Andrea Bottlinger's Blog, page 7
April 17, 2016
Star Trek: Into Darkness
Ich glaube, inzwischen kann ich mir den Hinweis sparen, dass ich wie immer etwas hinterherhänge mit dem Schauen von Filmen und Serien. Gestern habe ich “Into Darkness” gesehen.
(Ach ja: Dieser Eintrag enthält Spoiler. Nur für den Fall, dass jemand noch langsamer ist als ich.)
Er war erstaunlicherweise ganz lustig. Der Abschnitt mit den Klingonen hat überhaupt nicht funktioniert, aber das Rest war ganz okay, schätze ich. Sofern man davon absieht, dass er halt größtenteils Dinge kopiert, die schon mal da gewesen sind.
René hatte den Film schon gesehen, ich bisher nicht. Als Kirk in die Reaktorkammer (oder wie auch immer das heißt) klettert, sagte René: “Was wissen wir über Leute, die am Warpkern herumbasteln?”
Ich: “Sie müssen danach eine dramatische Sterbeszene an einer Glasscheibe haben?”
Und natürlich hat Abrams die Glasscheiben-Szene kopiert, komplett mit Freundschaftsbekundung und allem.
Allerdings nicht, bevor Kirk nicht den Warpkern repariert hat, indem er dagegen getreten hat. Ich weiß nicht, ob das irgendwas über Kirks Charakter aussagen sollte, oder so. Aber dagegen treten? Ernsthaft?
Wie auch immer … gegen Ende der Glasscheiben-Szene meinte René dann: “Da kommt noch was.”
Ich: “Was jetzt?”
René: “Wart’s ab.”
Und Spock so: “Khaaaan!”
Und ich so: “Nee, oder? Neee!”
Danach war der Film vor allem lustig, weil absolut vorhersehbar. Ich meine: Kirk ist tot. Is klar … Dazu gab es dann folgendes Gespräch zwischen René und mir.
Ich: “Die haben da diese Sache mit Khans Blut und dem Tribble gemacht.”
Die Kamera zeigt den Tribble.
Ich: “Der bewegt sich gleich.”
René: “Ach, du meinst, sie lassen nicht den wichtigsten Charakter im ganzen Franchise sterben?”
Ich: “Ja, ich weiß auch nicht, wie ich darauf komme. Ist total wahrscheilich, dass sie genau das machen, nicht wahr?”
Der Tribble bewegt sich.
Ich: “Siehst du.”
Kurze Pause.
Ich: “Ich glaube, sie haben demnächst ein Tribble-Probleme.”
Danach war ich mehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie man verhindern kann, dass die Enterprise von Tribbles überschwemmt wird. Das Ende des Films ist so ein bisschen an mir vorbeigegangen.


April 10, 2016
Ein Katzen-Post
Seit wir Katzen haben, bin ich noch entschlossener als zuvor nie Kinder zu bekommen. Katzen sind manchmal wie Kinder light, d.h. sie führen einem vor, wovon man nicht unbedingt noch mehr braucht. Sie verschlafen zwar größere Teile des Tages, und man kann sie bis zu 10 Stunden am Stück allein lassen, was immerhin ein Vorteil ist gegenüber kleinen Kindern, aber sie wollen zu den unmöglichsten Zeiten Aufmerksamkeit, lassen ihr Spielzeug überall herumliegen und machen Dreck. Derzeit ist z.B. wieder Fellwechsel-Zeit, also Haarballen-Zeit.
Was bedeutet, dass hin und wieder das typische Gluck-Gluck-Gluck einer kotzenden Katze ertönt, und irgendjemand aufstehen muss, um die Sauerei wegzuwischen.
Heute hat es René getroffen. Er lief an der Tür meines Arbeitszimmers vorbei mit dem Worten: “Das klingt nach Lockheed.” (Das ist eine Frage des Resonanzkörpers …)
Während Lockheed zu einer zweiten Runde Gluck-Gluck-Gluck ansetzte, hatte René bereits Tücher geholt. Als er zurückkam hörte ich: “Nicht auf die Schlange!” (Die Schlange ist eigentlich ein Zugluftstopper, aber Bishop, der Scheukater, betrachtet sie als seinen Erzfeind und versucht sie regelmäßig zu töten, weshalb sie immer sonstwo liegt nur nicht zugluftstoppenderweise vor der Tür.)
René: “Was wird Bishop dazu sagen, wenn du seinen Erzfeind ankotzt?”
Ich aus meinem Zimmer: “Muss die Schlange wieder in die Waschmaschine?”
René: “Nee, ich glaube, er hat drüber hinweg gekotzt.”
Ich: “Yay …”
Manchmal stelle ich mir vor, wie junge Eltern ähnliche Gespräche führen. “Das Spucktuch hat alles abgefangen.” – “Yay …”
Man kann sich über alles freuen, wenn man die Messlatte tief genug ansetzt, schätze ich.
Und da dieser Post ein bisschen unappetitlich war, hier ein Ausgleich:
Übrigens, wer jetzt kommentiert mit: “Kleine Kinder haben dafür keine Probleme mit Haarballen.” erhält von mir den Ehrentitel “Oberklugscheißer”.


April 1, 2016
Von Waffen, die man auf dem Rücken trägt
Gestern beim Abendessen haben René und ich uns darüber unterhalten, wie blödsinnig es ist, Schwerter (und ähnliche Waffen) auf dem Rücken zu tragen. Worüber man halt so redet beim Abendessen.
Ich habe eine Anekdote von einem Larp zum Besten gegeben, wo jemand seine auf dem Rücken getragenen Kurzschwerter zwar ziehen, aber nur sehr mühsam wieder zurückstecken konnte.
Irgendwann meinte René: “Der Einzige, bei dem das irgendwie funktioniert, ist Captain America mit seinem Schild.”
Ich: “Außer, dass es nirgendwo sichtbar befestigt ist.”
René: “Der hat nen großen Elektromagneten auf dem Rücken. Da hängt das dran.”
Ich, nicht sicher, ob er sich das gerade ausdenkt oder ob das in irgendeinem Comic tatsächlich mal so ausgesagt wurde (man weiß ja nie): “Echt jetzt?”
René nickt überzeugt: “Allerdings, so wie er sich damit abrollt und so, müsste das ein ziemlich starker Elektormagnet sein. Wie kriegt der das dann so einfach ab?”
Ich: “Das sind die Super Soldier Kräfte. Allerdings, wenn er zu nah an einem Auto steht …”
René: “Oder Iron Man zu dicht hinter ihm vorbeifliegt …”
Ich: “Oh … ja …”


March 20, 2016
Ingress
Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich die Cyberpunk-Reihe “Beyond” geschrieben (Ha! Schleichwerbung!). Inzwischen wurde sie ein wenig von der Realität eingeholt. Beispielsweise gibt es das Spiel “Ingress”, das mehr oder weniger mit Augmented Reality arbeitet. Es gibt zwei Gruppierungen, und man muss Energiequellen hacken und für seine Seite einnehmen. Ich wollte das schon länger mal ausprobieren, aber die Tatsache, dass man dafür tatsächlich das Haus verlassen muss, hat mich immer ein bisschen abgeschreckt. Wer macht denn so was? ;-)
Jetzt war ich, während alle anderen in Leipzig auf der Buchmesse Spaß hatten, meinen Vater besuchen, und der ist immer dafür zu haben, seltsame neue Technik auszuprobieren. Außerdem geht er gerne spazieren. Also haben wir Ingress auf sein Handy geladen. Die erste erstaunliche Erkenntnis: In dem kleinen Kaff, in dem er wohnt, kann man das tatsächlich spielen. Es gab eine Energiequelle auf dem Dorfplatz. Und so machten wir uns auf, an einem Ort Ingress zu spielen, an dem noch nie zuvor jemand Ingress gespielt hatte …
Man fühlt sich dabei ein bisschen, als wäre man Teil einer Außenmission in “Star Trek”, weil man beim Gehen die ganze Zeit auf den Bildschirm des Handys starrt.
Irgendwann rief mein Vater: “Ich orte exotische Materie!” Damit war das Bild dann komplett.
Wir mussten einen kleinen Umweg gehen, um genug exotische Materie einzusammeln, um unseren Scanner aufzuladen. Dann standen wir am Dorfplatz und haben heldenhaft nicht nur eine, sondern gleich zwei Energiequellen eingenommen.
Als wir an der Dorfkneipe vorbeikamen (so eine, die man nicht betreten kann, ohne von den Stammgästen extremst böse angestarrt zu werden), meinte mein Vater noch: “Seltsam, dass es ausgerechnet da keine exotische Materie gibt.”
Dann wurde uns ziemlich kalt und wir sind wieder heimgegangen.


February 28, 2016
Zusammenleben mit einem Autor
Als ich am Freitag einkaufen war, war ich abgelenkt. Mein Gehirn hat verschiedene Szenarien durchgespielt, was passieren könnte, wenn in der aktuellen politischen Situation Außerirdische auf der Erde landen sollten. Falls sie uns feindlich gesonnen sind, können wir die Sachsen auf sie hetzen? Falls sie freundlich sind, wie lange wird es wohl dauern, bis sie komplett an der Menschheit verzweifeln?
Mein Gehirn macht so was manchmal einfach. Es ist wohl so sehr gewohnt, sich Dinge auszudenken, dass es damit auch von sich aus anfängt. Das ist sehr schwer abzustellen.
Die Tatsache, dass ich gedanklich mehr bei Außerirdischen (und Sachsen) war, hat dafür gesorgt, dass ich ein bisschen mehr als sonst im Supermarkt hin und her laufen musste, weil ich nicht so gut im Blick hatte, was ich noch aus welcher Abteilung brauchte. Aber ich kenne mich. Ich hatte einen Einkaufszettel dabei und ich habe alles, was davon schon im Wagen gelandet ist, auf dem Zettel abgehakt. Wenn ich das nicht mache, muss ich gar nicht erst einkaufen gehen. Nützt dann eh nichts.
Gestern Abend kam René in mein Arbeitszimmer und fragte: “Sag mal, wollten wir heute nicht Maultaschen machen?”
Ich: “Ich glaube schon.”
René: “Wo sind denn die Maultaschen?”
Ich: “Ach, scheiße …”
Ich habe es irgendwie geschafft, die Maultaschen zu vergessen, obwohl sie auf dem EInkaufszettel standen und obwohl ich alles abgehakt habe, was ich schon hatte. Dann gab es eben Brote.


February 3, 2016
Gods of Egypt
Das ist eine große Sache, wenn man sich für das alte Ägypten interessiert. Der letzte große Film mit Ägypten-Thema (Bibel-Verfilmungen ausgenommen) war … ähm … keine Ahnung … die Mumie oder so?
Ich wollte diesen Film trotzdem eigentlich nicht mögen. Und das liegt nicht einmal daran, dass er mythologisch wahrscheinlich ähnlich korrekt sein wird wie “Kampf der Titanen”. Aber zum einen haben sie ägyptische Götter mit weißen Schauspielern besetzt. Musste das sein? Klar, Marvel hatte auch einen schwarzen Asen. Aber einen! Das hätte höchsten einen weißen Schauspieler als ägyptischen Gott gerechtfertig. Nicht irgendwie fast alle …
Zum anderen mag ich Horus nicht. Der ist in den Mythen ein ziemlicher Waschlappen. Wirklich. Ich kann das sogar erklären.
Es gibt diesen Mythos mit Horus und Seth, die um den Thron von Ägypten streiten und die anderen Götter können sich nicht so richtig einigen, wer jetzt eigentlich mehr Anspruch auf den Thron hat. Also denken sie sich ein paar dämliche Wettbewerbe aus und der Gewinner soll König von Ägypten werden. Zum Beispiel sollen die beiden Boote aus Stein bauen und damit ein Wettrennen fahren. Seths Boot geht ziemlich schnell unter. Aber Isis bringt Horus dazu, ein Boot aus Holz zu bauen, das sie dann grau anmalt. Nicht nur schummelt Horus, er ist noch nicht mal selbst auf die Idee gekommen! Das war seine Mutter! Wie armselig ist das denn?
Und so geht es weiter. Horus gewinnt jedes mal nur, weil seine Mutter schummelt. Und am Ende wichst er auf ein Salatblatt das Isis dann Seth untermogelt. Fragt nicht … Ägyptische Mythen sind seltsam.
Auf jeden Fall, Horus ist ein Waschlappen und ein Muttersöhnchen und nicht cool. Seth ist tausendmal cooler. Seth verteidigt die Sonnenbarke gegen Apophis. Ich mag Seth.
Aber dann kam der Dialog am Ende des Trailers …
“We should run!”
“Run?”
“We mortals do it all the time.”
Der könnte vielleicht lustig werden.


January 15, 2016
Blödsinn in Eis und Schnee
Heute haben René und ich beschlossen, das Haus zu verlassen. Das passiert nicht jeden Tag ;-)
Das Wetter war scheußlich, also habe ich meine Kapuze hochgeschlagen. Die Kapuze an meinem Mantel sieht ziemlich genauso aus wie die des Imperators. Und René lief mit schwarzem, wehendem Mantel neben mir her. Die Gelegenheit konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Also habe ich angefangen: “Wir müssen die Macht über diesen Planeten an uns reißen, mein Padawan. Leite alles Nötige in die Wege.”
René ist leider nicht drauf eingestiegen.
Etwas später habe ich über die scheiß Kälte geflucht.
René: “I find your lack of warmth disturbing.”
Ich: “I find my lack of warmth disturbing, too.”
René: “Und was machen wir jetzt, mein Imperator?”
Ich: “Wir sollten einen Todesstern bauen und die Sonne so damit beschießen, dass sie ein kleines bisschen heißer wird.” (Todessternlaser können je bekanntlich alle möglichen Dinge, die den Gesetzen der Physik widersprechen, also warum nicht das? Und der Lösungsansatz für irgendwie alles ist ja auch bekanntlich einen Todesstern zu bauen.)
René: “Du willst das ganze Sonnensystem ruinieren, nur damit dir nicht mehr kalt ist?”
Ich: “So denken Sith, oder?”
René: “Da ist was dran.”


January 3, 2016
Age of Ultron
Nachdem ich bis in die Mitte der Nacht des 31. gebraucht habe, um alles fertig zu bekommen, was ich 2015 tun wollte, hatten René und ich danach zwei grandiose Tage frei. Es ist lange her, dass ich zwei Tage am Stück frei hatte.
Und wir haben “Age of Ultron” geschaut. Wie immer viel später als der Rest der Welt.
Irgendwo in der Mitte des Films habe ich einen wütenden Monolog darüber begonnen, wie es sein kann, dass alle diesen Film scheiße fanden. René hat Pause gedrückt, sehr geduldig zugehört und ein paarmal genickt. Immerhin ist er ein guter Ehemann ;-)
Aber ehrlich … natürlich ist er nicht so gut wie der erste Avengers Film. Er hat ein bisschen zu viele Action-Sequenzen und Ultron ist halt nicht Loki. Loki ist ziemlich schwer zu toppen. Aber es gibt ein paar Dinge, die dieser Film hat, den viele andere Filme nicht haben:
1. Eine funktionierende Story, bei der die Dinge aufeinander aufbauen und sich auseinander entwickeln und man nicht das Gefühl hat, dass jemand einfach nur Szenen aneinandergepappt hat, die er cool fand.
2. Sympathische Charaktere. Ich fange sogar an Captain America zu mögen, und eigentlich konnte ich den noch nie ausstehen.
3. Gute Dialoge. Ich meine echte Dialoge, die nicht irgendwie gestelzt klingen und wie etwas, das nie und nimmer irgendjemand tatsächlich sagen würde. Wie ich auch irgendwo in meinem Monolog gesagt habe: In einem Joss-Whedon-Film können die Charaktere meinetwegen die ganze Zeit auf irgendwas einprügeln und dabei irgendwelche Sprüche ablassen, einfach weil die Sprüche gut sind und zusammen mit der entsprechenden Szene ein großartiges Ganzes ergeben.
Generell: Wenn man es schafft, eine Geschichte mit interessanten Charakteren und guten Dialogen zu füllen, dann bin ich dabei, egal was man mit dem Rest macht. Dialoge sind wichtig! Die meisten Leute kriegen sie nur echt nicht richtig hin.


December 31, 2015
Ein Jahresrückblick
Ich mache es mal altmodisch, und schreibe einen Jahresrückblick auf meinem Blog, nicht auf Facebook, wie das dieses Jahr alle zu machen scheinen.
Generell bin ich mir nicht sicher, wie das Jahr überhaupt schon zu Ende sein kann. Es war gerade eben erst noch Oktober und ich bin doch erst vor ein paar Tagen von der Buchmesse gekommen, oder? Aber gut, dann ist das Jahr halt schon zu Ende. Wenn’s sein muss …
Es sind ein paar coole Dinge erschienen wie “In 80 Welten durch den Tag” und die Perry-Rhodan-Hörspiele. Außerdem haben Kollege Humberg und ich gemeinsam den Deutschen Phantastik Preis gewonnen, was eine sehr großartige Sache ist. Ich habe zum ersten Mal etwas übersetzt, das kein Star-Trek-Roman war. Ich habe die Agentur gewechselt. Ich habe einen Roman geschrieben, der nächstes Jahr erscheinen wird, und eine Leseprobe für einen weiteren Roman, für den mir der Verlag sicher irgendwann den Vertrag zuschicken wird, damit ich dann ein bisschen mehr darüber erzählen kann.
Insgesamt werde ich nächstes Jahr einige sehr coole Dinge anzukündigen haben, wenn nichts dazwischen kommt.
Ansonsten war 2015 halbwegs beschissen und hat, nachdem es im Sommer in beruflicher Hinsicht schon ziemlich rumgezickt hat, unbedingt damit enden müssen, dass meine Mutter gestorben ist. So gesehen ist es gut, dass es vorbei ist. Das nächste müsste sich schon anstrengen, um schlechter zu werden (das ist keine Aufforderung).
Ich wünsche euch allen gute Jahres-End-Feierlichkeiten ;-)


December 20, 2015
Star Wars (mit Spoilern)
Der neue Star Wars Film war ganz in Ordnung … schätze ich. Der folgende Blogeintrag könnte ein paar Spoiler enthalten. Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte also nicht weiterlesen.
Wirklich …
Ich meine es ernst …
Letzte Chance, das Fenster zu schließen.
Also, erst mal die Dinge, die ich gut fand:
– Rey. Vor allem ihr: “Warum hältst du meine Hand? Ich weiß, wie man rennt!” Rey war ziemlich gut.
– Die Art, wie sie die alten Charaktere eingebaut haben.
– Der Humor, der sich zur Abwechslung mal nicht rein auf Droiden oder tollpatschige Viecher mit schlechter Grammatik verlassen hat.
– Der ganze Handlungsstrang um Han Solos und Leias Sohn (wenn auch nicht der Sohn selbst).
– Die “Nazi-Propaganda-Szene”, wie René sie nennt. Die mit der Rede. Einfach nur, weil sie gut gespielt war und dieser General wirklich komplett wahnsinnig rüberkam. Es wäre nur super gewesen, wenn die nicht so aus dem Nichts gekommen wäre, sondern tatsächlich irgendeinen Zweck erfüllt hätte.
Jetzt zu den Dingen, die ich nicht gut fand.
Der ganze Film sah irgendwie aus wie eine Collage aus Stücken der alten Filme. Wir hatten das obligatorische große Raumschiff am Anfang, einen Wüstenplanet, etwas, das fast aussah wie ein Podracer, einen Schneeplanet, den Todesstern, einen Jägeranflug auf den Todesstern, während sich anderswo Leute bemühen, die Schutzschilde auszuschalten … und natürlichen die Falcon, Schmuggler-Gangsterbosse, eine Cantina-Szene … und ich habe sicher was vergessen.
Gleichzeitig wirkte die Welt sehr klein. Von jedem Planeten konnte man mit bloßem Auge sehen, wie die anderen Planeten vom Todesstern abgeschossen wurden. Von der Neuen Republik kriegt man gar nichts mit, und warum es überhaupt sowohl eine Neue Republik als auch den Wiederstand gibt, wird nicht klar. Im Vergleich wirken selbst Episoe 1 – 3 innovativ. Die haben der Welt immerhin was Neues hinzugefügt.
Auch die Charaktere bleiben irgendwie hinter ihren Möglichkeiten zurück. Anstatt vernünftig Charakterentwicklung zu zeigen, führen die Charaktere zwischen ausgedehnten Action-Szenen kurze, oft ziemlich platte Gespräche über ihr Befinden in der Art von: “Wir haben ja immer viel gestritten.” (Nachdem sie im ganzen Film praktisch gar nicht streiten.) Oder: “Ich sehe in deinen Augen, dass du jemand bist, der weglaufen will.” (Nachdem er sich die erste Hälfte des Films eigentlich ziemlich heldenhaft geschlagen hat.)
Und dann ist da noch Kylo Ren … In dem Kino, in dem wir waren, herrschte generell recht gute Stimmung, die Leute haben gelacht und kommentiert und sowieso … bis Kylo Ren seine Maske abgenommen hat. Dann herrschte plötzlich betretene Stille.
Ich weiß nicht, vielleicht war es ja Absicht. Vielleicht dachte sich Abrams: “Hey, nachdem die Leute Anakin in der neuen Trilogie ja so unglaublich schlecht gecastet fanden, casten wir für den Antagonisten in Episode 7 einfach mal einen Typen mit Schmollmund, Föhnfrisur und Dackelblick. Dann werden sie endlich sagen, dass Anakin so schlecht nun auch wieder nicht war! Damit ihn auch ja niemand ernst nehmen kann, machen wir ihn außerdem zu einem weinerlichen Vader-Fanboy, der hin und wieder Tobsuchtsanfälle hat.”
Sehr, sehr uncool …

