Maximilian Buddenbohm's Blog, page 380
May 17, 2013
Proust-Fragebogen für Blogger
Ich habe für die Online-Ausgabe der Zeit ein paar Fragen beantwortet.
May 16, 2013
Guten Morgen
Es ist noch früh, es ist sogar sehr früh. Der ganze Stadtteil scheint noch zu schlafen, es ist kein Mensch zu sehen. Die Turmuhr an der Kirche zeigt genau 5 Uhr und die Glocken läuten nicht, dass tun sie hier erst später am Tag. Ich stehe auf dem Balkon und sehe mir die menschenleeren Straßen an. Ein süßer Fliederduft liegt in der Luft, keine Wolke am Himmel, ein Maimorgen wie aus dem Bilderbuch. Nichts rührt sich. Das hier ist Hamburg-Mitte, das hier ist definitiv keine City, that never sleeps. Aber die Vögel sind natürlich längst wach und singen unglaublich laut, ein irrsinniges Konzert in den Büschen rund um den Spielplatz, ein Sänger lauter als der andere, da kann ich mich wohl auch unter der Dusche etwas gehen lassen. Draußen schmettert die Amsel ihr Frühlingslied, drinnen tremoliert der muntere Buddenbohm. Ein Mann im Einklang mit der Natur, das passiert mir ja auch nicht gerade jeden Tag, so als überzeugter Büromensch. Ich singe von all den Vögeln, die schon da sind, was könnte passender sein. Ein schöner Morgen, der so beginnt, alles harmoniert, nichts stört. Abgesehen von Sohn I, der verschlafen den Kopf durch den Duschvorhang steckt und mich kritisch ansieht.
Sohn I: “Papa, du weißt aber schon, dass du die ganze Zeit im falschen Ton singst?”
Es wird jetzt wirklich höchste Zeit, den Jungen beim Kinderchor wieder abzumelden. Er weiß zu viel.
May 15, 2013
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Ein Interview in der Zeit mit der Autorin Karen Duve (“Anständig essen”) und der Ministerin Ilse Aigner über Tiere in der Landwirtschaft. Ganz seltsam, eine von beiden klingt wie eine Lobbyistin der Fleischindustrie. Raten Sie mal, welche.
Falls Sie beim Wort Fleisch keine Ekel-Assoziationen mit netter Bebilderung aus der Massentierhaltung, sondern evtl. Hunger bekommen haben: Auf Foodsharing.de kann man sich noch ein wenig anwendungsnah mit dem Thema Lebensmittel beschäftigen. Wer hat welche über, wer braucht welche und könnte man nicht einfach auch mal etwas kostenlos regeln? Doch, das geht.
Und bevor wir hier schon wieder zu ernsthaft werden, denken Sie doch einmal kurz über die Mc-Donald’s-Theorie nach (englischer Text). Wenn Sie mit anderen zusammen in einem Büro sitzen, können Sie die quasi sofort verifizieren.
Beim Perlentaucher gibt es eine Zusammenfassung der Rezensionen zu dem Buch “Das grüne Gewissen” von Andreas Möller. Die fallen sehr unterschiedlich aus, unterm Strich könnte man das Buch aber dennoch interessant finden, wenn man sich für das deutsche Verhältnis zur Natur interessiert. Ich lache immer noch über diesen Satz: “Sein Buch zeichnet die historischen Eckpunkte der deutschen Naturverehrung nach von der Romantik über das Dritte Reich bis zur Welt von Manufactum.”
Aus dem oben erwähnten “Grünen Gewissen” heraus kauft man bio, eh klar. Dazu ein paar sehr aufschlußreiche Zahlen im Supermarktblog.
In der Zeit ein Artikel über die Arbeitsmobilität in Europa, wer wandert warum wohin und was hat das mit der Währung zu tun. Kommen Menschen aus Osteuropa zu uns, weil die Wirtschaft hier so formidabel brummt und wir alle so irre sympathisch sind? Hm. Und wo wir schon bei Bewegung in der Bevölkerung sind – hier ein äußerst interessantes Interview mit einem Statistiker über die alternde Gesellschaft. Warum die eventuell doch nicht so schlimm ist, wie wir alle glauben, und wer eigentlich ein Interesse daran hat, dass alle Angst vor ihr haben.
Dieses Interesse haben, Sie haben’s vielleicht gerade schon nachgelesen, gewisse Konzerne – quelle surprise. Konzerne, zu denen auch Jean Ziegler deutliche Worte findet, wenn auch in ganz anderem Zusammenhang. Ach, egal, es hängt doch alles zusammen. Wie zum Beispiel auch die oben erwähnte mobile Arbeitsbevölkerung mit den Herstellungsbedingungen unserer Gemüses im nicht ganz so schönen Almeria.
Konzerne, immer nur Konzerne, was machen denn die anderen? Die bauen zum Beispiel das Fairphone. In China. Nanu! Das ging dann wohl doch nicht in einem Gewerbegebiet bei Bielefeld? Schon gut, kleiner Scherz. Hier noch ein wenig mehr Informationen dazu, es ist auf jeden Fall ein spannendes Projekt, wer sich in den diversen Social Networks bewegt, wird ein vielfaches “Na endlich!” wahrgenommen haben. Man hört dort allerdings auch von dem Trend, den ganzen Technikrempel hinter sich zu lassen (englischer Text).
Projekte in Richtung fairer Produktion können aber selbstverständlich auch schief gehen, wie man hier am Beispiel von Milch nachlesen kann.
Bei Wiwo-Green steht in einem Interview mit einem Google-Manager, wieso sich auch Konzerne andererseits manchmal in eine sympathisch erscheinende Richtung bewegen. Was ist es wieder für ein Hin und Her, man kommt mit seinen Urteilen gar nicht nach.
Für die Fahrradfreunde hier beeindruckende Zahlen zur Belebung des Einzelhandels in Straßen mit eigenen Fahrradspuren. Die Angaben beruhen natürlich auf einer lächerlich kleinen Stichprobe, aber man könnte doch so eine leise Ahnung haben, dass sie übertragbar sind.
Zum Schluß der Design-Link der Woche, er führt zu einer schlichten Treppe. Sehr, sehr schlicht sogar.
May 14, 2013
Im Wildpark Schwarze Berge
Ich war für meine Kolumne “Kind und Kegel” im Hamburg-Führer mit einem Rudel Kinder im Wildpark Schwarze Berge, der Text findet sich hier.
Und damit man die einzelnen Folgen der Reihe auch im Blog besser wiederfinden kann, habe ich jetzt eine Übersichtsseite zur Kolumne eingerichtet.
May 12, 2013
Archäologisches Museum 2.0
Nachdem ich neulich über das Helms Museum (Archäologisches Museum Hamburg) gebloggt habe, kam ich mit dem Kurator ins Gespräch und wir haben gemeinsam überlegt, eine kleine Aktion für Hamburger Blogger zu machen. Das Museum ist sehr um Social Media bemüht und hat gerade eine App für die Besucher gelauncht. Michael Merkel, Kurator und im Museum der Fachmann für die App wie auch für den Facebookauftritt würde das gerne einigen technik- und/oder kulturinteressierten Bloggern vorstellen -> und zwar am Freitagnachmittag in dieser Woche im Museum in Harburg.
Ich habe für diese Veranstaltung (kostet nix) im kleinen Kreis noch einige wenige Plätze frei – wer Interesse am Thema hat, melde sich bitte bei mir via Nachricht an (maximilian.buddenbohm at gmx.de), die Details folgen dann umgehend.
Woanders – diesmal mit den Lesern, der Stimme einer Dichterin, iPhone-Fotografie und anderem
Constantin Seibt über Leser und Schreiber. Constantin Seibt ist super, aber das sagte ich sicher bereits einmal.
Stefan Sichermann vom Postillon über seine Einnahmen und seine Arbeit an der Seite.
In der SZ ein Interview mit einem Messerwerfer, unter anderem über seine Beziehung. Mir wäre dann doch etwas unwohl, wenn die Herzdame nach einem Streit mit Messern nach mir werfen würde
Die Stimme von Virginia Woolf. Die einzige Aufnahme von ihr..
In der Zeit wird Richard Koci Hernandez zur iPhone-Fotografie interviewt.
Fotos von lächelnden Menschen. Aus der Rubrik Warmumsherz.
Fotos von vier Frauen aus vier Jahrzehnten. Berührend nennt man das dann wohl.
Fotos von Frauen in dänischen Trachten. In das zweite Bild der Klickstrecke bin ich geradezu schwer verliebt. Hach.
Hier steht, warum Männer aus gesundheitlichen Gründen Bart tragen müssen. Alles ganz logisch und nachvollziehbar [Bartkratzgeräusch gedanklich bitte einfügen].
Das beste Essen der letzten sieben Tage war eine Minestrone, eine im Prinzip unkomplizierte Versuppung von Zwiebeln, Knoblauch, Staudensellerie, Tomaten, Reis, Bohnen, Petersilie und Parmesan. Suppe mit Brot ist doch immer wieder elementar toll.
Ausflug
Und der Milchbauer stand tatsächlich vor dem Kuhstall, sah sinnend in den trüben Himmel und sagte: “Regen im Mai, April vorbei.” Jetzt muss ich meine ganzen schönen Vorurteile über Nordostwestfalen und ihren Humor nachjustieren. Schlimm.
May 10, 2013
This is how I work
Isabella hat “This is how I work” geschrieben, einen Text über ihre Arbeitsweise und ihre Geräte. Ich finde es immer spannend, womit und wie andere arbeiten, in den Kommentaren bei ihr habe ich noch dieses Blog entdeckt, “The set-up”, in dem es Interviews mit Leuten aus dem Internet und anderen gibt, die ihre Ausrüstung vorstellen, Hardware und Software. Es gibt immer noch etwas zu entdecken. Die Seite gibt es auch auf Deutsch.
Außerdem hat Isabella mich gebeten, den Fragekatalog auch zu beantworten – bitte sehr, bitte gleich:
Bloggerinnen-Typ: Ich bin ein possierliches Bloghörnchen.
Gerätschaften digital: Zwei Windows-Notebooks, bei denen mir wirklich völlig egal ist, von welcher Marke sie sind. Wenn ein Notebook kaputt ist, sehe ich bei Amazon nach, welches Notebook im Verkaufsranking auf Platz drei ist und kaufe das. Passt immer. Nummer 1 und 2 sind für überkandidelte Ansprüche, ab Nummer 3 stimmt alles. Das geht so übrigens auch bei jedem anderen Gerät. iPhone, iPad. Mehrere Digitalkameras.
Gerätschaften analog: Äh, was?
Arbeitsweise: Von 6 bis 21 Uhr geöffnet.
Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung? Blogtexte schreibe ich in einem Google-Doc vor. Ich habe eine Datei für den aktuellen Blogeintrag, eine für “Woanders” eine für den Wirtschaftsteil, eine für das nächste Buch. Mehr Dateien habe ich gar nicht, da bin ich Minimalist. Für die Linklisten recherchiere ich hauptsächlich durch die bekannten verdächtigen Social Networks und durch den Feedreader, da ist kein Geheimtipp dabei. Bookmarks verwalte ich in Google-Chrome mit der Erweiterung Neat Bookmarks, über die Geräte hinweg synchronisiert. Allerdings brauche ich kaum Bookmarks. Feedly nehme ich seit dem angekündigten Ende vom Google Reader als Feedreader, ich habe sehr viele Feeds abonniert und verbringe viel Zeit damit. Wenn ich etwas Gute in den Feeds sehe, baue ich es sofort in eine der beiden “Woanders”-Ausgaben ein. Wenn ich es dort nicht einbauen kann, behalte ich es auch nicht, da ich nicht wüsste, wofür. Ich habe keine Halde mit “Für-später-Inhalten” oder zweifelhaften Irgendwanns. Ich bewahre überhaupt wenig auf, weder online noch im greifbaren Bereich.
Wo sammelst du deine Blogideen? Ich sammel gar nicht, Ich sitze einfach so rum und warte, ob mir etwas einfällt. Wenn mir nichts einfällt, lebe ich normal durch die Gegend und warte auf Besserung. Und habe seit zehn Jahren Angst, dass das irgendwann nicht mehr reicht.
Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet: Das Tool mit dem größten Zeitgewinn ist sicher Feedly, ohne Feedly oder ein ähnliches Werkzeug könnte ich die Linklisten so überhaupt nicht herstellen. Wenn es zeitlich zu eng wird, hilft ein beherztes “Mark all as read”, sonst wird man irgendwann wahnsinnig.
Benutzt du eine To-Do List-App? Welche: Die Herzdame und ich nutzen bisher Teuxdeux, die allerdings, seit sie angekündigt haben, den Dienst auf ein Bezahlmodell zu umstellen, nicht mehr richtig funktionieren. Da müssen wir uns also etwas Neues suchen, außerordentlich lästig. Das ist das Schlimmste an diesem ganzen Onlinezeugs, dass ein endlich funktionierender und mühsam zusammengebastelter Workflow immer gleich wieder durch irgendeine Neuerung über den Haufen geworfen wird, die man als User nicht bestellt hat.
Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst? Auf eine gute Kamera möchte ich nicht gerne verzichten. Könnte ich aber.
Gibt es etwas, das du besser kannst als andere? Ich kann sehr schnell lesen, aber das können andere auch. Ich kann außerdem sehr lange am Schreibtisch sitzen und nichts vermissen, das ist oft ganz hilfreich.
Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen? Element of Crime. Wenn ich Blogtexte, Geschichten, Bücher schreibe, läuft zum Einstieg imer EoC, später dann gar nichts mehr. Aber um Schreibstimmung herzustellen ist es zweckdienlich, wenn die ersten Töne von “Am Ende denk ich immer nur an dich” laufen, das ist wie bei den Pawlowschen Hunden, nur ohne Speichelfluss. Bei schlechtem Wetter geht auch Johnny Cash, das ganz späte Spätwerk. Johnny Cash ist bei Regen einfach noch besser.
Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall? Ich stehe um halb sechs auf und falle früh um.
Eher introvertiert oder extrovertiert? Beides. Je nach Tagesform, Medium, Wetter, Bühne, Gegend und Stimmung. Und dann beides schlimm.
Wer sollte diese Fragen auch beantworten? Ich glaube, Journelle hat noch nicht.
Der beste Rat den du je bekommen hast? “Komm vorbei.” (Die Herzdame vor dreizehn Jahren eines Abends am Telefon)
Noch irgendwas wichtiges? Ich bin für die allgemeine Einführung von mehr Nickerchen.
Wir tun es schon wieder
Isa und ich lesen wieder vor und schon wieder tun wir es gemeinsam. Wenn das so weitergeht, fangen wir irgendwann reflexmäßig an irgendwas abzulesen, sobald wir uns sehen.
Das letzte Mal lasen wir in einer Weinhandlung, jetzt lesen wir in einem Schuhgeschäft, da steigt die Spannung, was die Nummer drei wird. Auf einem Biohof? In einem Fischgeschäft? Ein Abend in der Apotheke? Lesungen im Einzelhandel, am Ende haben wir damit wieder einen Trend begründet, das soll uns recht sein. Aber erst einmal lesen wir auf Einladung der Inhaberin in einem Schuhgeschäft, nämlich bei Sophie the cat am Hansaplatz in Hamburg Sankt Georg. Das ist charmanterweise nur rund 500 Meter von meinem Schreibtisch entfernt, endlich mal eine Lesung, die mir wirklich entgegenkommt, das schätze ich sehr.
Am 03. Juni, das ist ein Montag, um 20 Uhr. Eintritt 7 Euro. Es gibt Wein vom Weindealer aus der Gurlittstraße (hier auch auf Facebook), das ist eine äußerst sympathische Weinhandlung, wie ich als überzeugter Nichtweintrinker tatsächlich aus Erfahrung bestätigen kann. Mit anderen Worten, man bekommt beim Weindealer auch Bier. Die weintrinkenden Freunde waren bisher aber tatsächlich immer begeistert von den Weinen dort.
Wir lesen aus Blogs und Büchern, ich lese dabei nur Sachen, die ich bisher nicht öffentlich gelesen habe.
May 8, 2013
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Unsere Wortverliebtheit der Woche gilt dem außerordentlich schönen Begriff “Bärenerwartungsland”. Das ist nämlich Deutschland, ein Bärenerwartungsland, man möchte es dauernd wiederholen. Ein Wort, das froh stimmt. Denn erst dann, wenn wir den Begriff Bärenerwartungsland mit all seinen Folgen für Spaziergänge durch einsame Wälder völlig verinnerlicht haben, erst dann werden wir den Ohrwurm der Bärenmarke-Fernsehwerbung endgültig los. Das wird ein Fest.
In der Zeit ein langer und detailreicher Artikel über den Zusammenhang zwischen der Konjunktur, dem Wachstum und dem Verbrechen. Über Manager und Moral und die Frage ob und warum denn alles immer schlimmer wird.
Ein (englischer) Artikel über den kürzlich gehackten Twitter-Account der Associated Press. Die Story mit der Falschmeldung von Explosionen im Weißen Haus werden viele mitbekommen haben, die Auswirkungen an der Börse vielleicht nicht.
In der Zeit ein Artikel über Naturplastik, ein eher amüsanter Begriff für Verpackungsmaterialien aus natürlichen Rohstoffen. Sind die besser als Kunststoff? Oder haben sie wieder andere Nachteile? Und kann vielleicht mal irgend etwas nicht kompliziert sein? Man weiß es nicht.
Eine Visualisierung der Weltbevölkerung. Sehr schlicht, sehr beeindruckend.
Im Tagesspiegel ein Artikel, der die digitale Arbeit mit Ausbeutung in Verbindung bringt und tatsächlich sogar Marx erwähnt. Völker, retweetet die Signale. Oder so.
In der letzten Woche hatten wir einen Artikel zur Gentrifizierung in Berlin, in dieser Woche denkt Falk Schreiber über den Stadtteil Wilhelmsburg in Hamburg nach. Das ist dort, wo gerade die Internationale Gartenschau stattfindet, die für den Stadtteil ganz gewiss nicht ohne Folgen sein wird. Es ist sehr, sehr kompliziert. Und wenn man schon bei den Veränderungen im Stadtbild durch Gentrifizierung ist, dann kann man auch gleich noch wie nebenbei einen Blick auf die wachsenden Umsatzanteile des Onlinehandels in verschiedenen Branchen werfen und sich geistig schon einmal von den nächsten Läden in der Nachbarschaft verabschieden. Zu spät, du rettest den Freund nicht mehr.
In der NZZ wird das Buch “Wie viel ist genug?” rezensiert, geschrieben von Robert und Edward Skidelsky, die beiden sind Vater und Sohn. Es dürfte viele der Stammleser hier lebhaft interessieren.
Wieso nicht Umwelt-Aktivisten sondern eher Daimler das Car-Sharing in Deutschland vorangetrieben haben, kann man bei Wiwo-Green nachlesen.
Meldungen zu schlechten Arbeitsbedingungen bei Textilarbeitern in Bangladesch und anderswo liest man öfter, auch um Kakao oder Kaffee drehen sich einige Meldungen – Geranien sind da schon etwas origineller. Man wird eben bei jedem Produkt auf die Frage der Herstellungsbedingungen zurückgeworfen, und es ist auch richtig so.
Und wenn man dann denkt, man kauft bio, dann wird schon alles passen, dann merkt man, dass die gute Biokartoffel gar nicht von hier kommt - und vielleicht auch im Moment gar nicht von hier kommen kann. Fatal. Und wenn man jetzt denkt, das müsste doch alles lösbar sein, dann kommt jemand und dreht etwas am Kalender, schaut weit nach vorne und sagt: oh nein. Da ist vieles regional völlig unlösbar. Im Guardian gibt es einen erhellenden Text zur Lage der Welternährung und zu Nahrungsmittelexporten im Jahr 2050.
Und beim Thema Nahrung gab es ja auch unlängst diesen Pferdefleischskandal, der ist schon fast wieder allgemein vergessen. Im Supermarktblog geht man der Frage nach, welche Folgen der Skandal hat. Man beachte unbedingt den letzten Satz.
Der Designlink der Woche diesmal wieder aus dem Bereich Architektur, es geht um das Aquarium in Kopenhagen. Das ist anscheinend kein ökologisch vorbildliches Gebäude, wie man dem Text entnehmen kann. Aber als Bewohner deutscher Ballungsgebiete ist man ja auch schon dankbar, wenn ein Haus einmal kein rechteckiger Glaskasten ist. Und rechte Ecken kann man dem Ding nun wirklich nicht vorwerfen.
Maximilian Buddenbohm's Blog
- Maximilian Buddenbohm's profile
- 2 followers
