Judith C. Vogt's Blog, page 6
December 15, 2017
Count One – oder doch nicht?
Dies hier ist der letzte Teil unseres Countdowns auf DIE 13 GEZEICHNETEN, das am 21.12. erscheinen sollte. Ja, sollte … Wegen interner Verzögerungen wird das Buch dieses Jahr leider unter keinem Weihnachtsbaum liegen. Der Erscheinungstermin ist auf den 23.2.2018 verschoben, und damit kommt der Roman dann immerhin pünktlich zur Leipziger Buchmesse. Es tut uns sehr leid, dass wir euch hier und auf den sozialen Medien 13 Wochen Countdown heruntergezählt haben – aber die Verschiebung war uns bis vor wenigen Tagen nicht bekannt. Eine gute Nachricht hingegen habe ich: Wir begeben uns gedanklich momentan wieder nach Sygna und haben mit der Fortsetzung der 13 Gezeichneten losgelegt. Und wenn Teil 1 etwas später kommt … dann ist die Wartezeit auf Band 2 nicht ganz so lang!
December 7, 2017
Count Two
Hauptsache, Großgildenmeister Zachari Erdhand kann der Besatzung auch etwas Positives abgewinnen. Seine aufmüpfige Tochter Kilianna sieht das anders – aber die schreckt ja nicht einmal davor zurück, sich Rebellenpack anzuschließen …
Wer uns bei Erscheinen kurz vor Weihnachten per Mail alle Zeichen nennen kann, hat die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu gewinnen.
December 6, 2017
Adventshuhn-Wettbewerb
Werte Freunde vom Steampunk-Genre und/oder Eiszeiten,
Lust auf einen kleinen Wettbewerb in der Welt von Eis&Dampf?
Seht euch dazu dieses Bild an, und erzählt uns die Geschichte, wie das Huhn auf das Bild kommt!
Alle kreativen Ausdrucksformen sind willkommen: Geschichte, Fate-Abenteuer, Gedicht, Miniszenario, Comic, Video, Ausdruckstanz …
Einsendungenbitte an: depesche@die-gruene-fee.net oder verlinkt es unter diesem Beitrag.
Am 31.12. bestimmen wir dann unter allen Einsendungen, die bis dahin eingegangen sind, den Gewinner.
Diesem winkt je eine Ausgabe der Grünen Fee 1 und 2 sowie darin eine persönliche Skizze mit Motiv nach Wahl von Mia Steingräber.
Der Gewinnerbeitrag wird auf Wunsch auf der Eis&Dampf-Webseite veröffentlicht!
Gruß
Die Federfechter
December 1, 2017
Count Three
Pah, erstes Adventkalendertürchen! Wir machen heute schon das elfte Countdown-Türchen auf!
Diesmal reden die Steinmetze der Stadt Sygna. (Erste Regel der Verkehrten Stadt: Ihr verliert kein Wort über die Verkehrte Stadt! Zweite Regel der Verkehrten Stadt: Ihr verliert KEIN WORT über die Verkehrte Stadt!)
Wer uns bei Erscheinen kurz vor Weihnachten per Mail alle Zeichen nennen kann, hat die Möglichkeit, ein signiertes Exemplar zu gewinnen.
November 29, 2017
Am Donnerstag ist unser Freund und Kollege André Wiesler...
Am Donnerstag ist unser Freund und Kollege André Wiesler gestorben. Er ist nur 43 Jahre alt geworden. André hinterlässt Frau und Kind, und wir möchten beiden unser herzliches Beileid aussprechen.
Die deutsche Rollenspiel- und Phantastikszene bleibt fassungslos zurück, denn André war einfach überall, ein Fels in der Brandung, ein fester Punkt sowohl für Rollenspielveteranen wie -neulinge, der kürzlich erst für 2018 den Durchstart in neue Projekte und ein Leben als Freiberufler angekündigt hat.
Wir kennen André von meiner ersten RatCon-Lesung 2011. Neugierig hörte er sich an, was ich vorzulesen hatte, und entschied danach, sich ein bisschen um Christian und mich, diese beiden Grünschnäbel, zu kümmern. Wir gingen essen, quatschten und endschieden, dass man mal was zusammen spielen müsse. Das taten wir dann auch. Bei ihm in Wuppertal, wo wir Freunde von ihm kennenlernten, die heute auch zu unseren Freunden zählen. Bei uns in Aachen, wo wir zu fünft Seattle, die Welt von Eis&Dampf und eine Galaxis weit, weit entfernt unsicher machten.
Und apropos Eis&Dampf: Wer weiß, ob es ohne seine Unterstützung nicht einfach nur bei Romanen geblieben wäre. Wir waren immer Fans voneinander, ich habe seine DSA-Romane und seine Poetry Slam-Beiträge sehr gern gelesen, Christian liebt seine Shadowrun-Romane, und André war ein Fan der ersten „Puppe“ und kam nach der Lektüre auf uns zu und fragte, ob er nicht eine Kurzgeschichte zu dieser Welt beitragen dürfe. Das war die Geburtsstunde der Kurzgeschichtenantho „Eis und Dampf“, und das wiederum entwickelte sich weiter zum Rollenspiel.
Wir sind glücklich, dass André uns mit seinen Beiträgen unterstützt hat, dass wir bei vielen Projekten an seiner Seite waren. Wir wissen, dass wir damit nicht allein sind – für so viele von uns war er eine Art großer Bruder, auf den man sich verlassen konnte. Sein Tod lässt uns alle fassungslos zurück, aber auch mit lebendigen Erinnerungen an ihn, an seine Offenheit, seine Freundlichkeit und seine Präsenz. Seinen Einfallsreichtum – wir haben zusammen eine Lesung mit Schwert bestritten, und er brachte zu einer weiteren Lesung seinen MMA-Trainer mit!
Was er noch alles vorgehabt hätte, können wir nur erahnen. Mit seinem Crowdfunding zum Protektor-Rollenspiel hat er uns aber zumindest etwas sehr Konkretes hinterlassen. Viele Freunde von André haben bereits bekundet, dass sie gern helfen würden, dieses Projekt, das kurz vor Drucklegung stand, zu realisieren. Es wird noch eine offiziellere Meldung als das hier geben, aber in aller Kürze: Wir werden uns nach Kräften bemühen, den Protektor herauszubringen. Wir werden versuchen, Andrés verrückten Ideen gerecht zu werden, und hoffen, nein, wissen, dass viele Menschen beim Lesen und Spielen an ihn denken werden.
Ad astra, André.
Judith und Christian
November 24, 2017
August 4, 2013
Alte Texte, neue Website
Die Website ist neu, aber mindestens ein alter Text darf nicht fehlen. Die Nassbimserin!
Rape me!
Als Buchhändlerin nimmt man sich viele Bücher zur Brust. Ein Merkmal, das den historischen Roman auszeichnet, ist … die Schändung. Nirgendwo wird so exzessiv geschändet. Tatsächlich ist es ein Wunder, dass ich noch nie folgendes Kundengespräch geführt haben:
„Ich hätte gern einen historischen Roman.“
„Wofür interessieren Sie sich denn besonders?“
„Für eine schöne Schändung.“
Jedenfalls bin ich glücklich, nun verkünden zu können, dass ich es mit meinem Kollegen Lars geschafft haben, den Prototypen der Schändung aus historischen Romanen und Filmen quasi herauszudestillieren, den ich hier kurz, als Leitfaden für Autoren, Leser und Filmemacher, vorstellen möchte.
Wir sehen eine junge Frau. Sie trägt ein Kleid mit einem Mieder (WICHTIG!!!) und in der Armbeuge einen Korb, der mit rohen Eiern gefüllt ist. Offenbar kommt sie gerade aus dem Hühnerstall und schlendert in ihr Wohnhaus. Geben wir ihr einen schönen Namen. Amalia.
Im Gebüsch wartet er schon – der Bösewicht, Finsterling, kurz: der Schänder. Mit verzerrtem Gesicht reißt er seine Waffe (Messer, Dolch, Schwert, Sturmsense, egal) aus der Lederscheide, letztere wirft er dann hinter sich. Mit der Waffe in der Rechten und einer Fackel in der Linken stürmt er auf das Wohnhaus zu.
Das Wohnhaus. Die junge Frau, Amalia-Viviane, fährt herum, als die Tür aufgerissen wird. Mit immer noch verzerrtem Gesicht steht dort der Schänder, und da sie weiß, dass er mit ihr noch eine Rechnung offen hat, weiß sie auch, was nun folgt. Sie schreit auf und lässt den Korb fallen. Die rohen Eier zerschellen am Boden. Der Schänder läuft grunzend in den Raum, mit dem Arm, der die Waffe hält, wischt er all die zerbrechlichen Dinge vom Tisch, die dort noch stehen – Becher, Teller, Obstschalen, Vogelkäfige, das Meißner Geschirr, die Ming-Vase und das Fabergé-Ei.
Er wirft sodann, damit er die Hände frei hat, seine Waffe rechts zur Seite, die Fackel links zur Seite. Die Fackel liegt dort und flackert … Wir ahnen, wie es weitergeht.
Er packt Liliane-Marie und langt ihr erst einmal an den Busen. Das ist ganz wichtig, damit sie weiß, wo die Sache hingehen soll. Sie schreit auf und weicht zurück – stößt jedoch gegen den Tisch.
Die Fackel flackert … ein Vorhang, Teppich, Strohballen oder sonstiges liegt in Reichweite der gierigen Flammen …
Der Schänder packt nun Magda-Maria und drückt sie auf den Tisch. Dort verpasst er ihr eine Ohrfeige, allerdings mit der Rückhand – auch hier wieder die Hervorhebung: WICHTIG!
Er greift nach den Schnüren ihres Mieders und mit einem einzigen Ruck zerreißt er sie, das Kleid reißt bis zu den Knien auf und entblößt Antoinette auf empfindliche Weise.
Aus dem zerrissenen Mieder quellen nun Antoinetessens vor Angst bebende Brüste. Ein Anblick, der den Schänder laut auflachen lässt: „Muharharharhar!“
Die Maid bemerkt die eigene Nacktheit, und statt dem mittlerweile unbewaffneten Mann (der sie auch nicht festhält, er musste ja die Schnüre zerreißen) die Finger in die Augen, das Knie in die Weichteile oder einfach die Faust ins Gesicht zu schmettern, beschließt sie, ihre wogenden Brüste mit den Händen zu bedecken. Und zu schreien, natürlich. Es soll sie ja schließlich mal jemand retten kommen. Mittlerweile hat die Fackel den Strohballen, Vorhang, Teppich und vielleicht auch die Schwanzspitze der Katze in Brand gesetzt. Oh – oh, dies wird ein böses Ende nehmen! Die Flammen knistern und der Schänder bemerkt es nicht einmal. Auch Lieselotte hat nur Augen für ihre Brüste.
Nun macht sich der Schänder an die Arbeit, und wie weit diese fortschreitet, ist dem persönlichen Geschmack des Schreiberlings überlassen.
Ganz wichtig ist jedoch noch, dass Marianna den Schänder kurz aus dem Konzept bringt, indem sie ruft: „Nimm diesen Körper – doch niemals wirst du MICH besitzen!“
Früher oder später – während die Flammen bereits auf das Dach übergreifen, betritt der junge Hugo oder Otto oder Ulf das Haus. Er war schon lange in Viviane/Marianne/Ernestina verliebt und ist schockiert ob der versuchten oder bereits im Vollzug begriffenen Schändung.
Er greift sich also sein eigenes, kurz zuvor aus einem Stein gezogenes Zweihandschwert oder die weggeworfene Sturmsense des Schänders, um selbigen zu richten. Da Otto aber ein netter Kerl ist, tut er dies mit dem Knauf der Waffe, den er dem Schänder überzieht. Dieser vortrefflich geführte Streich lässt den Schänder bewusstlos darnieder sinken, Martin, Egon, Emil reicht der weinenden Maid, die sich nun wieder schamhaft bedeckt, seinen Mantel, damit sie sich hineinwickeln kann, und löscht derweil die Katze.
Das Dach kommt herunter, das Liebespaar Antoinette und Erik (er ist bei Wikingern aufgewachsen, fällt mir grade ein) verlässt gerade noch rechtzeitig das brennende Haus, in dem der Schänder umkommt, was wir ihm natürlich gönnen. Etwa fünf Minuten bis zwei Tage später vollziehen unsere beiden Helden einen gänzlich unschändlichen Akt der Nächstenliebe miteinander.
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Vielen Dank!
P.S.: Dieser Text kann Spuren von Krustentieren enthalten.
P.P.S.: Mit Dank an Frau D. für die Wortschöpfung „Nassbimserin“.
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