Maximilian Buddenbohm's Blog, page 273

September 4, 2016

Mehrere Gründe

Ich wollte ein Dokument am Computer öffnen, einen normalen Text, gar keine technische Besonderheit. Die Datei ging nicht auf, die Meldung am Bildschirm sagte: “Diese Datei kann nicht geöffnet werden. Das kann mehrere Gründe haben.” Das ist eine dieser Fehlermeldungen aus der Hölle, ein Hinweis, der einem absolut nichts sagt. Es ist ein Gipfel der Nullinformation, eine Veralberung erster Klasse, eine Verhöhnung der Menschen vor den Geräten, vermutlich überhaupt nur zu dem Zweck geschrieben, Anwender zielgerichtet in den Wahnsinn zu treiben. Wer auch immer den Satz einmal kichernd geschrieben und im Programm verewigt hat, er lacht vermutlich immer noch, wenn er sich die Gesichter der Lesenden vorstellt, wie sie zornbebend mit der Faust auf den Schreibtisch hauen und irgendwann den Kopf auf die Tastatur sinken lassen. So ziemlich alles im Leben “kann mehrere Gründe haben”, danke, wir wissen das. Man liest es, man flucht, man nimmt es hin, was soll man auch sonst machen. Man startet neu.


In einem anderen Kontext wird dieser Satz noch auffälliger, man könnte sich ja versuchsweise auf diese Art im Büro krankmelden: “Ich kann heute nicht kommen. Das kann mehrere Gründe haben.” Das klingt nicht, als sei der Satz gut für die Karriere, man könnte es aber noch steigern und das dranhängen, was Computermeldungen auch als Ergänzung hinterherschieben, die so unschuldig klingende Frage: “War diese Information hilfreich?” Wenn man sich das so als Telefonat am Morgen vorstellt, dann wird einem erst klar, wie irre diese Dialoge mit der Software sind. Man sollte sich das ab und zu bewusstmachen, bevor sich diese Formulierungen irgendwann noch in unser Leben schleichen: “Ich liebe dich. Das kann mehrere Gründe haben. Möchtest du abbrechen?”


(Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten)


 

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 04, 2016 10:29

September 3, 2016

7

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 03, 2016 23:41

September 1, 2016

9

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 01, 2016 21:41

August 31, 2016

Woanders – Der Wirtschaftsteil

Reden wir über ganz alte Geschichten, etwa über den Klimawandel. Der ist nämlich wesentlich älter, als man bisher angenommen hat, was uns Menschen allerdings nicht aus der Schuld entlässt, so alt ist er nun auch wieder nicht. Es liegt an uns, wenn durch den Klimawandel in nicht allzu weiter Zukunft nichts mehr geht.


Und wenn nichts mehr geht, kann man sich immer noch in den Humor retten – oder aber in ein trotziges “Dennoch!” Beim Klima hilft Humor vermutlich eher wenig (obwohl man gewisse Meldungen in der Richtung findet, so ist es nicht), über das Dennoch muss man unbedingt weiter nachdenken. Und zwar, wenn man gewissen Meldungen glaubt, nicht bevor es zu spät ist, sondern weil es zu spät ist und auch weil bereits Szenarien auftauchen, die man aus Science-Fiction-Filmen oder von James Bond zu kennen meint.


Da muss man sich doch zwischendurch kurz die Frage stellen, was denn nun stimmt, ist die Lage so schlecht oder haben wir noch entspannt Zeit, uns über Burkinis und Doping im Sport zu streiten? Der Guardian wird ungewöhnlich deutlich (englischer Text).


Nach anderen Meldungen zu urteilen, bleibt es auf jeden Fall sinnvoll, etwas zu machen, man muss dabei aber wissen, dass kein Sprint hilft, sondern nur ein Langstreckenlauf.


Und wie lang ist diese Langstrecke? Zum Beispiel erst einmal zehn Jahre. Wobei natürlich kein Mensch glaubt, dass das klappt, in dieser Zeit auf Öl zu verzichten, andere Meldungen reden von ganz anderen Zeiträumen. Dabei gibt es da übrigens nicht nur das Klima als Motivationsfaktor, hier findet man noch eine ganz andere Sichtweise. Und auch gegen Kohle kann man ganz abseits der Klima-Diskussion durchaus etwas haben.


Was gehört zum Dennoch? Strom vom Balkon vielleicht. Ziemlich andere Autos könnten auch dazugehören. Erfolge, ja, die gehören auch dazu, ohne die fehlt bald jede Motivation. Erfolge in der Umweltpolitik gibt es, die muss man auch anerkennen. Un dder Jugend zu erklären, wie man gesellschaftlich mitmacht, das ist vermutlich auch nicht gerade abweggig.


Zum Schluss noch ein Link für den Freundeskreis Fahrrad, da geht es auch um einen Erfolg, nämlich um eine Kreuzungsregelung, die von dem abweicht, was wir für ein geordnetes System halten. Geht auch, ist nur anders. Geht dennoch.


GLS Bank mit Sinn

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 31, 2016 21:23

Was schön war

Als die Herzdame und ich in Berlin waren, haben wir einen Zettel mit Empfehlungen dieser erfahrenen Spezialexpertin abgeklappert, und es sagt vermutlich einiges über unser gemeinsames Arbeitsethos aus, dass wir ihre Empfehlungen einfach alle befolgt haben, von vorne bis hinten. Am letzten Tag, kurz bevor wir in den Zug zurück nach Hamburg stiegen, liefen wir noch durch Berlin-Mitte und absolvierten dort den letzten Besuch. Barcomi’s, das ist eine Location, deren Inhaberin wohl eine Berühmtheit ist, sie hat mehrere Bücher geschrieben etc., in Foodkreisen kennt man sie, soweit ich es verstanden habe. Ich kannte sie nicht, das heißt aber rein gar nichts, ich kenne mich da nicht aus.


Ein schick restauriertes Hinterhaus, irgendwas zwischen Kontorhaus (wie man in Hamburg sagen würde) und Fabrikhof, wirklich attraktiv. Wir konnten draußen sitzen, zwischen schönen bis sehr schönen Menschen, die gerade vom Vorsprechen für irgendwas kamen oder aus New York oder von irgendeinem Deal in einer attraktiven Branche. Falls man ein Klischee von Berlin-Mitte entwickeln möchte, einfach da mal ein, zwei Stunden sitzen und zuhören, das ist zielführend. Man kann in diesem Café, Diner, was auch immer es nun ist, jedenfalls, und das ist wirklich löblich, einen Kuchen-Probier-Teller bestellen, dann erhält man mehrere kleine Stücke. Ist das nicht eine hervorragende Idee? So einfach. So naheliegend. Und ich habe das, soweit ich mich erinnere, noch nie vorher in irgendeinem Café erlebt. Das könnte man meinetwegen sofort überall einführen. Kuchen wie auf Tapas-Platten, von allem etwas, ich fand das sehr überzeugend. Ich meine, man hat ja auch ein gewisses Recherche-Interesse als Tourist, man will doch etwas kennenlernen. Das jedenfalls war schön, ein Kuchenteller mit reichlich Auswahl. Und sehr gutem Kuchen, eh klar, besonders dieses Schoko-Chili-Zeug. Und der New York Cheesecake.





Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 22. Aug 2016 um 4:28 Uhr





Auf der Toilette des Etablissements steht mit zaghafter Schrift und dünnem Edding eine schüchterne Beschwerde an der Wand, der Höhe nach zu urteilen brav im Sitzen geschrieben: “Alle mainstream!”


Welcher leise Rebell mag da mit bebend vorgeschobener Unterlippe den Stift gezückt haben, um doch einmal irgendwo ein Zeichen zu setzen? Inmitten von Models, Schauspielern, Schriftstellerinnen, Feuilletonlieben der einen oder anderen Art, Businesskaspern und Edel-Expats saß da einer und fühlte sich allein auf dem rechten Weg und ach so außen vor, und so sehr fühlte er das, dass es an die Wand musste, als Protest auf allerdings kleinster denkbarer Flamme. Ungefähr so geistreich, als würde man auf dem Neuen Wall in Hamburg vor den Geschäften stehen und mit schüchtern erhobener Faust “Das ist aber kein Heavy Metal” murmeln, um einmal ganz unvermutet Isabel Bogdan zu zitieren, siehe ihr Buch “Sachen machen”, dort die Wacken-Geschichte.


Laienpsychologisch würden einige vielleicht auch eine enttäuschte Sehnsucht unterstellen, da gehörte womöglich jemand nicht dazu, da gehörte jemand vielleicht nicht zum gepflegten Mainstream, dem es im Barcomi’s ganz offensichtlich saugut geht, und gut angezogen ist er auch, er sitzt bequem und parliert geistreich, er zahlt flotte Preise und wohnt in der Nähe oder in San Francisco, er hat Arbeit und auch sonst keinen Mangel, es ist nicht alles schlecht in diesem Mainstream, wirklich, man könnte auch verstehen, wenn er auf andere anziehend, nicht abschreckend wirkt.


“Alle mainstream!” Ja, Mensch. Rock’n Roll sieht anders aus, wie Rainald Grebe sang, in der Tat. Aber gutes Essen gibt es, gar keine Frage.



 


Ich hatte keinen Edding dabei, ich hätte sonst ein kuchensattes “Begrabt mein Herz an der Biegung des Mainstreams” unter den Klospruch des zaghaften Rebellen geschrieben. Nächstes Mal. Wenn ich es mir dann noch leisten kann.


 

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 31, 2016 12:42

August 29, 2016

Woanders – Mit Helgoland, Schule, Lesen und anderem

Auf Deutschlandradio etwas Geschichtsunterricht, auch für den Freundeskreis Insel – die Sache mit der Hymne und Helgoland. So en detail war mir das nicht bekannt.


Kerstin Brune über ihren Beruf. Im weiteren Zusammenhang, die Kamera kurz ins Publikum geschwenkt: Besorgte Mütter.


Sehr nett finde ich die Idee mit den Spaghetti all’Amatriciana, ich werde mich mal umsehen, ob hier ein Restaurant mitspielt und dann da natürlich auch hingehen.


In der NZZ geht es um das Lesen, und zwar doppelt und weniger. Immer eine schwierige Abwägung, diese Grübelei zwischen Neukauf und Klassikerlektüre , das kenne ich gut. Da kann man auch einmal kurz überlegen, welche Autoren man denn tatsächlich bisher in größerem Ausmaß mehrfach gelesen hat. Ich komme bei der Prosa auf: Theodor Fontane, Theodor Storm, Joseph Roth, Heinrich Mann, Eduard von Keyserling, Kurt Tucholsky, Guy de Maupassant, Italo Calvino (Winternacht!), George Simenon, Evelyn Waugh (Brideshead!), Herman Melville (Bartleby!), als Jugendlicher auch Hemingway, eh klar, das war damals eben so, Hemingway lesen, eine rauchen, ein Bier trinken, sich am nicht vorhandenen Bart kratzen, an die Schreibmaschine setzen – und dann ü-ber-haupt keine Idee haben. Mehr rauchen, mehr trinken, hat bei ihm ja auch geholfen. Dachte ich. Na, die Buchauswahl ist jedenfalls eine eher krause Mischung. Keine Russen dabei, das fällt auf, aber den Oblomov müsste ich doch noch einmal lesen, der ist es sicher wert, “Väter und Söhne” bestimmt auch. Ansonsten ist der Osten bei mir eine einzige Bildungslücke, groß wie das Zarenreich.


Ganz übersehen habe ich, dass es ein neues Album von La Caravane Passe gibt, die stehen hier im Haushalt für Gute-Laune-Musik, zu der jeder herumtänzelnd vor sich hin eskaliert, das klappt ja längst nicht mit jeder Band. Aber La Caravane Passe, die zünden. Ziemlich verlässlich.



Die Zuneigung zur Gruppe entstand vor Jahren wegen “T’as la touche manouche”, wozu es auch ein Video gibt, sogar inklusive Lindy-Hop-Moves, wie ich gerade eben erst bemerke:



Und da ich im letzten “Woanders” “Those were the days” erwähnte, habe ich auch das einmal auf Youtube nachgesehen. Das ist ja so ein Lied, mit dem man groß geworden ist, aber tatsächlich hätte ich ohne Google nicht gewusst, wer es gesungen hat – und schon gar nicht, wie unfassbar jung die Dame bei der Aufnahme war (das kann man hier nachlesen) und wie vergnügt sie dabei aussah. Und, äh – schickes Kleid auch. Man sieht es allerdings erst am Ende des Clips.



Zu der neulich hier im Blog verhandelten Frage der Tarte-Bezeichnung – Quiche oder was auch immer – gab es noch einen Kommentar unter dem Artikel, da muss ich dringend noch etwas anlegen, nämlich den Großmeister Hüsch zur Frage, was wie heißt und warum man da so sicher ist:


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 29, 2016 12:42

August 27, 2016

Kurz und klein


Mein fassungsloses Entzücken, als der kleine Sohn im Drogeriemarkt sagte: „Wir müssen noch hysterische Öle für die Duftlampe kaufen!“.


— Victoria (@VictoriaHamburg) 25. August 2016




Zwei Zwillingswagen im Bus


Seniorin (halblaut): „Das ist eben wegen der künstlichen Befruchtung.“

Mann: Hä?

Sie: „KÜNSTLICHE BEFRUCHTUNG!“


— Goldvreneli (@froumeier) 25. August 2016




Facebook: „My kids are perfect.“


Instagram: „My kids are beautiful.“


Twitter: „My kids are why I drink.“


— James Breakwell (@XplodingUnicorn) 24. August 2016




“Aber was war denn vor Gott, Papa?”

Für diesen Moment bin ich Vater geworden!

*zieht ein zwanzigseitiges Philosophie-Referat aus dem Ärmel*


— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) 23. August 2016




„Kannst du Bobo lesen?”

„Kann grad nicht Süße.”

„Doch du kannst das! Du schaffst das, Mama!”

Wenn eigene Motivationshülsen zurückschleudern.


— Heikeland (@Heike_land) 23. August 2016




Von Bühne wummert laut „Keep on rocking in a free world“ und ich passe auf schlafendes Kind2 im Wohnwagen auf. Summe zustimmendes „YEAH“.


— Sven Dietrich (@svensonsan) 18. August 2016




Teenager auf dem Campingplatz zu mir:

„Das ist Pokémon GO. Kennen Sie das?“


Was denkt denn der Lümmel?


*Krückstockgefuchtel*


— Madame de Larenzow (@Larenzow) 18. August 2016




Es gibt Leute, die schreiben lustige Tweets über die vergessenen Brotzeitdosen ihrer Kinder.

Und es gibt mich. pic.twitter.com/VYxXVXiP1M


— Kindische Kaiserin (@Mo_zwitschert) 17. August 2016




Bin mal gespannt, wann das erste Lehr Buch für Schul Kinder auf den Markt kommt.


— Pedro Danger Sánchez (@sunside) 8. August 2016




Jesper Juul, der Jürgen Drews unter den Promipädagogen. Von irgendwoher tanzt der immer ins Bild.


— Anna Luz de León (@berlinmittemom) 11. August 2016




„Ju-hungs! Jeder kneift sich nur in den eigenen Penis!“


Sätze aus der Kategorie: Dass ich das jemals sagen würde.


— Mutter_im_Einsatz (@FlavorZQueen) 12. August 2016




So als Mutter fühlt man sich ja gerne mal wie die einzige Bedienung in einem überfüllten Restaurant mit schwierigen Gästen.


— Lisa Voigt (@ickbinlisa) 9. August 2016




„Finke, hallo. Ich möchte Zimmer für mich und 4 Kinder buchen.“

„Oh.“

Wie man Hotelrezeptionisten aus der Fassung bringt. Für euch getestet.


— Christine Finke (@Mama_arbeitet) 7. August 2016




der größte Unterschied zwischen Kindern und normalen Menschen:


Kinder haben kein Facebook-Profil. man weiß nie, wann sie Geburtstag haben.


— Stefan Mesch (@smeschmesch) 6. Juli 2016




du weißt, dein kind ist ein teenager, wenn es herausgefunden hat, dass „schön für dich.“ als universalantwort auf alles passt.


— Brock Landers (@mrh) 9. Oktober 2014




(Aktuelle Hypothese: Der Weg vom Familienvater zum Serienmörder führt in der Regel über Hanni-und-Nanni-Hörspiele.)


— bov bjerg (@bov) 18. Juli 2016




„Zum Schuljahresende geben wir alle angefertigten Bastelarbeiten der Kinder mit nach Hause.“

??


— Mensch Anne! (@Huebscherei) 10. Juli 2016




Dass die Rente sicher ist, glauben heutzutage anscheinend nicht mal mehr 7jährige. pic.twitter.com/NWCbOAjpyW


— Rike Drust (@Muttergefuehle) 7. Juli 2016




Was gesagt wurde:

Mit einem Bimsstein macht man tote Haut weg.

Was das Kind verstanden hat:

Mit einem Bimsstein macht man Toten Haut weg.


— Rike Drust (@Muttergefuehle) 6. Juli 2016




bei McDonald’s in der Schlange:

Mädel (ca. 17 Jahre): “Kann ich ne Cola?“

Verkäufer: “Da fehlt ein Verb.“

Mädel:“ BOAH Bittee“


— Don Promillo (@DonPromillo91) 2. Juli 2016




Sehen wir es positiv, in der Unterkunft kann das Kind wenigstens nichts kaputt machen. pic.twitter.com/Da1dBuGjGm


— Mensch Anne! (@Huebscherei) 1. Juli 2016




»Mein 9 Monate alter Sohn ist laut Erziehungsbuch auf dem Niveau eines 11 Monate alten Jungen.«


DANN MELD IHN DOCH ZUR UNI AN, BLÖDE KUH!


— ? Cpt. Aalkonsum ? (@aalkonsum) 29. Juni 2016




Da sitzen vier Ghetto-Kids im Bus und reden über Bücher!


„…das Ende war voll abgefuckt. Die ganzen Kollegas sterben Digger…“


— Sven Dietrich (@svensonsan) 28. Juni 2016




Mein Sohn fragt mich,warum ich so traurig aussehe.

„Weil die Helden meiner Jugend sterben..“

Er darauf ganz leise

„Jedi sterben nie ganz.“


— Ich_bin (@jannisseiner) 28. Juni 2016




Der anrufende Vater, der nach Doktorandenstellen für seine Kinder mit Magister sucht – hat Helikopterelternschaft keine Altersgrenze?


— kaltmamsell (@kaltmamsell) 20. Juni 2016




Kind weint in der Nacht. Lege mich dazu. Morgens wacht er auf und fragt:Was machst du in meinem Bett?

Hach,wie früher während des Studiums.


— Pfefferine (@Pfefferine) 7. Oktober 2013




Die 3. Einladung für das Schulfest bekommen. Langsam liest es sich wie eine Drohung.


— Tomster (@namenlos4)


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 27, 2016 05:24

August 26, 2016

Woanders – Mit dem postfaktischen Zeitalter, Experten, einer tickenden Uhr und anderem

Ich mag in diesem Text, es geht um das postfaktische Zeitalter und um Google und um die Wahrheit,  die Formulierung von der “Bewirtschaftung von Launen.” Sehr sogar. Ganz passend dazu ein Text in der Zeit über den Niedergang der Experten.


Eine Bildergeschichte, es geht um einen Fleischverkäufer.


Über Sex und Treue und Bonobos und uns. Aber heute ist es eh zu warm für alles.


Niedersachsen kehrt zum Abi mit 13 Jahren zurück. Komplett. Was für ein grandioses Debakel der Schulpolitik. Irgendwo las ich neulich Gedanken zur Wiedereinführung der Wehrpflicht, alles schaukelt also hin und her und rauf und runter, wenn man lange genug wartet, wer weiß, sogar die soziale Marktwirtschaft kommt noch zurück. Man sitzt so am Fluß und wartet, was da alles vorübertreibt, oder wie war das?


Meine momentane Lieblingsmusik zur Arbeit, die polnische Gruppe Kroke mit “Time”. Da ist ein Uhrenticken im Song, das hat doch mal was. Wer Spotify nutzt, findet dort auch noch eine Aufnahme mit etwas mehr Bumms.



Ansonsten stromere ich gerade durch die Geschichte des US-amerikanischen Protestsongs, Folksongs etc., weil es dort neben den sattsam bekannten Größen auch Figuren wie Jackson C. Frank gibt, vor allem bekannt wohl durch das wunderbare “Blues run the game.” Es gibt keinen Film dazu, hier dennoch ein Clip bei Youtube. Das Lied wirkt noch etwas anders, wenn man sich einmal seinen Lebenslauf durchliest, das ist nun wirklich nicht irgendeine normale Story.


Ebenso beim auch nicht gerade breit bekannten Phil Ochs, bei dem man nicht umsonst über eine Verfilmung des Lebens munkelt, auch er hatte gravierende psychische Probleme. Alleine die Stelle mit dem Goldanzug in seinem Wikipedia-Eintrag, alleine die Stelle mit dem abgehängten Bob Dylan! Auch von Phil Ochs ein Clip ohne Bewegtbild, “When I’m gone”, der Herr muss live einigermaßen betörend gewesen sein.


Mir ist immer, als würden mich solche Lieder an etwas erinnern, ich komme aber nicht recht darauf, was es sein kann. Wenn es am Ende nicht sogar das nächtliche Gitarrengeschrammel langhaariger Studenten aus Hamburg am FKK-Strand von Travemünde ist, Anfang der Achtziger etwa, komplett mit Lagerfeuer und Sternenhimmel und Brandungsgeplätscher und allem, da sind wir damals als Kinder heimlich herumgeschlichen und haben den Liedern zugehört – und habe den Großen gelegentlich diskret eine Wurst vom Grill geklaut. Nun ja. Those were the days, my friend.

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 26, 2016 07:38

August 25, 2016

Wir fälschen eine Tarte und geben an

Ich erwähne auf Twitter manchmal nebenbei, was ich hier abends in der Küche produziere. Das führt gelegentlich zu Nachfragen, so geschehen etwa bei der Feigen-Ziegenkäse-Rosmarin-Honig-Tarte. Die, um es gleich vorwegzunehmen, keine Tarte ist, ich weiß, aber es klingt eben besser als das schnöde deutsche Wort Blätterteig. Eine Tarte ist per definitionem aus selbstgemachtem Mürbeteig, ja, ich weiß – und ich ignoriere.


Feigentarte


 


Es gibt auch eigentlich gar kein Rezept, wenn man die Zutaten aufgezählt hat, ist man fast schon fertig, dann riecht es schon gut aus dem Backofen, auch wenn die Kombination in dieser Folge irgendwie fast nach einer Bio-Eissorte in Berlin-Mitte oder angrenzenden Stadtteilen klingt. Eine Kugel Feige-Ziegenkäse-Rosmarin-Honig, bitte! Sehr gerne, der Herr.


Wir rollen heute also nichts zu Kugeln, es geht weder um Eis noch um ein Rezept aus Österreich. Wir rollen vielmehr aus und belegen flach. Dazu brauchen wir:


Blätterteig aus dem Kühlregal


Ziegenfrischkäse in der Rolle


Feigen (zwei, drei)


Rosmarin, frisch


Honig in geringer Menge


Schmand in geringer Menge


Sehr schnell erklärt, sehr schnell gemacht. Den Blätterteig dünn mit Schmand bestreichen, man soll davon nicht satt werden, es geht nur um diese leichte und dezente Frische im Geschmack. Den Ziegenkäse in Scheiben schneiden und die Scheiben auf den Teig legen. Ich bevorzuge dabei eine Rolle, die nicht ungeheuer aromatisch ist, das findet man so meist bei den eher günstigen Produkten. Eine Rolle ist dabei überhaupt nur aus praktischen Gründen erforderlich, Scheiben sehen eben nett aus. Bei mir können die Scheiben ruhig etwas dicker sein.


Die Ziegenkäsescheiben mit dünnen Feigenscheiben belegen, wobei es zweckmäßig ist, keine überreifen Feigen zu kaufen, die kann man nicht schneiden, weder dünn noch überhaupt, man matscht nur sinnlos herum, das verdirbt die Stimmung.


Rosmarin, der bei uns nur noch Großmarin heißt, weil wir ihn in Südtirol in unfassbarer Größe gefunden haben, geradezu baumgleich, ich hatte tatsächlich keine Ahnung, dass der so groß werden kann. Zerhacken und locker über die Scheiben streuen, das kann ruhig etwas mehr sein und ich habe den begründeten Verdacht, dass Thymian auch gut funktionieren würde, mir fehlt da aber die Erfahrung. Den Honig in Tröpfchen über alles schlenkern, wirklich wenig, wirklich zurückhaltend, das wird sonst dramatisch zu süß, aber eine Ahnung von Honig ist schon nett.


Nach Packungsangabe in den Ofen, also vermutlich zwanzig Minuten bei 200 Grad, zack, fertig. Sieht gut aus, schmeckt großartig, macht deutlich etwas her, ist in gesamt 25 Minuten zu schaffen. Ein Blech für zwei Normalhungrige, das gehört für uns genau so zur Feigensaison.


That was easy! Und jetzt, wo ich schnell noch etwas im Internet nach ähnlichen Rezepten herumsuche, sehe ich gerade das hier. Eventuell war das einmal die Originalquelle? Das kann durchaus sein. Und da heißt es Quiche. Na, Hauptsache edel.

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 25, 2016 09:14

August 24, 2016

Woanders – Der Wirtschaftsteil

Die Ferienzeit endet fast überall, die Leute sind zurück in den Städten und in den Staus und träumen von Freiheit und Fahrt. Da machen wir doch mal eine Ausgabe zum Thema Verkehr und Auto. Passend zu diesem Einstieg titelt die SZ: “Das Auto als Freiheitsmaschine hat keine Zukunft”. Man beachte bitte auch die Stelle mit den Schreibmaschinen, diese Meinung findet man im Moment in vielen Artikeln.


Die Firmen können nicht, die KonsumentInnenn wollen nicht, das klingt nicht wie eine günstige Ausgangslage für einen Markt. ”Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir in Zukunft nicht mehr nur Fahrzeuge der heute großen Marken fahren. Die müssen sich umstellen.” In der taz wird man auch noch einmal grundsätzlich. Das klingt sicher gut, wenn man sich auf die Verkehrswende freut, das klingt vielleicht nicht ganz so gut, wenn man in der einen oder anderen Form von der deutschen Automobilindustrie lebt. Die hat gerade noch andere ziemlich bekannt gewordene Probleme, Stichwort Zuliefererstreit. Das klang in den Hauptnachrichten und Schlagzeilen vielleicht gar nicht so spannend, das ist es aber doch, wenn man nur etwas tiefer einsteigt. In der brand eins macht man das in einem alten, aber immer noch lesbaren Artikel (gefunden hier) und landet selbstverständlich auch wieder bei Zukunftsprognosen.


Die Produzenten, die Konsumenten, wer spielt  noch mit? Die Stadtplanung hat natürlich auch etwas zu bieten, etwa Forderungen. Und immer öfter liest man, dass da nicht mehr Spuren, mehr Parkplätze, mehr Straßen gefordert werden – sondern weniger. Die Rede ist sogar von einer radikalen Abkehr vom motorisierten Individualverkehr.


Als in einer Stadt lebender Mensch kann man im Moment einerseits hier und da Fahrradspuren und ein paar E-Ladesäulen und umgewandelte Parkplätze zur Kenntnis nehmen und sich über ein wenig Wandel freuen, man kann aber auch Science-Fiction mitdenken, das macht Spaß und wer weiß, man erlebt es womöglich noch. Das in den Meldungen zur Zeit häufig vorkommende Problem mit den fehlenden Ladestationen, es lässt sich womöglich auch noch mit etwas Fantasie lösen.


Und der Freundeskreis Fahrrad spielt selbstverständlich bei all dem auch eine Rolle, in diesem Artikel hier wird ihm eine fantastische Zukunft vorhergesagt. Und immer wieder ist es übrigens interessant, wenn deutsche Projekte in Richtung nachhaltiger Wirtschaft auch einmal im Ausland zur Kenntnis genommen werden – bei den Radschnellwegen etwa ist das so. Auch so eine Ironie der Geschichte, dass dieses Land bei beiden Verkehrsmitteln, bei dem Auto und dem Rad, mit Schnellwegen verhaltensauffällig wird. Zufall oder Zusammenhang?


GLS Bank mit Sinn

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on August 24, 2016 21:27

Maximilian Buddenbohm's Blog

Maximilian Buddenbohm
Maximilian Buddenbohm isn't a Goodreads Author (yet), but they do have a blog, so here are some recent posts imported from their feed.
Follow Maximilian Buddenbohm's blog with rss.