Sandra Florean's Blog, page 32

August 16, 2016

Buchtipp: Sabine M. Schmid und ihr "Nachtfalter"

Heute komme ich zu einem eher ungewöhnlichen Buch. Anhand des Klappentextes von Sabine M. Schmids "Das geheime Leben des Nachtfalters" konnte ich mir nicht recht etwas vorstellen, deshalb hab ich die Hamburger Autorin zu ihrem Roman befragt und dabei kam Erstaunliches heraus:



Buchtitel Das geheime Leben des Nachtfalters
Genre/Zielgruppe Mein Verleger Schemajah Schuppmann hat mir diese nicht ganz leicht zu beantwortende Frage abgenommen und mein Buch in der Rubrik ‚Philosophische Phantastik‘ verortet, ich finde, das trifft es sehr gut. Ich hatte beim Schreiben keine bestimmte Zielgruppe vor Augen und obwohl meine Heldin relativ jung ist, ist der Roman für jeden interessant, der gerne träumt und an seine Träume glaubt.
Deine Geschichte in wenigen Sätzen
Die vierzehnjährige Gerr fühlt sich eingesperrt und ratlos: Als Tochter eines Schreibers ist ihr zukünftiges Leben vorgezeichnet, entweder schafft sie es, einen passenden Ehemann zu finden und selbst Kinder großzuziehen, oder sie ergattert allerhöchstens eine Anstellung als Gouvernante. Doch Gerr glaubt fest daran, dass da noch mehr sein muss. Als sie in einem Traum, der ihr viel realer erscheint als ihr eigentliches Leben, einem jungen Gaukler begegnet und kurz darauf derselben Gauklertruppe im Wachen über den Weg läuft, entschließt sie sich kurzerhand, von zu Hause fortzulaufen und stürzt sich in das größte Abenteuer ihres Lebens. Nacht für Nacht begegnet sie im Traum dem seltsamen Jungen, über den bei den echten Gauklern niemand sprechen will. Er macht sie nachts zu seinem Lehrling in der Kunst der Magie, während Gerr sich tagsüber auf die Suche nach ihrem mysteriösen Meister und den Antworten auf all ihre Fragen macht.  So richtig kann ich mir anhand des Klappentextes nichts unter Deinem Buch vorstellen. Erzähl uns doch ein bisschen mehr.Im geheimen Leben des Nachtfalters geht es um das, was Magie wirklich ausmacht, das Erkennen des Wesens der Dinge. Und um den Mut, sich nicht von Konventionen einschränken zu lassen und herauszufinden, wer man wirklich sein kann und will. Aber in allererster Linie geht es um wahre Freundschaft, denke ich. Gerr und ihr Magier, die sich in den Träumen kennenlernen, müssen im wirklichen Leben noch einige Hürden meistern, bevor sie aufeinandertreffen können. Und am Ende wird Gerr ihren Meister auch noch einiges lehren müssen. In der Freundschaft und der Liebe geht es für mich darum, die dunklen Flecken zu sehen, die der andere selbst nicht erkennen kann, und diese dann möglichst sanft auszuleuchten, oder auch mal nicht ganz so sanft. Genau das machen die beiden, und nebenbei erleben sie das größte Abenteuer ihres Lebens!
Hast Du eine Lieblingsstelle?
„Dann folge mir jetzt tatsächlich!“, ruft er aus und verwandelt sich vor ihren Augen in eine Möwe. Gerr starrt auf ihn hinunter, verwirrt, verunsichert. Sie hat nicht die geringste Ahnung wie sie das tun soll, ihm folgen. Doch dann hört sie seine Stimme irgendwo in ihrem Kopf, so als würde er direkt in sie hineinsprechen.
>Es ist nicht schwer. Die Funktion bestimmt die Form und wir wollen fliegen. Du träumst. Warum solltest du dich nicht in einen Vogel verwandeln können? Tu es einfach!<
Gerr schließt die Augen, atmet tief durch und denkt an Schnellflügel (Anm.: eine Möwe, die im Buch eine große Rolle spielt). Sie denkt an Wind, an Äste hoch oben in den Kronen von ausladenden Laubbäumen, an die Träume, die sie als Kind oft gehabt hat, Träume mit Stürmen unter Flügeln, die sie weit hinauftrugen. Sie atmet ruhig aus und ein, ihr wird ein wenig schwindelig und dann fühlt sie sich, als hätte sie jemand an den Knöcheln gepackt und kopfüber ausgeschüttelt wie ein Kissen. Als sie die Augen wieder öffnet, kann sie dem Jungen im Schafspelz, der nun eine Möwe ist, in die Augen blicken, ohne nach unten zu schauen. Sie muss den Kopf seltsam verdrehen, um an sich selbst herunterblicken zu können, und sieht weißes Gefieder mit grauen Sprenkeln darin, Möwenfüße, Krallen an langen Vogelzehen. Sie ist eine Möwe geworden! Als sie einen Freudenschrei ausstoßen will, hört sich sie sich selbst kreischen.

Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Zum Lächeln bringen mich sehr viele Dinge, bei anderen schreie ich sogar vor Freude! Ich liebe es zum Beispiel, auf Konzerte zu gehen, vor allem düsterer Elektro und Industrial lassen mein Herz höher schlagen, ein Leben ohne Musik kann ich mir überhaupt nicht vorstellen! Ansonsten gehe ich sehr gern spazieren, gucke aufs Wasser – in Hamburg gibt es davon ja Gott sei Dank genug – und denke nach. Möwen beobachten steht auch ganz oben auf meiner Liste, da dauert es bis zum nächsten Lächeln nie lange, schließlich sind die der Schalk in Person. Und da ich vom Schreiben allein (noch) nicht leben kann, verbringe ich sehr viel Zeit in einem Hamburger Verlag, der ausschließlich auf Manga und Comics spezialisiert ist, und spreche mit vielen, vielen Menschen über unsere neuen Titel und guten alten Serien. Ich liebe Geschichten einfach, in Bild und Wort.
Du hast ja ein bewegtes Leben hinter Dir. Eines scheinen wir gemeinsam zu haben - außer, dass wir beide im Norden wohnen: mittelalterlicher Schwertkampf. Wie bist Du dazu gekommen und lebst Du dieses Hobby auch in Form von Besuch oder Präsentation auf Mittelaltermärkten?Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, zu der ich Schwerter nicht geliebt hätte, zumal ich schon sehr früh Fantasy-Fan wurde und dieser Liebe immer treu geblieben bin. Auch Kampfsport fand ich faszinierend, mir konnte man mit einem gut abgehangenen Eastern immer schon eine Freude machen. Dementsprechend ging es dann auch erst mal mit Karate los, wie bei ganz vielen anderen auch. Das historische Fechten ist ja in seiner jetzigen Form noch relativ jung, und darauf stieß ich dann auf der Mittelalterhochzeit meines Bruders: Das geliehene Langschwert, das er umgeschnallt hatte, ließ ich gefühlt den ganzen Abend nicht mehr los und die Frau des Trauzeugen – die Besitzerin des Schwertes – hat mir dann dezent den Weg zu den Gladiatores in München gewiesen, eine wundervolle Truppe!  Ich finde es gut, dass ich mir jetzt nicht mehr nur vorstellen muss, wie ein Fechtkampf sich anfühlt, vielleicht kann ich es auf die Weise ja auch besser beschreiben? Natürlich liebe ich Mittelaltermärkte, habe aber nie in Richtung Schaukampf trainiert und bin dementsprechend immer ohne Schwert und Gewandung unterwegs. Mittlerweile bin ich übrigens rückfällig geworden und zum Goju-Ryu Karate zurückgekehrt, werde aber auf jeden Fall auch öfter auf historischen Fechtseminaren zu finden sein.
Hast Du ein Lebensmotto?Oh Gott, nur eines? Da muss ich mich fürchte ich bei einem sehr geschätzten Kollegen bedienen und Oscar Wilde zitieren: „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.(ein wundervolles Zitat! - Anmerkung Sandra)
Wie bist Du zum Papierverzierer Verlag gekommen?Auf den Papierverzierer Verlag stieß ich, während ich noch als Buchhändlerin in München gearbeitet habe. Ein Kunde hatte sich Phoenix – Tochter der Asche von Ann-Kathrin Karschnick zur Ansicht bestellt, und ich habe mich sofort in dieses wundervoll gestaltete Buch verliebt. Der Kunde nahm es dann nicht mit, ich habe es mir sofort gekauft und kurz darauf den Verlag kontaktiert, in der Hoffnung, dass dort vielleicht jemand sitzt, der meinem Nachtfalter eine Chance gibt. Ich bin wahnsinnig dankbar, dass das am Ende auch tatsächlich so war!
Es wird ja viel darüber diskutiert, inwieweit ein professionelles Lektorat nötig/sinnvoll ist. Manche sind der Meinung, es ginge auch ohne, da ein Lektorat nur "den Schreibstil des Autors verändern würde". Wie stehst Du zu dem Thema?Diese Fragestellung habe ich schon von zwei Seiten aus kennengelernt: als freiberufliche Lektorin und Autorin, deren eigenes Buch durch den Lektoratsprozess ging. Und ich bin der Ansicht, dass jedes Werk durch die Auseinandersetzung mit Fachleuten gewinnt. Ein Lektor, der weiß, was er tut, versucht nicht, den Schreibstil des Autors zu verändern, sondern seine einzigartigen Qualitäten stärker hervorzuheben. Und auch der Autor wächst ja daran, kritisch hinterfragt zu werden, damit steigt schließlich die eigene Professionalität. Natürlich muss dafür die Chemie zwischen Autor und Lektor stimmen, und der Autor muss kritikfähig sein. Viele sind das leider viel weniger, als sie denken, ich kenne das von mir selbst auch sehr gut. Umso wichtiger ist es aber, an sich zu arbeiten!
Was kann man noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?Im Moment tummeln sich in meinem Kopf einige geschuppte, sehr magiebegabte Echsen und treiben die tollsten Dinge. Bald werden sie das hoffentlich ganz öffentlich tun können, allein schon deshalb, weil es sonst demnächst vor lauter Drachengebrüll in meinem Oberstübchen zu laut wird!
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.Facebook: https://www.facebook.com/sabinemschmid/Amazon:https://www.amazon.de/geheime-Leben-Nachtfalters-Sabine-Schmid/dp/394454448X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467464370&sr=8-1&keywords=das+geheime+leben+des+nachtfalters

Vielen Dank, liebe Sabine, für das Interview. Nun habe ich einen sehr viel besseren Blick in den "Nachtfalter" bekommen. Eine interessante Geschichte mit sehr viel Tiefgang. So etwas mag ich.
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Published on August 16, 2016 01:35

Buchtipp: Sabine Schmidt und ihr "Nachtfalter"

Heute komme ich zu einem eher ungewöhnlichen Buch. Anhand des Klappentextes von Sabine Schmidts "Das geheime Leben des Nachtfalters" konnte ich mir nicht recht etwas vorstellen, deshalb hab ich die Hamburger Autorin zu ihrem Roman befragt und dabei kam Erstaunliches heraus:



Buchtitel Das geheime Leben des Nachtfalters
Genre/Zielgruppe Mein Verleger Schemajah Schuppmann hat mir diese nicht ganz leicht zu beantwortende Frage abgenommen und mein Buch in der Rubrik ‚Philosophische Phantastik‘ verortet, ich finde, das trifft es sehr gut. Ich hatte beim Schreiben keine bestimmte Zielgruppe vor Augen und obwohl meine Heldin relativ jung ist, ist der Roman für jeden interessant, der gerne träumt und an seine Träume glaubt.
Deine Geschichte in wenigen Sätzen
Die vierzehnjährige Gerr fühlt sich eingesperrt und ratlos: Als Tochter eines Schreibers ist ihr zukünftiges Leben vorgezeichnet, entweder schafft sie es, einen passenden Ehemann zu finden und selbst Kinder großzuziehen, oder sie ergattert allerhöchstens eine Anstellung als Gouvernante. Doch Gerr glaubt fest daran, dass da noch mehr sein muss. Als sie in einem Traum, der ihr viel realer erscheint als ihr eigentliches Leben, einem jungen Gaukler begegnet und kurz darauf derselben Gauklertruppe im Wachen über den Weg läuft, entschließt sie sich kurzerhand, von zu Hause fortzulaufen und stürzt sich in das größte Abenteuer ihres Lebens. Nacht für Nacht begegnet sie im Traum dem seltsamen Jungen, über den bei den echten Gauklern niemand sprechen will. Er macht sie nachts zu seinem Lehrling in der Kunst der Magie, während Gerr sich tagsüber auf die Suche nach ihrem mysteriösen Meister und den Antworten auf all ihre Fragen macht.  So richtig kann ich mir anhand des Klappentextes nichts unter Deinem Buch vorstellen. Erzähl uns doch ein bisschen mehr.Im geheimen Leben des Nachtfalters geht es um das, was Magie wirklich ausmacht, das Erkennen des Wesens der Dinge. Und um den Mut, sich nicht von Konventionen einschränken zu lassen und herauszufinden, wer man wirklich sein kann und will. Aber in allererster Linie geht es um wahre Freundschaft, denke ich. Gerr und ihr Magier, die sich in den Träumen kennenlernen, müssen im wirklichen Leben noch einige Hürden meistern, bevor sie aufeinandertreffen können. Und am Ende wird Gerr ihren Meister auch noch einiges lehren müssen. In der Freundschaft und der Liebe geht es für mich darum, die dunklen Flecken zu sehen, die der andere selbst nicht erkennen kann, und diese dann möglichst sanft auszuleuchten, oder auch mal nicht ganz so sanft. Genau das machen die beiden, und nebenbei erleben sie das größte Abenteuer ihres Lebens!
Hast Du eine Lieblingsstelle?
„Dann folge mir jetzt tatsächlich!“, ruft er aus und verwandelt sich vor ihren Augen in eine Möwe. Gerr starrt auf ihn hinunter, verwirrt, verunsichert. Sie hat nicht die geringste Ahnung wie sie das tun soll, ihm folgen. Doch dann hört sie seine Stimme irgendwo in ihrem Kopf, so als würde er direkt in sie hineinsprechen.
>Es ist nicht schwer. Die Funktion bestimmt die Form und wir wollen fliegen. Du träumst. Warum solltest du dich nicht in einen Vogel verwandeln können? Tu es einfach!<
Gerr schließt die Augen, atmet tief durch und denkt an Schnellflügel (Anm.: eine Möwe, die im Buch eine große Rolle spielt). Sie denkt an Wind, an Äste hoch oben in den Kronen von ausladenden Laubbäumen, an die Träume, die sie als Kind oft gehabt hat, Träume mit Stürmen unter Flügeln, die sie weit hinauftrugen. Sie atmet ruhig aus und ein, ihr wird ein wenig schwindelig und dann fühlt sie sich, als hätte sie jemand an den Knöcheln gepackt und kopfüber ausgeschüttelt wie ein Kissen. Als sie die Augen wieder öffnet, kann sie dem Jungen im Schafspelz, der nun eine Möwe ist, in die Augen blicken, ohne nach unten zu schauen. Sie muss den Kopf seltsam verdrehen, um an sich selbst herunterblicken zu können, und sieht weißes Gefieder mit grauen Sprenkeln darin, Möwenfüße, Krallen an langen Vogelzehen. Sie ist eine Möwe geworden! Als sie einen Freudenschrei ausstoßen will, hört sich sie sich selbst kreischen.

Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Zum Lächeln bringen mich sehr viele Dinge, bei anderen schreie ich sogar vor Freude! Ich liebe es zum Beispiel, auf Konzerte zu gehen, vor allem düsterer Elektro und Industrial lassen mein Herz höher schlagen, ein Leben ohne Musik kann ich mir überhaupt nicht vorstellen! Ansonsten gehe ich sehr gern spazieren, gucke aufs Wasser – in Hamburg gibt es davon ja Gott sei Dank genug – und denke nach. Möwen beobachten steht auch ganz oben auf meiner Liste, da dauert es bis zum nächsten Lächeln nie lange, schließlich sind die der Schalk in Person. Und da ich vom Schreiben allein (noch) nicht leben kann, verbringe ich sehr viel Zeit in einem Hamburger Verlag, der ausschließlich auf Manga und Comics spezialisiert ist, und spreche mit vielen, vielen Menschen über unsere neuen Titel und guten alten Serien. Ich liebe Geschichten einfach, in Bild und Wort.
Du hast ja ein bewegtes Leben hinter Dir. Eines scheinen wir gemeinsam zu haben - außer, dass wir beide im Norden wohnen: mittelalterlicher Schwertkampf. Wie bist Du dazu gekommen und lebst Du dieses Hobby auch in Form von Besuch oder Präsentation auf Mittelaltermärkten?Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, zu der ich Schwerter nicht geliebt hätte, zumal ich schon sehr früh Fantasy-Fan wurde und dieser Liebe immer treu geblieben bin. Auch Kampfsport fand ich faszinierend, mir konnte man mit einem gut abgehangenen Eastern immer schon eine Freude machen. Dementsprechend ging es dann auch erst mal mit Karate los, wie bei ganz vielen anderen auch. Das historische Fechten ist ja in seiner jetzigen Form noch relativ jung, und darauf stieß ich dann auf der Mittelalterhochzeit meines Bruders: Das geliehene Langschwert, das er umgeschnallt hatte, ließ ich gefühlt den ganzen Abend nicht mehr los und die Frau des Trauzeugen – die Besitzerin des Schwertes – hat mir dann dezent den Weg zu den Gladiatores in München gewiesen, eine wundervolle Truppe!  Ich finde es gut, dass ich mir jetzt nicht mehr nur vorstellen muss, wie ein Fechtkampf sich anfühlt, vielleicht kann ich es auf die Weise ja auch besser beschreiben? Natürlich liebe ich Mittelaltermärkte, habe aber nie in Richtung Schaukampf trainiert und bin dementsprechend immer ohne Schwert und Gewandung unterwegs. Mittlerweile bin ich übrigens rückfällig geworden und zum Goju-Ryu Karate zurückgekehrt, werde aber auf jeden Fall auch öfter auf historischen Fechtseminaren zu finden sein.
Hast Du ein Lebensmotto?Oh Gott, nur eines? Da muss ich mich fürchte ich bei einem sehr geschätzten Kollegen bedienen und Oscar Wilde zitieren: „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.(ein wundervolles Zitat! - Anmerkung Sandra)
Wie bist Du zum Papierverzierer Verlag gekommen?Auf den Papierverzierer Verlag stieß ich, während ich noch als Buchhändlerin in München gearbeitet habe. Ein Kunde hatte sich Phoenix – Tochter der Asche von Ann-Kathrin Karschnick zur Ansicht bestellt, und ich habe mich sofort in dieses wundervoll gestaltete Buch verliebt. Der Kunde nahm es dann nicht mit, ich habe es mir sofort gekauft und kurz darauf den Verlag kontaktiert, in der Hoffnung, dass dort vielleicht jemand sitzt, der meinem Nachtfalter eine Chance gibt. Ich bin wahnsinnig dankbar, dass das am Ende auch tatsächlich so war!
Es wird ja viel darüber diskutiert, inwieweit ein professionelles Lektorat nötig/sinnvoll ist. Manche sind der Meinung, es ginge auch ohne, da ein Lektorat nur "den Schreibstil des Autors verändern würde". Wie stehst Du zu dem Thema?Diese Fragestellung habe ich schon von zwei Seiten aus kennengelernt: als freiberufliche Lektorin und Autorin, deren eigenes Buch durch den Lektoratsprozess ging. Und ich bin der Ansicht, dass jedes Werk durch die Auseinandersetzung mit Fachleuten gewinnt. Ein Lektor, der weiß, was er tut, versucht nicht, den Schreibstil des Autors zu verändern, sondern seine einzigartigen Qualitäten stärker hervorzuheben. Und auch der Autor wächst ja daran, kritisch hinterfragt zu werden, damit steigt schließlich die eigene Professionalität. Natürlich muss dafür die Chemie zwischen Autor und Lektor stimmen, und der Autor muss kritikfähig sein. Viele sind das leider viel weniger, als sie denken, ich kenne das von mir selbst auch sehr gut. Umso wichtiger ist es aber, an sich zu arbeiten!
Was kann man noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?Im Moment tummeln sich in meinem Kopf einige geschuppte, sehr magiebegabte Echsen und treiben die tollsten Dinge. Bald werden sie das hoffentlich ganz öffentlich tun können, allein schon deshalb, weil es sonst demnächst vor lauter Drachengebrüll in meinem Oberstübchen zu laut wird!
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.Facebook: https://www.facebook.com/sabinemschmid/Amazon:https://www.amazon.de/geheime-Leben-Nachtfalters-Sabine-Schmid/dp/394454448X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467464370&sr=8-1&keywords=das+geheime+leben+des+nachtfalters

Vielen Dank, liebe Sabine, für das Interview. Nun habe ich einen sehr viel besseren Blick in den "Nachtfalter" bekommen. Eine interessante Geschichte mit sehr viel Tiefgang. So etwas mag ich.
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Published on August 16, 2016 01:35

August 2, 2016

Aurora - Morlock: Alex´ Weisheiten

Los geht´s mit Alex´ Weisheiten und Sprüchen
Alex ist die Heldin meines neuesten Werkes "Aurora - Morlock" - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Was sie heldenhaftes kann, lässt sich bestimmt leicht erraten. Wieso sie das auf einmal kann, allerdings nicht - denn auch Alex hat anfangs keinen blassen Schimmer.Band 1 der Novellenreihe "Unbekannte Gewässer" ist bereits erschienen, zwei weitere folgen in den kommenden Wochen.
Hier bekommt ihr Episode 1: amazonNun erst einmal ein kleiner Hinweis auf Alex´ Superhelden-Kraft und ihre Verwirrung.

Vielen Dank an Birgit Mohr, dass ich mir das schöne Foto eines Stück Kieler Geschichte mopsen durfte.
Die ersten haben "Aurora - Morlock: Unbekannte Gewässer" bereits gelesen. Hier ein paar Meinungen:
"Autorin Sandra Florean beweist in dieser Novelle wieder ihr Können bei der Ausarbeitung von Charakteren. Trotz nur 97 Seiten ist besonders Alex sehr gelungen: sympathisch, tough und verbissen – vielleicht manchmal auch ein bisschen zu sehr
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Published on August 02, 2016 06:03

August 1, 2016

Anna Loyelle und ein Roman, der tiefgehender ist als erwartet

Anhand des Covers hätte ich bei Anna Loyelles Buch ganz klassisch auf einen Liebesroman getippt - bis ich den Klappentext gelesen habe. Die Geschichte geht sehr viel tiefer als erwartet und enthält vor allem eine gute Portion Thriller. Deshalb hab ich Anna Loyelle dazu ein bisschen ausgequetscht:

Wie ein Schmetterling im Wind 

Genre/Zielgruppe
Wie ein Schmetterling im Wind ist ein Roman über die erste Liebe, das erste Mal und die erste Verliebtheit - gewürzt mit einer großen Portion Thriller – Lesevergnügen für Jugendliche (ab 16 Jahren) und Erwachsene 

Darum geht es: 
Wie ein Schmetterling im Wind erzählt die Geschichte der beiden Freundinnen Nora und Alicia. Sie kennen sich von klein auf und fühlen sich wie Zwillingschwestern – leider ändert sich das eines Tages, ohne dass Alicia sich erklären kann, warum. Sie spürt, dass Nora etwas bedrückt, doch sie verschließt sich immer mehr vor ihr und schließlich verliert sie sie ganz – denn Nora wird ermordet. Im Laufe der Geschichte tun sich immer mehr Abgründe auf und Alicia stellt sich die Frage, ob sie Nora wirklich gekannt hat. Um Noras Eltern vor einem weiteren Zusammenbruch zu schützen, macht sich Alicia mit ihrem Freund Cato heimlich auf die Suche nach Noras Mörder. Obwohl die Liebesgeschichte eher im Hintergrund steht, kommt sie dennoch nicht zu kurz. Alicia und Cato kommen sich nach und nach näher und lassen sich schließlich ganz aufeinander ein. 

Was ist das Besondere an Deiner Geschichte? Warum sollte ein Leser unbedingt Dein Buch kaufen? 
Wie ein Schmetterling im Wind ist kein reiner Liebesroman, wie man es von mir gewohnt ist. Man sollte sich durch das harmonisch-romantische Cover nicht täuschen lassen. In diesem Roman sind einige wahre Begebenheiten eingewoben, die sich im Laufe meines Lebens zugetragen haben. Einige mögen Wie ein Schmetterling im Wind schockierend finden, zum Teil vielleicht auch mit Recht, aber ich wollte mit dieser Geschichte aufzeigen, wie schnell man auf die schiefe Bahn geraten und wie gefährlich es sein kann, sich mit den falschen Leuten einzulassen. 

Erzähl uns doch ein bisschen mehr über Dich. Wer ist die Frau Anna Loyelle? Was machst Du noch außer Schreiben? 
Da gibt es vieles, was ich noch gerne mache. Wandern zum Beispiel. Mit meiner Hündin Kira die Gegend erkunden. Lesen, ganz klar. Und ich liebe Wasser. Egal ob Swimmingpool, See, Meer, Bach … ich bin und war immer schon eine Wasserratte. Was gibt es noch über mich zu erzählen? Ich bin verheiratet, habe zwei tolle Söhne und lebe im wunderschönen Bergland Tirol. 

Warum schreibst Du eher Liebesromane und nicht z.B. Horror? 
Weil Liebe das Leben bereichert und uns Menschen vom tristen Alltag ablenkt. Weil Liebe Kraft gibt und Freude schenkt, weil Liebe Menschen miteinander verbindet – und weil es genug realen Horror auf der Welt gibt, der uns verängstigt und bedrückt. 

Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen? 
Was sagen Schönheitsköniginnen stets, wenn sie den Wettbewerb gewonnen haben? „Ich wünsche mir Weltfrieden“ – jaaa genau das wünsche ich mir. Ernsthaft. - Einen materialistischen Wunsch habe ich allerdings auch: ein kleines Häuschen mit einem Garten und einem See … 

Was ist Dein Lieblingsbuch und warum? 
Oh, Lieblingsbücher habe ich im Laufe meiner Lesejahre einige gesammelt. Mein aktuelles Lieblingsbuch stammt von Katie Dale und trägt den Titel „Die andere Tochter“. Dieses Buch hat mich sehr berührt. Es handelt von einer Krankheit, von der ich bisher noch nie etwas gehört hatte. „Chorea Huntington“. Katie Dale hat es auf einzigartige Weise geschafft, Informationen über diese Krankheit in einen schönen Roman zu verpacken, ohne dass man davon erschlagen bzw. überfordert wird. 

Hast Du ein Motto oder einen Leitspruch, nach dem Du lebst? 
Schreiben bedeutet leben – Leben bedeutet schreiben – ein Teufelskreis der schönen Art

Der Buchmarkt ist ja hart umkämpft. Was spornt Dich an, weiterzumachen, auch wenn es mal nicht gut läuft? Wie gehst Du mit Konkurrenz und/oder Neid um? 
Mein Ansporn sind die Ideen in meinem Kopf. So lange die da sind, lasse ich mich nicht unterkriegen. Schreiben ist nicht nur „ein Beruf“, sondern ein Geschenk, über das ich mich jeden Tag freue. Ich könnte gar nicht ohne das Schreiben sein – und wenn alle meine Manuskripte in einer Schublade landen würden, ich könnte trotzdem nicht aufhören zu schreiben. Das ist nicht als Drohung zu verstehen, sondern als Versprechen Die Konkurrenz auf dem Buchmarkt ist riesig und der Neid noch riesiger, aber ich lasse mich nicht in diesen Sog hineinziehen. Ich mach mein Ding und freue mich stets über positive Rückmeldungen, denn die geben mir Halt und Zuversicht. Sachliche Kritik nehme ich gerne an, man lernt ja schließlich nie aus. Neid herrscht leider überall, wenn Erfolg mit im Spiel ist, und treibt die Menschen oft zu unbedachten Dingen an – wenn jemand neidisch auf mich sein sollte, würde ich das als etwas Positives ansehen, denn wer ist schon neidisch auf jemanden, der es im Leben nicht weit gebracht hat? 

Gerade läuft ja ein Flashmob zu Deinem Roman. Erzähl uns doch ein bisschen mehr davon. 
Richtig. Der Flashmob findet am 1. und 2. August statt. Es geht darum, dass Leser, die meinen Roman als E-Book lesen möchten, ihre Wunschformate genau in diesem Zeitraum kaufen und Fotos oder Screenshots von eben diesen Errungenschaften in der Veranstaltung posten. Bis zum Flashmobstart werden täglich Textschnipsel, Protagonistenvorstellungen und Fotos gepostet, um Nora, Alicia und Cato besser kennenzulernen. 
Hier ist der Link zur Flashmobveranstaltung: https://www.facebook.com/events/273454333028009/?active_tab=highlights


Links zu Dir: Homepage: www.anna-loyelle.atFacebookseite für junge Erwachsene: https://www.facebook.com/Anna-Loyelle-142822105762813/ Facebookseite für Erwachsene: https://www.facebook.com/Anna-Loyelle-Die-B%C3%BCcherseite-f%C3%BCr-Erwachsene-296660000398668/ DeLiA:
Vielen Dank, liebe Anna Loyelle, für Deine Antworten. Ich bin bei der Flashmob-Veranstaltung dabei und werde mir ihr Buch zulegen. Und ihr?
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Published on August 01, 2016 02:44

July 27, 2016

Buchtipp: Dennis Frey und sein "Fremdes Leben"

Bei meinem heutigen Tipp geht es ins Grüne - um nicht zu sagen: ins herrliche Irland. Dort wohnt Dennis Frey nämlich. Die perfekte Umgebung für phantastische Geschichten, nicht wahr? Das dachte ich mir auch, deshalb habe ich ihn direkt zu seinem neuen Roman "Fremdes Leben" zum Interview gebeten, denn glitzernde Feen können wir in "Fremdes Leben" wohl eher nicht erwarten ...



Fremdes Leben
Genre/Zielgruppe Du – wenn du neue Abenteuer erleben möchtest und keine Angst davor hast, wenn es zwischendurch ein bisschen düsterer wird.
Deine Geschichte in wenigen Sätzen Cormac bekommt nach seinem Selbstmord die Möglichkeit, noch einmal fünfzehn zu sein und sein Leben mit einem kleinen Teil der alten Erinnerungen neu zu leben. Dafür sorgt ein unheimlicher, namenloser Fremder, den er Mephisto tauft.Cormac lernt schnell, dass er nicht einfach besser in der Schule sein, oder mehr Freunde haben muss um sein Leben umzukrempeln und macht wieder tiefgreifende Fehler. Als er endlich das Gefühl hat, alles in den Griff zu bekommen, entdeckt er in einem Versteck magische Macht, die er versehentlich in die Welt entlässt. Um das folgende Chaos unter Kontrolle zu bringen, sucht er nach weiterer Magie – und die ganze Zeit über beobachtet ihn Mephisto und lenkt ihn mehr oder weniger sanft in eine Richtung, die er alleine wahrscheinlich nie gewählt hätte.
Dein Klappentext klingt spannend. Wer wünscht sich nicht, die Zeit zurückdrehen und noch einmal von vorne anfangen zu können? Was ist das Besondere an Deinem Roman?Ich habe mir in meiner Jugend oft gewünscht zurückgehen zu können – ein Jahr, einen Monat, vielleicht auch nur einen Tag, weil man wirklich Mist gebaut hat. Was ich damals nicht verstanden habe und was auch Cormac (noch) nicht versteht, ist, dass unsere Situation und auch wir selbst die Summe unserer Erfahrungen ist. Selbst wenn man eine Kleinigkeit in seiner Vergangenheit ändert, kann das Endergebnis ganz gewaltig von dem abweichen, das man erwartet.Ich spoilere wahrscheinlich nicht zu viel, wenn ich verrate, dass Cormac mehr als einmal zurückgeschickt werden muss – und jedes Mal wieder versucht er, einen Fehler auszubügeln und reitet sich dadurch nur noch tiefer hinein.Wir lesen eine Menge Was-wäre-wenn-Szenarien, die Cormac zu einem neuen und hoffentlich besseren Menschen machen.
Hast Du eine Lieblingsstelle? Ich liebe es wenn Mephisto auftaucht, um Cormac in die richtige Richtung zu schubsen. Ich habe noch nie eine so wichtige Figur geschrieben, die so selten auftaucht. Manchmal vergehen Monate, bis Cormac wieder von ihm hört und er hat die unangenehme Angewohnheit hinter seinem Schützling aus dem Nichts aufzutauchen. 
»Schöne Blüten, oder?«
Cormac prustete vor Schreck den Schluck Wasser, den er grade hatte trinken wollen, über seinen Schreibtisch.
»Was …?« Er war sich sicher, dass er eben noch alleine gewesen war, doch als er sich umsah, entdeckte er Mephisto auf dem Bett. Der Fremde lag auf dem Rücken, sein Hut hing auf dem Bettpfosten und er hielt sich einige frisch gepflückte Krokusse vor das Gesicht, wo eigentlich seine Augen hätten sein sollen. Bis dahin hatte Cormac geglaubt, er hätte so viel Verstörendes gesehen, dass ihn nichts mehr aus der Ruhe bringen konnte, aber er musste sich eingestehen, dass Mephisto alles bisher Dagewesene toppen konnte.
»Ich kann sie ohne meine Augen leider nicht sehen. Nicht so richtig. Ich kann wahrnehmen, wie sie ihre Lebensenergie aushauchen, aber ihre Farben …«
Er stoppte mitten im Satz, seufzte melodramatisch und warf die Blumen von sich. Dann setzte er sich auf, schwang die Beine aus dem Bett und seine schweren, staubigen Stiefel zermalmten die Blüten auf dem Boden. Cormac hatte seine Stimme noch nicht wiedergefunden. Sein Herz raste.

Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern?Ich lebe mit meiner Frau und meinen zwei Söhnen im Südwesten von Irland. Da gibt es Kühe, Meer und genug Magie für hunderte von phantastischen Büchern. In den letzten zwei Jahren haben wir als Chocolatiers gearbeitet, verkaufen das Geschäft aber demnächst, weil wir bereit für das nächste Abenteuer sind.Ich denke, dass das mein Hauptmerkmal ist: ich werde niemals stehenbleiben und behaupten, dass mein Leben jetzt perfekt ist. Ich verändere mich und mein Leben verändert sich mit mir.Ich liebe es zu lesen (obwohl ich in letzter Zeit mehr und mehr Lektüre für Dreijährige lese und es kaum erwarten kann, dass die Jungs etwas älter werden) und wenn man mir einen Sport vorlegt, bei dem ein Schwert im Spiel ist, bin ich sofort dabei. Kendo, Iaido, Mittelalterlicher Schwertkampf... Und im Moment liebäugle ich ein bisschen mit der Lightsaber Academy in Mailand :)Was mich antreibt? Ausser meiner Frau meinst du? Ich habe aufgehört, mich mit dem Zweitbesten zufriedenzugeben. Ich kann die perfekte Familie, den perfekten Job und das perfekte Leben haben, solange ich weitermache und – vor allem – aufhöre meine Zeit mit Selbstmitleid zu verschwenden. Ich schätze Mal eine Menge von der Einstellung hat auch seinen Weg in Fremdes Leben gefunden.Was auch ein großes Thema im Buch ist, ist meine Kompromisslosigkeit, wenn es um Ungerechtigkeit geht. Mir ist Diskriminierung schon immer gegen den Strich gegangen, aber mittlerweile habe ich auch meine Stimme gefunden um etwas dazu zu sagen, wenn es mir auffällt.Und mich zum Lächeln zu bringen ist wirklich nicht schwer. Probiert es ruhig aus – meistens reichen ein paar nette Worte. An einem schlechteren Tag hilft Lob für meine Geschichten – auf die bin ich nämlich beinahe so stolz wie auf meine Kinder.
Hast Du ein Lebensmotto?Leben, nicht nur überleben.


Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was würdest Du Dir wünschen?Das ist ein bisschen schwierig – alle Wünsche die ich im Moment habe, sind absolut erreichbar. Und einen allmächtigen Wunsch auf etwas zu verschwenden, was man selbst schaffen kann, wäre ja blöd.

Vielleicht kommen wir da später noch einmal drauf zurück. (Ich nehme Dich beim Wort - Anm. Sandra)
Ist "Fremdes Leben" Dein Debüt? Wie fühlt es sich bisher für Dich an?Fremdes Leben ist am 30. Juni erschienen. Ich habe schon einen Haufen Kurzgeschichten veröffentlicht, aber das ist jetzt doch nochmal etwas ganz anderes. Was mich ein bisschen ruhig gehalten hat, waren die vielen Leute, die mir über meine Autorenseite bei Facebook geschrieben haben, dass sie das Buch vorbestellt haben. Das ist natürlich noch keine Garantie, dass es ihnen auch gefällt, aber ein bisschen Vertrauen in meine Fähigkeiten, in Cormacs Geschichte und die Wahrscheinlichkeitsrechnung, die mir sagt, dass es irgendjemandem gefallen muss, wenn es nur genug lesen, hat mich über die letzten Wochen ruhig gehalten. Und jetzt habe ich mich daran erinnert, dass demnächst Rezensionen und Rückmeldungen eintrudeln und werde ganz zittrig.
Wie bist Du zum Papierverzierer Verlag gekommen?Wie die schlecht aufgeklärte Jungfrau zum Kind. Will sagen, ich fand den Verlag attraktiv, habe einmal den Pitch und die Leseprobe geschickt und dann hatte ich einen Buchvertrag. Eigentlich wollte ich meine erste Ablehnung einrahmen, aber Fremdes Leben hat nie eine bekommen.Das hat Wunder für mein Selbstbewusstsein getan, nachdem mir Freunde von ganzen Bergen von Absagen erzählt haben und ich gleich beim ersten Versuch bei meinem Traum-Verlag untergekommen bin.
Wird man Dich auch auf Lesungen und Veranstaltungen in Deutschland live sehen können?Da die Anreise für mich immer ein bisschen umständlicher ist als für die meisten anderen Deutschen Autoren beschränke ich mich auf zwei Wochenenden im Jahr. Einmal zur BuCon/Frankfurter Buchmesse im Herbst und dann wieder im Frühling zur Leipziger Buchmesse. Lesen werde ich auf jeden Fall – wenn sie mich nicht auf eine Bühne lassen, stelle ich mich an eine Straßenecke wie ein Endzeitprediger und lese aus Dem Buch.
Was kann man noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?Alles was ich schreibe, einschließlich der Kurzgeschichten, ist miteinander verknüpft. Man kann also immer die Augen nach Lieblingsfiguren aus anderen Storylines offenhalten.Als nächstes starte ich eine Novellenserie über die Magier meiner Welt, die ich als kleines Experiment selbst verlegen möchte (hauptsächlich weil ein Großteil meiner Freunde kein Deutsch spricht und ich so Deutsch und Englisch gleichzeitig veröffentlichen kann). Band 1 der „Magischen Meriten“ ist schon geschrieben und wird grade von mir übersetzt, während ich fleißig an Band 2 schreibe.Mephisto hat einen kleinen Gastauftritt und der erste Leser, der mich darauf anspricht, bekommt einen Keks (Ich backe tolle Kekse, wirklich).
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä. Autorenseite: www.dennisfreybooks.comFacebook: www.facebook.com/dennisfreybooksPapierverzierer: http://papierverzierer.de/dennis-frey.htmlAmazon: http://amzn.to/1tukvb0

Chocolatier und Autor - das gefällt mir. Vielen Dank, Dennis Frey, für das spannende Interview. Ich mag ja "Reset"-Szenen total und bin gespannt, wie das in "Fremdes Leben" umgesetzt wurde.
Ab sofort kann man sich übrigens für die Leserunde auf Lovelybooks bewerben und Dennis Frey direkt mit Fragen löchern. Und nebenbei noch eins von 20 Büchern gewinnen!
http://www.lovelybooks.de/autor/Dennis-Frey/Fremdes-Leben-1251282954-w/leserunde/1251514429/
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Published on July 27, 2016 23:54

July 23, 2016

Unicon41 - DIE Fantasyconvention in Kiel

Die nördlichste Fantasy-Veranstaltung in diesem Jahr so bunt wie noch nie Die Unicon 41 wird am 13. und 14. August 2016 auf dem Gelände der CAU in Kiel so bunt wie noch nie. Neben Rollenspiel, Tabletop, Cosplay-Treffen und Sci-Fi-Dinner präsentieren erstmals 14 Phantastik-Autoren ihre Werke und sorgen für ein Leseprogramm, das jedes Fantasyherz höher schlagen lässt.
Seit Monaten schon tüftelt das Orga-Team an dem Programm der nördlichsten Fantasy-Convention und konnte dafür viele Künstler aus Norddeutschland gewinnen. So wird das bekannte Sci-Fi-Dinner dem Besucher die Welt des Science Fiction anhand von einzigartigen Ausstellungsstücken näher bringen, der Musiker Albert Freeman lässt sein Steampunk-lastiges Repertoire hören, Tanzwillige können am kostenlosen historischen Tanzworkshop der Gruppe Fures Saltationum teilnehmen, oder sich von dem bunten Bild der vielen Kostümierten und Cosplayer verzaubern lassen oder den vielen anwesenden Zeichnern und Illustratoren bei ihrer Arbeit über die Schulter gucken. Mit dem einzigartigen Robo Rally Life kann der geneigte Spieler selbst Teil des bekannten Brettspiels werden und am eigenen Leib erfahren, wie sich Programmierungsfehler auswirken. Am Samstagabend wird es neben dem Kostümwettbewerb mit dem Auftritt der norddeutschen Steampunk-Band La Frontera Victoriana aus Schleswig einen weiteren akustischen Höhepunkt geben.
In diesem Jahr präsentieren außerdem so viele Autoren wie noch nie ihre Werke und stehen für Interviews und Workshops zur Verfügung. Der Hamburger Vollzeitautor und Dozent von Schreibseminaren Thomas Finn wird gleich zwei seiner Werke vorstellen und sogar einen kostenfreien Workshop für Autoren halten. Auch die Kieler Phantastik-Autorin Sandra Florean ist als diesjährige Organisatorin des Autorenprogramms mit ihren Vampiren und anderen magischen Wesen dabei. Weitere Autorenhighlights: Birgit Böhm mit ihrem Kinderfantasyroman, Marco Ansing mit einem Live-Hörspiel, Markus Heitkamp, Hanna Nolden, Caroline G. Brinkmann, Martin Ulmer, Sascha Zurawczak, Arne Rosenow, Veronika Serwotka, Eden Barrows, Beatrice Nunold uvm. Auch der Kieler Verlagschef Norman Doderer stellt seinen neu gegründeten Talawah Verlag vor und gibt Einblicke in sein Verlagsprogramm. Die genauen Lese- und Workshopzeiten werden auf der Homepage der Unicon bekannt gegeben.
Die Unicon 41 findet am 13. und 14. August 2016 in der CAU Kiel, Olshausenstraße 75, statt. Öffnungszeiten: Samstag 10 Uhr open End, Sonntag bis 18 Uhr. Eintritt: Regulär: 4 Euro oder 2 W4, Kostümierte und Schulkinder bis 14 Jahre erhalten einen Rabatt.
Mehr Infos sowie genaue Programmzeiten auf: http://www.akf-hsg.uni-kiel.de/unicon/

https://www.facebook.com/events/1670485089899450/

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Published on July 23, 2016 00:08

July 19, 2016

Buchtipp: Maja Löwe und "Die Augen des Iriden"

Heute habe ich Maja Löwe zu Besuch mit ihrem - wie sie selbst es nennt - tiefgründigen Mystery-Fantasy-Abenteuer-Verschwörungsthriller "Die Augen des Iriden". Eine spannende Mischung. Noch interessanter fand ich allerdings Maja Löwes Ansichten und dass sie sich offenbar nicht scheut, ehrlich ihre Meinung zu sagen.


Buchtitel
Die Augen des Iriden
Genre/Zielgruppe Mystery-Fantasy-Abenteuer-Verschwörungsthriller - Ein Jugendbuch für Erwachsene ;-)
Deine Geschichte in wenigen SätzenAm 16. Geburtstag ändert sich Henrys Leben schlagartig. In ihm erwacht die Gabe die Wahrheit hinter den Bildern zu erkennen. Er wird in sie hineingesogen wie in eine zweite Realität. Schnell gerät der Teenager in ein tödliches Spiel aus Manipulation und Macht. - Hohes Tempo, viel Action, viele Cliffhanger und eine Prise Indiana-Jones-Feeling, aber auch eine Reise in die Welt der Kunst und ins dunkelste Kapitel deutscher Geschichte.
Dein Klappentext klingt großartig und macht richtig Lust auf mehr, was ich anhand des Covers nicht unbedingt geahnt hätte. Wie ist Dir die Idee dazu gekommen?Ehrlich? Bei sehr viel Wein in der WG-Küche bei David Bowie Musik. Ha ha …
Hast Du eine Lieblingsstelle?Ich mag die Reise ins Bild “La victoire” von René Magritte, das Timo Kümmel zu seinem Cover inspiriert hat. BKA Kommissar Mohnhaupt und die zwielichtige Studentin Julia begeben sich auf einen gemeinsamen Drogentrip und landen in einem Kunstdruck. Dort begegnen sie den dunkelsten Geheimnissen des Malers Magritte. Die plaudre ich jetzt natürlich nicht aus ;-)… Bilder sind immer ein Abdruck der innersten Wirklichkeit. Auf den ersten Blick schön, kann hinter ihnen das abgrundtief Böse lauern. In einer Welt  in der wir von Bildern umgeben sind, ob in der Werbung, im Fernsehen oder auf Facebook, sollte man sich immer sehr genau fragen, was der Schöpfer eines Bildes wohl damit beabsichtigt.
Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern?Ich mag es bunt und chaotisch, mag gute Gespräche, stundenlang philosophieren, Stirb langsam, Meeresfrüchte, die neue Autobiografie von Stuckrad-Barre, Kunstausstellungen, Becks Bier, auf der Couch abhängen, durch die Welt der Ideen fliegen, Menschen, die gut zueinander sind, Seifenblasen, Achtsamkeit, Annenmaykantereit, Wolkenbilder, Stinktiere, Peanaut Buttercup Eis von Ben & Jerry’s, ich liebe meine Jungs, heißen Technikscheiß, momentan das Game „Life is Strange“ und das Schreiben.  Freiheit ist für mich das Wichtigste.   
Was ich nicht mag? Die angst- und hassgeschwängerte Stimmung, die sich momentan breit macht. Ich kann es nicht ertragen wie Menschen sich gegenseitig verachten und verletzen. Ich finde es traurig, das Geld, Macht und Konsum in der heutigen Gesellschaft oft höher gestellt sind als kritisches Denken, Kunst & Kultur. Ich mag es nicht, dass Reichtum auf der Armut Anderer basiert. Ich mag keine religiösen Ideologien. Ich mag es nicht wie zerstörerisch wir mit der Umwelt umgehen.
Hast Du ein Lebensmotto?
„Versuche nicht andere zu übertreffen, versuche dich selbst zu übertreffen.“
Es ist wichtig aus dem Vergleichen rauszukommen; Konkurrenz, Neid, Missgunst … das sind alles Dinge, die einem das Leben & Herz vergiften. Vergleichen macht unzufrieden.Die Blume der Phantasie muss aus dem eigenen Inneren erblühen – und braucht Liebe, keinen Hass.
Du hast ja bereits einige Auszeichnungen gewonnen. Ist es trotzdem noch aufregend, jetzt für den Deutschen Phantastik Preis nominiert zu werden?Aber sicher … Deutscher Phantastik Preis, wie geil wär das denn?
Wie bist Du zum Papierverzierer Verlag gekommen?
Über den Crowdfunding Wettbewerb Gedankenwildwuchs.
Was kann man noch von Dir lesen oder was wird man demnächst von Dir lesen können?Gerade ist ein Gedichtzyklus in der Literatur- und Kunstzeitschrift Karussell erschienen. Im November bin ich mit zwei Gedichten in der Anthologie „Mein durstiges Wort gegen die flüchtige Liebe“ vom ELIF Verlag vertreten. Unter dem Pseudonym Karen Karamelli gibt es eine erotische Novelle im Tarantino-Virginie- Despentes-Style. Ich hab einfach Bock zu Schreiben. Genres und Gattungen sind mir egal. Mal abwarten, was da noch so auf mich und euch zukommt;-)
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.Autorenseite: https://www.autorenwelt.de/users/maja-loewe/Facebook: https://www.facebook.com/Maja-Loewe-524002917708124/Lovelybooks: http://http://www.lovelybooks.de/autor/Maja-Loewe/Amazon: https://www.amazon.de/Die-Augen-Iriden-Maja-Loewe/dp/394454496X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1467197932&sr=8-1&keywords=maja+loewe
Vielen Dank, liebe Maja Löwe, für das schöne Interview. Ich drücke Dir fest die Daumen, dass es mit dem Deutschen Phantastik Preis klappt! 
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Published on July 19, 2016 23:11

July 12, 2016

Heldenhafte Neuerscheinung!!

Eine Neuerscheinung der heldenhaften Art: Meine erste Superheldin hat gerade das Licht der Buchwelt erblickt - zumindest ihre Ebook Version. "Aurora - Morlock: Unbekannte Gewässer" ist Episode 1 einer Novellenreihe. Zwei weitere Episoden werden bis zum Winter erscheinen, danach wird es alle drei in einem Taschenbuch zu lesen geben. Die Bände bauen aufeinander auf und bilden nachher eine Gesamtstory. Es wird also jedes Mal einen fiesen Cliffhanger geben.
Zum ersten Mal lasse ich eine Geschichte in meiner Heimatstadt Kiel spielen, bzw. habe Kiel aus Grundlage genommen für meine selbst erschaffene Pulp-Stadt "Fördestadt". Die Recherchearbeiten dazu haben richtig viel Spaß gemacht und machen mehr Lust auf Kieler Geschichte. Ähnlich wie in anderen Pulp-Universen (z.B. Batmans Gotham City) habe ich Kiel als Grundlage genommen, mir aber doch ein paar Freiheiten herausgenommen. Dennoch ist die gesamte Staffel sehr "meereslastig".

Alex ist eine selbstbewusste Frau, die ihren Mann steht. Doch plötzlich verändert sich etwas. Was genau, könnt ihr in meinem tollen Kurzfilm dazu sehen, in dem wir eine Schlüsselszene aus dem Buch verfilmt haben. Erratet ihr es?




Aurora - Morlock: Unbekannte Gewässer:


Kein Mensch konnte die Zeit zurückdrehen.
Sicherheitschefin Alex Sturm wirft nichts so schnell aus der Bahn. Als sich mysteriöse Ereignisse häufen, zweifelt die selbstsichere Frau allmählich an ihrem Verstand. Erst behauptet ihr Mitarbeiter, von einem geheimnisvollen Seeungeheuer angegriffen worden zu sein, dann erlebt sie ein besonders intensives Déjà-vu, das sich erschreckend real anfühlt.
Spielen ihre Sinne verrückt?
Sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Ihre Nachforschungen gestalten sich jedoch als unerwartet riskant. Ohne Vorwarnung findet sie sich in der Vergangenheit wieder und muss sich nicht nur ihren tiefsten Ängsten stellen, sondern mit einer Situation fertig werden, die sich jeder Vorstellungskraft entzieht ...


Hier  könnt ihr Morlock 1.1 bekommen
Aurora ist eine Novellenserie. Die Serie ist aufgebaut in 24 kleine Novellen, davon hat jede Figur 3 Titel, die ab Juli wöchentlich als Ebook erscheinen und im Anschluss als Taschenbuch gedruckt werden. Folgende Autorinnen sind noch mit dabei:Sandra BaumgärnterAnn-Kathrin KarschnickAnja BagusLucia WiemerMelanie VogltanzStephanie LinnheCaroline Brinkmann
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Published on July 12, 2016 07:28

July 9, 2016

Buchtipp: Joachim Sohns Fairy Fantasy

Heute kommen wir zu einem Buchtipp der etwas anderen Art. Joachim Sohns Buch sieht auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch aus, aber das täuscht. Mit diesem Buchtipp bin ich selbst auf ein neues Genre gestoßen, das ich so noch nicht kannte: Fairy Fantasy. Was genau sich dahinter verbirgt, erfahrt ihr hier:




Sunnie & Polli – Im Land der Monate
Genre/Zielgruppe Animal Fantasy / Fairy Fantasy. Zielgruppe: Freunde des philosophischen Humors
Deine Geschichte in wenigen SätzenDie tapferen Kater Sunnie und Polli sind Meisterdetektive. Von den Monaten erhalten sie einen neuen Auftrag: Sie sollen den spurlos verschwundenen Juni wiederfinden, bevor das Zeitengefüge auseinanderbricht. Mit ihren höchst ungewöhnlichen und auf Katzenbedürfnisse zugeschnittenen Ermittlungsmethoden ermitteln sie glatt am Problem vorbei. Aber da ist Mai, die unsterblich in Juni verliebt ist. Während Sunnie und Polli eine Menge Unsinn im Land der Monate treiben und so manchen zur Verzweiflung bringen, macht sich Mai auf den Weg, hinter das Geheimnis von Junis Verschwinden zu kommen und muss eine böse Überraschung erleben.
Dein Roman wirkt auf den ersten Blick wie ein Kinderbuch - ist er aber nicht, oder?Nein, aber es soll Junggebliebene ansprechen. Ich bin mit Tom und Jerry großgeworden, mit Bugs Bunny und Duffy Duck, mit Stan & Olli und Harold Lloyd, mit Cap und Capper und Bernhard und Bianca, mit Monthy Python und Per Anhalter durch die Galaxis, mit Käpt’n Blaubär und den Muppets. Mich haben die Filme, die Figuren und der tiefsinnige Nonsens fasziniert und ich fühle mich bis heute nicht zu alt dafür. Mein erster Animal Fantasy Roman, Keldris und Kandia ist eigentlich ein Drama, es spielt in einer sehr unwirtlichen Zeit, in dem es um den Kampf der Evolution geht, um Liebe, Tod und Verlustangst. Die Hauptdarsteller aber sind Nagetiere. Vorbilder dafür sind Geschichten wie Watership Down oder Mrs. Brisby und das Geheimnis von Nimh. Diese Geschichten leben davon, dass sie eine ernsthafte Botschaft in fantastischen Bildern und mit Charakteren erzählen, die man sofort ins Herz schließt. Vielleicht weil sie so zum Knuddeln sind. Für mich ist es einfacher, auch tiefgrü ndigere Themen in das Gewand von Tierdarstellern zu packen. So sind wahrscheinlich auch Fabeln entstanden. Weil sie für Jung und Alt funktionieren. Kinder lieben Tiere und bekommen die Botschaft damit umsonst mitgeliefert. Je älter man wird, umso mehr versteht man dann aber, was der Autor seinen Lesern sagen wollte. Sunnie und Polli ist aber weitaus lustiger. Neben dem Thema Zeit, was in der Geschichte natürlich eine Hauptrolle spielt, geht es mir darin vor allem um die Wahrnehmung. Wie die Welt aus der jeweiligen Sicht der handelnden Personen gesehen und beschrieben wird. Und bei Katzen, die sich hauptsächlich für gutes Essen und möglichst viele Pausen interessieren und den Monaten, die alle unterschiedliche Ziele verfolgen und nicht selten aneinander vorbeireden, prallen da Welten aufeinander, die für einige absurde und komische Situationen sorgen. Zum Glück gibt es aber den dreizehnten Monat namens Wiedehopf Stein, der am Ende alles aufklärt.
Schon die Kapitelüberschriften lassen mich stutzen und wirken sehr experimentell. Was ist sonst noch das Besondere an "Sunnie und Polli"? Warum sollte ein Leser ausgerechnet Dein Buch kaufen?Weil er sich auf eine sehr ungewöhnliche Reise begeben wird, die ihn am Schluss bereichern wird. Vor allem was die Kenntnis über das Verhalten von Katzen angeht. Das sich übrigens sehr gut auf uns Menschen übertragen lässt.
Animationen/Trickfilme u.ä. haben es Dir offenbar angetan. Warum? Was fasziniert Dich so daran, Tieren und selbst Monaten eine Stimme - und eine Persönlichkeit - zu geben?Ja, Trickfilme faszinieren mich seit meiner Kindheit und seit meiner Kindheit wollte ich auch immer ‚was mit Trickfilm‘ machen. Ich habe sehr früh angefangen, tierische Charaktere zu entwerfen, die ersten waren zwei Hunde namens Schnacki und Backi (oh nein, wie peinlich), deren Geschichte ich in Comicstrips aufgezeichnet habe. Darauf folgte die Geschichte von Candy und Chris, aus der später Keldris und Kandia wurden. Als Jugendlicher habe ich eine Mischung aus Comic und Storyboard mit den beiden gezeichnet, die satte 2000 Panels stark war. Da das aber alles keine Kunst war und insofern nicht für ein Kunststudium genügt hat, habe ich erst mal Germanistik, Romanistik und Filmwissenschaften studiert. Kurz vor Ende meines Studiums ergab es sich aber in den Semesterferien, weil ich nebenher immer wieder illustriert und gezeichnet bzw. einen Puppentrickfilm gemacht hatte, dass ich in Babelsberg, ich wohnte da schon in Berlin, bei einem Trickfilmprojekt für’s ZDF mitarbeiten konnte. Danach hatte ich Blut geleckt. Statt das Studium abzuschließen, ja ich weiß …, bin ich dann zur animation school nach Hamburg gegangen und habe zumindest dort erfolgreich abgeschlossen. Danach folgen 7 Jahre freiberufliches Schaffen bei verschiedenen deutschen Trickfilmproduktionen, unter anderem für Werner und Käpt’n Blaubär. Zudem habe ich die Insert-Figuren Junior, Jane und Jaz für Junior-TV von Sat1 entworfen. Mittlerweile arbeite ich in einer Werbeagentur als Animation Director. Parallel zu meiner Arbeit habe ich dann angefangen, meine Geschichten aufzuschreiben. Mein großes Ziel war es natürlich immer, diese Geschichten als Trickfilm zu sehen, daran arbeite ich nach wie vor sehr hart. Ich weiß nicht, warum mich die Trickfilmwelt und vor allem Trickfilme mit anthropomorphen Protagonisten so faszinieren. Ich kann nur sagen, Zootopia zum Beispiel hat mich wieder mal vollkommen umgehauen. Ich engagiere mich auch schon seit Jahren im Tierschutz und lebe zu 90 % tierproduktfrei. Ich glaube, wenn Tiere wirklich sprechen könnten, sähe die Welt anders aus. Vielleicht versuche ich das mit meinen Geschichten zu vermitteln.
Magst Du uns ein bisschen mehr über Dich persönlich erzählen? Was machst Du neben dem Schreiben? Was sind Deine Hobbys? Was treibt Dich an? Was kannst Du überhaupt nicht leiden? Womit kann man Dir ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Ich habe zum Glück ein Stück weit immer das gemacht, was mich auch interessiert, also Sprachen, Philosophie, Trickfilm, Werbung, Grafik, Lesen und Schreiben, Tierschutz und Kochen. Insofern habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht und umgekehrt. Was mich antreibt ist, dass ich meine Ziele noch nicht erreicht habe.
Was ich gar nicht leiden kann ist, Warten zu müssen, vor allem, wenn ich die Wartezeit nicht kreativ nutzen kann. Dann ist es für mich verschwendete Lebenszeit. Vielleicht sollte ich aber auch lernen, mich ab und an in Geduld zu üben und Pausen einfach mal zu genießen.
Und womit kann man mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern? Hm, so spontan fällt mir da nur eins ein: Catcontent!
Hast Du ein Lebensmotto?Ein Lieblingszitat. Erkenntnisphilosophisch ordne ich mich bei den Konstruktivisten ein. Ein Vertreter dieser Philosophie, ein chilenischer Biologe, der über die Biologie der Realität geschrieben hat formulierte folgenden Satz: „Alles, was gesagt wird, wird von einem Beobachter gesagt“ Dieses Zitat steht auch am Anfang und am Ende von ‚Keldris und Kandia“
Wie bist Du an den Papierverzierer Verlag gekommen? Hast Du viele Verlage angeschrieben?Ich habe für Sunnie und Polli einige Publikumsverlage angeschrieben, die auch Fantasy- und Jugendliteratur im Programm haben. Da warte ich heute noch auf Antwort. Über facebook hatte ich Alfons Theodor Seeboth mein Exposée zu Sunnie und Polli  gezeigt. Er meinte, das passe nicht so gut zu seinem Wölfchen Verlag, aber er kenne da jemanden, dem die verrückten Kater gefallen könnten. Und das war Schemajah mit seinem damals noch recht jungen papierverzierer Verlag. Er las den ersten Satz und ein paar Zeilen aus Flucht von Fanfasl, dem zweiten Kapitel und ihm gefiel sofort die Walter Moers’sche Sprache. So kam es, dass die Meisterdetektive ihr Verlagszuhause fanden.
Wie gehst Du mit Absagen um und was empfiehlst Du anderen Autoren, die z.B. noch ganz am Anfang stehen?Absagen? Weitermachen! Ansonsten ist es wichtig, Geduld zu haben. Sowohl mit Kritik als auch mit sich selbst. Und es ist wichtig, Kritik zuzulassen und aufmerksam zuzuhören.
Was kann man bereits oder wird man noch von Dir lesen können?Vor Sunnie und Polli habe ich das bereits erwähnte Nager-Epos ‚Keldris und Kandia‘ geschrieben, das als Hörbuch unter dem Titel ‚Perm – Eine Urzeitheldenreise‘ im Essener action-verlag und als 4-teilige E-Book-Serie im Saarbrücker chichili-Verlag erschienen ist. Es gibt zudem ein paar Kurzgeschichten in diversen Anthologien, darunter auch Sciene-Fiction und Sunnie und Pollis ‚Flucht von Fanfasl‘ als eigenständige Kurzgeschichte. Gemeinsam mit Ann-Kathrin Karschnik und Carolin Grotjahn , habe ich die dystopische UMRAY-Anthologie herausgegeben, wobei ich bei dem Projekt für die Konzeption, Layout und Art-Direktion verantwortlich war.Derzeit entstehen mehrere Projekte parallel. Geplant ist in diesem Jahr noch die Veröffentlichung einer weiteren Kurzgeschichte mit Sunnie und Polli. Außerdem gibt es ein Treatment zu einer weiteren Sunnie und Polli Kurzgeschichte und einen 30-seitigen Plot für den zweiten Sunnie und Polli Roman. Bis zu dessen Umsetzung wird es aber noch ein wenig dauern, denn gerade schreibe ich an meinem dritten großen Animal-Fantasy Roman, ein modernes Märchen mit vielen anthropomorphen Protagonisten, ein paar Menschen, High-Fantasy-Zutaten und ein bisschen Magie. Zwischendrin habe ich noch eine Novelle verfasst, die zur Abwechslung nichts Tieren zu tun hat. Es ist Gegenwartsliteratur mit phantastischen Elementen. Das befindet sich gerade in Überarbeitung und wird zeigen, ob neben Animal-Fantasy noch mehr in mir steckt. Desweiteren habe ich ein Konzept für eine weitere Anthologie eingereicht. Ich hoffe das wird was. Und zu guter letzt habe ich eine Wunschauftragsarbeit an Land gezogen. Die steckt aber noch ganz am Anfang, aber der ist zumindest gemacht.
Autorenseite, Blog, Facebook, Amazon, Lovelybooks o.ä.www.walkingmills.de/ www.walkingmills.blogspot.dehttps://www.facebook.com/JSohnAutor/
Vielen Dank, lieber Joachim, für die tolle Vorstellung Deines doch etwas anderen Romans. Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und viele neue Leser!
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Published on July 09, 2016 00:15

July 6, 2016

Autorentipp: Wie schreibe ich eine Vita?

Als Herausgeberin der Einhornanthologie , für die gerade die Ausschreibung im Talawah Verlag läuft, bin ich über viele kreative Lebensläufe gestoßen und widme mich deshalb heute dem Thema Vita und wie man sie schreibt. Auch die Vita ist Bestandteil einer Bewerbung bei einem Verlag und sollte sorgfältig und in der richtigen Form verfasst werden. (Zur gebotenen Sorgfalt habe ich bereits einen Artikel geschrieben (siehe hier)). Nun geht es weiter mit:

Wie schreibe ich eine Vita?

Foto: Pixabay

Eine Kurzvita kommt zum Beispiel auch ins fertige Buch hinein oder wird ggf. auf der Verlagsseite veröffentlicht, sobald ein Vertrag zustande gekommen ist. Oder sie wird explizit angefordert, entweder vom Verlag, der Presse oder dem Veranstalter, bei dem man eine Lesung halten möchte. Es ist also wichtig, beide Formen griffbereit zu haben und sich vor allem genau zu überlegen, was man hinein schreiben möchte. Denn wie immer gilt auch hier: Sie muss neugierig machen!

Eine Vita ist im Grunde ein kurzgefasster Lebenslauf. Für das Buchgeschäft sollen sich die Informationen aber möglichst auf buchrelevante Punkte beschränken. Es ist also nicht nötig, zu erwähnen, z.B. auf welcher Grundschule Du warst, außer diese Schule ist Kernthema Deines Buches.

Die Vita wird (wenn nicht anders angegeben) in der dritten Person geschrieben und muss vor allem alle Kontaktdaten enthalten. Der Einfachheit halber gebe ich meine Adresse, Telefonnummer, Email und Webseiten in allen relevanten Dokumenten in der Kopf- und Fußzeile an und speichere mir das als Vorlage für zukünftige Projekte. Dann kann ich es nicht vergessen und für den Verlag ist es hilfreich, wenn jede eingeschickte Seite mit den Kontaktdaten versehen ist. Oftmals wird auch genau das ausdrücklich verlangt. Es sollte jedoch auch in Deinem Interesse sein, dass Deine Leseprobe Dir zugeordnet werden kann und nicht einem anderen Autor.

Eine Vita muss neugierig machen! Finde heraus, was Dich befähigt, gerade dieses Buch geschrieben zu haben. Erwähne besondere Auszeichnungen, Merkmale, Kenntnisse, die zum vorliegenden Roman passen. Stipendien, Schreibseminare, Auslandsaufenthalte/-studien, sprich: alles, was Du zu dem Thema bereits gelernt/erreicht hast und Dich somit zum Experten macht. 
Gut möglich, dass Du Deine Vita an ein neues Projekt anpassen musst, aber auch diese Arbeit sollte in Deinem Interesse sein, immerhin willst Du Dein Buch ja an den Verlag bringen.

Fasse Dich bei einer Kurzvita kurz. Fünf Sätze sind ausreichend. Immerhin ist es eine Kurzvita.

Gebe Deine Veröffentlichungen an, denn genau die sind Deine Referenzen! Wenn es zu viele sind, picke die wichtigsten heraus und erwähne die anderen in einem Nebensatz. Zeige Verlegern und Lektoren, was Du bisher veröffentlicht hast. Genau darauf kommt es an! Ich weiß nicht, warum viele Kollegen in ihrer Vita damit so sparsam umgehen. Jedes Buch ist eine fertige Arbeit des Autors, die vielleicht wichtig sein kann, wenn die finale Entscheidung fällt. 
Hier empfinde ich persönlich eine Aufzählung mit Titel, Datum und Verlag angenehm und übersichtlich, aber da gibt es sicherlich unterschiedliche Meinungen.

Sei individuell ohne abgehoben zu sein. Ich habe schon Lebensläufe gelesen, bei denen habe ich zwar herzhaft lachen können, aber rein gar nichts über die Autorin/den Autor erfahren. Es ist schön, schriftstellerisches Geschick zu beweisen, aber übertreibe es dabei bitte nicht und denke daran, dass Dir eine solche "Spaßvita" auch in zehn Jahren noch gefallen muss, denn wir gehen ja davon aus, dass Dein Roman verlegt und bald durch viele Buchhandlungen gehen wird. Finde hier einen guten Mittelweg zwischen trocken und albern.

Achte auf Schreibfehler. Leider muss man auch das immer wieder betonen. Nutze die Rechtschreibprüfung Deines Schreibprogrammes. Achte hierbei auch darauf, dass sie aktuell ist. Selbst wenn Dir die neue Rechtschreibung nicht gefällt, sie ist nun mal üblich und als Autor kann man sich dieser Änderung nicht verschließen. Hast Du kein fähiges Schreibprogramm mit Korrekturfunktion, bitte Freunde, Deine Vita Korrektur zu lesen. Glaube mir, nichts ist peinlicher und sorgt sicherer dafür, dass ein Lektor sich den Rest nicht mehr ansieht, als wenn bereits in der Vita Schreibfehler sind.

Hier eine Übersicht der Dinge, die in eine Vita gehören:
Name/PseudonymKontaktdaten

freiwillige Angaben:AlterGeburts-/WohnortFamilienstandKinder ja/neinschulische/berufliche Bildung (sofern für das Schreiben Deines Romans relevant)Auszeichnungen/Weiterbildungen im Bereich des Publizierens, Mitglied in Schriftsteller-Verbänden, etc.bisherige Veröffentlichungen (gern als Liste)
Lass Dich von langen und kurzen Lebensläufen anderer Autoren inspirieren. Schau ins Buchregal oder suche nach ihren Webseiten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie eine (Kurz)-Vita aussehen darf und was sie enthalten sollte. Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deinen zukünftigen Projekten!

Wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast, hinterlasse mir gern einen Kommentar. Und wenn Dir der Artikel gefallen hat, verbreite ihn gern weiter. Vielen Dank.

Deine Sandra



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Published on July 06, 2016 23:52