Maximilian Buddenbohm's Blog, page 289
February 19, 2016
Übrigens …
Die Linksammlungen zu Flucht und Fremdenfeindlichkeit fallen gerade aus, weil ich den rechten Müll einfach nicht mehr ertrage. Kommen aber wieder.
February 18, 2016
Elektrospielzeug: Lego-Star-Wars-Bücher
Ein Text von Jojo Buddenbohm, acht Jahre alt.
Die vier Bücher von Ace Landers (übersetzt von Marc Winter und Karen Gerwig) wurden uns vom AMEET-Verlag geschickt, deswegen schreiben wir hier WERBUNG drüber.
Diese Bücher sind ungefähr ab sechs Jahren, also für Erstklässler, weil sie gut lesbar und groß gedruckt sind. Die Sätze sind leicht und ultragut zu verstehen. Für das erste Buch habe ich noch etwas länger gebraucht, aber dann habe ich alle ratzfatz durchgelesen. Man muss sich allerdings ein wenig mit Star Wars auskennen, weil da auch Wörter drin vorkommen, die man sonst nicht verstehen würde. So etwas wie X-Flügler oder Namen wie Luke Skywalker oder C-3PO, das kapiert man sonst ja nicht. Ich habe mir bei diesen Büchern aber richtig wenig helfen lassen.
In den Büchern geht es um die Star-Wars-Hauptfiguren. Es sind tolle und spannende Geschichten mit guten und vielen Bildern, es ist fast auf jeder Seite ein Bild. Vorweg kommen immer noch Erklärungen, wie die Figuren heißen, was man über die dunkle und die helle Seite wissen muss oder auch etwas zur Vorgeschichte. Mit diesen Erklärungen versteht man die Bücher dann noch besser, ich musste sie aber gar nicht lesen.
Die Bücher waren so gut, dass ich sie alle ziemlich schnell durchlesen wollte. Und das war das erste Mal überhaupt, dass ich so schnell so viel gelesen habe.
Es gibt aus dem Verlag auch Lego-Ninjago-Bücher, die kenne ich aber nicht. Und es gibt Comicbücher, da sind Poster und kleine Geschichten und Rätsel und Sticker drin, davon habe ich eines, ich finde es aber gerade nicht mehr. Das ist jedenfalls auch gut.
Die Star-Wars-Bücher kosten jeweils 7,99.
February 17, 2016
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Ein kleiner Nachtrag zur letzten Woche, da hatten wir hier das Thema Lebensmittel und Ernährungstrends. Einen Link haben wir noch gefunden, ein Stichwort hatten wir da nicht dabei: Social Dining. Jetzt aber.
Ansonsten geht es in dieser Woche hier überhaupt nicht essbar zu, ganz im Gegenteil. Es gibt eine Plastikausgabe des Wirtschaftsteils, da haben sich wieder ein paar Meldungen angesammelt. Im Prinzip ähneln sich die Meldungen zum Thema Plastik natürlich etwas, man weiß mittlerweile, dass das Zeug überall (wirklich überall) ist, dass es die Gewässer versaut (auch die vor der Haustür), dass es über die Nahrungskette den Weg zurück zu seinen Erfindern findet (Mahlzeit!). Wir sehen aber dennoch bei ein paar Aspekten genauer hin und lesen nach, man verliert so etwas ja immer gerne aus dem Bewusstsein.
Um die Stadt Amsterdam kümmern wir uns hier normalerweise im Radfahrkontext, heute geht es dort um einen ganz neuen Beruf, nämlich um den des Plastikfischers. Das klingt vielleicht etwas überkandidelt, es könnte aber ein Beruf mit Zukunft sein, weitere Ansätze in der Richtung gibt es auch anderswo, etwa in Lübeck mit der Seekuh. Das Thema bringt immer mehr Menschen aus immer mehr Ländern auf Ideen, spannend ist in diesem Zusammenhang auch dieser Eimer. Und es gibt ziemlich abgefahrene Ideen, die deutlich nach Science-Fiction klingen, etwa die mit der wachsenden Insel.
Aber ob das reichen kann, um uns hoffnungsfroh zu stimmen? Nach diesem Bericht hier (englischer Text) ist um 2050 herum mehr Plastik als Fisch im Meer. Wer das Thema dennoch sportlich und engagiert angehen möchte – hier noch ein Buchtipp dazu: Ohne Plastik leben. Oder man vermeidet gleich noch mehr Müll, dazu hier ein kleiner Film. Das im Film erwähnte Blog findet man hier. Das wirkt vielleicht noch etwas schräg, dieses Bemühen um die Müllvermeidung – andererseits gibt es in Japan die erste Gemeinde, die da mitspielt.
Und wenn man schon über Müll nachdenkt, dann kann man auch gleich generell über Zeug nachdenken und sich mit einem frisch gefundenen Begriff vertraut machen: erleben wir vielleicht gerade Peak-Stuff (englischer Text)? Ein Artikel aus dem Guardian. Wobei der Begriff Peak-Stuff so prägnant und einladend ist, man kann eigentlich gleich ohne Text selber losdenken. Und wenn man schon über sein Zeug nachdenkt und vielleicht auch auf die Sachen im Keller kommt, die nicht mehr funktionieren – hier noch schnell ein Update zum Mythos der geplanten Obsolenz.
February 14, 2016
Das alte Zeug
Gestern gab es eine Swingtanzveranstaltung in einem Autohaus in der Hamburger Innenstadt. Das ist natürlich kein Autohaus, wie man es sich in meiner Kindheit vorgestellt hätte, das ist eher so eine hippe Bargeschichte, in der wie zufällig genau ein vollkommen unbezahlbares Auto herumsteht, als ob es eine nette und ganz selbstverständliche Dekoidee zum nachmittäglichen Latte Macchiato sei. Aus Sicht der Tanzenden stand natürlich auch dieses Einzelexemplar sinnlos im Weg herum. Egal, darum geht es nicht.
Dieser Laden hat ein Schaufenster, wenn man daran während der Musikveranstaltungen vorbeigeht, sieht man die Tanzenden und hört auch die Musik. Ich stand eine Weile mit der Herzdame vor dem Laden und sah mir an, wie die Passanten auf das Event reagierten. In der Regel war das ziemlich klischeemäßig, lebhaft interessierte Frauen, die in vielen Fällen auch sofort anfingen, etwas mitzuwippen oder sogar ein, zwei Schrittchen machten. Daneben skeptische Männer, die zum Weitergehen drängten, plötzlich irgendwohin mussten oder gottergeben abwarteten, bis sie endlich an diesem Kelch vorübergehen konnten. Es gab auch ein paar aufgeschlossene Männer, die waren aber klar in der Minderheit.
Zwei mit Einkaufstüten behängte Frauen sahen sich das eine ganze Weile an, was da in dem Laden passierte. Sie hörten auf die Musik, Bigbandsound aus der Vergangenheit, Peggy Lee und Fats Waller, Louis Prima und Amos Milburn und dergleichen, was auf Lindy-Hop-Partys eben läuft. Das ganze alte Zeug mit dem übergriffigen Rhythmus, bei dem man irgendwann unwillkürlich mitschnippt. Und die Frauen rätselten herum, was das denn nun sein könne. Nach längerem Nachdenken befanden sie schließlich: “Das ist wohl alles Achtzigerzeug, das ist mehr so cindylaupermäßig.”
Was für Menschen meines Alters wieder äußerst eindrücklich beweist: Die Achtziger, in denen man einmal jung war, sind mittlerweile auch schon verdammt lange her.
February 13, 2016
S-Bahn nach Hammerbrook
Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 10. Jan 2016 um 23:11 Uhr
Die S-Bahn fährt aus dem Hauptbahnhof Richtung Süden, nächste Station Hammerbrook. Es ist 07:50 am Mittwochmorgen, die Passagiere sind müde, schlecht gelaunt und genervt. Sie sind genervt von ihrem Job, vom Alltag, von all den anderen Menschen, die so blöd genervt gucken. Sie sind genervt vom grauen Wetter und von der Kälte und überhaupt vom Februar und von der Hässlichkeit dieses Teils der Stadt vor den Zugfenstern, überall nur Bürobauten ohne jeden Charme, Klotz neben Klotz. Die Bahn fährt über Ausfallstraßen, Auto an Auto an Auto, darin sitzen sicher auch genervte Menschen. In der Bahn starren fast alle auf ihre Handys, dann müssen sie wenigstens die anderen Menschen mit den schrecklich schlechtgelaunten Gesichtern nicht ansehen. Es ist erst Mittwoch, die Woche zieht sich.
Die Bahn ist voll, sie ist immer voll, wenn sie morgens in diese Richtung fährt, in Hammerbrook wird gearbeitet. Erst ist die Bahn voll, dann sind die Büros voll, mittags sind die Imbisse und Kantinen voll, abends ist hier dann kein Mensch mehr. Und wenn doch, dann macht er sich verdächtig, was schleicht der denn da herum? Hammerbrook ist ein Tagesstadtteil, das ist wie in den Ganztagsschulen, die sind abends auch leer und dunkel und verlassen. Die Menschen werden in Hammerbrook nur tagsüber betreut, sie nennen es Arbeit.
Die Bahn ist so voll, dass in den Gängen und vor den Türen überall Leute stehen. Und vor der einen Tür steht einer nicht wie alle anderen einfach still herum, er tänzelt etwas. Ein ganz junger Mann ist das, gerade erst am Ende der Pubertät angekommen, der muss sicher noch jedesmal seinen Ausweis zeigen, wenn er Bier kaufen geht. Er sieht übernächtigt und abgefeiert aus, vermutlich hat er durchgemacht. Diese Körperhaltung, dieses leicht taumelnde Schaukeln, dieses etwas übertrieben tiefe Wippen in den Knien – Restalkohol und Resttanzen. Er hat große Kopfhörer auf und hört Musik, natürlich brüllend laut. Es klingt nach massenkompatiblem Techno, er bewegt den Kopf im Takt. Er sieht so nichtssagend aus, wenn er hier etwas anstellen würde und es gäbe hinterher Täterbeschreibungen, da stünde nichts von seiner mutmaßlichen Herkunft, wie es gerade so modern ist. Der könnte überall herkommen. Ein schmaler Typ, fast zierlich. Er steht aber betont breitbeinig und gibt sich breitschultrig in seinen Bewegungen, man sieht förmlich, welche körperlichen Dimensionen er eigentlich gerne ausfüllen möchte. Er sieht die anderen an, er probiert, ob irgendjemand zurückguckt. Er hat einen aggressiven Gesichtsausdruck, es kann sehr gut sein, dass er nur darauf wartet, dass jemand eine Sekunde zu lange den Blick hält, vielleicht wartet er nur auf so ein “Was-guckstu-Szenario”, doch, das kann gut sein. Er rempelt ein wenig, mal einen Ellenbogen an den Nebenmann, mal die Hüfte an den auf der anderen Seite. Er rempelt und guckt immer wieder, ob jemand guckt. Ein kleiner Streit könnte ihm wohl gefallen.
Die Menschen neben ihm drehen sich um und gucken angestrengt weg, noch genervter als ohnehin schon. Ist ihr Alltag nicht schlimm genug, brauchen sie noch jugendliche Spinner am frühen Morgen? Man rückt ein paar Zentimeter von dem Typen ab, aber niemand geht von ihm weg, er sieht einfach nicht gefährlich genug aus. Ein ausgewachsener Hooligan ist das nicht, das ist höchstens ein Regionalligarabauke. Den ignoriert man am besten. Und nächste Station steigen eh alle aus.
Jetzt wühlt der Junge in seiner Jogginghose. Er holt eine Packung Zigaretten heraus, fummelt mit unsicheren Fingern eine Zigarette aus der Schachtel. Das sieht jetzt deutlich angetrunken aus, wie er da tapsig fummelt, cool wirkt das nicht gerade. Er steckt sich die Zigarette in den Mund und wühlt schon wieder in den Taschen. Was sucht der da jetzt noch? Der will doch wohl nicht? Die Menschen neben ihm gucken genau hin, zwei Männer in Anzügen rücken näher, da werden schon einmal teammäßig Blicke gewechselt, da wird Einverständnis gesucht. Die Augenbrauen der Passagiere ringsum gehen kollektiv nach oben, Zornesfalten bilden sich in aller Deutlichkeit. Eine Frau guckt über ihre Lesebrille so vernichtend wütend und lehrerinnenhaft, dass der Junge es merkt und irritiert innehält. Er hat sein Feuerzeug in der Hand, es ist schon auf halbem Wege zur Kippe. Er lässt es jetzt doch lieber wieder sinken, als er merkt, was um ihn herum los ist. Er dreht seinen Kopf, überall um ihn herum die blanke Wut.
Als seine Hand sinkt, nickt die Frau mit der Lesebrille zufrieden, und die beiden Männer direkt neben ihm atmen auch endlich wieder aus. Die Situation entspannt sich sichtlich. Der Junge steckt das Feuerzeug weg und hält die Zigarette unentschlossen in den Fingern, versucht dann, sie sich hinters Ohr zu stecken. Das klappt nicht, da hat er die Kopfhörer vergessen, die Zigarette fällt auf den Boden. Er bückt sich, wobei er das Gleichgewicht verliert und stolpert. Die anderen Passagiere sehen schon gar nicht mehr hin, sie starren wieder genervt aus den Fenstern oder auf die Handys. Der Junge da hat es ja verstanden, das kann man jetzt abhaken.
Er hat es verstanden, dass man morgens in einer vollen Hamburger S-Bahn vieles machen kann, man kann sogar versuchen, gefährlich auszusehen und etwas herumzurempeln – aber Rauchen, nein, das kann man dort ganz sicher nicht.
February 10, 2016
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Es geht um Ernährung, wir lassen aber die Horrormeldungen zu Fleisch und Fisch diesmal aus und kümmern uns eher um das Kochen und ums Einkaufen der Lebensmittel.
Es gibt eine neue Plattform für Medienjournalismus, “Über Medien”, gegründet von Stefan Niggemeier, das werden viele mitbekommen haben. Medien sind hier eigentlich gar kein Thema, sie können es aber doch werden, etwa wenn es um die Zeitschrift “vegan” geht, die sich Peter Breuer genauer angesehen hat.
Die vegane Ernährung finden viele seltsam, auch die Hinweise auf veganen Lebensmitteln können ein wenig seltsam anmuten. Veganer wiederum finden natürlich alle anderen seltsam, es ist eben immer irgendwie komisch, wie sich andere ernähren. So wie es auch komisch ist, nur noch bereits zerschnittenes Obst zu kaufen. Oder nicht? Brauchen wir denn alles portioniert, wie die Kinder? Oder sourcen wir da ganz im Gegenteil sehr erwachsen und souverän Arbeitsschritte aus? Unsere Eltern hätten es jedenfalls noch höchst befremdlich gefunden, sich alle Zutaten des Abendessens portionsgerecht ins Haus liefern zu lassen, um die Einzelteile dann genau nach Anweisung zusammenzufügen
Und das muss man den Menschen mit veganer Ernährung lassen, sie beschäftigen sich intensiv mit ihrer Ernährung und ihrem Einkauf, das ist sicherlich gut und richtig. Während andere kaum wissen, was sie da in den Wagen legen.
Wir werden aber trotz Unkenntnis, das steht wohl fest, immer spezieller in unseren Ansprüchen, sei es wegen Allergien, wegen Ernährungsideologien, wegen Diäten und natürlich auch schlicht wegen besonderer Vorlieben. Das ist auch für Köche nicht ganz einfach (allerdings sehr einladend für Komiker).
Und wir sind immerhin mittlerweile kollektiv so seltsam geworden, dass in den Zeitungen zum Aufwärmen geraten wird, und es ist gar keine Satire, es ist völlig ernst gemeint. “Wer aufwärmt, ist autonom” steht da in der Schlagzeile, mit solchen Sprüchen haben die 68er damals gewiss nicht gerechnet.
“Früher”, murmeln da die noch etwas Älteren da womöglich, “früher haben wir noch einfach gegessen, was auf den Tisch kam. Sogar tagelang!” Also zum Beispiel das Zeug aus den Care-Paketen, das hier noch einmal aufgedeckt und neu interpretiert wird, wie man wohl sagt.
Manche denken aber auch total vernünftig, wenn es um Essen geht. Es scheint z.B. recht vernünftig zu sein, Essen an Bedürftige zu verteilen, bevor man es wegwirft. In Berlin haben damit jetzt die Behörden ein Problem. Zum Zusammenhang von Vernunft und Berliner Behörden kann sich bitte jeder die Pointen selbst denken. In Frankreich wird derweil Großhändlern das Wegwerfen von Lebensmitteln verboten, so geht es also auch.Man beachte den letzten Satz im Artikel.
February 9, 2016
Kurz und klein
Ich sehe so friedlich aus, wenn die Kinder schlafen.
— KlabustaMinista (@KlabustaMinista) 19. Januar 2016
Das Kind wollte nachts um 3 wissen, warum Schnee viel, aber Wasser wenig Platz einnimmt.
Als ob mich Peter Lustig damals geschwängert hätte.
— Hübscherei (@Huebscherei) 22. Januar 2016
Handschuhe konnten nicht installiert werden. Stellen Sie sicher, dass Kind und Handschuhe kompatibel sind.
— Jenna (@Dunk3lh3rz) 22. Januar 2016
Bei RadioTEDDY wurde heute erklärt, dass Mädchen sich gerne um Pferde kümmern, bis sie in der Pubertät einen Jungen finden. Ähm, gehts noch?
— Hübscherei (@Huebscherei) 21. Januar 2016
Hier soll ein 7-Jähriger eine Lernvereinbarung verfassen und Ziele für das nächste Halbjahr formulieren.
Sind hier eigentlich alle bekloppt?
— Sebastian Tombs (@Oschn) 23. Januar 2016
Versuche seit 5 Minuten einen Stecker in eine kindergesicherte Steckerleiste zu drücken. Gleich weine ich und will einen Lutscher.
— Ute Weber (@UteWeber) 25. Januar 2016
"Maria hat heute in der Schule gekotzt. Aber wir habens mit Katzenstreu weggekriegt."
Von wegen, die Schule bereitet nicht aufs Leben vor.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 26. Januar 2016
Es gab Babybel zum Frühstück und entweder schmeiße ich den Sohn raus oder er wird Künstler. pic.twitter.com/uk021yscCG
— Hübscherei (@Huebscherei) 25. Januar 2016
Das Smartphone vom Fünfjährigen zurückkriegen mit der Meldung "Deine Zahlung war erfolgreich."
Abenteuer ändern sich.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 24. Januar 2016
Es gibt mehr Trageberaterinnen als Babys in diesem Land. Was vielleicht noch fehlt: Trageberatung von Mann zu Mann.
— Goldvreneli (@froumeier) 27. Januar 2016
Kind 2.0 erklärt wie man homöopathische Mittel herstellt
Kind 2.0 bricht in Lachen aus: Echt? Und wer kauft das?
Kind 3.0: Hexen & Zauberer
— Patricia Cammarata (@dasnuf) 30. Januar 2016
"Oh, ihr hattet heute wieder Turnen."
"Ja. Wieso weißt du das?" pic.twitter.com/o6hc8b7PEA
— bleibCOOLmami (@bleibCOOLmami) 1. Februar 2016
Ich brauche keine Uhr. Ich zähle einfach, wie oft ich schon "Mami" gehört habe.
Jetzt gerade ist es zum Beispiel sehr spät.
— Mami Huntzefuntz (@krispels) 7. Februar 2016
Der Sohn geht mit Hasenmütze und Star Wars Kostüm zum Späti, um sich etwas Geld mit Pfandflaschen zu verdienen.
Durchschnittsberliner halt.
— Hübscherei (@Huebscherei) 7. Februar 2016
"Frau Brune, Sie dürfen uns keine Hausaufgaben aufgeben, weil Sie dann in unsere Privatsphäre eindringen!"
— Kerstin Brune (@BruneKerstin) 9. Februar 2016
Elternrat Sitzung. Die ausgedruckte Internetseite der Schule wird herumgereicht.
— Sven Dietrich (@svensonsan) 8. Februar 2016
Werbeanfrage bei @fraumierau: Ob sie nicht eine Milchpumpe haben wolle und immer mal ein bisschen instagrammen könne. ABER KLAR DOCH!
— leitmedium (@leitmedium) 8. Februar 2016
Kollege kriegt Anruf, dass sein Baby kommt.
"Soll ich fahren?"
"Quatsch, bin ganz ruhig."
Er rennt raus, kommt wieder.
"Hab kein Auto hier."
— MelleChatte (@MelleChatte) 9. Februar 2016
"Kaum zu glauben, dass man fiktive Figuren so hassen kann."
"Conni?"
"Conni."
— Ein Vater (@IamADadNow) 4. Februar 2016
Die Superzeitlupe wurde von einer Vierjährigen erfunden, die sich im Winter ganz schnell für die Kita anziehen sollte.
— Kristina Kaul (@fraukaul) 3. Februar 2016
February 7, 2016
Woanders – Die fünfundzwanzigste Sonderausgabe Flucht und Fremdenfeindlichkeit
Frankreich: Zunächst ein Buchtipp zum Dschungel bei Calais, ich habe mir das Buch auch gerade heruntergeladen. Dazu dann später im Monat mehr.
Griechenland: Ein Artikel über die vollkommen absurde Mischung aus Sparpaket und Flüchtlingskrise.
Griechenland/Türkei: Mehr zu den Anforderungen an Griechenland auch in diesem Artikel, in dem es sonst darum geht, dass mittlerweile mehr Frauen und Kinder in die Boote steigen.
Türkei: Flüchtlinge, auch Kinder, arbeiten in Textilfabriken. Zu Bedingungen, die man sich vorstellen kann, aber nicht möchte.
Australien: Vermutlich eher wenig bekannt ist die Lage in Australien, wo gerade rigide Abschiebungen Schlagzeilen machen.
Deutschland: Wobei es auch in Deutschland bei Abschiebungen manchmal seltsam zugeht, to say the least.
Deutschland: Im Sprachlog geht es um die Mechanismen der Stimmungsmache. Und auch Thomas Fischer in der Zeit beschäftigt sich mit dem Thema Sprache und Wahrheit deren kunstvoller Ausdeutung. Ein Genuss.
Deutschland: Ein Text über die Kriminalität unter Flüchtlingen, die nicht ganz den Vorstellungen von Pegida entspricht.
Deutschland: Frieden-Fragen ist eine Seite für Kinderfragen zu den Themen Krieg, Verfolgung etc.
Deutschland: Lenz Jacobsen über die Geschwindigkeit und die Qualität staatlicher Entscheidungen und Maßnahmen. Und nein, es ist kein Rant, ganz im Gegenteil.
Deutschland: Wolfgang Luenenbuerger-Reidenbach über die Pogromstimmung in den sozialen Medien. Mit sehr griffiger Zusammenfassung unter dem Text.
Jordanien: Syrische Mädchen stellen für Fotos ihre Traumberufe dar.
Einschlafschwierigkeiten
Sohn II hat Einschlafschwierigkeiten. Obwohl er jeden Tag in die Vorschule geht, also früh raus und auch entsprechend früh ins Bett muss, da ist nichts zu machen. Er liegt abends lange hellwach im dunklen Zimmer, er redet mich sich selbst, er turnt im Bett herum, er geistert durch die Wohnung. Es ist einfach nicht seine Tageszeit, um friedlich wegzudämmern. “Weißt du Papa”, sagte er mir neulich, als ich wieder einmal an seiner Bettkante saß und wartete, dass er endlich einschlief, “weißt du Papa, richtig gut einschlafen kann ich eigentlich nur im Morgenkreis.”
Ich habe gefragt, was sie im Morgenkreis machen, ich bin ja nie dabei. Jetzt weiß ich, sie sitzen da alle zusammen, und es ist erwünscht, dass jeder etwas sagt. Zwar ist nicht jedem klar, worum es eigentlich geht, es gibt wohl auch gar nicht immer ein klares Thema, aber Beteiligung soll schon sein. Einige reden irgendwas, einige albern herum und einige, wie mein Sohn, schlafen eben ein, weil es manchmal so langweilig ist. Ich habe gefragt, ob das denn nicht schlimm sei, da einzuschlafen? Was die Erzieherinnen dazu sagen? Das sei schon okay, sagte der Sohn, das komme eben vor. Das Ganze sei auch nicht so irre wichtig, sondern eben nur der Morgenkreis. Und am nächsten Tag sei ja wieder einer.
Ich bin jetzt von Neid zerfressen. Das muss man sich einmal vorstellen: man geht in ein vollkommen sinnloses Meeting, das werden die meisten ja gut kennen, jedenfalls sofern sie irgendeinen Beruf haben. Alle sitzen im Kreis und reden irgendwas, wie das in Meetings so ist. Die Minuten werden länger und immer länger, sie dehnen sich schier unendlich – wenn man sich da bei mangelndem Interesse einfach zurücklehnen, gähnen und einschlafen könnte – und es würde der Karriere garantiert nicht schaden! Dieses Kind lebt doch den Traum!
Und wie bei den meisten privilegierten Menschen gilt übrigens auch bei ihm: er hat nicht die leiseste Ahnung, wie gut er es hat.
(Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten)
February 3, 2016
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Ein kleiner Nachtrag zur letzten Woche, da ging es hier um Ungleichheit, unter anderem um ökonomische Ungleichheit. Und da fiel auch das Wort Vermögenssteuer. Es gibt jetzt einen neuen Text mit einer Idee dazu, die etwas anders als die üblichen Vorschläge ausfällt. Aber die vielleicht auch ganz plausibel ist. Der Herr Hulverscheidt von der SZ schlägt nämlich vor, nicht mehr Einkommen, sondern nur noch Vermögen zu besteuern.
Allerdings wäre das eine ziemliche Innovation, die Steuern so umzustellen, und das hatten wir ja auch in der letzten Woche: Innovationen sind gar nicht so willkommen, vieles geht gerade vielen zu schnell. Der Spiegel erinnert an eine erzwungene und überhaupt nicht willkommene Innovation, nämlich die Umstellung bei den Glühbirnen. Hat sich das nun gelohnt? Mit höchst interessantem letzten Absatz.
Dann beschäftigen wir uns gleich noch ein wenig weiter mit der Innovation und der Neuerung, wenn wir schon dabei sind. Helsinki gibt es jetzt in transparent, mit ganz offener Datenlage, und der Artikel dazu in der brandeins wurde in der letzten Woche in den sozialen Netzwerken so oft geteilt, fast könnte man annehmen, es gäbe hier auch Bedarf an solcher Offenheit. Damit rechnet man auch nicht gerade, dass Lokalpolitik irgendwie hip wird. Es geht dabei sozusagen um regionale Daten, da haben wir wieder eines der üblichen Stichworte dieser Kolumne. Und noch ein anderes Stichwort können wir mit Innovationsthemen und Digitalisierung in Verbindung bringen, denn in der SZ geht es hier um eine Bio-Bewegung fürs Netz. Im Text gibt es sogar einen Bezug zum bewussten Konsum! Und dahinter passt dann natürlich ganz gut ein Update zum Fairphone.
Noch einmal zu SPON; da gibt es einen Text über eine Wohnung, in der die Bewohner vor Modernisierung nicht zurückschrecken, im Gegenteil. Man kann hier nachlesen, wie eine Wohnung wird, die man komplett vernetzt. Vielleicht ist der entscheidende Satz zu dem Technikspielzeug aber doch: “Wenn wir es nicht hätten, wäre es auch nicht schlimm.” Es geht euphorischer, hm?
Und in der FAZ gibt es einen schönen Rant gegen die Disruption, bzw. gegen den vollkommen überstrapazierten Begriff. Da werden sicher ein paar ihre eigene Firma wiederfinden.
Nach diesem Artikel lassen wir das Wort Disruption im Folgenden natürlich lieber weg, es geht aber dennoch auch im nächsten Artikel um eine grundlegende Innovation. Allerdings um eine, die gar nicht einfach zu erklären ist: “Blockchain”. Ein Wort, dass wir auch für den gepflegten Smalltalk lernen müssen. Der Artikel ist gar nicht mal so kurz und gibt sich leider große Mühe, den Erfinder der Technik als Freak darzustellen, bei den üblichen Anzugträgern würde man nicht so auf der Erscheinung herumreiten. Es ist jedenfalls ein interessanter Vorgang, um den es da geht – und wer weiß, was dadurch im Finanzbereich noch alles in Bewegung gerät. Und auch im Versicherungsbereich gibt es übrigens neue Ideen, warum soll man so etwas nicht ab und zu neu erfinden?
Für den Freundeskreis Fahrrad haben wir im Schlusslink eine Meldung, in der Räder gar nicht vorkommen, aber es geht doch wieder um eine Stadt, die anfängt, Autos rauszuwerfen und sich aus Umweltgründen massiv zu wandeln. Und es ist eine Stadt, die wir in diesem Zusammenhang noch nicht hatten, die Sammlung wird allmählich immer europäischer: Madrid.
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