Katharina V. Haderer's Blog, page 6
July 9, 2015
Prolog – Der ertrunkene Gott
Meine Freundin Maria ärgerte sich wohl ein wenig über den Cliffhanger, den ich ihr mit dem Ende von “Die versunkene Stadt” zumuten musste. Deswegen möchte ich ihr und anderen hiermit eine Freude machen. Das ist der Prolog, den ich für “Der ertrunkene Gott” geplant habe. Bitte erinnert euch daran, dass der Text weder lektoriert noch korrigiert worden ist – er soll lediglich einen Einblick in Band 2 geben und dem einen oder anderen eine Freude machen und das Ende von Band 1 erinnern. Ich hoffe, ihr habt eure Freude damit. Alles Liebe

Inspiration der Bibliothek – von Pinterest
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1 Prolog
Alex riss das Kinn in die Höhe, als die Straßenbahn ein elektronisches Quäken ausstieß. Sie klammerte sich an die Mittelstange, schielte schlaftrunken aus dem Fenster und stellte erleichtert fest, dass sie ihre Station noch nicht verpasst hatte. Ihre Finger glitten automatisch zu den schmerzenden Schläfen, hinter denen der Kopfschmerz pumpte. In den letzten Wochen fand sie kaum Schlaf, die andauernde Müdigkeit betäubte ihre Sinne und brachte sie noch um den Verstand.
Die Straßenbahn zog einen Bogen und kündigte den Parlamentsplatz an. Eine Zeit lang hatte Neobadhre versucht, ein unterirdisches öffentliches Verkehrsnetz zu etablieren, doch das Projekt hatte aufgegeben werden müssen. Die Erdverschiebungen im darunterliegenden Niemandsland hatten Stromverbindungen gekappt und Tunnel einsinken lassen – es verhielt sich seit der Götterdämmerung wie ein eigenständiger Organismus mit einer Art Metabewusstsein.
Die Straßenbahn hielt mit einem Ruck. Alex erkannte die Rückseite der Soverscher Nationalbibliothek. Sie eilte zum Wagonausstieg, der lautlos auseinanderglitt. Schneeregen fiel aus der grauen Wolkendecke und überzog den Parlamentsplatz mit einer gräulichbraunen Masse. Die inneren Bezirke Neobadhres waren ein Inbild der Moderne, umgeben von einem Ring aus Wolkenkratzern, so hoch, dass ihre schimmernden Spitzen den Himmel durchstoßen zu schienen. Der Parlamentsplatz im Stadtzentrum bildete eine Mulde, um den sich die wichtigsten Verwaltungsgebäude und Museen wie glänzende Klötze reihten.
Alex erklomm die Treppe zum Bibliothekstor. Vereinzelte Gestalten eilten mit hochgeschlagenen Krägen an ihr vorbei, um vor dem harschen Wetter in die Straßenbahn oder ein anderes Gebäude zu fliehen.
Warme Luft schlug Alex entgegen, als sie die Nationalbibliothek betrat. Über den spiegelnden Boden zog sich eine matschige Spur zum Einlassbereich. Sie fummelte die Magnetkarte aus der Tasche und reihte sich nervös in die Schlange, die vor den Drehkreuzen wartete. Ihre Brille beschlug, der Versuch, sie abzuwischen, hinterließ schmierige Fingerabdrücke. Die Perücke juckte, doch sie wagte es nicht, sich zu kratzen. Langsam rückte die Schlange voran.
Weiter vorne erklang ein Piepen, das Drehrad rotierte und ließ einen Besucher ein. Alex tippte angespannt mit der Schuhspitze auf den Boden, als ein süßlicher Geruch in ihre Nase kroch. Verwirrt sog sie die Luft ein und rümpfte die Nase. Vor ihr wartete ein älterer Herr, der nach abgestandenem Zigarettenrauch roch. Er spähte über die Schulter eines Studenten, der sich über Earplugs mit Musik beschallte. Befremdet drehte Alex den Kopf.
Sie erspähte einen kirschroten Haarschopf – und erstarrte. Einige Personen hinter ihr hatte sich ihre Arbeitskollegin Alma Klaster eingereiht. An ihrem Arm hing ein Korb voller Liebesromane. Ihre Frisur saß perfekt, ein rosa Häkelschal lag adrett drapiert um ihren Hals.
Alex rückte steif vor und zog die Jacke enger. Die Kopfschmerzen, die sie seit ihrer Rückkehr plagten, verstärkten sich. Vorsichtig schielte sie zur Seite. Über eine spiegelnde Glasfläche konnte sie Almas rote Turmfrisur im Auge behalten. Es war Sonntag, und Sonntag war Almas freier Tag. Alex hätte daran denken müssen. Sie leckte sich angespannt über die Lippen und betete zu Rehlt, dass Alma sie nicht erkennen würde.
Der alte Herr vor Alex steckte die Magnetstreifenkarte in den vorhergesehenen Schlitz und trat durch das rotierende Rad. Der Zigarettengeruch verschwand und machte gänzlich Almas Parfum Platz, das sich wie Kandiszucker in Alex’ Mund legte. Rasch fummelte sie nach dem Ausweis und drückte ihn an den Apparat. Dieser blinkte rot und gab ein Trotzgeräusch von sich. Nicht das auch noch …! Sie versuchte es erneut, doch der Durchgang wurde ihr verweigert. Alex bemerkte, wie die Menschen hinter ihr unruhig wurden. Jemand trat an ihre Seite. Sie fror fest.
»Madame«, sagte ein Mann mit Nickelbrille und über den Scheitel gekämmtem Haar. Er versuchte, ihren Blick durch die beschlagene Brille einzufangen. »Sie halten die Zugangskarte verkehrt!« Sie ließ sich die Magnetkarte aus den Fingern ziehen, er drehte sie und zog sie durch den Schlitz.
Unter grünem Licht konnte Alex das Drehrad durchschreiten. Sie floh und beeilte sich zur Fachabteilung für Gilebretologie, der sich in einem Seitenflügel befand. Dabei passierte sie wie üblich den Zugang zu einem ausgelagerten Teil der Sonderausstellung, die momentan im Kunstmuseum zu sehen war. Schrift und Schriftbild auf Mumienkartonagen betitelte das Banner über dem Zugang. Alex wollte wie üblich daran vorbeilaufen, als sie ein kühler Hauch streifte. Sie blieb stehen, lehnte sich zurück, warf einen Blick in die Ausstellungsräumlichkeiten. Almas Duft machte dem Geruch von Stein und vergilbten Papyri Platz.
Dieser Ort war ihr unheimlich. Fröstelnd schlang Alex die Arme ineinander. »Sei kein Feigling«, schalt sie sich selbst. Zögerlich setzte sie einen Schritt durch den Eingang. Die Ausstellung war wie ausgestorben, kein Mitarbeiter zu sehen. Sie vergrub die Hände in den Jackentaschen und sah sich beklommen um, durchwanderte die Halle, ihre Schritte warfen ein Echo zurück.
Vor einer mannshohen Statue blieb sie stehen, die ein humanoides Wesen mit Hundekopf darstellte, ein schwarzer Wächter längst vergangener Zeiten. Dahinter reihten sich Mumiensarkophage. Respektvoll trat sie an die Glasquader heran, die die antiken Mumien schützten.
Priestermumien des Ereshkianischen Kults
betitelte eine Tafel.
Alex schluckte und beugte sich darüber. Die Mumie wirkte dürr, in vergilbtes Leinen gewickelt wie eine verdorrte Insektenpuppe. Alex’ Atem ging flach, ihre Finger glitten über das kalte Glas. Diese Priester waren im Namen ihres Gottes mumifiziert worden, in der Hoffnung, dadurch zur Wiedergeburt zu gelangen.
Gedankenverloren sah Alex auf. Ist es das?, fragte sie sich. Bin ich einer von ihnen? Einer dieser Götter, von den Menschen angebetet – aufgestiegen und gefallen, in einem menschlichen Körper wiedergeboren?
Der Gedanke schien so absurd. Sie war ein Mensch! Gleichzeitig hatte sich etwas verändert, seitdem sie zurückgekehrt war. Die Kopfschmerzen arbeiteten hinter ihren Schläfen, schienen sich Platz zu schaffen – Platz für seltsame Fähigkeiten, die sie zuvor nicht besessen hatte.
Ihre Hand streichelte die Glaskante, als sie glaubte, etwas in ihrem Nacken zupfen zu spüren. Erschrocken warf sie sich herum.
Ihre Augen glitten über die Umgebung. Wandtafeln, Plastiken, Prachtsarkophage – alles schlief in stiller Ehrfurcht. Ich drehe noch durch! Sie versuchte, das Gefühl abzuschütteln.
Gedankenverloren betrachtete sie die Priestermumie. Der Kopf war eng umwickelt, sodass die Konturen hervorstachen. Der Stoff senkte sich über die Augenhöhlen, warf satte Schatten. Sie beugte sich nieder, ihre Augenbrauen bildeten eine steile Stirnfalte.
Etwas flüsterte ihr zu. Erschrocken drehte sie sich um. Sie war allein, doch das Wispern verschwand nicht. Es säuselte hinter ihrem rechten Ohr, ließ sie im Kreis rotieren – niemand tauchte dabei in ihr Blickfeld.
Alex griff sich ans Ohr und streifte die Halsschlagader. Ihr Puls pumpte kräftig. Kälte kroch an ihr empor, hinter ihren Schläfen rumorte der Schmerz.
Ihre Augen glitten zur Mumie herab. Reglos harrte diese in ihrem Steinsarkophag. Furchterfüllt bückte sich Alex. Sie konnte ihr eigenes Spiegelbild sehen, vertraut und doch fremd mit Brille und Perücke. Das Flüstern nahm an Intensität an. Stammte es etwa aus dem Sarkophag? Befand sich dort drinnen ein kaputter Lautsprecher, und sie machte sich vollkommen umsonst verrückt?
Das Glas beschlug unter ihrem Atem. Alex legte vorsichtig das Ohr daran. Die Oberfläche war kalt und feucht, schmiegte sich glatt und hart an ihre Ohrmuschel.
In diesem Moment war es ihr, als setzte sich etwas auf ihre Schultern. Ihre Sinne flimmerten, spielten ihr Streiche. Ein grauenhaftes Stöhnen drang an ihr Ohr.
Erschrocken stieß sich Alex vom Glasschrein ab. Sie krallte die Finger um den Taschenhenkel und versuchte, sich zur Ruhe zu zwingen. Ich drehe durch! Rasch beeilte sie sich, den Ausstellungsbereich zu verlassen. Sie hatte einige Schritte hinter sich gebracht, als ein reißendes Geräusch ertönte. Zuerst dachte sie, ihre Tasche könne das Gewicht der Bücher nicht länger tragen, doch dann fühlte es sich an, als würde ihre Jacke um zwei Nummern schrumpfen. Etwas knackte – es waren ihre Rippen – ein scharfer Schmerz durchzuckte sie. »Scheiße!« Unter ihrer Daunenjacke fuhr das zweite Armpaar hevor. Nicht schon wieder! Hastig suchte sie hinter der Hundestatue Schutz. Die Aufregung über ihre zusätzlichen Arme überdeckte für einen Moment die Angst vor den unheimlichen Geräuschen. »Ich werde verrückt«, flüsterte sie und rieb sich das untere Armpaar. »Ich drehe komplett durch!« Den Armen waren ihre Sorgen egal. Sie tauchten auf, wann es ihnen beliebte, bevorzugt in Situationen, in denen sie sie überhaupt nicht brauchen konnte.
„Bitte“, flehte sie. „Das ist der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für euch!“ Sie leckte sich die Lippen und sah sich um. Bibbernd rieb sie sich die Hände. Tief einatmen, ausatmen, die Gedanken ordnen …
Es war, als würde eine schmierige Substanz über ihren Nacken laufen.
Alex unterdrückte einen Aufschrei und fasste sich unter die Perücke. War Schneewasser durch die künstlichen Haare gesickert? Ihre Augen glitten hinüber zu den Mumien. Unterhalb der Steppjacke schlang sie das Armpaar um die Hüfte, sodass sie niemand sehen konnte, und beeilte sich, die Ausstellung zu verlassen. Für fremde Augen musste es so aussehen, als würde sie aus der Nationalbibliothek fliehen.
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June 26, 2015
Hexengarten – nicht im Roman, sondern am Balkon
Ein grüner Daumen ist etwas anderes – neben Spinnen überleben normalerweise nur Kakteen in meiner Wohnung. Als ich mir aber letztes Jahr einen felinen Mitbewohner zulegte, tat er mir leid – ich wohne im 3.Stock, die Katze darf nicht raus. (Dass sie dennoch ab und zu übers Dach spazierte, bescherte mir regelmäßige Herzinfarkte).

Mein Mitbewohner. Wohnt gratis bei mir, ich verköstige, pflege und streichle ihn. Dafür weckt er mich in der Früh auf und nervt mich, wenn ich Bücher schreiben will. Also ganz normal.
Ich habe einen winzigen Balkon von vl. 2m² Durchmesser, vielleicht 3. Um meiner Katze zumindest ein Stück Grünfläche bieten zu können, kaufte ich letztes Jahr ein paar Pflanzen. Zahlreiche Stecklinge fielen meinem nicht-grünen Daumen zum Opfer. Auf meinem Balkon ist es im Sommer heiß, windig, und Bienen verirren sich nur selten hier herauf. Meine Cocktailtomate trug stattliche zwei fingernagelgroße Tomaten.
Die ersten Pflanzen, die ich nicht zerstören konnte, waren Pelargonien. Good, old Pelargonie, an der auch meine Katze Freude fand – sie apportiert ihr Leben gern Pelargonienblätter.

Lieblingspflanzen der Katze – Pelargonie (zum Apportieren, ohne Scherz), Katzengras (ein Muss). Ich darf auch ein Basilikum haben. Übrigens habe ich sicher dieses Jahr schon 5 Töpfe ins Jenseits geschickt. Ständig ist es beleidigt und geht ein.
Dann kamen die Kräuter. Die halten nämlich den wüsten Wetterbedingungen hier oben Stand – brütende Hitze, orkanartige Windböen, eisigen Regenschauern. Seitdem bestücke ich den Balkon mit Kräutertöpfchen, die sich prima in der Küche machen, den Balkon begrünen, und auch nicht sehr kostenintensiv sind. Durch den warmen Frühling gedeihen die Kräuter besonders gut, weswegen ich sie zurückgeschnitten habe und sie zum Trocknen aufgehängt habe. Jetzt sieht es in meinem Wohnzimmer tatsächlich aus wie in einem Hexenhäuschen!

Zahlreiche Kräuter kann man trocknen – manche besser, manche schlechter. Zitronenmelisse zB ist am besten frisch, doch auch getrocknet kann man daraus Tee machen. Mediterran Kräuter sind wesentlich besser zu trocknen, bei Oregano und Majoran intensiviert sich der Geschmack sogar.
Oft wissen wir gar nicht, was in der Natur um uns herum wächst, essbar ist, und wir halten es für Unkraut. Gundelrebe, Löwenzahn, Spitzwegerich – all das findet sogar von selbst seinen Weg auf meinem Balkon. Lustig ist auch, dass sich Minze in den Ritzen zwischen den Bodenplatten angesiedelt hat. Die kommt jedes Jahr wieder.

Manche Pflanzen kommen ganz von selbst – ob sich diese Minze von Blumenstöcken ausgesiedelt hat, oder über den Luftweg hergekommen ist, weiß ich nicht. Sie treibt jedes Jahr wieder zwischen den Bodenplatten aus.
Mittlerweile machen mir die Pflanzen auf meinem Balkon große Freude. Es ist einfach ein ganz anderes Lebensgefühl, Ausblick auf ein Stückchen Grün vor der Tür zu haben, und Kräuter zu verarbeiten, die man selbst gesetzt hat. Manchmal geht natürlich etwas ein, aber dafür habe ich dann einen Grund, etwas Neues zu holen! Aktuell – Zitronenverbene, der Versuch einer Gurke und Rucola-Salat (Rauke). Mein Mitbewohner muss natürlich gleich gucken, ob etwas für ihn dabei ist.

“Ist da was für mich dabei?”
So. Das wäre ein kleiner Ausblick auf meinen Hexengarten. Jetzt muss ich mich aber wieder küchenhexischen Sachen widmen – ich koche nämlich gerade selber Senf ein! :-)


June 14, 2015
Von der Schreibblockade zur Resignation? Nicht mit mir!
Ein paar wirklich schöne Worte.
Ursprünglich veröffentlicht auf Thrill & Crime by Susanne H. Ollmert:
Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
in letzter Zeit werde ich häufig gefragt, wie ich mit der berühmt-berüchtigten Schreibblockade umgehe.
Meine Antwort ist : “Gar nicht.” (Schließlich will ich ja nicht immer so aussehen, wie auf dem Foto oben.)
Da das den meisten zu wenig Input ist, erkläre ich natürlich ausführlich, was ich damit meine:
Elementar wichtig ist in meinen Augen, sich sofort von dem bösen Wort “Schreibblockade” zu verabschieden. Das Wort “Blockade” suggeriert dem frustrierten Benutzer nämlich sofort, dass damit etwas Schlechtes, etwas Negatives verbunden ist.
Aber ist das tatsächlich so?
Ganz klares Statement meinerseits: Nein! Der Mensch ist keine Maschine und das gilt natürlich auch für Autoren. Ich habe auch schon tage- bzw. wochenlang nichts geschrieben. Weil mir entweder nichts eingefallen ist oder, weil ich nicht bereit dazu war. Na und? Mit dem Schreiben ist es, wie mit dem Fahrradfahren: Beides verlernt man nicht.
Was ich getan habe, wenn…
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June 9, 2015
Schreibpause
Liebe Freunde und LeserInnen,
Ich habe lange überlegt, ob ich das öffentlich schreiben soll, aber ich muss eine Schreibpause an “Der ertrunkene Gott” einlegen.
Ich habe in letzter Zeit Feedback bekommen, dass dazu geführt hat, das ich in mehrer Hinsicht an mir selbst und dem Projekt zweifle. Wie gerne würde ich das einfach abstreifen und hinter mir lassen, leider hat es zu einer kompletten Blockade geführt! So sehr, dass ich, wenn ich an Band 2 von “Die versunkene Stadt” denke, nur noch eine Mauer sehe – und zwar nicht irgendeine, sondern ungefähr so etwas:

“Wall” from the movie “Divergent” – Wenn ein Projekt angeknackst wird, ist es ungemein schwer, Reparaturarbeit zu leisten. Und auf einem bröckligen Untergrund, lässt sich nun mal kein zweiter Band bauen.
Dieses Buch bzw. diese Reihe ist und war schwieriger als andere, das war mir von Beginn an klar – einer Herausforderung für mich als Autorin, aber auch für LeserInnen. Ich wollte es dennoch an die Öffentlichkeit bringen, weil es eine Richtung anzeigt hat, den ich gehen wollte. Weg von dem, was ohnehin schon tausendfach existiert. Hin zu Neuem, auf das man sich einlassen muss, um es genießen zu können.
Man kann die Erwartungshaltung der LeserInnen nur zu einem bestimmten Grad erfüllen. Ich muss wieder zu dem finden, was mir an dem Buch Spaß gemacht hat, was ich mit dem Buch sagen wollte, die Geschichte, die ich erzählen wollte. Ich habe an diesem Buch gelernt – ich kann es niemandem recht machen. Aber zumindestens mir sollte ich es recht machen.
Bis jetzt existieren stattliche 300 Seiten Rohmanuskript. Nebenbei aber sicherlich nochmal 200 Seiten, die ich dem Buch im Laufe der Bearbeitung entnommen habe. Der zweite Band wird kommen, aber ich kann nicht sagen, wann. Ich hoffe sehr, dass dann noch Interesse daran besteht. Aber ich muss einfach wissen: “Ich habe dieses Buch für mich geschrieben – und zu meiner vollsten Zufriedenheit.” Nur dann kann ich guten Gewissens weitermachen.
Ich bitte um das Verständnis von denjenigen unter euch, die auf Band 2 warten – bitte fühlt euch fest umarmt und DANKE für eure lieben Worte und die Unterstützung, die ihr mir geleistet habt! Zum Abschluss:


June 1, 2015
Ewig und eine Nacht war ich nicht mehr auf dem Blog unter...
Ewig und eine Nacht war ich nicht mehr auf dem Blog unterwegs. Einerseits möchte ich kurz sagen, dass es für Interessenten die Möglichkeit gibt, sich in einen Newsletter einzutragen. Hier schreibe ich ausschließlich, wenn ein neues Buch veröffentlicht wird. Für alle anderen Infos gibt es ja Facebook und den Blog.
Des Weiteren wird die Veröffentlichung von Band 2 von “Die versunkene Stadt” vermutlich auf August 2015 rutschen. Ich möchte das beste Ergebnis abliefern, das geht, und dazu brauche ich leider noch mehr Zeit!
Eigentlich wollte ich jetzt noch irgendetwas Tiefgründiges schreiben, doch zugunsten des Urlaubs, den ich letzte Woche gemacht habe, gibt’s stattdessen nur ein Foto von der wunderschönen griechischen Insel Samos. Das erste Mal am Meer seit vielen Jahren! Das hat geholfen, um den brummenden Kopf ein wenig auszulüften. Inspiration für Strandszenen hätte ich allemal.
Alles Liebe,
eure Katharina


May 4, 2015
[Rezension] Die versunkene Stadt
Martina Bookaholic hat eine neue Rezension für “Die versunkene Stadt” verfasst und ich habe mich so gefreut, dass ich sie gern mit euch teilen möchte. Nicht nur einfach deswegen, weil Martina das Buch gefallen hat – sie ist eine kritische LeserIn, und genau das schätze ich an ihrer Bloggeraktivität. Ich werde mir ihre Kritikpunkte auf jeden Fall zu Herzen nehmen! –> (Das ist mein Herz) (manchmal hebe ich es im Glas auf) (kleiner Autorenwitz)
Ursprünglich veröffentlicht auf BOOKAHOLIC: till the End of Times:
German Cover
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‘Die Versunkene Stadt’
von Katharina V. Haderer
Götterdämmerung #1
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Die Götter fielen vom Himmel – und mit ihnen versank die Stadt Badhre.
Anweisung der AVIS NIVEA:
“Im Falle einer Entführung, achten Sie auf Details.”
Über den Trümmern der versunkenen Stadt Archaibadhre erblüht das neue Neobadhre. Der alte Götterkrieg scheint längst vergessen. Als allerdings eines Tages eine Gruppe Fremder das Hauptquartier der Polizeiorganisation AVIS NIVEA stürmt, wird rasch klar, dass ein gefallener Gott seine Finger im Spiel haben muss. Auf der Suche nach Informationen schrecken die Angreifer nicht davor zurück, das gesamte Sekretariat zu entführen. Wer steckt hinter den Anschlägen? Droht Neobadhre erneut im Chaos zu versinken? Und wie soll es der obersten Chefsekretärin Alexandra Manzini zwischen magischen Zeichen und Schrottgolems gelingen, ihre Kollegen wieder heil an die Oberfläche zurückzubringen? (Source: Goodreads.com)
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Ich habe versucht relativ unbefangen mit dem…
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May 3, 2015
Liebster Award
Ich habe vor einiger Zeit Ben Fröhlich ein paar Fragen zu seinem Schaffen gestellt … die Antworten sind wirklich witzig und spritzig, eben, wie ich finde, dass Ben schreibt. Es lohnt sich wirklich, seinen Blog zu besuchen. Anbei findet ihr die Antworten auf meine Fragen zum “Liebster”-Award!
Ursprünglich veröffentlicht auf farbenfroehlich:
Es ist Sonntag, draußen regnet es und ich räume auf, aber eher digital, denn ich kränkle und will mein Bett nur verlassen, um mir heißes Wasser für den Tee zu holen. Und während ich Mails beantworte und mir Konzepte überlege, stoße ich auf zwei Lesezeichen, die ich mir im März setzte, damit ich sie nicht vergesse.
Die Regeln:
Bedanke dich bei dem Autor/Blogger, der dich nominiert hat, und verlinke seine Website/seinen Blog.
Verwende das Awardbild.
Beantworte die 11 Fragen, die man dir gestellt hat.
Formuliere im Anschluss daran 11 neue Fragen.
Nominiere bis zu 11 weitere Autoren/Blogs und bitte darum, deine Fragen zu beantworten.
Informiere die Nominierten natürlich über ihr Glück.
Vielen Dank an Katharina von Haderer, du hast ja eigentlich schon genug mit deinen Büchern “Die versunkene Stadt” und “Das Herz im Glas” zu tun, aber offensichtlich hält dich das nicht davon ab, hier auf Fragen zu antworten…
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March 28, 2015
Das ständige Preisdumping ******* den Autoren auf den Kopf – und sie sind selbst schuld
Meine Autorenkollegin Melissa David hat einen sehr weisen Blogeintrag geschrieben, der nicht nur sie, sondern alle Selfpublisher betrifft.
Muss man sein Buch herschenken, um überhaupt gelesen zu werden?
Den kompletten Beitrag dazu findet ihr hier. Es ist ein Problem, das nicht erst gestern aufgetaucht ist, aber im letzten Jahr überhand genommen hat. Ich merke es selbst, bin ich doch erst eingestiegen. Im großen Angebot einer wahren E-Book-Schwemme ist es schwierig, überhaupt noch am Markt wahrgenommen zu werden. “Das Herz im Glas” hat mittlerweile 52 großartige Rezensionen. Hilft es mir für den Verkauf? Nein. Denn mein Buch befindet sich nicht in den Top-100-Kategorien ist dadurch nicht sichtbar.
Viele AutorInnen versuchen diese Sichtbarkeit zu erreichen.
Auch ich verschenke manchmal Bücher via Amazon, weil es für mich keine andere Möglichkeit gibt, im Ranking wieder emporzuklettern. Blutet dabei mein Herz? Ja. Weiß ich, dass meine wertvollen Bücher zu 90% auf irgendeinem Kindle dahinsauern und nie angesehen werden? Ja. Hilft es mir beim Verkauf? Zeitweise. Es hilft mir zeitweise wieder nach vorne zu rücken und gesehen zu werden. Und gesehen zu werden, heißt, gekauft zu werden.
Das Preisdumping erreicht seinen Höhepunkt.
Wie Melissa schreibt – auf diese Art und Weise und zwischen 99-Cent-Angeboten (eine Frechheit für ein Jahr an Arbeitszeit) erreicht das Preisdumping seinen Höhepunkt. Mein Motto steht im Zentrum: “Wer schreibt, will auch gelesen werden” – alle AutorInnen wollen das, weswegen sie bereit sind, alles zu tun, und wenn es bedeutet, sich komplett unterm Wert zu verkaufen.
Selfpublisher sind billiger als Verlagsbücher.
Das heißt nicht, dass wir keine Ausgaben haben. Ich bin immer noch dabei, mein Lektorat zurück z u verdienen. Und ja, das bewegt sich im 4-stelligen Bereich. Es ist mühsam, so unendlich mühsam. Manchmal so erschöpfend, dass man sich fragt, warum man das überhaupt macht – warum man sich diese Arbeit antut, das Geld investiert, die viele – unendlich v i e l e – Zeit. Und wieder damit konfrontiert zu werden, dass augenscheinlich grottenschlechte 99-Cent-Bücher, unlektoriert und unkorrigiert, in den Top 10 landen.
Ja, da kann man schon ein bisschen jammern.
Wie Melissa schreibt:
Wie soll man da noch so viel verdienen, dass sich die Kosten decken? Und ich rede hier nicht von einer Gewinnausschüttung. Ich selbst habe einen Brotjob, das Schreiben – auch wenn ich es so professionell wie möglich betreibe – ist ein Hobby. Es gibt jedoch durchaus Autoren, die davon leben müssen. Wie sie das schaffen, ist mir derzeit noch ein Rätsel.


March 21, 2015
Über Höhenflüge und Tieftauchen

So fühlt man sich manchmal dort unten, wenn man dem Plot gegenübersteht – und er einfach nicht posieren will, wie man möchte!
Fragt mich nicht, ob wir einfach alle ähnlich gestrickt sind – quasi wie alle Schispringer klein und schlank sind und Piloten ein gutes räumliches Urteilsvermögen haben müssen.
Bei uns sind es Hoch- und Tiefphasen. Das meine ich jetzt gar nicht spezifisch auf den Alltag gemünzt – obwohl das auch mitspielen mag – sondern auf die Schreibphasen. Jeder von uns weiß, es gibt bessere und schlechtere. Und dann gibt es die ganz tollen, in denen man ungefähr 1/3 des Romans in einer Woche schreibt – und dann gibt es die ganz furchtbaren, wo man 2 Monate lang keine Taste anfassen kann, ohne dass man 2/3 des Romans wieder löscht.
Es ist ein Hoch und Tief in der Romanwelt.
Man spielt ja auch ein bisschen Gott, zumindest über seine Charaktere. Da fühlt man sich schon manchmal ein bisschen wie ein alter, weiser Mann, der eine Brille auf die knollige Nase schiebt, sich das Gewirr dort unten anschaut und denkt: “Verdammt, so hatte ich das nicht geplant!” Viele Dinge kann man nicht planen. Manches verselbstständigt sich. Die Charakter verschränken trotzig die Arme vor der Brust und sagen: “Ist mir egal, dass du das Buch so enden lassen wolltest! Mit mir sicherlich nicht!” Wie ein Vater versucht man ihnen die gewollte Handlung einzuschreiben – aber sie bleiben trotzig, irgendwie hölzern, und zeigen dir in jeder Zeile, dass sie mit dieser Entscheidung SO GAR NICHT einverstanden sind. Teenager!, reibt sich der alte Mann die Falte zwischen den Augenbrauen. Das sind doch nur fiktive Figuren! In einem Buch aber erwachen sie zum Leben.
So eine Blockade ist wirklich grauenhaft.
Mir passiert sie meistens, wenn ich mit einem Teil des Textes nicht zufrieden bin. Andere schreiben dann einfach am Ende herum, doch ich kann das nicht – ich muss chronologisch arbeiten, damit alles seinen Fluss hat. Zuletzt habe ich 2 Monate lang (!!) die ersten 100 Seiten des neuen Buches überarbeitet. Und überarbeitet. Und überarbeitet. Ich hätte am liebsten alles gelöscht, weil ich instinktiv gemerkt habe, dass etwas am Plot nicht funktioniert … wollte es aber nicht wahrhaben.
Geholfen hat, was meistens hilft: Mit anderen darüber reden.
In meinem Fall: Mit meiner 60-jährigen Arbeitskollegin Evelyne. Die hört übrigens In Extremo und findet den Film “Das finstere Tal” “geil”. Sie zieht lässig an ihrer Zigarette, während die anderen sich die Augen zuhalten und sagt: “Das war jetzt schon spannend, wie dem die Augen ausgestochen worden sind!” Evelyne ist auch eine meiner begeisterten LeserInnen und hat die Urfassung des Romans gelesen. Ich klagte ihr also mein Leid. Ich fasste ihr die ersten 100 Seiten mündlich zusammen. Man merkte sofort, wo ich stocke – wo es hakte. Dann sagte sie ganz ruhig: “Aber warum sollte deine Protagonistin das tun? Selbst wenn du schaffst, sie zu überreden … was ändert das?”
Ich saß da, den Mund ein wenig offen, und sagte: “Gar nichts.” Da war sie, meine Antwort. Die Antwort auf meine Frage, warum das alles nicht funktioniert. Es zwang mich dazu, ein Szenario durchzuspielen, in dem alles ganz anders kommt.
Es funktionierte. Ich funktionierte wieder.
Der Text funktionierte wieder. Es war eine große Erleichterung und seitdem sind 70 weitere Seiten vergangen. Natürlich – man kann jetzt sagen: Es ist durch nur eine Geschichte. Aber es ist meine Geschichte. Und vielleicht sind wir nur die Geschichte des alten Herren dort oben: Dann können wir uns freuen, wenn er uns ein bisschen ernst nimmt.


March 17, 2015
LIEBSTER award – discover new blogs
Vielen Dank an Roberto Czumbil für die Nominierung zum Liebster-Award 2015!
Was ist der “Liebster-Award?”
Es geht darum, elf Fragen des Nominierers zu beantworten. Im Gegenzug darf man dann weitere Blogger nominieren und ihnen ebenfalls elf Fragen zu stellen. Das Ganze dient dem Networking und dem Kennenlernen neuer Seiten und interessanter Blogs.
Die Spielregeln
Bedanke dich bei dem Autor/Blogger, der dich nominiert hat, und verlinke seine Website/seinen Blog.
Verwende das Awardbild.
Beantworte die 11 Fragen, die man dir gestellt hat.
Formuliere im Anschluss daran 11 neue Fragen.
Nominiere bis zu 11 weitere Autoren/Blogs und bitte darum, deine Fragen zu beantworten.
Informiere die Nominierten natürlich über ihr Glück.
Robertos Fragen – meine Antworten:
Hast du schon immer Interesse am Lesen gehabt oder kam es erst irgendwann?
Das dürfte mir schon als Kind eigen gewesen sein. Es gibt ein Foto von mir als Kleinkind, da war ich sicher nicht älter als 1,5 Jahre. Man sieht mich neben der Katze sitzen, die genau so groß ist wie ich, mit einem Bilderbuch. Lieblingsbeschäftigungen, die sich lange gehalten haben.
Wie oft schreibst/liest du?
Ich schreibe so gut wie jeden Tag. Lesen kommt darauf an, wie viel ich sonst (z.B. mit meinen Brotberufen) habe. Im Allgemeinen lese ich gern in der Badewanne, weil ich mir da die Zeit nehmen und entspannen kann.
Lässt du dich leicht ablenken?
Ja! Facebook ist da nur bedingt eine Hilfe!
Wie gehst du mit Schreibblockaden um?
Ich versuche sie zu überschreiben. Meistens habe ich Schreibblockaden, weil etwas am Text nicht stimmt, dann versuche ich das so lange zu ändern, bis es mir passt.
Machst du manchmal auch eine (längere) Pause vom Lesen/Schreiben?
Nein, eigentlich nicht. Das ist aber auch manchmal ein Fehler, weil man nie aktiv zum Abschalten kommt. Andere Leute kommen nach der Arbeit nach Hause und können abschalten. Ich verbringe meine “Freizeit” mit meinem Traumberuf. Man macht es gern, aber es ist dennoch Arbeit.
Wie gehst du mit dem Tod von Lieblingscharakteren in (eigenen) Büchern um?
Ich bin eigentlich ziemlich traurig. Auch bei Bösewichten. Es ist schwierig, gute Charaktere aufzubauen und sie dann zu verheizen. Manchmal ergibt es sich kurzfristig, dass ich draufkomme, dass es für die Handlung wichtig ist. Geplant sind Tode selten, da es mir dann schwer fällt, den Charakter gut aufzubauen. Quasi: Ich will mich gar nicht mit ihm befreunden, wenn ich weiß, dass er ohnehin stirbt.
Mit welchem Genre kannst du bei Büchern überhaupt nichts anfangen?
Ich muss zugeben, mit reinen Liebesromanen kann ich nicht viel anfangen. Das ist mir zu wenig. Ich brauche mehr “Rundherum”, egal ob mit Thriller-, Fantasyelementen oder anderem.
Woher schöpfst du deine Kreativität?
Also das kann ich nicht wirklich beantworten, die ist einfach da, war sie schon als Kind. Musik ist eine Quelle der Inspiration.
Würdest du dich als glücklichen Menschen bezeichnen?
Ich bin sehr sensibel, daraus schöpfe ich mein Schreiben, das hat Vor- und Nachteile. Im Allgemeinen bin ich aber schon viel zufriedener, da ich meinen Wunsch als Autorin gefestigt habe und ausführen kann. Das hat viel Druck genommen, wie mein Leben verlaufen soll.
In welches Land würdest du am liebsten einmal reisen wollen?
Thailand würde mich sehr reizen.
Der nächste Gegenstand links von dir ist der Vorbote einer Invasion. Vor was müssen wir uns fürchten?
Davor, dass uns der Kaffee ausgeht. :P
Ich nominiere:
Falls ihr Zeit habt, freue ich mich natürlich :)
Meine Fragen an euch:
Wie bist du auf die Idee gekommen, mit dem Bloggen anzufangen?
Was gefällt dir am Schreiben?
Gibt es eine Person deines Vertrauens, mit der du dich über dein kreatives Schaffen austauschst?
Was machst du, um dich auf deine Tätigkeit konzentrieren zu können?
Schöpfst du durch irgendetwas Inspiration?
Was war das schönste Kompliment (egal, auf was bezogen), dass dir jemals jemand gemacht hat?
Was ist dein Lieblingsbuch und warum?
Wo kaufst du Bücher?
Wenn du dich mit einem Autor auf eine Wiener Melange und ein Buttersemmerl in einem Wiener Kaffeehaus treffen könntest, wer wäre das?
Und ganz wichtig: Wenn du ein Haustier hast, poste hier ein Bild :P

