Sandra Florean's Blog, page 13
August 19, 2019
Neues aus der Schreibstube
Zeit, um euch mal kurz auf den neuesten Stand zu bringen, was meine Bücher angeht, oder?Also: Der 6. Band meiner Seelenspringerin ist aus dem Lektorat zurück und wie immer war meine großartige Lektorin Stefanie Lasthaus streng und gründlich - aber nicht ganz ohne Witz und Charme, wie das Bild zeigt.
Der Titel wird nun doch "Dämonenbrut" sein. Ich hatte erst überlegt, etwas Allgemeingültigeres zu nehmen, aber der passt einfach perfekt und ließ sich auch nicht mehr aus meinem Kopf ausmerzen. Erscheinen wird "Dämonenbrut" im November und ich werde ihn zur Buchmesse Berlin natürlich dabei haben!
Der 7. und vorerst letzte Band der Seelenspringerin ist auch bereits fertig, muss noch überarbeitet werden und geht dann zu den Testlesern. Geplant ist eine Veröffentlichung im März 2020, damit ich ihn zur Leipziger Buchmesse mitnehmen kann. Denn, NEUIGKEIT!: Dort werde ich zusammen mit Autorenkollegin Sandra Baumgärtner einen Stand haben und hoffentlich in Halle 2, wo wir hingehören.
Ansonsten sitze ich an den Recherchen und dem Plot zu einem HISTORISCHEN Roman - oder besser: Ich verzettle mich ein wenig in den Recherchen. Vor allem, weil ich so viele Epochen interessant finde und mich nicht für eine entscheiden kann. Er soll in Schleswig-Holstein spielen und bei meinen bisherigen Recherchen hab ich schon gesehen, dass die Dinge hier schon immer etwas anders liefen. Aber ich finde die Teilung unseres Bundeslandes und die Machtverhältnisse dahinter total interessant und möchte mich dem Thema deshalb gern einmal annehmen. Natürlich mit ordentlich Action, Drama und Herzschmerz, wie ihr es von mir kennt. Und wunderschönen Kulissen und Kleidern und ... hach, seufz...
Wie sieht es denn bei euch aus? Habt ihr eine Epoche/ein Zeitalter, das ihr gern mal live erleben würdet? Bei mir ist es die Renaissance und das Rokoko - beides natürlich wegen der hübschen Kleider.

Der Titel wird nun doch "Dämonenbrut" sein. Ich hatte erst überlegt, etwas Allgemeingültigeres zu nehmen, aber der passt einfach perfekt und ließ sich auch nicht mehr aus meinem Kopf ausmerzen. Erscheinen wird "Dämonenbrut" im November und ich werde ihn zur Buchmesse Berlin natürlich dabei haben!
Der 7. und vorerst letzte Band der Seelenspringerin ist auch bereits fertig, muss noch überarbeitet werden und geht dann zu den Testlesern. Geplant ist eine Veröffentlichung im März 2020, damit ich ihn zur Leipziger Buchmesse mitnehmen kann. Denn, NEUIGKEIT!: Dort werde ich zusammen mit Autorenkollegin Sandra Baumgärtner einen Stand haben und hoffentlich in Halle 2, wo wir hingehören.
Ansonsten sitze ich an den Recherchen und dem Plot zu einem HISTORISCHEN Roman - oder besser: Ich verzettle mich ein wenig in den Recherchen. Vor allem, weil ich so viele Epochen interessant finde und mich nicht für eine entscheiden kann. Er soll in Schleswig-Holstein spielen und bei meinen bisherigen Recherchen hab ich schon gesehen, dass die Dinge hier schon immer etwas anders liefen. Aber ich finde die Teilung unseres Bundeslandes und die Machtverhältnisse dahinter total interessant und möchte mich dem Thema deshalb gern einmal annehmen. Natürlich mit ordentlich Action, Drama und Herzschmerz, wie ihr es von mir kennt. Und wunderschönen Kulissen und Kleidern und ... hach, seufz...

Published on August 19, 2019 07:37
August 15, 2019
Schattenrot - Behind the scenes Kapitelschmuck
BehindTheScenes geht weiter:Auch die Kapitel-Verzierungen zu SCHATTENROT sind nicht zufällig entstanden. Wie immer hatte ich keine so rechte Vorstellung, aber Renee von Dream Design - Cover and Art war gut vorbereitet und hat mir einen kleinen Fragenkatalog zugeschickt zu, was mir gefällt und was nicht, wie umfangreich die Verzierungen werden sollen usw.Denn natürlich sollte das Buch auch innen hübsch sein. Geschmackvoll und dezent, aber passend. Das ist Renee super gelungen!
"Für Seraphina gibt es den Mond und die SkylineHier möchte ich mit der runden Form irgendwo den Mond symbolisieren. Das Mysteriöse und durch die vielen Schnörkel auch das Elegante. Das Zeichen soll Mystik und auch Eleganz/Gutmütigkeit symbolisieren. Als Hinweis auf Kat und dass es eine Vampirgeschichte ist, habe ich an diesem makellosen Objekt, das geometrisch perfekt daherkommt einen Bluttropfen herunterlaufen lassen :D So können wir elegant beide Welten miteinander verbinden :) Dieser Buchschmuck passt echt perfekt zu Fantasy :D"
"Für Kat total passend die BlutstropfenHier ist die Lösung simpler und zarter. Nahezu zerbrechlich ist die Ranke an der linken Seite während auf der gegenüberliegenden Seite das Blut herunterläuft. Dabei geht die Ranke nach Oben (Himmel, das gute, das Leben) während der Tropfen nach unten sinkt."
Toll, oder?
Mehr über das Buch und seine Bestellmöglichkeiten gibt es hier: SCHATTENROT
"Für Seraphina gibt es den Mond und die SkylineHier möchte ich mit der runden Form irgendwo den Mond symbolisieren. Das Mysteriöse und durch die vielen Schnörkel auch das Elegante. Das Zeichen soll Mystik und auch Eleganz/Gutmütigkeit symbolisieren. Als Hinweis auf Kat und dass es eine Vampirgeschichte ist, habe ich an diesem makellosen Objekt, das geometrisch perfekt daherkommt einen Bluttropfen herunterlaufen lassen :D So können wir elegant beide Welten miteinander verbinden :) Dieser Buchschmuck passt echt perfekt zu Fantasy :D"


Toll, oder?
Mehr über das Buch und seine Bestellmöglichkeiten gibt es hier: SCHATTENROT
Published on August 15, 2019 22:16
August 13, 2019
Von Genre-Schubladen und enttäuschten Erwartungen
Auf der letzten Buchmesse habe ich mich bereits mit einigen Kolleginnen und Kollegen darüber unterhalten: über das Schubladen-Denken und dessen Auswirkungen.
Wir alle kennen es, und es findet nicht nur in der Buchwelt statt:
Man sieht jemanden oder etwas und sortiert sie oder ihn oftmals unbewusst in eine Kategorie/Schublade ein.
Bei Menschen oftmals anhand ihrer Kleidung, Ausdrucksweise und ihres Berufs, manchmal sogar anhand des Autos, das sie fahren, denn, hey, wer so eine dicke Karre fährt, der ist beruflich erfolgreich/hat zu viel Geld/ist ein Prolet etc.
Aber auch bei Büchern passiert so etwas bereits anhand des Covers, des Klappentextes und anhand der Begriffe, mit denen der Verlag oder Autor das Buch bewirbt. Zum Glück haben wir ja die ganzen Genre-Bezeichnungen.
Doch hier wird es schon schwierig, denn nicht jeder versteht unter dem Begriff des Gleiche. Wenn man mal nach Genre-Listen sucht, findet man sogar da abweichende Interpretationen. Da beißt sich der Hund also in den Schwanz, wie man so schön sagt.
Eine lustige Zusammenfassung der Fantasy-Subgenre zeigt auf lustige Weise, wie breit gefächert allein Fantasy ist: Die Fee ist immer da
Interessant ist, dass es sogar Genre-Konventionen gibt. Also im weitesten Sinne Regeln, nach denen man sich beim Schreiben richten sollte ...
Mein Eindruck ist, dass durch dieses Schubladendenken Erwartungen geschürt werden, die man zwangsläufig nicht alle erfüllen kann. Wie auch?
Wenn jemand zum Beispiel ein Buch kauft, auf dem "Krimi" steht, erwartet derjenige ein Verbrechen und dessen Aufklärung.
Bei einem Liebesroman ist es eine romantische Geschichte zwischen zwei Menschen, die auf ihrem Weg allerhand Stolpersteine bewältigen müssen, um (im besten Fall) doch noch zueinander zu finden.
Schwierig wird es, wenn anhand des Covers und des Klappentextes nicht unbedingt ersichtlich ist, um welches Genre es sich handelt. Entweder, weil das Cover ungünstig gewählt ist, oder weil es sich um einen Genremix handelt. Schon weiß der Leser nicht, wohin er dieses Buch stecken soll. Und lässt es womöglich liegen, weil er nichts damit anzufangen weiß.
Vielleicht lässt er sich dennoch zum Kauf animieren, hat unter Umständen im Klappentext ein Schlüsselwort gefunden und es aufgrund dieses einen Begriffs doch noch in eine Schublade stecken können. Puh. Obwohl, nein. Denn daraus resultieren Erwartungen. In jeder Schublade liegen ja die Dinge, die erfüllt werden müssen, um in diese Schublade zu passen.
Enttäuschungen sind vorprogrammiert. Denn in dem gekauften Genremix-Buch geht es eben nicht um Ermittlungsarbeit und auch die klassische Liebesgeschichte kommt zu kurz. Anstatt das Buch nun als bunte Mischung zu empfinden und zu wertschätzen, fühlt sich der Leser betrogen, denn die "Schublade" sah doch etwas anderes vor! Schon hagelt es Sternchenabzüge und Rückmeldungen in Form von "etwas anderes erwartet", "konnte dem versprochenen Liebesroman/Krimi/Thriller etc nicht gerecht werden".
Das nur, weil das Buch nicht in die Schublade passen wollte ...
In einigen Gebieten mag es richtig und wichtig sein, allem einen Stempel aufzudrücken, aber es geht auch ohne. Wie ihr vielleicht wisst, fahre ich seit Jahren auf Mittelaltermärkte und lagere dort. Was mir da am allerbesten gefällt, ist, dass alle Teilnehmer und viele Besucher Gewandungen entsprechend der dargestellten Epoche tragen - und somit alle gleich aussehen. Ich kann anhand der Kleidung nicht erkennen, ob ich einen Bänker vor mir habe oder eine Putzfrau. Das ist so angenehm! Man kann sich ganz vorbehaltlos auf den anderen Menschen einlassen, ihn aufgrund seiner Ausstrahlung, dem, was er erzählt oder wie er sich mir gegenüber benimmt, beurteilen. Ohne Vorurteile und Erwartungen. Ihr glaubt gar nicht, wie herrlich das ist - und wie viele interessante Menschen ich auf diese Weise kennen gelernt habe, an denen ich sonst womöglich vorbei gelaufen wäre (oder sie an mir).
Es ist schade, dass die "echte" Welt so nicht funktioniert. Dabei wäre es doch schön, wenn wir hin und wieder ganz bewusst aus diesem Schubladen-Denken ausbrechen und mal alle Erwartungen, Vorbehalte und Vorurteile beiseite ließen und offen auf neue Dinge zugingen. Oder was meint ihr?
Eure Sandra

Wir alle kennen es, und es findet nicht nur in der Buchwelt statt:
Man sieht jemanden oder etwas und sortiert sie oder ihn oftmals unbewusst in eine Kategorie/Schublade ein.
Bei Menschen oftmals anhand ihrer Kleidung, Ausdrucksweise und ihres Berufs, manchmal sogar anhand des Autos, das sie fahren, denn, hey, wer so eine dicke Karre fährt, der ist beruflich erfolgreich/hat zu viel Geld/ist ein Prolet etc.
Aber auch bei Büchern passiert so etwas bereits anhand des Covers, des Klappentextes und anhand der Begriffe, mit denen der Verlag oder Autor das Buch bewirbt. Zum Glück haben wir ja die ganzen Genre-Bezeichnungen.
Doch hier wird es schon schwierig, denn nicht jeder versteht unter dem Begriff des Gleiche. Wenn man mal nach Genre-Listen sucht, findet man sogar da abweichende Interpretationen. Da beißt sich der Hund also in den Schwanz, wie man so schön sagt.
Eine lustige Zusammenfassung der Fantasy-Subgenre zeigt auf lustige Weise, wie breit gefächert allein Fantasy ist: Die Fee ist immer da
Interessant ist, dass es sogar Genre-Konventionen gibt. Also im weitesten Sinne Regeln, nach denen man sich beim Schreiben richten sollte ...
Mein Eindruck ist, dass durch dieses Schubladendenken Erwartungen geschürt werden, die man zwangsläufig nicht alle erfüllen kann. Wie auch?
Wenn jemand zum Beispiel ein Buch kauft, auf dem "Krimi" steht, erwartet derjenige ein Verbrechen und dessen Aufklärung.
Bei einem Liebesroman ist es eine romantische Geschichte zwischen zwei Menschen, die auf ihrem Weg allerhand Stolpersteine bewältigen müssen, um (im besten Fall) doch noch zueinander zu finden.
Schwierig wird es, wenn anhand des Covers und des Klappentextes nicht unbedingt ersichtlich ist, um welches Genre es sich handelt. Entweder, weil das Cover ungünstig gewählt ist, oder weil es sich um einen Genremix handelt. Schon weiß der Leser nicht, wohin er dieses Buch stecken soll. Und lässt es womöglich liegen, weil er nichts damit anzufangen weiß.
Vielleicht lässt er sich dennoch zum Kauf animieren, hat unter Umständen im Klappentext ein Schlüsselwort gefunden und es aufgrund dieses einen Begriffs doch noch in eine Schublade stecken können. Puh. Obwohl, nein. Denn daraus resultieren Erwartungen. In jeder Schublade liegen ja die Dinge, die erfüllt werden müssen, um in diese Schublade zu passen.
Enttäuschungen sind vorprogrammiert. Denn in dem gekauften Genremix-Buch geht es eben nicht um Ermittlungsarbeit und auch die klassische Liebesgeschichte kommt zu kurz. Anstatt das Buch nun als bunte Mischung zu empfinden und zu wertschätzen, fühlt sich der Leser betrogen, denn die "Schublade" sah doch etwas anderes vor! Schon hagelt es Sternchenabzüge und Rückmeldungen in Form von "etwas anderes erwartet", "konnte dem versprochenen Liebesroman/Krimi/Thriller etc nicht gerecht werden".
Das nur, weil das Buch nicht in die Schublade passen wollte ...

Es ist schade, dass die "echte" Welt so nicht funktioniert. Dabei wäre es doch schön, wenn wir hin und wieder ganz bewusst aus diesem Schubladen-Denken ausbrechen und mal alle Erwartungen, Vorbehalte und Vorurteile beiseite ließen und offen auf neue Dinge zugingen. Oder was meint ihr?
Eure Sandra
Published on August 13, 2019 23:07
August 11, 2019
Schattenrot - Behind the scenes
Habt ihr Lust auf einen Blick hinter die Kulissen von SCHATTENROT? Speziell heute: die Idee hinter dem COVER.Für die Neuauflage habe ich mir sehr gewünscht, dass das Cover zu SCHATTENROT ein WOW-Effekt wird. Und dank Renee von Dream Design - Cover and Art ist es auch gelungen, oder findet ihr nicht?
Vor allem hat sich Renee anhand meiner ersten Beschreibungen richtig viele Gedanken dazu gemacht, die ich euch mit seinem Einverständnis gern mal zeigen möchte, damit ihr mal seht, wie viel Herzblut auch ein Coverdesigner in einen Auftrag steckt:
"Hier dachte ich, dass die Zwei eine schöne Verbindung haben - 2 Personen in einer, eine Art Symbiose. Deshalb habe ich quasi ihre Gesichter zusammen als ein Gesicht vermischt. Der Riss in dem Bild trennt die beiden und lässt sie auseinandertreiben. Dazu habe ich die jeweiligen "Lebensräume" noch unten eingeblendet, damit der Unterschied noch größer ist. Wieder sind leichte Blutspritzer eingearbeitet, um den Vampir anzudeuten."
Klasse, zu sehen, welche Gedanken hinter den Bildern stecken, oder? Renee hat mit seinem Entwurf auch gleich meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Cover einfach!Hier erfahrt ihr mehr über den Roman und seine Bestellmöglichkeiten: SCHATTENROT
Vor allem hat sich Renee anhand meiner ersten Beschreibungen richtig viele Gedanken dazu gemacht, die ich euch mit seinem Einverständnis gern mal zeigen möchte, damit ihr mal seht, wie viel Herzblut auch ein Coverdesigner in einen Auftrag steckt:
"Hier dachte ich, dass die Zwei eine schöne Verbindung haben - 2 Personen in einer, eine Art Symbiose. Deshalb habe ich quasi ihre Gesichter zusammen als ein Gesicht vermischt. Der Riss in dem Bild trennt die beiden und lässt sie auseinandertreiben. Dazu habe ich die jeweiligen "Lebensräume" noch unten eingeblendet, damit der Unterschied noch größer ist. Wieder sind leichte Blutspritzer eingearbeitet, um den Vampir anzudeuten."

Klasse, zu sehen, welche Gedanken hinter den Bildern stecken, oder? Renee hat mit seinem Entwurf auch gleich meinen Geschmack getroffen. Ich liebe das Cover einfach!Hier erfahrt ihr mehr über den Roman und seine Bestellmöglichkeiten: SCHATTENROT
Published on August 11, 2019 23:46
August 10, 2019
Schreibtipp: Plotten leicht gemacht
Sobald man sich als Schreiberling näher mit dem Schreiben beschäftigt, stößt man unweigerlich auf den Begriff "Plotten".
Was ist das eigentlich und wie mach ich das?
Den Fragen möchte ich bei meinen heutigen Schreibtipp "Plotten leicht gemacht" auf den Grund gehen.
So sah mein erster geplanter Plot zum zweiten Teil meiner
Mystery-Reihe "Die Seelenspringerin" ausDer Plot ist eine erste Zusammenfassung Deiner Geschichte mit allen Höhe- und Tiefpunkten. Manche gehen da ganz detailliert Kapitel für Kapitel vor, arbeiten vorgestellte Charaktere aus und pflegen viel Hintergrundwissen ein. Andere skizzieren stichpunktartig die größten Ereignisse und Highlights. Manche halten sich beim Schreiben strikt daran, andere brauchen ihren Freiraum.
Vorteil ist unbestritten, dass man schon vor dem eigentlichen Schreiben Logikfehler und lose Enden erkennen und ausmerzen kann. Nachteil ist vermutlich die Ungeduld, denn Plotten kostet Zeit.
Kai Meyer erzählte auf einer Lesung mal, dass er bis zu drei Monate plottet, ehe er anfängt, die Geschichte zu schreiben. Viele Jungautoren bringen dafür nicht die Geduld auf.
Ich habe für mich erkannt, dass es sich lohnt, diesen Tatendrang zu zügeln. Denn einmal richtig geplottet, brauche ich meine Geschichte "nur" noch herunter schreiben. Das ist gerade dann hilfreich, wenn man über einen Verlag veröffentlicht und Termine vorgegeben bekommt.
Beim Plotten gibt es unterschiedliche Wege oder Anleitungen, u.a. die Heldenreise, die Schneeflockenmethode oder das Sieben-Punkte-System. Ich habe sie mir alle angesehen, scheiterte Anfangs aber immer noch an dem Wie. Wie genau geht es denn nun? Handschriftlich oder auf dem PC? Stichpunkte oder kurze Pitches pro Kapitel? Jetzt schon die Charaktere ausarbeiten oder erst beim Schreiben? ...
Gerade weil die Vorlieben und Möglichkeiten so unterschiedlich sind, habe ich einige Kollegen gefragt, was sie bevorzugen und wie genau sie dabei vorgehen. Folgende Autoren kommen hier zu Wort: Christa Kuczinski, Maria Kaszas, Simone Olmesdahl, Norman Doderer, Guido Krain, Tom Daut, Ann-Kathrin Karschnick, Lina Jacobs, Lisa Dröttboom, Antonia Günder Freitag. An dieser Stelle vielen Dank für eure vielen hilfreichen Tipps!
Wie genau gehst Du beim Plotten vor? Handschriftlich? Am PC? Jedes Kapitel für sich?
Maria Kaszas: Also ich persönlich plotte zu Anfang ganz altmodisch handschriftlich. Bei mir kommt es auch immer darauf an, was mir zuerst in den Sinn kam: ein bestimmter Charakter oder die Story. Wenn es ein Charakter ist, so befasse ich mich erstmal mit der Charakterentwicklung und schaue, wie ich um den Prota am besten eine Story aufbaue.Aber meistens schwirrt einem eher schon eine grobe Geschichte im Kopf. Hierzu setze ich mich erstmal mit einem Din A4 Blatt hin und mache das gute alte Mindmapping/ Brainstorming.
Was fällt mir zu der Geschichte ein. Hätte die Story bereits ein Ziel?
Für mich ist immer wichtig, dass für mich ein Anfang und ein Ende klar sein muss , und ich später dann die Schritte bis dort hin herausarbeite. Sonst verfange ich mich mit offenen Enden und plotte immer wieder neu um, weil einem dies oder jenes einfällt, und man die Story so umändert, dass man sich wieder ein anderes Ende überlegt.
Wenn Der Anfang und das Ziel klar ist, überlege ich mir grob den Weg dorthin.
Ich nenne da mal ein Beispiel an dem ich gerade arbeite.
Zu meinen Werkzeugen: ich arbeite nur mit Notizblöcken und später bei ausgereifteren Plot dann mit meinem Whiteboard. Das hab ich mir zugelegt, weil ich das dauerhaft an der Wand habe und die Grundstruktur so immer vor Augen habe. Charakterentwicklung des Protas, ein weiterer Meilenstein, der hinter dem absoluten Anfang kommt, und die Überlegung nach Nebencharakteren - das kommt auf meine Notizblätter. Auf das Whiteboard kommen bei mir nur feststehende Abschnitte in Stichpunkten zusammengefasst.
Christina Kuczinski: Am PC. Ich übertrage die Struktur aber auch auf ein großes Posterund verknüpfe dort (z.B. die Verbindungen der Protagonisten zueinander).
Anonym: Ich plotte nach dem 7-Punkte-System. Das habe ich mir mal vorbereitet, drucke es mir aus, plotte handschriftlich vor mich hin und übertrage es dann in den PC. Meistens kommen mir die Ideen zu allen Kapiteln, daher nicht ein Kapitel nach dem anderen.
Simone Olmesdahl: Also ich fange damit an, ein Grundgerüst zu erstellen. Das heisst, ich überlege mir das Thema, über das ich schreiben will. Wo soll die Story beginnen und was ist das Ende? Dann gucke ich im Netz, welcher Handlungsort passt. Meistens verziehe ich mich in die Staaten. Ich recherchiere die auserwählte Stadt und verbringe eine Woche auf Google Streetview. Den Gegebenheiten der Stadt angepasst, beginne ich nun ins Detail zu geben. ... Wenn das Gerüst steht, also jeder irgendwo zur Arbeit geht, zur Schule, Uni, irgendwo wohnt und ein Hobby hat, das in der Stadt auch umzusetzen ist, dann fange ich mit der Story an. Zuerst zeichne ich den Dramabogen.
Bist du mit den drei Akten der Dramaturgie vertraut? Danach arbeite ich. Falls nicht, hier eine Kurzerklärung des Konzepts: Man gliedert eine Story in 3 Akte. Akt 1 (nimmt etwa 25% der Story ein): Exposition. Das Setting wird etabliert, Figuren und deren Handlungsmotivation eingeführt, der generelle Kurs der Story festgelegt. Dann kommt der erste Wendepunkt: ein Ereignis, das der Story eine andere Richtung gibt Akt 2 (nimmt 50% der Handlung ein): Konfrontation. Die Hauptfigur beginnt, sich den Problemen zu stellen - was zunächst nicht glückt. Erst der Midpoint des 2. Aktes (zentraler Wendepunkt nach etwa der Hälfte des zweiten Aktes) führt dazu, dass eine Lösung in Sicht kommt, auf die hingearbeitet wird. Dann kommt wieder ein Wendepunkt zwischen den Akten. Wie auch zuvor gibt er durch ein Ereignis der Story nochmal anderen Wind, als erwartet. Akt 3 (25% der Story): Eskalation der Handlung. Das Finale. Mit Happy oder Unhappy End.
Wenn ich meinen Dramaturgiebogen also in Stichpunkten aufgelistet habe, beginne ich, die Kapitel zu planen. Zu jedem Kapitel, geleitet durch die Akte, mache ich mir ausführliche Notizen. Pro Kapitel etwa eine halbe Seite. Ich frage mich bei jeder geplanten Szene, ob sie die Handlung vorantreibt. Tut sie das nicht, bloß weg damit. Erst wenn ich alle Kapitel bis ins Detail geplant habe, ich sie nochmal mit dem Dreiakt Schema überprüft habe, fange ich an zu schreiben. Ich habe immer alles auf dem PC. Steckbriefe der Figuren, Infos zum Setting, Rechercheergebnisse zu Berufen, Handlungsträgern, etc. Ebenso einen Stadtplan. Und dann eben Dramabogen und Kapitel.
Norman Doderer: Ich sehe den Plot als Straße. Ich stecke mir zu Beginn einen Anfang und ein Ende. Dann mache ich mir grobe Gedanken, sozusagen Kleine Wegmarkierungen darüber, wie die Straße verkaufen soll. Danach teile ich den Weg in Planquadrate - die Kapitel - und mache mir für jedes Kapitel wirklich ganz knappe handschriftliche Notizen darüber, was passieren soll. Danach beginne ich damit (dann am PC) zu schreiben und die einzelnen Kapitel mit Leben zu füllen.
Lisa Dröttboom: Wenn ich jetzt mal "Rabenasche" als Beispiel nehme: Da war mir klar, dass ich die Mordermittlungen in einem Zeitraum von etwa 2 Wochen laufen lasse und die im Buch thematisiert habe. Dann habe ich also schon mal einen groben Zeitstrahl gehabt. Ich hab ein Notizbuch, wo ich mir Notizen mache, übertrage aber später alles auf den PC. Zumindest das wichtigste für die zeitliche Planung der Szenen. Manchmal sind es dann nur Überbegriffe, die ich aufschreibe und dann im richtigen Moment einfach im Notizbuch suche.
Ein klassisches Mindmapping von Antonia Günder FreitagTom Daut: In der Regel plotte ich eine Geschichte höchstens grob, weiß den Anfang, das Ende, die wichtigsten Zwischenstationen und Figuren. Beim Schreiben kommen dann immer engmaschigere Zwischenschritte dazu. Das Recherchieren erledige ebenfalls beim Schreiben.Da ich aber mittlerweile fast alles weiß, was sich in meinem aktuellen Zyklus zutragen soll, habe ich dafür schon Exposés formuliert, an denen ich mich orientiere.Des Weiteren schweben über zehn weitere Romanideen durch meinen Kopf, die ich jeweils in kleinen Dateien niedergelegt habe. Immer wenn mir etwas Neues zu diesen Geschichten einfällt, schreibe ich es in diese Dateien. Vier davon sind schon so weit gereift, dass ich morgen anfangen könnte, zu schreiben. Die sind sozusagen schon vorgeplottet. Trotzdem lasse ich mir die Freiheit, das alles über den Haufen zu werfen, sollten mir beim Schreiben noch geilere Einfälle kommen. Wenn man so will, sind meine Exposés bestenfalls dramaturgische Zubereitungsvorschläge. Alles im Dienst einer guten Geschichte. ;-)
Ann-Kathrin Karschnick: Ich plotte seit etwa 2 Jahren intensiver. Seit der Phoenix-Reihe, um genau zu sein. Ich plotte so grob und gleichzeitig so detailliert wie es geht. Ich möchte mich beim Schreiben noch ein kleines bisschen von den Figuren überraschen lassen. Ich fange erst einmal mit einem groben Ablauf an. Der beinhaltet etwa 5-9 Plotpunkte, wo ich hin möchte. Je nach Länge der Geschichte. Dann gehe ich die einzelnen Plotpunkte entlang und schaue, was ich machen muss, um dorthin zu gelangen. Meine Figuren lege ich vorher fest, damit ich weiß, auf welchem Weg ich zum Ziel gelangen kann. Und irgendwann gibt es ein Exposé, mit dem ich arbeiten kann.
Guido Krain: Natürlich plotte ich. Eigentlich denke ich ständig im Hinterkopf über Storys und Geschichten nach. Irgendwann schreibe ich dann Teile oder die ganze Idee auf. Mit etwas Glück merke ich an einem bestimmten Punkt, dass die Geschichte „rund“ ist und mache mich ans Expo. Das versuche ich mit eher wenigen Details auszustatten. Wenn die Geschichte nämlich beim Schreiben „zündet“ entwickelt sie ein heftiges Eigenleben, dem ich möglichst viel Freiraum geben möchte.
Welche Fehler kann man machen?
Anonym: Fehler sind für mich wirklich, wenn der Leser später nicht mehr erschließen kann, warum dieses oder jenes passiert ist. Das bedeutet, der Plot muss abgeschlossen sein, ein logisches Ende finden. Darf natürlich auch gerne überraschend sein. Fehler ergeben sich meist aus Nebenplots - ist zumindest meine Erfahrung. Da werden 'Fähnchen' aufgestellt, die später nicht aufgelöst werden.
Maria Kaszas: Fehler, die man beim plotten machen kann... nun das ist höchstens, nach Feststehen des Grundplots sich nicht daran zu halten, sondern den Eigenheiten der Figuren immer nachzugeben. In solchen Fällen würde ich vermutlich die ganze Zeit nur am Whiteboard stehen und versuchen, die Sache wieder gerade zu biegen.
Lina Jacobs: Ich finde, man kann keine Fehler machen, nur den Überblick verlieren. Ich gehe immer nach den drei W´s vor. 1. Was will mein Charakter? 2. Was steht ihm dabei im Weg? 3. Wie hat er sich am Schluss verändert? Aus diesen Fragen kann sich nicht nur der Plot entwickeln, es hilft auch den Charakter lebendig und interessant zu machen. Ich halte die Fragen erst einfach und baue sie nach und nach aus. Daraus ergeben sich manchmal sogar mehrere Ziele für die Charaktere. Noch ein Fehler: Keine Charakterentwicklung.
Manchmal kommen einem im Laufe der Geschichte immer neue Ideen. Wie schaffst Du es, Dich später genau an den Plot zu halten?
Anonym: Das ist schwer. Es bedeutet, dass Deine Charaktere sich konsistent verhalten, das ist ja grundsätzlich erst einmal gut. Aber wenn sie sich damit gegen den Plot wenden, heißt das ja eher, dass die Charaktere etwas in ihrer Entwicklung haben, was nicht zu Deinem Plot passt. Damit musst Du entweder die Biographien neu ausarbeiten, oder den Plot anpassen. Die Charaktere machen die Geschichte, nicht umgekehrt.
Maria Kaszas: Es ist natürlich auch bei mir so, dass nachher beim Schreiben der Szenen auch andere Ideen kommen können. Ich überlege mir hier jedoch ganz genau, ob es Sinn macht, dafür meinen Grundplot umzuwerfen. Meist behalte ich die Idee im Hinterkopf, setze sie aber erstmal auf die "Ersatzbank". Wenn die Geschichte später an Stellen zu lahm ist, kann ich immer noch mit den zurückgehaltenen Ideen arbeiten.
Simone Olmesdahl: Ich halte mich strikt an meine Vorgaben. Neue Ideen schreibe ich auf und verwende sie für neue Ideen. Sonst gibt es Chaos und mir fällt es schwer, chaotisch zu schreiben. Ist zu kompliziert. Es geht viel schneller, wenn man bereits ein ausgefeiltes Konzept hat, wo man sich keine Sorgen machen muss, ob alles aufgeht. Dann kann ich mich super auf die Sprache konzentrieren und muss an den Rest nicht denken.
Norman Doderer: Genau wie bei Dir kommen mir während des Schreibens neue Ideen, Einfälle, sidestories oder Wendungen, die ich dann versuche, einzuarbeiten, wo es gerade passt. Das sind sozusagen kleine Nebenstraßen oder Abzweigungen, die den eigentlichen Weg kreuzen. Eine Gefahr besteht natürlich darin, sich zu verzetteln und von Kreuzung 1 über Kreuzung 10 plötzlich das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren . Man muss halt darauf achten, dass jede Abbiegung, die man nimmt, auch irgendwann wieder auf die Hauptstraße zurück führt.
So hab ich es gemacht:
Auf dem obersten Bild siehst Du, wie ich vorgehe. Ich skizziere erst einmal die Charaktere, bei meiner Reihe standen sie ja schon fest, ich musste mir nur überlegen, welche Charaktere ich aus Band 1 in Band 2 wieder agieren lassen will. Dabei kamen mir schon die ersten Ideen zu ihren Geschichten, die ich darunter geschrieben habe. Die gelben Klebezettel sind mögliche Bösewichte/Stolpersteine und andere Gegenspieler und Ereignisse, die ich nach Belieben hinzufügen oder wegnehmen konnte, wenn die Geschichte damit nicht funktionierte. So habe ich mir auf mehreren A3-Blättern grobe Handlungsverläufe der einzelnen Charaktere und wie in diesem Fall Kriminalfälle zusammengestellt und mich dann an Papyrus Autor gesetzt und erste Kapitel angelegt.
Dort habe ich stichpunktartig Kapitel für Kapitel aufgeschrieben, was passieren soll, wer auftaucht, was in Gang gesetzt wird, wo welche Konflikte entstehen usw.. Das waren dann meist 1-3 Szenen, die ich dann tatsächlich "nur" noch herunter geschrieben habe.
Gerade bei einem Kriminalfall hat mir das Plotten sehr geholfen, denn so konnte ich genau "planen", wann die Helden welchen Hinweis entdeckten, und habe dabei nicht den Überblick verloren.
Fazit: Insgesamt kann ich für mich sagen, dass sich der Aufwand lohnt. Beim Schreiben habe ich zwar hier und da Kleinigkeiten geändert, aber am eigentlichen Plot habe ich festgehalten. Dadurch, dass ich im Vorwege die Kapitel grob skizziert und auch die meiste Recherche bereits erledigt hatte, kam ich beim eigentlichen Schreiben sehr viel schneller voran. Bisher war mir immer erst beim Schreiben aufgefallen, dass etwas nicht stimmig ist oder so nicht funktioniert. Dann habe ich viel Zeit darauf verwandt, diese Unstimmigkeit auszumerzen oder gar den gesamten Handlungsablauf anzupassen. Du kennst das vielleicht.
Auf der anderen Seite hat das Plotten zwar länger gedauert, aber den Plot konnte ich auch handschriftlich oder "mal eben nebenbei" weiterspinnen, wenn sich gerade mal ein paar Minuten Freizeit ergaben. Gerade an der Zeit mangelt es mir mit festem Job und Familie und anderen Hobbies häufig.
Noch ein Vorteil: aus dem Plot habe ich viel einfacher ein Exposé machen können, indem ich ihn schlichtweg soweit gekürzt habe, bis ich die geforderten drei Seiten erreicht hatte.
Plottest Du auch und hast noch Tipps oder Fragen dazu? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar und erzähl mir und den anderen Lesern, wie Du vorgehst, oder woran Du bisher gescheitert bist.
Wenn Du Hilfe brauchst, ich biete sowohl Lektorate an als auch Unterstützung beim Schreibprozess. Sprich mich einfach an. Mehr Infos zu meinem Service gibt es hier: Service für Autoren und Verlage.
Weiterführende Lesetipps einiger Kollegen:Marcus Johanus: https://marcusjohanus.wordpress.com/2011/07/29/wie-man-ein-verdammt-gute-kurzgeschichte-schreibt/
und das amerikanische Vorbild: http://www.fearfulsymmetry.net/?p=745
Jacqueline Vellguth: http://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/wie-du-einen-roman-schreibst-die-schneeflocken-methode-1/
Annika Bühnemann: http://www.vomschreibenleben.de/die-heldenreise/#more-1057https://www.literaturcafe.de/schreibprogramme-fuer-mac-und-pc/http://schriftzeit.de/archives/tag/romane-plottenhttp://schreibwahnsinn.de/die-7-punkt-struktur/
Noch mehr Schreib- und Autorentipps findest Du HIER
Was ist das eigentlich und wie mach ich das?

Den Fragen möchte ich bei meinen heutigen Schreibtipp "Plotten leicht gemacht" auf den Grund gehen.

Mystery-Reihe "Die Seelenspringerin" ausDer Plot ist eine erste Zusammenfassung Deiner Geschichte mit allen Höhe- und Tiefpunkten. Manche gehen da ganz detailliert Kapitel für Kapitel vor, arbeiten vorgestellte Charaktere aus und pflegen viel Hintergrundwissen ein. Andere skizzieren stichpunktartig die größten Ereignisse und Highlights. Manche halten sich beim Schreiben strikt daran, andere brauchen ihren Freiraum.
Vorteil ist unbestritten, dass man schon vor dem eigentlichen Schreiben Logikfehler und lose Enden erkennen und ausmerzen kann. Nachteil ist vermutlich die Ungeduld, denn Plotten kostet Zeit.
Kai Meyer erzählte auf einer Lesung mal, dass er bis zu drei Monate plottet, ehe er anfängt, die Geschichte zu schreiben. Viele Jungautoren bringen dafür nicht die Geduld auf.
Ich habe für mich erkannt, dass es sich lohnt, diesen Tatendrang zu zügeln. Denn einmal richtig geplottet, brauche ich meine Geschichte "nur" noch herunter schreiben. Das ist gerade dann hilfreich, wenn man über einen Verlag veröffentlicht und Termine vorgegeben bekommt.
Beim Plotten gibt es unterschiedliche Wege oder Anleitungen, u.a. die Heldenreise, die Schneeflockenmethode oder das Sieben-Punkte-System. Ich habe sie mir alle angesehen, scheiterte Anfangs aber immer noch an dem Wie. Wie genau geht es denn nun? Handschriftlich oder auf dem PC? Stichpunkte oder kurze Pitches pro Kapitel? Jetzt schon die Charaktere ausarbeiten oder erst beim Schreiben? ...
Gerade weil die Vorlieben und Möglichkeiten so unterschiedlich sind, habe ich einige Kollegen gefragt, was sie bevorzugen und wie genau sie dabei vorgehen. Folgende Autoren kommen hier zu Wort: Christa Kuczinski, Maria Kaszas, Simone Olmesdahl, Norman Doderer, Guido Krain, Tom Daut, Ann-Kathrin Karschnick, Lina Jacobs, Lisa Dröttboom, Antonia Günder Freitag. An dieser Stelle vielen Dank für eure vielen hilfreichen Tipps!
Wie genau gehst Du beim Plotten vor? Handschriftlich? Am PC? Jedes Kapitel für sich?
Maria Kaszas: Also ich persönlich plotte zu Anfang ganz altmodisch handschriftlich. Bei mir kommt es auch immer darauf an, was mir zuerst in den Sinn kam: ein bestimmter Charakter oder die Story. Wenn es ein Charakter ist, so befasse ich mich erstmal mit der Charakterentwicklung und schaue, wie ich um den Prota am besten eine Story aufbaue.Aber meistens schwirrt einem eher schon eine grobe Geschichte im Kopf. Hierzu setze ich mich erstmal mit einem Din A4 Blatt hin und mache das gute alte Mindmapping/ Brainstorming.
Was fällt mir zu der Geschichte ein. Hätte die Story bereits ein Ziel?
Für mich ist immer wichtig, dass für mich ein Anfang und ein Ende klar sein muss , und ich später dann die Schritte bis dort hin herausarbeite. Sonst verfange ich mich mit offenen Enden und plotte immer wieder neu um, weil einem dies oder jenes einfällt, und man die Story so umändert, dass man sich wieder ein anderes Ende überlegt.
Wenn Der Anfang und das Ziel klar ist, überlege ich mir grob den Weg dorthin.
Ich nenne da mal ein Beispiel an dem ich gerade arbeite.
Zu meinen Werkzeugen: ich arbeite nur mit Notizblöcken und später bei ausgereifteren Plot dann mit meinem Whiteboard. Das hab ich mir zugelegt, weil ich das dauerhaft an der Wand habe und die Grundstruktur so immer vor Augen habe. Charakterentwicklung des Protas, ein weiterer Meilenstein, der hinter dem absoluten Anfang kommt, und die Überlegung nach Nebencharakteren - das kommt auf meine Notizblätter. Auf das Whiteboard kommen bei mir nur feststehende Abschnitte in Stichpunkten zusammengefasst.
Christina Kuczinski: Am PC. Ich übertrage die Struktur aber auch auf ein großes Posterund verknüpfe dort (z.B. die Verbindungen der Protagonisten zueinander).
Anonym: Ich plotte nach dem 7-Punkte-System. Das habe ich mir mal vorbereitet, drucke es mir aus, plotte handschriftlich vor mich hin und übertrage es dann in den PC. Meistens kommen mir die Ideen zu allen Kapiteln, daher nicht ein Kapitel nach dem anderen.
Simone Olmesdahl: Also ich fange damit an, ein Grundgerüst zu erstellen. Das heisst, ich überlege mir das Thema, über das ich schreiben will. Wo soll die Story beginnen und was ist das Ende? Dann gucke ich im Netz, welcher Handlungsort passt. Meistens verziehe ich mich in die Staaten. Ich recherchiere die auserwählte Stadt und verbringe eine Woche auf Google Streetview. Den Gegebenheiten der Stadt angepasst, beginne ich nun ins Detail zu geben. ... Wenn das Gerüst steht, also jeder irgendwo zur Arbeit geht, zur Schule, Uni, irgendwo wohnt und ein Hobby hat, das in der Stadt auch umzusetzen ist, dann fange ich mit der Story an. Zuerst zeichne ich den Dramabogen.
Bist du mit den drei Akten der Dramaturgie vertraut? Danach arbeite ich. Falls nicht, hier eine Kurzerklärung des Konzepts: Man gliedert eine Story in 3 Akte. Akt 1 (nimmt etwa 25% der Story ein): Exposition. Das Setting wird etabliert, Figuren und deren Handlungsmotivation eingeführt, der generelle Kurs der Story festgelegt. Dann kommt der erste Wendepunkt: ein Ereignis, das der Story eine andere Richtung gibt Akt 2 (nimmt 50% der Handlung ein): Konfrontation. Die Hauptfigur beginnt, sich den Problemen zu stellen - was zunächst nicht glückt. Erst der Midpoint des 2. Aktes (zentraler Wendepunkt nach etwa der Hälfte des zweiten Aktes) führt dazu, dass eine Lösung in Sicht kommt, auf die hingearbeitet wird. Dann kommt wieder ein Wendepunkt zwischen den Akten. Wie auch zuvor gibt er durch ein Ereignis der Story nochmal anderen Wind, als erwartet. Akt 3 (25% der Story): Eskalation der Handlung. Das Finale. Mit Happy oder Unhappy End.
Wenn ich meinen Dramaturgiebogen also in Stichpunkten aufgelistet habe, beginne ich, die Kapitel zu planen. Zu jedem Kapitel, geleitet durch die Akte, mache ich mir ausführliche Notizen. Pro Kapitel etwa eine halbe Seite. Ich frage mich bei jeder geplanten Szene, ob sie die Handlung vorantreibt. Tut sie das nicht, bloß weg damit. Erst wenn ich alle Kapitel bis ins Detail geplant habe, ich sie nochmal mit dem Dreiakt Schema überprüft habe, fange ich an zu schreiben. Ich habe immer alles auf dem PC. Steckbriefe der Figuren, Infos zum Setting, Rechercheergebnisse zu Berufen, Handlungsträgern, etc. Ebenso einen Stadtplan. Und dann eben Dramabogen und Kapitel.
Norman Doderer: Ich sehe den Plot als Straße. Ich stecke mir zu Beginn einen Anfang und ein Ende. Dann mache ich mir grobe Gedanken, sozusagen Kleine Wegmarkierungen darüber, wie die Straße verkaufen soll. Danach teile ich den Weg in Planquadrate - die Kapitel - und mache mir für jedes Kapitel wirklich ganz knappe handschriftliche Notizen darüber, was passieren soll. Danach beginne ich damit (dann am PC) zu schreiben und die einzelnen Kapitel mit Leben zu füllen.
Lisa Dröttboom: Wenn ich jetzt mal "Rabenasche" als Beispiel nehme: Da war mir klar, dass ich die Mordermittlungen in einem Zeitraum von etwa 2 Wochen laufen lasse und die im Buch thematisiert habe. Dann habe ich also schon mal einen groben Zeitstrahl gehabt. Ich hab ein Notizbuch, wo ich mir Notizen mache, übertrage aber später alles auf den PC. Zumindest das wichtigste für die zeitliche Planung der Szenen. Manchmal sind es dann nur Überbegriffe, die ich aufschreibe und dann im richtigen Moment einfach im Notizbuch suche.

Ann-Kathrin Karschnick: Ich plotte seit etwa 2 Jahren intensiver. Seit der Phoenix-Reihe, um genau zu sein. Ich plotte so grob und gleichzeitig so detailliert wie es geht. Ich möchte mich beim Schreiben noch ein kleines bisschen von den Figuren überraschen lassen. Ich fange erst einmal mit einem groben Ablauf an. Der beinhaltet etwa 5-9 Plotpunkte, wo ich hin möchte. Je nach Länge der Geschichte. Dann gehe ich die einzelnen Plotpunkte entlang und schaue, was ich machen muss, um dorthin zu gelangen. Meine Figuren lege ich vorher fest, damit ich weiß, auf welchem Weg ich zum Ziel gelangen kann. Und irgendwann gibt es ein Exposé, mit dem ich arbeiten kann.
Guido Krain: Natürlich plotte ich. Eigentlich denke ich ständig im Hinterkopf über Storys und Geschichten nach. Irgendwann schreibe ich dann Teile oder die ganze Idee auf. Mit etwas Glück merke ich an einem bestimmten Punkt, dass die Geschichte „rund“ ist und mache mich ans Expo. Das versuche ich mit eher wenigen Details auszustatten. Wenn die Geschichte nämlich beim Schreiben „zündet“ entwickelt sie ein heftiges Eigenleben, dem ich möglichst viel Freiraum geben möchte.
Welche Fehler kann man machen?
Anonym: Fehler sind für mich wirklich, wenn der Leser später nicht mehr erschließen kann, warum dieses oder jenes passiert ist. Das bedeutet, der Plot muss abgeschlossen sein, ein logisches Ende finden. Darf natürlich auch gerne überraschend sein. Fehler ergeben sich meist aus Nebenplots - ist zumindest meine Erfahrung. Da werden 'Fähnchen' aufgestellt, die später nicht aufgelöst werden.
Maria Kaszas: Fehler, die man beim plotten machen kann... nun das ist höchstens, nach Feststehen des Grundplots sich nicht daran zu halten, sondern den Eigenheiten der Figuren immer nachzugeben. In solchen Fällen würde ich vermutlich die ganze Zeit nur am Whiteboard stehen und versuchen, die Sache wieder gerade zu biegen.
Lina Jacobs: Ich finde, man kann keine Fehler machen, nur den Überblick verlieren. Ich gehe immer nach den drei W´s vor. 1. Was will mein Charakter? 2. Was steht ihm dabei im Weg? 3. Wie hat er sich am Schluss verändert? Aus diesen Fragen kann sich nicht nur der Plot entwickeln, es hilft auch den Charakter lebendig und interessant zu machen. Ich halte die Fragen erst einfach und baue sie nach und nach aus. Daraus ergeben sich manchmal sogar mehrere Ziele für die Charaktere. Noch ein Fehler: Keine Charakterentwicklung.
Manchmal kommen einem im Laufe der Geschichte immer neue Ideen. Wie schaffst Du es, Dich später genau an den Plot zu halten?
Anonym: Das ist schwer. Es bedeutet, dass Deine Charaktere sich konsistent verhalten, das ist ja grundsätzlich erst einmal gut. Aber wenn sie sich damit gegen den Plot wenden, heißt das ja eher, dass die Charaktere etwas in ihrer Entwicklung haben, was nicht zu Deinem Plot passt. Damit musst Du entweder die Biographien neu ausarbeiten, oder den Plot anpassen. Die Charaktere machen die Geschichte, nicht umgekehrt.
Maria Kaszas: Es ist natürlich auch bei mir so, dass nachher beim Schreiben der Szenen auch andere Ideen kommen können. Ich überlege mir hier jedoch ganz genau, ob es Sinn macht, dafür meinen Grundplot umzuwerfen. Meist behalte ich die Idee im Hinterkopf, setze sie aber erstmal auf die "Ersatzbank". Wenn die Geschichte später an Stellen zu lahm ist, kann ich immer noch mit den zurückgehaltenen Ideen arbeiten.
Simone Olmesdahl: Ich halte mich strikt an meine Vorgaben. Neue Ideen schreibe ich auf und verwende sie für neue Ideen. Sonst gibt es Chaos und mir fällt es schwer, chaotisch zu schreiben. Ist zu kompliziert. Es geht viel schneller, wenn man bereits ein ausgefeiltes Konzept hat, wo man sich keine Sorgen machen muss, ob alles aufgeht. Dann kann ich mich super auf die Sprache konzentrieren und muss an den Rest nicht denken.
Norman Doderer: Genau wie bei Dir kommen mir während des Schreibens neue Ideen, Einfälle, sidestories oder Wendungen, die ich dann versuche, einzuarbeiten, wo es gerade passt. Das sind sozusagen kleine Nebenstraßen oder Abzweigungen, die den eigentlichen Weg kreuzen. Eine Gefahr besteht natürlich darin, sich zu verzetteln und von Kreuzung 1 über Kreuzung 10 plötzlich das eigentliche Ziel aus den Augen zu verlieren . Man muss halt darauf achten, dass jede Abbiegung, die man nimmt, auch irgendwann wieder auf die Hauptstraße zurück führt.

So hab ich es gemacht:
Auf dem obersten Bild siehst Du, wie ich vorgehe. Ich skizziere erst einmal die Charaktere, bei meiner Reihe standen sie ja schon fest, ich musste mir nur überlegen, welche Charaktere ich aus Band 1 in Band 2 wieder agieren lassen will. Dabei kamen mir schon die ersten Ideen zu ihren Geschichten, die ich darunter geschrieben habe. Die gelben Klebezettel sind mögliche Bösewichte/Stolpersteine und andere Gegenspieler und Ereignisse, die ich nach Belieben hinzufügen oder wegnehmen konnte, wenn die Geschichte damit nicht funktionierte. So habe ich mir auf mehreren A3-Blättern grobe Handlungsverläufe der einzelnen Charaktere und wie in diesem Fall Kriminalfälle zusammengestellt und mich dann an Papyrus Autor gesetzt und erste Kapitel angelegt.
Dort habe ich stichpunktartig Kapitel für Kapitel aufgeschrieben, was passieren soll, wer auftaucht, was in Gang gesetzt wird, wo welche Konflikte entstehen usw.. Das waren dann meist 1-3 Szenen, die ich dann tatsächlich "nur" noch herunter geschrieben habe.
Gerade bei einem Kriminalfall hat mir das Plotten sehr geholfen, denn so konnte ich genau "planen", wann die Helden welchen Hinweis entdeckten, und habe dabei nicht den Überblick verloren.
Fazit: Insgesamt kann ich für mich sagen, dass sich der Aufwand lohnt. Beim Schreiben habe ich zwar hier und da Kleinigkeiten geändert, aber am eigentlichen Plot habe ich festgehalten. Dadurch, dass ich im Vorwege die Kapitel grob skizziert und auch die meiste Recherche bereits erledigt hatte, kam ich beim eigentlichen Schreiben sehr viel schneller voran. Bisher war mir immer erst beim Schreiben aufgefallen, dass etwas nicht stimmig ist oder so nicht funktioniert. Dann habe ich viel Zeit darauf verwandt, diese Unstimmigkeit auszumerzen oder gar den gesamten Handlungsablauf anzupassen. Du kennst das vielleicht.
Auf der anderen Seite hat das Plotten zwar länger gedauert, aber den Plot konnte ich auch handschriftlich oder "mal eben nebenbei" weiterspinnen, wenn sich gerade mal ein paar Minuten Freizeit ergaben. Gerade an der Zeit mangelt es mir mit festem Job und Familie und anderen Hobbies häufig.
Noch ein Vorteil: aus dem Plot habe ich viel einfacher ein Exposé machen können, indem ich ihn schlichtweg soweit gekürzt habe, bis ich die geforderten drei Seiten erreicht hatte.
Plottest Du auch und hast noch Tipps oder Fragen dazu? Dann hinterlasse mir gern einen Kommentar und erzähl mir und den anderen Lesern, wie Du vorgehst, oder woran Du bisher gescheitert bist.
Wenn Du Hilfe brauchst, ich biete sowohl Lektorate an als auch Unterstützung beim Schreibprozess. Sprich mich einfach an. Mehr Infos zu meinem Service gibt es hier: Service für Autoren und Verlage.
Weiterführende Lesetipps einiger Kollegen:Marcus Johanus: https://marcusjohanus.wordpress.com/2011/07/29/wie-man-ein-verdammt-gute-kurzgeschichte-schreibt/
und das amerikanische Vorbild: http://www.fearfulsymmetry.net/?p=745
Jacqueline Vellguth: http://www.schriftsteller-werden.de/kreatives-schreiben/wie-du-einen-roman-schreibst-die-schneeflocken-methode-1/
Annika Bühnemann: http://www.vomschreibenleben.de/die-heldenreise/#more-1057https://www.literaturcafe.de/schreibprogramme-fuer-mac-und-pc/http://schriftzeit.de/archives/tag/romane-plottenhttp://schreibwahnsinn.de/die-7-punkt-struktur/
Noch mehr Schreib- und Autorentipps findest Du HIER
Published on August 10, 2019 03:23
Autorentipp: Normseite einrichten
Über die mangelnde Sorgfalt bei Verlagseinsendungen hatte ich ja bereits im Rahmen meiner Autorentipps berichtet (
hier geht's zum Artikel
). Heute widme ich mich aus dem Anlass dem Einrichten der Normseite.
Was ist eine Normseite?
Frei nach Wikipedia: Die Normseite ist eine Hilfsgröße, damit im Vorwege der Gesamtumfang abgeschätzt werden kann.
Wie ihr wisst, ist eine Buchseite nicht gleich einer DIN A 4 Seite. Um dennoch in etwa abschätzen zu können, wie viele Buchseiten das fertige Buch nachher hat, hat man sich die Normseite ausgedacht.
Muss ich mich daran halten?
JA!
Auch wenn es "nur" um eine Ebook-Veröffentlichung geht?
JA!
Auch bei Anthologieausschreibungen und Schreibwettbewerben?
JA!
Generell gilt: die Vorgaben auf der Verlagsseite beachten - ohne Wenn und Aber!
Wie richte ich die Normseite ein?
Grundsätzlich gilt: (ca.) 30 Zeilen à 60 Anschläge.
Da es jedoch mühsam ist, alles durchzuzählen, kann man in den meisten Schreibprogrammen das Layout entsprechend einstellen. Wenn Du kein reguläres Schreibprogramm mit dieser Funktion hast, dann mein Tipp: kauf Dir eins! Du bist Autor und brauchst vernünftiges Handwerkszeug.
Bei Papyrus Autor zum Beispiel ist die Normseite hinterlegt. In Word kannst Du sie in der Layout-Einstellung folgendermaßen vornehmen:
Seitenlayout
Seite einrichten
Seitenränder festlegen (cm)
Bei mir sieht eine Normseite z.B. so aus:
oben = 3,75 / unten = 3,9
links = 2,0 / rechts = 3,7
Bundsteg 0
Kopfzeile = 1,5 / Fußzeile = 2,0
Papierformat: DIN A 4
Hochformat
Das sind Richtwerte, die der Orientierung gelten. Möglicherweise weichen die Einstellungen bei manchen Verlagen geringfügig ab, dennoch kommt dieser Richtwert der Normseite am nächsten und kein Lektor wird sich mit dem Lineal hinsetzen und nachmessen! Allerdings fällt es jedem Lektor und Erstleser sofort auf, wenn Du nicht versucht hast, Dich an die Vorgabe der Normseite zu richten!
Ebenfalls Bestandteil der Normseite:
Schriftart meistens Courier New (außer, es ist etwas anderes angegeben)
Schriftgröße 12
Zeilenabstand 1,5
Ausrichtung links
auf automatische Silbentrennung verzichten
Seitenzahlen in Kopf- und/oder Fußzeile
und, ganz wichtig: Titel und Namen sowie eure Kontaktdaten in Kopf- bzw. Fußzeile!
Und schon machst Du zumindest auf den ersten Blick einen professionellen Eindruck, was Dir jeder Lektor und Erstleser danken wird.
Weiterführende Links:
http://praxistipps.chip.de/word-buch-manuskript-fuer-den-verlag-fertigstellen_32631
http://www.schreibbuero-richter.de/word/normseite.html
http://www.literaturcafe.de/aufgeklaert-fuenf-missverstaendnisse-ueber-die-normseite/
Hier gibt es noch ganz viele Autoren- und Schreibtipps.

Was ist eine Normseite?
Frei nach Wikipedia: Die Normseite ist eine Hilfsgröße, damit im Vorwege der Gesamtumfang abgeschätzt werden kann.
Wie ihr wisst, ist eine Buchseite nicht gleich einer DIN A 4 Seite. Um dennoch in etwa abschätzen zu können, wie viele Buchseiten das fertige Buch nachher hat, hat man sich die Normseite ausgedacht.
Muss ich mich daran halten?
JA!
Auch wenn es "nur" um eine Ebook-Veröffentlichung geht?
JA!
Auch bei Anthologieausschreibungen und Schreibwettbewerben?
JA!
Generell gilt: die Vorgaben auf der Verlagsseite beachten - ohne Wenn und Aber!
Wie richte ich die Normseite ein?
Grundsätzlich gilt: (ca.) 30 Zeilen à 60 Anschläge.
Da es jedoch mühsam ist, alles durchzuzählen, kann man in den meisten Schreibprogrammen das Layout entsprechend einstellen. Wenn Du kein reguläres Schreibprogramm mit dieser Funktion hast, dann mein Tipp: kauf Dir eins! Du bist Autor und brauchst vernünftiges Handwerkszeug.

Seitenlayout
Seite einrichten
Seitenränder festlegen (cm)
Bei mir sieht eine Normseite z.B. so aus:
oben = 3,75 / unten = 3,9
links = 2,0 / rechts = 3,7
Bundsteg 0
Kopfzeile = 1,5 / Fußzeile = 2,0
Papierformat: DIN A 4
Hochformat
Das sind Richtwerte, die der Orientierung gelten. Möglicherweise weichen die Einstellungen bei manchen Verlagen geringfügig ab, dennoch kommt dieser Richtwert der Normseite am nächsten und kein Lektor wird sich mit dem Lineal hinsetzen und nachmessen! Allerdings fällt es jedem Lektor und Erstleser sofort auf, wenn Du nicht versucht hast, Dich an die Vorgabe der Normseite zu richten!
Ebenfalls Bestandteil der Normseite:
Schriftart meistens Courier New (außer, es ist etwas anderes angegeben)
Schriftgröße 12
Zeilenabstand 1,5
Ausrichtung links
auf automatische Silbentrennung verzichten
Seitenzahlen in Kopf- und/oder Fußzeile
und, ganz wichtig: Titel und Namen sowie eure Kontaktdaten in Kopf- bzw. Fußzeile!
Und schon machst Du zumindest auf den ersten Blick einen professionellen Eindruck, was Dir jeder Lektor und Erstleser danken wird.
Weiterführende Links:
http://praxistipps.chip.de/word-buch-manuskript-fuer-den-verlag-fertigstellen_32631
http://www.schreibbuero-richter.de/word/normseite.html
http://www.literaturcafe.de/aufgeklaert-fuenf-missverstaendnisse-ueber-die-normseite/
Hier gibt es noch ganz viele Autoren- und Schreibtipps.
Published on August 10, 2019 01:21
July 24, 2019
Wie finde ich den geeigneten Lektor?
Wie Du den für Dich geeigneten Lektor findest, kann pauschal vermutlich nicht beantwortet werden. Aber ich will Dir ein paar Tipps geben, was in meinen Augen ein gutes Lektorat ausmacht und worauf Du bei der Lektorensuche achten solltest.
(ich nutze auch hier aus Bequemlichkeit die männliche Form der meisten Begriffe, gemeint sind aber sowohl weibliche wie auch männliche Vertreter).
Ein kostenloses Probelektorat sollte meiner Meinung nach drin sein. Anhand dieses Probelektorats kannst Du bereits erkennen, ob dieser Lektor nur die Rechtschreibprüfung seines Textverarbeitungsprogramm drüber laufen lässt oder womöglich pauschal mit "Suchen und ersetzen" arbeitet. Wenn keinerlei Anmerkungen zum Inhalt, den Charakteren, dem Setting, dem Stil an sich etc kommen, wäre ich vorsichtig und würde um ein entsprechendes Feedback bitten. Das kann ein Lektor auch anhand weniger Seiten schon beurteilen!
Dann solltest Du Dir überlegen, was für Dich wichtig ist, und nachfragen, ob der Lektor das leisten kann. Du möchtest zum Beispiel lieber kapitelweise arbeiten oder regelmäßig Dinge am Telefon durchsprechen? Frag den Lektor, ob das machbar ist. Jeder arbeitet anders und wenn ihr da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, dann hör Dich bei anderen um.
Stutzig machen würde es mich immer, wenn der Lektor einen 400-Normseiten-Roman innerhalb weniger Tage fertig lektoriert haben will. Da kann man selbst bei Vollzeit-Lektoren vielleicht schon davon ausgehen, dass nicht allzu tief in die Materie der Geschichte eingedrungen oder womöglich nur ein Korrektorat vorgenommen wird. Gründliches Arbeiten braucht Zeit.
Frag bei anderen Autoren, ob sie den Lektor kennen und ihn empfehlen können. Die Buchwelt ist klein, irgendwer kennt diesen Lektor bestimmt und kann Dir etwas über seine Arbeitsweise erzählen.
Schau Dir die Referenzen des Lektors an. Nicht immer sind welche gelistet, aber auch das kann hilfreich sein. Dann hättest Du direkt einen Autor, den Du fragen könntest, wie ihm die Arbeit dieses Lektors gefallen hat.
Grundlegend solltest Du Dir klarmachen, dass ein vernünftiges Lektorat einen Eingriff in Deinen Text bedeutet und Du ehrliche, aber nachvollziehbar erklärte Kritik an Deinem Text bekommen wirst und bereit sein musst, an der Story und an Deinem Schreibstil zu arbeiten. Ein Lektorat soll das Beste aus Deinem Text herausholen - auch, wenn es manchmal wehtut, sich womöglich von lieb gewonnenen Formulierungen oder Szenen zu trennen.
Was genau in einem Lektorat passiert, erfährst Du hier: Was beinhaltet ein Lektorat?
(ich nutze auch hier aus Bequemlichkeit die männliche Form der meisten Begriffe, gemeint sind aber sowohl weibliche wie auch männliche Vertreter).

Ein kostenloses Probelektorat sollte meiner Meinung nach drin sein. Anhand dieses Probelektorats kannst Du bereits erkennen, ob dieser Lektor nur die Rechtschreibprüfung seines Textverarbeitungsprogramm drüber laufen lässt oder womöglich pauschal mit "Suchen und ersetzen" arbeitet. Wenn keinerlei Anmerkungen zum Inhalt, den Charakteren, dem Setting, dem Stil an sich etc kommen, wäre ich vorsichtig und würde um ein entsprechendes Feedback bitten. Das kann ein Lektor auch anhand weniger Seiten schon beurteilen!
Dann solltest Du Dir überlegen, was für Dich wichtig ist, und nachfragen, ob der Lektor das leisten kann. Du möchtest zum Beispiel lieber kapitelweise arbeiten oder regelmäßig Dinge am Telefon durchsprechen? Frag den Lektor, ob das machbar ist. Jeder arbeitet anders und wenn ihr da nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, dann hör Dich bei anderen um.
Stutzig machen würde es mich immer, wenn der Lektor einen 400-Normseiten-Roman innerhalb weniger Tage fertig lektoriert haben will. Da kann man selbst bei Vollzeit-Lektoren vielleicht schon davon ausgehen, dass nicht allzu tief in die Materie der Geschichte eingedrungen oder womöglich nur ein Korrektorat vorgenommen wird. Gründliches Arbeiten braucht Zeit.
Frag bei anderen Autoren, ob sie den Lektor kennen und ihn empfehlen können. Die Buchwelt ist klein, irgendwer kennt diesen Lektor bestimmt und kann Dir etwas über seine Arbeitsweise erzählen.
Schau Dir die Referenzen des Lektors an. Nicht immer sind welche gelistet, aber auch das kann hilfreich sein. Dann hättest Du direkt einen Autor, den Du fragen könntest, wie ihm die Arbeit dieses Lektors gefallen hat.
Grundlegend solltest Du Dir klarmachen, dass ein vernünftiges Lektorat einen Eingriff in Deinen Text bedeutet und Du ehrliche, aber nachvollziehbar erklärte Kritik an Deinem Text bekommen wirst und bereit sein musst, an der Story und an Deinem Schreibstil zu arbeiten. Ein Lektorat soll das Beste aus Deinem Text herausholen - auch, wenn es manchmal wehtut, sich womöglich von lieb gewonnenen Formulierungen oder Szenen zu trennen.
Was genau in einem Lektorat passiert, erfährst Du hier: Was beinhaltet ein Lektorat?
Published on July 24, 2019 22:29
July 15, 2019
Überarbeitungsfibel Teil 2: Aufgeblähter Text dank Füllwörtern
In meiner neuen Blogreihe "Die Überarbeitungsfibel: Überarbeiten Schritt für Schritt erklärt" erzähle ich, worauf es beim Überarbeiten Deines fertigen Textes ankommt, welche Fehler Du wie finden und vermeiden kannst, und was ich immer wieder in Lektoraten finde.
Warum überarbeiten so wichtig ist und Du Dir die Mühe unbedingt machen solltest, erfährst Du hier: 4 Gründe für das gründliche Überarbeiten
Heute: Füllwörter
Aufgeblähter Text dank Füllwörtern
Bei dem Wort "aufgebläht" habe ich sofort das Bild eines ungesund aufgedunsenen Bauches vor mir. Ihr auch? Ein kugelrunder Bauch, in dem sich, ja, was eigentlich befindet? Luft. Genau. Heiße Luft. Was im Magen schon unangenehm ist, möchte ich in Büchern noch viel weniger haben. Das ist sicherlich zum Teil Geschmackssache wie alles im Leben. Aber dennoch gibt es ziemlich viele Wörter, auf die man durchaus voll und ganz verzichten kann. In dem vorangegangenen Satz sind es 5. Mindestens.
Findet ihr sie?
Quelle: MrsBrown, Pixabay
Aber dennoch gibt es ziemlich viele Wörter, auf die man durchaus voll und ganz verzichten kann.
"Dennoch gibt es Wörter, auf die man verzichten kann" sagt kurz und knapp das Gleiche aus. Liest sich aber besser als die erste Version voller heißer Luft.
Auf folgende Füllwörter kannst Du also getrost verzichten: ziemlich, etwa, einige, völlig, ganz, gar, ein bisschen, ein wenig, eigentlich ...
Gerade ein bisschen oder ein wenig ist oftmals sogar unsinnig. Sie errötete ein wenig. Er geriet ein bisschen außer Kontrolle. Kann man ein wenig erröten? Wie denn und wo genau? Nur um die Nase? Nur auf einer Wange? Ich denke, ihr versteht, was ich meine. Konkret werden, Füllwörter vermeiden - so sagte es schon Stephen King.
Aber der Wordcount!?, werden jetzt vermutlich einige KollegInnen entsetzt rufen. Ernsthaft? Hauptsache viele Wörter - egal, wie sinnvoll sie sind? Nein, danke! Ich glaube, worin sich alle Rezensenten meiner Bücher einig sind, ist: die Bücher sind zu schnell ausgelesen. Ich empfinde es als Lob, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, meine Bücher würden meine Leser für eine laaaaange Zeit begleiten. Doch zeigt es, dass sie von der Handlung gefesselt waren und sich nicht von Längen haben anbinden lassen. Für mich also eine Bestätigung, auch weiterhin auf Handlung wert zu legen - und nicht einen hohen Wordcount mit luftgefüllten Sätzen erreichen zu wollen.
Ich habe kürzlich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen. Ein Bestseller mit einer sehr tiefgehenden Geschichte. Sicherlich kennen die meisten das Buch. Das Taschenbuch hat 336 Seiten. Nicht viel. Ich war, ehrlich gesagt, im ersten Moment überrascht.
Aber: Es sind 336 Seiten, auf denen eine wundervolle Liebesgeschichte, großes Drama zweier krebskranker Jugendlicher und zwei traurige Nebenschicksale tief beleuchtet werden. Nur 336 Seiten reichten John Green aus, um eine gehaltvolle, tiefgehende, stimmige Geschichte voller schöner und trauriger Bilder zu schaffen. Weil sich der Autor auf das Wesentliche beschränkt hat! Die Sätze waren zwar lang, aber voller Inhalt, nicht voller Blähwörter. Die Beschreibungen waren gerade so viel, dass man sich ein Bild machen konnte, aber nicht zu detailliert, um die Handlung künstlich aufzubauschen. Auch wurde komplett auf Szenen verzichtet, die die Geschichte nicht voran brachten, sondern ebenfalls nur künstlich aufgebläht hatten.
Insgesamt ein schönes Beispiel für das Autoren-Sprichwort: In der Kürze liegt die Würze.
Natürlich ist nicht jedes Füllwort Teufelswerkszeug. In Maßen geht wie überall im Leben alles. Zuviel ist und bleibt aber ungesund.
TO-DO-LISTE PUNKT 2:
Probiere es aus: Streiche aus einem Text alle o. g. und ähnlichen Füll- bzw. Blähwörter, die eigentlich keinen Sinn erfüllen, und lies Dir dann beide Varianten durch. Du wirst feststellen, dass der Text ohne diese Wörter nichts verliert, sich sogar besser lesen lässt, vielleicht sogar mehr Spannung erzeugt - je nachdem, was für eine Textstelle Du ausgewählt hast.
Bisher hatten wir: Gleichzeitigkeiten
In wenigen Tagen geht es weiter mit Passivformulierungen.
Wenn Du Hilfe brauchst, ich biete sowohl Lektorate an als auch Unterstützung beim Schreibprozess. Sprich mich einfach an. Mehr Infos zu meinem Service gibt es hier: Service für Autoren und Verlage.
Deine Sandra
Weiterführender Link: http://www.schreiblabor.com/fuellwoerter-test/
Warum überarbeiten so wichtig ist und Du Dir die Mühe unbedingt machen solltest, erfährst Du hier: 4 Gründe für das gründliche Überarbeiten
Heute: Füllwörter
Aufgeblähter Text dank Füllwörtern

Bei dem Wort "aufgebläht" habe ich sofort das Bild eines ungesund aufgedunsenen Bauches vor mir. Ihr auch? Ein kugelrunder Bauch, in dem sich, ja, was eigentlich befindet? Luft. Genau. Heiße Luft. Was im Magen schon unangenehm ist, möchte ich in Büchern noch viel weniger haben. Das ist sicherlich zum Teil Geschmackssache wie alles im Leben. Aber dennoch gibt es ziemlich viele Wörter, auf die man durchaus voll und ganz verzichten kann. In dem vorangegangenen Satz sind es 5. Mindestens.
Findet ihr sie?

Aber dennoch gibt es ziemlich viele Wörter, auf die man durchaus voll und ganz verzichten kann.
"Dennoch gibt es Wörter, auf die man verzichten kann" sagt kurz und knapp das Gleiche aus. Liest sich aber besser als die erste Version voller heißer Luft.
Auf folgende Füllwörter kannst Du also getrost verzichten: ziemlich, etwa, einige, völlig, ganz, gar, ein bisschen, ein wenig, eigentlich ...
Gerade ein bisschen oder ein wenig ist oftmals sogar unsinnig. Sie errötete ein wenig. Er geriet ein bisschen außer Kontrolle. Kann man ein wenig erröten? Wie denn und wo genau? Nur um die Nase? Nur auf einer Wange? Ich denke, ihr versteht, was ich meine. Konkret werden, Füllwörter vermeiden - so sagte es schon Stephen King.
Aber der Wordcount!?, werden jetzt vermutlich einige KollegInnen entsetzt rufen. Ernsthaft? Hauptsache viele Wörter - egal, wie sinnvoll sie sind? Nein, danke! Ich glaube, worin sich alle Rezensenten meiner Bücher einig sind, ist: die Bücher sind zu schnell ausgelesen. Ich empfinde es als Lob, auch wenn ich mir natürlich wünschen würde, meine Bücher würden meine Leser für eine laaaaange Zeit begleiten. Doch zeigt es, dass sie von der Handlung gefesselt waren und sich nicht von Längen haben anbinden lassen. Für mich also eine Bestätigung, auch weiterhin auf Handlung wert zu legen - und nicht einen hohen Wordcount mit luftgefüllten Sätzen erreichen zu wollen.
Ich habe kürzlich "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" gelesen. Ein Bestseller mit einer sehr tiefgehenden Geschichte. Sicherlich kennen die meisten das Buch. Das Taschenbuch hat 336 Seiten. Nicht viel. Ich war, ehrlich gesagt, im ersten Moment überrascht.
Aber: Es sind 336 Seiten, auf denen eine wundervolle Liebesgeschichte, großes Drama zweier krebskranker Jugendlicher und zwei traurige Nebenschicksale tief beleuchtet werden. Nur 336 Seiten reichten John Green aus, um eine gehaltvolle, tiefgehende, stimmige Geschichte voller schöner und trauriger Bilder zu schaffen. Weil sich der Autor auf das Wesentliche beschränkt hat! Die Sätze waren zwar lang, aber voller Inhalt, nicht voller Blähwörter. Die Beschreibungen waren gerade so viel, dass man sich ein Bild machen konnte, aber nicht zu detailliert, um die Handlung künstlich aufzubauschen. Auch wurde komplett auf Szenen verzichtet, die die Geschichte nicht voran brachten, sondern ebenfalls nur künstlich aufgebläht hatten.
Insgesamt ein schönes Beispiel für das Autoren-Sprichwort: In der Kürze liegt die Würze.
Natürlich ist nicht jedes Füllwort Teufelswerkszeug. In Maßen geht wie überall im Leben alles. Zuviel ist und bleibt aber ungesund.

Probiere es aus: Streiche aus einem Text alle o. g. und ähnlichen Füll- bzw. Blähwörter, die eigentlich keinen Sinn erfüllen, und lies Dir dann beide Varianten durch. Du wirst feststellen, dass der Text ohne diese Wörter nichts verliert, sich sogar besser lesen lässt, vielleicht sogar mehr Spannung erzeugt - je nachdem, was für eine Textstelle Du ausgewählt hast.
Bisher hatten wir: Gleichzeitigkeiten
In wenigen Tagen geht es weiter mit Passivformulierungen.
Wenn Du Hilfe brauchst, ich biete sowohl Lektorate an als auch Unterstützung beim Schreibprozess. Sprich mich einfach an. Mehr Infos zu meinem Service gibt es hier: Service für Autoren und Verlage.
Deine Sandra
Weiterführender Link: http://www.schreiblabor.com/fuellwoerter-test/
Published on July 15, 2019 04:11
July 10, 2019
MOONCHILD auf der Midlist des Skoutz-Award

Ich bin gerade absolut platt, sprachlos und mega gerührt. Mein Roman "MOONCHILD - Wiege der Dunkelheit" ist auf der Midlist des Skoutzaward !!
Und hat so superliebe Worte vom Juror Michael Barth bekommen:
"Was wäre eine Horror Midlist, ohne Vampire? Moonchild von Sandra Florean bedient sich des düsteren Vampir-Stoffes und würzt ihn mit starken Protagonisten, einer erstaunlich un-nervigen dreiecks-Liebe und einer flüssigen, spannungsgeladenen und emotionalen Schreibweise, der man sich kaum entziehen kann, hat man sich erst darauf eingelassen. Man merkt Sandra Florean die Leidenschaft an, mit der sie ihre Geschichten zum Leben erweckt."Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Außer, dass ich mich riesig freue.
Vor allem über die Nachbarschaft: Stephen King. Ich meine STEPHEN KING! Mein absolutes Vorbild in Sachen Lebenswerk, Schaffenskraft und Durchhaltevermögen.
Mein Gott, ich fühl mich mega, meeega geehrt und bin total happy!
Nun könnt ihr noch bis 28.07.2019 abstimmen, wer in die Shortlist soll. Wenn Du noch ein Stimmchen in der Kategorie HORROR übrig hast, würde ich mich sehr, sehr, sehr freuen, wenn Du sie meinen Vampiren geben magst.
Hier geht es zur Abstimmung:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSeaMp8WlRHslOGM7hfTm1GXRHrGEpakoEA16JNSQSLRWsnwBw/viewform
Hier könnt ihr alle anderen Midlisten einsehen: https://skoutz.de/skoutz-award-die-midlist-horror-2019-von-michael-barth/?fbclid=IwAR0PtxEbdPpSJaVaYboeVeTC1WSi3EQlXyTw2fxFZVcKq-LE7DGzUoQRG4U

Published on July 10, 2019 22:45
July 9, 2019
Was beinhaltet ein Lektorat?
Viele Jungautoren sind unsicher, was ein Lektorat beinhaltet, was genau alles korrigiert und wie massiv unter Umständen in den eigenen Text, die Handlung und die Schreibweise eingegriffen wird und es kursieren viele Meinungen und Gerüchte dazu.
Deshalb nehme ich das mal zum Anlass und erzähle euch, was ein Lektorat wirklich beinhaltet.
Generell gilt: Ein Lektorat soll den Text besser machen.
Kein Lektor hat Interesse daran, Deinen Text komplett neu zu schreiben und ihm seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Warum auch? Das ist extrem viel Arbeit und wenn Lektor gern seinen eigenen Stil in Büchern haben möchte, kann er/sie ja selbst ein Buch schreiben.
Ein Lektor bekommt Geld dafür, aus Deinem Text das Beste herauszuholen. Und lässt sich dabei nicht vom eigenen Geschmack und der eigenen Meinung beeinflussen, sondern geht sachlich und immer mit Blick auf die zukünftige Leserschaft und die bessere Verkaufbarkeit Deines Buches zu Werke.
Ein Lektorat ist, wie Alexander Bally mal sagte, eine Wohlfühlbehandlung für Deinen Text. Text-Spa.
Im einzelnen heißt das, dass ein guter Lektor tief in die Substanz Deiner Geschichte eintaucht - und nicht einfach nur Schreib- und Grammatikfehler korrigiert. Zweiteres ist ein Korrektorat, was auch wichtig ist, aber nicht mit einem Lektorat verwechselt werden darf (und auch nicht so viel kosten darf wie ein Lektorat und vor allem kein Lektorat ersetzen kann!).
Auf die Sprache bezogen beinhaltet ein Lektorat:
Prüfung und Korrekturvorschläge für flüssigere Lesbarkeit und Verständlichkeit, das schließt Umstellung und Neuformulierung von Sätzen oder gar ganzen Abschnitten einsprachliche Optimierung gerade in Hinblick auf Wortwiederholungen, korrekt genutzte Fremdwörter und Redewendungen, Füllwörter, Floskeln, Passivkonstruktionen und andere stilistische FallstrickePrüfung und Korrektur der ZeitformPrüfung und Korrektur der AbsätzePrüfung und Korrektur der Zeichensetzungbedingt Korrektur von Schreibfehlern (bedingt, weil der Fokus auf dem Inhalt liegt, ich aber z.B. offensichtliche Schreibfehler immer mit korrigiere. Es wird im Lektorat aber nicht explizit danach gesucht, dafür ist das Korrektorat zuständig)
Auf den Inhalt bezogen:
Überprüfung von Spannungsaufbau und SpannungsbögenPrüfung von Plausibilität und NachvollziehbarkeitAufspüren von Logik- und Recherchefehlern und WiederholungenPrüfung und Korrektur von Längen und LückenPrüfung von Charakterentwicklung der wichtigsten Figuren, aber auch Plausibilität und Stimmigkeit der Nebenfiguren und ihrer Handlungsweisen. Das beinhaltet auch z.B. ihre Sprache und Sprechweise, denn nicht alle Menschen reden gleich und benutzen dabei dieselben BegriffePrüfung, ob der "rote Faden" erkennbar, gut ausgearbeitet und kontinuierlich beibehalten wurde, damit die Geschichte in sich stimmig wirktÜberprüfen, ob die Erzählperspektive eingehalten wurde
Bei jedem Lektorat gilt:
Sofern es sich nicht um grobe Fehler handelt, die der Lektor Dir dann anhand anschlägiger Regeln erklären sollte, hast Du als Autor das letzte Wort.
Der Lektor sorgt dafür, dass Dein Text insgesamt besser lesbar und die Geschichte in sich stimmig ist. Natürlich kann das unter Umständen zu sehr vielen Korrekturen führen, was den Eindruck erweckt, dass der Text komplett verändert werden soll. Meine Empfehlung: Schau Dir die Anmerkungen zu diesen Korrekturen genau an, dann wirst Du sicherlich feststellen, dass sie auf gängigen Regeln basieren und nicht auf der Willkür des Lektors. Sollte der Lektor seine Korrekturen nicht kommentiert haben, dann bitte um eine Erklärung.
Ein Lektorat ist nichts, was mit einem Durchgang erledigt ist. Leider sind die meisten Verlage nicht bereit, eine intensive Zusammenarbeit am Text zu bezahlen oder es wird dafür gar nicht genug Zeit eingeplant. Für mich als Lektorin (aber auch als Autorin) sind die Kommunikation untereinander und ein zweiter Durchgang (zumindest der Korrekturen!) unverzichtbar und ist in meinen Preisen bereits einkalkuliert.
Woran erkennst Du, ob ein Lektorat oder Korrektorat vorgenommen wurde?
Wenn keins der o. g. Dinge regelmäßig in Deinem Text kommentiert oder im abschließenden Fazit erwähnt wurde (entweder als Korrekturhinweis oder als Lob), sondern lediglich Schreibfehler korrigiert wurden, kannst Du davon ausgehen, dass nur ein Korrektorat erfolgt ist. Auch wenn Du Deinen Text nach wenigen Tagen bereits zurück bekommst, würde ich hellhörig werden. Dann wird sich der Lektor unter Umständen nur oberflächlich damit beschäftigt haben (wobei das natürlich auch von der Länge Deines Textes abhängt). Gründliches Lektorieren braucht Zeit und ist nichts, was man "mal eben schnell über Nacht" oder in der Bahn machen kann.
Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht in die Frage bringen, was ein Lektorat beinhaltet. Wenn Du noch immer Fragen dazu hast, dann melde Dich gern. Vielleicht brauchst Du jetzt oder in nächster Zeit eine Lektorin? Dann schau Dir doch mal meinen Lektoratsservice an. Ich biete auch kostenloses Probelektorate an: Service für Autoren und Verlage.
Wie Du einen geeigneten Lektor findest, erfährst Du in meinem nächsten Beitrag.
Was Du selbst tun kannst, um Deinen Text noch besser zu machen, kannst Du Schritt für Schritt in der Überarbeitungsfibel nachlesen.
Deshalb nehme ich das mal zum Anlass und erzähle euch, was ein Lektorat wirklich beinhaltet.

Generell gilt: Ein Lektorat soll den Text besser machen.
Kein Lektor hat Interesse daran, Deinen Text komplett neu zu schreiben und ihm seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Warum auch? Das ist extrem viel Arbeit und wenn Lektor gern seinen eigenen Stil in Büchern haben möchte, kann er/sie ja selbst ein Buch schreiben.
Ein Lektor bekommt Geld dafür, aus Deinem Text das Beste herauszuholen. Und lässt sich dabei nicht vom eigenen Geschmack und der eigenen Meinung beeinflussen, sondern geht sachlich und immer mit Blick auf die zukünftige Leserschaft und die bessere Verkaufbarkeit Deines Buches zu Werke.
Ein Lektorat ist, wie Alexander Bally mal sagte, eine Wohlfühlbehandlung für Deinen Text. Text-Spa.
Im einzelnen heißt das, dass ein guter Lektor tief in die Substanz Deiner Geschichte eintaucht - und nicht einfach nur Schreib- und Grammatikfehler korrigiert. Zweiteres ist ein Korrektorat, was auch wichtig ist, aber nicht mit einem Lektorat verwechselt werden darf (und auch nicht so viel kosten darf wie ein Lektorat und vor allem kein Lektorat ersetzen kann!).
Auf die Sprache bezogen beinhaltet ein Lektorat:
Prüfung und Korrekturvorschläge für flüssigere Lesbarkeit und Verständlichkeit, das schließt Umstellung und Neuformulierung von Sätzen oder gar ganzen Abschnitten einsprachliche Optimierung gerade in Hinblick auf Wortwiederholungen, korrekt genutzte Fremdwörter und Redewendungen, Füllwörter, Floskeln, Passivkonstruktionen und andere stilistische FallstrickePrüfung und Korrektur der ZeitformPrüfung und Korrektur der AbsätzePrüfung und Korrektur der Zeichensetzungbedingt Korrektur von Schreibfehlern (bedingt, weil der Fokus auf dem Inhalt liegt, ich aber z.B. offensichtliche Schreibfehler immer mit korrigiere. Es wird im Lektorat aber nicht explizit danach gesucht, dafür ist das Korrektorat zuständig)
Auf den Inhalt bezogen:
Überprüfung von Spannungsaufbau und SpannungsbögenPrüfung von Plausibilität und NachvollziehbarkeitAufspüren von Logik- und Recherchefehlern und WiederholungenPrüfung und Korrektur von Längen und LückenPrüfung von Charakterentwicklung der wichtigsten Figuren, aber auch Plausibilität und Stimmigkeit der Nebenfiguren und ihrer Handlungsweisen. Das beinhaltet auch z.B. ihre Sprache und Sprechweise, denn nicht alle Menschen reden gleich und benutzen dabei dieselben BegriffePrüfung, ob der "rote Faden" erkennbar, gut ausgearbeitet und kontinuierlich beibehalten wurde, damit die Geschichte in sich stimmig wirktÜberprüfen, ob die Erzählperspektive eingehalten wurde
Bei jedem Lektorat gilt:
Sofern es sich nicht um grobe Fehler handelt, die der Lektor Dir dann anhand anschlägiger Regeln erklären sollte, hast Du als Autor das letzte Wort.
Der Lektor sorgt dafür, dass Dein Text insgesamt besser lesbar und die Geschichte in sich stimmig ist. Natürlich kann das unter Umständen zu sehr vielen Korrekturen führen, was den Eindruck erweckt, dass der Text komplett verändert werden soll. Meine Empfehlung: Schau Dir die Anmerkungen zu diesen Korrekturen genau an, dann wirst Du sicherlich feststellen, dass sie auf gängigen Regeln basieren und nicht auf der Willkür des Lektors. Sollte der Lektor seine Korrekturen nicht kommentiert haben, dann bitte um eine Erklärung.
Ein Lektorat ist nichts, was mit einem Durchgang erledigt ist. Leider sind die meisten Verlage nicht bereit, eine intensive Zusammenarbeit am Text zu bezahlen oder es wird dafür gar nicht genug Zeit eingeplant. Für mich als Lektorin (aber auch als Autorin) sind die Kommunikation untereinander und ein zweiter Durchgang (zumindest der Korrekturen!) unverzichtbar und ist in meinen Preisen bereits einkalkuliert.
Woran erkennst Du, ob ein Lektorat oder Korrektorat vorgenommen wurde?
Wenn keins der o. g. Dinge regelmäßig in Deinem Text kommentiert oder im abschließenden Fazit erwähnt wurde (entweder als Korrekturhinweis oder als Lob), sondern lediglich Schreibfehler korrigiert wurden, kannst Du davon ausgehen, dass nur ein Korrektorat erfolgt ist. Auch wenn Du Deinen Text nach wenigen Tagen bereits zurück bekommst, würde ich hellhörig werden. Dann wird sich der Lektor unter Umständen nur oberflächlich damit beschäftigt haben (wobei das natürlich auch von der Länge Deines Textes abhängt). Gründliches Lektorieren braucht Zeit und ist nichts, was man "mal eben schnell über Nacht" oder in der Bahn machen kann.

Wie Du einen geeigneten Lektor findest, erfährst Du in meinem nächsten Beitrag.
Was Du selbst tun kannst, um Deinen Text noch besser zu machen, kannst Du Schritt für Schritt in der Überarbeitungsfibel nachlesen.
Published on July 09, 2019 22:23