Maximilian Buddenbohm's Blog, page 301

September 13, 2015

Woanders – Die vierte Sonderausgabe Flucht und Fremdenfeindlichkeit

Die Texte der letzten Tage, die mir besonders aufgefallen sind. Durch die Entscheidungen von heute bekommt die Lage schon wieder einen ganz anderen Dreh, als man es gestern hätte ahnen können, man kommt gar nicht mehr hinterher. Die unten verlinkten Artikel bleiben wohl dennoch lesenswert. Und falls jemand 12 von 12 in diesem Monat vermisst – das habe ich leider nicht geschafft, ich sitze im Moment einfach zu lange vor den Nachrichten. Im Oktober bin ich wieder dabei, denke ich.


Ungarn: Den ungarischen Grenzzaun hat man in den Nachrichtensendungen oft gesehen, hier kann man nachlesen, wie es sich an der serbisch-ungarischen Grenze anfühlt, vor dem Zaun zu stehen. Und was die Anwohner von ihm halten.  Eine bedrückende Reportage dazu auch im Freitag.


USA: Nicht nur Ungarn hat einen Zaun, der in den USA ist, logisch, viel moderner.


Dänemark/Schweden/Deutschland: An anderen Grenzen gibt es noch keinen Zaun, verzweifeln kann man aber auch ohne. Hinter Zäunen steckt die Angst, und Angst ist kein Kavaliersdelikt.


Deutschland: In der Washington Post wird überlegt, ob Deutschland womöglich recht clever mit der Krise umgeht. Diesen Text hätte man ab heute wohl nicht mehr so geschrieben.


Deutschland: Und so ist das gemeint, das mit dem Cleversein – syrische Kinder retten eine Grundschule. Sogar eine, die man vielleicht kennt.


Ungarn: Hat vermutlich jeder schon gelesen, sollte aber wirklich nicht untergehen – Martin Kaul mit seinem Bericht aus Ungarn.


Österreich: Ein Bericht aus einem Zug.


Deutschland: Um schwächelnde staatliche Strukturen geht es in der Zeit: “Wir müssen den Staat umbauen.” Wobei es tatsächlich eine der spannderen Fragen zur Zeit ist, ob die Bürgerinnen wirklich dem Staat vorangehen. Man hat hier und da zweifellos den Eindruck, muss sich aber auch fragen, ob das so bleibt, siehe nächster Link.


Deutschland: Die völlig berechtigte Frage, wie lange die Party eigentlich geht. Auch in der taz geht es um dieFrage nach dem “Fest der Völkerverständigung”. Siehe dazu auch sehr sortiert bei Oliver Driesen. Und auch noch viel drastischer in einer Kolumne der Wirtschaftstwoche. Quintessenz – es kommt auf das Durchhalten an. Eh klar, weitermachen. Und wenn die Regierung die Richtung vergleichsweise spontan ändert – erst recht.


Österreich: Aber es ist vielleicht auch nicht gerade Party, worum es hier geht.


Deutschland: Und apropos seltsame Stimmug im Land: die FAZ (!) fordert mehr Wirtschaftsflüchtlinge. Wir leben in seltsamen Zeiten, aber manchmal ist das gar nicht unangenehm.


Deutschland/Hamburg: Und auch bei diesem Herrn geht es wohl nicht um Party. Und überhaupt hat die Stimmung im Moment durchaus nette Folgen.


Deutschland: Timmo Stammberger hat eine Fotoreihe “LaGeSo”.


Deutschland: Viele Geschichten über die Hilfe gibt es bei “Wir für Flüchtlinge”.


Ungarn: Ein Bericht aus Röszke. Und hier noch einer: “Was benötigt ihr noch?” “Die Uno.” Und noch einer bei Kwerfeldein.


UK: In England sieht man Deutschland währenddessen als Hippie-Staat, das ist immerhin einmal eine neue Sichtweise.  In Hamburg hat die ganze Stadt gerade gemeinsam mit allen Radiostationen und Tausenden Demonstranten gleichzeitig “Imagine” gesungen, das passt schon, es ist die Hippiestadt Hamburg, HH. Peace!


Afghanistan: Ein Artikel über die Lage dort, es ist mehr als kompliziert. Und es wird so leicht auch nichts besser.    


Türkei/Jordanien/Libanon: Der Tagesspiegel über die Lage in diesen Ländern.


Syrien: Bei den Reisedepeschen geht es um eine Reise nach Palmyra – im Jahr 2009.


 

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 13, 2015 12:06

September 12, 2015

Der qualifizierte Mitarbeiter

Wir haben Urlaub auf einem Bauernhof gemacht, der Bauer hielt Schafe. Da konnten die Söhne Lämmer aus der Flasche füttern und ausgewachsene Schafe zwischen den Ohren kraulen, sie konnten durch Schafschiet stolpern und zahme Schafe an der Leine herumführen, das war so ein naturnaher Erlebnisurlaub. Auch mal schön. Vor allem für die Kinder, versteht sich. Aber als Erwachsener kommt man dabei auch auf seine Kosten, wenn die Kinder beschäftigt sind, so ist es ja nicht. Man kann zwischendurch minutenlang ungestört lesen, das ist nach etlichen Jahren mit kleineren Kindern eine geradezu verstörend schöne und höchst ungewohnte Erfahrung. So ungewohnt, dass man das Buch nach drei Seiten doch wieder weglegt und lieber mal schnell nach den Kindern sieht.


Zwischendurch wurden die Schafe aus irgendwelchen Gründen, die sich Nichtbauern wie mir nicht unbedingt erschließen, von Weide zu Weide getrieben, quer durch den Ort und über die Straßen. Die Bäuerin bat mich, mich mal eben auf eine Kreuzung zu stellen, damit die Schafe dort nicht falsch abbogen. Ich habe mich also auf der Straße aufgebaut, quasi wie eine Vogelscheuche, nur zweibeinig und etwas besser angezogen. Die Herde kam auf mich zu, mit viel lautem „Mäh!“, in erstaunlicher Geschwindigkeit und eingehüllt in eine beeindruckende Staubwolke. Ich stand ihnen stoisch im Weg und guckte, die Schafe blieben abrupt stehen und guckten auch – und bogen dann richtig ab. Genau wie geplant!


Und da war ich der Bäuerin doch sehr dankbar. Weil sie mir eine Aufgabe gegeben hat, für die ich anscheinend genau richtig qualifiziert war. Schafen im Weg stehen – das kann ich. Wenn alle Vorgesetzten meine Begabungen immer so intuitiv erkannt hätten – meine Karriere wäre womöglich ganz anders gelaufen.


(Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 12, 2015 23:05

Kleine Szenen

Es ist ja nicht immer so, dass die Timelines viel mit der Wirklichkeit um einen herum zu tun haben. Beim Thema Netzpolitik neulich etwa, diese Sache mit dem angeblichen Geheimnisverrat, das hat in meinem Real-Life-Umfeld keine Sau interessiert, die allermeisten werden es nicht einmal mitbekommen haben. Absurdes Außenseiterthema. Beim Thema Griechenland war das schon etwas anders, darüber sprachen nahezu alle. Und faszinierenderweise hatte auch jeder irgendeine Meinung, was zu dem Thema gar nicht unbedingt passte. Immerhin VWL für eher weit Fortgeschrittene, ich blicke da nach wie vor überhaupt nicht durch. Aber doch, da waren sich alle einig, dem Thema war meinungsstark zu begegnen, wir sind ein Volk von Wirtschaftsexperten. Der Grieche, der Deutsche, das Geld. Klare Sache und damit hopp.


Beim aktuellen Thema Flucht, Migration und Fremdenfeindlichkeit und was in diesem Land gerade los ist, da passiert nun etwas, das ich so vermutlich selten erlebe – die Szenen passen sich komplett an. Ob ich auf Twitter bin, auf Facebook, in Blogs, ob ich auf dem Spielplatz stehe, mit Kollegen in der Küche bin oder in der S-Bahn fahre oder zum Tanzkurs gehe, alle reden über ein Thema, über das Thema. Und sehr viele, höchst ungewöhnlich viele machen auch noch irgendwas. Sie fahren Spenden irgendwohin, spenden selbst Geld und Kleidung, sie helfen hier und da, sie organisieren, schreiben, teilen, es fällt wirklich vielen etwas ein. Einige beschränken sich natürlich auf Bedenken und Ängste und Abwehr, das aber auch permanent und kaum zu überhören. Ganz egal was und wie – das Thema ist überall.


Vier Szenen eines einzigen Tages, alle vom Dienstag dieser Woche. Plakativ wie sonstwas, aber so ist es eben tatsächlich gerade.


In der S-Bahn nach Hammerbrook unterhalten sich zwei alte Herren, beide sicher weit über siebzig. Sie reden über Fussball, vermutlich über das Spiel St. Pauli gegen Dortmund am Vortag, das ihnen gut gefallen hat. “Und dann hat der Ne…, ach nee, das darf man ja nicht mehr sagen. Na, ist ja auch in Ordnung, dann hat also der mit der dunklen Haut da, also der hat ja wohl saugut gespielt, der Junge.”


Im Supermarkt steht ein stark angetrunkener Mann in Jogginghose vor der Kassiererin, unwillkürlich guckt man da gleich nach dem Pissfleck vorne, da war aber keiner. Er pöbelt auch keine rechten Parolen, er versucht, menschliches Interesse an der Kassiererin zu zeigen und vermutlich irgendwie nett zu sein. Die Kassiererin ist allerdings schon sichtlich genervt, denn der Mann versucht zum wiederholten Male herauszufinden, wie anders denn ihr Heimatland sei, so im Vergleich zu Deutschland. Denn das muss ja ziemlich anders sein. Da in Afrika. Echt anders, was? So ganz anders? Aber hallo? Muss ja, nech? Oder? Also das muss da ja wirklich wahnsinnig anders sein. So alles. Und die Kassiererin sagt wieder und wieder, was bei ihm aufgrund ihrer Hautfarbe aber einfach nicht ankommen kann, dass sie von hier sei. In Hamburg geboren. Verständnislose Blicke: “Aber ich meine doch in Afrika.”


Vor dem Hauptbahnhof hält ein Auto, eine Familie steigt aus, Vater, Mutter, Kind, Kind, Kind. Sie sehen aus, wie die syrischen Familien aus den Nachrichten aussehen, natürlich können es aber auch einfach Touristen sein, Migranten der xten Generation, wer weiß das schon, man liegt da auch schnell falsch, gerade in diesem multinationalen Bahnhofsviertel. Aber das zerschlissene Gepäck, die ratlosen Blicke, die übernächtigten Gesichter. Es würde schon passen. Am Dienstag waren durchreisende Flüchtlinge hier am Bahnhof noch gar kein großes Thema, das hat sich gerade erst geändert. In den Nachrichten ging es bis dahin eher um München, um Dortmund, um Wien. Die Familie steht also da und sie sehen sich um, das Auto fährt weiter. Gleich mehrere Passanten gehen sofort auf die Familie zu, bieten Hilfe an, zeigen auf den Bäcker an der Ecke, auf den Bahnhof, suchen nach Englischvokabeln, machen Gesten für Essen und Trinken. Fragen, ob sie etwas für die Familie tun können, ob sie etwas brauchen. Eine Szene, die noch vor wenigen Tagen völlig undenkbar war. Fremde ansprechen, in Hamburg! Auf der Straße! Einfach so. Und dann noch in nett.


In der S-Bahn fahren junge und ziemlich vergnügte Menschen, Studenten vielleicht, eine Reisegruppe kann es natürlich auch sein, sie reden Spanisch. Ich kann nicht unterscheiden, ob es eine südamerikanische oder die europäische Version ist. Es sind acht, sie besetzen zwei Vierersitzgruppen. Sie unterhalten sich in bester Stimmung, einer holt Kaugummi aus der Jackentasche, bietet den anderen etwas an. Ein Kaugummipapier fällt in den Mittelgang und liegt da, leuchtendes Grün auf grauem Boden. Die jungen Leute sehen sich an, sehen auf das Kaugummipapier. Reden, grinsen. Gucken wieder. Schließlich hebt es einer doch noch auf, sagt lachend, und dafür reicht dann sogar mein Spanisch: “Wir sind in Deutschland.”


 

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 12, 2015 01:11

September 10, 2015

Kurz und klein


Dem fassungslosen Cousinenkind gestehen, daß ich ohne Brille keins dieser WhatsApp Emoji erkennen kann und einfach wahllos welche einfüge.


— Kiki (@e13Kiki) 26. August 2015




Mit den Söhnen bei der Gynäkologin. Sie benehmen sich vorbildlich. Die Schwangere im Wartezimmer lächelt. So täuscht man ahnungslose Frauen


— bleibCOOLmami (@bleibCOOLmami) 26. August 2015




Hach, ist es nicht schön, wenn sie schreiben können…? pic.twitter.com/ATvbbWqOAz


— Mamamania (@MamamaniaBlog) 14. Februar 2014




Herrlich zuzusehen, wie die Kinder mit ihren Smartphones alte Kulturtechniken zu erproben versuchen. Dieses Mal: telefonieren.


— Pia Ziefle (@FrauZiefle) 28. August 2015




Meine Eltern sind beide Sportlehrer. Normale Lautstärke wurde bei uns zu Hause in Turnhallengröße gemessen.


— Anne_in_Berlin (@Huebscherei) 29. August 2015




Wir sollten in dieses lärmende Spielzeug unbedingt Batterien von Duracell stecken, die halten länger. Keine Eltern. Jemals.


— Herr-Hirn-Himmel (@Viel_Davon) 30. August 2015




Kinder bei den Großeltern. Jetzt kann ich die ganzen seltsamen Knacksgeräusche in der Wohnung nicht mehr auf sie schieben. Beunruhigt mich.


— Heiko Bielinski (@heibie) 31. August 2015




Beim Versteckspielen flüsternd aus dem Off: “Papa, kannst du mich bitte schnell finden, ich muss auf’s Klo.”


— Warp Kern (@mindwarp5) 16. August 2015



Mit Linux-Eltern aufzuwachsen ist auch fast so schlimm wie Waldorfschule.


— André Spiegel (@drmirror) 4. August 2015




Ich trage jetzt eine Loom-Halskette und habe auch sonst die Kontrolle über mein Leben verloren.


— Mama arbeitet (@Mama_arbeitet) 1. September 2015




Die Friseur-Phobie des Sohnes hat zur Folge, dass er eine Frisur trägt, die man so bisher nur in der Geschichte des Cockerspaniels findet.


— Kleckerwingeln (@Kleckerwingeln) 1. September 2015




Im Kindergarten umarmt worden, weil ich für den #Elternbeirat kandidiere.


— Dr.Mo (@Momatka) 2. September 2015




Die Kita macht mit 3 Wochen Sommerferien so mürbe, das man aus Dankbarkeit danach direkt einen Basar organisiert oder Elternbeirat wird.


— Pleasant Complicated (@aacbe284821e4a0) 2. September 2015




Ich muss eine Pflanze finden, die so aussieht, wie das verstorbene Geschenk meiner Mutter. So ging es ihr wohl damals mit dem Wellensittich.


— Anne_in_Berlin (@Huebscherei) 2. September 2015




Das Kind ist glücklich eingewöhnt und ich bin frei! Frei! Frei!* * ‘tschuldigung, es geht gleich wieder.


— Dr.Mo (@Momatka) 2. September 2015




Meine Mutterschaft in Zahlen: seit 5040 Stunden hatte ich keine 3 am Stück für mich alleine.


— Hilli Knixibix (@HilliKnixibix) 3. September 2015




Jeden Morgen frage ich mich, ob Bibi und Tina wirklich deshalb “geschwind” reiten, “weil sie Freunde sind”.


— bov bjerg (@bov) 2. September 2015




Das Kind lernt jetzt in der Schule E-Piano. “Und, welche ist deine Lieblingstaste?” “DEMO.”


— Kristina Kaul (@fraukaul) 3. September 2015




“Ich hab die Klobürste abgeleckt.” “WAS?” “Endlich hörste mir zu Mama.”


— alles b. (@alles_b) 29. August 2015




Ne riesige Kiwi oder was? pic.twitter.com/ergdtjtypm


— Saxophonistin (@veryhappy75) 1. September 2015




Kinderloser Herr parkte auf Eltern-Kind-Parkplatz, holte einen Kasten Berliner Kindl aus dem Kofferraum, da musste ich schon wieder lachen.


— Andreas Wolf (@hafnerwolf) 8. September 2015




Liebe zukünftige Eltern! Wählt den Namen eures Kindes mit Bedacht! Wenn es in die Schule kommt, muss er auf 2,5cm kleine Etiketten passen!


— Mama 2.0 (@hexhexvivi) 6. September 2015




Heute meine größte Sorge als Vater mit Schulkind: das die Lehrerin mein Blog findet und die 4 Millionen Rechtschreibfehler korrigiert.


— Sven Dietrich (@svensonsan) 1. September 2015




Dieser morgendliche SUV-Schwanzvergleich vor Deutschlands Schulen ist unfassbar. Irgendwann werde ich in einem Elchfänger enden.


— Johannes Korten (@jkorten) 9. September 2015




Ich heute: “Finde Lesen lernen mit Anlauttabelle super.” Stille im Raum (oder wie ich all meine Elternfreunde verlor)


— Patricia Cammarata (@dasnuf) 8. September 2015




Sobald Blicke eines Tages wirklich töten können, sterben zuerst alle Mütter.


— Anna Blume (@annatoniablume) 9. September 2015




Kind hat nur Käse&Wurst vom Brot gegessen. Ich: Ist das dein Ernst? Kind: Ja. Das fragen die Erzieherinnen auch immer ob das mein Ernst ist.


— Esther Uiuiui (@mumdadbabydog) 9. September 2015




Ich bin ein schlechter Vater und ein böser Mensch, aber wenn so eine Flöte einmal verschwunden ist, lässt sich praktisch nichts mehr machen.


— Sisyphos Potjomkin (@Schreyeisen) 10. September 2015


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 10, 2015 21:59

September 9, 2015

Woanders – Der Wirtschaftsteil

Es geht um das Leben in der Stadt, und wir fangen mit einem Film an. Der geht etwas länger, das könnte also schwierig werden, wenn Sie das im Büro sehen möchten. Aber der Link wird noch ein paar Tage funktionieren, das kann man sich aufheben: “Wem gehören unsere Städte” auf arte. Es ist ein wirklich empfehlenswerter Film, inhaltsreich und teils erschütternd. Weil man einiges zwar seit langer Zeit ahnt, aber so deutlich vielleicht doch nicht zur Kenntnis genommen hat. [Nachtrag – es ist ein Kreuz mit den Mediatheken – der Film ist leider schon nicht mehr verfügbar]


Einen Teilaspekt des Films gibt es auch bei der NZZ als Text, es geht um die fortschreitende Privatisierung der Städte, hier am Beispiel Londons besprochen. Da geht es auch um Extreme der Gentrification und des Reichtums. Und von Extremen kann man ja manchmal etwas lernen, auch wenn so leicht keine Stadt im deutschsprachigen Raum Londoner Ausmaße erreichen wird. In keiner Beziehung. Wobei Gentrification selbstverständlich auch hier ein Thema ist, etwa in Berlin, eine der entscheidenden Fragen steht im Text in einer Zwischenüberschrift: Ausverkauf oder Wandel?


Fehlt noch Paris für den europäischen Dreiklang, und tatsächlich gibt es auch über die Stadt Paris etwas zu vermelden – und wie. Da geht es nicht um eine kleine Änderung der Verwaltungseinheit, da geht es um ein ziemlich großes und zur Zeit wohl beispielloses Ding.


Ein Text aus der FAZ wurde neulich überall schon verlinkt, er trägt den fast schon langweilig und eher routiniert provozierenden Titel “Warum sind deutsche Städte so hässlich?” Das Interessante darin ist dann aber gar nicht die Diskussion ästhetischer Aspekte, viel spannender ist die Frage nach den Änderungen der Regelwerke, um mehr und anders zu bauen. Direkt im Anschluss schnell ein Blick in eine Obdachlosenzeitung, da wird auch ein kreatives Wohnprojekt gelobt.


Ein anderer viel geteilter Beitrag war “Nervöses Rumoren in der Beletage” aus der FR, da geht es auch um Gentrification und welche Schicht der Statbevölkerung was auslöst.Und mehr oder weniger nebenbei wird gefragt, ob man das ganze neoliberale Projekt nicht in Frage stellen muss, das geht fast noch als Nachtrag zur letzten Ausgabe dieser Kolumne durch. Dahinter passt ein fixer Faktencheck, reden wir hier eigentlich über Ideologie oder entwickeln sich Städte tatsächlich gerade seltsam? Und ob sie das tun.


Noch eine Vokabel für den Smalltalk, die nehmen wir aus den USA, wo man aus naheliegenden Gründen über die “Walkability” von Städten spricht. und sich daran erinnert, dass der Mensch früher einmal zu Fuß ging.


Und in Zürich hat jemand die Stadt geprägt, in dem er Blumen gesät hat. Jahrelang, sehr viele. Und heute ist Zürich die Malvenstadt, so kann es gehen. Beim Thema Stadtgrün bietet sich ein kleiner Schlenker zum Thema Urban Farming an – längst kein abseitiges Nischenthema mehr.


Zum Schluss wie fast immer der Link für den Freundeskreis Fahrrad, und bei dem schlagen wir den Bogen zum alles beherschenden Thema zur Zeit. Fahrrad und Geflüchtete, hat das denn etwas miteinander zu tun? Hier eine Karte mit Fahrradwerkstätten von und mit Menschen, die nach Deutschland geflohen sind. Man kann weitere Projekte ergänzen.


GLS Bank mit Sinn

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 09, 2015 21:53

September 8, 2015

Auf den Punkt

Es fällt oft schwer, einen Menschen mal eben zu beschreiben. So ein Mensch ist immerhin eine ziemlich komplizierte Angelegenheit mit etlichen Charaktereigenschaften, das ist nicht mit zwei, drei Sätzen erledigt. Manchmal ist es auch mit einem ganzen Roman noch nicht umfassend erledigt, gar keine Frage. Deswegen gibt es Anekdoten. Kurze, äußerst prägnante Geschichten, in denen man den Kern einer Persönlichkeit zu erkennen meint. Eine Anekdote kreist immer um eine erztypische Angelegenheit, die sinnbildlich für einen Menschen stehen soll. Als Alexander der Große den Philosophen Diogenes fragte, ob er etwas für ihn tun könne, war dessen heute noch berühmte Antwort: “Geh mir aus der Sonne.” Zack, ein Satz für die Ewigkeit. In diesem kurzen Satz liegt sein ganzer Charakter, sein ganzes Wesen. Meint man jedenfalls.


Ich habe gerade etwas mit der Herzdame erlebt, darin liegt auch ihr ganzes Wesen, ihr ganzer Charakter. Meine ich jedenfalls. Sie kommt bekanntlich aus Nordostwestfalen, einer trotz ihrer verwirrenden Bezeichnung bemerkenswert schnörkellosen Gegend, in der man zur Direktheit und zum geraden Denken neigt. Das könnte ich seitenlang beschreiben, dieses sehr klare Denken, dieses umweglose Handeln dort, diese charakterliche Geradlinigkeit. Aber ich kann jetzt auch einfach erzählen, wie ich sie neulich einmal fotografieren wollte, im Garten ihrer Eltern. Und wie ich sie während der Aufnahmen bat, sich etwas weiter ins Licht und nach rechts zu stellen, noch weiter, noch weiter – “Stell dich doch bitte mal eben dahin, wo diese Blume da ist!” Rief ich ihr so zu, denn der Standort schien mir sehr passend. Und dann hat sie sich ohne das geringste Zögern genau auf die Blume gestellt.


So ist sie. Doch, das beschreibt sie wirklich ganz gut.


(Dieser Text erschien als Kolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 08, 2015 09:36

September 7, 2015

Woanders – die dritte Sonderausgabe Flucht und Fremdenfeindlichkeit

Ich versuche weiterhin, aus den vielen, vielen Artikel ein paar herauszupicken, die mir besonders auffallen. Und nächste Woche wird das mit ziemlicher Sicherheit auch so sein.


Deutschland: Balzac und der Krieg ist eine von den kleinen Geschichten. Davon gibt es gerade viele, die wenigsten werden aufgeschrieben.


Deutschland: In der FAZ ein langes Storytellingding über die Migration, besonders interessant darin auch ein Absatz über den Tausch finanzieller Unterstützung  gegen Sachmittel.


Deutschland: Amerikanische Zeitungen berichten über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland, und das Anzünden von Unterkünften ist gar nicht gemeint.


Deutschland/Hamburg: Auf dieser Seite kann man jetzt tagesaktuell den Bedarf in den Hamburger Messehallen sehen. So eine Seite sollte es wohl in etlichen Städten geben, das ist sehr einfach und gut gemacht, ohne jeden Ballast. Und es gibt jetzt auch eine Plattform für die Vermittlung von WG- und anderen Zimmern an Flüchtlinge in Deutschland. Im Guardian geht es um das Online-Wörterbuch für Flüchtlinge. Es ist gar nicht wenig, was man technisch und online lösen kann. Es gibt hier in Hamburg mittlerweile sogar eine Spenden-Mitfahrzentrale.


Hamburg: Und hier noch ein ziemlich erfreulicher Bericht über das Flüchtlingsschiff Transit in Hamburg.


Deutschland: Ein unbedingt lesenswertes Interview mit Udo Vetter über Nazikommentare auf Facebook und die Meinungsfreiheit und die Strafverfolgung.


Deutschland: Eine Reportage über den Twitteraccount @streetcoverage, in den letzten Tagen recht bekannt geworden. Hier der Link direkt zu Twitter.


Deutschland: Ein Artikel über rechte Strukturen in Sachsen. Man möchte nicht, dass es so stimmt.


Deutschland: Fremdenhass belastet die ostdeutsche Wirtschaft. Und jetzt alle: “Ach was?!”


Deutschland: Ein Artikel über Gesten aus dem Absolutismus und Angela Merkel und den Umgang mit Flüchtlingen.


Bosnien-Herzegowina: Ein Artikel über die sogenannte Sicherheit in diesem Land.


Serbien: Hier geht es um die Gastfreundschaft in Serbien und die Rolle der Regierung und der Medien dabei.


Ungarn: Wie Robert Misik zum Schlepper wurde. Quasi.


Ungarn/Serbien: Mehr höchst unerfreuliche Details zur Situation an der Grenze dort.


Ungarn/Osteuropa: Wobei das Manager-Magazin meint, dass gerade in Osteuropa Migranten ziemlich dringend fehlen. Aus wirtschaftlichen Gründen.


USA: Ein wenig Hintergrund zur Geschichte der USA als Melting Pot.


Brasilien: Dort wird gerade die Einreise für Geflüchtete aus Syrien erleichtert.


Welt: Bei der NZZ geht es grundsätzlich um die Geschichte der menschlichen Migrationsbewegungen.


What’s in my bag ist eine Bild- und Textstrecke über das, was Geflüchtete mitgenommen haben. Mehr Story braucht man gar nicht, um die Dramen aufzuzeigen.


Menschen unterwegs ist ein Blogableger des Portals Derwesten.de, bzw. der Westfalenpost. Menschen erzählen von ihrer Flucht und ihrer Situation.


 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 07, 2015 07:30

September 6, 2015

Essen in Südtirol

Zmailerhof Schenna Kaiserschmarrn


Das ist natürlich auch so etwas, das man vorher dauernd gesagt bekommt, wenn man da hinreist: “Oh, Südtirol – sehr gutes Essen da!” Wobei dieser Ausruf manchmal mit einem Nachsatz versehen wird, der ein warnendes “Aber nicht ganz billig!” ist. Um die Erkenntnis unserer Reise vorwegzunehmen, der erste Satz stimmt, der zweite nicht. Wobei man das mit den Preisen vielleicht relativieren muss, was ich auch gleich noch machen werde, das mit dem Geschmack kann man aber komplett und ohne Einschränkungen stehen lassen. Wir haben nichts gegessen, was nicht ziemlich gut war, und vieles war wirklich hervorragend. Über die Preise können wir anhand dieser Tafel etwas besser nachdenken, es handelt sich um die Mittagskarte auf dem Zmailerhof in Schenna. Zmailerhof


Wobei die Anfahrt zum Zmailerhof etwas speziell war. Der liegt nämlich hoch, aus Hamburger Sicht möchte man fast sagen, er liegt unsinnig hoch, man könnte es auch spektakulär hoch nennen. Also wenn man aus dem Flachland kommt jedenfalls. Man kann allerdings noch mit dem Auto hinfahren, es ist keine Hütte an einem einsamen alpinen Wanderweg, das nun auch nicht. Wenn man ein Navi oder eine gute Karte hat, wenn man keine Höhenangst hat, dann kommt man da gut hin. Wenn man sich da oben dezent verfährt, so wie wir, und wenn man deswegen einmal kurz wenden muss, dann kann es allerdings passieren, dass rechts neben dem Auto plötzlich überhaupt nichts mehr ist, davon aber sehr, sehr viel.


Mit anderen Worten, die Herzdame ist gefahren, das mit der Höhenangst ist nämlich gar nicht so einfach, wenn man in den Bergen am Steuer sitzt. Ich habe mich während der Fahrt einfach in den Beifahrersitz gekrallt, das Leder des Mietwagens durchlöchert und krampfhaft etwas von schöner Landschaft gemurmelt, währen der Blick enorm weit über Wälder und Dörfer hinweg ging, direkt in die Wolken. Der Blick ging dabei angestrengt über das Nichts hinweg, das neben mir immer wieder sein Maul aufriss und nach dem Auto und der Familie schnappte. Als Wanderer hätte mich das gar nicht so erschüttert, glaube ich, aber aus dem Auto heraus vertrage ich diesen Blick definitiv nicht so gut.


Ich würde jederzeit wieder nach Südtirol fahren, aber vor den Straßen dort habe ich großen Respekt. Der Herzdame geht es da ganz ähnlich, sie gibt es nur nicht so offen zu wie ich.


Wenn man von Meran nach Schenna fährt, ist die Straßenführung jedenfalls, Höhenangst hin oder her, beeindruckend. Hat man ein Navi, auf dem man die Straßenkarte vor sich sieht, sieht man auf dem Display irgendwann eine höchst unwahrscheinlich anmutende Route vor sich, die aussieht, als hätte ein Kleinkind mit ruckartigen Bewegungen etwas auf Papier gekritzelt. Eines dieser Bildchen, die man als Elternteil dankend entgegennimmt und irgendwann dann klammheimlich wieder entsorgt. Es sieht nach einem Fehler aus, was man da auf dem Display sieht, es kann kaum ernstgemeint sein, irgendein Softwareproblem. Bis man an der nächsten Kurve merkt, dass die Straßenbauingenieure offensichtlich genau wie ein Kleinkind gekritzelt haben. Es wird selbstverständlich gute Gründe dafür gegeben haben. Nein, es sind nicht irgendwelche Kurven, durch die man da fährt, es sind nicht irgendwelche Brücken und es sind auch nicht irgendwelche Über- und Unterführungen. Man versteht plötzlich, dass ein Teil von Südtirol noch gar nicht so lange für den Verkehr erschlossen ist, wenn man es geschichtlich betrachtet. Sogar Sohn I, der übrigens während der Fahrt auf einem Handy spielte und nur ab und zu gelangweilt hochsah, als sei er schon weit in der Pubertät, fand es zwischendurch doch spannend, aus dem Fenster zu sehen. Und er murmelte nach einer der vielen Kurven anerkennend zu seiner Mutter: “Cool, haste noch ein Level geschafft.”


Zmailerhof Schenna Knödel


Auf der oben abgebildeten Karte also einige Südtiroler Spezialitäten, keine einzige davon ist ausgesprochen teuer, wie man auf den ersten Blick sieht. Am meisten kostet “Schöpsernes”, dabei handelt es sich um Schaffleisch. Der Herr vom Roten Hahn, mit dem wir uns dort zum Mittagessen verabredet hatten, sprach das Wort aus wie etwas Religiöses, er hatte sich offensichtlich seit Tagen darauf gefreut. Schöpsernes, das war mehr geseufzt als gesprochen, das Wort wurde gefolgt von einem ganz unironischen “das gibt’s ja heute kaum noch”. Ich habe es probiert, ich konnte seine Begeisterung nachvollziehen. Und vielleicht versuche ich einmal, es auch nachzumachen, das entsprechende Kochbuch dafür liegt hier schon vor.





Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 22. Aug 2015 um 0:54 Uhr



In der Küche stand eine Frau mit weißer Schürze, die so dermaßen nett und herzlich wirkte, als sei sie einem Kinderbuch entsprungen, eine dieser Köchinnen, bei denen traurige Gestalten wie Klara aus Frankfurt oder das schwindsüchtige Nesthäkchen dann doch noch erfolgreich wieder aufgepäppelt werden.


Zmailerhof Schenna Knödel


Wir haben Brennessel- und Käseknödel und Speckknödel und Kaiserschmarrn gegessen, das war alles sensationell. Ich habe noch nie vorher Brennesselknödel gegessen, ich möchte das sehr dringend empfehlen, das ist eine großartige Sache. Man verzeiht den Brennesseln plötzlich alles, wenn man erst weiß, wie sie in Knödeln schmecken. Für 8,50! Das ist aus Hamburger Sicht lachhaft günstig, das würde hier umgerechet mit Hipster-, Regio-, Bio- und Szene- und Veggie-Zuschlag etwa vier bis sechs Euro mehr kosten, und dann wäre die Portion immer noch deutlich kleiner als beim Original in den Bergen – und man ginge nicht pappsatt nach Hause. Zmailerhof Schenna Knödel


Nichts auf dieser Karte war teuer, aber alles war sehr gut. Das ist ein Satz, den man als Hamburger ganz gewiss nicht nach jedem Restaurantgang notieren möchte (es sei denn, man war z.B.im Trific, wie wir neulich wieder gemerkt haben). Ich fand angenehm, dass die Auswahl klein war, dass sie äußerst fein war, dass mir alle Preise ausgesprochen fair erschienen. Also entweder leben wir hier in Hamburg auf einem absurd hohen Preisniveau, was natürlich gut sein kann, oder Südtirol ist längst nicht so teuer, wie man dauernd hört. Denn viel besser als auf diesem Hof wird die regionale Küche dort auch anderswo nicht sein, dazu schmeckte das einfach zu perfekt.


Und auch an den anderen Tagen ist uns dort nirgendwo etwas begegnet, das mir überteuert erschien. In keinem Restaurant, keiner Pizzeria, keinem Imbiss. Bis mir hier bei uns etwas überteuert vorkommt, muss ich allerdings nur etwa hundert Meter gehen. Ganz egal, in welche Richtung.


Zmailerhof Schenna


Roter Hahn

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 06, 2015 11:29

September 3, 2015

6

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 03, 2015 21:47

September 2, 2015

Woanders – Der Wirtschaftsteil

Es gibt noch eine sehr lesenswerte Ergänzung zur Ausgabe der letzten Woche, in der es u.a. um das Wachstum und die neoliberale Wirtschaftsordnung ging. In der SZ stand ein Text, der in diesem Zusammenhang auch der Green Economy die Leviten liest, und das in aller Deutlichkeit.


Und bei Carta denkt man noch einmal grundsätzlich über die Soziale Marktwirtschaft – die Älteren erinnern sich – nach, über Löhne und Gerechtigkeit und auch wieder über das Wachstum. Im Text kommen zwar Formeln vor, das könnte vielleicht auf den einen oder anderen abschreckend wirken, man kann aber ganz lässig darüber hinweglesen, das ist gar kein Problem.


In der Zeit stellt man auch den Lohnschwund fest, fragt dann aber weiter, ob das an den verschwindenden Jobs liegt, Haben also die Roboter schuld? Die Automatik, die Algorithmen? Und dann kommt der Text, für einige vielleicht etwas überraschend, hoppla, auf das bedingungslose Grundeinkommen. Und  endet mit dem bemerkenswerten Satz: “Nur wenn wir wieder verdienen, was wir verdienen, findet der Untergang des Kapitalismus auch weiter nicht statt.”


Schwere Kost, wie die Klitschkos sagen würden. Aber womöglich müssen wir über den Kapitalismus in seinen diversen Ausprägungen gar nicht weiter nachdenken, womöglich hat er sich bald erledigt? Das vermutet man jedenfalls im Guardian (englischer Text): The end of capitalism has begun. Wer den langen, langen Artikel nicht lesen möchte, im eingebetteten Video findet man eine Kurzfassung, sehr praktisch. Und sollte jemand jetzt wirklich ins Grübeln kommen, das kann ja unterhaltsam sein -in der brandeins geht es noch länger und auch tiefschürfend weiter. Ein elaborierter Artikel über das kalte Herz und den Kapitalismus. Mit einem äußerst pragmatischen Ende, das ist auch mal nett.


Wir haben es also anscheinend in dieser Woche schon wieder mit dem Großen und Ganzen, mit der Gesellschaftsordnung und überhaupt. Warum denn bloß? Es erscheinen viele so Texte dazu, es ist wohl tatsächlich etwas in Bewegung?


Und das liegt vielleicht auch an der Sharing Economy, bzw. an sehr modernen Konzernen. Wenn doch gleich zwei Artikel gerade von der Zerstörung der alten Ordnung, des Gefüges sprechen? Hier der andere. Wobei in diesem interessanterweise unterstellt wird, dass es die soziale Marktwirtschaft noch gibt. Ja, was denn nun?


Zum Schluss noch ein Spaß am Rande. Wir verlinken hier nach Möglichkeit selten auf Texte, die sich auf irgendwelche neuen Studien beziehen. Das ist auch gut so, denn wie eine neue Studie gerade zeigt – Studien taugen gar nichts. Jetzt fehlt natürlich noch eine Studie, die studienkritischen Studien Versagen nachweist. Kommt gewiss irgendwann.


Und damit genug von den großen Themen der Wirtschaft, in der nächsten Folge geht es voraussichtlich um den urbanen Lebensraum, das ist dann wieder etwas greifbarer und erlebbar. Und als Überleitung dazu haben wir für den Freundeskreis Fahrrad schon einmal diesen Text: “Warum Radfahrer für jede Metropole ein Segen sind”.


GLS Bank mit Sinn

 •  0 comments  •  flag
Share on Twitter
Published on September 02, 2015 21:39

Maximilian Buddenbohm's Blog

Maximilian Buddenbohm
Maximilian Buddenbohm isn't a Goodreads Author (yet), but they do have a blog, so here are some recent posts imported from their feed.
Follow Maximilian Buddenbohm's blog with rss.