Katharina V. Haderer's Blog, page 4

January 18, 2016

Die Kurve nimmt keine Rücksicht auf dich

Ein Beitrag aus aktuellem Anlass, den man entweder kennt oder nicht kennt. (Ich halte mich mysteriös.)


Ich möchte über den Druck sprechen. Den Druck als AutorIn, aber ganz im Speziellen: Dem Druck als Selfpublisher.


Die Möglichkeit, zu selfpublishen, hat dem gemeinem Schreiberling – so auch mir – Pforten eröffnet. Man muss nicht mehr in das oftmals elitäre Verlagswesen hineinkommen, jemanden kennen, der jemanden kennt, die Flut an tausenden Manuskripten überdauern, um vielleicht eines Tages auserwählt zu werden … man tut sich die ganze Arbeit selbst an und geht auf Risiko. Klick. Ladet es hoch. Wartet, ob jemand Fremder außerhalb von Freunden und Familien Interesse zeigt.


Wie das Verlagswesen gern klagt, hat sich dadurch auch der Buchmarkt verändert. Er ist schnelllebiger geworden. Zuletzt sagte eine Freundin zu mir: Ich habe das Gefühl, bei Übersetzungen wird heutzutage nicht mehr so gut gearbeitet wie früher. Es liest sich für mich oft wie ein “schnell-schnell” und hat noch Fehler.” Ob das stimmt, mag ich nicht zu sagen. Es handelt sich um eine subjektive Einschätzung. Was aber richtig ist, ist dieses schnell-schnell, das dem Leser/ der Leserin oft nicht bewusst ist.



Ich liebe deine Bücher und warte auch länger darauf!

Als ich letztes Jahr in einer Schaffenskrise war, ging es mir unter anderem nicht nur deswegen schlecht, weil ich nicht schreiben konnte, sondern auch, weil ich meine selbstgesteckten Ziele nicht einhalten konnte. Jemand anderer schrieb gestern auf FB: “Wie soll es echten AutorInnen gehen? Die echte Abgabetermine vom Verlag haben?” Erstens einmal möchte ich das “echt” doch bitteschön revidiert sehen. Was unterscheidet einen Autor mit Verlag von einem Selfpublisher in seinem Schaffensprozess? Bis zu dem Punkt, an dem das Manuskript fertig ist, wohl gar nichts. Zweitens: Als Ein-Mann-Betrieb muss man sich alle Ziele selbst stecken. Und sie auch selbst einhalten. Ein selbst gestecktes Ziel kann genau so in Felsen gemeiselt sein wie ein fremdgestecktes Ziel, schließlich ist man sein eigener Boss. Warum aber dieser Fokus, ein Buch “schneller” herauszubringen als man arbeiten kann?




Ich habe jetzt diese und diese Reihe angefangen, aber dein Buch kommt ganz bestimmt danach dran.

Die Veröffentlichung ist das Um und Auf eines Selfpublishers. Die Veröffentlichung entscheidet darüber, ob du in den Chartspitzen landest, wie weit oben, und wie weit oben du in den nächsten Wochen bis Monaten gesehen wirst.Wenn einem Leser oder eine LeserIn dein Buch gefällt, würde sie gern das nächste Buch lesen. Existiert es bis dahin noch nicht, ist sie gewillt, einen gewissen Zeitraum zu warten. Das Absurdeste an der Sache ist:

Bei den Idealzeitraum handelt es sich um ungefähr 3 Monate.


Ich weiß nicht, wie irgendjemand ein Buch schreiben, überarbeiten und druckfertig machen kann, und das in 3 Monaten. Ich kann es nicht. Mein Idealziel sind 6 Monate, doch es fällt mir sehr, sehr schwer, das einzuhalten. Eigentlich bräuchte ich ein dreiviertel Jahr, wie auch bei “Die versunkene Stadt”. Für einen Schreibenden klingt ein 3/4 Jahr ambitioniert. Man hat schließlich noch ein anderes Leben. Für den äußerst schnellebigen Buchmarkt aber ist es eine Ewigkeit.


Und auch wenn es die 1-2 Leute gibt, die darauf warten werden – so gibt es genügend andere Leute, die bis dahin eine neue Lieblingsreihe aufgetan haben und dein Buch vergessen.


 



Ich liebe dein Buch – ich kann es nicht aus der Hand legen!

Bei meinem letzten Buch habe ich weniger Werbung gemacht. Das habe ich gemerkt. Ich hasse es, Werbung zu machen. Meine Einstellung ist: Wer mein Buch lesen will, soll es tun – und wer nicht, der nicht. Leider schlägt sich das in meinen Verkaufszahlen wieder. Frappant. Mein Idealismus und die Idee, andere nicht unnötig behelligen zu wollen, schadet mir geschäftlich.


Wer in den ersten 1-3 Tagen nicht alles aus den Verkäufen rausholt, rutscht unten durch. Er wird einfach nicht gesehen, auch ältere Bücher erhalten keinen Verkaufsschub. Natürlich – die Hardcore-Fans werden dein Buch kaufen. Irgendwann. Und versteht mich nicht falsch: Ich bin so dankbar dafür, dass es Leute gibt, die mit Herz und Blut auch 1 Jahr auf das neue Buch warten. Aber wir sprechen hier nicht von dem neuen G.R.R Martin, sondern von mir: Und das kann einem das Bein brechen.


Dasselbe ist es mit Rezensionen und Erwähnungen. Eine Kollegin hat soeben ein Buch veröffentlicht und es geschickt eingefädelt. Es ist überall auf Facebook zu sehen, weil sie ein Netzwerk an Bloggern das Buch vorab zu lesen gegeben hat. Das macht Werbung, Lust darauf, es sich ebenfalls runter zu laden. So wie ich es sehe, ein toller Start für ihr neues Buch. Auch wenn es “zufällig” gewürfelt wirkt, steckt eine kalkulierte Werbekampagne dahinter. Rezensionen und Erwähnungen sind ein wichtiger Bestandteil eines Buchstarts, funktioniert dieses System nicht, gerät das Buch in Vergessenheit.


 



Dein Buch macht sich doch gerade so gut! Das heißt, du hast die nächsten Monate Ruhe!

Die Verkaufskurve eines Buchs kann man sich ungefähr so vorstellen:


verkaufskurve


(feiern wir meine professionellen Photoshop-Kenntnisse)


Das Anfangshoch entsteht durch die Leute, die du vor der Veröffentlichung durch Werbung erreicht hast, Freunde und Verwandte und große Fans. Da nicht alle das Buch am ersten Tag kaufen, gibt es an Tag 2+3 noch Nachwirkungen. Das ergibt einen Verkaufsspitz. Danach ist es mit Büchern wie mit radioaktivem Material – die Verkaufszahlen halbieren sich. Nicht täglich, aber im Abstand einiger Tage. Langsam sinken die Zahlen wieder zu Boden zurück, wobei je nach Erfolg und veröffentlichten Büchern es nie ganz auf 0 geht, weil dann doch immer wieder jemand eins deiner Bücher findet und kauft. Heißt: hast du ein Buch draußen, wird es sich auch ein paar Mal im Monat verkaufen. So war es zumindest bei mir.

Die Zeit, in der du aber nun die Kosten für ein Buch reinholst (Lektorat, Korrektorat, Cover, ev. Werbung, Werbegeschenke etc., Bloggerexemplare), sind die  ersten Wochen. Es sei denn, du hast einen so großen Kundenstamm, dass du ohnehin 100.000 Bücher verkaufst. Dann gratuliere ich dir und ziehe mein Kapperl vor dir.



 


Kommt in der Zeit, in der deine Kurve sinkt, ein neues Buch raus, schwingt natürlich die Kurve wieder hinauf.


Die Zerfallszeit eines Buches lag bei meinen Büchern zwischen 1,5 und 3,5 Monaten – also die Zeit, bis meine Verkäufe wieder “unten” waren.


Deswegen ist der Druck auch so hoch, innerhalb von 3 Monaten ein neues Buch rauszubringen.


Kein Autor will sich anschauen, wie die Kurve dort unten herum deprimiert.


Die Kurve nimmt keine Rücksicht darauf, ob gerade etwas in deinem Leben passiert und du nicht schreiben kannst. Sie nimmt keine Rücksicht darauf, ob du dein halbes Buch streichen und neu schreiben musst, ob sich Leute für andere Bücher interessieren, ob sie dich vergessen. Sie nimmt keine Rücksicht auf dich und deinen Zustand, oder ob du mitten im Buch steckst und nicht mehr weiter weißt. Sie nimmt keine Rücksicht darauf, wenn dein Lektor sagt, dein Buch ist scheiße und du sollst es doch bitte nochmal schreiben (ja, schon passiert). Sie nimmt keine Rücksicht darauf, ob deine Beta-LeserInnen Zeit haben.


 



Du bist der Kurve egal.

 


Ich selbst weiß, dass ich diese Zeit einfach nie und nimmer einhalten kann, will ich meine Qualität aufrecht erhalten. Deswegen habe ich mir andere Ziele gesteckt. Aber ich bin mir ganz sicher, dass diejenigen, die diese Maßeinheit einhalten können, auf Dauer erfolgreicher im Selfpublishing-Business sind.


Andere zerbrechen daran.


 


Ich hoffe, ich konnte euch einen kurzen Einblick in die Welt der Kurven geben.


alles Liebe, eure Katharina


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Published on January 18, 2016 01:49

January 15, 2016

Sneak-Peek „Der antimagische Golem“ – Prolog

Hallo meine Lieben,


Auch wenn ich covertechnisch an einem anderen Manuskript arbeite, geht es natürlich auch beim „Antimagischen Golem“ voran. Momentan überarbeite ich die ersten 100 Seiten. Um die Zeit ein wenig zu überbrücken (ich weiß, es gibt andere AutorInnen, die so viel schneller als ich schreiben -.- ) möchte ich gern mit euch den Prolog teilen. Ich hoffe, er macht Lust auf mehr! Wie immer gilt: Es handelt sich um die Manuskript-Version, heißt, es wurde noch nicht von fremden Augen gelesen. Änderungen und Fehler sind möglich![image error]



Der antimagische Golem

Götterdämmerung Band 2.2


von Katharina V. Haderer


PROLOG

Bevor Alex die Augen aufschlug, vernahm sie ein Rascheln. Sie öffnete den Mund, ein bitterer Geschmack lag schwer auf ihrer Zunge. Sie schluckte, doch der Speichel wollte den Mundraum nicht richtig benetzen.

Sie konnte sich leise schmatzen hören. Als sie den Kopf zu drehen versuchte, bemerkte sie, dass sie auf etwas Weichem lag. Das Knistern einer Jacke streifte ihr Ohr. Es roch fremdartig. Zeitversetzt erkannte sie den Geruch eines Mannes.

Sie hörte, wie sich ihrer Kehle ein fragendes Ächzen entrang. Der Untergrund, auf dem sie lag, bewegte sich, ihr Kopf kippte hin und her, als befände sie sich auf einem schaukelnden Boot. »Schschscht«, flüsterte jemand, doch der Laut verlor sich nicht auf den Wellen, sondern wurde hohl zurückgeworfen. Zögerlich kletterte die Erinnerung zurück hinter ihre Stirn und nähte sich dort fest.

Etwas legte sich kühl an ihre Lippen. »Trinke.« Sie spürte, wie Flüssigkeit in ihren Mund lief. Kalt rann sie über ihre Zunge, sie schluckte, hustete, doch trank gierig weiter. Ihr Gesicht juckte. Instinktiv hob sie die Hand und strich sich darüber, es fühlte sich klebrig an, eine seltsame Ablagerung bröckelte von ihrer Stirn. »Was …?«

»Bleib liegen.« Die Stimme war ihr bekannt, doch nicht bekannt genug, als dass sie sie sogleich identifizieren hätte können. Sie wälzte sich zur Seite und bemerkte, dass sie in einem Nest aus Jacken lag. Als sie die Augen öffnete, verschwamm die Umgebung. Der Schatten über ihr bewegte sich. Sie hörte, wie Wasser aus der Flasche gekippt wurde und ihr nasse Finger über die Stirn fuhren, um die bröckelnde Schicht fortzuwaschen. Sie versuchte, die Hände fortzustoßen. »Halte still«, befahl der Mann. »Du bist voller Blut.« Sie gehorchte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals von irgendjemandem gewaschen worden war – nicht seitdem ihre Erinnerungen einsetzten. Die ungewohnte Intimität erfüllte sie mit Unbehagen und machte, dass sie sich klein und verletzlich fühlte.

»K-Kain …?«, stieß sie aus.

»Hm?«

Sie räusperte sich, der Belag schien von ihren Stimmbändern abzubröckeln wie die Kruste von ihrem Gesicht. »Was ist passiert?«

Seine Finger stoppten in der Bewegung, harrten an ihrer Stirn. »Eine Umbra hat dich überwältigt.«

Die Übelkeit klammerte sich mit der Bitternis von Galle an sie, sie wälzte sich über die Schulter, den Kopf immer noch in seinem Schoß, und hielt den Brechreiz zurück. Ihre Finger krochen unter ihre Wange, die sich kalt und wächsern anfühlte. »I-ich kann mich nicht erinnern«, sagte sie. »Welcher Umbra? Was ist passiert?«

Sein Körper lauerte als Schatten über ihr, was die Erinnerung an die letzten Ereignisse auslöste – ein körperloser Schatten, der mit einem grausamen Ächzen durch den Stein zu ihr hindurchgefahren war. Ein Frösteln überzog ihren Körper. Kains Hand löste sich von ihrer Stirn, er zog das Jackett über ihre Schulter, das sie zudeckte. »Eine Umbra ist ein Totengeist«, sagte er. »Er hat dich überwältigt.«

Sie blinzelte. Die Welt blieb trüb. »Wie kann es sein, dass ich noch am Leben bin?«

Stille schlug ihr entgegen.

»Sie konnte ich diesen Ansturm überleben?«

Sie hörte keinen Laut, glaubte jedoch wahrzunehmen, dass Kain schluckte. »Du hast es überlebt«, sagte er. »Reicht das nicht?«

Sie antwortete nicht, starrte in die trübe Welt hinaus, der Atem flach. »Ich kann ihn noch immer spüren«, flüsterte sie. »Er befindet sich irgendwo hier unten. Und er ist anders, als die Geister, die ich bisher traf. Er ist so viel … größer.«

Sie spürte Kains Hand an ihrer Schulter. »Ich musste das Gebiet verlassen, um dich außer Reichweite zu bringen. Viele sind hier während der Götterdämmerung versunken«

Fragend wand sie den Kopf, sein Gesicht ein ovales Rund über ihr.

»Und ihre Geister wohnen noch immer in ihren Körpern?«

Sein Schatten nickte zögerlich.

Ihr Kopf sackte zurück. »Ich verstehe das nicht …«

»Wir müssen weiter. Wir befinden uns in einem Bereich, der von Patrouillen der Grauen Wacht aus der Bastion Alpha gestreift wird. Glaubst du, du kannst stehen?«

Sie zog die Arme an, stemmte den Oberkörper in die Höhe. Kain packte sie unter den Achseln und half ihr hoch. Das Jackett rutschte von ihr ab. »Ich kann stehen«, sagte sie. »Aber ich sehe nicht richtig …«

»Das wundert mich nicht«, brummte er. »Du solltest deine Augen sehen.«

Sie hob das Kinn. »Meine Augen? Was meinst du?«

»Sie leuchten.«

Alex schluckte, die Bitternis wanderte ihren Rachen herab. Kain erfasste ihre Hand, packte mit der anderen den Rucksack. Er hob das Jackett auf und zog es ihr über die Schultern. »Komm.«

»Wo ist Nicodemus?«

Ein Seufzen löste sich aus seiner Kehle. »Du hast es schon wieder vergessen? Er ist verschwunden.«

Die Angst kroch kalt in ihre Brust und umklammerte ihr Herz. »W-was?«

»Er ist davongelaufen. Wir konnten ihn nicht mehr finden.«

Ihre Gefühle rangen miteinander. Einerseits war da die Angst um ein Lebewesen, dessen Obsorge sie übernommen hatte, andererseits die Furcht, erneut schutzlos von Élaines erbarmungslosen Augen zu sein.

Kain drückte ihre Hand. »Keine Sorge«, sagte er. »Ich bringe dich nach Herbsten. Niemand wird Hand an dich legen.« Seine Finger umschlossen fest die ihren, rau und warm. »Niemand außer mir.« Es sollte wie ein Scherz klingen, doch aus irgendeinem Grund war es Alex, als stünde mehr dahinter. Sie legte die Stirn in Falten und schwieg. Kain schritt voran und zog sie mit sich. Sie folgte seiner Führung. Unbewusst lauschte sie in die Finsternis, horchte nach dem Ächzen in der Tiefe, und wusste, würde sie ihm erneut begegnen, könnte sie ihm kein zweites Mal entkommen.

Die Zweifel, ob Kain zu folgen eine gute Idee gewesen war, dämpften ab. Sie war noch am Leben, war sie es nicht? Ohne ihn wäre sie vielleicht schon am Weg zum Nifengrund. Sie hätte eine schlechtere Wahl treffen können.

Der Halbgott konnte sie beschützen.


Der antimagische Golem ist die Fortsetzung der Götterdämmerung-Reihe. Der erste Band heißt „Die versunkene Stadt“ und ist als eBook via Amazon und als Printbuch in http://www.katharinavhaderer.com/buecher/die-goetterdaemmerung-trilogie/die-versunkene-stadt-band-1/taschenbuch/ erhältlich.


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Published on January 15, 2016 03:05

Sneak-Peek “Der antimagische Golem” – Prolog

Hallo meine Lieben,


Auch wenn ich covertechnisch an einem anderen Manuskript arbeite, geht es natürlich auch beim “Antimagischen Golem” voran. Momentan überarbeite ich die ersten 100 Seiten. Um die Zeit ein wenig zu überbrücken (ich weiß, es gibt andere AutorInnen, die so viel schneller als ich schreiben -.- ) möchte ich gern mit euch den Prolog teilen. Ich hoffe, er macht Lust auf mehr! Wie immer gilt: Es handelt sich um die Manuskript-Version, heißt, es wurde noch nicht von fremden Augen gelesen. Änderungen und Fehler sind möglich! :-)



Der antimagische Golem

Götterdämmerung Band 2.2


von Katharina V. Haderer


PROLOG

Bevor Alex die Augen aufschlug, vernahm sie ein Rascheln. Sie öffnete den Mund, ein bitterer Geschmack lag schwer auf ihrer Zunge. Sie schluckte, doch der Speichel wollte den Mundraum nicht richtig benetzen.

Sie konnte sich leise schmatzen hören. Als sie den Kopf zu drehen versuchte, bemerkte sie, dass sie auf etwas Weichem lag. Das Knistern einer Jacke streifte ihr Ohr. Es roch fremdartig. Zeitversetzt erkannte sie den Geruch eines Mannes.

Sie hörte, wie sich ihrer Kehle ein fragendes Ächzen entrang. Der Untergrund, auf dem sie lag, bewegte sich, ihr Kopf kippte hin und her, als befände sie sich auf einem schaukelnden Boot. »Schschscht«, flüsterte jemand, doch der Laut verlor sich nicht auf den Wellen, sondern wurde hohl zurückgeworfen. Zögerlich kletterte die Erinnerung zurück hinter ihre Stirn und nähte sich dort fest.

Etwas legte sich kühl an ihre Lippen. »Trinke.« Sie spürte, wie Flüssigkeit in ihren Mund lief. Kalt rann sie über ihre Zunge, sie schluckte, hustete, doch trank gierig weiter. Ihr Gesicht juckte. Instinktiv hob sie die Hand und strich sich darüber, es fühlte sich klebrig an, eine seltsame Ablagerung bröckelte von ihrer Stirn. »Was …?«

»Bleib liegen.« Die Stimme war ihr bekannt, doch nicht bekannt genug, als dass sie sie sogleich identifizieren hätte können. Sie wälzte sich zur Seite und bemerkte, dass sie in einem Nest aus Jacken lag. Als sie die Augen öffnete, verschwamm die Umgebung. Der Schatten über ihr bewegte sich. Sie hörte, wie Wasser aus der Flasche gekippt wurde und ihr nasse Finger über die Stirn fuhren, um die bröckelnde Schicht fortzuwaschen. Sie versuchte, die Hände fortzustoßen. »Halte still«, befahl der Mann. »Du bist voller Blut.« Sie gehorchte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals von irgendjemandem gewaschen worden war – nicht seitdem ihre Erinnerungen einsetzten. Die ungewohnte Intimität erfüllte sie mit Unbehagen und machte, dass sie sich klein und verletzlich fühlte.

»K-Kain …?«, stieß sie aus.

»Hm?«

Sie räusperte sich, der Belag schien von ihren Stimmbändern abzubröckeln wie die Kruste von ihrem Gesicht. »Was ist passiert?«

Seine Finger stoppten in der Bewegung, harrten an ihrer Stirn. »Eine Umbra hat dich überwältigt.«

Die Übelkeit klammerte sich mit der Bitternis von Galle an sie, sie wälzte sich über die Schulter, den Kopf immer noch in seinem Schoß, und hielt den Brechreiz zurück. Ihre Finger krochen unter ihre Wange, die sich kalt und wächsern anfühlte. »I-ich kann mich nicht erinnern«, sagte sie. »Welcher Umbra? Was ist passiert?«

Sein Körper lauerte als Schatten über ihr, was die Erinnerung an die letzten Ereignisse auslöste – ein körperloser Schatten, der mit einem grausamen Ächzen durch den Stein zu ihr hindurchgefahren war. Ein Frösteln überzog ihren Körper. Kains Hand löste sich von ihrer Stirn, er zog das Jackett über ihre Schulter, das sie zudeckte. »Eine Umbra ist ein Totengeist«, sagte er. »Er hat dich überwältigt.«

Sie blinzelte. Die Welt blieb trüb. »Wie kann es sein, dass ich noch am Leben bin?«

Stille schlug ihr entgegen.

»Sie konnte ich diesen Ansturm überleben?«

Sie hörte keinen Laut, glaubte jedoch wahrzunehmen, dass Kain schluckte. »Du hast es überlebt«, sagte er. »Reicht das nicht?«

Sie antwortete nicht, starrte in die trübe Welt hinaus, der Atem flach. »Ich kann ihn noch immer spüren«, flüsterte sie. »Er befindet sich irgendwo hier unten. Und er ist anders, als die Geister, die ich bisher traf. Er ist so viel … größer.«

Sie spürte Kains Hand an ihrer Schulter. »Ich musste das Gebiet verlassen, um dich außer Reichweite zu bringen. Viele sind hier während der Götterdämmerung versunken«

Fragend wand sie den Kopf, sein Gesicht ein ovales Rund über ihr.

»Und ihre Geister wohnen noch immer in ihren Körpern?«

Sein Schatten nickte zögerlich.

Ihr Kopf sackte zurück. »Ich verstehe das nicht …«

»Wir müssen weiter. Wir befinden uns in einem Bereich, der von Patrouillen der Grauen Wacht aus der Bastion Alpha gestreift wird. Glaubst du, du kannst stehen?«

Sie zog die Arme an, stemmte den Oberkörper in die Höhe. Kain packte sie unter den Achseln und half ihr hoch. Das Jackett rutschte von ihr ab. »Ich kann stehen«, sagte sie. »Aber ich sehe nicht richtig …«

»Das wundert mich nicht«, brummte er. »Du solltest deine Augen sehen.«

Sie hob das Kinn. »Meine Augen? Was meinst du?«

»Sie leuchten.«

Alex schluckte, die Bitternis wanderte ihren Rachen herab. Kain erfasste ihre Hand, packte mit der anderen den Rucksack. Er hob das Jackett auf und zog es ihr über die Schultern. »Komm.«

»Wo ist Nicodemus?«

Ein Seufzen löste sich aus seiner Kehle. »Du hast es schon wieder vergessen? Er ist verschwunden.«

Die Angst kroch kalt in ihre Brust und umklammerte ihr Herz. »W-was?«

»Er ist davongelaufen. Wir konnten ihn nicht mehr finden.«

Ihre Gefühle rangen miteinander. Einerseits war da die Angst um ein Lebewesen, dessen Obsorge sie übernommen hatte, andererseits die Furcht, erneut schutzlos von Élaines erbarmungslosen Augen zu sein.

Kain drückte ihre Hand. »Keine Sorge«, sagte er. »Ich bringe dich nach Herbsten. Niemand wird Hand an dich legen.« Seine Finger umschlossen fest die ihren, rau und warm. »Niemand außer mir.« Es sollte wie ein Scherz klingen, doch aus irgendeinem Grund war es Alex, als stünde mehr dahinter. Sie legte die Stirn in Falten und schwieg. Kain schritt voran und zog sie mit sich. Sie folgte seiner Führung. Unbewusst lauschte sie in die Finsternis, horchte nach dem Ächzen in der Tiefe, und wusste, würde sie ihm erneut begegnen, könnte sie ihm kein zweites Mal entkommen.

Die Zweifel, ob Kain zu folgen eine gute Idee gewesen war, dämpften ab. Sie war noch am Leben, war sie es nicht? Ohne ihn wäre sie vielleicht schon am Weg zum Nifengrund. Sie hätte eine schlechtere Wahl treffen können.

Der Halbgott konnte sie beschützen.


Der antimagische Golem ist die Fortsetzung der Götterdämmerung-Reihe. Der erste Band heißt “Die versunkene Stadt” und ist als eBook via Amazon und als Printbuch in http://www.katharinavhaderer.com/buecher/die-goetterdaemmerung-trilogie/die-versunkene-stadt-band-1/taschenbuch/ erhältlich.


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Published on January 15, 2016 03:05

Sneak-Peek „Der antimagische Golem“ – Götterdämmerung Band 2.2

Hallo meine Lieben,


Auch wenn ich covertechnisch an einem anderen Manuskript arbeite, geht es natürlich auch beim „Antimagischen Golem“ voran. Momentan überarbeite ich die ersten 100 Seiten. Um die Zeit ein wenig zu überbrücken (ich weiß, es gibt andere AutorInnen, die so viel schneller als ich schreiben -.- ) möchte ich gern mit euch den Prolog teilen. Ich hoffe, er macht Lust auf mehr! Wie immer gilt: Es handelt sich um die Manuskript-Version, heißt, es wurde noch nicht von fremden Augen gelesen. Änderungen und Fehler sind möglich![image error]



 


 


Der antimagische Golem

Götterdämmerung Band 2.2


von Katharina V. Haderer


PROLOG


 


Bevor Alex die Augen aufschlug, vernahm sie ein Rascheln. Sie öffnete den Mund, ein bitterer Geschmack lag schwer auf ihrer Zunge. Sie schluckte, doch der Speichel wollte den Mundraum nicht richtig benetzen.

Sie konnte sich leise schmatzen hören. Als sie den Kopf zu drehen versuchte, bemerkte sie, dass sie auf etwas Weichem lag. Das Knistern einer Jacke streifte ihr Ohr. Es roch fremdartig. Zeitversetzt erkannte sie den Geruch eines Mannes.

Sie hörte, wie sich ihrer Kehle ein fragendes Ächzen entrang. Der Untergrund, auf dem sie lag, bewegte sich, ihr Kopf kippte hin und her, als befände sie sich auf einem schaukelnden Boot. »Schschscht«, flüsterte jemand, doch der Laut verlor sich nicht auf den Wellen, sondern wurde hohl zurückgeworfen. Zögerlich kletterte die Erinnerung zurück hinter ihre Stirn und nähte sich dort fest.

Etwas legte sich kühl an ihre Lippen. »Trinke.« Sie spürte, wie Flüssigkeit in ihren Mund lief. Kalt rann sie über ihre Zunge, sie schluckte, hustete, doch trank gierig weiter. Ihr Gesicht juckte. Instinktiv hob sie die Hand und strich sich darüber, es fühlte sich klebrig an, eine seltsame Ablagerung bröckelte von ihrer Stirn. »Was …?«

»Bleib liegen.« Die Stimme war ihr bekannt, doch nicht bekannt genug, als dass sie sie sogleich identifizieren hätte können. Sie wälzte sich zur Seite und bemerkte, dass sie in einem Nest aus Jacken lag. Als sie die Augen öffnete, verschwamm die Umgebung. Der Schatten über ihr bewegte sich. Sie hörte, wie Wasser aus der Flasche gekippt wurde und ihr nasse Finger über die Stirn fuhren, um die bröckelnde Schicht fortzuwaschen. Sie versuchte, die Hände fortzustoßen. »Halte still«, befahl der Mann. »Du bist voller Blut.« Sie gehorchte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals von irgendjemandem gewaschen worden war – nicht seitdem ihre Erinnerungen einsetzten. Die ungewohnte Intimität erfüllte sie mit Unbehagen und machte, dass sie sich klein und verletzlich fühlte.

»K-Kain …?«, stieß sie aus.

»Hm?«

Sie räusperte sich, der Belag schien von ihren Stimmbändern abzubröckeln wie die Kruste von ihrem Gesicht. »Was ist passiert?«

Seine Finger stoppten in der Bewegung, harrten an ihrer Stirn. »Eine Umbra hat dich überwältigt.«

Die Übelkeit klammerte sich mit der Bitternis von Galle an sie, sie wälzte sich über die Schulter, den Kopf immer noch in seinem Schoß, und hielt den Brechreiz zurück. Ihre Finger krochen unter ihre Wange, die sich kalt und wächsern anfühlte. »I-ich kann mich nicht erinnern«, sagte sie. »Welcher Umbra? Was ist passiert?«

Sein Körper lauerte als Schatten über ihr, was die Erinnerung an die letzten Ereignisse auslöste – ein körperloser Schatten, der mit einem grausamen Ächzen durch den Stein zu ihr hindurchgefahren war. Ein Frösteln überzog ihren Körper. Kains Hand löste sich von ihrer Stirn, er zog das Jackett über ihre Schulter, das sie zudeckte. »Eine Umbra ist ein Totengeist«, sagte er. »Er hat dich überwältigt.«

Sie blinzelte. Die Welt blieb trüb. »Wie kann es sein, dass ich noch am Leben bin?«

Stille schlug ihr entgegen.

»Sie konnte ich diesen Ansturm überleben?«

Sie hörte keinen Laut, glaubte jedoch wahrzunehmen, dass Kain schluckte. »Du hast es überlebt«, sagte er. »Reicht das nicht?«

Sie antwortete nicht, starrte in die trübe Welt hinaus, der Atem flach. »Ich kann ihn noch immer spüren«, flüsterte sie. »Er befindet sich irgendwo hier unten. Und er ist anders, als die Geister, die ich bisher traf. Er ist so viel … größer.«

Sie spürte Kains Hand an ihrer Schulter. »Ich musste das Gebiet verlassen, um dich außer Reichweite zu bringen. Viele sind hier während der Götterdämmerung versunken«

Fragend wand sie den Kopf, sein Gesicht ein ovales Rund über ihr.

»Und ihre Geister wohnen noch immer in ihren Körpern?«

Sein Schatten nickte zögerlich.

Ihr Kopf sackte zurück. »Ich verstehe das nicht …«

»Wir müssen weiter. Wir befinden uns in einem Bereich, der von Patrouillen der Grauen Wacht aus der Bastion Alpha gestreift wird. Glaubst du, du kannst stehen?«

Sie zog die Arme an, stemmte den Oberkörper in die Höhe. Kain packte sie unter den Achseln und half ihr hoch. Das Jackett rutschte von ihr ab. »Ich kann stehen«, sagte sie. »Aber ich sehe nicht richtig …«

»Das wundert mich nicht«, brummte er. »Du solltest deine Augen sehen.«

Sie hob das Kinn. »Meine Augen? Was meinst du?«

»Sie leuchten.«

Alex schluckte, die Bitternis wanderte ihren Rachen herab. Kain erfasste ihre Hand, packte mit der anderen den Rucksack. Er hob das Jackett auf und zog es ihr über die Schultern. »Komm.«

»Wo ist Nicodemus?«

Ein Seufzen löste sich aus seiner Kehle. »Du hast es schon wieder vergessen? Er ist verschwunden.«

Die Angst kroch kalt in ihre Brust und umklammerte ihr Herz. »W-was?«

»Er ist davongelaufen. Wir konnten ihn nicht mehr finden.«

Ihre Gefühle rangen miteinander. Einerseits war da die Angst um ein Lebewesen, dessen Obsorge sie übernommen hatte, andererseits die Furcht, erneut schutzlos von Élaines erbarmungslosen Augen zu sein.

Kain drückte ihre Hand. »Keine Sorge«, sagte er. »Ich bringe dich nach Herbsten. Niemand wird Hand an dich legen.« Seine Finger umschlossen fest die ihren, rau und warm. »Niemand außer mir.« Es sollte wie ein Scherz klingen, doch aus irgendeinem Grund war es Alex, als stünde mehr dahinter. Sie legte die Stirn in Falten und schwieg. Kain schritt voran und zog sie mit sich. Sie folgte seiner Führung. Unbewusst lauschte sie in die Finsternis, horchte nach dem Ächzen in der Tiefe, und wusste, würde sie ihm erneut begegnen, könnte sie ihm kein zweites Mal entkommen.

Die Zweifel, ob Kain zu folgen eine gute Idee gewesen war, dämpften ab. Sie war noch am Leben, war sie es nicht? Ohne ihn wäre sie vielleicht schon am Weg zum Nifengrund. Sie hätte eine schlechtere Wahl treffen können.

Der Halbgott konnte sie beschützen.


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Published on January 15, 2016 02:59

Sneak-Peek “Der antimagische Golem” – Götterdämmerung Band 2.2

Hallo meine Lieben,


Auch wenn ich covertechnisch an einem anderen Manuskript arbeite, geht es natürlich auch beim “Antimagischen Golem” voran. Momentan überarbeite ich die ersten 100 Seiten. Um die Zeit ein wenig zu überbrücken (ich weiß, es gibt andere AutorInnen, die so viel schneller als ich schreiben -.- ) möchte ich gern mit euch den Prolog teilen. Ich hoffe, er macht Lust auf mehr! Wie immer gilt: Es handelt sich um die Manuskript-Version, heißt, es wurde noch nicht von fremden Augen gelesen. Änderungen und Fehler sind möglich! :-)



 


 


Der antimagische Golem

Götterdämmerung Band 2.2


von Katharina V. Haderer


PROLOG


 


Bevor Alex die Augen aufschlug, vernahm sie ein Rascheln. Sie öffnete den Mund, ein bitterer Geschmack lag schwer auf ihrer Zunge. Sie schluckte, doch der Speichel wollte den Mundraum nicht richtig benetzen.

Sie konnte sich leise schmatzen hören. Als sie den Kopf zu drehen versuchte, bemerkte sie, dass sie auf etwas Weichem lag. Das Knistern einer Jacke streifte ihr Ohr. Es roch fremdartig. Zeitversetzt erkannte sie den Geruch eines Mannes.

Sie hörte, wie sich ihrer Kehle ein fragendes Ächzen entrang. Der Untergrund, auf dem sie lag, bewegte sich, ihr Kopf kippte hin und her, als befände sie sich auf einem schaukelnden Boot. »Schschscht«, flüsterte jemand, doch der Laut verlor sich nicht auf den Wellen, sondern wurde hohl zurückgeworfen. Zögerlich kletterte die Erinnerung zurück hinter ihre Stirn und nähte sich dort fest.

Etwas legte sich kühl an ihre Lippen. »Trinke.« Sie spürte, wie Flüssigkeit in ihren Mund lief. Kalt rann sie über ihre Zunge, sie schluckte, hustete, doch trank gierig weiter. Ihr Gesicht juckte. Instinktiv hob sie die Hand und strich sich darüber, es fühlte sich klebrig an, eine seltsame Ablagerung bröckelte von ihrer Stirn. »Was …?«

»Bleib liegen.« Die Stimme war ihr bekannt, doch nicht bekannt genug, als dass sie sie sogleich identifizieren hätte können. Sie wälzte sich zur Seite und bemerkte, dass sie in einem Nest aus Jacken lag. Als sie die Augen öffnete, verschwamm die Umgebung. Der Schatten über ihr bewegte sich. Sie hörte, wie Wasser aus der Flasche gekippt wurde und ihr nasse Finger über die Stirn fuhren, um die bröckelnde Schicht fortzuwaschen. Sie versuchte, die Hände fortzustoßen. »Halte still«, befahl der Mann. »Du bist voller Blut.« Sie gehorchte. Sie konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals von irgendjemandem gewaschen worden war – nicht seitdem ihre Erinnerungen einsetzten. Die ungewohnte Intimität erfüllte sie mit Unbehagen und machte, dass sie sich klein und verletzlich fühlte.

»K-Kain …?«, stieß sie aus.

»Hm?«

Sie räusperte sich, der Belag schien von ihren Stimmbändern abzubröckeln wie die Kruste von ihrem Gesicht. »Was ist passiert?«

Seine Finger stoppten in der Bewegung, harrten an ihrer Stirn. »Eine Umbra hat dich überwältigt.«

Die Übelkeit klammerte sich mit der Bitternis von Galle an sie, sie wälzte sich über die Schulter, den Kopf immer noch in seinem Schoß, und hielt den Brechreiz zurück. Ihre Finger krochen unter ihre Wange, die sich kalt und wächsern anfühlte. »I-ich kann mich nicht erinnern«, sagte sie. »Welcher Umbra? Was ist passiert?«

Sein Körper lauerte als Schatten über ihr, was die Erinnerung an die letzten Ereignisse auslöste – ein körperloser Schatten, der mit einem grausamen Ächzen durch den Stein zu ihr hindurchgefahren war. Ein Frösteln überzog ihren Körper. Kains Hand löste sich von ihrer Stirn, er zog das Jackett über ihre Schulter, das sie zudeckte. »Eine Umbra ist ein Totengeist«, sagte er. »Er hat dich überwältigt.«

Sie blinzelte. Die Welt blieb trüb. »Wie kann es sein, dass ich noch am Leben bin?«

Stille schlug ihr entgegen.

»Sie konnte ich diesen Ansturm überleben?«

Sie hörte keinen Laut, glaubte jedoch wahrzunehmen, dass Kain schluckte. »Du hast es überlebt«, sagte er. »Reicht das nicht?«

Sie antwortete nicht, starrte in die trübe Welt hinaus, der Atem flach. »Ich kann ihn noch immer spüren«, flüsterte sie. »Er befindet sich irgendwo hier unten. Und er ist anders, als die Geister, die ich bisher traf. Er ist so viel … größer.«

Sie spürte Kains Hand an ihrer Schulter. »Ich musste das Gebiet verlassen, um dich außer Reichweite zu bringen. Viele sind hier während der Götterdämmerung versunken«

Fragend wand sie den Kopf, sein Gesicht ein ovales Rund über ihr.

»Und ihre Geister wohnen noch immer in ihren Körpern?«

Sein Schatten nickte zögerlich.

Ihr Kopf sackte zurück. »Ich verstehe das nicht …«

»Wir müssen weiter. Wir befinden uns in einem Bereich, der von Patrouillen der Grauen Wacht aus der Bastion Alpha gestreift wird. Glaubst du, du kannst stehen?«

Sie zog die Arme an, stemmte den Oberkörper in die Höhe. Kain packte sie unter den Achseln und half ihr hoch. Das Jackett rutschte von ihr ab. »Ich kann stehen«, sagte sie. »Aber ich sehe nicht richtig …«

»Das wundert mich nicht«, brummte er. »Du solltest deine Augen sehen.«

Sie hob das Kinn. »Meine Augen? Was meinst du?«

»Sie leuchten.«

Alex schluckte, die Bitternis wanderte ihren Rachen herab. Kain erfasste ihre Hand, packte mit der anderen den Rucksack. Er hob das Jackett auf und zog es ihr über die Schultern. »Komm.«

»Wo ist Nicodemus?«

Ein Seufzen löste sich aus seiner Kehle. »Du hast es schon wieder vergessen? Er ist verschwunden.«

Die Angst kroch kalt in ihre Brust und umklammerte ihr Herz. »W-was?«

»Er ist davongelaufen. Wir konnten ihn nicht mehr finden.«

Ihre Gefühle rangen miteinander. Einerseits war da die Angst um ein Lebewesen, dessen Obsorge sie übernommen hatte, andererseits die Furcht, erneut schutzlos von Élaines erbarmungslosen Augen zu sein.

Kain drückte ihre Hand. »Keine Sorge«, sagte er. »Ich bringe dich nach Herbsten. Niemand wird Hand an dich legen.« Seine Finger umschlossen fest die ihren, rau und warm. »Niemand außer mir.« Es sollte wie ein Scherz klingen, doch aus irgendeinem Grund war es Alex, als stünde mehr dahinter. Sie legte die Stirn in Falten und schwieg. Kain schritt voran und zog sie mit sich. Sie folgte seiner Führung. Unbewusst lauschte sie in die Finsternis, horchte nach dem Ächzen in der Tiefe, und wusste, würde sie ihm erneut begegnen, könnte sie ihm kein zweites Mal entkommen.

Die Zweifel, ob Kain zu folgen eine gute Idee gewesen war, dämpften ab. Sie war noch am Leben, war sie es nicht? Ohne ihn wäre sie vielleicht schon am Weg zum Nifengrund. Sie hätte eine schlechtere Wahl treffen können.

Der Halbgott konnte sie beschützen.


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Published on January 15, 2016 02:59

January 12, 2016

Von Cover-Ideen zu Cover-Entwürfen zu … #2

Wie ich euch schon zuletzt (klick hier) erzählt habe, dauert es von Cover-Ideen bis zum fertigen Buchcover immer eine Weile, und zahlreiche Zwischenschritte sind dazu notwendig. Was sich im Kopf abspielt, lässt sich nicht immer problemlos zu Papier bannen – dabei ist es egal, ob es sich um einen Text oder ein Bild handelt.


Da meine erste Coveridee nun selbst beim Skizzieren nicht wirklich funktionierte, musste ich komplett umkrempeln. Spontan hatte ich ein neues Bild vor Augen. Zur Erinnerung – das Buch soll “Blue Scales” (Blaue Schuppen) heißen, Untertitel: Die Drachen von Talanis. Es handelt sich um einen Young-Adult-Roman (im Weiteren YA genannt) mit Fantasy-Elementen, der in der Moderne spielt und eine komplizierte Familiengeschichte talanidischer Einwanderer erzählt. Das Cover muss daher die entsprechende Interessentenschaft ansprechen. YA-Bücher gibt es zu Hauf.


Als Independent-Autorin muss man sich immer folgende Frage stellen:


Will ich mich mit meinem Cover in ein gängiges Genre-Bild einfügen? Heißt, orientiere ich mich stark an die entsprechenden Gepflogenheiten? Hierbei muss man wieder unterscheiden – was als gängiges Genre-Cover auf amerikanischen Büchern gilt, hat nichts mit dem gängigen Genre-Cover im deutschsprachigen Raum gemein haben. Bei Young-Adult ist der Unterschied nicht so krass, sie nähern sich an. Beispiele:

(random Bsp aus der Bestsellerliste via amazon.com)

     


 


Der Unterschied, der mir v.a. im Bereich Fantasy auffällt, ist v.a. dass bei amerikanisch-englischen Büchern gern Scherenschnitte alias Six of Crows gezeigt werden. (Befindet sich übrigens auf meiner To-Read-Liste). Diese Art Scherenschnitte werden im deutschsprachigen Bereich hauptsächlich auf Liebesromanen oder in Form von dem “gegenüberstehenden Pärchen” im YA-Fantasy-Bereich verwendet. Bsp dazu:


   


 


Einige deutschsprachige AutorInnen orientieren sich bezgl. des Covers auch zunehmend am amerikanischen Markt, wie ich vermute:


 


Gerade “Book Elements” vom impress-Verlag halte ich für den gängigen Verlagslook für untypisch. Dieser orientiert sich stark am gängigen deutschsprachigen Verlagssujet – dem “Mädchen auf dem Cover”, ob nun als Figurine oder noch beliebter, als Gesicht.


Der impress-Verlag, der als typischer YA, stark fantasylastiger eBook-Verlag auftritt, gilt für mich als Paradebeispiel des zeitgenössischen, deutschsprachigen YA-Romans. Präsent sind hier die jungen Mädchen und Frauen, die zumeist als Protagonistinnen auftreten. Dies wird auch am Cover klar. Oftmals werden Mädchenfiguren oder -gesichter eingesetzt, hinzu kommen verspielte, romantische Elemente (Ballkleider, Schmetterlinge, Ornamente, Blumen …).


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Nun gut, hätten wir mal eine Rundschau gemacht. Zahlreiche Independent-AutorInnen orientieren sich mit ihren Covers an dem gängigen Sujet, um einerseits die LeserInnenschaft, die in diesem Genre zu Hause ist und kauft, anzusprechen und sich zwischen entsprechende Verlagsprodukte einzugliedern.


 


Umgekehrt ist es natürlich auch möglich, sich dem entweder komplett oder partiell entgegenzustellen. Dazu gibt es einen großartigen Artikel einer niederländischen Designer-Firma, die sich die Buchcover der deutschen Longlist angesehen – und sie für langweilig befunden hat. :P Mehr dazu findet ihr hier.


Den Buchcovern fehlt eine gewisse prägnante Gestaltung und Besonderheit.


Natürlich ist das Auslegungssache. Dennoch finde ich den Ansatz gut, gerade als Indie-Autor mutig zu sein und ein Cover zu wählen, das durch die eine oder andere Besonderheit aus der Masse heraussticht.


Da ich meine Buchcover bis jetzt selbst designt habe, besitze ich die Freiheit, mir selbst auszusuchen, welchen Pfad ich gehen möchte. Während ich beim “Herz im Glas” einen total genreuntypischen Pfad eingeschlagen habe, habe ich mich bei der “Götterdämmerung”-Reihe an den amerikanischen Markt und an die Reihe meines Lieblingsautorenduos Ilona Andrews gehalten. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Die eingefleischten Cover-Fans finde ich v.a. beim ersten. Als ich zuletzt vorschlug, dieses auf ein gängigeres Sujet im Bereich High-Fantasy zu ändern, kam der große Aufschrei. 95% der Leute, denen es so wichtig war, dass sie den Beitrag kommentiert haben, haben sich dagegen ausgesprochen.


Die besseren Verkäufe hatte ich allerdings bei “Die versunkene Stadt”, wobei das partiell auch am Genre (Science Fantasy / Urban Fantasy / Götter in der Moderne) liegen kann. Ganz genau lässt sich das ja leider nicht auseinanderflicken! Hier die Beispiele:


BlutopiaCMYK_Bsp copy   


 


Vorschlag für das neue HiG-Cover, der von meinen LeserInnen abgelehnt wurde:



 


Wie habe ich mich nun im Weitergang entschieden? Mehr dazu kommt in Teil 3 :)


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Published on January 12, 2016 08:58

January 11, 2016

Auslosung für das arme, verletzte Buch

Auf meiner Facebook-Seite habe ich diese Woche eine Verlosung gestartet (hier zum Beitrag), und zwar für ein “verletztes” Exemplar vom “Herz im Glas”. Es ist zusammen mit seinen Geschwistern in einem Paket angekommen, hat aber die Fahrt nicht ganz so gut überstanden und ist an der Ecke ein wenig lädiert!


Alle TeilnehmerInnen (es waren hauptsächlich Innen :-) ) habe ich heute auf kleine Zettelchen geschrieben und ganz altmodisch ausgelost. Meine Assistenten Agathe und Elsa waren leider nicht so eine große Hilfe, wie ich erhofft hatte ;-)


Anbei das äußerst professionell gedrehte Video! Herzlichen Glückwunsch an den/die GewinnerIn!



 



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Published on January 11, 2016 02:07

January 10, 2016

Von Cover-Ideen zu Cover-Entwürfen zu … #1

Mit Buch-Covers ist es wie mit Büchern. Man hat sie im Kopf und denkt sich: “So stelle ich mir das vor, in meinem Kopf ist’s amazing, also MUSS ich das auch so hinkriegen!

Tja.


Selten bleibt es beim ersten Entwurf.


Momentan überarbeite ich ein älteres Manuskript (es tut mal gut, sich nicht immer an der selben Trilogie abzuarbeiten und mal wieder Abstand zu bekommen). Obwohl ich da erst auf den ersten 50 Seiten bin, haben sich mir währenddessen wieder 1000 Coverideen aufgetan. Da das Manuskript “Blue” heißt (und die Nachfolgebände Red und Blue heißen sollen), hatte ich zuerst eine tolle Idee – ein (klarerweise) blau gehaltenes Cover, aus dem ein Buchstabe in Weiß rausgeschnitten ist, nämlich das B für Blau.


Die Idee für ein solches Cover kam mir durch die Umkehrung eines anderen, das mir außergewöhnlich gut gefiel:


Laura Malone Elliotts Cover von “DaVinci’s Tiger”, via Pinterest


Sieht das Cover nicht fantastisch aus? Wie das Mädchen aus dem Schnitt des Tigers späht, in Kombination mit der Schrift?


Der weiße Schnitt einer Schrift aus einem ansonsten farbigen Cover kann eine tolle Wirkung haben:


Cover “Dare me” von Megan Abbott via Pinterest


Es verlangt allerdings auch ein ruhiges, einigermaßen gleichfarbiges Hintergrundbild. Als ich es mit eigenen Stockfotos zur Probe versuchte, kam ich allerdings drauf, dass meine Idee überhaupt nicht funktionierte. Der Buchstabe B ist in serifenlosen Schriften viel zu groß, als dass er dabei nicht beinahe das gänzliche Cover bedecken würde. Hierbei bleibt kaum Platz, um den gesamten Titel, Autorenname und Zyklusname vernünftig unterzubringen. In der E-Book-Version lässt sich das noch einigermaßen anpassen. Als Printbuch jedoch hast du vorgegebene Größen, wenn du nicht in Großauflagen druckst, was das Ganze noch viel schlimmer gemacht hätte. Ich zeige das Bild jetzt her, ich WEISS, es sieht total schrottig aus – es ist bitte wie eine Bleistiftskizze zu behandeln ;-)


Blue_try copy


Mit einem traurigen Auge musste ich also die Idee fallen lassen.


Gott sei Dank gibt es so viele wirklich gute Cover, die oftmals in ihrer Einfachkeit genial sind und einen inspirieren können.

Was meine nächste Idee war, und warum ich zum Aquarell-Pinsel gegriffen habe und kläglich daran gescheitert bin, kommt nächstes Mal … :P


PS: Habt auch ihr Lieblingscover? Oder welche, die ihr einfach nur genial findet?


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Published on January 10, 2016 01:00

January 5, 2016

Kreativprozess – wenn die Seele schmerzt

Kreativität ist unweigerlich an den eigenen Zustand gekoppelt. Ohne Zweifel wären Nietzsches Texte wohl weitaus optimistischer geworden, wenn er nicht sein Leben lang unter schrecklichen Schmerzen gelitten hätte. Die Gedanken fließen frei, doch nicht ungefiltert. So kann derselbe Startsatz an zwei verschiedenen Tagen zu komplett unterschiedlichen Textversionen führen.


Und manchmal, da geht eben gar nichts. Man nimmt den Bleistift zur Hand oder legt die Finger auf die Tasten, und  nichts kommt heraus. Im Kopf herrscht nur Leere. Manchmal ringt man sich einen Satz ab, manchmal zwei, aber irgendwie funktioniert nichts so richtig. Als wäre man eine Maschine, die eine kräftige Ölung benötigt, aber man weiß nicht, wo man das verdammte Öl herbekommen soll. Tom Turbo auf Entzug, sozusagen.



Wenn mein Körper krank ist, leide ich zwar unendlich – ich glaube, ich habe dann diesen ominösen Männerschnupfen, von dem alle sprechen, obwohl ich eine Frau bin – doch mein Kreativpotenzial wird kaum eingeschränkt. Wenn meine Seele schmerzt, kann ich nur noch mechanisch arbeiten – Dinge, die nichts mit Kopfarbeit zu tun haben. Formatieren. Silbentrennung. … klick-klick-klick … komme ich zum eigentlichen Schreiben, scheint die Energie aufgebraucht.


Und so ist es. Kreativarbeit ist an unseren seelischen Zustand gebunden. Manche können sich daran abarbeiten, anderen bleibt das Warten – und das macht es oft schlimmer. Denn nichts drückt den Künstler mehr, als keine Kunst ausüben zu können. Produktion hat mit dem Selbstwert zu tun – einerseits sind wir, was wir tun, andererseits wollen wir auch etwas erreichen, weswegen wir ständig weiterproduzieren müssen. Läuft das Rad wie geschmiert, laufen wir. Stockt es, kann es zum kompletten Stillstand kommen. Dann ist es oftmals schwierig, die Maschine wieder zu starten.


 


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Published on January 05, 2016 02:11

December 31, 2015

Jahresrevue

Die (ost)österreichische Kultur ist dafür bekannt, mit Vorliebe über das zu sprechen, was nicht passt, anstatt darüber, was gut funktioniert. Ich habe es besonders bemerkt, als wir Thanks Giving mit meiner amerikanischen Cousine feierten, die seit zwei Jahren bei uns lebt. Es fällt uns außerordentlich schwer, verbal auszudrücken, wofür wir dankbar sind. Fragt man uns, was noch besser werden könnte, fällt uns eine ganze Liste ein.


Die Tradition “Vorsatz für das neue Jahr” fußt für mich auf einem ähnlichen Prinzip. Anstatt innezuhalten und darüber nachzudenken, was am vergangenen Jahr schön war, was wir alles Positives erreicht haben, wo wir uns weiterentwickelt haben, überlegen wir uns Gründe, warum das nächste Jahr besser sein könnte. Zu viele Pfunde, zu viel Kaffee, zu wenig Gehaltserhöhung … ich bin mir sicher, jedem fällt an dieser Stelle etwas ein.


Deswegen möchte ich den Spieß umdrehen und habe mir überlegt, was ich alles letztes Jahr alles gelernt und erlebt habe, das mein eigenes Leben weiter gebracht hat und lade euch dazu ein, selbiges zu tun.


 




Ich habe 2 Bücher in einem Jahr herausgebracht, und das trotz eines 3-monatigen Schreibtiefs!
Ich habe mich im Umgang mit Formatierung und Photoshop verbessert und kann auf meine Buchcover sowie meine Illustrationen stolz sein.
Ich habe eine neue Katze bekommen, meine erste ist nicht ausgezogen, sie sind beide glücklich und spielen zusammen. Das macht mich froh!
Mein 6-jähriger Nefffe hat mich 7 Mal bei 4-gewinnt geschlagen. Das nächste Mal habe ich ihn 5 Mal geschlagen. Wir sind beide awesome. (Nein, ich habe ihn nicht gewinnen lassen.)
Ich habe meine Wohnung neu gestaltet und dabei ausgemistet und fühle dadurch große Erleichterung.
Ich habe mit meinen Freunden über etwas gesprochen, das mir seit einem Jahr auf der Seele lag.
Ich habe meine AutorInnen-Freundinnen face-to-face kennengelernt, die ich zuvor nur übers Internet gekannt habe.
Ich habe Quitten-Vanille-Likör gemacht und er schmeckt super.
Ich habe etwas getan, von dem ich nicht gedacht habe, dass ich es kann – und bin in 10 Tagen 200 km gegangen. (gehört aber nicht unbedingt zu den Dingen, die ich wiederholen muss.)

 


Das sind natürlich nur einige Punkte, dir mir jetzt spontan eingefallen sind. Ich bin mir sicher, wenn ich länger darüber nachdenke, wird mir noch viel mehr einfallen. Und allein wenn ich jetzt meinen Blick hebe und sehe, dass ich 8 Punkte letztes Jahr super gemeistert habe, fühle ich Freude und Stolz. Freude und Stolz, mit denen ich ins nächste Jahr starten will – nicht mit schlechtem Gewissen und Beschämung!


Ich wünsche euch allen ein schönes, neues Jahr – egal ob ihr feiert oder nicht, ihr habt alle awesome Dinge gemacht, vergesst es nicht!


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Published on December 31, 2015 00:00