Michael Marcus Thurner's Blog, page 62

February 25, 2013

Über das Alte

Meine Familie lebt seit über 60 Jahren in derselben (Miet)Wohnung, genauer gesagt seit dem Jahr 1948. Haus und Ort haben eine gewisse Geschichte. Nix aufregendes, aber ich interessiere mich dafür.


1750 wurde im Vorgängerhaus (es hieß “Zu den drei goldenen Hufeisen”) der Bildhauer Fritz Steinfeld geboren, über den ich leider sonst nix weiß. 1885 ermordete hier ein Selchergeselle seinen Kollegen, und im zweiten Weltkrieg wurden Erzählungen nach in der “Atelierswohnung”, in der ich heute sitze, z...

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Published on February 25, 2013 06:23

February 22, 2013

Interview mit … Peter Hiess

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Mein neuester Interview-Partner ist Peter Hiess, Journalist, Lektor, Autor, Rezensent, Übersetzer, Verleger und noch vieles anderes im Medienbereich. Er hat 2010 den Verlag EVOLVER BOOKS (http://www.evolver-books.at/) mitgegründet und erzählt ein bißl was über seine Erfahrungen.


„Ein bißl was“ ist nun eine typisch wienerische Untertreibung. Denn das Gespräch, das ich mit ihm geführt hab, war das längste bislang. Wir haben uns in den seltsamsten Themenkomplexen verirrt, und das mit ziemlichem S...

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Published on February 22, 2013 14:54

February 17, 2013

Interview mit … Thomas R.P. Mielke

Diesmal verbinde ich ein Interview mit den Bildern der “Tat-Orte”. Thomas war so freundlich, mir Rede und Antwort zu stehen – und mir auch Photos von seinen bevorzugten Arbeitsplätzen zur Verfügung zu stellen. Viel Spaß!


Biographische Daten: Thomas R. (Rudolf) P. (Peter) Mielke, geboren 1940 in Detmold, mit 15 Jahren Flucht aus der DDR zunächst nach Berlin und dann nach Westdeutschland. Ab 1957 erste Schreibversuche in der Science fiction-Gruppe Hannover-Bielefeld. Ausbildung zum Fluglotsen be...

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Published on February 17, 2013 06:35

February 13, 2013

Ein Titelbild vorab

Ich hab das Titelbild meines nächsten PERRY RHODAN NEO an mich gebracht! Hab gebettelt und gefleht und bin auf den Knien dahingerutscht, so lange, bis Dirk Schulz weich geworden ist und es mir geschickt hat. Na gut, ich zeige nur einen Ausschnitt davon her – aber dieser stellt das wichtigste Sujet meines nächsten NEO-Romans “Der König von Chittagong” (Nummer 39 der Serie) ins Zentrum. Jenen Mann, um den sich alles dreht.


Nennen wir ihn Cerny. Ein Name ist so gut wie jeder andere, und ich werd...

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Published on February 13, 2013 10:10

February 9, 2013

Montillon in Wien

Der Wiener PERRY RHODAN-Stammtisch scheut keine Kosten und Mühen, um Jahr für Jahr Ehrengäste nach Wien zu bringen. Heuer hat’s Christian Montillon samt Gattin erwischt, der mit sanfter Daumenschraube überredet werden konnte, hierher zu kommen.


Jetzt im Ernst: Es ist nicht schwer, Autoren hierher zu schaffen. Man winke mit Süßigkeiten, Kultur, Geschichte, Süßigkeiten, Rundumbetreuung, netten Fans, Süßigkeiten und vor allem mit Süßigkeiten – und schon werden Kinder bei den Großeltern abgegeben und Flüge gebucht.


Jetzt aber echt im Ernst: Ich hatte nicht all zu viel Gelegenheit, mit Christoph und seiner Frau zu plaudern. Wir saßen an gegenüberliegenden Enden der ewig langen Tafel, und der zukünftige Expokrat war als Stargast selbstverständlich dauernd von Fans (geschätzte 30) umlagert. Er plauderte über seine Arbeit für PERRY RHODAN, aber auch über “Die drei ??” (ist das denn die offizielle Schreibweise?).  Und ich muß sagen: Das, was ich gehört hab, war ausgezeichnet gelogen. – Oder erwartet jemand, daß Autoren die Wahrheit über die zukünftige Handlung der Serie erzählen?


Ach ja: Leo Lukas tauchte zu fortgeschrittener Stunde auf, nach getaner Arbeit. Gut gelaunt und ein klein wenig geschlaucht von einem Text, den er eben erst abgegeben hatte.


Es war lustig in der “Neubauschenke”, und es wurde spät.  Auch für den Kellner, der heftig Überstunden machen mußte und uns mit deutlichen Anzeichen von Erleichterung gegen xx Uhr rausschmeißen durfte.


Genug gelabert. Martin Steiner hat mir einige Bilder vom gestrigen Abend zur Verfügung gestellt. Viel Spaß beim Betrachten!



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Published on February 09, 2013 08:26

January 31, 2013

Die Villa Fantastica

In Wien gibt’s doch tatsächlich eine Bibliothek der Phantastischen Literatur! Sie findet sich in einem Außenbezirk. In Hietzing, in einem Cottage-Viertel, zwischen vielen hochherrschaftlichen Häusern – und dennoch ist in der Villa Fantastica  alles ein bißl anders.


Die Gründungsidee zur Villa Fantastica geht auf Helmuth W. Mommers zurück, der SF-Fans sicherlich kein Unbekannter ist. Bereits zu Beginn der 60er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts veröffentlichte er SF-Kurzgeschichten, oft in Zusammenarbeit mit Ernst Vlcek. Er gründete eine literarische Agentur, zeichnete und trat als Übersetzer in Erscheinung. Dann wurde es in SF-Kreisen lange Zeit ruhig um Helmuth; er lebte und arbeitete in der Schweiz , um erst nach der Jahrtausendwende wieder für Furore zu sorgen. Er betätigte sich als Mitinitiator des Kurzgeschichten-Magazins NOVA, schrieb neue Kurzgeschichten, arbeitete mit dem Shayol-Verlag zusammen, veröffentlichte in der Computerzeitschrift c’t – und wurde für sein Engagement mit mehreren Preisen bedacht (u.a. zwei Mal mit dem Kurd-Laßwitz-Preis).


Und dann war da die Idee der Villa Fantastica. Eine Bibliothek, die ausschließlich Romane der Phantastischen Literatur umfassen sollte. Science Fiction und Fantasy, deutsch- und fremdsprachige Literatur, Hefte und Bücher, Erstausgaben und Nachdrucke – alles sollte hier erfaßt und für Besucher zugänglich gemacht werden. Und Helmuth hat dafür gesorgt, daß diese Idee realisiert werden konnte. Durch seinen persönlichen Einsatz, durch großzügige finanzielle Förderung.


Ich machte mich heute auf den Weg zur Villa, endlich einmal, nachdem ich den Besuch immer und immer wieder aufgeschoben hatte. Ich traf auf Alfie Vejchar, SF-Fan seit, naja, seit Ewigkeiten halt. Ich wurde von ihm herumgeführt und bekam auch Teile der Villa zu sehen, die der Öffentlichkeit noch nicht zugängig sind. Er zeigte mir zuerst das oberste Stockwerk, in dem einmal ein Salon entstehen soll. Für Großspender, die sich hierher zurückziehen möchten, um in Ruhe zu lesen.  Einen Stock darunter gibt’s Abteilungen für Doubletten und Tripletten (nennt man das denn so?) und Platz für die eben erst entstehende DVD-Sammlung. Ein Raum ist vollgeräumt mit Stellagen, in denen sich alle relevanten Titel und Serien des Pabel/Moewig-Verlags finden, zum Beispiel PERRY RHODAN, ATLAN und MYTHOR. Die Silberbände. TERRA, TERRA ASTRA-Serie, TERRA EXTRA … alles da!


Im Souterrain, dem Herz der Bibliothek, sind serienunabhängige Bücher und Hefte nach Autorennamen sortiert. Auf österreichische Schriftsteller wird mit extra Namensschildern hingewiesen, bekannte Schriftsteller wie Dick, Heinlein, Asimov, Clarke, Pohl etc. werden ebenfalls hervorgehoben.


Es wird die SF von der Fantasy getrennt geführt – ich persönlich weiß nicht, ob das die richtige Entscheidung ist, da es ja doch viele Überschneidungen gibt. Aber es wirkt alles sehr aufgeräumt und man findet sich rasch zurecht. Die US-Ecke ist ebenfalls beachtlich groß; hier kommen vor allem Magazine zu Ehren, die von Spendern in Massen angeliefert wurden.


Was mir sehr gut gefällt, ist die Übersichtlichkeit in den einzelnen Abteils. Man findet sich rasch zurecht, und wenn man mal nicht weiter weiß, helfen einem die freundlichen Leut am Empfang. Ach ja, diese sind genau die Richtigen für diesen Job: Allesamt begeisterte Leseratten und firm in den vielfältigen Bereichen der Phantastik (danke, Alex!). Also: Ein großes Lob fürs Service und für die freundliche Behandlung. Man fühlt sich rasch wohl.


Es gibt auch seltene Schätze zu bergen. Hefte und Zeitschriften, die nicht zum Verleih zur Verfügung gestellt, aber gerne hergezeigt werden. Solche, die uralt sind und Unikate, über die man Gschichtln erzählt bekommt. Also: Fragen hilft, man wird hier wirklich exzellent unterstützt und beraten.


Ach ja: Die Luft ist überraschend gut. Es gibt keinen Mief nach allen Heftln oder Büchern, das hat mich sehr – positiv – überrascht.


Gibt’s Negatives aus der Villa Fantastica zu berichten? – Nun, bestenfalls Kleinigkeiten. Der Aufbau der Bibliothek ist eine homogene Sache. Man spürt, daß die Dinge im Fluß sind und sich laufend verändern. Der Eingang ist eigentlich der Hintereingang, und noch längst nicht sind alle Räumlichkeiten belegt. Ich freu mich halt auf den Tag, da die Umbauten abgeschlossen sind und  die Villa richtig zu “leben” beginnt. Aber das sind geringfügige Irritationen, die von der wirklich beeindruckenden Auswahl an Genre-Literatur ganz locker überwogen werden.


Die Villa Fantastica baut vollständig auf Buch- und Heftspenden auf. Viele Sammler im Wiener Raum haben den betreibenden Verein testamentarisch bedacht – und so betrüblich es auch klingen mag: Es wurden bereits einige Sammlungen übernommen. Als Spender hat man derart die Gewißheit, daß jene Werke, die man einen Lebtag lang gelesen, geliebt und gehortet hat, nicht einfach in der nächsten Müllpresse verschwinden.


Nähere Infos über die Villa Galactica mit Öffnungszeiten, Anfahrtswegen etc. und einer sehr ausführlichen Datenbank finden sich übrigens hier: http://www.villafantastica.com/


Ich überlasse Euch nun ohne weiteren Kommentar den Bildern, die ich heute von der Villa Fantastica geschossen hab, und wenn ich gelegentlich hocherfreut grinsend  im Bild auftauche, seid’s mir bitte nicht bös. Ich hab mich dort schon sehr wohlgefühlt . Viel Spaß!



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Published on January 31, 2013 17:50

January 28, 2013

Tat-Orte, die Fünfte

Diesmal habe ich eine bunte Mischung an Bildern anzubieten. Ich habe eine Autorin von preisgekrönten Kurzgeschichten mit an Bord – Nina Horvath (mit Bierflasche am Tisch, jawoll!) -, einen der Macher von PROFESSOR ZAMORRA – Michael Breuer -, einer Heftserie, die eben die magische Zahl 1000 erreicht hat, und zwei Fantasy-Autoren, die in den letzten Jahren für Furore sorgten: Oliver Plaschka und Christoph Hardebusch (ich finde sein Montagmorgen-Bild besonders gelungen).


Insbesondere freu ich mich, ein neues Special präsentieren zu können. Autor, Regisseur und Produzent Rainer Erler war so freundlich, mir eine Bilderserie zur Verfügung zu stellen. Wer mehr über ihn und sein Werk wissen möchte: http://www.rainer-erler.com/,


Alle Tat-Orte finden sich wie immer in der oberen Menüleiste. Ich wünsche viel Spaß bei weiteren Einblicken in die Schreibwerkstätten deutschsprachiger Phantastik-Autoren!



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Published on January 28, 2013 15:09

January 22, 2013

Schreibcamp 2013 geplant

Update am 2.2.2013:  Leo Lukas steht voraussichtlich für einige Tage als Co-Schreibcampleiter zur Verfügung.


Folgend habe ich einige Bilder eingefügt, die das Ambiente des möglichen Veranstaltungsorts einfangen.



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Zur Erklärung:


Das “Schreibcamp” ist ein Projekt von Frank Borsch und mir. Angehende Autoren und Schreibinteressierte, die ihr Hobby ernsthaft betreiben, werden eine Woche lang trainiert. Texte werden intensiv besprochen, Schwächen analysiert, Arbeitsmodelle vorgestellt, über die Praxis geplaudert. Gäste aus dem Lektorats- und Verlagswesen erzählen von ihrem Arbeitsalltag.


Sieben Tage lang hat man also den Laptop und Texte vor der Nase. Man bekommt kritische Meinungen anderer Teilnehmer um die Ohren gepfeffert. Man probiert neue Ideen aus, sucht nach alternativen Zugängen zur Schreibmaterie und erforscht sie. Das alles schlaucht gehörig, und deshalb gibt es auch ein adäquates Wohlfühlprogramm und ausreichend Zeit zum Erholen.


Nun war seit dem Spätherbst 2010 Sendepause mit dem Schreibcamp. Da in den letzten Tagen und Wochen einige Leute gefragt haben, wie es denn damit so aussehe, hab ich mir über eine Neuauflage Gedanken gemacht und mit Frank Borsch Rücksprache gehalten. Er selbst ist aufgrund der Expo- und Schreibarbeit an PERRY RHODAN NEO ziemlich eingespannt und wird kaum Zeit als Dozent finden. Doch ich sitze grad eben am Plan, ein Schreibcamp im Raum Ostösterreich abzuhalten und mir Unterstützung von mehreren Gastdozentenzu zu holen. Dies in ländlicher Umgebung und sehr abgeschieden, so daß man sich auf die gemeinsame Arbeit konzentrieren muß.


Angedacht ist ein Termin Mitte Oktober, Dauer sieben Tage, zu  einem vernünftigen Preis. Neuigkeiten dazu werde ich hier laufend einfügen.


Fix ist noch gar nix, doch die Pläne werden konkreter. Meldet Euch also bitte bei prinzipiellem Interesse.



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Published on January 22, 2013 12:24

January 18, 2013

Über das Exposé

Leser, die sich intensiver mit der PERRY RHODAN-Serie auseinandersetzen, stoßen irgendwann auf den Begriff “Exposé”.  In dieses Wort wird einiges hineingeheimnist, und vielleicht kann ich anhand des Manuskripts, an dem ich derzeit sitze, ein bißl was aufklären.


Im allgemeinen Literaturbetrieb versteht man unter einem Exposé, ganz grob gesagt, eine Handlungsleitlinie, die ein Autor entwickelt, um einen Weg durch seine Geschichte  zu skizzieren.  Am Anfang steht also die Idee, die in einem Exposé ausgearbeitet wird und schließlich im fertigen Manuskript mündet.


Man darf dabei nie aus den Augen verlieren, daß das Expo nicht nur für den Autor selbst von Bedeutung ist, sondern auch für den Verlag, mit dem man zusammenarbeitet. Dessen Redakteur will ja wissen, worauf er sich einläßt – und er kann von vornherein wertvolle Hilfestellungen leisten, noch bevor der Autor sich in irgendwelchen Ideen verrennt, die nicht aufzulösen sind.


Bei PERRY RHODAN, als Heftserie mit durchgehendem Handlungsfortschritt konzipiert, ergeben sich zwangsweise einige Sonderregelungen. So gibt es technische Datenblätter, Beschreibungen der Handlungsorte oder Personendatenblätter, die immer wieder auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. Findet zum Beispiel ein SERUN, ein Schutzanzug, in der Handlung eines Romans Anwendung bzw. spielt er eine besondere Rolle, muß der Autor wissen, was das Ding kann – und nicht, was es vor hundert Heften konnte. Dasselbe gilt natürlich auch für Personen, die sich beständig weiterentwickeln.


So finden sich in PERRY RHODAN-Expos oftmals Wiederholungen. Absatzweise, manchmal seitenweise hat man dasselbe bereits im Exposé des vorherigen Romans gelesen. Das mag auf dem ersten Blick lästig und sogar stupide wirken – ist aber ungemein wichtig. Der Rechercheaufwand für einen PERRY RHODAN-Roman ist ohnedies riesig, und da ist man für jedes Äutzerl Hilfe dankbar, das einem die Expokratur liefert.


Eine Frage, der ich als Autor für PERRY RHODAN immer wieder begegne, ist: Wie unabänderbar ist das Exposé für mich? Wie viel Einfluß darf ich eigentlich noch auf die Handlung nehmen?  - Nun, das möcht ich anhand des NEO-Romans zeigen, an dem ich derzeit sitze.


Ich habe es auf der Hauptebene der Handlung – es gibt noch eine kleine, nicht unbedeutende Nebenhandlung – mit drei reichlich unerfahrenen Heldenfiguren zu tun. Es gilt, die drei durch bunte Abenteuer zu jagen und dafür zu sorgen, daß sie am Ende des Romans ihr Ziel erreichen. Definieren wir das Ziel mal so: Sie müssen den Bösewicht “Bohumil” finden.


Nun hat mir der Expo-Autor Frank Borsch einen exotischen Schauplatz auf der Erde zur Verfügung gestellt und in zehn Handlungsblöcken beschrieben, wie meine Helden Bohumil immer näher kommen. Frank gibt mir Anweisungen, wie einer der Protagonisten in Gefangenschaft geraten könnte, wie die beiden anderen nach ihm suchen, es gibt einige Ortswechsel, buntes Durcheinander, überraschende Wendungen, ein bißl Tragik – all das ist vorskizziert.


Ich hab mich zu Beginn der Schreibarbeit sehr auf die Entwicklung meiner Helden konzentriert. Wie stehen sie zueinander, wie sehen sie die Welt und sich selbst, wo gibt es Konfliktpotential? Und irgendwann, zur Mitte des verfügbaren Platzes, bin ich draufgekommen, daß ich für den Weg, den mir Frank vorgezeichnet hat, nicht mehr ausreichend Platz zur Verfügung hab Darüber hinaus hab ich eine Möglichkeit gefunden, die Handlung ab der zweiten Hälfte rasanter voranzutreiben. Also fallen etwa vier der zehn Handlungsblöcke gemäß Franks Vorgaben weg.


Wichtig ist, daß das Ziel erreicht und Bohumil gefunden wird. Daß mein Handlungsschauplatz schön bunt und exotisch ist. Daß die Figuren gut charakterisiert sind. Der Weg dorthin – nun, den zu beschreiben ist letztendlich meine Angelegenheit und es liegt in meinem Ermessen, wie ich ihn gestalte.


Diese Änderungen im Text sind doch relativ tiefgreifend, und ich habe mit Frank Rücksprache gehalten. Ich muß auch an die Autoren nach mir denken, die mit meinen Figuren weiterarbeiten, womöglich auch mit meinem Handlungsschauplatz und mit Bohumil. In meinem Fall gab es keinerlei Probleme, er hat meine Änderungswünsche abgenickt. Hätte ich noch tiefer in die Substanz des vorgegebenen Expos eingegriffen und zum Beispiel gesagt, daß ich gerne einen meiner drei Helden über die Klinge springen lassen würde, hätte ich natürlich auch den Chefredakteur mit in die Diskussion einbezogen.


Es gibt bei meinem Text selbstverständlich PERRY RHODAN-Spezifika zu beachten. So muß ich einige Szenen unbedingt im Text drin haben, die Frank Borsch für die fortschreitende Haupthandlung benötigt, für den roten Faden des Zyklus. Die kann ich natürlich nicht weglassen, und es gilt, diese “Pflöcke” möglichst so in meinem Text unterzubringen, daß sie nicht als Fremdkörper auffallen.


Es gibt viele Gründe, warum man ein Exposé nicht exakt so umsetzt, wie es der Expokrat vorgibt. So geschieht es oft, daß man meint, eine bessere Lösung gefunden zu haben. Oder es zeigt sich, daß der Weg des Expokraten nicht gangbar ist. Oder die Wertigkeiten ändern sich während des Schreibens, und die Hauptfiguren sind plötzlich nicht mehr so wichtig wie die Nebenhandlung. Auch das kommt schon mal vor …


Wie auch immer: Meine drei Helden werden Bohumil begegnen, und es wird sich zeigen, wer von den beiden Seiten in der finalen Auseinandersetzung die stärkeren Argumente auf seiner Seite hat. Auch diese Entscheidung ist noch längst nicht getroffen, und womöglich muß ich mit Frank Borsch ein weiteres Mal plaudern. Er hat mir in dieser Hinsicht sehr viel Freiheit gelassen – und das genieße ich grad sehr.



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Published on January 18, 2013 08:20

January 17, 2013

Zwei Specials in Aussicht!

An Tagen wie diesen wundere ich mich nur noch über diese schöne neue Welt, und heute meine ich das nicht mal ironisch. Da schreib ich zwei Mails, eines davon geht fast um die halbe Welt, und schon wenig später hab ich Antworten. Von Leuten, die ich wegen ihrer Arbeiten sehr schätze, die im SF-Genre und für die deutschsprachige SF Großartiges geleistet haben, die ich immer ehrfurchtsvoll bewundert hab. Mit denen kommuniziere ich auf einmal, praktisch ohne Zeitverlust – und sie entpuppen sich als liebenswerte, zuvorkommende Menschen, die mir gerne das geben, worum ich sie bitte. Nein, sie geben sogar mehr als das!


Hier also eine – noch sehr vage gehaltene – Vorankündigung: Bei den “Tat-Orten” wird es in etwa zehn Tagen ein weiteres Special geben, mit einer ganz besonderen Bilderreihe. Und wenig später hoffentlich ein zweites Special, das, wenn alles klappt, mit einem Interview verknüpft sein wird.


Du meine Güte, was freu ich mich drauf!


 


 


 


 



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Published on January 17, 2013 17:20

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Michael Marcus Thurner
Michael Marcus Thurner isn't a Goodreads Author (yet), but they do have a blog, so here are some recent posts imported from their feed.
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