Maximilian Buddenbohm's Blog, page 294
December 16, 2015
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Ein schneller Nachschlag zur letzten Woche, da ging es um Utopien und Dystopien. Dazu eine Meldung auf der Schweizer Amnesty-Seite: die Welt wird immer friedlicher. Immerhin eine interessante Option, auch wenn man Zweifel hat.
Nun also der letzte Wirtschaftsteil in diesem Jahr, so schnell kann es gehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass auch Sie schon jetzt, gleich oder doch morgen schon Urlaub haben, sie ist beträchtlich, fast möchte man von etwa 99% reden. Da gucken wir, natürlich auch mit einem Bein schon in der Weihnachtszeit, noch einmal auf das, was wir jetzt alle lassen, wir gucken auf das Thema Arbeit. Ganz entspannt.
Da gab es zum Beispiel im Spiegel einen Artikel, in dem Arbeit auf den Kern heruntergebrochen wurde: für Arbeit gibt es Geld. Und eben nicht unbedingt Erfüllung und Glückseligkeit. Das kann man ernüchternd finden – oder aber auch befreiend. Mehr dazu übrigens beim Nuf. Kann man mal drüber nachdenken,man hat ja jetzt Zeit für so etwas.
Oder man denkt über Stress nach, etwa mit Gunter Dueck. Jedenfalls wenn man dabei nicht gerade am Weihnachtsstress scheitert, versteht sich.
Zum Dueck passt noch ein Text in der brandeins ganz hervorragend, da geht es um “Mad Business”. Das ist erstens das, was auch Sie vielleicht gerade um sich herum haben oder gerade eben noch hatten, das ist aber auch ein Buch, das ziemlich interessant sein dürfte. Und mit einem Nebengedanken darf man bei “Mad Business” vielleicht auch kurz Lageso einfließen lassen, das liegt einigermaßen nahe und ist als Ergänzung gar nicht schlecht.
Christoph Koch fragt, ob wir eigentlich noch Chefs brauchen, auch ein schönes Thema für längere Gedankengänge. Und wenn das Führungspersonal stark stört, dann will man vielleicht einfach nur weg. In diesem Text denkt man über den Sinn von Sabbaticals nach, von denen so viele träumen.
Träumen wollen viele auch vom bedingungslosen Grundeinkommen, das hier als “postideologische Idee” bezeichnet wird, ein interessanter Begriff. Kein Zweifel, dass dieses Grundeinkommen Folgen für unsere Arbeitswelt hätte. Vielleicht finden unsere Kinder heraus, welche das sein werden, in absehbarer Zeit wird es das in Deutschland wohl kaum geben.
Träume können aber auch bescheidener ausfallen, man möchte womöglich einfach nur öfter vom gemütlichen Zuhause aus arbeiten und nicht mehr jeden Tag ins Büro müssen? Felix Schwenzel schreibt hier über einen Twist bei diesen Gedanken, nämlich darüber, dass er gerne ins Büro geht, weil er auch Home-Office machen könnte. Es gibt eben immer noch eine Ecke mehr, um die man herumdenken könnte.
Und damit endet die Arbeit in diesem Jahr, zumindest die Arbeit am Wirtachaftsteil. Vielen und herzlichen Dank fürs Lesen und Teilen, es war uns jedesmal ein Fest! Und ein solches in schön und entspannt wünschen wir Ihnen auch. Machen Sie es gut, feiern Sie schön, kommen Sie gut ins Neue Jahr!
December 15, 2015
Weihnachtsmedien
Barbara Robinson: Hilfe die Herdmanns kommen. Deutsch von Nele und Paul Maar, Zeichnungen von Wilhelm Schlote.
Sohn I: “Das ging es um ein Krippenspiel mit ganz fiesen Kindern, was dann zum besten Krippenspiel geworden ist, obwohl die Herdmanns alles falsch machen. Und aber auch weil sie es falsch machen. Das ist sehr, sehr lustig, ich fand es super.”
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 13. Dez 2015 um 0:06 Uhr
Die Herzdame: “Da geht es um eine Anarchofamilie, also schlimmer als wir. Sechs Kinder, alle furchtbar! Das Buch ist von 1972, aber es ist topaktuell, es geht auch um Ausgrenzung und tatsächlich auch um Flüchtlinge. Die Herdmanns wissen überhaupt nichts von der Weihnachtsgeschichte und lassen sich das in der Sonntagsschule, in die sie nur durch ein Missverständnis geraten sind, erst einmal erklären. Sie kommen dann an die Hauptrollen, weil sie alle anderen Kinder einschüchtern. Und sie räumen mit der Geschichte gründlich auf, denn da gibt es ja im Kern ein Baby zu verteidigen, Ehrensache, da sind sich alle sofort einig. Da wird das Christliche also erst einmal entrümpelt. Wenn es nach den Herdmanns gegangen wäre, hätten sie beim Krippenspiel auch gleich Herodes endgültig erlegt und die Maria schlägt auf der Bühne jeden, der das Baby auch nur anfassen will. Aber das Krippenspiel wird natürlich dennoch super, weil die Herdmanns sich eigentlich ziemlich normal und pragmatisch benehmen. Sie organisieren z.B., dass die Heiligen Drei Könige einen Schinken mitbringen, nicht blödes Öl, denn damit kann ja keiner was anfangen. Eigentlich sorgen sie also für Sinn in der Geschichte.”
Sohn II: “Das war lustig. Mit rauchenden Kindern! Und Feuerwehr! Und verbranntem Kuchen! Super.”
December 14, 2015
Die Herzdame backt: Marzipankartoffeln und Kokosmakronen
Man darf das ja gar nicht laut sagen, aber ich finde selbstgebackene Kekse, insbesondere Weihnachtskekse, insbesondere von Kindern gebackene Weihnachtskekse, geschmacklich oft wenig ansprechend. Gar keine Frage, es gibt großartiges Weihnachtsgebäck, auch schlichte Kekse können sicher sehr gekonnt zubereitet werden, aber oft schmecken sie eben einfach nach Zucker und Mehl.
Und um uns selbst gar nicht erst ins Risiko zu begeben, gibt es hier jetzt Marzipankartoffeln und Kokosmakronen. Da kann man nicht viel falsch machen, die Dinger haben Schokokawumm und sehen nett aus, außerdem sind sie absolut kindertauglich, denn sie gehen sehr schnell. Und mit der Geduld hat es hier eher keiner. Deswegen wurden beide Rezepte noch einmal vereinfacht, leichter geht es wirklich nicht, die Marzipankartoffeln muss man nicht einmal backen.
Für die Marzipankartoffeln braucht man:
1 Tafel Rittersport Nougat (Das hat sich so bewährt, sagt die Herzdame. Keine bezahlte Werbung)
Nüsse
300 g Marzipanrohmasse
100g Puderzucker
Etwas Kakaopulver
So wenig? Ja, so wenig. Das Marzipan wird kleingeschnitten, damit es etwas einfacher zu verarbeiten ist.
Dann wird es mit dem Puderzucker verknetet, daran kann sich ein Kind schon einmal komplett verausgaben, denn das muss wirklich gründlich geschehen.
Aus dem so entstandenen Teig dann Kartoffeln drehen. Dabei kann man beobachten, dass evtl. beteiligte Kinder quasi im Handumdrehen Taschenspielertricks lernen. Eben war die Kugel noch da, zack, ist sie weg. Unerklärlich verschwunden, in der ganzen Küche nicht mehr wiederzufinden, nicht auf dem Tisch, nicht auf dem Boden – und nur das Grinsen des Kindes könnte ein zielführender Hinweis sein.
Aber egal, es ist natürlich immer sinnvoll, die Geschicklichkeit des Nachwuchses auf jede denkbare Art zu fördern. In die Kartoffeln dann jeweils ein Stück Schokolade versenken – und zwar jeweils ein Viertel eines Schokoladenstücks. Danach in Kakao rollen, dabei aufpassen, dass die Kakaoschicht nicht zu dick wird.
Selbstverständlich kann man auch Nüsse in die Kartoffeln stecken, mit etwas Phantasie fällt einem auch noch mehr ein.
That was easy!
Marzipankartoffeln sehen nett aus, lassen sich prima verpacken und schmecken garantiert. Fast jedem.
Kreative Kinder muss man allerdings davon abhalten, etwas anderes als Schokolade, Nüsse und andere sinnvolle Zutaten hineinzubasteln, hier verschwanden auf diese Art etwa größere Mengen Müsli im Marzipan. Das ist dann geschmacklich evtl. nicht mehr so toll.
Für die Kokosmakronen brauchen wir:
200 g Zucker
60 g Butter
200 g Mandelblättchen
100 g Kokosraspel
200 g Schlagsahne
4 EL Mehl
200 g Zartbitter- und 100 g Vollmilchkuvertüre
Den Backofen auf 220 Grad vorheizen. Zucker, Butter, Mandeln, Kokosraspeln, Sahne und Mehl 2 – 3 Minuten verrühren.
Man beachte das beleidigte Kind im Hintergrund, an den Grund kann sich niemand mehr erinnern. Vermutlich musste es für das Foto kurz aus dem Weg gehen, auch so etwas kann zu Dramen führen.
Das schmollende Kind trösten, dann alles aus der Schüssel in einem Topf erhitzen, dabei immer weiter dauernd rühren, bis alles gründlich vermischt ist.
Mit zwei Löffeln kleine Häufchen auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen.
Zehn Minuten in den Ofen, fast schon fertig. Auskühlen lassen.
Die Kuvertüre schmelzen, die Unterseite der Plätzchen damit einpinseln und trocknen lassen. Zack, auch schon fertig!
Und obwohl beide Rezepte wirklich pappeinfach sind, kann man das dennoch sehr gut essen. Oder verschenken.
December 13, 2015
Woanders – Die achtzehnte Sonderausgabe Flucht und Fremdenfeindlichkeit
Deutschland: Ein Artikel im Spiegel über deutsche Traditionen und Wandlung. Den Teil mit den im neunzehnten Jahrhundert erfundenen Traditionen, nach wie vor ein ziemlich unbekanntes Geschichtsthema, halten einige für ein Märchen, was als Pointe eigentlich gar nicht schlecht ist. Aber vielleicht doch ein wenig kompliziert.
Deutschland: Eine Tradition ist ganz zweifellos das Backen im Dezember. Patricia Cammarata backt mit Flüchtlingskindern.
Serbien: Währenddessen entsteht eine neue Tradition: Geflüchtete an Grenzen warten lassen, aussperren, frieren lassen.
Deutschland/Syrien: Familiennachzug versteht man auch erst, wenn man sich eine der Geschichten dahinter einmal komplett durchliest.
Deutschland: Besorgte Sauerländer für Flüchtlinge, BeSaufF.
Deutschland: Ein Text über die Wutbürger in Sumte, die so wütend gar nicht mehr sind.
Deutschland: Die FAZ über die verquere Propaganda der AfD. Aufgezeigt an den Reaktionen auf einen anderen FAZ-Artikel, er ist im Text oben verlinkt und auch interessant.
Deutschland: Die Sehschwäche auf dem rechten Auge. Nach wie vor zu wenig thematisiert. Siehe dazu auch: Warum sich Rassisten in diesem Land wohlfühlen können.
Deutschland: “Herr Bunsen bringt da mal Struktur rein”: ein Artikel über die Arbeit mit Geflüchteten in der fränkischen Provinz. Und wenn man beim Lesen denkt, das ist aber mal ein guter Text, dann war es wohl wieder Lenz Jacobsen. Lieblingsstelle: “Zweimal Schwarzfischen”.
Deutschland: Die Lage in Stollberg. Bevor es hier zu viele gute Nachrichten gibt, so ist es ja nicht.
Deutschland: Ein Artikel über eine Fernsehbeilage, der Zusammenhang mit dem Thema hier wird nach ein paar Zeilen klar.
Kanada: Die ersten Syrer kommen in Kanada an. Mit äußerst freundlichem Empfang.
Syrien: In der Reihe “#EinMomentDerBleibt” erzählen Aeda und Bassam von Damaskus und über ihre Reise.
Weihnachtsmedien
Raymond Briggs: “Oje, du fröhliche”. Übersetzt von Ingeborg Neske.
Auch das ein Vorleseklassiker in diesem Haushalt, aus der Tradition der Weihnachtszeit gar nicht wegzudenken. Der grummelige Weihnachtsmann, der bei Schietwetter sichtlich schlecht gelaunt und fluchend auf die Weihnachtstour startet und nach getaner und äußerst mühseliger Arbeit endlich selig in die Badewanne steigt und sich auf Alkohol freut – das muss alles so.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 8. Dez 2015 um 7:44 Uhr
Und das Buch belebt das fast schon ausgestorbene Wort “verflixt”, das ist natürlich auch nett. Wo hört man das sonst noch?
Die Sache mit dem Weihnachtsmann hat sich in diesem Haushalt zwar in diesem Jahr endgültig erledigt, mit sechs und acht Jahren hat man natürlich verstanden, wie das in Wahrheit läuft. Da man aber nie weiß, ob nicht irgendwo vielleicht kleinere Kinder zugegen sind, die Söhne haben mehrere Freunde mit kleinen Geschwistern, bleiben wir der Form halber alle offiziell beim Weihnachtsman. Denn, das haben die Jungs so beschlosssen, sie wollen ja den Lütten nichts verderben. Das ist natürlich verflixt anstrengend, aber was soll man machen. Weihnachten ist man eben nett.
December 12, 2015
12 von 12 im Dezember
Wer 12 von 12 nicht kennt – hier die Erklärung. Und hier die Sammlung aller anderen Beiträge im Dezember. Ich schummele dabei allerdings ein wenig, renitent wie ich bin, zwei der Bilder sind gar keine, zwei sind Videos.
Sohn II lernt gerade zu schreiben, und als besonders ehrgeiziges Kind fängt er gleich mit dem Füller an, “weil das schwerer ist”. Nichts motiviert mehr als ein zwei Jahre älterer Bruder. Wir beginnen natürlich mit dem wichtigsten Wort der norddeutschen Sprache. Das klingt gut, das passt immer, das ist leicht zu buchstabieren: Moin. Damit fängt der Tag doch gut an.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 11. Dez 2015 um 23:51 Uhr
Danach geht es nicht ganz so gut weiter, wir müssen zu Ikea. Da wir zwischen den Jahren Schlaf- und Kinderzimmer renovieren und auch tauschen, eine Aktion die sich ähnlich problematisch und umfangreich anlässt wie ein ganzer Umzug, müsssen noch Möbel erworben werden. Die Söhne bekommen jeder ein eigenes Hochbett mit Schreibtisch drunter, die Herzdame und ich brauchen auch ein neues Bett, es fehlt ein Schrank usw., das volle Programm. Schlimm! Noch schlimmer, wir müssen, weil nirgendwo mehr Termine hineinpassen, an einem Sonnabend in der Adventszeit zu Ikea, noch schlimmer, der Schrank, den wir im Sinn hatten, passt gar nicht. Immer gut, wenn man kurz vor dem Losfahren noch einmal nachmisst.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 1:21 Uhr
Im Auto hören wir lautstark “Deine Freunde”, Hiphop am Morgen gegen Kummer und Sorgen.
Immerhin geschieht dann noch ein mittleres Wunder, die Söhne können bei Ikea fast ohne Wartezeit dahin, wo wahrscheinlich alle Kinder dauernd hinwollen.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 2:07 Uhr
Wir gewinnen dadurch eine Stunde ohne Kinder, galoppieren also wie irre durchs Möbelhaus, in dem etwa eine Million Menschen im Weg herumstehen und mehr oder weniger ratlos auf Betten und Kommoden gucken. Ich höre im Vorbeitraben diesen Dialog eines Paares:
“Das fanden wir letztes Mal schön.”
“Ja, aber warum bloß?”
“Keine Ahnung, das gefällt mir nicht.”
“Echt, das ist furchtbar.”
Und genau so guckten sie auch alle. Wir selbst führten übrigens keine albernen Dialoge, denn ich sage bei Ikea immer nur “Ja, Schatz”, das verkürzt die Durchlaufzeit enorm. Wir bestellten im Stakkato, was uns fehlt, der ganze Krempel wird nächste Woche geliefert. Zumindest theoretisch. Es ist uns vollkommen schleierhaft, wo das dann bis zum Aufbau lagern soll, aber egal, irgendwas ist immer. Vielleicht feiern wir Weihnachten einfach auf Möbelkartons, warum auch nicht, das passt ja ganz gut zu einem Konsumrauschfest. Nach der Bestelltour führen wir den Söhnen noch schnell moderne Ess- und Tischkultur vor, so etwas ist ja auch wichtig.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 3:46 Uhr
In der SB-Halle stieß ich noch auf die Quintessenz schwedischer Philosophie, prägnanter kann man es kaum ausdrücken, ein Imperativ für das ganze Leben. Ich werde den Kindern jetzt in pädagogisch wertvollen Situationen sehr oft dieses Bild zeigen, statt lange herumzulabern.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 4:11 Uhr
Wieder zuhause endlich der Griff in meinen Adventskalender, in diesem Jahr im Stil des Lübecker Purismus gehalten. Mehr braucht kein Mensch.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 5:34 Uhr
Irgendwer verlinkt irgendwo den aktuellen Werbespot der Berliner Verkehrsbetriebe, der findet großen Beifall beim Nachwuchs, einhellige Begeisterung. Berlin ist super, da sind sich die Söhne seit unserer Kurzreise dorthin einig, eine coole Stadt. Und das Lied gefällt ihnen auch sehr, den Text können sie mittlerweile schon auswendig. Lieblingsstelle: “So schmeckt Schal.”
Danach sind wir bei Freunden zum Adventskaffee eingeladen, eine schöne Tradition im ich weiß gar nicht wievielten Jahr. Da treffen wir auch Menschen, die wir fast nur dort treffen. Das ist sehr schön, sich dann wiederzusehen, ich bin da ja eher ritualaffin. Allerdings macht man von so etwas keine Fotos, deswegen gibt es hier nur ein symbolhaftes Keksbild. Sehr gute Kekse, by the way. Könnte die Herzdame auch einmal backen.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 6:53 Uhr
Danach esse ich wieder in der eigenen Wohnung Reste der Fischsuppe von gestern, es ist wieder diese Suppe hier, die ich sehr empfehlen kann.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 10:07 Uhr
Etwas gemüsiger als im Originalrezept, ich mache da noch Fenchel und Zucchini rein. Wirklich gut, ich könnte das fast zu meiner Lieblingssuppe deklarieren.
Dazu gibt es ein Bier aus dem Kloster Scheyern, das habe ich zufällig im Supermarkt gesehen. Und Kloster Scheyern, nicht wahr, da war doch was. Und zwar hier.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 10:16 Uhr
Und nun: Mit Buch ins Bett.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 12. Dez 2015 um 10:44 Uhr
December 10, 2015
Zwischendurch ein Dank …
… und zwar an vollkommen unbekannt, denn die Sendung kam ohne den geringsten Hinweis auf die Absenderin oder den Absender. Herzlichen Dank jedenfalls an den Menschen, der den Söhnen die beiden Lego-Creator-Sets geschickt hat, die legen wir mal bis Weihnachten zur Seite und dann unter den Baum. Die Freude wird beträchtlich sein, gar keine Frage.
December 9, 2015
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Eine Folge zwischen Weltuntergang und Utopie, dazwischen fahren wir Fahrrad, was sonst. Fangen wir gleich mit dem Ende an, gleich richtig mit der Apokalypse. Ein Text über die Geschwindigkeit des Untergangs, man kann es auch als Text über den Klimawandel, über Konsum oder über Soziologie lesen, das passt schon. Ist aber auch vollkommen egal, denn nach wie vor gilt – uns geht’s ja noch gold. Und so lange es uns gold geht, sind wir offensichtlich in der Gesamtheit eher nicht so intelligent. Ganz egal, was jeder einzelne alles versteht und beherzigt.
Der schleichende Untergang, die Erosion, der Rost, da kann eine Zahl vielleicht beim Verständnis helfen, wenn man das einmal rein wirtschaftlich betrachtet: Gunter Dueck über die 10%-Regel. Man kann sich einen Spaß machen und selbst mal nach diesen 10% im eigenen Umfeld suchen. Es dauert gar nicht lange, bis man fündig wird.
Und im vierten Artikel prophezeit auch jemand etwas und es ist, logisch, das Ende. Wenn auch nur das Ende der weltweiten Wachstumspolitik. Wachstum also nur noch in ärmeren Staaten?
Man sollte sich überhaupt öfter kleinere Staaten ansehen, vielleicht passieren dort gerade recht spannende Dinge (englischer Text). Und das gilt selbstverständlich nicht nur für die Energiepolitik, das gilt auch im Nahverkehr. Wobei man auch interessante Einzelthemen findet, etwa die hier erwähnte Lage des Radverkehrs in Burkina Faso. Oder, da kommen gleich noch einmal Räder vor, die Müllentsorgung in Lagos, Nigeria. Oder die Stromversorgung in Ruanda.
Das klingt teilweise seltsam und weit weg, aber auch wir müssen die Zukunft, wenn wir sie denn denken wollen, anders denken als die Gegenwart. Und zwar bei jedem Thema, da kann man also irgendwo anfangen. Ein Bauernhof etwa, wie kann man den anders machen, also anders im Sinne von ganz anders? Und zwar so, dass er auch zum Klimawandel passt, dass er zukunftstauglich ist? Vielleicht so? Science-Fiction oder nicht?
Und immer muss man sich fragen, ob wir bei den Veränderungen gerade die ersten Anzeichen einer Utopie oder einer Dystopie sehen, das gilt bei allen Nachrichten. Nach Terroranschlägen werden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, das liest sich schon so normal und es hat auch mit Wirtschaft zunächst noch nichts zu tun. Wenn es nicht zu einem völlig anderen Leben in der Stadt führt. Das hat dann sehr viel mit unserer ganz alltäglichen Wirtschaft zu tun.
Und währenddessen darf der Freundeskreis Fahrrad sich noch eben das Pedelec in die Utopie der fahrradfreundlichen Stadt einbauen. Das ist aber auch nicht ganz einfach, wie es aussieht.
December 8, 2015
Weihnachtsmedien
Bei den Vorlesebüchern sind die Werke von Mauri Kunnas natürlich komplett unverzichtbar: “Wo der Weihnachtsmann wohnt” und “12 Geschenke für den Weihnachtsmann”. Deutsch beide von Anu Pyykönen-Stohner (die Finnen haben Wörter mit Doppel-Y! Sehr cool!) und Friedbert Stohner.
Beide Bücher sind noch aus der Kindheit der Herzdame, sie sind entsprechend gründlich abgeliebt, zerlesen und reichlich mitgenommen – wie es sich für Bücher gehört, die wirklich oft und gerne gelesen werden. Detailreiche Bilder, fast wimmelbuchhaft, viele versteckte Scherze, liebenswerte Figuren. Und dass der Weihnachtsmann am Korvatunturi wohnt, das ist hier ganz selbstverständliches Kinderwissen. Und dann gibt es da im ersten Band auch noch ein Familien-Highlight.
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 29. Nov 2015 um 2:28 Uhr
Denn in dem Band “Wo der Weihnachtsmann wohnt” kommt jemand vor, den wir kennen. Das ist immer besonders aufregend, wenn wir das Buch zum ersten Mal in der Saison vorlesen, weil die Söhne es nicht erwarten können, bis wir endlich auf der richtigen Seite sind, auf der ihr Opa vorkommt. Von einer persönlichen Bekanntschaft zwischen Mauri Kunnas und dem Vater der Herzdame wissen wir zwar nichts, aber der Herr hier sieht aus wie Opa, heißt wie Opa und macht Sachen wie Opa. Ein ziemlich klarer Fall. Und einen Opa, der nebenbei für den Weihnachtsmann jobbt, den hat auch nicht jeder.
Eine Anmerkung zum Klimawandel
Das Thema Klimawandel beherrscht die Medien, alle Aspekte des gigantischen Problems wurden schon beleuchtet. Alle? Nein! Ein naheliegender und machbarer Vorschlag zur Lösung des Problems wurde übersehen, das werde ich ändern. Reden wir über Konjunktivkleidung.
Das haben Sie noch nie gehört, ich weiß, ich erkläre es sofort. Während ich dies schreibe, sind draußen lauschige 12 Grad, ein Kirschbaum blüht vor dem Fenster, die Magnolie treibt aus. Im Dezember, wohlgemerkt. Diese 12 Grad sind eine Tatsache, die man an jedem Thermometer prüfen kann. Eine andere Tatsache, die man auf der Straße prüfen kann, ist die: alle Menschen tragen warme Winterkleidung. Dicke Outdoorjacken, schwere Mäntel, Mützen, Schal, Handschuhe, Stiefel. Wir sind offensichtlich weder willens noch bereit, uns nach dem aktuellen Wetter anzuziehen, wir ziehen uns stets und unweigerlich nach dem Kalender an. Wir haben Wintersachen, die trägt man eben jetzt, und wenn man dabei erstickt. Denn es könnte, da kommt endlich der Konjunktiv ins Spiel, es könnte ja kalt sein. So theoretisch. Oder zumindest ruckartig kalt werden. Irgendwann. Vielleicht gleich. Deswegen sitzen jetzt bei freundlichem Pulloverwetter mollig angezogene Menschen mit roten Köpfen in überheizten Bussen und schwitzen wie in einer finnischen Sauna. Weil wir im Grunde unserer Herzen alle glauben, nein, sogar wissen, dass es bitterkalt wird, sobald wir uns leichter anziehen, nicht wahr? Genau so ist es. Und da wir eine überaus intelligente und rational denkende Spezies sind, sollten wir diese Erkenntnis konstruktiv nutzen und uns alle ab morgen sommerlich anziehen. Denn dann wird es, wir sind da doch ganz sicher, unweigerlich sofort viel kälter.
Bitte sehr. Man muss nur mal in Ruhe nachdenken.
(Dieser Text erschien als Kolumne in der Ostsee-Zeitung)
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