David Jonathan's Blog, page 8
October 16, 2015
In erster Linie Autor

Eine Fangemeinde erhöht die Reichweite eines Autors
Einträglicher ist die Selbstvermarktung Ihrer Werke - vorausgesetzt, Sie sind nicht nur Schriftsteller, sondern haben auch ein gewissen Allroundtalent als Kommunikator und Verkäufer in eigener Sache. Dann steht Ihnen eine interessante Zeit bevor. Als Selbstpublisher investieren Sie nachhaltig in Ihre eigene Bekanntheit und haben Ihren Erfolg zum Großteil selbst in der Hand. Sie können zügig veröffentlichen und verdienen pro verkauften Buch mehr, als bei einem Verlag. Der Haken: Um Erfolg zu haben, müssen Sie aus eigener Kraft eine Fangemeinde aufbauen, die bereit ist, über Ihre Bücher zu sprechen und damit Ihre Reichweite zu erhöhen. Gegebenenfalls werden Sie mehr Zeit darauf verwenden, Kontakte aufzubauen und zu pflegen, als zu schreiben. Dafür lernen Sie viele neue und interessante Menschen kennen. Auf jeden Fall sollten Sie für diesen Weg eine hohe Frustrationsgrenze mitbringen, denn der Erfolg wird sich erst allmählich einstellen und es wird immer wieder Rückschläge geben. Sie müssen sich jeden Tag wieder neu und selbst motivieren. Dann gibt es plötzlich besondere Augenblicke und Erlebnisse geben, die Sie nicht missen mögen. Sie sind ganz nah an Ihren Lesern und jedes verkaufte Buch wird Ihnen direkt gutgeschrieben.
Es liegt an Ihnen, für welchen Weg Sie sich entscheiden. Doch eines ist ganz wichtig: In erste Linie wollen Sie schreiben. Sie sind Autor - verlieren Sie das nie aus dem Blick. Nur, wenn Sie darin wirklich gut sind, stellt sich nach und nach der Erfolg ein. Dann bekommen Sie Anerkennung für Ihre Texte.
Published on October 16, 2015 04:50
October 14, 2015
Die neue Form von Demokratie

Andererseits ist Meinungsforschung möglicherweise die neue Form von Demokratie. Die Methoden werden immer ausgefeilter und damit die Ergebnisse stets aussagekräftiger. Werden wir vielleicht bald nicht mehr nur alle paar Jahre wählen, sondern regelmäßig per Umfrage über Themen abstimmen, die uns wichtig sind?
Ein Experiment unendlicher Meinungsvielfalt
Die Politikverdrossenheit ist groß und die Wahlbeteiligung sinkt fortwährend. Fast die Hälfte der Bevölkerung beteiligt sich nicht mehr an Abstimmungen. Damit geht viel Substanz an unterschiedlichen Meinungen verloren. So orientiert sich auch die Regierung an Umfragewerten, denn die Wähler sind längst nicht mehr zuverlässig.
Wieweit ernsthafte und seriöse Meinungsforschung zu einem neuen Demokratieverständnis führen kann, bleibt abzuwarten. Ein Experiment ist es allemal.
Eine Community, die mitbestimmt
Bleibt allerdings die Frage, wie die Bevölkerung zu motivieren ist, sich mehr an Umfragen zu beteiligen, als zum Beispiel an Wahlen. In diesem Zusammenhang bin ich gerade auf einen interessanten Ansatz des Unternehmens Ipsos gestoßen. Mit seinem Tool i-Say können sich Mitglieder an Umfragen beteiligen, sich in einer Community austauschen und auch eigene Umfragen kreieren. Diese Idee finde ich äußerst interessant. Zumal jede Teilnahme an einer Umfrage mit Punkten belohnt wird, die beispielsweise gegen Gutscheine eingetauscht werden können.
Trotz aller Gefahren scheint der Ansatz charmant
Bleibt die Frage nach den Gefahren einer solchen Meinungsbildung. Zuerst könnten Ergebnisse natürlich manipuliert werden. Immerhin geht es vor allem um die Interessen der Auftraggeber von Umfragen. Darüber hinaus können schon die Gestaltung von Umfragen und ihre genaue Fragestellung den Aussagegehalt beeinflussen. Drittens besteht keine Garantie, dass die Beteiligung an Umfragen auch wirklich zu einer Mitbestimmung führt.
Dennoch finde ich trotz aller Bedenken den Gedanken charmant, unsere Demokratie durch eine große Community, die sich an Umfragen beteilligt und selbst Umfragen initiiert, zu bereichern und im besten Fall wieder funktionsfähig zu machen. Deshalb gebe ich diesem Ansatz eine Chance und werde ihn mir neugierig-kritisch anschauen. Vielleicht haben Sie Interesse, mich dabei zu begleiten.
[image error] ');
Published on October 14, 2015 02:14
October 13, 2015
Teilen wir uns die Welt, wie jeder sie braucht

Wenn dem so ist - und ich stimme Han mit einem Blick auf den Buchmarkt zu - wo ist dann die Bruchstelle, wo die Vision von Künstlern, wo die Utopie zur Veränderung?
Es fehlen in unserer Zeit die großen gesellschaftlichen Entwürfe. Nur ein Gedanke ist weit verbreitet: Besitzstandswahrung.
Shareconomy kann zur Shareworld führen
Vielleicht hilft uns die Wirtschaft aus dieser Misere. Ein Trend ist dort die sogenannte "Share Economy“, also das gemeinsame Nutzen von Gütern, wie zum Beispiel Autos oder Musik. Produkte werden nicht mehr wie früher gekauft, sondern nur für die Zeit der tatsächlichen Nutzung überlassen. Die Deutsche Messe AG hat dafür den eingängigen Begriff der „Shareconomy“ geprägt.
Wenn wir diesen Ansatz mit dem Flüchtlingsstrom verbinden, der gerade zu heftigen Diskussionen in Europa führt, haben wir möglicherweise eine neue große Utopie: Teilen wir uns die Welt, wie jeder sie braucht.
Machen wir uns auf den Weg
Vielleicht möchte ich mich ein Jahr in ein Kloster in Nepal zurückziehen und anschließend in Australien arbeiten, um Erfahrungen zu sammeln. Kein Problem, mein Arbeitsplatz in Deutschland wird in dieser Zeit von anderen Menschen genutzt und ich kann wieder voll einsteigen, sobald ich zurück bin. So könnten interessante und gewollte Wanderungsströme entstehen, die zu einem enormen Austausch von Wissen und zu tiefgreifenden sozialen Kontakten führen. Die Menschen lernen nach und nach, was sie aneinander haben, Vorurteile und Ängste werden abgebaut.
Wie jede Utopie, ist dieser Ansatz natürlich sehr weit von der Realität entfernt. Aber er ist ein lohnendes Ziel. Wir sollten uns dorthin auf den Weg machen.
Lassen wir Leidenschaft und Liebe wieder zu
Der Kunst fällt dabei unter anderem die Rolle zu, Diskussionen anzustoßen und zu begleiten - laut, heftig, mit Ecken und Kanten, verletzend und verletzlich. Wir brauchen keine Kulturindustrie, sondern Künstler, die um des Ausdrucks willens nicht vor Skandalen zurückschrecken - und nicht wohl kalkulierte Skandälchen nur wegen der Publicity und dem Marketingeffekt inszenieren. Künstler müssen ihrer Bestimmung wieder gerecht werden, Vordenker der Gesellschaft zu sein und sich das Recht herausnehmen, dabei auch gelegentlich auf die schiefe Bahn zu geraten. Wir brauchen wieder Wert, für die Menschen bereit sind, auf Barrikaden zu gehen. Oder um auf die philosophischen zu Beginn des Textes zurückzukommen: Wir müssen Leidenschaft und Liebe wieder zulassen, selbst wenn wir die eine oder andere Verletzung davontragen.
Published on October 13, 2015 04:59
October 12, 2015
Die kulturelle Vielfalt unserer Welt

Doch steht nicht jeder von uns auf den Schultern von Riesen? All unser Wissen baut auf einer langen Folge von Generationen auf, die jede für sich ihren Teil zum heutigen Stand beigetragen hat. Entwicklung ist das Ergebnis von vielen verschiedenen Beiträgen, von Erfolgen und Misserfolgen, Versuchen, von Scheitern und von Leistungen. Ganz abgesehen von der Vererbung und unserer genetischen Verbindung zu einem Großteil der Menschheit, bis zurück zu bereits ausgestorbenen Menschenarten.
Andererseis müssen wir gar nicht soweit zurückblicken. Auch in unserer kurzen Lebensspanne gibt es Menschen, auf deren Schultern wir uns empor schwingen. Manche von ihnen kennen wir sehr gut, andere vielleicht auch nicht.
Ein Schriftsteller kann geprägt sein von Büchern, die er in seiner Jugend gelesen hat oder im späteren Leben. Von Lesungen, auf denen er mit Kollegen ins Gespräch gekommen ist. Aber auch von einer zufälligen Begegnung im Bus, bei dem sein Sitznachbar einen Satz gesagt hat, der ihm nie mehr aus dem Sinn ging. Ganz zu schweigen von Freunden und Bekannten, Ehepartner und engen Vertrauten.
Wenn wir neugierig mit offenen Augen und Ohren durch unser Leben gehen, können wir mit sehr vielen Menschen Informationen und Emotionen teilen. Wir können diesen Austausch für unser eigenes Denken, unsere Projekte und Leidenschaften, sogar für unsere Beziehungen nutzen. Es liegt eine Chance darin, mit möglichst vielen Menschen zusammenzukommen, die kulturelle Vielfalt unserer Welt für uns zu entdecken.
Ab und zu sollten wir dabei zurückblicken, um uns bei denen zu bedanken, auf deren Schultern wir stehen. Unsere Vorfahren und alte Schulfreunde vielleicht, möglicherweise Vorbilder und frühere Lehrer, ganz bestimmt aber bei den Menschen, mit denen wir regelmäßig zusammen sind.
Published on October 12, 2015 08:57
October 10, 2015
Utopie gegen Schreibblockade

An den vergangenen beiden Tagen hatte ich wieder die Gelegenheit dazu. Ich habe mir jeweils Bücher einpacken lassen, von zwei verschiedenen Mitarbeiterinnen einer Buchhandlung bei mir um die Ecke. Was soll ich sagen? Die Grundmaterialien wie Papier und Schleife waren identisch, das Ergebnis jedoch ein vollkommen anderes. Beide Verpackungen sahen auf ihre Weise gut aus und waren doch so unterschiedlich, wie die Frauen, die sie ausgeführt haben. Selbst das Einpacken von Büchern scheint also eine Frage der Persönlichkeit zu sein. Sagt da das Schreiben, angefangen bei der Themenwahl über die verwendeten Worte bis hin zum Stil nicht wirklich alles über den Schriftsteller?
Also keine Ausreden mehr. Wir geben uns unseren Lesern hin mit Haut und Haaren und wer will, kann uns ziemlich deutlich zwischen den Zeilen finden. Selbst wenn wir uns verstecken hinter schönen Worten und erfundenen Handlungen - auch darin findet man uns wieder.
Aber, liebe Leser, freut euch nicht zu früh: Was sagt die Auswahl von Büchern über euch aus, was eure Fragen auf einer Lesung? Und eure Bewertungen und Empfehlungen?
Wir alle verraten jeden Tag etwas über uns. Das macht uns menschlich und in gewisser Weise auch liebenswert. Wir verraten und damit die kleinen Symbole, mit denen wir uns verständigen und emotional annähern.
Weshalb sonst habe ich die beiden Verkäuferinnen angestrahlt und mich für die wirklich hübschen Verpackungen bedankt. So kommen wir von Mensch zu Mensch in Kontakt, so entstehen Freundschaften. Das ist auch der Grund, weshalb wir Liebesschriftsteller haben, die wir immer wieder lesen: Wir meinen sie zu kennen und wir verstehen ihr Sprache, kennen ihre Symbole.
Deshalb mögen viele Menschen keine Veränderungen - sie ersetzen vertraute Symbole durch neue. Das führt zu einer Neuordnung, die niemand mag, der seinen Platz gefunden hatte.
Diese einfache Erkenntnis erklärt übrigens auch, weshalb Schriftsteller ein Genre, in dem sie Erfolg haben und einen Stil, der bei ihren Lesern ankommt, selten verlassen, um mit Sprache und Inhalt zu experimentieren. Sie ziehen den sicheren Umsatz neuen Erkenntnissen vor. Wer könnte es ihnen verdenken.
Doch um mit einer Utopie zu enden: Wäre es nicht wunderbar, wenn wir alle den kleinen Aufmerksamkeiten um uns herum mehr Achtsamkeit entgegenbringen würden - wie den liebevollen Verpackungen, die wir in vielen Geschäften erhalten?
Meine Schreibblockade habe ich jedenfalls - eine Ironie an sich - mit diesen Gedanken hinweg geschrieben.
Published on October 10, 2015 06:14
October 9, 2015
Salsa im Dreivierteltakt

Eine Gruppe Singles teilte mir eine Tanzpartnerin zu. Auf der Bühne standen zwei Tanzlehrer, die den Salsa-Schritt vormachten. Die Frau an meiner linken Seite packte beherzt zu und versuchte sich nach Anleitung zu bewegen. Ich machte mit - aus reicher Notwehr. Denn mit jedem meiner Schritte wich ich einem Tritt von ihr aus. Eine effektive Methode, tanzen zu lernen, dachte ich und spürte ihre Hand pötzlich schmerzhaft in meinem Gesicht, weil ich nicht aufgepasst hatte.
Uns war beiden nach kurzer Zeit klar, dass wir kein Traumpaar waren und das mit dem Salsa nicht wirklich passte. Aber die Frau hatte Witz und ohne es zu planen, schwebten wir im Dreivierteltakt durch den Raum. Zu südamerikanischen Rhythmen und zur Erheiterung aller anderen. Wir waren mittendrin und es machte Spaß.
Irgendwann setzten wir uns erschöpft an die Bar und erzählten uns aus unseren Leben. Ich fragte sie nicht nach ihrer Telefonnummer und sie nicht nach meiner. Es war ein Abend ohne Wiederkehr. das war uns beiden klar. Zum Abschied umarmten wir uns und gaben uns einen sanften Kuss auf die Wange.
Es war eine dieser Begegnungen, die mich mein Leben lang begleiten. Ich habe ihr Gesicht vor Augen, ihr Lächeln und werde es niemals vergessen.
Als ich den Club verließ und nach Hause fuhr, war ich erfüllt von einer unbestimmten Liebe. Nicht zu dieser einen Frau, sondern zu einem Leben, das eine solche Begegnung ermöglichte. Und ich weiß, das einer meiner Romane mit solch einer Szene beginnen wird.
Published on October 09, 2015 07:00
October 8, 2015
Schreiben in unruhigen Zeiten

Im Moment scheint nicht die Zeit für ein ruhigeres Buch zu sein, das ich eigentlich schreiben wollte. Es ist nicht ruhig in mir und um mich herum. Im Gegenteil: Es brodelt überall. Da Schreiben aber nichts anderes ist, als eine Reaktion auf äußere und innere Befindlichkeiten, wird der nächste Roman wieder ein Thriller voller Spannung und Emotionen.
Der wichtige erste Satz ist bereits zu Papier gebracht und ich stecke mitten in der Recherche. Es wird nicht ganz einfach werden, den richtigen Stil und eine angemessene Sprache zu finden. Wahrscheinlich werde ich vor allem zu Beginn vieles mehrmals neu schreiben müssen. Aber die Herausforderungen führen letztlich zu einem interessanten Buch. Sie sind schon beim Schreiben eine Quelle der Inspiration.
Published on October 08, 2015 03:26
October 7, 2015
Drei Tipps für Buchbewertungen

Sachlich schreiben
Ganz wichtig. Weder mit Verrissen, noch mit Lobhudelei kann ich wirklich etwas anfangen. Sachliche Bewertungen bringen mich weiter, indem sie ausgewogen auf Stärken und Schwächen meiner Bücher hinweisen. So kann ich meinen Stil weiterentwickeln und mich ständig verbessern. Bei Bewertungen geht es nicht darum, es einem Autor mal so richtig zu zeigen, sondern ihm die Chance der Lesersicht zu geben.
Ernsthaft bewerten
Positive Bewertungen aus Gefälligkeit nützen nichts. Ich bin an einer ehrlichen Meinung interessiert. Die ist eine viel glaubwürdigere Werbung für ein Buch. Dazu gehört, Kritik und Lob zu belegen. Weshalb hat etwas gefallen oder auch nicht? Gibt es dazu Textbeispiele? An welcher Stelle ist der Leser ausgestiegen oder was war besonders spannend? Wer eine Bewertung schreibt, sollte dabei seine Verantwortung gegenüber dem Autor und anderen Lesern wahrnehmen.
Nicht von Autoren beeinflussen lassen
Ich bekommen immer wieder mit, das Autoren sich über ihrer Meinung nach schlechte Bewertungen aufregen. Zu Unrecht, solange Leser bei ihrer Kritik auf die beiden ersten Punkte achten. Eine sachliche und ernsthafte Bewertung bringt mich voran, auch wenn ich vielleicht nur einen Stern, statt der erwünschten fünf Sterne bekommen. Deshalb sollte sich kein Leser bei seiner ehrlichen Bewertung von Autoren beeinflussen lassen.
Wer diese drei Punkte beachtet, schreibt Bewertungen, die Autoren und Lesern etwas bringen. Niemand sollte sich vor guten oder schlechten Bewertungen scheuen, solange sie seine ehrliche Meinung sind und nicht aus anderen Beweggründen zustande kommen. Wichtig sind auch dabei der grundsätzlich offene Umgang miteinander und der eigene Stil.
Ich komme übrigens auch gerne mit Lesern über meine Bücher ins Gespräch. Zum Beispiel per Mail.
Published on October 07, 2015 02:24
October 6, 2015
Nervosität frisst Konzentration

Heute ist wieder so ein Tag und deshalb sitze ich jetzt inzwischen auch schon fünf Stunden an diesem Post.
Ich vermute, es geht vielen Menschen ähnlich wie mir: Nervosität frisst Konzentration. Die daraus erwachsende Unzufriedenheit schafft noch mehr Nervosität. Deshalb teile ich meine besten persönlichen Tipps, um hochgradig gesteigerte Nervosität - woher sie auch kommen mag - in den Griff zu bekommen (nicht nur für Autoren geeignet):
Spazierengehen
Das wirkt immer bei mir. Frische Luft und eine ruhige Landschaft machen den Kopf frei, fangen die Gedanken wieder ein und lösen meist sogar den Grund meiner Nervosität. Doch nicht immer ist Zeit für einen Spaziergang oder es fehlt die richtige Umgebung.
Tee kochen
Ein warmer Tee schafft Wohlbehagen - besonders natürlich in der kalten Jahreszeit. Allein schon die Kanne und eine dampfende Tasse lassen mich oft wieder Ruhe finden. Ich verbinde damit Gemütlichkeit und Entspannung. Umso besser gehen mir meine Aufgaben mit einem Tee von der Hand.
Einen Brief schreiben
Wenn nichts mehr hilft, greife ich zu Stift und Papier. Ganz altmodisch von Hand einen Brief zu schreiben ist für mich eine gute Verbindung von Körper und Geist. Ich spüre, wie die Gedanken durch meinen Arm zum Stift und auf das Papier fließen. Außerdem ist da noch der kleine Weg zum Briefkasten, der eine ähnliche Wirkung wie ein Spaziergang hat.
Lernen
Meine Gedanken auf sinnvolle Aktivitäten zu lenken, die mich gleichzeitig von meiner Nervosität ablenken, ist ein vorzügliches Mittel zur Entspannung. So lerne ich zum Beispiel gerade einiges über Social Media Marketing hinzu und neue Wege der Vermarktung.
Eine Kerze anzünden
Nicht nur in der dunklen Jahreszeit ist die Flamme einer Kerze für mich beruhigend. Ich kann minuntenlang hineinsehen. Meine Gedanken laufen in der Zeit wieder zusammen und neuerliche Konzentration stellt sich fast von alleine ein.
Natürlich gibt es auch einiges, dass mich überhaupt nicht beruhigt, wenn ich extrem nervös bin. Dazu gehören zum Beispiel Lesen, Essen, Filme anschauen und mich mit den alltäglichen Dingen des Lebens beschäftigen.
Für jeden ist das unterschiedlich und so muss jeder die Nischen finden, in die er sich mit seiner Nervosität zurückziehen kann, um ruhig, entspannt und konzentriert wieder herauszukommen.
Published on October 06, 2015 04:03
October 5, 2015
Kunst nach Businessplan

Ich gehe bei sonnigem Herbstwetter spazieren und führe Selbstgespräche. Sicher, auch Künstler müssen Geld verdienen, um zu leben. Aber ihre Werke sind keine normalen Produkte - oder sollten es zumindest nicht sein. Gute Kunst ist wegweisend für ihre Zeit oder geht ihr vielleicht sogar voraus. Sie verunsichert die Menschen, gibt ihnen gleichzeitig Halt und Hoffnung. Sie richtet ihren Blick gleichermaßen auf das Schreckliche und Schöne dieser Welt - und oft auch über diese Welt hinaus.
Wenn künstlerische Arbeiten auf den Markt ausgerichtet werden, verharren sie im Mainstream. Denn die meisten Menschen möchten hören, sehen und lesen, was sie kennen, gewohnt sind, was sie unterhält und wenig Engagement von ihnen selbst fordert. Künstler sind dann nicht mehr unbequem, sondern werden zu Geschäftsleuten, die ihren Kunden gefällig sind. Geht es nur noch um Kundenzufriedenheit, wird jede Kunst zu einem nichtssagenden, austauschbaren Produkt.
Einige Passanten schauen sich nach mir um. Sie tuscheln über mich und finden mich seltsam. Gut, denke ich, Künstler sollten speziell sein. Nicht als Selbstzweck, sondern weil sie nicht unbedingt gesellschaftskonform denken und auftreten. Sie sollten für einen anderen, vielleicht neuen Blick auf die Welt stehen. Dafür gibt es nicht unbedingt sofort einen Markt, aber es lohnt sich, Menschen nach und nach davon zu überzeugen.
Wenn Künstler also als Unternehmer auftreten, dann sollten sie ihre eigene Person und nicht ihre Kunst vermarkten. Wofür steht ein Künstler, wer ist er, was denkt und will er? Darum sollte es gehen, um so auf seine Werke aufmerksam zu machen. Kunst ist persönlich und nicht unabhängig von Künstlern als Menschen. Der Künstler und seine Kunst gehören untrennbar zusammen. Es geht nicht um Personenkult, sondern um ein Gesamtkunstwerk aus dem Menschen und seinen Ideen.
Ich gehe zurück und bin froh, dass ich kein Künstler-Unternehmer sein muss. Meine Bücher werden gelesen oder auch nicht - aber ich möchte nicht einen bestimmten Markt bedienen, an den ich mich anpassen muss. Ich schreibe einfach und wenn meine Texte jemandem etwas sagen, wird er sie lesen. Natürlich werde ich Werbung für mich und meine Bücher machen, kein Frage, aber ich schreibe auch in Zukunft, wie mir der Schnabel gewachsen ist - und nicht nach Businessplan.
Published on October 05, 2015 04:07