Maximilian Buddenbohm's Blog, page 349

February 15, 2014

Fangen

Wenn die Söhne Fangen spielen und sich dabei an einem vorher ausgemachten Ort in Sicherheit bringen, dann nennen sie diesen Ort immer “Mi.” Das irritiert mich, denn in meiner Kindheit hieß es Klipp. Und das irritiert wieder andere, denn bei denen hieß es Klippo, mit einem o am Ende. Oder Frei. Oder Aus. Es scheint viele regionale Bezeichnungen dafür zu geben, ähnlich wie beim Brotknust oder beim Apfelgriepsch. Es kommt vor, dass mir ein Kind auf den Schoß springt und mich lauthals zum Mi deklariert. Da bin ich dann froh, dass sie nicht Klippo sagen, denn das klänge doch, als sei ich ein Clown von bestenfalls mäßiger Intelligenz. Mein Papa, der Klippo. Nein danke.


Natürlich habe ich die Herzdame gefragt, was sie in ihrer Kindheit gesagt hat. Die Herzdame kommt aus Nordostwestfalen, einer etwas seltsamen Gegend. Sie verstand die Frage nicht. Ich habe es ihr erklärt, sie sah mich ratlos an. Dann hat sie mir erzählt, dass es so etwas in ihrer Kindheit gar nicht gab. Wenn sie damals Fangen spielten und einer war zu langsam, dann wurde der eben gefangen.  Was denn sonst? Da gab es keinen Sicherheitsort, keine Pausenzonen. Nordostwestfalen ist eine Gegend, in der man zur Eindeutigkeit neigt, auch was das Verlieren betrifft.  Die Herzdame findet das Mi-Konzept daher total abwegig.  Ich habe versucht ihr zu erklären, dass Mi oder Klipp das Spiel wesentlich netter machen. Das war ihr egal: “Wenn man geschnappt wird, dann ist das eben so!” Da habe ich nichts mehr gesagt. Ich habe mich nur noch in Gedanken gefragt, wie sie vor vielen Jahren wohl auf meinen etwas plötzlichen Heiratsantrag reagiert hätte, wenn sie mit anderen Regeln aufgewachsen wäre. “Wenn man geschnappt wird, dann ist das eben so.”


Ich habe manchmal den leisen Verdacht, diese Regel war ganz gut für mich.


(Dieser Text erschien als Sonntagskolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)


 



 

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Published on February 15, 2014 23:23

Was aus der Katze wurde

Ich werde immer häufiger gefragt, was denn aus der kleinen Katze wurde, die ich hier vor einiger Zeit beschrieben habe. Es ist so, wie viele schon ahnen, die Katze ist nicht mehr da. Manchmal kommt sie für kurze Gastauftritte zurück, aber das sind Ausnahmen. Es hat eine Verwandlung stattgefunden, das Kind spielt jetzt das nächste Level.


Sohn II ist ein typischer Junge, sagen viele. Rauflustig, draufgängerisch, erstaunlich furchtfrei. Mit einem klaren Gefühl dafür, was ihm zusteht. Mit ebenso klaren Plänen, das auch zu bekommen, was ihm zusteht. Rücksicht auf andere ist bei diesen Plänen meist nicht vorgesehen, er hat eine Piratennatur und macht eher Beute als Kompromisse.


Sohn II ist es vollkommen schnurz, was andere von ihm halten, er ist verblüffend autonom in seinen Entscheidungen. Er ist verdammt oft im Recht, das weiß er genau, auch wenn das seine Mutter, sein Vater, sein Bruder, auch wenn das alle ganz anders sehen als er. Er ist er – und er weiß eben, wo es lang geht.


Als Katze konnte er seine andere Seite gründlich austoben. Katzen sind verschmuste Tiere, Katzen wollen dauernd bekuschelt werden, Katzen liegen gerne irgendwo auf dem Schoß herum – und mit diesem Programm hat sich Sohn II in den letzten drei Monaten so gründlich beschäftigt, dass man ihm eine gewisse Expertise wirklich nicht mehr absprechen kann, zumal er jetzt der Liebling aller Mädchen im Kindergarten ist. Alle Mädchen spielen gerne mit Katzen, das war einfach. Er hat sich reihenweise bei den Freundinnen eingeladen und selbst Damenbesuch empfangen. Und dabei ist es dann passiert, dass er selbst zum Mädchen geworden ist. Zu einer Prinzessin, versteht sich, oder, wie hier fast alle Kinder sagen, zu einer “Prumzessin”. Als Prinzessin kann man schicke Kleider mit Glitzer tragen, Krönchen und funkelnden Schmuck, als Prinzessin kann man mit den Freundinnen Kleider und Accessoires tauschen und hat selbstverständlich ein legitimes Interesse an all dem rosafarbenen Spielzeug, das im Spielzeugladen in der Mädchenabteilung liegt.  Prinzessinnen sehen mit großer Begeisterung “Hello Kitty”-Filme und lesen Bücher über Pferdemädchen, das volle Programm eben. Das Mädchen hier heißt übrigens Rosi. Es ist uns nicht klar, wie er auf den Namen kam, aber es gab keine Sekunde des Zweifels an diesem neuen Namen.


Er geht im Kleid zur Kita und diskutiert mit seinen Freundinnen Frisurfragen. Er lässt sich von den Erzieherinnen für seinen modischen Geschmack bewundern und isst zuhause nur noch, wenn rosafarbene Löffel verfügbar sind. Er hat es in bemerkenswert kurzer Zeit geschafft, fast überall Rosi genannt zu werden und korrigiert mittlerweile milde lächelnd die letzten Deppen, die ihn noch anders anreden. Auf seinen tatsächlichen Namen hört er nur noch mit etwas Glück. Vor ein paar Tagen kam er darauf, dass eine Fee wesentlich mehr kann als eine Prinzessin, seitdem läuft er gerne mit Zauberstab und Flügeln herum. Es irritiert bei dieser Fee vielleicht ein wenig, dass sie anderen Menschen gerne mit dem Zauberstab einen überbrät, wenn sie sich auf ihre gemurmelten Zaubersprüche hin nicht freiwillig und schnell genug wie gewünscht verwandeln, aber irgendwas ist ja immer. Die Fee Rosi zaubert eben energischer als andere Wunderwesen.


Viele Jungs im Alter um fünf Jahre herum haben eine Phase, in der sie nochmal schnell die Rollen wechseln, bevor das Dauerbombardement mit Rollenklischees sie endgültig überrollt und festlegt, was anscheinend kurz darauf passiert. Ich gehe hier, versteht sich, von der eher kleinen Stichprobe unseres überschaubaren Stadtteils aus. Viele Jungs haben hier diese Phase, bei den meisten ist sie allerdings auch schnell vorbei. Das Lachen und Auslachen der anderen Jungs ist für die meisten schwer auszuhalten.


Sohn II ist das Lachen der anderen egal. Sohn II wird einfach handgreiflich, wenn jemand zu offensichtlich lacht. Er geht dann davon aus, dass der andere ein Problem hat, nicht er. Auch in der Rolle als Rosi randaliert er ganz gerne mal, auch Rosi weiß, was sie will. Und auch Rosi hat ein tiefempfundenes Recht, sich so zu benehmen und zu zeigen, wie sie gerade Lust hat. Nur starke Jungs können Mädchen sein, ein amüsanter Aspekt der Geschichte. Chuck Norris und Sohn II können in rosafarbenen Strumpfhosen durch die Fußgängerzone gehen.


Bis zur Umbenennung in Tochter I warte ich aber doch ein wenig. Denn erstens klänge das so, als müsste es noch irgendwann eine Tochter II geben, was ganz gewiss nicht vorgesehen ist. Zweitens verwandelt sich Rosi womöglich auf das nächste Level, kaum dass sich die Leserinnen an die Bezeichnung gewohnt haben. Ein Level, von dem wir jetzt noch nicht ahnen können, was es ausmachen wird. Man weiß bei launischen kleinen Mädchen bekanntlich nie, was in der nächsten Stunde passiert.


 

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Published on February 15, 2014 00:02

February 12, 2014

Woanders – der Wirtschaftsteil

Nehmen Sie ruhig Ihr Frühstücksbrot zur Hand! Es geht um Ernährung, da kann man wohl beim Lesen kauen. Bröseln Sie in die Tastatur, das gibt den Texten heute das gewisse Etwas.


Es geht zur Zeit ziemlich hoch her, wenn es um das Thema Essen geht.  Allesesser fühlen sich von Vegetariern angegriffen, Veganer essen vieles nicht, was für andere vollkommen normal ist, zerfleischen aber gerne mal Andersesser. Vegetarier müssen sich dauernd verteidigen, auch wenn sie gar nicht angreifen, jeder findet die anderen abwegig und womöglich moralisch bedenklich, vielleicht auch völlig bekloppt, irregeleitet, verblendet. Beleidigungen sind verblüffend schnell bei der Hand, Recht haben alle – und offensichtlich reichlich.Ökobilanzen und Philosophien werden bemüht, die Evolutionsgeschichte und die Medizin, es ist alles sehr kompliziert. In einigen Blogs müht man sich mehr oder weniger diplomatisch um Schlussstriche, Bilanzen und Basta-Texte, etwa bei Frau Haessy, bei Sero oder bei Nutriculinary – dort sind auch weitere Texte am Ende des Artikels verlinkt, es lohnt sich, noch weiterzulesen. Und auch in den Medien findet man dazu natürlich etwas.


Zwischendurch streuen wir aber ein paar Fakten ein, etwa mit diesem Artikel aus der Zeit. Dem entnehmen wir auch den Smalltalkbegriff der Woche, den Carnivorismus. Und die Grundlagen, die können wir natürlich auch noch einmal bedenken, etwa philosophisch gesehen.


Aber die Lektüre noch so vieler schlauer Texte wird den Erfolg von Burgern auf Rädern nicht aufhalten, machen wir uns nichts vor. Der Burger als weltweit enorm erfolgreich durchgesetzte Fleisch- und Geschmacksnorm, kann man dem überhaupt noch etwas entgegensetzen? Na, man kann es zumindest versuchen.


Währenddessen landet aber immer noch all das, worüber wir hier lesen, zu einem erheblichen Teil im Müll. Fast die Hälfte aller Backwaren, 68% des abgepackten Salates, das sind Dimensionen, die man im Kopf haben sollte, wenn man am Abend beim Einkaufen an den noch wohlgefüllten Regalen vorbeigeht, aus denen wir dann natürlich das gute Biozeug auswählen, das ist selbstverständlich richtig. Oder nicht? Für die Preise hat das anscheinend einen kleinen unwillkommenen Nebeneffekt, da spielen die Regeln der Wirtschaft wieder einmal über die Bande. Tatsächlich könnten einem aber auch noch andere Nachteile einfallen,  aber die Stammleser dieser Kolumne wissen sowieso, dass Bio nicht zwingend zur Lösung führt.


Schnell noch einen positiven Gedanken! Sagen wir einfach – man kann auch direkt vor der Haustür Sinn stiften, sogar beim Thema Ernährung. Sogar in einem alten Bunker. Und vielleicht nicht unbedingt nur positiv, aber doch verblüffend durchwachsen liest sich dieser lange Text über Almeria, auch als spanisches Plastikmeer bekannt.


Im Kulturteil kommen wir nach dieser Textauswahl fast zwingend, Sie ahnen es sicher, zu Hagen Rether. Geht auch gar nicht anders.



GLS Bank mit Sinn

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Published on February 12, 2014 21:41

February 11, 2014

Hochgucken, Tag 2

Heute saß mir eine Japanerin in der S-Bahn gegenüber oder sagen wir besser eine Frau, die für mich so aussah, als sei sie Japanerin. Was natürlich auch Unfug ist und falsch ausgedrückt, das Gesicht spricht heutzutage gar nicht mehr für die Herkunft, jedenfalls nicht in Millionenstädten. Sie hätte auch Gott weiß woher kommen können, geboren in Finkenwerder, aufgewachsen in Pinneberg. Oder aus Manila, New York, Rio, was auch immer. Eine Frau, deren Gesicht aber an die japanischen Gesichter erinnerte, die ich aus dem Fernsehen kenne, also von früher, als ich noch ferngesehen habe. Wahrscheinlich haben sich die Japanerinnen seit der Zeit nicht signifikant verändert. Sehen die Menschen auch anderswo aus wie in Japan? Was weiß ich.


Eine japanisch aussehende Dame in auffällig feiner Kleidung, sie hätte einem Modeprospekt entsprungen sein können, Abteilung Kostümchen und fortgeschrittener Business-Chic. Eine japanisch aussehende feine Dame mit dezenter Dauerwelle im lackschwarzen, kurzgeschnittenen Haar.


Die Dame, sie war 40 Jahre alt, wie ich jetzt mal eben festlege, immerhin kann ich hier an fremden Leuten herumdefinieren, was immer ich möchte, aß einen Apfel. Einen rotbäckigen Apfel, der nicht so glänzend aussah wie ein polierter und gewachster Import-Apfel mit diesem unangenehmen Plastiklook. Eher so ein etwas dumpfes Biorot, gesund aber leicht stumpf, fast könnte man von einem Boskooprot sprechen. Sie biss in den Apfel und sah dabei ausgesprochen vergnügt aus, als wäre das morgendliche Verspeisen eines Bio-Apfels eine Quelle verblüffender Belustigung. Sie biss, sah aus dem Fenster, strahlte, lachte sogar ein wenig. So ein selbstvergessenes Lachen, das einem nur herausrutscht, wenn man äußerst gut gelaunt ist.


Unsere Blicke trafen sich und sie nickte mir ein wenig zu, weil sie sah, dass ich ihr Lachen bemerkt hatte. Blitzende Augen, Grübchen an den Mundwinkeln, sie biss wieder ab und kaute. Sah mich weiter an und lächelte und da hätte ich sie fast so people-blog-mäßig gefragt, ob sie etwas gegen ein Foto hätte, ein Foto, um dieses Apfellächeln zu dokumentieren und anderen zeigen zu können. Fast hätte ich sie gefragt,. sie sah mich so an, als wäre es ganz leicht gewesen, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Es gibt immerhin auch Stimmungen, in denen das leichter als sonst ist und Menschen, die morgens in der S-Bahn so lachen, die sind womöglich tatsächlich ansprechbar, wer weiß. Das würde man nur herausfinden, wenn man tatsächlich fremde Menschen ansprechen würde.


Ich finde es also nicht heraus.


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Published on February 11, 2014 06:38

February 10, 2014

Hochgucken, Tag 1

Ich habe also das Handy in der Tasche gelassen und mich in der S-Bahn umgesehen. Das habe ich lange nicht mehr gemacht, die schlechtgelaunten Gesichter sind dort so schwer auszuhalten, dass ich normalerweise morgens stur auf mein Handy sehe, wie alle. Aber im Rahmen des Ich-finde-alles-doof-Monats ist das Handy eben gerade auch doof. Und über doofe Gesichter kann ich wenigstens schreiben, dachte ich, über das Handy eher nicht. Und damit begann der seltsame Teil des Tages.


Ich sah mich in der Bahn um und blieb gleich an dem Typen hängen, der mir gegenüber stand. Der hatte nämlich die gleiche Jacke an wie ich, so eine schwarze Outdoorjacke. Und er hatte auch einen schwarzen Schal um. Er trug außerdem blaue Jeans und braune Schuhe, das war genau mein Outfit. So laufen natürlich Tausende herum, gar keine Frage, dieser Herr hier war aber auch etwa gleich alt wie ich, hatte raspelkurze Haare wie ich und trug ebenfalls eine schwarzgefasste Brille, das ging schon etwas weiter. Im Gegensatz zu mir starrte er aber die ganze Zeit auf sein Handy, wobei er seltsam taubenhaft mit dem Kopf ruckte und sein Kinn unschön einzog. Das sah nicht gut aus.


Ich nahm mein Handy doch kurz heraus und sah drauf, fasste mich dabei wie zufällig ans Kinn und überlegte, ob ich das wohl auch so merkwürdig einziehe, wenn ich Facebook oder Twitter in der Bahn aufmache? Das wäre ja furchtbar. Der Herr mir gegenüber streckte den Kopf vor und zog wieder das Kinn ein, das sah wirklich weder gesund für die Halswirbelsäule noch attraktiv aus. Ich steckte das Handy schnell wieder weg und schob mein Kinn möglichst weit vor. Immer aus den Fehlern der anderen lernen!


Dann stiegen wir aus, ich verlor ihn in der Menge auf dem Bahnsteig  sofort aus den Augen. Da, wo ich morgens aussteige, da steigen massenhaft Menschen aus, ich bin Teil einer lustlos dahintrottenden Herde von Büromenschen. Hängende Schultern, leere Blicke, Getrappel von zweihundert Schuhen auf Betontreppen. Ich ging zu dem Coffeeshop, in dem ich jeden Morgen meinen mittleren Latte Macchiato abhole, ohne etwas sagen zu müssen, die kennen mich da seit Jahren. Dafür hat man ja Stammläden, damit man morgens nicht mehr reden muss. Das Gesicht hinhalten zu müssen ist früh am Morgen oft schon Zumutung genug.


Heute allerdings sahen mich die beiden hinterm Tresen, die mir normalerweise den Kaffee machen und das Geld abnehmen,  verblüfft an, als ich reinkam. Und teilten mir dann mit, dass ich doch gerade schon dagewesen sei. Oder doch zumindest ein Mensch, der genau so aussah wie ich. Der hat anscheinend klaglos einen für mich bestimmten mittleren Latte mitgenommen, ein wenig seltsam fand ich es schon.


Und dann kam mir auf der Straße vor dem Laden eine Frau entgegen, die nicht nur verblüffend schön war und wehendes Haar wie aus der Fernsehwerbung in den Achtzigern anhatte, nein, die Dame strahlte mich auch noch an. So freudig strahlte sie mich an, dass ich unwillkürlich zurücklächelte, denn es gibt natürlich Ausmaße der Schönheit, da lächelt man lieber erst, bevor man lange über Wahrscheinlichkeitsrechnung nachdenkt. Allerdings erstarb das Lächeln der Dame, als sie sich bis auf wenige Meter genähert hatte und mich genauer sah, und als sie an mir vorbeiging, war das Lächeln definitiv komplett ausgeschaltet. Ich war ganz sicher nicht der, dem dieses fernsehtaugliche Lächeln gelten sollte. Das war vermutlich der andere, der mit dem Kopfrucken, dem Kinnproblem und dem identisch aussehenden Latte Macchiato im üblichen Pappbecher.


Das ist doch ein eher gemischtes Ergebnis des Hochsehens vom Handy, finde ich. Man nimmt wieder mehr Welt wahr, das ist schon richtig. Aber nicht alles in der Welt möchte man auch wahrnehmen. Kopfruckende Doppelgänger und fehllächelnde Damen – nein, also wirklich. Vielleicht doch lieber auf dem Arbeitsweg weiter auf den Twitterstream starren?


Morgen nächster Versuch!



 

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Published on February 10, 2014 10:00

Mal eben nach Lübeck

Ich war für meine Kolumne “Kind und Kegel” in der Onlineausgabe des Hamburg-Führers in Lübeck. Den Text dazu findet man hier.

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Published on February 10, 2014 07:41

February 9, 2014

Woanders – diesmal mit dem Blick aufs Handy, dem Schreiben, der Nordsee und anderem

Lisa guckt wieder mehr hin – und ich habe in der letzten Woche auf Bahnhöfen gerade auch genau diese Gedanken gehabt.  Das dauernde Runtergucken nervt. Nicht zu verwechseln mit: online nervt. Online nervt mich überhaupt nicht. Aber draußen nichts mehr zu sehen, das führt wirklich zu weit.  Nun, man ändert sich eben ab und zu, das betrifft auch die Frage, was man schreiben soll oder möchte. Egal, bei mir ist der Februar traditionell sowieso der Ich-finde-alles-doof-Monat. Schlimm. Hat sich in neunzehn Tagen aber auch erledigt. Vielleicht würde mir auch einfach etwas Entoptionalisierung helfen? Man weiß es nicht.


Eine kleine Geschichte von der Nordsee. Passt zur Stimmung.


In Hamburg schließt Max Bahr. Oliver hat es sich angesehen, wie es zu Ende geht.


Daniela kommuniziert mit Frauenzeitschriftsredaktionen. Das tue ich auch gerade reichlich wegen verschiedener Aufträge, enthalte mich daher jeden Kommentars und lächele nur leise beim Tippen.


Ein vegetarischer Hund.


Bilder: Kalt im Wald.


Bilder: Sitzmusterkleider.


Bilder: Noch einmal zum Nahverkehr: Einfach ein paar Pendler in der Bahn.


Bilder: Soul of Hamburg wurde mir in der letzten Woanders-Ausgabe per Kommentar empfohlen, vielen Dank!


Bilder: Nicht irgendwelche Aufnahmen aus Rumänien.


Film: Die Beatles auf dem Dach. Und da fällt es einem wieder auf: die waren gut.


Film: Die Lieblingsband der Söhne ist auch gut und hat was Neues: Nachtisch.


Ansonsten regnet’s.


Regen


 


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Published on February 09, 2014 10:44

February 7, 2014

Consul/Buddenbohm

Ich habe etwas geschenkt bekommen. Und zwar zufällig genau zu dem Zeitpunkt, als mich der Vintage-Trend endlich so weit hatte, altes Zeug doch wieder ganz interessant zu finden. Man kann nicht immer jedem Zeitgeist widerstehen, ab und zu ist Mode auch nett. Das rede ich mir zumindest gerade ein, ich bitte von Widerspruch abzusehen.


Ein Koffer mit Reißverschluss und Schlüsseln, alles bestens erhalten.


Koffer


Das Gerät passgenau im Futteral, es glänzt und blitzt wie neu.


DSC_0019_DxOFP


Consul Front


Tasten


Seite


Das Gerät ist fast genau so alt wie ich, ich bin auch von 66. Wir haben einiges gemeinsam.


Garantie


Unsere Namen passen gut zusammen. Consul und Buddenbohm, das klingt doch irgendwie nach Literatur und so.


Consul


Genau wie das Maschinchen schreibe ich auch immer noch, das scheint bei uns beiden der Hauptverwendungszweck zu sein.


Kleiner Scherz


Ich bin auch transportabel, ohne dabei besonders reiselustig zu sein. Wenn ich irgendwo ankomme, kann man mich irgendwo hinsetzen und ich schreibe einfach weiter. Wirklich verblüffend, diese Ähnlichkeit.


Gebrauchsanweisung


Und bei Regen nehmen mich Damen gerne unter ihren Schirm und tragen mich durch die Gegend. Ach nee.


Bei Regen


Aber die Herzdame würde sicherlich jederzeit bestätigen, dass man auch für mich keine lange Gebrauchsanweisung benötigt.


Gebrauchsanweisung


Ich bin ganz verliebt. So ein schönes Geschenk.


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Published on February 07, 2014 08:35

February 6, 2014

Kleiner Hinweis zwischendurch

Weil es verblüffend viele Eltern nicht zu wissen scheinen und ich es auch nur durch bloßen Zufall bemerkt habe: in Lego-Shops wie etwa in Hamburg gibt es ab und zu Verschenkaktionen. Einmal im Monat genau genommen, anscheinend immer an einem Donnerstag, nur von 16 bis 18 Uhr.


Da werden Sets verteilt, die die Kinder im Laden zusammenbauen müssen, die fertigen Modelle können sie dann mitnehmen. Keine großen Sets, versteht sich, heute gab es etwa diesen kleinen Roboter, im Dezember gab es einen kleinen Aufsitzrasenmäher. Aber hey, kostet nix.


Hinweise dazu findet man jeweils hier, das heißt dann “Mini-Modell-Bauaktion” und erscheint dort im Kalender.


Und nein, das ist keine bezahlte Werbung.


Lego

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Published on February 06, 2014 10:30

February 5, 2014

Woanders – Der Wirtschaftsteil

Wir sortieren ein paar gute Meldungen an den Anfang, wer möchte schon immer gleich im ersten Absatz mit dem ganzen Elend der Welt konfrontiert werden. Das kommt später, erst einmal wenden wir uns der Stromproduktion zu. Da gibt es nämlich gute Nachrichten – und man muss nicht einmal die Energiewende dabei erwähnen. Was für eine Erleichterung!


Erleichternd finden einige vermutlich auch ein Leben ohne Vorgesetzte, darüber kann man hier etwas lesen. Und nebenbei den schönen Smalltalkbegriff der Woche zur Kenntnis nehmen: Holacracy. Macht garantiert schwer was her, die Vokabel!


Wir bleiben weiter positiv, das ist diesmal der reinste Freudentanz hier, wir hatten in den letzten Wochen aber auch wirklich zu viele niederschmetternde Erkenntnisse. Wir wollen konstruktiv denken und das kreative Genie des Menschen feiern, des erfinderischen Menschen, der sogar Wüsten bezwingt. Auch wenn es dabei schon wieder sehr kompliziert wird. Lesen Sie bis zum Ende, der Text nimmt ein paar Kurven, es lohnt sich.


Und wenn man das gelesen und verstanden hat, dann wirkt diese Meldung hier gleich viel weniger seltsam. Windräder aufs Handy? Na, warum denn nicht.


Dann wollen wir mal zum Ernst der Lage überleiten. Aber langsam und dezent, versteht sich. Das schafft man am besten mit einer Nachricht  im mittleren Betroffenheits-Bereich. Es geht um ein schlimmes Thema, es ist aber doch irgendwie gut, das gleicht sich fast aus. Also etwa, wenn erfreulich viele Menschen für eine gute Sache auf die Straße gehen.


Damit beschäftigt man sich eher nicht so gerne, mit der Massentierhaltung und der Gentechnik und all dem, schon klar. Dabei gibt es auch dazu durchaus Nachrichten, die man zur Kenntnis nehmen sollte.


Und dann findet man Texte, die man dahingehend deuten könnte, dass eine Unterschrift hier und da nicht völlig sinnlos ist – wer rechnet denn noch mit so etwas!


Nein, eine Unterschrift ist nicht sinnlos, und auch eine Kaufentscheidung ist es nicht, das muss man sich auch ab und zu wieder klar machen. Sonst kauft man am Ende wieder versehentlich Billig-Eier.


Faszinierend, wie konstruktiv es heute hier zugeht, da bleiben wir einfach auf dem Level, jetzt ist es eh schon zu spät für die richtig furchtbaren Meldungen, so kurz vor dem abschließenden Kulturlink. Bleiben wir also bei den kämpferischen Menschen, die sich für etwas einsetzen. Etwa für Brot. Oder für alternative Ernährung. Und weil man immer so drollige Kommentare bekommt, wenn es um Veganer geht, erinnern wir kurz daran, dass es hier um Wirtschaft geht. Wenn es eine Marktlücke für vegane Metzger gibt, dann soll die gefälligst bedient werden. Freie Marktwirtschaft und so! Fast hört man den Gauck raunen, nicht wahr? Was sind wir wieder systemkonform.


Und wenn die Produkte gekauft werden, dann wird auch so etwas hier funktionieren. Ein Hoch auf das Herumspielen mit Ideen.


Aber bitte nicht auf das Herumspielen mit Worten hereinfallen:  “Große Ställe mit Wellness- und Relax-Zonen”. Kleiner Scherz.


Noch vier Links übrig, mal sehen, ob wir bis zum Ende positiv bleiben können: Ostsee wird zum Öko-Meer! Es gibt Stadt-Farmen in Berlin! Hähnchen dürfen leben! Und alle Menschen könnten satt werden, das klingtja  auch eher überraschend.


Gar nicht so schlecht, oder? War das nicht ein durch und durch erfreulicher Wirtschaftsteil? Ermutigend und belebend?


Dann können wir uns ja beruhigt der Kultur und dem Design zuwenden und uns wieder hinlegen. Auch dabei kann man selbstverständlich “inventive” sein.



GLS Bank mit Sinn

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Published on February 05, 2014 21:33

Maximilian Buddenbohm's Blog

Maximilian Buddenbohm
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