Maximilian Buddenbohm's Blog, page 310
May 20, 2015
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Beginnen wir einmal positiv, mit einer netten Vision. Einer Vision von städtebaulichen Maßnahmen, die ganz so wirken, als seien sie, drücken wir es ruhig ganz banal aus – nett. Richtig nett. Oder noch eher agréable, denn es geht um Paris. Da möchte man das Seine-Ufer etwas umbauen (englischer Text, wir nehmen da dankend die Vokabel pedestrianisation mit, so ein schönes Wort).
Da fällt einem doch wieder ein, dass man so etwas auch wirklich gerne mit einem anderen Fluss im Text lesen würde. Mit der Ruhr, dem Rhein, der Spree, der Elbe. Schön wär’s schon, nicht wahr.
Auch andere aktuelle Beschlüsse der Nachbarn sind interessant, etwa die zu begrünten Dächern. In dem Artikel liest man immerhin, dass Deutschland Vorreiter bei Dachgärten ist, man ist ja dankbar für jeden positiven Hinweis. Hier geht es um einen in Berlin, aber nicht um irgendeinen.
Und wenn wir schon bei Architektur und der Blickrichtung nach oben sind – in anderen Ländern denkt man über vertikale Friedhöfe nach oder hat sie sogar schon gebaut, das ist wohl in Deutschland bisher kein Thema, nicht einmal in Berlin. Dann dauert es also noch eine Weile. Um diese Friedhöfe, um Hochhäuser und anderes geht es in einem Artikel im Freitag.
In Deutschland sollte man dagegen vielleicht doch noch einmal über Dämmung nachdenken. Und zwar gründlich.
Dann bleiben wir doch noch etwas bei Städten und Ideen, da findet man noch mehr. Nämlich Neuigkeiten von der guten alten Rohrpost. Die kann man sich offensichtlich etwas größer und moderner vorstellen. Oben die Drohnen, unten die Röhren, wir sind quasi bei Science-Fiction, warum auch nicht. Bei Science-Fiction kriegt man endlich auch mal etwas spleenig klingende Themen unter, etwa “Schweizer machen Strom mit U-Booten.” Das ist übrigens tatsächlich so. Und das Bild im nächsten Artikel könnte auch einer Vision von Jules Verne entstammen, oder? Ein paar Meilen unter dem Meer… (englischer Text)
Science-Fiction auf dem Meer führt übrigens wieder rückwärts in die Geschichte, denn da werden gerade die Segel neu erfunden.
Schöne Ideen, keine Frage. Ob solche Ideen uns “blöde Primaten” noch vor uns selbst retten werden? Die Beleidigung ist nicht von mir, die entnahm ich der Zeit. Passend dazu noch ein paar Bilder? Haben wir auch.
Aber so negativ enden wir natürlich nicht, nein. Wir haben noch eine deutlich nettere Meldung für den Freundeskreis Fahrrad. In Fürstenfeldbruck gab es einen radfreundlichen Akt zivilen Ungehorsams, oder, wie man heute sagen würde, einen Fall von “reclaim your city”: einen selbstgemalten Radweg. Und alle so: geht doch!
May 19, 2015
Kinder haben auch Vorteile!
(Es folgt ein Gastbeitrag von Patricia Cammarata. Die kennen Sie entweder von ihrem eigenen Blog oder von ihrem letzten Artikel bei mir – nämlich hier .
Wenn man Kinder hat, hat man nie wieder saubere Kleidung, kann nur blanke Nudeln essen und hat oft blaue Flecken an den Schienbeinen. Darüber schrieb ich bereits. Das ist natürlich sehr einseitig, denn zweifellos haben Kinder auch Vorteile.
Wenn sie älter werden, dann hat man z.B. sehr ähnliche Vorstellungen von gelungener Freizeitgestaltung. Im Großen und Ganzen bedeutet gelungene Freizeitgestaltung für Jugendliche nämlich „chillen“ – und zwar nachdem man bis mittags im Bett lag. Im optimalen Fall chillt man an einem Ort mit WLAN-Verbindung, denn im Grunde beschäftigt man sich den ganzen Tag damit, sich lustige Videos auf YouTube anzuschauen. Exakt so stelle ich mir mein Leben eigentlich auch vor. Endlich nicht mehr auf den Spielplatz müssen, kein Basteln mehr, keine Kinderlieder trällern und nie wieder Conni vorlesen.
Hinzu kommt, dass man Dinge tun kann, die ohne einen genervt dabeistehenden Alibi-Jugendlichen nicht mehr ohne weiteres möglich wären. Zu diesen Aktivitäten gehört beispielsweise Longboardfahren. Ohne Kind würde ich mir als Vierzigjährige ja kein eigenes Longboard kaufen, nur um das mal auszuprobieren. Undenkbar!
Weil ich auf eine Jugend voller gescheiterter Versuche Skateboard zu fahren zurück blicke, war ich an der Longboardsache schon immer interessiert und habe mich gefragt, warum diese Jugendlichen plötzlich eigentlich alle Longboardfahren. Die Antwort ist am Ende ganz einfach: Es ist sehr einfach und nicht zuletzt – es macht Spaß.
Als Teenager habe ich mich immer wieder am Skateboardfahren versucht und bin dabei kläglich gescheitert. Um überhaupt einigermaßen würdevoll geradeaus fahren zu können, muss man wirklich ziemlich viel üben. Das Gleichgewicht zu halten ist schwer, und wenn man sich dann noch an leichten Gefällen und/oder Kurven versucht, sieht man schnell aus wie eine Clownnummer in einem drittklassigen Zirkus.
Als Jugendliche mit einem zarten Selbstbewusstsein ist so etwas natürlich nicht zu ertragen, also habe ich es irgendwann aufgegeben. Als robuste Erwachsene geht das schon besser. Zumal glücklicherweise in kürzerer Vergangenheit die Longboards die Skateboards größtenteils verdrängt haben. Denn im Gegensatz zu Skateboards sind Longboards total leicht auszubalancieren. Es dauert also nicht Wochen bis man geradeaus fahren kann – nein schon nach zehn Minuten kann man sogar relativ zuverlässig Kurven fahren.
Ich hab mich also sehr gefreut, als das große Kind neulich ankam und nach einem Longboard verlangte. Da konnte ich mich generös zeigen und zum nächsten Anlass eines schenken.
Longboardfahren macht großen Spaß. Man muss nicht mal bremsen lernen. Was für mich z.B. beim Inlineskaten ein großes Problem darstellt. Wenn man zu schnell ist, steigt man einfach ab, und lässt das Longboard weiter fahren. Man schaut dann unbeteiligt in die Luft, und wenn das Longboard Passanten erschreckt oder anschrammt, wartet man einfach ab, bis die vorbei gezogen sind und holt es sich dann unauffällig wieder. Niemand vermutet eine Frau in meinem Alter als die Verursacherin solcher Ärgernisse. Alle schauen sich um und suchen nach unerzogenen Jugendlichen.
Der eigene Nachwuchs, also der, dem das Longboard eigentlich gehört, der wird übrigens auch nicht geschimpft. Der ist nämlich schon lange nicht mehr zu sehen, sondern schreibt an einem Artikel, wie peinlich und nervig Erwachsene auf geliehenen Longboards sind. Davon darf man sich aber nicht abhalten lassen. Jugendliche sind ohnehin ständig peinlich berührt von dem was Erwachsene – speziell ihre Mütter tun.
Man muss als Erwachsene mit einer gewissen Internetaffinität im Auge behalten, dass man, sobald man richtig gut Longboard fahren kann, auch als Ü30jährige einen YouTube Kanal aufmachen kann. Ich habe gehört, dass man schnell ein paar Hunderttausend Abonnenten hat. Dann muss man im Grunde nur auf die Sponsoren warten und endlich wird man reich. Das geht viel schneller als mit diesem altmodischen Bloggen.
So kann es eben auch kommen, wenn man Kinder hat. Kinder haben auch Vorteile, haben sie wirklich!
Patricia Cammarata ist IT-Projektleiterin, Psychologin und Mutter. Seit Mai 2004 bloggt sie unter dem Pseudonym
dasnuf. In ihrem Blog erzählt sie einer langen Familientradition folgend gerne Geschichten. Es fehlt ihr gelegentlich an Ernsthaftigkeit, aber so ist das eben, wenn man morgens gemeinsam mit den Kindern Clowns frühstückt.
Ein Update bei “Was machen die da”
Wir haben ein neues Interview online, diesmal mit Stephanie Töwe. Sie ist Campaignerin bei Greenpeace in Hamburg, und nach der Lektüre wird auch vorstellbar, was man in diesem ziemlich speziellen Beruf macht.
Der Text findet sich hier.
May 18, 2015
Anmerkungen zur PR-Branche
Ich habe für Kress.de ein paar Anmerkungen zur PR-Branche geschrieben – bzw. zu dem, was man als Blogger von dieser Branche so mitbekommt.
Der Text findet sich hier.
May 17, 2015
Woanders – diesmal ganz kurz mit Nebenwirkungen, Schulfrühstück und Spiel
Familie: Oliver Driesen über unerwartete Nebenwirkungen des Vaterseins.
Familie: Frau Novemberregen über Frühstückstausch in der Schule, ein Verfahren, dass bei Sohn I nach ganz ähnlich komplizierten Regeln abläuft.
Familie: Pia Ziefle im Techniktagebuch über eine kleine Bedeutungsverschiebung.
Immer wieder sonntags
Jeder Mensch hat Aspekte und Verhaltensweisen, die andere wunderlich oder schrullig finden. Ich natürlich auch. Und es gehört wohl zum Spiel, dass man selbst diese Züge oder Angewohnheiten nicht besonders seltsam findet. Man merkt nur an der Reaktion der anderen, dass da vielleicht etwas drollig ist.
Mir geht es mit der Menüplanung so, nach Meinung meines Freundeskreises bin ich da ein etwas schräger Vogel. Da ich in dieser Familie für Küche und Einkauf zuständig bin, muss ich genau wissen, was wann gekocht werden soll. Deswegen sitze ich an jedem Sonntag hochkonzentriert hinter einem großen Stapel von Kochbüchern und recherchiere. Ich sehe natürlich auch im Internet nach, ich klicke mich durch Foodblogs, ich blättere in den alten Familienaufzeichnungen und Rezeptausschnitten – ich finde es nämlich durchaus herausfordernd, eine ganze Woche voller Mahlzeiten zu planen. Da muss Abwechslung und Schwung rein, da muss saisonales Gemüse rein, da müssen manchmal Sonderwünsche der Söhne und auch der Herzdame berücksichtigt werden. Außerdem müssen Reste möglichst elegant weiterverwendet werden, am besten natürlich gleich am nächsten Tag. Die Konsistenz sollte auch wechseln, von Suppe zu Nudeln zu Salat usw., die Geschmacksrichtung muss selbstverständlich ebenfalls charmant variieren. Ich mache mir also Gedanken, ich mache mir einen Plan, ich komponiere das durch. Ich investiere Zeit und Mühe, sogar ziemlich viel davon. Ich mache das gerne, das gehört eben zu meinem Familienleben, da muss jeder etwas beitragen. Es entsteht ein großartiger Plan, eine handgeschriebene Menüfolge mit umseitigem Einkaufszettel, total praktisch. Ein perfektes Küchenprogramm, alles in Handarbeit. Mit Liebe und Fleiß zusammengestellt für meinen Haushalt. Wenn ich fertig bin, betrachte ich das Blatt mit nicht wenig Stolz. Habe ich es also wieder geschafft! Dann verlege ich den Zettel noch vor dem Montag unauffindbar und koche einfach eine Woche lang irgendwas.
Bis zum Sonntag. Dann mache ich einen neuen Plan.
(Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)
May 16, 2015
Fragen/Antworten
Mir wurden hier Fragen zugeworfen, für deren Beantwortung ich geradezu unanständig lange gebraucht habe, pardon. Jetzt aber!
Wo in Hamburg wohnst Du?
Im kleinen Bahnhofsviertel Sankt Georg. Das ist einerseits großartig, weil wir hier auch wohnen möchten. Das ist andererseits ziemlich blöd, denn unsere Wohnung ist zu klein, bzw. eigentlich nur falsch geschnitten, und wir können aus Kostengründen nicht umziehen. Alle frei werdenden Wohnungen ringsum gehen nur noch an Menschen, deren Vermögenssituation gänzlich anders als unsere geartet zu sein scheint. Das fühlt sich manchmal ein wenig seltsam an, to say the least. In der Tiefgarage um die Ecke, in der unser ganz normaler Mittelklassefamilienwagen französischer Herkunft steht, wirkt dieses Auto mittlerweile doch etwas ärmlich und flodderig – neben den ganzen Limousinen, Oldtimern, Sportwagen.
Warum wohnst Du da? Zufall? Wunschgegend?
Der Liebe wegen, weil die Herzdame hier wohnte, als ich sie kennenlernte. Hätte sie in Pinneberg gewohnt… nicht auszudenken. Da wird einem noch im Nachhinein ganz anders.
Wo würdest Du gerne wohnen?
Das Problem ist, dass wir tatsächlich am exakt richtigen Punkt der Stadt wohnen. Von der Lage her ist es diese Ecke, die man auf der Suche nach einer Bleibe im Stadtplan ankreuzen würde, mit dem gemurmelten Satz “Hier etwa wäre es ideal.” Das macht einen Umzug nicht eben leichter.
Dein Lieblings-Wochenends-Ritual?
Mittagsschlaf. Das klingt vielleicht wie ein Scherz, ist aber vollkommen ernst gemeint. Das Leben wäre ein wenig schöner, gäbe es nur mehr Mittagsschlaf. Nickerchen werden in der modernen Gesellschaft aber leider dramatisch unterschätzt. Die Herzdame gehört in diesem Sinne auch zur modernen Gesellschaft, die Söhne sowieso, die sind sogar extrem modern und lehnen Schlaf generell ab.
Hast Du einen kulinarischen Lieblingsplatz in Hamburg? Wenn ja, wo?
Wenn wir tatsächlich einmal Zeit haben, wenn wir sogar einen Babysitter haben, wenn wir uns einen netten Abend machen wollen, wenn wir verlässlich gut essen wollen – dann bleiben wir im Stadtteil und gehen abseits der Touristenzone ins La Famiglia, da war ich bisher immer zufrieden. Sehr anständige italienische Küche in, wie soll man sagen, bizarr-absurder Inneneinrichtung aus den 70ern (?). Jedesmal starre ich fassungslos auf den kunstvoll gerafften bonbonrosafarbenen Rüschenvorhang vor dem Gang zu den Toiletten, aber das gehört nun einmal dazu.
Alster oder Elbe? Warum?
Elbe. Ich wohne an der Alster, da ist die Elbe reizvoller. Logisch. Außerdem ist auf unserer Alsterseite so dermaßen viel Verkehr, dass es einfach keinen Spaß macht. Der Blick ist schon nett, keine Frage, aber niemand steht gerne am Rand einer Straße mit vier bis fünf Spuren.
Fischbrötchen? Welches? Wo?
Fischbrötchen immer gerne, aber sie schmecken überall gleich. Oder ich bemerke zumindest die Unterschiede nicht. Besser als an den Hamburg Buden schmecken sie z.B. in Husum bei Loof, das merke sogar ich. Krabbenbrötchen esse ich gar nicht mehr, seit ich einmal diesen Film über die Krabbenverarbeitung in Marokko und das Bad in Benzoesäure gesehen habe.
Bist Du ein Marktgänger? Wenn ja, welchen besuchst Du am liebsten?
Ich gehe gerne auf den Steindamm, der zwar nur eine Straße ist, aber oft wie ein südländischer Markt wirkt, siehe hier. Reicht völlig aus.
Dein liebstes Hamburger Gericht?
Dein ultimativer Hamburg-Touri-Tipp?
Ach, man landet doch immer wieder bei dem Klassiker schlechthin. Ohne den ist es einfach kein Hamburg.
Wo gibt es Deiner Meinung nach das beste Franzbrötchen?
Die Franzbrötchen aller großen Bäckerei- und Kiosk-Ketten taugen nichts. Die Tendenz geht im Moment leider dahin, dass sie immer härter werden, oft sogar mit kristallinem Zuckerrand. Das gehört so aber nicht, finde ich. Wenn man wirklich gute Franzbrötchenhaben möchte, muss man in kleine Biobäckereien, dort schmecken sie oft um Klassen besser, sind manchmal auch weniger gesüßt. Wenn man aber doch auf Kioske angewiesen ist, sollte man einen türkischen wählen – die Großbäckerei, die diese Buden versorgt, kriegt es besser hin als die deutsche Konkurrenz.
May 13, 2015
Woanders – Der Wirtschaftsteil
Wann immer wir hier soziale Themen aufgreifen, lässt es einen gruselnd vor den Kommentaren zurückschrecken, die unter den verlinkten Texten stehen. Oder zumindest kopfschüttelnd, ratlos. Christine Finke schreibt im Freitag über ihren Status als Alleinerziehende – unter dem Text werden Ihre vermeintlichen Lebensführungsfehler eifrig erläutert. “Selber Schuld” scheint immer noch eine reflexhafte Antwort auf fast alles zu sein, man kann da eine erstaunliche Härte herauslesen. Ist das die Härte der Bedrohten? Man liest doch so viel von dem immer gefährlicher werdenden Armutsrisiko?
Im folgenden Artikel wird versucht, dem Armutsbegriff etwas näher zu kommen, da begegnet man auch den Alleinerziehenden wieder – wen würde es wundern. Haben Alleinerziehende überhaupt eine Chance? “Auch in Deutschland sind nicht Kinder das Armutsrisiko, sondern auseinanderbrechende Elternpaare.”
Und gerade in Deutschland muss das Thema Armut immer mit dem Thema Chancen gemeinsam gedacht werden, nicht nur wegen der Alleinerziehenden. Nach wie vor sind Karrieren wie diese hier eher exotisch, die Gräben sind tief. Chancen sollen natürlich auch durch Inklusion eröffnet werden, das ist längst beschlossene Sache. Das klappt aber nicht so recht, wie es aussieht. Und Inklusion, das wird oft nicht bedacht, betrifft auch die Eltern behinderter Kinder. Wieso das so ist, kann man man in diesem Blog nachlesen – der Text bezog sich zwar auf den 1. Mai, das schadet inhaltlich aber überhaupt nicht. Es geht um unsichtbare Arbeit.
Und apropos Arbeit und Sozial, bei dem aktuellen Streik des Kita-Personals geht es übrigens, wenn man sich etwas genauer informiert, tatsächlich um einen Streik der Menschen in Sozial- und Erziehungsberufen. Das erklärt die Mutti hier etwas genauer.
Noch einmal kurz zurück zum Armutsbegriff – der fällt auch bei Journalisten übrigens oft etwas arm aus, denn alle Artikel zum Thema werden geradezu zwingend gleich illustriert – mit Menschen, die in Mülleimern wühlen, achten Sie mal drauf. Das ist für die Medien Armut, darüber kann man auch einmal nachdenken. So z.B. bei der Zeit, bei der man ebenfalls über die Armutsdefinitionen und die Ursachen grübelt.
Über die Ursachen nachzudenken kann nicht alles sein, Lösungen wären auch ganz nett. Zumindest kann man ja Modelle entwickeln, so etwa das des bedingungslosen Grundeinkommens. Da fängt man also quasi von unten an, neu zu denken – man kann aber auch weiter oben anfangen, die Sache mit dem Geld, dem Einkommen und dem Auskommen anders zu verstehen. Etwa dann, wenn man eine Gehaltserhöhung ablehnt und sich damit vom Zwang zur Steigerung verabschiedet.
Für den Freundeskreis Fahrrad haben wir zum Schluss noch einen Link einer eher ungewöhnlichen Quelle, nämlich von Karriere.de. Was haben die dort mit Fahrrädern im Sinn? Haben Fahrräder jetzt etwas mit Karriere und Führung zu tun? Na, so in etwa. Man beachte die Illustration, man will ja als Führungskraft richtig aussehen.
May 12, 2015
12 von 12
(Wer 12 von 12 nicht kennt, die Erklärung findet sich hier)
Man muss auch an solchen Formaten grandios scheitern können, versteht sich. Blogs sind nicht da, um perfekt zu sein, Blogs spiegeln manchmal auch nur strebendes Bemühen, aber von Erlösung keine Spur.
Heute war ich im Büro und danach zu einem Termin für “Was machen die da”. Im Büro kann ich aus naheliegenden Gründern nicht fotografieren, bei “Was machen die da” sagen wir im Vorwege nicht, wo wir waren, damit ist schon mal ein Großteil des Tages als Motiv komplett ausgeschlossen. Was macht man da? Ich habe heute nur Symbolbilder zu bieten, mehr war einfach nicht drin.
Der Tag beginnt damit, dass ich einigermaßen fassungslos meine To-Do-Liste anstarre, die ein deutliches Zeichen dafür ist, dass ich von allen guten Geistern verlassen bin.
Dann gehe ich brav ins Büro, Pflichterfüllung ist alles. Zumindest an manchen Tagen.
Im Büro begrüßt mich ein ansprechendes Aufgabenportfolio. Wie jeden Tag.
Nach der Arbeit gleich zum nächsten Job, wie das bei Festangestellt-Freiberuflich-Mehrfachtätern so ist. Ich treffe Isa, die beste Projektpartnerin ever, wir machen Sachen zu zweit.
Danach einkaufen. Sohn II hat Besuch, und man weiß nie, was fremde Kinder so essen.
Und dann wird gekocht. Leichte mediterrane Küche für den verwöhnten Gaumen.
Sohn I ist auf Reisen, Sohn II hat daher das Zimmer für sich alleine, das motiviert zum frühen Abflug.
Was mir die Gelegenheit gibt, meine Eigenschaft als Charmebolzen einmal wieder an der Herzdame auszuleben, man will ja nicht aus der Übung kommen, auch in der langjährigen Ehe nicht.
Ich verlasse mich da ja auf alterhergebrachte Geheimrezepte.
Nächster Tagesordnungspunkt: “Gemütliches Beisammensein.”
Und dann ist es auch schon deutlich nach acht und ich gehe bekannterweise früh ins Bett.
Mit einem Buch, vesteht sich.
May 11, 2015
Kurz und klein
“Und, was war heute bei dir so los?” “Puh. Der Bär.”
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 20. April 2015
In meiner persönlichen Hölle erzählen Kinder Witze. Ununterbrochen. Und verhauen jede Pointe.
— Familienbetrieb (@Betriebsfamilie) 21. April 2015
Wenn Kinder nur in Reimen sprechen, muss man nach ner Stunde brechen. Oder so. Popo. Huch, das macht Laune, ich alte Pflaume!
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 21. April 2015
Die Krankenkasse will wissen, ob die Kinder Einkünfte haben. DAS WÜSSTE ICH DANN AUCH GERNE!
— Helena (@SchlimmeHelena) 21. April 2015
“Ohhh toll! Warum gibts Eierkuchen, Mama?” “Weil ich euch sooo gern hab*.” *und ich vergessen habe Brot einzukaufen.
— Patricia Cammarata (@dasnuf) 24. April 2015
Kind2 sucht das “Aushaltpapier”. Ich eigentlich auch.
— Königin der Umn8ung (@Gminggmangg) 24. April 2015
“Mama! Der Eimer ist einfach so kaputt gegangen!” “Wie einfach so?” “Wir sind drauf gesprungen und dann war er von alleine kaputt.”
— Tomster (@namenlos4)
Die Kinder sollen Spielzeug aussortieren, um Platz zu schaffen: 2 Pixiebücher, 2 leere Klorollen, unbemalt. Sieht gleich ganz leer aus.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 26. April 2015
Protipp: Lassen Sie das Kind Lateinvokabeln mit dem Edding schreiben. Es kann sie zwar danach nicht, ist aber schön high.
— Pia Ziefle (@FrauZiefle) 30. April 2015
Und irgendwann werden wir alle die gleichen Drogen nehmen wie die Moderatoren im Kika-Baumhaus und dann werdn wir über die rosa Berge tanzen
— Bine (@bine84) 23. April 2015
Ich: hast du dein Brot aufgegessen? 3jährige: ja. Ich: aber es liegt noch da. 3j: dann guck nicht hin. Und jetzt weiß ich auch nicht.
— Ich_bin (@DieNaerrin) 24. April 2015
Ich hätte mir so viel aussuchen können, womit ich überfordert bin. Handschuhe häkeln oder so. Aber nein, es mussten ja Kinder sein.
— Madame de Larenzow (@Larenzow) 3. Mai 2015
Wisst Ihr eigentlich wie kalt das ist, wenn man einen faustgroßen Klumpen Eis herunter schluckt, weil das aufgewachte Kind vor einem steht?
— Susanne Mierau (@fraumierau) 3. Mai 2015
Eben ein Auto mit dem Aufkleber “Berchtesgaden” auf der Heckscheibe gesehen. Das arme Kind!
— Decadance (@deca_dance) 5. April 2015
Ich: Leuchte dir nicht mit der Lampe in die Augen. Kind: Warum? Ich: Davon kannst du blind werden. Kind: Bekomm ich dann einen Hund?
— Hübscherei (@Huebscherei) 6. Mai 2015
Jedes Mal, wenn Eltern das schlechte Gewissen plagt, reibt sich ein Hersteller pädagogisch wertvoller Spiele gierig die Hände.
— Hübscherei (@Huebscherei) 4. Mai 2015
Todesursache: Beim Versuch neben schlafendem Kind lautlos zu niesen implodiert.
— Königin der Umn8ung (@Gminggmangg) 9. Mai 2015
Tiere riechen es wenn man Angst hat. Kinder riechen, wenn man es eilig hat.
— Tomster (@namenlos4)
Männer, die Dich nachts wecken, weil sie es nicht ohne Dich aushalten, nennt man Söhne.
— Helena (@SchlimmeHelena) 8. Mai 2015
Ich liebe meinen Sohn. Aber ab und an stelle ich mich auch gerne mal alleine für 2 Stunden an eine Großbaustelle, um die Ruhe zu genießen.
— Crouse (@der_crouse) 5. April 2015
Die Große legt schon früh viel Wert auf reine Haut und pflegt sie mit Milch. Und Mandeln. Rosinen. Was eben so drin ist in einem Müsli.
— Child of Life (@wousel) 8. Mai 2015
Warum lacht die Person neben mir in der Umkleide, wenn Kind 3.0 nach Ermahnung fragt “War das die allerletzte oder die vorletzte Ermahnung?”
— Patricia Cammarata (@dasnuf) 9. Mai 2015
“Sind wir bald da?” “Nein!” “Sind wir bald da?” “Nein!” “Sind wir bald da?” “Nein!” Wie ich mir die Zeit alleine im Auto vertreibe.
— Seppanovic (@Seppanovic) 8. Mai 2015
Wenn K1 drei Stunden nach dem üblichen Einschlafzeitpunkt noch wach ist, kommt er in das, was wir die Kinski-Phase nennen.
— hellojed (@hellojed) 5. April 2015
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