Maximilian Buddenbohm's Blog, page 378
June 1, 2013
Der Dings
Als Norddeutscher lernt man normalerweise nicht dauernd neue Menschen kennen. Wir sind ja hier nicht am Rhein, wo jeder mit jedem spricht und sich alle abends in der Kneipe nach dem ersten Glas in den Armen liegen. Nein, hier macht jeder stur sein Ding und das ist natürlich gut so, wir stören dabei immerhin auch keinen. Andere Menschen kennenlernen, etwa zum Zwecke der Ehe und zur Fortpflanzung, das erledigen wir möglichst in jungen Jahren, danach ist dann aber Schluss. Dann lebt man so dahin und hat die immer gleichen Freunde, Nachbarn und die Familie, und, seien wir ehrlich, es reicht auch. Mehr Mensch braucht kein Mensch.
Es sei denn, wir kriegen tatsächlich Kinder. Dann wird alles anders, dann lernt man eine Hundertschaft neuer Leute kennen, nämlich die anderen Eltern. Mit denen kommt man unweigerlich ins Gespräch, das geht gar nicht anders. Dauernd spricht man mit denen, immer wieder, täglich sogar. So oft, dass man unmöglich leugnen kann, sie zu kennen. Sie werden zu ganz normalen Kontakten, einige davon sogar zu Freunden. Da könnte es nützlich sein, sich die Namen zu merken. Es ist auf Dauer etwas unhöflich, einen anderen Vater immer nur als „der Dings“ zu bezeichnen. Auch Mütter haben Eigennamen und heißen nicht nur „die Mama der Zwillinge“, auch wenn sie von allen nur so genannt wird. Das mit den Namen ist bei 100 neuen Leuten aber schwierig, um es einmal ganz milde auszudrücken.
Ich bin immer froh, wenn ich vom Spielplatz komme und wieder an meinen Computer darf. Ob ich da Mails schreibe oder auf Facebook oder Twitter oder sonst wo im Internet bin, es ist alles so viel einfacher als auf dem Spielplatz. Denn an den Menschen, mit denen ich online kommuniziere, stehen immer die Namen dran, das ist wirklich praktisch. Der Dings, er heißt Stefan! Es steht ja da. Ganz einfach. Nie würde ich seinen Namen vergessen. So lange ich am Computer sitze.
Ich glaube ja, das ist der eigentliche Grund für den Riesenerfolg des Internets. Aber das ist womöglich nur eine Randmeinung.
(Dieser Text erschien als Sonntagskolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)
May 31, 2013
Kurz und klein

#bbpBox_332936647639453696 a { text-decoration:none; color:#8F8B8B; }#bbpBox_332936647639453696 a:hover { text-decoration:underline; }"Wenn du nicht sofort kommst, machen Papa und ich ein neues Baby!"

#bbpBox_333133156356079616 a { text-decoration:none; color:#6DA679; }#bbpBox_333133156356079616 a:hover { text-decoration:underline; }Nach genauer Nachfrage will die Jüngere am liebsten Trekking-Ballerinas haben.

#bbpBox_334361609784942593 a { text-decoration:none; color:#0084B4; }#bbpBox_334361609784942593 a:hover { text-decoration:underline; }Wenn du das Glas mit der Brühe öffnest und dir statt Pulver Wasser entgegenschwappt, haben die Kinder probiert, Brühe zu machen. #Profitipp

#bbpBox_335338899826171905 a { text-decoration:none; color:#8E03FF; }#bbpBox_335338899826171905 a:hover { text-decoration:underline; }Sisyphos pflanzt heute Blumen mit einem übereifrigen Kleinkind. Der Schlachtruf "Das Grüne muss oben!" verhallt ungehört.

#bbpBox_335450759888007168 a { text-decoration:none; color:#0099CC; }#bbpBox_335450759888007168 a:hover { text-decoration:underline; }Meine Tochter ist in der Ich plapper Dir alles Wort für Wort nach-Phase ist in der Ich plapper Dir alles Wort für Wort nach-Phase.

#bbpBox_335641819352289280 a { text-decoration:none; color:#0084B4; }#bbpBox_335641819352289280 a:hover { text-decoration:underline; }Kind2(6): "Papa, wie alt ist unser Haus?""9"..."Und jetzt?""Immer noch 9."..."Und jetzt?""9"Das wird ein sehr langer Tag.

#bbpBox_335655803698679808 a { text-decoration:none; color:#0084B4; }#bbpBox_335655803698679808 a:hover { text-decoration:underline; }Die Kinder fragen höflich, ob sie "das Wohnzimmer verwüsten dürfen." Wir bejahen nach demokratischer Konsensfindung. #sozenhaushalt

#bbpBox_336170485484224512 a { text-decoration:none; color:#0099CC; }#bbpBox_336170485484224512 a:hover { text-decoration:underline; }Bevor ich Kinder hatte überschätzte ich den Einfluss der Eltern auf das Verhalten ihrer Kinder um circa 1000 Prozent.

#bbpBox_337237150414295040 a { text-decoration:none; color:#A62FEB; }#bbpBox_337237150414295040 a:hover { text-decoration:underline; }Ich habe das Gefühl, meine Kinder und ich werden gemeinsam erwachsen.

#bbpBox_337240419849105408 a { text-decoration:none; color:#93A644; }#bbpBox_337240419849105408 a:hover { text-decoration:underline; }Zurück vom Spaziergang. Kind ist genau 2 Schritte gelaufen. Aufgerundet.

#bbpBox_337854991341608960 a { text-decoration:none; color:#0084B4; }#bbpBox_337854991341608960 a:hover { text-decoration:underline; }"Lass uns die Kids ausquartieren und den Abend für uns haben!"7 Std. Logistik.2 Std. Packerei.6-8 Fahrten.Wir schlafen um 21 Uhr.Immer.

#bbpBox_339448859531034624 a { text-decoration:none; color:#8F8B8B; }#bbpBox_339448859531034624 a:hover { text-decoration:underline; }Der Mann liest so lange vor, dass sich erste Kinder schon höflich dankend ins Bett verabschieden.

#bbpBox_339748429972533248 a { text-decoration:none; color:#0000FF; }#bbpBox_339748429972533248 a:hover { text-decoration:underline; }Seit ich Kinder habe lese ich statt Stilikone immer Stillikone und habe ganz andere Assoziationen.

#bbpBox_336877964761395200 a { text-decoration:none; color:#0084B4; }#bbpBox_336877964761395200 a:hover { text-decoration:underline; }Die Fragen des Lebens waren ab 6 Jahren "Warum?" und ab 15 Jahren "Warum nicht?!"Ab 25 fragt man sich eigentlich nur noch "Was??!!"

#bbpBox_340484137171439617 a { text-decoration:none; color:#0057B3; }#bbpBox_340484137171439617 a:hover { text-decoration:underline; }Eltern haften an ihren Kindern.

#bbpBox_338984341667463169 a { text-decoration:none; color:#0084B4; }#bbpBox_338984341667463169 a:hover { text-decoration:underline; }Thema Tod. "Oma, wann wirst du vergraben?" Das ist mein Enkel! Terminsicherheit und Planung. Ich liebe ihn!

#bbpBox_340538968867233792 a { text-decoration:none; color:#5C00B3; }#bbpBox_340538968867233792 a:hover { text-decoration:underline; }Manchmal höre ich in Eppendorfer Cafés Müttern beim Kaffeeklatsch zu, um zu verstehen, warum Frauen im Schnitt weniger verdienen als Männer.

#bbpBox_339442489750597632 a { text-decoration:none; color:#009999; }#bbpBox_339442489750597632 a:hover { text-decoration:underline; }Lehrerin will wissen ob noch Fragen sind. Habe das mit:"Scheint ja bei allen hier funktioniert zu haben" abgewürgt #Sexualkunde #Elternabend

#bbpBox_333478397751734272 a { text-decoration:none; color:#199636; }#bbpBox_333478397751734272 a:hover { text-decoration:underline; }Das Muttertagsgeschenk der Kinder hat folgende Frage aufgeworfen: Papier-, Glas-, Plastik- oder Biomüll?

#bbpBox_340352907381731328 a { text-decoration:none; color:#5F0303; }#bbpBox_340352907381731328 a:hover { text-decoration:underline; }Ich: "Was würde dir denn heute Spaß machen?"Sohn II: "Den ganzen Tag nur Scheiße sagen. Das wäre schön."

Terminerinnerung
Ich möchte noch einmal kurz auf die Lesung am kommenden Montag hinweisen – da lesen Isabel Bogdan und ich aus Blogs und Büchern, um 20 Uhr bei Sophie the cat am Hansaplatz in Hamburg Sankt Georg, also in meinem kleinen Bahnhofsviertel, quasi vor meiner Haustür. Eintritt 7 Euro. Die Versorgung mit Wein übernimmt der Weindealer aus der Gurlittstraße, ein paar Meter weiter.
Und ich freue mich übrigens sehr, dass ich nach regionalen Lebensmitteln und regionalen Apps jetzt auch einen regionalen Werbekunden habe – nämlich den Schuhladen, in dem wir lesen werden. Hier im Bild mit der Inhaberin Susanne Petzoldt (vorne) und dem Ladenhund (liegend, hinten). Der Hund müsste natürlich eigentlich eine Katze sein, wenn man es recht bedenkt. Irgendwas ist eben immer.
May 30, 2013
Gelesen und gesehen im Mai
Ein ausgesprochen armer Monat, was die Lektüre betrifft. Setzen, sechs, das muss anders werden. Dafür nach Ewigkeiten einmal wieder versucht, Filme und Serien anzusehen. Mit watchever auf dem iPad, das schafft ganz neue Möglichkeiten der entspannten Haltung beim Zusehen. “Das Mädchen mit dem Perlenohrring” fand ich wirklich nett. So nett, dass ich nach zwanzig Minuten wunderbar eingeschlafen bin. Guter Film. Alles so hübsch, da träumt man dann sehr gefällig, ich mag das. “Schiffsmeldungen” – da haben wir den ganzen Film gebraucht, um darauf zu kommen, dass wir den schon kennen, aber jeder nur Stücke, und die Herzdame ganz andere als ich. Wahrscheinlich haben wir den in den schlaflosen Nächten gesehen, als Sohn I gerade frisch auf der Welt war und wir abwechselnd das Baby durch die Wohnung trugen, anders kann ich mir das nicht erklären. Ich mag die Szenen in der Zeitungsredaktion, die Story um das Haus fand ich völlig entbehrlich. Dann habe ich auf Facebook nach Serienempfehlungen gefragt und eine unfassbare Menge an Antworten bekommen. Eine Folge “Sherlock” gesehen und sehr doof gefunden, wirklich schlimm. Zwei Folgen vom Tatortreiniger, den fand ich dafür umso großartiger, da sehe ich mir den Rest auch an. Mit den Söhnen noch etliche Folgen von “Shaun das Schaf” gesehen, das gefällt allen männlichen Familienmitgliedern sehr, die Herzdame bleibt eher außen vor. Seltsam.
Iwan Gontscharow: Eine alltägliche Geschichte. Deutsch von Ruth Fritze-Hanschmann. Das Buch liegt nun schon seit Monaten auf meinem Nachttisch, weil ich es immer erst kurz vor dem Einschlafen lese, ich komme daher nicht recht weiter. Das heißt aber nicht, dass es nicht gut wäre, im Gegenteil. Ein paar Sätze oder Seiten reichen mir, um etwas zum Weiterdenken zu haben. Es ist wirklich eine ganz alltägliche Geschichte, über Lebensentwürfe und Haltungen, über Erwartungen und Lebensstile. über den Glauben an die Liebe oder an das Konto, über die Ausrichtung des Lebens. Was man macht und warum man das macht. Die Figuren und Szenen nicht ganz so plastisch wie im Oblomow, alles etwas plakativer, das macht aber nichts. Gontscharow, der mich mit dem Oblomow schon unerwartet begeistert hat, ist sicher die Entdeckung des Jahres für mich.
Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums. Das habe ich als Kind schon einmal gelesen, weil mich die Mythologie des antiken Europas damals nach einem Griechenlandurlaub sehr interessierte. Ich fand es unfassbar, dass niemand mehr an diese Götter glaubte, das schien mir ungeheuerlich und frevelhaft. Da standen noch überall solche wundervollen Tempel herum und die sind in dem Land trotzdem alle Christen geworden? Gingen zur Kirche wie alle und besuchten dort womöglich ähnlich langweilige Veranstaltungen wie die Pflichtschulgottesdienste am deutschen Reformationstag, die man klassenweise zu besuchen hatte? Das fand ich ähnlich niederschmetternd wie die Bekehrung Winnetous kurz vor seinem Tod, “Ich bin ein Crist, Charlie…”, da habe ich das Buch damals wütend an die Wand geworfen, was für eine herbe Enttäuschung. Nie wieder eine Zeile Karl May gelesen. Ich habe nach diesem Urlaub auf einer Insel in der Ägäis eine Weile lang griechischen Göttern geopfert, das machte ja sonst seit Jahrhunderten keiner mehr, die mussten doch erheblichen Bedarf haben, nicht wahr. Auf das Schlachten von Zicklein und ähnlichen Nutztieren habe ich verzichten müssen, die waren einfach nicht greifbar. Mir ging es allerdings, wenig überraschend, mit den Opfergaben wie dem Prometheus, es kümmerte die Olympier herzlich wenig, was ich da veranstaltete, auch wenn sie schon so dermaßen lange auf Opfersteuern und Gebetshauch verzichten mussten. Und da auch trotz meines Expertentums in Fragen der klassischen Mythologie in den nächstliegenden Gebüschen weiterhin keine attraktiven Nymphen auf mich zu warten schienen, verlor sich mein Interesse irgendwann wieder.
Als Sohn I neulich nach Zeus fragte, merkte ich jedenfalls, dass ich mittlerweile in den Verwandtschaftsbeziehungen auf dem Olymp gar nicht mehr richtig sattelfest bin. Eine gute Gelegenheit, sich die Geschichten noch einmal anzusehen.
Françoise Sagan: Blaue Flecken auf der Seele. Deutsch von Eva Brückner-Pfaffenberger. Das ist kein geradeausgeschriebener Roman, das ist ein Roman, in den sich die Autorin selbst hineinredet und über das Schreiben reflektiert, über das Schicksal und die Frauen, über das Leben. Sie denkt und schreibt und schreibt und denkt und erzählt und es verwebt sich. Alles, was sie sie schreibt, auch in den anderen Romanen, klingt leicht, schnell und immer intelligent, als würde einem eine ungemein geistreiche Frau mal eben eine Geschichte erzählen und man denkt die ganze Zeit nur, wie doof man wohl darauf gleich antworten wird, wenn der erzählstrom einmal abreißt. Und Französisch konnte sie auch noch, herrje.
Walter Kempowski: Echolot. Unternehmen Barbarossa – ein kollektives Tagebuch 1941. Eine Unzahl von Zitaten aus Tagebüchern, Briefen, Postkarten, Aufzeichnungen. Aus deutscher, russicher, schweizerischer, französischer, englischer Sicht. Von berühmten und nicht berühmten Menschen, von Tätern und Opfern, von Mitläufern, Zuschauern, Getriebenen, Fanatikern und Verlorenen. Von Menschen, die den Krieg überlebt haben und von Menschen, an deren Lebensdaten man sieht, wie kurz sie ihren Text nur noch überlebt haben. Im Monat Mai mit dem Jahrestag der Befreiung eine vielleicht ganz naheliegende Wahl, ich kann das Buch allerdings nur in sehr kleinen Dosen ertragen. Beeindruckend, niederschmetternd, unfassbar. Eine editorische Meisterleistung und wahnwitzige Herkulesarbeit, um noch kurz bei der griechischen Mythologie zu bleiben. Ein unbegreifliches Buch.
May 29, 2013
Woanders – der Wirtschaftsteil
Eine Meldung aus dem Straßenbau. Klingt vielleicht nicht nach der spannendsten Branche, zugegeben, hat aber doch etwas wirklich Neues zu bieten: Straßenbeläge, die Schadstoffe schlucken.
Ähnlich spannend wie Straßenbau klingt Recycling, und auch dazu haben wir eine faszinierende Meldung. Nämlich über alte Flip-Flops. Ja, wirklich.
In der Zeit eine Übersicht zur Textilbranche, allerdings geht es zur Abwechslung einmal nicht über Arbeitsbedingungen in Bangladesch, sondern um Produkte aus fairem Handel und mit ökologischem Anspruch. Eine kleine Marktkunde.
Patrick Breitenbach schreibt über die ökonomischen Grundlagen der Medien. Das ist ein angenehm ruhiger und klarer Blick auf die aktuelle Lage. Nach all dem auf beiden Seiten ziemlich hysterischen Geschrei um die Adblocker-Diskussion der letzten Wochen ist es doch ganz angenehm, jemanden zu lesen, der etwas länger als über zwei Halbsätze hinweg über die Lage der Onlinemedien nachgedacht hat. Der Text braucht ein paar Minuten, vorher vielleicht besser Kaffee holen.
Noch ein Link zur Medienbranche, mit einer kleinen, aber doch sehr feinen Anmerkung zur Diskussion um die Tarifpläne der Telekom.
Fracking (hier der Wikipedia-Eintrag dazu) wird in Deutschland zunehmend kontrovers diskutiert. Während noch vor kurzer Zeit kein Mensch wusste, was das eigentlich ist, haben sich jetzt schon die von anderen Themen gewohnten Lager aus Lobbyisten hier und Umweltaktivisten dort gebildet, bekriegen sich in den Medien und Parlamenten und ringen um die Aufmerksamkeit des Publikums. Aber im Grunde ist das Thema gelaufen, alle können wieder einpacken. Fracking ist durch. Fracking kann es in Deutschland nicht geben, das hat sich erledigt. Denn die Brauereien sind dagegen. Fracking gefährdet womöglich das Bier - und da hört der Spaß nun wirklich auf, so etwas wird sich in diesem Land niemals durchsetzen können.
Die beliebte Reihe “Blogger schreiben über Gentrifizierung” können wir auch in dieser Woche zwanglos fortsetzen, diesmal schreibt das Nuf über Spielplätze in Berlin.
Bei Wiwo Green kann man nachlesen, welche Unternehmen von den Deutschen wegen ihrer tatsächlichen oder vermeintlichen Nachhaltigkeit geschätzt werden. Das Ergebnis ist weitgehend überraschungsfrei. Interessant könnte man dabei aber finden, dass das sogenannte Greenwashing einiger Marken offensichtlich herzlich wenig nützt.
Arbeitsorganisation, darüber reden wir hier viel zu selten, das muss sich dringend ändern, so ein wichtiges Thema. Sollten Sie z.B. in einer Hierarchie arbeiten und daher jemand über Ihnen thronen, und dieser Mensch verlangt gelegentlich etwas von Ihnen, dass er vermeintlich genau so gut selbst tun könnte – lesen Sie das und denken Sie nach, bevor Sie sich aufregen.
Die Verbraucher, sie haben alle eine Meinung, und sie sagen sie auch. Sie entscheiden an der Kasse über Produktionsbedingungen, Sie unterschreiben Petitionen am laufenden Band wie Schlagerstars Autogrammkarten, Sie schlafen den Schlaf der Gerechten im Pyjama aus Biobaumwolle. Sie haben zu jedem Thema etwas zu sagen und mischen sich überall ein, ob beim Elternabend in der Grundschule oder beim Kampf gegen irgendeine Großbaustelle. Aber wählen gehen sie nicht. Die gute alte parlamentarische Demokratie, sie interessiert eher nicht mehr. Verstehe einer die Menschen.
Die Deutsche Welle über die Qualifikatiion der Zuwanderer, die nach Deutschland kommen. Aus China, aus Südeuropa, aus Mitteleuropa. Die beeindruckenden Zahlen im Artikel einfach merken und gelegentlich im Gespräch mit ausländerfeindlichen Menschen fallen lassen. Es geht doch nichts über Fakten.
The Prince of Wales, ladies and gentlemen, er hat seine armen und entfernten Verwandten in Deutschland besucht, was uns die einmalige Chance gibt, hier auch einmal etwas Yellow Press Charme zu verbreiten und darüber zu berichten. Aber natürlich nicht, weil der Thronfolger in Baden-Württemberg auf einem Schloß gesichtet wurde, nein, das würde uns nicht reichen, versteht sich. Allerdings ist es erwähnenswert, worüber er dort gesprochen hat, ist es nicht? Gewisse britische Konservative werden sicherlich not amused gewesen sein.
Und beim Treehugger amüsiert man sich über den deutschen Umweltminister und seine urkomische Begründung für seine Haltung zum Temoplimit auf den Autobahnen. Der Siegeszug des deutschen Humors ist quasi nicht mehr aufzuhalten.
Der Designlink der Woche gilt Produkten, bei deren Konzeption ein wenig um die Ecke gedacht wurde, um endlich auch einmal einen wirklich platten Wortwitz unterzubringen.
Im Altonaer Museum
Ich war für meine Kolumne beim Hamburg-Führer “Kind und Kegel” im Altonaer Museum, den Text findet man hier. Viel Spaß.
TedxHamburg Kartenverlosung Teil II
Wir machen das wie gestern und bleiben bei dem Thema Auto. Die Expertengruppe der Fünfjährigen, mit denen ich das Thema des öfteren diskutiere, kommt zu wirklich eigenartigen Schlüssen, was die Marken und Modelle betrifft, wie man bei der Quizfrage gestern bereits lesen konnte. Es gibt Marken, die schon wegen sich aufdrängender Reime als eher nicht sympathisch gelten (Opel). Es gibt Marken, die man womöglich gar nicht mögen darf , ohne sich verdächtig zu machen (Renault, in Hamburg gehört die Raute als Logo bekanntlich zum falschen Verein). Es gibt Marken, die doof sind, weil man sich das Wort einfach nicht merken kann (Hyundai) und solche die doof sind, weil das Logo beim besten Willen überhaupt nichts aussagt (Ford). Und es gibt auch ein Auto, das in der Mehrzahl plötzlich viel, viel sympathischer ist, als wenn nur eines davon am Straßenrand steht. Welches? Eine kinderleichte Frage, sollte man meinen. Denken Sie wie ein Fünfjähriger, sprechen Sie wie ein Fünfjähriger, zack, da ist die Antwort.
Die Karte im Wert von 119 Euro geht an den ersten Kommentator mit der richtigen Antwort, bitte nur dann teilnehmen, wenn die Konferenz auch wirklich besucht werden kann.
May 28, 2013
Schon wieder ein Interview
TedxHamburg – Terminhinweis und Kartenverlosung
Am 4. Juni gibt es in Hamburg eine ganztägige Konferenz in der Laeiszhalle zum Thema Zukunft der Stadt bzw. City 2.0, die TedxHamburg. Da werden etliche der Themen angesprochen, die hier im Wirtschaftsteil jeden Donnerstag vorkommen.
Falls jemand das Prinzip der TED-Konferenzen nicht kennt, das kann man hier bei der Wikipedia nachlesen. Ted-Talks habe ich auch hier im Blog schon mehrfach verlinkt, da sind etliche Perlen zu finden, es sind wirklich enorm viele Videos dazu online, einfach bei Youtube Tedtalk eingeben und staunen.
In Hamburg reden u.a. Raul Krauthausen von den Sozialhelden und Boris Blank von Yello (Musik, nicht Strom) – die anderen Redner kann man hier sehen. Und hier findet man auch das ganze Programm der Veranstaltung.
Ich gehe da auf Einladung der Veranstalter als Blogger vom Dienst hin und habe außerdem die nette Möglichkeit, zwei Eintrittskarten zu verlosen, die sonst 119 Euro kosten. Dazu nehme ich eine kleine Quizfrage aus dem Alltag mit Sohn I, ganz so einfach soll es natürlich auch nicht sein.
Sohn I ist gerade in einer Phase, in der er und seine Freunde sich lebhaft für Autos interessieren, wobei sich rechtes Expertenwissen aber noch nicht einstellt. Nach und nach erkennen sie die Marken, einige auch schon Typen. Das Image der Marken wird wild diskutiert, manchmal haben einige von ihnen auch schon einmal einen Fernsehwerbespot gesehen und beten die Botschaft nach. Manchmal haben sie Eltern, die eine bestimmte Marke bevorzugen oder große Brüder die Rennsport gucken und so weiter. Das sind alles unsortierte Informationen, eher wirr als zielführend. Keiner von ihnen kann lesen, sie nehmen die Informationen über Autos nur aus Erzählungen, Bildern und dem Ansehen der Autos auf der Straße auf. Über Verkehrspolitik, Umweltfragen etc. wissen sie nahezu nichts – aber doch ein klein wenig.
Nun die Frage: Wie sind die Kinder wohl darauf gekommen, ausgerechnet Mercedes für die umweltfreundlichste Marke zu halten? Dazu zwei Hinweise: Sie haben es nur aus eigenem Nachdenken geschlossen und es hat mit der Wahrheit überhaupt nichts zu tun. Man kann vermutlich nur darauf kommen, wenn man denkt wie ein Kind. Mit aktueller Werbung hat es übrigens nichts zu tun.
Der erste, der hier die richtige Antwort gibt, gewinnt eine Karte. Sollte niemand darauf kommen, gebe ich dezente Hinweise. Oder ist das pappeinfach? Mir fehlt gerade jedes Gefühl dafür.
Morgen gibt es einfach eine neue Frage. Viel Erfolg.
May 26, 2013
Woanders – diesmal mit Ray Manzarek, einem Felsen, der Stadtbahn und anderem
Für den unwahrscheinlichen Fall, dass es noch nicht alle gesehen haben – ein großartiges Video mit Ray Manzarek über die Entstehung von Riders on the storm. Wer dabei keine Gäsenhaut bekommt, ist vermutlich eh nicht zu retten. 10 Minuten wichtige Musikgeschichte. Und danach, logisch, dann das hier.
Ein Interview mit einem falschen Guru.
Percanta über den Mai. Mit zur Abwechslung lesenswerten Kommentaren.
Bilder aus einer Stadt unter einem Felsen.
Bilder von Menschen in New York. Mit bemerkenswerten Bildunterschriften.
Bilder von Plattencovern. Großartig inszeniert.
Die liebe Nessy fährt Stadtbahn.
Frau Novemberregen fährt auch durch die Gegend.
Mein Bruder hat Praktikanten. Viele.
Das Nuf schreibt über Kinderlärm.
Wenn Sie glauben, schon einmal etwas richtig Großes aus Lego gebaut zu haben, sehen Sie sich das an und überlegen Sie noch einmal. Ach, und apropos Lego. Hier noch was mit Vögeln.
Hier geht es um Lyrik aus Buchrücken, dazu gab es vor Jahren auch schon einmal etwas bei Anke Gröner.
Sven hat Bilder auf der Gartenschau in Hamburg gemacht und sie entsprechen nicht exakt dem, was man da erwarten würde.
Das beste Essen der letzten sieben Tage war ein Couscous mit Gemüse und Minzjoghurtsauce, etwa so, wobei man aber die Minzmenge im Rezept dramatisch übersteuern muss, das ist viel zu wenig. Mehr Minze, mehr Joghurt. Viel, viel mehr. Beim Rest sind die Mengenangaben eher egal, was so da ist.
Maximilian Buddenbohm's Blog
- Maximilian Buddenbohm's profile
- 2 followers
