersetzung “Transporterfläche”.


René: “Das klingt aber blöd. Da wäre ja Dingsie auf der Transporterplattform fast besser gewesen.”

Ich: “Also, wenn dann Transporterdingsie.”

René: “Nee, das ist der ganze Transporter.”

Ich: “Dann vielleicht Transporterdingsie-Dingsie?”


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 24, 2015 16:57

August 18, 2015

Bücher, die ich zu Ende gelesen habe

Nach den Büchern, die ich nicht zu Ende gelesen habe, hier die Bücher, bei denen ich in letzter Zeit bis zum Ende durchgehalten habe.



“Castle Hangnail” von Ursula Vernon

Ja, das ist ein Kinderbuch, aber ein Kinderbuch von Ursula Vernon ist immer noch doppelt so unterhaltsam und intelligent wie viele Erwachsenenbücher anderer Autoren. Ich warte auf den Tag, an dem sie ein Buch für Erwachsene schreibt. Das wird ein sehr großartiger Tag. Bis dahin gibt es Digger.


“The Slow Regard of Silent Things” von Patrick Rothfuss

Die Bücher von Patrick Rothfuss sind immer einfach schön. Man kann sie allein deshalb lesen, um sich am Schreibstil zu erfreuen. “The Slow Regard of Silent Things” ist außerdem ziemlich seltsam. Die Hälfte aller Fans hasst es, weil es 1. nicht die lang erwartete Fortsetzung der Kingkiller-Trilogie ist und 2. nicht so funktioniert, wie eine normale Geschichte funktionieren sollte. Also mit mehr als einem Charakter und Dialogen und solchen Dingen. Der große Showdown in diesem Buch besteht darin, dass die Protagonistin Seife macht.

Dafür hat die Sprache eine eigene Melodie und man kann nach der Lektüre Stunden damit verbringen, darüber nachzudenken, was uns dieses Buch über Auri verrät. Ich mochte es.


“My Life as a White Trash Zombie” von Diana Rowland

Dieses Buch ist einfach nur cool und lustig und abstrus. Der Großteil der Handlung dreht sich darum, wie die Protagonistin damit klarkommt, plötzlich ein Zombie zu sein (die hier funktionieren wie normale Menschen, solange sie genug Gehirn zu essen bekommen). Und der Rest ist eine Krimihandlung mit einem interessanten Twist.


“Die Soldaten” von Tobias O. Meißner

1. Tobias O. Meißner kann schreiben. Wirklich. 2. Während viele Fantasyautoren versuchen, Krieg möglichst realistisch darzustellen, und sich dabei in wahren Blutorgien ergehen, wird Krieg hier realistisch dargestellt, ohne dass überhaupt viel gekämpft wird. Das ist ziemlich faszinierend.


“Uprooted” von Naomi Novik

Das ist eines dieser Bücher, die man bis 4 Uhr in der Nacht liest und dann flucht, weil man weiß, dass man sich am nächsten Tag schrecklich fühlen wird. Das Beste an diesem Romane ist der Antagonist, denn der ist ein Wald mit einem fiesen Plan.

Der einzige Negativpunkt ist eine kleine Liebes-Nebenhandlung, die sich aber zum Glück auf ein paar wenige Szenen beschränkt. Ich wäre trotzdem wirklich froh, wenn dieser Trend aufhören würde, bei dem sich junge Fantasy-Protagonistinnen in deutlich, und zwar wirklich deutlich ältere Männer verlieben. Vor allem wenn es sich dabei auch noch um den Mentor besagter Protagonistin handelt, habe ich immer das Gefühl, der Autor hat die Fanfiction vorweggenommen, die zu diesem Roman geschrieben worden wäre. Fanfiction-Autoren wollen doch auch noch was zu tun haben …


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 18, 2015 04:37

July 30, 2015

Blödsinn am Donnerstag

Ich: “Wenn ich nachher zum Zooladen fahre, kaufe ich einfach Brot in dem Bioladen daneben, okay?”

René: “Ich stehe alternativen Brotsorten skeptisch gegenüber.”

Ich: “Die haben da auch Weizenmischbrot. Das ist halt aus Bio-Weizen, das heißt im Zweifelsfall einfach, dass da weniger Pestizide draufgekippt wurden.”

René: “Vielleicht mag ich Pestizide.”


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on July 30, 2015 05:26

July 26, 2015

Supernatural

Ich schaue mich langsam, aber sicher durch “Supernatural”. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, in welcher Staffel ich gerade bin, aber die Apokalypse läuft immer noch und ein paar apokalyptische Reiter sind aufgetaucht und so.


Ich finde “Supernatural” erstaunlich. Es ist ganz sicher nicht die tiefgründigste, qualitativ hochwertigste Serie, die es gibt. Ich meine, sie beinhaltet unter anderem Engel, die sich eher unstylische Faustkämpfe liefern, und in einigen Folgen stehen Sam und Dean einfach nur da und gucken blöd, während die Dämonen irgendwelche fiesen Pläne umsetzten. Das ärgert mich immer ein bisschen. Sie könnten zumindest irgendwas versuchen, anstatt einfach nur blöd zu gucken.

Die Serie lebt zu größeren Teilen davon, dass ihre Hauptdarsteller gut aussehen. Und davon, dass sie lustig ist.

René meinte letztens: “Ich glaube, so langsam hat die Serie den shark gejumpt.”

Meine Antwort: “Aber es macht nichts. Es ist immer noch lustig.”


Das Gute an Supernatural ist nämlich (abgesehen davon, dass man “Die Namen welcher Bandmitglieder benutzen sie diesmal, um sich vorzustellen?” spielen kann), dass komplett abstruse Folgen Teil des Serienkonzepts zu sein scheinen. Da gibt es die “Täglich grüßt das Murmeltier”-Folge, in der Dean zigtausendmal stirbt. Die Schwarz-Weiß-Film-Folge, die nicht nur schwarz-weiß ist, sondern auch die Bildsprache alter Schwarz-Weiß-Filme verwendet. Die Supernatural-Convention-Folge, in der Sam und Dean mitten in einer Art LARP einen echten Geist finden. Die Ghostfacers. Die Spuk-am-Filmset-Folge. Und natürlich die Folge, in der Loki die beiden nach TV-Land versetzt, inklusive Werbung.

Das ist richtig cool.


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on July 26, 2015 04:29

July 6, 2015

Blödsinn am Montag

Das heutige Gespräch beim Abendessen:


René: “Also, die Emos hab ich ja immer noch nicht verstanden. Dabei sind die inzwischen schon wieder out.”

Ich: “Die wollen einfach öffentlich weinen dürfen.”

René: “Dann sollen sie gegen eine Wand laufen, dann haben sie Grund zum Weinen.”

Ich: “Das brauchen die nicht, die verzweifeln einfach an der modernen Konsumgesellschaft.”

René: “Ich habe noch keinen Emo vor einem Cola-Plakat heulen sehen.”*

Ich: “Na ja, vielleicht schreiben sie auch traurige Gedichte darüber.”

René: “Die sie dann löschen, weil sie der Meinung sind, dass sie eh keiner lesen will?”

Ich: “Genau. Deshalb hast du davon nie was mitbekommen.”


———-


*Das ist eine Anspielung hierauf. Das hat René vor Jahren mal gefunden, und wir lachen immer noch darüber. Wir sind leicht zu amüsieren.


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on July 06, 2015 12:00