David Jonathan's Blog, page 2
December 12, 2016
Kurze Texte für Freunde schreiben
Um anderen Menschen eine Freude zu machen, kann man ihnen einen kurzen Text schreiben. Es ist einfach eine kleine Aufmerksamkeit für Menschen, die einem am Herzen liegen. Gerade zu Feierlichkeiten, wie einem Geburtstag oder einer Hochzeit bietet es sich an jemanden mit netten Worten zu beschenken. Beispielsweise könnte man ihnen eine Karte schreiben, mit einer liebevollen Nachricht. Aber auch, wenn man selber feiert, kann man seine Gäste mit einem stilvollen Text auf der Einladungskarte zu sich einladen. Gestalten lassen sich die Karten ganz einfach online auf karten-Paradies.de. Dabei kann man auch Bilder mit in die Karte integrieren. Ein entscheidender Vorteil von Bildern ist es, dass sie viel schneller verarbeitet werden als Texte. Aus diesem Grund hilft ein passendes Bild sehr gut bei der erfolgreichen Übermittlung von Informationen.
Weniger ist mehrIm Allgemeinen sollte ein Text eher kurz gehalten sein. Versuchen Sie mit möglichst wenig Worten Ihre Botschaft zu übermitteln. Je mehr man schreibt desto schwieriger wird es für den Leser die Kernbotschaft zu erfassen. Viele neigen auch dazu, sehr komplizierte und lange, verschachtelte Sätze zu schreiben. Am Ende des Satzes hat man dann schon wieder den Anfang vergessen und damit wird der Text eher schwer verständlich. Allerdings erhält ein Text auch einen Rhythmus, wenn sich kurze und etwas längere Sätze abwechseln. Es sollten eben nur nicht zu lange Sätze sein und mehr kürzere als lange Sätze vorhanden sein.
Genau wie bei den Sätzen kann man auch eher kürzere Wörter benutzen. Ein Beispiel wäre Technik anstatt von Technologie zu verwenden. Beide Wörter haben eine ähnliche Bedeutung, aber haben eine unterschiedliche Silbenanzahl. Des Weiteren sollte man keine Fremdwörter verwenden. Es sei denn man weiß, dass der Empfänger das Wort versteht. Lieber sollte man auf einfach verständliche Wörter setzen.
Für wen ist der Text?Je nach dem für wen man einen Text schreibt, kann man verschiedene Schwerpunkte setzten. Beispielsweise kann ein Text für die Großmutter ein wenig stilvoller sein, wohingegen bei Jüngeren ein eher umgangssprachlich verfasster Text mit einfachen Wörtern besser ankommt. Weiß man, dass der Empfänger einen ähnlichen Humor wie man selbst hat, kann man auch einen lustigen Spruch einbringen. Das lockert den gesamten Text ein wenig auf und bereitet dem Empfänger umso mehr Freude.
Egal an wen man schreibt, in jedem Fall macht eine persönliche Ansprache ein Text viel attraktiver. Durch die direkte Ansprache fühlt man sich als Leser mehr angesprochen. Ebenso sollte man unter den Text seinen Namen schreiben bzw. selbst unterschreiben. Damit der Empfänger auch weiß von wem der Text stammt.
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Weniger ist mehrIm Allgemeinen sollte ein Text eher kurz gehalten sein. Versuchen Sie mit möglichst wenig Worten Ihre Botschaft zu übermitteln. Je mehr man schreibt desto schwieriger wird es für den Leser die Kernbotschaft zu erfassen. Viele neigen auch dazu, sehr komplizierte und lange, verschachtelte Sätze zu schreiben. Am Ende des Satzes hat man dann schon wieder den Anfang vergessen und damit wird der Text eher schwer verständlich. Allerdings erhält ein Text auch einen Rhythmus, wenn sich kurze und etwas längere Sätze abwechseln. Es sollten eben nur nicht zu lange Sätze sein und mehr kürzere als lange Sätze vorhanden sein.
Genau wie bei den Sätzen kann man auch eher kürzere Wörter benutzen. Ein Beispiel wäre Technik anstatt von Technologie zu verwenden. Beide Wörter haben eine ähnliche Bedeutung, aber haben eine unterschiedliche Silbenanzahl. Des Weiteren sollte man keine Fremdwörter verwenden. Es sei denn man weiß, dass der Empfänger das Wort versteht. Lieber sollte man auf einfach verständliche Wörter setzen.
Für wen ist der Text?Je nach dem für wen man einen Text schreibt, kann man verschiedene Schwerpunkte setzten. Beispielsweise kann ein Text für die Großmutter ein wenig stilvoller sein, wohingegen bei Jüngeren ein eher umgangssprachlich verfasster Text mit einfachen Wörtern besser ankommt. Weiß man, dass der Empfänger einen ähnlichen Humor wie man selbst hat, kann man auch einen lustigen Spruch einbringen. Das lockert den gesamten Text ein wenig auf und bereitet dem Empfänger umso mehr Freude.
Egal an wen man schreibt, in jedem Fall macht eine persönliche Ansprache ein Text viel attraktiver. Durch die direkte Ansprache fühlt man sich als Leser mehr angesprochen. Ebenso sollte man unter den Text seinen Namen schreiben bzw. selbst unterschreiben. Damit der Empfänger auch weiß von wem der Text stammt.
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Published on December 12, 2016 07:21
November 27, 2016
Kunst muss wieder Neuland betreten

Wie auch immer: Wir stochern herum in unserer Gegenwart und hoffen das Beste. Wenn das so ist, können wir auch groß denken, können auf den Putz hauen und sehen, was passiert. Nur unser Sicherheitsdenken spricht dagegen, die bloße Tatsache dass wir uns in unserer Haut und unserem Leben wohlfühlen wollen. Bleibt die Frage: Weshalb fühlen wir uns nicht besonders wohl wenn wir etwas bewegen und die Grenzen unserer Gegenwart aufbrechen?Zeit des gesellschaftlichen MittelmaßesWer könnte das besser als Künstler? Doch die Gegenwartsliteratur ist größtenteils angepasst und langweilig. Heutzutage geht es nicht um Gesellschaftskritik und revolutionäre Konzepte, sondern darum, den Mainstream Geschmack der Leser zu treffen. Die Währung für Schriftsteller ist nicht die Idee, sondern es sind die Downloadzahlen ihrer Bücher. Kunst ist heute mehr denn je zum Geschäft geworden, dem sich neue Ansätze unterordnen.
Warum ist das so? Weil inzwischen so gut wie jeder veröffentlichen kann. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Qualität der Werke, denn wie wir aus der Statistik wissen, heben sich die Spitzen (also besonders gut und besonders schlecht) gegenseitig auf und es bleibt das Mittelmaß. Durch die Veränderungen in der Medienwelt geht das Korrektiv der Verlage immer mehr verloren. Unser Jahrhundert könnte als die Zeit des gesellschaftlichen Wohlstandes und Mittelmaßes in die Geschichte eingehen. Aber das ist natürlich nur eine in die Zukunft gerichtete Vermutung.
Gefragt sind Originalität und ExperimenteNatürlich profitiere auch ich von all den neuen Möglichkeiten des Selfpublishings. Es ist wunderbar, ohne jede Beschränkung schreiben und veröffentlichen zu können. Doch daraus ergibt sich auch eine große Verantwortung für jeden Künstler. Die Verantwortung, seine literarische Qualität immer wieder in Frage zu stellen und sich mit jedem neuen Buch weiterzuentwickeln. Leider machen viele Autoren eher den Eindruck, nach einer Nische zu suchen, in der sie möglichst viele Bücher unabhängig von einem ernsthaften Anspruch verkaufen können. Mittlerweile konnte ich viele Schreiber beobachten, die ambitioniert angefangen haben, jetzt aber nur noch „Groschenheft“-Niveau produzieren. Denn sowohl von den einschlägigen Plattformen, als auch von den Lesern werden Massenproduktion und Konformität belohnt. Originalität und Experimente dagegen werden oft durch Missachtung abgestraft.
Ich halte dies für eine gefährlich Entwicklung. Kunst braucht Raum für ungewöhnliche Ideen und Grenzüberschreitungen. Doch in unserer Gesellschaft ist dieser Raum derzeit kaum vorhanden. Es fehlt an Neugier und Waghalsigkeit. Übrigens nicht nur in Kunst und Kultur, sondern nach meiner Beobachtung überall in der Gesellschaft. Doch sollten Künstler besonders prädestiniert sein, voranzugehen und als Avantgarde neue Ideen in die Gesellschaft hineinzutragen. Wir brauchen neue Ansätze, wir brauchen eine neue Kunst. Umso mehr, als augenblicklich vollkommen neue gesellschaftliche Aufgaben vor uns liegen, die wir nicht mit den alten Lösungsansätzen bewältigen werden.
Die Kunst muss wieder voranschreiten, sie muss Neuland betreten und alle dafür begeistern.
Published on November 27, 2016 05:17
November 13, 2016
Zwischen Menschlichkeit und Ausgrenzung

Ein Blick in unsere persönliche UmgebungWir stehen gesellschaftlich wieder einmal an der Schwelle zwischen Menschlichkeit und Ausgrenzung, zwischen Freiheit und Gruppenzwang. Die Gesellschaft, wie wir sie seit Jahrzehnten kennen, stößt an ihre Grenze. Wir müssen uns entscheiden. Nichts anderes zeigt die Wahl in den Vereinigten Staaten. Die Bürger dort haben sich entschieden und sie vertrauen den einfachen Worten und Lösungen, die sie vermeintlich am wenigsten selbst betreffen. Letztlich haben sie für sich und gegen andere Menschen gestimmt.
Ich glaube nicht an einen solchen Weg. Ein Blick in unsere persönlich nächste Umgebung hilft auch hier, Klarheit zu gewinnen: Überall, wo Menschen ausgegrenzt oder in Verhaltensmuster gezwängt werden, entsteht Unfrieden. Familien, Vereine und Gruppen brechen über solches Verhalten auseinander. Jeder kennt vermutlich entsprechende Beispiele.
Nicht ein Wahltag zählt, sondern das eigene Verhalten an jedem TagWas wir also vor allem von der Wahl in den Vereinigten Staaten lernen können ist, in unserer eigenen kleinen Welt genauer hinzuschauen. Die Schwierigkeiten, die wir hier sehen, sind meist symptomatisch für das ganze Land. Setzen wir bei uns selbst, in unseren Familien und privaten Gruppen an, die Stimmung zu verändern, sprechen wir mit Freunden und Bekannten, von denen wir wissen, dass sie sich in ihrem Denken allmählich radikalisieren, schauen wir diesmal nicht weg, wenn Menschen neben uns aufgrund der Stimmung in unserem Land Schwierigkeiten haben.
Wir sollten nicht vergessen: Es ist die Verantwortung jedes Einzelnen, ob auch bei uns einfache Worte und populistische Lösungen in Zukunft eine Chance haben werden. Nicht nur an einem Wahltag, sondern bei jeder Handlung und in jedem Gespräch, angefangen in der eigenen Familie. Denn was wir dort akzeptieren und tolerieren, sind wir oft auch bereit, gesellschaftlich hinzunehmen oder sogar zu unterstützen.
Published on November 13, 2016 06:31
October 29, 2016
Humor - in Worten eingefangen und konserviert

Umgekehrt bin ich verwundert, welche Passagen Leser in meinen Büchern lustig finden. Aber da Humor häufig überraschend funktioniert, kann ich bei meinen eigenen Texten sowieso nur schwer beurteilen, ob manche Stellen lustig sind, weil mich natürlich nur wenig überrascht. Doch muss ich zugeben, dass ich manchmal beim Schreiben lachen muss, dann vor allem, wenn ich mir Szenen bildlich vorstelle und ihren Ablauf konstruiere. Ich hoffe immer, dass ich den Humor mit meinem Worten für die Leser einfangen und konservieren kann.
Manchmal gelingt es mir tatsächlich, bewusst humorvoll zu Schreiben
Es gibt keine Regeln für das Schreiben lustiger Texte. Jedenfalls sind mir keine bekannt, die wirklich funktionieren. Sicher, Zeitverzögerung führt gegebenenfalls zu lustigen Situationen, vor allem, wenn die Leser bereits mehr wissen oder ahnen, als die Protagonisten. Oder im Gegenteil Überraschungseffekte, die allerdings auch zu Spannung und Aufregung beitragen können. Absurde oder überzogene Situationen können ebenfalls lustig sein.
Doch ganz ehrlich, es gibt nur einen einzigen guten Rat zum Schreiben humoristischer Situationen: Lasst es einfach geschehen. Jede gute Geschichte beinhaltet zwangsläufig auch lustige Wendungen. Kein Autor sollte versuchen, sie auf Gedeih und Verderb lustig oder noch lustiger schreiben zu wollen. Beschreibt einfach - und wenn es eine wirklich lustige Situation ist, wird eine humoristische Beschreibung gelingen, ansonsten nicht.
Ich jedenfalls lasse mich gerne vom eigenen Schreiben überraschen und bin immer wieder gespannt, an welchen Stellen meine Leser lachen und verfolge neugierig, ob es vielleicht sogar einen gewissen Trend gibt. So lerne ich immer besser, mit Humor umzugehen und manchmal gelingt es mir mit diesem Wissen tatsächlich, bewusst lustig zu Schreiben - und zwar so, dass es funktioniert ;-))
Published on October 29, 2016 07:38
October 7, 2016
Die Schlüssel der Kunst

Die Menschen hungern nach etwas, das sie nicht sehen und nicht haben können. Künstler geben es ihnen zu einem verhältnismäßig niedrigen Preis. Es ist das Eintrittsgeld in eine andere Welt. Doch wenn die Flucht gelingt, wirklich gelingt, bezahlt das Publikum später mit unstillbarer Sehnsucht und unter umständen einem von Grund auf veränderten Leben.Künstler und ihr Publikum teilen ein LebensgefühlSo wird die Flucht manchmal zu einem Weg und ein Buch, ein Film, ein Bild, ein Stück Musik zu einem Wegweiser. Aus Gedanken entstehen Handlungen und für einen Moment ist Kunst nicht Fiktion, sondern magische Wirklichkeit.
Kunst öffnet Türen: mit dem Schlüssel des Geistes und dem Schlüssel des Herzens. Sie ist manchmal im Schweren beheimatet und ein andermal schwebt sie leicht durch die Lüfte. Ein einziges Bild kann tausend Augen öffnen, ein einziges Buch tausend Herzen entflammen. Was als Flucht aus der eigenen Realität beginnt, wird möglicherweise zu einer neuen Heimat.
Plötzlich teilen Künstler und ihr Publikum ein Lebensgefühl und ihre Flucht endet mit einem Verstehen, einem Ankommen. Das ist der Augenblick, in dem Kunst nicht nur die Welt beschreibt, sondern die Welt ist.
Published on October 07, 2016 08:14
October 5, 2016
Wir biegen uns die Welt zurecht

Kunst ist nicht das Abbild des wirklichen Lebens. Obwohl sie unsere Gedanken und Vorstellungen widerspiegelt, ist sie doch ein Konstrukt oft überbordender Fantasie, die Verknüpfungen herstellt, die real nicht oder noch nicht möglich sind. Die weitestgehenden Beispiele sind Fantasie und Science Fiction. Doch auch in wirklichkeitsnahen Büchern, Filmen oder Bildern werden Tatsachen durch Stilisierungen ersetzt. Kunst erschafft eine eigene Welt, die sich bestenfalls an das, was wir die Welt nennen, anlehnt.
Wir biegen uns die Welt mit Kunst zurecht. Die Guten sind gut und die Bösen böse - doch meist ist jeder gerade noch sympathisch genug, dass sich das Publikum mit allen Figuren identifizieren kann. Denn Kunst erschafft eine idealtypische Welt. Sonst würden die ausgedachten Geschichten auch nicht funktionieren. Gerade im Theaterbereich gab es deshalb immer wieder Experimente, um dem Publikum deutlich zu machen, dass es nur einem Stück beiwohnt und keiner wahren Geschichte. Doch es stellte sich heraus, dass die Zuschauer abtauchen möchten in eine andere Welt, um ihrem Alltag zu entfliehen. Kunst ist eben auch Flucht.Kunst ist nicht zweckfreiVor allem ist aber Kunst auch ein Zaubertrick, pure Magie. Manchmal hebt sich allerdings der Vorhang für einen kurzen Moment und lässt das Publikum den Trick erkennen. Etwa, wenn die Schneeflocken auf dem Hut einer Figur im Film nicht schmelzen, auch wenn er ein warmes Zimmer betritt. Oder wenn sich ein Schauspieler auf der Bühne verspricht. Auch Rechtschreibfehler in einem Roman können Leser vollkommen aus dem Konzept bringen.
Doch grundsätzlich ist das Konzept des Idealtypischen richtig für das Konstrukt Kunst. In einer künstlichen Welt sind die Regeln eben andere und der Blick von Künstler und Publikum wie mit einer Lupe. Wir sehen genauer hin, erkennen mehr, weil wir Außenstehende sind. Kunst holt das Leben für uns ganz nah heran - und das leistet sie nur, weil sie sich auf das Wesentliche beschränkt. Nur, was zur Handlung beiträgt, wird beschrieben. Das Leben findet in der Kunst zwar nicht auf geraden, aber zumindest auf überschaubaren Wegen statt, mit einer begrenzten Anzahl von Möglichkeiten. Deshalb müssen diese Möglichkeiten vom Künstler idealtypisch ausgewählt werden. Die Landschaft auf einem Gemälde ist vielleicht nicht so, wie wir sie sehen würden, aber sie ist schön und beeindruckt uns. Sie regt zum Betrachten und Nachdenken an. Kunst ist nicht zweckfrei: sie will unterhalten und analysieren, aufrütteln und deutlich machen. Sie stößt uns mit der Nase auf Gegebenheiten, die wir vielleicht in unserem eigenen Leben wieder erkennen. Dann sind wir darauf vorbereitet, dass die Wirklichkeit nicht idealtypisch ist - aber sich manchmal auch zurechtbiegen lässt.
Published on October 05, 2016 04:36
October 2, 2016
Wie Sonne und Schatten

Trotzdem sind Leben und Kunst sind keine Gegensätze, sie bedingen sich wie Sonne und Schatten. Gibt es auf dieser Welt etwas extremeres als Leben? Nein. Leben ist das Extremste, das diese Welt je hervorgebracht hat. Es ist extremer, als Vulkanausbrüche, Erdbeben und andere Naturerscheinungen. Weil es so extrem ist, versuchen viele Menschen, es in einen festen Rahmen zu pressen. Einem Rahmen, der Überraschungen ausschließt und Unannehmlichkeiten. Sie ziehen ein langweiliges, gefühlsarmes Leben dem Extrem vor, das Leben ist und sperren das eigentliche Leben damit aus. Sie leben kaum, sie glauben nur zu leben und ein Leben zu haben.Kunst schöpft das Leben ausAnders ernsthafte Künstler: Sie schöpfen das Leben in seinem Extrem aus und sprengen den Rahmen, den jede menschliche Gesellschaft vorgibt. Wozu ein Pass? Weshalb keine Drogen? Warum nicht die Gesundheit ruinieren und lichterloh brennen für die eigenen Ideen? Weshalb ein langes Leben führen, wenn auch in kurzer Zeit alles gesagt und erlebt werden kann?
Nein, Leben und Kunst sind keine Gegensätze. Kunst ist nur auch die Kunst, das Leben auszuschöpfen - bis zur Neige und nicht nur bis zur Rente. Kunst ist Leben und Leben ist Kunst. Dagegen ist die bürgerliche Gesellschaft nur ein Konstrukt, das Leben zu zähmen und aus Angst vor dem Leben und vor allem dem Tod möglichst alt zu werden. Sie ist der Bodensatz des Lebens, der Humus und Nährstoff für die Kunst. Sie verleugnet das Leben und pervertiert es. Doch darin liegt ihre Bedeutung als Gegenentwurf zum Leben und zur Kunst, die das Leben feiert.
Ernsthafte Künstler stehen für das Leben in seiner extremsten FormDie bürgerliche Gesellschaft verlacht das Leben und lässt damit erst die Kunst entstehen. Sie braucht Künstler und ihre Kunst, um überhaupt am Leben teilzuhaben, weil sie aus sich selbst heraus die Schönheit im Extrem nicht kennt, sondern ein Pseudoleben zelebriert, dem sie erst eine Bedeutung geben muss, zum Beispiel in der Idee des Nationalen.
Ernsthafte Kunst kennt keine Grenzen, sondern respektiert das Leben in all seinen Formen und Facetten. Sie ist dem Leben zugewandt. Das zeichnet Kunst vielleicht am meisten aus. Deshalb sind Künstler auch nicht lebensfremd, sondern kommen nur nicht in einer lebensfeindlichen Gesellschaft zurecht. Macht, Intrigen, Politik und Kriege sind nichts für sie. Die Instrumentarien der bürgerlichen Gesellschaft sind ihnen fremd. Sie stehen für das Leben - und das manchmal in seiner extremsten Form. Es ist nicht das Nichts, das sie inspiriert, sondern das Alles.
Published on October 02, 2016 05:26
October 1, 2016
Die Geträumten

Liebe ist alles andere, als normal. Liebe ist Absolutheit. In der Liebe findet sich das ganze Glück und der ganze Schrecken dieser Welt - zur gleichen Zeit und in aller Gewalt auf die Liebenden gerichtet. Das auszuhalten, überhaupt zu verstehen, erfordert ein großes Herz und einen scharfen Verstand.
Erleben und Erleiden der LiebeDeshalb gibt es Stellvertreter, Menschen, die eine solche Liebe erleben und erleiden, damit sie anderen davon berichten. Romeo und Julia zum Beispiel im gleichnamigen Stück von Shakespeare. Oder eben Ingeborg Bachmann und Paul Celan. Die Menschen sehnen sich nach Liebe, die meisten sind aber nicht in der Lage, sie überhaupt auszuhalten. Also träumen sie davon und erleben sie durch andere.
Der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan ist genau das: ein Erleben und Erleiden der Liebe, ein Ringen um Liebe und ein Einfangen der Gefühle mit Worten. Dabei gehen beide sowohl emotional, als auch verbal an ihre äußersten Grenzen, überschreiten sie sogar. Ingeborg Bachmann kommt später zu der Erkenntnis: Liebe wird von außen zerstört, weil die Gesellschaft wahre Liebe nicht ertragen kann und deshalb nicht duldet.
Aktuell ist der Briefwechsel jetzt, weil er von Ruth Beckermann verfilmt wurde. Die Schauspieler Anja Plaschg und Laurence Rupp lesen vor der Kamera den Briefwechsel, werden dabei und in den Pausen von der Kamera begleitet. Wie erleben sie die Emotionen, was macht die fremde Liebe mit Ihnen? Ein spannendes Experiment, das unter dem Titel „Die Geträumten“ Ende Oktober in die deutschen Kinos kommt.
Übrigens ist der Birefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan auch unter dem Titel „Herzzeit“ auch als Buch erschienen.
Published on October 01, 2016 05:27
September 30, 2016
Kunstsprache

Als ich neulich im Theater war, ist es mir wieder aufgefallen: Oft ist die Sprache nicht echt, nur von der Straße kopiert, aber nicht authentisch. Eine authentische literarische Sprache ist eine, die zu den handelnden Figuren passt. Und weil diese Figuren und ihre Geschichten erfunden sind, muss der Autor auch ihre Sprache dazu erfinden. Er mag dabei Anleihen im Alltagsgerede machen, schaut sich vielleicht den einen oder anderen Ausdruck ab - doch wenn er nicht gerade eine Biographie schreibt, sollte er damit äußerst behutsam umgehen.Literarische Sprache dient dem AusdruckViele Schriftsteller haben sich große Gedanken um die Sprache gemacht. Das ist es letztlich, was ihre Werke auszeichnet und besonders macht. Die Leser haben das Gefühl, mitten im viktorianischen England oder am Küchentisch einer Mittelklassefamilie zu sein, sie haben eine genaue Vorstellung, wie die Menschen miteinander umgehen und reden. Sie können sich die Gesellschaft dieser Menschen vorstellen und glauben, unter ihnen zu leben. Doch sie wären vermutlich enttäuscht, würde es sie wirklich in diese Kreise verschlagen. Die Bücher enthalten Kunstwelten mit einer literarischen Sprache, die sich vielleicht einer bestimmten Gesellschaft annähern, sie aber gleichzeitig idealtypisch darstellen, sie sozusagen auf die Spitze treiben. Das prägt zwar unsere Ansicht von einer Zeit oder einer Region, entspricht aber nur in Ansätzen der Realität.
Das ist auch gut so. Denn die literarische Sprache dient dem Ausdruck und schafft Atmosphäre, während die Alltagssprache zur Verständigung über alltägliche Abläufe und Gegebenheiten beiträgt. Diese unterschiedlichen Sprachen sind zwei grundverschiedene Dinge. Wer sie verwechselt, trägt zur Erheiterung bei, schafft aber weder ein Werk, noch kann er sich damit in normalen Gesprächen verständigen.
Glaubhafte Sprache, glaubhafte GeschichtenLiteratur ist in Sprache geronnenes Leben. Wir verlieren uns in ihr und sie trägt Gedanken in die Welt. Sie ist ein Paralleluniversum, das einen gewissen Einfluss auf uns ausübt. Doch sie ist durch und durch künstlich und das drückt sich zu allererst in ihrer Sprache aus. Sie unterscheidet sich von unserer - und sei es nur in Nuancen - damit sie glaubhaft ist und eine glaubhafte Geschichte erzählen kann. Wer die Alltagssprache für ein Buch oder Theaterstück verwendet, schreibt keine Literatur, sondern im besten Fall eine Reportage.
Jeder ernsthafte Schriftsteller sollte also Zeit darauf verwenden, sich Gedanken um seine künstlerische Sprache zu machen. Das ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, zu einem aussagekräftigen Werk.
Published on September 30, 2016 05:11
September 24, 2016
Das Undenkbare denken und vermitteln

Da wir nur innerhalb unseres Erfahrungshorizonts denken können und deshalb alles möglich erscheint, was wir uns vorstellen, verleiht uns Wissen Flügel. Und doch ist unser Horizont unterschiedlich weit. Es gibt Visionäre und Kleingeister. Das ärgerliche ist das mangelnde Verständnis untereinander. Wer einfach denkt, versteht das komplizierte nicht und dem Analytiker ist die Oberflächlichkeit mancher Zeitgenossen zuwider.Kunst weckt GefühleWir müssen damit leben, dass unsere jeweiligen Welten nicht Deckungsgleich sind. Wir brauchen Vermittler, die das Undenkbare denken und so darstellen, dass es möglichst viele Menschen verstehen.
Das ist die Aufgabe der Künstler. Mit ihren Mitteln machen sie Verborgenes sichtbar und wecken Verständnis, wo andere mit Reden und Diskutieren scheitern. Denn in der Kunst geht es um das darstellen und zeigen, nicht darum, Recht zu haben und zu überzeugen. Kunst weckt Gefühle in Betrachtern oder Lesern, die zu anderen Blickwinkeln, zum Nachdenken führen.
Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass Künstler nicht Vorurteile bestätigen, sondern sinnvoll verunsichern. So wie Dali mit seinen zerlaufenen Uhren oder van Gogh mit seiner Sternennacht und viele, viele andere Künstler. Es geht darum, Geschichten zu erzählen, aber diese Geschichten sollen den Erfahrungshorizont erweitern und weitertragen. Es geht darum , die die Gedankenwelt eines anderen einzutauchen und dessen Träume zu erleben. Nur so wachsen Wissen und Verständnis. Wer auf seiner Meinung beharrt, scheitert letztlich an sich selbst. Nur das Neue, die Entwicklung und Veränderung bringt Menschen voran - auch in der Kunst.
Der Surrealismus war nur ein Schritt, die Welt neu zu erklären. Heute folgt ihm eine neue Kunst, die aus unserer Zeit heraus geboren wurde. Und danach wird eine neue kommen -Schritt für Schritt, bis wir verstehen, woher wir kommen und wohin wir gehen.
Published on September 24, 2016 10:00