Judith C. Vogt's Blog, page 3

November 11, 2019

Ihr seid Hopers

„Ihr seid Hopers“ – das ist Teil der Widmung unseres neuen Romans „Wasteland“. „Wasteland“ ist Science-Fiction. Oder nicht? Wenn es 45 Jahre in der Zukunft spielt, gilt das dann als SF? Near Future? Ist es eine Dystopie?


Klar, alles davon. Christian und ich bezeichnen es auch gern als „Mad Max“-Utopie, auch wenn sich das als Genre vermutlich nie so richtig durchsetzen wird. Und außerdem … ist „Wasteland“ ein Hopepunk-Roman.


Oh Mann, schon wieder was mit -punk?

Ja. Punk’s not dead, nicht einmal in der Post-Apokalypse. Und bei Hopepunk ist das „nicht tot sein“ Teil des Konzepts. Als Subgenre oder Kategorie wurde Hopepunk 2017 von der Autorin Alexandra Rowland erfunden – sie schrieb auf Tumblr: „The opposite of grimdark is hopepunk. Pass it on.“


Was meint sie damit?


Zuerst einmal gehört Hopepunk keinem Genre an – es ist nicht inhärent Fantasy oder Science-Fiction. Deshalb wird es auch nie Regale voller Hopepunk in den Buchhandlungen geben. Es ist eher das Mindset, das einer Erzählung zugrunde liegt, und letztlich gibt es laut Rowland sogar eine Lebensphilosophie her. Aber dazu später.


Die Geschichten unserer Kindheit und Jugend sind oft von strahlenden Held*innen und eindeutigen Aufgaben geprägt. Wenn man den Held*innen dieser Geschichten ein Glas zeigen würde, das bis zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist, würden sie sagen: „Das Glas ist halb voll!“


In den letzten Jahren und Jahrzehnten betraten wir eine neue Art der Fiktion: Schmuddelige, abgerissene, moralisch fragwürdige (Anti-)Held*innen im ewigen Kampf mit sich selbst sollten uns damit vertraut machen, dass Menschen an sich fragwürdig sind, dass allen etwas Dunkles inne liegt und dass Heldentaten nur kurz gegen die uns umgebende Entropie helfen oder sich sogar in ihr Gegenteil verkehren können. Auch in diesen Geschichten gibt es Hoffnung und Wandel, keine Frage. Aber wenn man ihren Held*innen das Glas zeigen würde, würden sie sagen: „Das Glas ist halb leer.“


Hopepunk sagt: „Im Glas ist Wasser, um das ich kämpfen werde.“


Punk ist gegen das System

Dabei ist das „Punk“ nicht einfach eine zu vernachlässigende, hippe Nachsilbe. Sowohl im Cyberpunk als auch im Steampunk geht es im besten Fall auch um das Aufbegehren gegen ein System – gegen Turbokapitalismus im einen und gegen starres, viktorianisch-kaiserliches Patriarchat im anderen.


Hopepunk kämpft für eine bessere Zukunft, für Freiheit zum Aktivismus, für radikale Güte. Das geht nur anti-autoritär. Nicht für eine persönliche Agenda, sondern gegen Unterdrückung.


Damit spricht Hopepunk auch vielen aktuellen aktivistischen Strömungen aus dem Herzen: In der dritten Welle des Feminismus geht es langsam nicht mehr um Identitätspolitik, sondern darum, den gemeinsamen Nenner der Unterdrückung zu sehen, einem System, das immer noch auf der Ausbeutung vieler für die Privilegien weniger basiert.


Toxxers und Hopers

Bei „Wasteland“ ist unser System untergegangen, und auf den Ruinen leben hierarchisch geordnete Gangs und anarchistisch zusammenlebende Gemeinschaften. Letztere nennen sich selbst Hopers – und die anderen Toxxers. Und wer bei „toxisch“ direkt an toxische Männlichkeit denkt, liegt nicht ganz verkehrt: Die Hopers versuchen, ein Leben zu führen, in dem sie radikal freundlich sind, radikal gütig. Das ist auch ein Kernelement des Hopepunks, und viele wollen dem entnehmen, dass es nur um sanfte, gütige, freundliche Geschichten gehen könne. Dass es um Self-Care geht und um Wärme. Das kann es, natürlich. Aber radikale Güte, radical kindness, versucht, Pazifismus, Gewaltfreiheit, Protest und Füreinander-Einstehen zu verbinden – aber radikale Güte ist nicht radikal pazifistisch, radikal gewaltfrei: Der Schulterschluss mit Unterdrückten und Marginalisierten, das Aufhalten von Unrecht und Gewalt steht an erster Stelle; möglicherweise auch mit Gegengewalt.


In dem, was Rowland beim Hopepunk als „Lebensphilosophie“ bezeichnet, geht es nicht darum, in allem perfekt zu sein. Sich selbst einzugestehen, dass man nicht bereits der perfekte Mensch mit den perfekten Einstellungen ist, dass man von Privilegien und einem ungerechten System profitiert, dass man an sich arbeiten muss, dass es nie zu Ende ist und dass wir, nachdem uns bewusst wird, dass wir einen Fehler gemacht haben, versuchen, ihn kein zweites Mal zu machen.


Hopepunk ist also verdammt viel Arbeit, aber das ist Veränderung ja immer. Der Status Quo ist bequem, aber eben nicht für alle. Dabei geht es nicht einmal um Utopia! Die Utopie kann als Zustand nie für eine längere Zeit erreicht werden, weil Menschen einfach nicht hundertprozentig „gut“ sind und weil Systeme des Zusammenlebens nie nicht von Unrecht und ungleichen Verhältnissen profitieren.


Unsere Welt ist turbokapitalistisch und zynisch, es gibt keine einfache Lösung für die Klimakatastrophe und die komplizierten Lösungen werden hinausgezögert. Menschen ertrinken vor den Mauern einer Europa-Festung und unsere soziale Marktwirtschaft hat Lieblingskinder und Kellerkinder. Wie wollen wir in einer Welt, die so aggressive Linien zieht zwischen denen, die ihr etwas wert sind, und jenen, die ihr wertlos scheinen, aufeinander achtgeben? „Güte ist ein politischer Akt“, sagt Alexandra Rowland. „Ein Akt der Rebellion.“ Und manchmal ist das Freundlichste, was man für jemanden tun kann, sich mit ihm gegen seine Unterdrücker zu verbünden, und dazu braucht man Mut und Wut.


Und wir müssen Geschichten erzählen, denn wir brauchen Geschichten, die das widerspiegeln. Wir brauchen hoffnungsvolle Geschichten, mit denen wir klar machen: Freundlich zu sein, bedeutet nicht, schwach zu sein oder wehrlos. Aber es ist ein radikaler Akt, denn es ist so viel einfacher, ein Monster zu sein.


„The world has always been on fire. We have always been monstrous to each other.“

Es scheint eine unmögliche Aufgabe zu sein, die Welt zu verändern. Wenn Utopia nie erreicht werden kann, wenn es das Happy End nicht gibt – wie machen wir mit diesem Wissen weiter?


In Geschichten, aber auch in unserem alltäglichen Leben? Wie immer: Wir stehen morgens auf und tun einen Schritt nach dem anderen. Nicht jeder davon wird uns nach vorn führen, manche werden uns auch leidtun oder in die Irre führen, aber wir müssen jeden Schritt gehen, um in Bewegung zu bleiben. Beißt die Zähne zusammen, macht weiter, teilt euren Schmerz miteinander, auch eure Verzweiflung, eure Traurigkeit. Weigert euch, aufzugeben.


Weigert euch zu sterben.


Wozu dann diesen Weg gehen? Wozu diesen Kampf kämpfen?


Um des Kampfes willen. Nicht, weil er ruhmreich ist oder eine legendäre Tat. Es geht darum, dass es immer ein Morgen geben wird, auf das wir hinarbeiten, und im besten Fall ist dieses Morgen besser als das Heute, weil wir unser Bestes dafür getan haben. Nicht nur ich. Nicht nur du. Nicht nur die eine Protagonistin unserer Geschichte: Veränderung ist eine Teamanstrengung, und mit wir meine ich alle, die mitmachen wollen. Die längst mitmachen. Die nur noch nicht wussten, dass sie Hopepunks sind.


Wir brauchen hoffnungsvolle Geschichten. Wir brauchen neue Vokabeln.


Hopepunk ist eine davon.


 


Lest dazu auch Alexandra Rowlands Hopepunk-Manifest „One Atom of Justice, One Molecule of Mercy, and the Empire of Unsheathed Knives“  und Alessandra Reß‘ Übersicht über das Genre bei TOR Online


Und wenn ihr unseren Social Media-Countdown auf „Wasteland“ verpasst habt, findet ihr hier noch mal ein Best of!

Ein Text über queere Gemeinschaften in der Postapokalypse auf Queer*Welten!
Unser VOGTalk zum Thema Near Future.
Eine Kurzlesung auf YouTube.
Ein Interview auf TOR Online „Wie lebt es sich zwischen Ruinen?“
Ein Werkstattbericht zu gendergerechter Sprache auf TOR Online.
Eine Spotify-Playlist!
Und eine Menge Bilder mit Postapokalypsen-Stimmung und freundlicher Genehmigung von fotogenen Freund*innen auf Judiths Instagram-Account!

P.S.: Übrigens sind auch „Die 13 Gezeichneten“ Hopepunk. Ihr werdet sehen.

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Published on November 11, 2019 08:11

November 5, 2019

Roll Inclusive

Jetzt, da Roll Inclusive den Weg in die Hände vieler interessierter Menschen gefunden hat, wollten wir (das sind Aşkın, Frank und Judith) uns nochmal gemeinsam bei euch melden.


Zuerst einmal wollen wir ein riesengroßes Danke loswerden! An alle, die das Buch möglich gemacht haben, die beim Crowdfunding dabei waren, unsere Workshops besucht haben, uns geschrieben und durch ihr Interesse und den Zuspruch Mut gemacht haben, dieses Projekt zu realisieren. Wir glauben, dass der Austausch über eine angemessene Repräsentation marginalisierter Menschen und über die Notwendigkeit eines rücksichts- und respektvollen Miteinanders in der Rollenspielcommunity wichtig ist. Und wir freuen uns sehr, wenn Roll Inclusive vielleicht ein paar Steine bzw. ein paar bunte Würfel ins Rollen gebracht hat.


Dabei ist uns klar: Vor Roll Inclusive und jenseits unserer Autor*innenschaft gab es natürlich bereits Menschen, die sich sehr aktiv und bewusst für Diversität in unserem Hobby engagiert haben. Sowohl an den Spieltischen, als auch in den Redaktionen. Und unser Wunsch ist, dass auch in Zukunft noch engagiert und konstruktiv diskutiert, Ideen und Spiele entwickelt werden und sich die Community immer weiter öffnet und zu einem Ort wird, an dem sich jede*r mit den jeweils persönlichen Spielvorlieben und Hintergründen willkommen fühlen kann.


Die Veröffentlichung von Roll Inclusive bedeutet für uns drei aber auch einen wichtigen Abschluss eines aufregenden Weges. Wir haben uns von Anfang an nicht als Expert*innen für die Themen Diversität und Repräsentation gesehen, die wissen, wie die man marginalisierte Personengruppen „richtig“ darstellt oder wie inklusives Rollenspiel fehlerfrei praktiziert werden kann. Das liegt in der Natur der Sache: Es gibt keine vollumfängliche Sammlung von Wissen oder Techniken, die uns davor schützen, Fehler zu machen. Wir kommen nicht darum herum, Betroffenen zuzuhören und auch immer wieder unserer Sicht auf die Dinge und unseren Erfahrungen zu misstrauen, wenn es um die Bedürfnisse von Personen geht, deren Marginalisierungserfahrungen wir nicht teilen.


Aus diesem Grunde ist uns wichtig zu betonen: Wenn ihr über die Inhalte von Roll Inclusive diskutiert, wenn ihr die Ideen aus dem Buch weiterdenkt oder sie kritisch hinterfragt: Seht nicht uns als Herausgeber*innen oder Autor*innen als die Expert*innen auf dem Feld an. Die Beiträge aus Roll Inclusive sind nicht der Weisheit letzter Schluss und unumstößliche Wahrheiten. Wir wollen mit dem Buch auch nicht zu Gatekeeper*innen werden, die sagen, wie Diversität richtig ins Spiel integriert wird. Bezieht Betroffene in die Diskussionen ein, geht dabei respektvoll miteinander um.


Aus diesen Gründen haben wir zum Beispiel auch beschlossen, kein von uns moderiertes Diskussionsforum für Roll Inclusive anzubieten. Wir würden die Themen gerne in den Händen der gesamten Community wissen, denn da gehören sie hin! Schreibt darüber, sprecht darüber, designt Spiele, veranstaltet Workshops und Conventions! Aber steht auch denjenigen bei, die im Alltag, aber auch im Hobby von Diskriminierung und Gewalt betroffen sind – insbesondere dann, wenn ihr privilegiert seid. Wir sind mehr als gespannt, wohin sich die deutschsprachige Rollenspielszene entwickelt. Und selbstverständlich sind wir dabei!


Aşkın, Frank und Judith

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Published on November 05, 2019 03:02

September 12, 2019

Werkstattbericht: Vogt Companion Version 1.1

(Gastartikel von Tobias Jansen.)

Es ist nun etwas mehr als einen Monat her, dass der Vogt Companion für Android-Geräte veröffentlicht wurde. Viele Leute haben seitdem Abenteuer auf Luftschiffen und in der Regierung von Städten unternommen – einige wurden sicherlich im Duell erschossen, andere sind in einer dekadenten Orgie ums Leben gekommen (Die genauen Umstände sind weiterhin unklar), aber alle hatten hoffentlich viel Spaß dabei.

Seitdem hat sich auch hinter den Kulissen einiges getan! (Es gab allerdings keine Duelle!)
In den kommenden Wochen wird es ein Update zur Version 1.1 geben. Was erwartet euch? Kurz gesagt: Ein neues Interface, ein interaktives Tutorial und ein komplett neues Sammel- und Gameplay-System in Form von Verbündeten und Artefakten aus den Vogt-Welten!

Das neue Design
Das ursprüngliche Design des Vogt Companion war aus der Not heraus geboren, dass eine App nun einmal auch ein Interface benötigt. Die meisten Elemente wurden in einem Vektor-Editor gebaut und zusammengepuzzelt. Inzwischen haben wir mehr Zeit mit dem UI System von Unity verbracht und verfügen auch über eine Grafik-Bibliothek und bessere Software, mit der man ordentlichere Sachen erstellen kann. Hier eine kleine Vorschau des neuen Interfaces:


Im Story-Screen gibt es nun eine traditionellere Aufteilung des Screens in Obermenü-, Inhalts- und Untermenü-Flächen, wobei das obere Menü die Navigation und Spiel-Reset-Möglichkeit enthält und das untere Menü alle storyrelevanten Buttons und Statistiken anzeigt.

Freigeschaltete Erfolge (und noch ein paar andere Sachen) werden nun direkt in der Story angezeigt, statt für ein paar Sekunden oberhalb der Story. Die Idee ist, die Information dort anzuzeigen, wo eh schon die Aufmerksamkeit des Users liegt.


Erfolge sind nun in einer klassischen Liste angeordnet. Das ist schneller und einfacher, da man viel weniger klicken muss, um bestimmte Erfolge zu finden. Der Stern daneben zeigt, welche Erfolge noch fehlen bzw. welche bereits errungen wurden. Ein anderer Vorteil ist, dass wir in der Maximal-Anzahl an Erfolgen o.ä. nun weniger begrenzt sind.


Auch das Hauptmenü hat sich verändert. Der Header wurde angepasst und ein kleines Score-Dashboard folgt direkt darauf und zeigt an, wie viele Verbündete, Erfolge und Artefakte insgesamt, also über alle Abenteuer hinweg, schon freigespielt wurden. Zudem sind die einzelnen Geschichten nun in Welten unterteilt und besitzen einen kleinen Teaser-Text. Für jede Geschichte kann man sich auch die entsprechenden Verbündeten, Erfolge und Artefakte ansehen, die man in dieser Geschichte freispielen kann.

Feature: Charaktere & Artefakte
Bevor die neuen Systeme vorgestellt werden, ein kleiner Einschub zu Erfolgen im Vogt Companion: Ein großer Teil der Wiederspielbarkeit der einzelnen Geschichten basiert darauf, dass man pro Story Erfolge freischalten kann. Erfolge gibt es immer dann, wenn das, was gerade passiert, besonders cool oder wichtig ist. Oft gibt es Erfolge, wenn eine Geschichte auf eine bestimmte Art abgeschlossen wurde oder man eine polarisierende Entscheidung getroffen hat. Das muss auch nicht immer positiv sein. (Wer schon mal über Naronne regiert hat, weiß das.)

Ergänzend zu diesem Erfolge-System gibt es nun auch Verbündete und Artefakte. Die beiden Systeme haben eine Menge gemeinsam. Genau wie Erfolge schaltet ihr auch Verbündete und Artefakte über bestimmte Entscheidungen innerhalb der Story frei. Die Weise, wie Verbündete freigeschaltet werden, variiert. Manche Charaktere sind die Protagonisten ihrer Stories und werden freigeschaltet, sobald eine Story das erste Mal abgeschlossen wurde. Andere Charaktere wiederum werden freigeschaltet, wenn man ihnen begegnet oder etwas besonderes für sie getan hat. Ähnlich funktioniert das für Artefakte. (Braucht jemand noch Enterhakenpistolen? Schaut unter das Bett eures Vertrauens.)


Was unterscheidet diese Systeme von Erfolgen? Sobald sie einmal freigeschaltet wurden, können Verbündete und Artefakte euch in weiteren Abenteuern unterstützen. An besonderen Stellen innerhalb der Geschichten gibt es dieses neue Menü:



Dies ist eine der Szenarien aus dem Abenteuer „Die Blaue Stadt“: Es gibt zu viele Duelle zwischen Studenten und oft sterben die auch noch dabei. Das alte Problem. Unverschämt! Als Bürgermeister sollst du etwas daran ändern.
Es ist weiterhin möglich aus den beiden ursprünglichen Aktionen zu wählen, aber nun gibt es auch die Möglichkeit, Söldner anzuheuern, die Duelle provozieren. Dafür benötigst du allerdings mindestens Schießen 2.

Über der Auswahl gibt es nun ein Unterstützungsmenü. Dort kann sowohl ein Verbündeter, als auch ein Artefakt eingesetzt werden. In diesem Fall haben wir vorher Fürstin Urte und die Enterhakenpistole freigeschaltet. Jeder Charakter verfügt über eine Reihe von Fertigkeiten auf einem bestimmten Level. Die Enterhakenpistole beispielsweise verfügt über Schießen 2. Urte verfügt über Schießen 1, aber auch über Ressourcen 3 und Wille 2.
Wählen wir nun also Urte und die Enterhakenpistole als Unterstützung aus:



Zusammen verfügen Urte und die Enterhakenpistole über Schießen 4. Reicht also, um die dritte Option freizuschalten. (Nur die Enterhakenpistole hätte in dem Fall auch gereicht, aber Urte ist immer für Duelle zu haben)
Für jeden Verbündeten und jedes Artefakt wird nun ein Absatz eingeblendet, der beschreibt, wie der Verbündete oder das Artefakt dabei hilft, die aktuelle Situation zu meistern. (Stellt euch mal das Gesicht der Studenten vor, wenn der Bürgermeister mit einer Enterhakenpistole auf sie schießt!)


In einem anderen Szenario wird Bürgermeister Prix beschuldigt, Wahlbetrug begangen zu haben. Er kann sich (ohne Unterstützung) aus der Sache rausreden, kann aber auch ein Präventiv-Interview geben, wenn er mindestens mit Täuschung 3 unterstützt wird. Verfügt er durch Unterstützungen gleichzeitig über Täuschung 3 und Ressourcen 3, dann kann er sogar alle Beteiligten auf mysteriöse Weise verschwinden lassen!

Die Anzahl und der Typ an verfügbaren Unterstützungen unterscheidet sich je nach Situation. In der einen Situation kann man bis zu zwei Artefakte einsetzen, in der anderen vielleicht nur ein Artefakt, aber dafür dann zwei Verbündete. Es gibt aber immer mindestens eine Auswahl, die keine Unterstützung benötigt.
Insgesamt gibt es achtzehn verschiedene Fertigkeiten, sodass es sich immer lohnt, eine große Riege an Verbündeten und Artefakten zu besitzen. (Die Fertigkeiten sind zum größten Teil die gleichen wie im Rollenspielsystem Fate Core.)
Außerdem ist es möglich, dass eine Auswahl nicht durch Fertigkeiten freigeschaltet wird, sondern durch die bloße Existenz eines ganz bestimmten Charakters:



Je mehr Verbündete & Artefakte ihr freischaltet, desto mehr Optionen werdet ihr in den einzelnen Geschichten erleben können! So macht es Sinn, später noch einmal zu einer Geschichte zurückzukehren, da ihr nun vielleicht andere Wege gehen könnt. Auch für die bestehenden Geschichten wurden neue Inhalte hinzugefügt. Wenn ihr Wim, den Schiffsjungen, nach Release der Version 1.1 befreit, ist er euch nicht nur dankbar, er verbündet sich sogar mit euch! Spaßig ist natürlich auch, dass die Verbündeten eventuell aus anderen Welten kommen. Was macht Tomke in Naronne? Wissen wir auch nicht! Ist es ziemlich cool? Auf jeden Fall.

Feature: Tutorial
Es gab nie einen besseren Zeitpunkt, die App herunterzuladen, denn wenn ihr sie ab 1.1 startet, erlebt ihr ein interaktives Tutorial. Dort wird nicht nur beschrieben, wie ihr durch die Geschichte voranschreitet und eure Auswahl trefft, auch die neuen Systeme werden dort erklärt. Und das Ganze lohnt sich sogar, denn das Tutorial ist ein kleines, aber vollwertiges Abenteuer, das ihr auch ganz normal aus dem Hauptmenü heraus auswählen könnt. Sie enthält sogar freischaltbare Verbündete, Erfolge und Artefakte! Tatsächlich lohnt es sich vielleicht sogar, später noch einmal wiederzukommen, denn neue Pfade könnten sich eröffnen, sobald ihr genug Charaktere & Artefakte gesammelt hat, die die Kämpfen-Fertigkeit besitzen.


Meisterhau für alle
Als besonderes Schmankerl für unsere Patrons releasen wir für die App von Zeit zu Zeit zeitlich-exklusive Inhalte. Zum Release der App war ein solcher Bonus die Story „Meisterhau bricht Hut“. In dieser Geschichte duelliert ihr euch mit einem Fechter der Stählernen Gilde. Nur wenn ihr die richtigen Konter für die einzelnen Angriffe beherrscht, geht ihr siegreich hervor. Diese Geschichte ist ab jetzt nicht mehr zeitlich exklusiv und ab Version 1.1 für alle spielbar. Außerdem gibt es auch hier einen Verbündeten und ein Artefakt zum freispielen. Viel Spaß!

Exklusive Belohnungen
Unsere Patreon-Unterstützenden erhalten mit Release der Version 1.1 ein exklusives Passwort, um einen besonderen Verbündeten freizuschalten. Wie die Meisterhau-Geschichte wird auch diese Belohnung zu einem undefinierten späteren Zeitpunkt für alle Abenteurer freigeschaltet.

Zudem können alle Spieler (Also auch Nicht-Patrons) das exklusive Artefakt „Feder des Theaterkritikers“ freischalten, indem sie die App im Store bewerten. Das Spiel fordert euch nach einigen Spielen von selbst dazu auf. Wenn ihr zustimmt und eine Bewertung da lasst, wird das Artefakt automatisch freigeschaltet.

Wir hoffen, ihr freut euch genauso auf die neue Version des Vogt Companion wie wir! Aktuell befinden wir uns im Testing/Polishing und hoffen, dass wir euch das Update innerhalb der nächsten Wochen zur Verfügung stellen können.

An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an Christian Oesch, der uns die Erlaubnis gab, die generierten Portraits der Seite http://dmheroes.com/ zu nutzen – sie ermöglichte uns, eine tolle Bandbreite an verschiedenen Charakteren zeitnah einzubauen. Wenn ihr für eure RPG-Runden jemals Charaktere samt Portraits & Backstories generieren wollt, ist das die richtige Adresse. Hier geht es zu seinem Patreon.

Danke für eure Unterstützung und bis bald!
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Published on September 12, 2019 10:04

September 1, 2019

Ankündigung: Aces in Space

Asse im Weltraum! (Oder bleiben wir vielleicht lieber beim englischen Titel!) Was ist das?


Ganz einfach: Wir (die Vögte) haben ein neues Rollenspiel, das ab September auf Kickstarter gefundet werden kann und würden uns natürlich sehr freuen, wenn ihr Lust habt, dabei zu sein. Im Kernautorenteam ist Harald Eckmüller (of 3W6-Fame) zu uns gestoßen, nachdem wir eine lauschige Runde in einem subtropischen Hochland gespielt haben. Bei den Stretchgoals haben wir außerdem die große Ehre, Nanogames und Kurzgeschichten von Kira Magrann, Jon Cole, Lena Richter, Gerrit Reininghaus und James A. Sullivan versammeln zu können. Künstlerisch unterstützen uns unsere Flügelleute Tim Knoche, Ben Maier, Hannah Möllmann, Chris Schlicht und Mia Steingräber.


Worum geht es? Stellt euch einfach vor, ihr seid Teil einer Bikergang. Aber in Raumjägern. Battlestar Galactica meets Sons of Anarchy, aber mit ganz viel Achtziger-Jahre-Topgun-Charme UND Social Media der Zukunft!


Der größte Teil des Settings basiert auf Fate-Regeln, die Nanogames rund um Charaktererschaffung und Zwischensequenzen, um Essen, Fanfiction und Likes machen „Aces in Space“ aber zu einer ganz neuen Nummer im Game Design (behaupten wir!). Haralds Layout und die bislang schon fertiggestellten Illustrationen sind cutting edge wie ein Chopper frisch aus der Tuning-Werkstatt, und die taktische Lösung der Weltraumgefechte wird auch die crunchigsten Rollenspieler*innen begeistern! Für die Handwedler unter euch bieten wir eine schnelle, abstrakte Alternative für eure Kurvenkämpfe. Einen Einblick in all das geben wir allen Fundern mit dem Katapult-Starterset, das ihr auf Deutsch und Englisch beim Crowdfunding erhaltet. Auch das fertige Buch, das im nächsten Jahr erscheint und schon fertig geschrieben ist, wird auf Deutsch und Englisch erhältlich sein.


Dare to fly!


P.S.: Auf Christians Twitteraccount werden im Laufe des Septembers mehr und mehr optische Details unter dem Hashtag #playbookreveal gepostet!




Before we start the #Kickstarter for our #acesinspace #rpg, we will reveal piece by piece the beautiful playbook artwork by @BenMaierArt. Here's a small teaser. #fate #playbookreveal pic.twitter.com/dAuP9r20QJ


— Christian Vogt (@EisUndDampf) 1. September 2019

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Published on September 01, 2019 09:22

August 8, 2019

Vogt Companion

Etwas Seltsames ist passiert.


Vreunden, die unseren Patreon Vogt&Vriends unterstützen, werden vielleicht schon Vorboten davon bemerkt haben, denn es gibt dort einen „tier“, der sich „Um den Handybildschirm herum“ nennt, und bei dem man mit 1 $ eine App unterstützen kann.


Eine App?


Ja. Eine richtige App! Mit kleinen Spielen aus der Welt von „Die 13 Gezeichneten“ und „Eis&Dampf“! Nachdem wir jetzt seit ca. zwei Jahren mit Tobias Jansen, einem Freund von uns, der Softwareentwickler ist, an einer kleinen App herumschrauben, gibt es die Beta-Version nun offiziell im Google Playstore! Ihr könnt sie gratis herunterladen und versuchen, Kaiser und Bevölkerung Naronnes glücklich zu machen, oder Nike Vanderhalden auf einem Luftschiff weiterhelfen, auf dem sie gefangen ist!



Wir haben das große Glück, dass Tobi auch in seiner Freizeit gern ausprobiert, was so möglich ist, und uns fragte, ob wir Lust auf eine kleine „Choose your own adventure“-Story hätten. Wir hatten (natürlich) und bald kam als zweites Spiel noch eine Variante von „Reign“ dazu, bei der man Ressourcen verwalten muss (und ab und an zu Duellen herausgefordert wird). Supercool, dass die App jetzt tatsächlich erhältlich ist! Wir freuen uns, bedanken uns tausendmal bei Tobi für all die Mühe und Zeit und den Hirnschmalz und den Spaß zusammen – das gilt im Übrigen auch für Melli und den emotionalen Support!

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Published on August 08, 2019 04:46

August 4, 2019

Buch-Threads

Angespornt vom Twitter-Account des Portals Fantasyguide verfasse ich momentan zu jedem Roman, den ich lese, einen kleinen Twitter-Thread. Damit sie nicht verloren gehen wie Tränen im Regen und Tweets in der Timeline ;), sammle ich sie hier:


„Blutgesang“ von Julia Lange


„Die Optimierer“ von Theresa Hannig


„Seafire“ von Natalie C. Parker


„Die Geschichte der Schweigenden Frauen“ von Bina Shah


„We Who Are About To“ von Joanna Russ


„Nuramon“ von James A. Sullivan


„The Tea Master and the Detective“ von Aliette de Bodard


„The Light Brigade“ von Kameron Hurley

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Published on August 04, 2019 14:19

July 14, 2019

The Future is Female

Kleiner Scherz.


Ich weiß natürlich, dass die Zukunft nicht weiblich ist. Die Zukunft ist post-gender und post-binär (muharharhar)! Aber auf dem Weg dahin hebe ich in einer fortlaufenden Reihe auf TOR Online Science-Fiction-Autorinnen mit Porträts hervor, damit mir niemand mehr dumm kommt und sagt: „Frauen mögen nun mal nicht so gern Science-Fiction.“ Wir mögen, wir schreiben und wir lesen. Und wenn ihr euch für die Hintergründe gegenwärtiger und vergangener Science-Fiction interessiert, hoffe ich, dass meine Porträts euch so begeistern können, wie sie mich bei der Recherche begeistert haben.


Teil 1: N. K. Jemisin


Teil 2: Becky Chambers


Teil 3: James Tiptree Jr. alias Alice Sheldon


Teil 4: Catherynne Valente


Teil 5: Ann Leckie


Teil 6: Annalee Newitz


… more to come!

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Published on July 14, 2019 23:52

April 16, 2019

Die Shortlist-Lorbeeren des Caesar


Drei Preisnominierungen für „Roma Nova“! Beim Seraph, der zur Leipziger Buchmesse verliehen wurde, stand der Roman mit drei anderen Büchern auf der Shortlist für den besten SF/F-Roman 2018.


Aktuell steht er auf der Skoutz-Award-Midlist und auf der Shortlist des Kurd-Laßwitz-Preises. Vielen Dank an die Jurys, die „Roma Nova“ für einen würdigen Kandidaten hielten und halten!

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Published on April 16, 2019 02:32

December 31, 2018

Bücherjahr 2018

Wie im letzten Jahr schreibe ich mir jetzt einfach statt eines besinnlichen Textes zum Jahreswechsel eine Liste der Bücher zusammen, mit denen ich es dieses Jahr zu tun hatte. Das soll überhaupt keine Angeber-Liste sein, ich bin jahrelang kaum zum Lesen gekommen. Aber dieses Jahr hatte ich einige coole Geschichten zwischen den Fingern, vielleicht findet der*die eine oder andere ja noch was Neues zum Lesen im nächsten Jahr.

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Published on December 31, 2018 05:24

September 4, 2018

Genderswapped Podcast – Folge 2

Nachdem Judith und Lena schon in der 1. Folge über Gleichberechtigung in Rollenspielsettings geredet haben, dreht sich in Folge 2 alles darum, wie man Diversity und Repräsentation an den Spieltisch bringen kann – oder auf die Con, ins Abenteuer, ins eigene Setting …

Außerdem: Westworld als Medienthema – wie unterscheiden sich Film und Serie und was hat auch das mit Repräsentation zu tun?


Wir haben zudem eine neue Website: genderswapped-podcast.de mit Player, Timestamps und Co. Diese Website hat dementsprechend auch einen neuen Feed, über den ihr in Zukunft hoffentlich auch bei iTunes und in allen Podcast-Apps informiert werdet. Allerdings wird der Podcast bei iTunes noch geprüft, was zwischen 10 Tagen und 3 Monaten dauern kann, also drückt uns die Daumen, dass das schnell klappt, damit das Hören für euch ein bisschen komfortabler wird!

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Published on September 04, 2018 23:37

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Judith C. Vogt
Judith C. Vogt isn't a Goodreads Author (yet), but they do have a blog, so here are some recent posts imported from their feed.
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