Maximilian Buddenbohm's Blog, page 356
December 18, 2013
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Leugnen zwecklos, in wenigen Tagen ist Weihnachten. Dies ist daher schon die letzte Ausgabe des Wirtschaftsteils in diesem Jahr. Da der Donnerstag der nächste Woche im allgemeinen Feiertagssumpf untergeht, machen wir auch eine Woche Pause und melden uns erst im Neuen Jahr wieder. Was sehen wir uns vorher noch an?
Bei all der Schenkerei in der kommenden Woche wollen wir die Armut in diesem Land nicht vergessen, das ist doch ein guter Anfang. Es ist z.B. für Hartz-IV-Empfänger nicht ganz einfach, Weihnachten in der hier traditionellen Form über die Bühne zu bekommen, da gibt es ziemlich gruselige Regeln für die Geschenke, haben Sie das gewusst? Und warum fällt einem eigentlich beim Lesen solcher Artikel Charles Dickens ein, Charles Dickens mit seinen Schilderungen armer Menschen, die von unbarmherzigen Aufsichtspersonen gegängelt werden? Ganz seltsam. Denken wir auch noch kurz über Fairness nach, das bietet sich an dieser Stelle vielleicht an.
Und ein paar Gedanken voraus, ein paar Jahre weiter, in Richtung Altersarmut, das passt schon in diesem Kontext. Aber die ist ja vermeidbar, die Altersarmut. Na, vielleicht jedenfalls.
Apropos Weihnachten – haben Sie die Geschenke auch online bestellt? Das gefällt bekanntlich nicht jedem. Andere wiederum können allerdings durchaus erklären, warum sie online bestellen, es ist wieder einmal kompliziert. Aber wenn man schon online Geschenke für Kinder oder dergleichen bestellt, dann kann man doch zumindest die Geschenke aus Kinderarbeit ausschließen?
Ein Fest der Geselligkeit übrigens, das da vor der Tür steht, und auch dazu haben wir einen Link gefunden. Da geht es um ein Tauschgeschäft, also passt das auch hierher, und kurz vor dem Festessen passt es wohl erst recht, wenn jemand sagt: “Tausche Gespräch gegen Braten“. Ja, ein Gespräch sucht der Mann, mehr nicht. Gespräche sind nämlich wichtig, viel wichtiger als Produkte. Von Produkten haben wir eh genug, findet mittlerweile sogar die Wirtschaftswoche, da guckt man auch zweimal hin, wenn man das liest. Es geht aber auch noch viel verblüffender: die FAZ über das bedingungslose Grundeinkommen. Und nur scheinbar zusammenhangslos geht es bei Heise gerade um den Werbedruck, dem wir alle ausgesetzt sind. Mehr als 5.000 Werbebotschaften am Tag? Um zu kaufen, zu kaufen, zu kaufen? Und wenn niemand kauft, wie sieht das dann aus?
Nichts kaufen, das können wir auch noch einmal kurz auf das Weihnachtsessen beziehen, das bei Veganern und Vegetarierern natürlich etwas anders ausfällt als bei den Traditionalisten mit der teuren Gans auf dem Tisch, ob nun bio oder nicht. Vegetarische Ernährung und christliche Feste, finden wir da wohl einen Link, der das verbindet? Aber ja. Und er bietet sogar noch den Smalltalkbegriff der Woche: Orthorexie. Nachzulesen hier.
So, und nun wird es aber wirklich Weihnachten. Wir denken jetzt nicht mehr an Kommerz, Wirtschaft und Geld, wir denken besser an unsere Lieben, an die Liebe und auch unsere liebsten Verrückten. Der Religionsgründer, den man an Weihnachten feiert, der war schließlich auch etwas anders, nicht wahr? Mehr so der Hippietyp? Und hier kommt noch Maike Rosa Vogel.
Peace, liebe Leserinnen und Leser! In diesem Jahr sind 44 Wirtschaftsteile erschienen. Ganz herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit, danke auch für die Hinweise auf Themen und Artikel. Wir wünschen fröhliche Festtage. Und melden uns wieder mit dem nächsten Wirtschaftsteil am 2. Januar.
December 17, 2013
Dialog am Nachmittag
Ich: “Du sagst Mama aber nicht, wo wir ihre Geschenke verstecken, oder?”
Sohn II: “Nein! Ich sag ihr nur, wo sie nicht hingucken soll!”
Mach doch mal Musik an…
Ich habe für die Schweden etwas über das Hören von Weihnachtsmusik geschrieben, da hängt sogar eine Playlist dran.
Den Text findet man hier.
December 16, 2013
Oh!
Das ist natürlich auch toll und vollkommen unerwartet, dass uns eine Leserin ein Paket mit so vielen selbstgebackenen und auch noch leckeren Keksen schickt, dass wir hier ganz gewiss nicht mehr lustlos in Rezepten blättern müssen. Die Söhne haben wie üblich bereits bei anderen Familien fremdgebacken und kleinere Kontingente abgezweigt, die Herzdame hat neulich immerhin ein Blech Kokoskmakrelen in den Ofen geschoben, zumindest nannten die Söhne die Dinger so – mit dem Paket sind die Vorräte jetzt als reichlich zu bezeichnen. Ganz großartig, eine wirklich schöne Premiere, so eine Kekssendung, vielen Dank an Frau M.B. aus der Oberpfalz! Wo auch immer das ist.
Tatsächlich übrigens sollte das gerade gar kein Spott sein, dieses “wo auch immer das ist”, meine Deutschlandkenntnisse sind im Grunde beklagenswert schlecht. Ich könnte die Pfalz auf keiner Karte einzeichnen. Ich überlege schon seit Jahren, wie man das am geschicktesten mal ändert. Das soll theoretisch ja ganz schön sein in solchen Gegenden. Pfalz, Rhein, Mosel und so etwas. Bayern sogar, wer weiß. Scharzwald! Na Sie wissen schon. Und im Osten gibt es womöglich auch Gegend! Muss doch mal hinzukriegen sein?
December 15, 2013
Kurz und klein
Live-Tweet aus der Praxis:
Die Eltern des Kindes mit der driiingenden ADS-Abklärung haben den Termin nicht wahrgenommen – passt.
— Kinderdok (@kinderdok) 3. Dezember 2013
Ich: "Es riecht nach Schnee, oder? Dann wird es bald schneien."
Sohn I: "Ich rieche nur Pfefferminz. Dann wird es wohl bald pfefferminzen."
— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) 4. Dezember 2013
„Komm, wir stellen den Wecker auf halb acht, falls uns die Kinder nicht vorher wecken.“ – Wir haben Tränen gelacht. Und dann kurz geweint.
— der_handwerk (@der_handwerk) 3. Dezember 2013
Die Tochter diskutiert alles in Grund und Boden. Diese Genugtuung, wenn der Nachbarkater ihr mit Kralle die Grenze aufzeigt.
— Call me Cat! (@wittschicat) 5. Dezember 2013
Sohn zweites Vorlesen verweigert. Schreit nun, als würde er mit dem Gürtel gezüchtigt. Muss ich wenigstens die Nachbarn nicht mehr grüßen.
— der_handwerk (@der_handwerk) 5. Dezember 2013
Die Kinder hattenGeschenke für den Nikolaus angefertigt & versteckt, die nicht gefunden wurden.
"Ist der doof o was?" (Wer ahnt denn sowas?)
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 6. Dezember 2013
Welche Sprache spricht man in Estland? Esstisch. #kinderimzug
— Isabel Bogdan (@isabo_) 7. Dezember 2013
Ich: "Kannst du eigentlich ein Weihnachtsgedicht?"
Sohn II: "Halleluja! Bummbumm!"
Okay. Lassen wir durchgehen.
— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) 7. Dezember 2013
Verantwortungsvolle Mütter kneifen den Muttermund zusammen und gebären nicht an einem Feiertag.
— Ute Weber (@UteWeber) 7. Dezember 2013
"Könnt ihr mit uns spielen?"
"Wir haben euch extra Geschwister gemacht, damit wir das nicht müssen."
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 7. Dezember 2013
Kind 1.0: "Soll ich den Müll runter bringen?"
Ungläubige Stille.
Kind 1.0: "Ok, war n Witz. Ich wollte nur eure Gesichter sehen…"
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 8. Dezember 2013
Man macht in der Regel so 4.000 Bilder seiner Kinder, damit 3 gute dabei sind und kann dann 3.997 nicht löschen, weil die Kinder drauf sind.
— der_handwerk (@der_handwerk) 8. Dezember 2013
Immer erst den Sohn baden. Dann braucht die Tochter nur kurz das Bad zu betreten, um ebenfalls zu baden. Danach komm dann ich dran, im Flur.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 8. Dezember 2013
5.30 Uhr "Isch will Honischbrot!"
"Es gibt jetzt kein süßes Frühstück."
"Isch verspresche das schmeckt mir nisch süß! Ehrlisch!"
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 11. Dezember 2013
Muss man das Kind vor der U-Untersuchung waschen und kämmen? Oder besser authentisch vorführen?
— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 11. Dezember 2013
Für manche Jobs braucht man ein Logistikstudium. Ersatzweise ein paar Jahre Mehrfachmutterschaft.
— Call me Cat! (@wittschicat) 11. Dezember 2013
Das Jerusalem Syndrom bedeutet, die werdende Mutter glaubt, den Messias zu gebähren. Besonders verbreitet in manch Hamburger Stadtteil.
— Ulrike Bartos (@missbartoz) 11. Dezember 2013
Morgen bin ich den ganzen Tag mit Kind 2 alleine zusammen. Inzwischen habe ich EINE GANZE DIN A4 Seite mit "Hinweisen" geschrieben bekommen.
— Passt net?Doch!Muss. (@svensonsan) 11. Dezember 2013
ich bin jetzt in der phase, in der man verständnisvoll lächelt, wenn ein kind auf offener straße ausrastet.
— Sebastian Reichel (@ReichelS) 12. Dezember 2013
Schüler hat heut 35 Min. rumgeschrien und Sachen geworfen, weil seine Schleife am Stiefel aufgegangen war.
UND IHR DENKT, IHR HABT PROBLEME!
— mirili (@diepebbs) 12. Dezember 2013
Neben der neuen Kita hier in der Gegend soll jetzt eine 3 Meter hohe Lärmschutzwand errichtet werden.
— Frische Brise (@_frischebrise) 12. Dezember 2013
Tagsüber gebe ich den biederen Büroangestellten und Familienvater, aber nachts arbeite ich von zu Hause oder spüle Geschirr. Wie Batman.
— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) 13. Dezember 2013
Heute Morgen.
6 Uhr.
2 Kinder rennen ins Schlafzimmer und schreien:
"ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG PAPA, HEUTE DARFST DU AUSSCHLAFEN!"
Yeah…
— Ich bin (@Psychisch_labil) 13. Dezember 2013
Was ich tatsächlich nur nach ganztägigen Familienausflügen kann: ein Bier auf ex leertrinken.
— Passt net?Doch!Muss. (@svensonsan) 14. Dezember 2013
Ich bin darauf aufmerksam gemacht worden, dass die Kartoffelsuppe für die Ernährung der Familie in der Vorweihnachtswoche vorgesehen ist.
— M4gnu5 N13m4nn (@grindcrank) 14. Dezember 2013
Der Tiefschlaf-Reflex, der durch morgens auftauchende Kinder bei Männern ausgelöst wird, steht in direktem Zusammenhang zur Scheidungsquote.
— Ti Na (@werdenundsein) 15. Dezember 2013
Tochter – die Hand in MEINER Lakritztüte mit großen Augen: "Wieviel?"
Ich mit pädagogischem Blick: "Entscheide selbst."
Rascheln.
Tüte leer.
— Rostchrise (@vumenblase) 15. Dezember 2013
Woanders – diesmal mit Instagram, Dürrenmatt, Naturgesetzen und anderem
Instagram macht doof. Ach nee, das steht da gar nicht. Da steht nur: “Fotos können Erinnerungen stören.” Na, dann geht’s ja.
Norwegen digitalisiert die gesamte Nationalbibliothek.
Die FAZ erinnert an Hebbel. Hier kann man in seine Jugenderinnerungen reinlesen. Glücklich geht anders.
Bei Nic geht es um die Auswahl von Büchern für den Unterricht einer 10. Klasse und mir wird schon bei der Aufzählung der möglichen Titel ganz elend. Was für ein Zeitloch. Der Richter und sein Henker! Kann es denn wahr sein? Und den Vorleser mochte ich auch nicht, endlich finde ich da mal einen zweiten Menschen mit der Meinung.
Frau Gminggmangg listet wichtige Naturgesetze.
Falls Sie gerade schwanger sind: Sie können das ewige Mozart-Gedudel wieder ausmachen. Bringt eh nix.
Die Hamburger Jugend ist dann doch recht sympathisch.
Das Nuf über den Clan und das Internet und die Gefühle und alles. Recht hat sie, quasi wie immer.
Bilder: Der idyllische Herbst in Duisburg.
Bilder: Familienbilder sind nicht immer einfach.
Bilder: Humans of New York, HONY, kennt mittlerweile wohl jeder, hier aber noch eine kleine Sammlung anderer Humans of…. Lohnt sich schon für den Herrn aus Teheran. Gibt es Humans of Hamburg eigentlich schon?
Bilder: Alte Menschen ohne sandfarbene Windjacken.
Bilder: Man könnte auch einfach mal den Strand harken.
Film: Und hier noch ein paar Schaufensterpuppen, die nicht ganz der Norm entsprechen.
December 13, 2013
Abendessen nach Sohn II
December 12, 2013
Herzlichen Dank…
… an Micha vom Blog Salzkorn und an den Leser O.R., die den Jungs Geschenke geschickt haben. Die kommen beide mit unter den Tannenbaum. Also die Geschenke, nicht die spendablen Personen.
Tagesplan
Ich: “Na, was willst du denn heute in der Kita so machen?”
Sohn II: “Papa, ich bin eine Katze. Ich geh da einfach rein und lasse mich kraulen.”
Was soll ich sagen, das klang attraktiver als mein Tagsplan. Vorteil Katze. Ich bin überhaupt als Mensch nur mäßig zufrieden mit allem. Ich muss nachdenken.
December 11, 2013
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Fangen wir wieder ganz grundsätzlich an, stellen wir uns einer der Urfragen allen wirtschaftlichen Handelns. Nachdenken mit Meike Winnemuth und der Frage: “Was springt für mich dabei heraus?”
Eine Frage, von der aus wir in fast schon atemberaubender Eleganz überleiten können zu einer sicher unerwarteten Antwort: Manchmal springt Strom dabei heraus. Nanu!
Kritische Menschen sollten das jetzt natürlich hinterfragen. Kann das tatsächlich sein, ist das auch sinnvoll und so weiter, wie man eben so selbständig vor sich hindenkt, Lateiner dürfen hier lässig ein sapere aude fallen lassen. Wenn man nämlich nicht kritisch denkt, dann übernimmt man einfach irgendwas – und am Ende ist es Unsinn, am Ende sind es digitale Kühe, wie man es wohl neuerdings nennen muss.
Aber nicht nur der Verstand ist wichtig, auch der Bauch entscheidet. Der Bauch, den wir so gerne beim gemeinsamen Essen füllen, ob nun mit regionalen Bioprodukten, vegetarischer Verpflegung oder mit TK-Pizza. Dazu gibt es einen feinen Text in der Zeit, der allerdings mit mittelalterlichem Vertragsrecht beginnt. Warum auch nicht, wir sind ja geistig flexibel.
Beim Essen packt sich die Menschheit übrigens weiterhin immer mehr Fleisch auf den Teller, überrascht das noch jemanden? Wohl kaum. Das ist natürlich auch eine Statusfrage, wir hams ja.
Das ist ein Trend, der uns nicht passt, aber es ist eh so eine Sache mit den Trends. Es ist, Sie ahnen es schon, kompliziert.
Aber nur weil zwischendurch einmal ein Biohof nicht funktioniert, muss man nicht gleich alles aufgeben, versteht sich. Man muss immer weiter genau hinsehen, beobachten wie die Welt funktioniert, wie die Wirtschaft tickt, wie Konzerne funktionieren, wie Dinge produziert werden. Denn nach wie vor ist die Gesamtlage ein gewaltiges Problem. Es gibt anscheinend keinen Grund, irgendetwas einfach laufen zu lassen.
Zur Gesamtlage machen wir jetzt noch etwas Gehirngymnastik mit den nächsten beiden Links. Dazu machen wir uns erst einmal klar, wie klein wir sind, das schafft man ganz leicht, wenn man sich das hier ansieht. Und gleich danach sehen wir uns etwas ganz Kleines auf der ohnehin kleinen Erde an, nur ein paar Schuhe. Und überlegen uns dann, wie unfassbar groß die Geschichten und die Leiden sind, die hinter solchen Bildern stehen. Und immer schön flach weiteratmen, was soll man auch machen, nicht wahr.
Zum letzten Link nur noch eine kleine Anmerkung, dann soll es für heute aber auch genügen.
Und den Design-Link der Woche münzen wir jetzt einfach auf Kulturlink um, wir haben nämlich die saisonal passende Arbeitsanweisung in sehr ansprechender Präsentation gefunden. Es ist Dezember, es ist Adventszeit, Sie wissen schon, Besinnlichkeit und so! Wie verhalten wir uns da nicht nur privat, sondern auch im Beruf? An den letzten Werktagen, während das Jahr allmählich ausklingt, wie man so schön sagt? Was machen wir da? Hm? Wir machen lieber langsam. Genau. Jetzt 04:49 Minuten Kaffeepause. Das hamma uns verdient.
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