Alltag Quotes

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Hermann Hesse
“Zugleich dachte ich: so wie ich jetzt mich anziehe und ausgehe, den Professor besuche und mehr oder weniger erlogene Artigkeiten mit ihm austausche, alles ohne es eigentlich zu wollen, so tun und leben und handeln die meisten Menschen Tag für Tag, Stunde um Stunde zwanghaft und ohne es eigentlich zu wollen, machen Besuche, führen Unterhaltungen, sitzen Amts- und Bureaustunden ab, alles zwanghaft, mechanisch, ungewollt, alles könnte ebensogut von Maschinen gemacht werden oder unterbleiben; und diese ewig fortlaufende Mechanik ist es, die sie hindert, gleich mir, Kritik am eigenen Leben zu übenm seine Dummheit und Seichtheit, seine hoffnungslose Trauer und Öde zu erkennen und zu fühlen.”
Hermann Hesse, Steppenwolf

Nicholas Sparks
“Und ich lernte, stockend und langsam zwar, aber ich lernte trotz allem, was zu tun war. Lernte, was für ein Kind offensichtlich ist. Daß das Leben eine Kette von kleinen Leben ist und daß jedes einzeln für sich gelebt werden muß, Tag für Tag. Daß man jeden Tag versuchen sollte, sich an der Schönheit von Blumen und Gedichten zu erfreuen und zu Tieren zu sprechen.”
Nicholas Sparks, The Notebook

Milena Michiko Flašar
“Ich bin eine Pflanze, sagte sie, ich brauche das Feuer, die Luft, die Erde, das Wasser. Ich verkümmere sonst. Und: ist die Ehe nicht solch eine Verkümmerung? Das Feuer erlischt. Die Luft wird dünn. Die Erde trocknet aus. Das Wasser versiegt. Ich würde eingehen.Du auch. Sie warf die Haare über die Schultern. Lila Lavendel. Und wenn nicht, hielt ich dagegen. Wenn gerade der Alltag, unser Alltag, mein Versprechen an dich ist? Deine Zahnbürste neben der meinen. Du bist böse, weil ich vergessen habe, das Licht im Badezimmer auszumachen. Wir wählen Tapeten aus, die wir ein Jahr später grässlich finden. Du sagst, ich bekomme einen Bauch. Deine Schusseligkeit. Wieder hast du deinen Schirm irgendwo liegenlassen. Ich schnarche, du kannst nicht schlafen. Im Traum flüstere ich deinen Namen. Kyoko. Du bindest mir meine Krawatte. Winkst mir nach, wenn ich zur Arbeit fahre. Ich denke: Du bist eine wehende Fahne. Ich denke es mit einem stechenden Schmerz in der Brust. Um Himmels willen, reicht das nicht aus? Ist das nicht genug, um glücklich zu sein?”
Milena Michiko Flašar, I Called Him Necktie

Sarina Samaya
“Grenzüberschreitung und (Selbst-)Verletzung sind alltägliche Konsequenzen im neoliberalen Wettbewerbssystem, die durch die Bedrohung des symbolischen Todes notwendig werden.”
Sarina Samaya, Radikal verbunden: Über traumatisierende Herrschaft und den spirituellen Aktivismus als Brücke zwischen sozio-politischem Aufdecken und mitfühlender Bezogenheit