Maximilian Buddenbohm's Blog, page 347
March 5, 2014
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Das hat zwar in den letzten Tage schon jeder verlinkt, es ist aber auch wirklich zu und zu toll. Wie Verkehrsplanung für Radfahrer anscheinend auch ausfallen kann, in einem fernen Märchenland. Na gut, zugegeben, das Land ist nicht gar fern und auch nicht märchenhaft, das ist bloß einer der Nachbarstaaten. Aber wieder treibt uns die nagende Frage um: Warum lesen wir solche spektakulären Nachrichten, also die mit dem Wow-Effekt, immer nur aus dem Ausland? Kann man so etwas nicht auch in Kaiserslautern bauen? In Schwerin, Magdeburg, Pirmasens?
Von Holland kann man offensichtlich eine Menge lernen, wenn es um Verkehrsplanung geht. Aber lernt denn jemand? Es ist ja nicht so, dass die Menschen hier nicht bereit wären, ihr Verhalten zu ändern. Da geht was, Verkehr kann sich ändern. Es spielen nur nicht alle Institutionen mit.
Wir können aber, bevor wir die Radfahrer verlassen, doch noch schnell den Smalltalkbegriff der Woche einführen, der diesmal kein Anglizismus ist, das ist auch einmal nett. Es geht um Haifischzähne, und was die mit Rädern im Straßenverkehr zu tun haben, das steht hier.
Für die Träumer unter uns verweisen wir noch schnell auf die Erfolge in Tallinn. Ach ja, es wäre so nett, nicht wahr. Wobei Erfolg natürlich relativ ist, manchmal ist es auch schon ein Riesenerfolg, überhaupt voran zu kommen und nein, wir reden gar nicht vom Stau. Sondern von dem, was ein Rad für einen Menschen ausmachen kann.
Wenn man vom Auto aufs Fahrrad wechselt, dann wird die Luft besser, das ist eine Maßnahme zur Säuberung der Stadt. Dazu können einem noch weitere Maßnahmen einfallen, um einmal wieder eine Überleitung erster Klasse anzuwenden. Man kann die Stadt z.B. auch von Werbung säubern. Das klingt erstaunlich, und so sieht es dann auch aus. Aber das ist schon wieder weit weg, in Brasilien. In Deutschland macht man sich eher Gedanken, wie man bisher verpasste Zielgruppen doch noch werbend erwischen kann.
Aus den für die Werbung relevanten Zielgruppen kann man nicht nur durch das Alter herausfallen, das geht auch anders. Und in diesem Zusammenhang muss man natürlich wieder den Leerstand erwähnen, zur Abwechslung einmal den in ganz Europa. 11 Millionen leere Häuser. Kann man kurz einwirken lassen, die Zahl. Noch etwas mehr unerfreuliche Statistik zu Europa? Man wird so leicht fündig.
Nun haben wir schon fast das Ende der Kolumne erreicht und kein einziges Nahrungsmittel erwähnt, kann man das so stehen lassen? Natürlich nicht. Wir brauchen noch den wöchentlichen Aufreger, den schnellen Skandal für zwischendurch, die geradezu wohlige Empörung.
Im abschließenden Kulturteil kann uns nach so viel Fahrrädern im Text natürlich nur ein Stück einfallen, der Klassiker schlechthin, also Kopfhörer auf und losgerast. Wer dazu noch den kulturgeschichtlichen Bildungshintergrund braucht: bitte sehr.
March 4, 2014
Abendalster
March 3, 2014
Gastrezension
Hier oben steht “Buddenbohm & Söhne” und tatsächlich ist es auch ein Familienbetrieb, auch wenn man das nicht an jedem Text merkt. Aber die Herzdame regelt die Technik des Blog und die ganze Hardwarewelt, liefert Content und übernimmt unfassbar viele andere Aufgaben, damit für mich Zeit zum Schreiben frei wird. Die Söhne machen Ausflüge für Kolumnen mit, liefern auch schon mal Ideen für Geschichten und verstehen allmählich mehr und mehr den Jobcharakter, den dieses Internet oft für mich hat. Und überlegen, wo und wie sie helfen können, das ist nicht anders als früher in den Handwerksbetrieben. Ich habe auch bereits als kleines Kind in der Glaserei meines Vaters geholfen.
Sohn II fragte, was ich lese. Ich habe ihm den Titel vorgelesen. Er fragte weiter, ob ich darüber schreiben würde. Ich erklärte ihm, das ich über Bücher meistens tatsächlich etwas notiere, aber nicht viel. Er sagte, das könne er doch auch machen. Sohn II ist bemerkenswert tatkräftig und schreckt vor großen Aufgaben nicht zurück, auch nicht vor feuilletonistischen Jobs. Dass er noch gar nicht nicht lesen kann – das würde nur kleinere Geister aufhalten, das sind Petitessen. Hier also seine erste Gastrezension zu einem Werk von Arno Geiger:
“Das Buch heißt Alles über Sally, das steht auch vorne drauf, das fängt mit einem A an, das ist der Buchstabe da. Vorne ist eine Frau drauf, die ich nicht schön finde, deswegen würde ich das Buch nicht lesen. Weil nämlich, dafür ist das Buch auch ziemlich dick. Das Buch kann weg. Schreib das so.”
Ich behalte mir allerdings vor, nach Lektüre des Buchs evtl. eine andere Meinung als der Sohn zu vertreten. Versteht sich. Zumal mir das letzte Buch von Herrn Geiger, “Der alte König in seinem Exil”, besonders gut gefallen hat. Aber das ist ja auch bei Familienbetrieben oft so, dass die nachfolgenden Generationen in der Tradition bleiben, aber doch den Job irgendwie anders machen wollen. Damit muss man leben können.
March 2, 2014
Woanders – diesmal mit der Zeit, der Digitalisierung, Sohn II und anderem
Ein Interview über die Zeit, die Kinder zum Lernen brauchen.
Ein Artikel über die Digitalisierung in der Hamburger Staatsbibliothek.
Isa war mit Sohn II beim Schwimmkurs.
Ein Rant über Skandinavien.
Ein Limerick.
Eine großartige Uhr. Diese Uhr auf den Schreibtisch stellen und dann pausenlos über die Sinnlosigkeit von allem nachdenken. Das wär’s doch.
Vincent van Goghs Bilder in einem animierten Film.
Noch ein Film: Faces of Nepal.
Dialog am Nachmittag
Sohn I: “Papa, diese Schlösser mit den Namen drauf und den Herzen und so…”
Ich: “Ja?”
Sohn I: “Die sind alle von Leuten aufgehängt worden, ja?”
Ich: “Ja, natürlich.”
Sohn I: “Und die sind alle verliebt oder was?”
Ich: “Ja,. Oder sie waren es mal.”
Sohn I: “Das ist ja die Seuche.”
March 1, 2014
Kunst kommt von Können
Den Satz haben wir alle schon gehört: “Kunst kommt von Können”. Weil man etwas trainieren muss, bevor man produzieren kann. Weil Übung den Meister macht, weil Hänschen was lernen muss, damit Hans etwas kann usw. Wenn man als Erwachsener zeichnen soll und nicht gerade Künstler ist, dann glaubt man den Satz sofort. Denn was bekommt man schon hin? Fehlgestaltete Tiere mit grauenvollen Proportionen, peinlich dumme Gesichter, eher Fratzen als Porträts. Man muss wirklich viel, viel üben, bevor man etwas so zeichnen kann, das man es selbst als Kunst durchgehen lassen würde.
Sohn II, das fiel mir neulich auf, malt bisher nicht oder nur selten. Ich habe überlegt und mir fiel nicht ein, wann das Kind jemals vor meinen Augen gemalt hätte. Aber wo gibt es denn so etwas? Nichtmalende Kinder? Haben wir da in der Erziehung etwas vergessen? Beim zweiten Kind nimmt man nicht mehr alles so genau, da passieren schon einmal Fehler. Ich habe ihm sofort Papier und Stift hingelegt und auffordernd geguckt. Er hat den Stift genommen, eine Weile das leere Blatt betrachtet und dann zwei dünne Striche produziert. Krakelig, unsicher und abgebrochen. Zwei verlorene Kinderlinien, ganz nah am Rand des Blattes. Er guckte lange und nachdenklich auf seine kaum sichtbaren Striche.
Das tat mir leid, man kann so etwas als Vater kaum mitansehen. Vielleicht sollten die beiden Striche ein Mensch werden, ein Baum, ein Hund, ein Haus? Es ist so unendlich schwer, den Impuls der Gedanken in adäquate Bewegungen der Hand umzusetzen. Es dauert so lange, bis man etwas kann und der Wunsch danach ist so groß. Das ist doch furchtbar. Dachte ich.
Bis der Sohn den Stift weglegte und mir mit einem letzten Blick aufs Blatt beiläufig mitteilte: “Papa, ich könnte eigentlich auch Maler werden. Kunst kann ich jetzt ja. “
(Dieser Text erschien als Sonntagskolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)
An der Alster
February 28, 2014
Gelesen, vorgelesen, gesehen, gespielt und gehört im Februar
Alexander Posch: Sie nennen es Nichtstun. Ein Hausmann schreibt über das Leben mit Kindern und ohne klassischen Beruf im spektakulär langweiligen Hamburger Stadtteil Rahlstedt. Um Rahlstedt den Nichthamburgern kurz zu erklären – ich bin hundertprozentig sicher, schon einmal dagewesen zu sein, kann mich aber beim besten Willen an nichts erinnern. Das reicht als Beschreibung. Dort lebt ein Vater, versorgt die Kinder, starrt auf rätselhafte Nachbarn, wartet auf die Mutter, die abends vom Job zurückkommt. Und er wird genau so wahnsinnig, wie es alle Hausfrauen und Mütter vor ihm geworden sind, auch wenn die männliche Variante des Wahns in den Details etwas anders ausfällt. Flüchtet sich in Phantasien, schwarzen Humor und Depressionen, liebt und verflucht die Kinder, weiß keinen Ausweg und sucht das richtige Leben im falschen. Komisch und bitter. Alexander Posch ist auf der nächsten Lesung in unserer kleinen Reihe, siehe hier.
Panait Istrati: Kyra Kyralina. Deutsch von O.R. Sylvester. Es ist eine gute Zeit, sich an den rumänischen Beitrag zur Weltliteratur zu erinnern, fand ich, auch wenn die Bücher in der französischen Sprache geschrieben wurden. Einer der großen Erzähler Europas, er wird wohl kaum noch gelesen. Schade, denn es sind große Geschichten, die da erzählt werden. Aus einem südosteuropäischen Märchenland, das man sich heute kaum noch vorstellen kann. “Orientbunte Prosagirlanden” hat das der Spiegel einmal genannt. Passt schon.
Albert Algoud: Hunderttausend Höllenhunde – Haddocks Einmaleins des Fluchens. Übersetzt und bearbeitet von Marcel le Comte. Sämtliche Flüche aus allen Abenteuern von Tim und Struppi lexikalisch aufbereitet und umfassend erklärt. Das ist grandios, Ihr Anthropopitheken, Ihr Faschingsmussolinis, Ihr Rollschwanzaffen! Ein quasi unentbehrliches Nachschlagewerk, gehört in jeden Haushalt. Hagel und Granaten!
Kurt Tucholsky. Im Laufe des Monats ein paar Mal ins Regal gegriffen und kreuz und quer im Tucholsky gelesen und oft hängengeblieben. Er war dann doch einer der Besten, nicht wahr?
Gustav Schwab: Sagen des klassischen Altertums. Lese ich gerade wieder in der E-Book-Version in öden Wartesituationen, etwa beim Arzt etc. Macht einen nicht dümmer.
Vorgelesen
Jakob Martin Strid: Die unglaubliche Geschichte von der Riesenbirne. Deutsch von Sigrid C. Engeler. Das ist ein großer Spaß, sowohl im Text als auch in den Bildern. Detailreiche, großflächige Bilder, eine schön verrückte Erzählung, die Kinder ab 4 verstehen können. Das Buch ist lang, dick und groß, das gefällt hier jedem. Es gibt noch mehr Bücher von ihm, die wollen wir auch haben.
Cornelia Funke/Kerstin Meyer: Emma und der blaue Dschinn. Das Buch lag in einem Karton voller Kinderbücher, den jemand an die Straße gestellt hatte, mit einem Schild: “Zu verschenken”. Sohn I hat es mitgenommen und wollte es sofort vorgelesen haben, gefundene Bücher haben immer einen ganz eigenen Zauber. Gute Kinderbüche irgendwo auszusetzen ist wirklich eine ziemlich gute Idee. Emma findet eine Flasche am Strand, an dem sie nachts alleine spazieren geht, sie ist nämlich ziemlich mutig und außerdem genervt, weil sie zuhause vier Brüder hat. Da braucht man einmal Ruhe. In der Flasche, die sie im Meer entdeckt, ist ein Dschinn eingesperrt. Ein ziemlich kleiner Dschinn, der nicht einmal Wünsche erfüllen kann, das ist natürlich ein wenig enttäuschend. Emma fliegt mit ihm in den Orient, um die Sache mit seiner Wunschkraft zu regeln. Fliegen kann er immerhin, ein in dieser Hinsicht praktischer Teppich lag bei. Das geht also gut und spannend los, Sohn I ist auch tatsächlich begeistert.
Gespielt
Nichts. Der Februar war ein Stress-Monat, da war keine Zeit für Spielerei und Freizeit . Na, oder doch. Man kann es eigentlich nicht als Spiel bezeichnen, aber ich habe mit Sohn I viel Zeit mit Instagram verbracht, das war neu. Er findet es so toll, dort per Doppelkick Herzchen für gute Bilder zu vergeben – aber da er das in meinem Account macht, werden die Herzchen natürlich nur vergeben, wenn wir uns darauf einigen können, welches Bild toll ist. Das ist spannend, weil man dabei über Ästhetik reden muss, über Geschmack, Sonnenuntergänge, Katzenbilder und debile Selfies blonder Busenwunder. Was ist warum toll? Ist eine einsame Straße in grandios gewählter Perspektive und gediegener Farbgebung ein Kunstwerk im Kleinquadrat – oder doch nur ein langweiliger Straßenschnappschuss? Wieso nimmt überhaupt jemand eine leere Straße oder einen Platz auf? Was nimmt Papa eigentlich auf? Und schon sind ein paar Stunden vorbei und das Kind schläft wieder viel zu spät. Schlimm.
Sohn II versteht die Diskussion übrigens noch nicht. Für ihn sind Katzenbilder ebenso schön wie sinnvoll, der ganze Rest ist aber vollkommen entbehrlich. That was easy.
Gesehen
The Paradise. Eine BBC-Serie über ein Kaufhaus aus der Zeit, als es die ersten Kaufhäuser und die ersten Self-Made-Men gab, die man als Vorläufer der heutigen Manager betrachten kann. Die ersten Adeligen, die ihren sinkenden Stern bemerkten. Angelehnt an Zolas Roman “Paradies der Damen”, ich weiß nicht, wie eng, ich habe den Roman nicht gelesen, obwohl er hier im Regal steht, wie ich gerade sehe. Ah doch, ich weiß warum ich das nie gelesen habe, das ist auf einem sehr groben, holzhaltigen Papier gedruckt, gegen das ich amüsanterweise allergisch bin. Dergestalt, dass mir beim Lesen die Hände bluten, weil die Haut aufspringt, das ist ein spaßiger Effekt, der in meiner Antiquariatszeit damals ein klein wenig gestört hat, wie man sich vorstellen kann. Ich bin ein lebender Detektor für billiges Papier, besonders schlimm ist es bei älteren Druckerzeugnissen aus der DDR. Die Fernseh-Serie jedenfalls ist wunderschön dekoriert, ansprechende Damenmode und hübsche Schlösser mit herrlich grantigen Alt-Adeligen, so weit so schön, ich fand allerdings die Handlung beim besten Willen nicht auszuhalten und habe nur zwei Folgen geschafft.
Gehört
Kreuz und quer und ganz vieles aus allen möglichen Richtungen, nirgendwo hängen geblieben. Typisch Februar, da grummele ich mich so durch und warte auf den März. Zuverlässig die Laune gehoben hat einzig das Paul-Kuhn-Trio mit “Unforgettable Golden Jazz Classics.” Besonders die superbe Aufnahme von “I love Paris”, die nach dem zehnten Hören immer noch besser wird, wenn man schließlich jeden Anschlag präzise vorhersagen kann. Das ist sehr “fertiger Jazz”.
February 26, 2014
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Werfen wir einen Blick auf das wirtschaftliche Wohl und Verhalten verschiedener Berufe. Was z.B. macht eigentlich ein Erzbischof mit Geld? Wenn man anfängt darüber nachzudenken, dann kann die Antwort überraschend lang ausfallen. Lang und geradezu verblüffend lesenswert.
In diesem Zusammenhang und wenn man schon von der Kirche aus denkt, kann man auch gleich grundsätzlich über das Gewinnstreben nachgrübeln. Das macht hier allerdings kein Priester, das macht ein Professor für Wirtschaftsethik. Passt schon.
Das ist immer faszinierend, nicht wahr, wenn jemand aus der Profession heraus versucht, die Profession zu ändern. Den Ansatz wird man übrigens auch dem aktuellen Papst nicht ganz absprechen wollen, um noch etwas zur Ehrenrettung der Kirche zu sagen. Ein anderes Beispiel finden wir in der Textilindustrie, wo es um die Bedingungen in einer ganzen Branche geht. Und da schieben wir schnell noch den Smalltalkbegriff der Woche ein und erwähnen nebenbei die codes of conduct. Etwas mehr dazu hier – erfreulicher wird es da nicht. Aber nicht entmutigen lassen, bitte, sondern auch einmal auf die Erfolge sehen. Es geht schon was. Es geht immer was.
Aber natürlich kann man Änderungsbestrebungen in Branchen nicht nur in den üblichen verdächtigen Ländern umsetzen, das geht auch vor der Haustür. Und man fängt dabei eben irgendwo an. Warum nicht bei einer Maus?
Auch vor der Haustür gibt es immerhin Branchen, in denen nicht alles zum Besten steht. Um es einmal betont milde auszudrücken. Und immer geht es um ganz konkrete Probleme und abgrundtief grundsätzliche Fragen im Hintergrund.
In anderen Branchen wiederum werden die Umstände mittlerweile so merkwürdig, dass es mehr und mehr Angehörigen des Berufsstandes nicht mehr ganz geheuer ist und sie plötzlich zu wirklich drastischen, spektakulären und beispiellosen Maßnahmen greifen. So geschehen in dem hier verlinkten Film, in dem eine Politikerin plötzlich ohne Vorwarnung ehrliche Antworten gibt. Unfassbar. Zu dem Thema sollte man übrigens unbedingt auch noch den gleich verlinkten Film sehen. Das kurze Schweigen des Handelskommissars an der entscheidenden Stelle ist einfach zu schön.”Can we interrupt?”
Und da kann man dann doch wieder wütend werden. Da möchte man vielleicht nicht gerade sofort auf die Barrikaden gehen, aber irgendeine Trotzreaktion gegen die herrschenden Finsterlinge und Lobbyisten wäre doch schon angemessen. Oder? Aber doch. Na, was machen wir denn da? Löschen wir Whats-App? Na prima.
Es gibt übrigens immer noch, wir müssen noch einmal kurz geistig nach Bangladesch zurück, den weit verbreiteten Irrglauben, dass katastrophale Zustände eher nur in Ländern vorkommen, die ziemlich weit weg sind. Afrika, Asien und so. Dem ist nicht so, das müsste vermutlich öfter betont werden. Offensichtlich bekommen das im Urlaub auf Kreta zu wenig Menschen mit. Die Armut ist nah, die wirtschaftlichen Desaster auch. In Griechenland oder in Portugal. Aber eigentlich muss man nicht einmal bis nach Südeuropa, oh nein.
Im abschließenden und wie immer erholsamen Kulturteil wenden wir uns wieder einmal dem Design zu und stellen verblüfft fest, dass aus der fabelhaft sinnvollen Idee des Upcyclings auch grottenhässliche Produkte entstehen können. Nicht alles, was Vintage und Schrott ist, wird nach etwas Gebastel plötzlich attraktiv – wie isses nun bloß möglich. Nehmen Sie das hier als freundliche Warnung. Auch wenn die Dinger in der Überschrift als genial bezeichnet werden.
Auf dem Arbeitsweg
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