Codex Regius's Blog, page 6
August 19, 2016
Vorschau: "Titan - Die Sonde Cassini-Huygens am erdähnlichen Saturnmond"

Die Sonde, die nicht mehr lange zu leben hat
Wäre er dem Griff seines Mutterplaneten entronnen und würde zwischen Jupiter und Saturn seine Bahn ziehen, dann zögerten wir nicht, ihn als sechsten Planeten des Sonnensystems zu bezeichnen: den
Titan
Amateurastronomen kennen ihn von ihren Beobachtungen des Saturns. Er ist größer als der Merkur und so geheimnisvoll wie die Venus. Genau wie sie umgibt er sich mit einer geschlossenen Wolkenhülle. Was die Raumsonde Cassini-Huygens, deren Schicksal es ist, 2017 über dem Saturn abzustürzen, aber in den letzten elf Jahren aufdeckte, war eine Welt, die erdähnlicher aussieht als der Mars. Science-Fiction-Autoren hätten sie nicht so fremd und vertraut zugleich beschreiben können: Auf der Erde und auf dem Titan graben sich Flüsse in die Landschaft ein, laufen Niederschläge zu Seen zusammen, sammeln sich Meere in tiefen Becken. Doch es ist nicht Wasser, das dort fließt. Denn Wasser gilt auf dem kalten Titan als Mineral, so hart wie Basalt …Das vorliegende Buch konzentiert sich auf diesen Mond, der zwar einen faszinierenden Planeten - den Saturn - umkreist, aber selbst so faszinierend ist, dass er es verdient hat, als eigenständige Welt mit Landschaften betrachtet zu werden, die wir so nur von der Erde kennen - die auf dem Titan aber von völlig anderen Stoffen geschaffen wurden. Mit vielen farbigen Abbildungen.
Erscheint neu im September 2016.
Published on August 19, 2016 00:37
July 9, 2016
Nur diese Woche: "Die Reiter des Mars" für 2,99 €
Der Roman über das Scheitern der ersten Marsmission bei kdp ab Sonntag für nur 2,99 €. Das Szenario erinnert oberflächlich an Andy Weirs "Der Marsianer" - aber die Urfassung der "Reiter des Mars" wurde schon 1999 veröffentlicht!

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Published on July 09, 2016 12:51
Wie groß ist Charon am Plutohimmel?
I knew this strange, grey world was not my own,But Yuggoth, past the starry voids
(Ich wusste: Diese fremde graue Welt war nicht die meine,sondern Yuggoth jenseits der Sternenleeren)H.P. Lovecraft: Fungi from Yuggoth
(c) Codex Regius
Was sagt es eigentlich aus, wenn die Experten schreiben, Charon sei am Plutohimmel über siebenmal größer als der Erdmond an unserem? Dieser unmittelbare Vergleich nimmt dieselbe - antarktische - Landschaft daher und versetzt sie im unteren Bild probehalber in den westlichen "Schwanz" der Cthulhu Regio auf dem Pluto, in eine Gegend, in der Charon noch tief über dem Horizont steht (da Pluto ihm stets dieselbe Seite zuwendet, wandert er anders als unser Mond von dort auch nicht weg).
In Kapitel 7 von " Pluto & Charon - Die Sonde New Horizons i n den fernsten Weltenweiten" ist die im unteren Bild dargestellte Szene wie folgt beschrieben:
Welch ein Anblick müsste es sein, wenn Captain Future mit seinem Raumschiff über der Sputnik Planum absteigt und nach Westen fliegt? Dahin rast es über die einladend weite Stickstofffläche; dann muss er den Bug hochziehen, als vor ihm die Eisinseln der Baré Montes und die tausende von Metern hohe Küstenlinie auftauchen. Bald ziehen die endlos düsteren Höhenzüge der Cthulhu Regio unter ihm dahin. Vereinzelt blitzen frische Eisgletscher auf den Gipfeln wie Tautropfen. Das Sonnenlicht reicht eben noch aus, die Farbe des Bodens erkennen zu lassen: Er ist getüncht mit trübrotem Tholin, ein mit geronnenem Blut geflutetes Schlachtfeld, mehr Yuggoth als Pluto.
Da tritt eine aschfarbene Kuppel hinter den Bergen hervor. Sie schwillt zu einer Scheibe und löst sich schließlich gewaltig vom Westhorizont. Das ist Charon, Plutos abstoßender Bruder. Sieben Mal größer als der irdische Vollmond kriecht er am Himmel empor, und von dort lächelt kein Mann im Mond herab. Grausig ist das Licht, dass dieser furchtbare Riesensatellit wirft. Nicht nur tot ist er, sondern ermordet: Tiefe Klüfte spalten ihn von einer Seite zur anderen wie eine Hirnschale, die eine Axt zerschmettert hat. Als sei das Blut von Cthulhus Schlachtfeld so weit hinauf gespritzt, dass es sogar den Trabanten befleckte, breitet sich an seinem Scheitel ein zwielichtrot geronnener Fleck aus: ein Todesstern, den Lovecraft persönlich ersonnen haben muss!
(Ich wusste: Diese fremde graue Welt war nicht die meine,sondern Yuggoth jenseits der Sternenleeren)H.P. Lovecraft: Fungi from Yuggoth

Was sagt es eigentlich aus, wenn die Experten schreiben, Charon sei am Plutohimmel über siebenmal größer als der Erdmond an unserem? Dieser unmittelbare Vergleich nimmt dieselbe - antarktische - Landschaft daher und versetzt sie im unteren Bild probehalber in den westlichen "Schwanz" der Cthulhu Regio auf dem Pluto, in eine Gegend, in der Charon noch tief über dem Horizont steht (da Pluto ihm stets dieselbe Seite zuwendet, wandert er anders als unser Mond von dort auch nicht weg).
In Kapitel 7 von " Pluto & Charon - Die Sonde New Horizons i n den fernsten Weltenweiten" ist die im unteren Bild dargestellte Szene wie folgt beschrieben:
Welch ein Anblick müsste es sein, wenn Captain Future mit seinem Raumschiff über der Sputnik Planum absteigt und nach Westen fliegt? Dahin rast es über die einladend weite Stickstofffläche; dann muss er den Bug hochziehen, als vor ihm die Eisinseln der Baré Montes und die tausende von Metern hohe Küstenlinie auftauchen. Bald ziehen die endlos düsteren Höhenzüge der Cthulhu Regio unter ihm dahin. Vereinzelt blitzen frische Eisgletscher auf den Gipfeln wie Tautropfen. Das Sonnenlicht reicht eben noch aus, die Farbe des Bodens erkennen zu lassen: Er ist getüncht mit trübrotem Tholin, ein mit geronnenem Blut geflutetes Schlachtfeld, mehr Yuggoth als Pluto.
Da tritt eine aschfarbene Kuppel hinter den Bergen hervor. Sie schwillt zu einer Scheibe und löst sich schließlich gewaltig vom Westhorizont. Das ist Charon, Plutos abstoßender Bruder. Sieben Mal größer als der irdische Vollmond kriecht er am Himmel empor, und von dort lächelt kein Mann im Mond herab. Grausig ist das Licht, dass dieser furchtbare Riesensatellit wirft. Nicht nur tot ist er, sondern ermordet: Tiefe Klüfte spalten ihn von einer Seite zur anderen wie eine Hirnschale, die eine Axt zerschmettert hat. Als sei das Blut von Cthulhus Schlachtfeld so weit hinauf gespritzt, dass es sogar den Trabanten befleckte, breitet sich an seinem Scheitel ein zwielichtrot geronnener Fleck aus: ein Todesstern, den Lovecraft persönlich ersonnen haben muss!
Published on July 09, 2016 00:05
July 6, 2016
How large is Charon at Pluto's sky?

What does it mean when scientists say, Charon was more than seven times larger in Pluto's sky than the Moon is in the sky of Earth? This direct comparison takes the very same setting on Earth, in Antarctica, and in the lower image relocates it into the Western "tail" of the Cthulhu Regio where Charon is still low above the horizon.
In chapter 7 of "Pluto & Charon - The New Horizons spacecraft at the farthest worldly shores", the scene shown in the lower image is described like this:
What a sight would that be if Captain Future steered his spaceship down to the Sputnik Planum and headed westwards? On his ship races above the inviting broad nitrogen surface; then he is forced to pull steeply up when the icy islands of Baré Montes and the coastal line rising thousands of metres high behind come into view. Soon, the infinitely sombre ridges of the Cthulhu Regio march along beneath the ship. Just here and there, fresh ice glaciers flash on peaks like dewdrops. Faint sunlight just about manages to reveal the colour of the soil. it is dyed with dimly red tholin: a battlefield flooded under clotted blood, Yuggoth rather than Pluto.
Suddenly an ashen dome looms forth behind the mountains. It grows to a disk and eventually withdraws from the western horizon, hugely blown up. This is Charon, Pluto’s repulsive brother. Seven times wider than Earth’s full moon it creeps up the sky, and no man in the moon smiles down from there. Ghastly is indeed the light cast by this dreadful orbiting giant. Not just dead it looks but murdered: Deep chasms cleft it apart from one side to another like a skull cloven by an axe. As if the blood from Cthulhu’s battlelands had gushed so high that it even stained the satellite, another clotted spot spreads twilight-red across its apex: a Death-star that Lovecraft himself must have made up!
Published on July 06, 2016 12:24
July 3, 2016
Edmond Hamiltons visionäres Bild des Plutos

Das ist so merkwürdig, dass ich nicht widerstehen konnte, es in meinem Vortrag bei der Astronomischen Gesellschaft Urania im vergangenen März anzusprechen, von dem es hier einen Videomitschnitt gibt ( https://www.youtube.com/watch?v=lknSI... ). Und im im Juni erschienen Begleitbuch gehen wir näher darauf ein ( https://www.amazon.de/Pluto-Charon-Ho... ).
Published on July 03, 2016 03:44
June 30, 2016
Pluto & Charon - translated into English

Seen from #Nix, there can be little doubt that #Pluto and #Charon are in fact a binary planet.
This is a digital simulation I generated with Celestia 1.6.1 and overlaid New Horizons shots for our book "Pluto & Charon", published this month. I have released its English translation today, and it can be ordered from here: https://www.amazon.com/Pluto-Charon-Horizons-…/…/ref=sr_1_3…

Contents Preface by Dr Rainer Riemann, University of Heidelberg
1 Nine years of approach
1.1 At the garden door (6 Dec 2014 - 10 Mar 2015)
1.2 Course set - ignition! (10 March 2015)
1.3 Approach phase 2 (5 April 2015)
1.4 Approach phase 3 (24 June - 7 July)
1.5 The last week of flying time (7 to 13 July)
2 Tombaugh’s bowl of ice
2.1 A heart for Pluto
2.2 Skating on the Sputnik Planum
2.3 A young sea, a young moon
2.4 The extending atmosphere
2.5 Hydra lifting heads
3 Eighty years of misconceptions
3.1 From the Grand Tour to New Horizons: The long march to Pluto
4 Down on the surface
4.1 Basin and coasts of the Sputnik Planum
4.2 East of the Tombaugh Regio
4.3 A Washboard and other clefts
4.4 The distant regions on the mainland
5 What is Pluto made of ?
5.1 Pluto’s volatile ices
5.2 Water: The solid bedrock of Pluto
5.3 Play of colours
5.4 Light and dark
6 Sky and Weather
6.1 And now, the weather report
6.2 Poisonous gas in the Atmosphere
6.3 High fog expected
6.4 Weak or moderate winds
6.5 Who has dyed Charon?
7 Charon: the dichotomous moon
7.1 What is Charon made of
7.2 Dissimilar twins
8 Nix that photo: the minor moons
9 And on to PT1
9.1 A new target
9.2 19 January 2016: 10 years of flying time!
9.3 Will there be an Extended Mission?
Appendix: Technical Data
References
Published on June 30, 2016 05:28
June 7, 2016
Pluto & Charon - Die Sonde New Horizons in den fernsten Weltenweiten

Inzwischen wissen wir, woraus das Plutoherz besteht, wenn auch noch nicht, wie es zustande kam. Und die Raumsonde New Horizons hat noch viele andere erstaunliche Landschaften entdeckt auf diesem fernen Himmelskörper, der überraschenderweise so erdähnlich wirkt wie kaum ein anderer im Sonnensystem. Dieses Buch gibt den Erkenntnisstand wieder, den die amerikanische Raumsonde bis zum April 2016 zur Erde übermittelt hat, zeigt die besten Fotos vom Pluto und seinen Monden und beschreibt ihn so, wie wir ihn heute sehen - als fremden Planeten, den kein Science-Fiction-Autor hätte bizarrer ersinnen können.
Zu unserem Vortrag über die Ergebnisse der Mission New Horizons am Pluto (siehe unseren Live-Videomitschnitt https://www.youtube.com/watch?v=lknSIzYsThI ) ist nun das Begleitbuch zum Download erschienen.
Die Autoren sind Mitglieder der Wiesbadener "Astronomischen Gesellschaft Urania e. V.", das Vorwort steuerte Dr. Rainer Riemann bei, "renommierter Astrophysiker aus Heidelberg" (http://click-mainz.de/…/dr-rainer-riemann-bringt-uns-den-mo…).
Die eBuch-Version ist zunächst online bei XinXii erhältlich: http://www.xinxii.com/pluto-charon-p-370324.htmlWeitere Anbieter folgen in den nächsten Tagen.
Nachtrag: Die Freischaltung ist soeben auch für tolino-media erfolgt: https://www.tolino-media.de/ebooks/co...
Der nächste Vortrag, der Ihnen den ehemals neunten Planeten Pluto nahebringen wird, wird vom Verfasser am Montag, dem 03.10.2016, um 20:00 Uhr in der Volkssternwarte am Moltkering gehalten.
Published on June 07, 2016 03:27
April 26, 2016
A new exhibition in New York: Pergamon and the Hellenistic Kingdoms
Romanike (by Codex Regius): A new exhibition in New York: Pergamon and the Hel...: " This exhibition will bring together some 264 artworks that were created through the patronage of the royal courts of the Hellenis...
Published on April 26, 2016 03:59
April 20, 2016
Heuer vor 200 Jahren: Wir trauern um den Herzog von Nassau
Vor genau 200 Jahren, 1816, starb Friedrich Wilhelm, Fürst von Nassau-Weilburg, kurz darauf gefolgt von Herzog Friedrich August, dem in Wiesbaden residierenden Landesvater der Herzoglichen Nassauischen Lande. So beschreibt unser "Ausländer" aus Kurmainz die nassauischen Trauerfeiern in seiner "Kurzen Beschreibung derer wichtigen Begebenheiten und Kriegs Umständen":
"1816 Den 7. Januar hat es der Vorsehung gefallen, unseren reg. souveränen Fürsten Friedrich Wilhelm zu Nassau Weilburg im 47. Jahre seines Alters aus der Zeitlichkeit in die Ewigkeit abzufordern, welcher 27 Jahre die Fürstenwürde begleitete. Die Landestrauer wurde nun im ganzen Herzogl. Nass. Lande auf 6 Monate nämlich vom 14. I. bis zum 14. Juli mit Einziehung von Tanz u. Musik angeordnet, und 6 Wochen mußten in jedem Orte täglich eine Stunde von 12-1 Uhr mit allen Glocken geläutet werden, u. keine Orgel durfte in den bestimmten 6 Wochen in keiner Kirche gespielt werden. Der durchlauchtigste Prinz Wilhelm wurde Thronfolger seines sel[igen] Herrn Vaters.Nach Endigung der 6wöchendlichen hohen Trauer wurde nun die Leichenrede des höchstseligen Fürsten v. Nassau in allen Kirchen auf [Sonntag] Estomihi gehalten über die vorgeschriebenen Textworte Prov. 10 V. 7: »Das Gedächtnis der Gerechten bleibt im Segen.« In Kronberg verrichtete sie der dasige H. Pfarrer Sturm, die Trauerorgel wurde gespielt und wurde abgesungen der 563. Gesang, das Sterbelied eines Armen: »Ich will dich noch im Tod erheben« etc. und nach dem Eingang der Predigt der 9. Vers des 568. Gesanges.
Auf den 24. März 1816 gefiel es Gottes Vorsehung, unseren vielgeliebten Herzog u. Landesvater Friedrich August, Herzog von Nassau[-Usingen], in dem 78. Jahre seines Alters aus der Zeitlichkeit in die Ewigkeit abzurufen. Er regierte als Herzog 13 Jahre. Die Landestrauer wurde im Herzogt[um] auf ein halbes Jahr angeordnet und das Trauergeläute auf 6 Wochen Mittag v. 12-1 Uhr von dem Tag seines Todes anfangend mit allen Kirchenglocken geläutet.So wurde denn nun Wilhelm, S. fürstl. Durchlaucht v. N[assau-Weilburg] und den nass. Landen zum Herzog erklärt als er 24 Jahre alt war."
Der vollständige Text ist hier enthalten und kommentiert:
"Als Nassau noch französisch war" von Codex Regius (2016)


Der vollständige Text ist hier enthalten und kommentiert:
"Als Nassau noch französisch war" von Codex Regius (2016)
Published on April 20, 2016 11:09
April 12, 2016
Heuer vor 200 Jahren: Das Herzogtum Nassau im Jahr ohne Sommer

Darstellung aus dem Jahr 1816Mich hat erst jemand in einer Facebookgruppe für Amateurhistoriker darauf aufmerksam gemacht, dass heuer das "Jahr ohne Sommer" 1816 genau 200 Jahre her ist. Hier ist ein Auszug aus der "Kurzen Beschreibung derer wichtigen Begebenheiten und Kriegs Umständen" von J. P. Benack, der die Auswirkungen auf das Herzogtum Nassau erlebte und schilderte:
"Das Jahr 1816 verdient besonders aufgezeichnet u. vermerkt zu werden. Es war noch trauriger als ein Kriegsjahr in Betracht der üblen Witterung und Teuerung anzusehen. Der Winter nahm schon seinen Anfang im Jahr 1815 Ausgang des Monats Oktober, wo schon der erste Schnee gefallen u. mit Frost u. Schnee angehalten bis April 1816, wo man erst in der Hälfte des April anfangen konnte ins Feld zu ziehen u. daßelbe mit Sommerfrüchten bestellen zu können, welches aber doch mit vielen Beschwerlichkeiten wegen der immer stürmischen Witterung geschehen konnte; denn der ganze Frühling war kalt u. unangenehm. ... Und so mußte alles erfrieren, daß sowohl von Aepfel als auch Birnen in unserer Gegend nichts zu sehen und zu erhalten war. ... die [Preise für die] Früchte schlugen von Tag zu Tag auf, das Brot wurde teurer; denn das Korn gab nicht viel ins Maas .... Es war Jammer, Not u. Elend überall, weit u. breit, besonders bei den Armen, die sich manchmal genötigt sahen, mit ihren armen Kindern halb satt oder wohl gar ungegessen schlafen zu gehen. ... Viele Gegenden sind hart heimgesucht worden durch Ueberschwemmung, wo alle Feldfrüchte ersoffen u. verfault [sind] und gar nicht konnten eingeerntet werden, auf vielen Feldern sind durch Kisselschlag die Früchte vernichtet u. zerschlagen worden. Sturm u. Winde haben in vielen Gegenden vieles Unheil verursacht, so daß ganze Bäume aus der Erde gerissen, Dächer von den Häusern abgehoben, Menschen und Tiere getötet u. beschädigt worden sind. Kein Wunder also, daß alle Nahrung zum Lebensunterhalt teuer geworden. Indem eine Gegend die andere mit dem Notdürftigsten unterstützen mußte... u. die Not u. das Elend unter den Bedürftigen war überaus groß."
Das war Wiesbaden und sein Umland vor genau 200 Jahren ...
Der vollständige Text ist hier enthalten und kommentiert:"Als Nassau noch französisch war" von Codex Regius (2016)
Published on April 12, 2016 10:50