Maximilian Buddenbohm's Blog, page 338

June 11, 2014

Woanders – der Wirtschaftsteil

In der letzten Woche haben wir noch über unsere Quellenauswahl herumgescherzt – aber natürlich ist es richtig, dass man dauernd neu und anders suchen und gucken muss, man bleibt sonst irgendwann tatsächlich in der Filterblase stecken, wo es warm und gemütlich ist. Wir können ja auch einmal etwas verlinken, was schon vom Tonfall her eigentlich so gar nicht passt. Einen amerikanisch aufgeregten, überdrehten Werbefilm, a freakin’ marketing movie möchte man fast sagen. Es geht um Solarenergie, das passt schon hier rein. Solarenergie, die die Welt ändern wird, eh klar. Gucken Sie mal. Und wenn Sie das nicht in englischer Sprache hören möchten, Sie können es hier auch in einem deutschen Blog nachlesen.


Wie findet man denn so etwas? Ist das jetzt nur unseriös, hysterisch-positiv, zu dick aufgetragen, zu amerikanisch, zu alles? Oder ist da sogar etwas dran? Na, vielleicht wenn man 70% Sättigung rausdreht, wie bei Photoshop? Man weiß es nicht.  Oder noch nicht. Etwas europäischer mutet es da vielleicht an, die Parkplätze nicht gleich sämtlich mit LED-Leuchten auszurüsten, sondern erst einmal gründlich über ihre korrekte Bepreisung nachzudenken.


Gucken wir aber auch noch aufs gefühlte Gegenteil der amerikanischen Marketing-Aufregung. Auf die ganz bescheidenen Umweltregungen in Ägypten – das liest sich doch ganz anders. Macht aber auch Hoffnung. Na, dazwischen liegt auch was, zwischen den USA und Ägypten, die eine oder andere Welt passt sicher in den Gap.


Andere erkennen die Vielfalt zum Thema Energie übrigens schon vor der Haustür und reisen zu diesem Zweck durch Deutschland. Und deswegen gibt es, das ist kein Scherz, einen Baedeker zu den erneuerbaren Energien in Deutschland. Auch das kann man ja als Hoffnungszeichen nehmen, warum denn nicht.


Und Hoffnung braucht man, etwa wenn man solche Meldungen liest, die in den großen Medien auch eher unterging: Bei einem anderen Urteil eines neuseeländischen Gerichtes hätte es den ersten offiziell anerkannten Klimaflüchtling gegeben – mit erheblichen Konsequenzen. Klingt fast schon filmtauglich.


Aber irgendwer wird der Erste sein. Also noch mehr Flüchtlinge, da hat man schon im Kopf, was die Spinner von den erstarkenden Ultrarechten dazu sagen werden. In der taz eine notwendige Anmerkung zu deren Argumentation. Und bevor man sich überhaupt über Flüchtlinge aufregt, könnte man auch noch eben einen Blick auf diese Karte hier werfen und über einen Zusammenhang nachdenken.


Was noch? In der letzten Woche hatten wir einen Kommentar zum Chlorhühnchen, das wiederholen wir einfach und reichen dazu noch einen weiteren Text nach. Mit vielleicht überraschendem Inhalt. In diesem Zusammenhang gibt es in der SZ noch ein paar interessante Gedanken zum Thema Fast Food.


Und wo wir schon bei Ernährung sind, hier noch der Smalltalk-Begriff der Woche: Aquaponik. Sollte man jetzt wohl kennen und man lernt ja sowieso nicht aus. Das fiel uns auch bei der Lektüre eines ganz besonderen Blogartikels auf, in dem es um die europäische Kommission geht, die wird bei Frau Novemberregen nämlich flott und eingängig erklärt, das lohnt durchaus die paar Minuten Lektüre. Und hätten wir einen Wissenstest dazu bestanden? Nun ja. Dezentes Schweigen.


Und wir bleiben zum Ausklang bei Europa und erinnern im Kulturteil an einen besonders schönen Flash-Mob – den kann man sich auch ruhig noch einmal ansehen, wenn man ihn schon kennt. Das ist natürlich die Europahymne. Die hat der Karajan arrangiert, da haben wir doch schon wieder was gelernt.


GLS Bank mit Sinn


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Published on June 11, 2014 21:09

June 10, 2014

Das Dienstags-Update

Man kommt zu nix, nicht einmal zu den Update-Meldungen. Auch gestern gab es aber eine neue Folge bei “Was machen die da”. Wir haben uns angesehen, mit welchen Leuten die Herzdame einen erheblichen Teil ihrer Freizeit verbringt, es geht also um Lindy hop, bzw. um Swing. Hier geht es zum Interview mit ihren Tanzlehrern.


Marei und Ole


Und wenn jetzt jemand rätselt, wann man Lindy Hop und wann man Swing sagt – das wird drüben natürlich auch erklärt.

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Published on June 10, 2014 21:27

June 9, 2014

Pasta mit Basilikumpesto, grünem Spargel und eingelegten Tomaten

(Es folgt ein weiterer Gastbeitrag von Micha, der zweite von vier Texten, ich hatte sie hier bereits vorgestellt Ich denke noch darüber nach, wieso sie im neuen Rezept ausgerechnet bei mir Zeitangaben in Haareföhnen und Wimperntuschen ausdrückt. Habe ich das falsche Frisurimage? Wann habe ich mich überhaupt zum letzten Mal geföhnt? Das muss so um die Jahrtausendwende gewesen sein. Aber ich begrüße natürlich ihre Mengenangaben:“sehr variabel“. Das ist mal eine durch und durch vernünftige Ansage für ein Rezept, so kann ich arbeiten. Das Rezept ist mit Spargel, dafür hat man noch ein paar Tage entspannt Zeit – Spargelsilvester, ein Begriff, den verblüffend viele Menschen nicht zu kennen scheinen, ist erst am 24.6., an St. Johannis.) 


Pesto


*Neenee Kinners, es ist alles nicht ohne!* war der Standardspruch meiner Ex-Beinahe-Schwiegermutter. Weil sie damit zu 99 Prozent den Vogel vom Himmel holte, scheute sie sich nicht, ihn dann fallen zu lassen, wenn er angebracht war. Also ständig.


Und ja, es IST kompliziert. Vor allem wenn es um die Pflicht des Kochens geht und man eigentlich nur semi-motiviert ist.


Manchmal nimmts mich allerdings schon Wunder, für was man alles so Zeit findet, nur fürs Kochen reicht es irgendwie hinten und vorne nicht. Um eines mal festzustellen: Haareföhnen beispielsweise ist nicht existentiell. Im Gegensatz zum Essen. Und wenn man schon täglich Nahrung zu sich nehmen MUSS, dann sollte man sich das doch so schön wie möglich gestalten. Nicht nur das Essen, im Idealfall auch das Kochen. Soweit meine pragmatische Motivationshilfe. Aber bei allem Verständnis:


Gekauftes Pesto geht gar nicht. Bisschen Grün pürieren kann wirklich jeder, das dauert ungefähr so lange wie Wimperntuschen (schätzungsweise) und das selbstzerkleinerte Pesto enthält, im Gegensatz zu dem gekauften, tatsächlich überwiegend frische Kräuter. Womit wir bei Basilikum sind, einem der weltbesten frischen Kräutern überhaupt. Damit holt man sich den Garten direkt auf den Tisch! Ein paar Nudeln abkochen, frisches Pesto dazu, hey, das geht doch wirklich immer.


Ein weiterer Unterschied zum gekauften Basilikumpesto allerdings ist, dass sich die satte grüne Farbe nicht erhält, wenn sie sich um die heißen Nudeln schmiegt, sondern in eine eher unsexy Tarnfarbe abrutscht. Das nur vorneweg. Damit wir das ganze etwas saisonal pimpen, kommen noch grüner Spargel und eingelegte Tomaten dazu. Auf die richtig, richtig guten und frischen Tomaten muss man nämlich noch eine Wenigkeit warten. Beides bedeutet aber keinen tieferen Aufwand, das sollten auch Semi-Motivierte nebenher geschnippelt bekommen. Locker.


Ach, und Mengen sind wie beim letzten Mal sehr variabel.


grain de sel 141


Zutaten:


Für das Pesto*:


1 dicker Bund Basilikum**


Olivenöl


5 EL Parmesan, gerieben


4 EL Pinienkerne


(m: halb geschälte, gemahlene Mandeln)


etwas Zitronenabrieb


Salz, Pfeffer


1 EL crème fraîche (optional und nicht klassisch)


 


400g Pasta (m: Castellane)


500g grüner Spargel


2 Knoblauchzehen


200g eingelegte Tomaten**


gewürfelter Käse (Mozarella, Ziegenfrischkäse, Comté…/ optional)


Zubereitung:


Den Basilikum zusammen mit den restlichen Zutaten pürieren, bis ein sämiges Pesto entsteht. Dafür soviel Olivenöl wie nötig angießen. In ein Glas umfüllen und die Oberfläche mit Olivenöl abdecken, um das Grünweg-Oxidieren zu verhindern.


Ofen auf 200° vorheizen. Das untere Drittel des Spargels schälen, Enden abschneiden. Eine Auflaufform ölen, Spargel ebenfalls leicht mit Öl bepinseln, salzen, pfeffern und je nach Größe ca. 15min im Ofen garen. Spargel etwas abkühlen lassen und in mundgerechte Stücke schneiden.


Knoblauch klein hacken, die Tomaten vierteln. Käse würfeln.


Pasta in reichlich Salzwasser al dente kochen. Beim Abschütten etwas Kochwasser auffangen. Nudeln mit dem Spargel, dem Knoblauch und den Tomaten mischen. Den Käse und das Pesto untermengen und mit Hilfe des Nudelwassers ein schöne cremige Konsistenz herstellen. Schmeckt warm als Pasta oder kalt als Nudelsalat.


Spargel


Anmerkung m: *das Pesto – die Oberfläche mit etwas Öl abgedeckt – hält sich gut fünf Tage im Kühlschrank


** ich habe halb Basilikum, halb Zitronenbasilikum verwendet – also wer hat…


*** die eingelegten Tomaten, im französischen tomates confites, sollte es in Deutschland beim türkischen Gemüsehändler geben


Micha


Michas Blog findet man hier. Prädikat sehr, sehr empfehlenswert.


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Published on June 09, 2014 21:23

June 8, 2014

Offline-Shopping

Man liest so viel von sterbenden Innenstädten, von Läden ohne Kundschaft. Alle bestellen immer mehr online, die Fußgängerzonen werden leerer, der Verkehr auf den Straßen besteht bald nur noch aus den Lieferautos der Paketdienste. Da muss man einmal ein kleines Loblied auf den Einzelhandel singen, wenn man denn einen Grund dafür findet.


Ich habe mir z.B. gerade einen neuen Anzug gekauft, das ist alle paar Jahre mal dran. Wenn man nicht gerade mit der allerneuesten Herrenmode geht, dann muss man das nicht öfter machen, ein Anzug hält im besten Fall eine Weile. Aber jetzt war es doch Zeit. Ich habe lange keinen Anzug getragen und bei Licht sah der alte etwas schäbig aus, als ich ihn mal wieder aus dem Schrank nahm. Das möchte man nicht. Aber statt mir irgendwo etwas zusammenzuklicken, was ich hätte zurückschicken müssen, wenn es wieder nicht gepasst hätte, bin ich in einen Laden gegangen. So wie früher. Und zwar in den Laden, in dem ich damals auch den letzten Anzug gekauft hatte. Der Verkäufer war derselbe wie damals, er begrüßte mich, als sei ich nur kurz um den Block gegangen, schon das war faszinierend.


Er brachte mir einen Anzug in der Größe, mit und in der ich früher gut gelebt habe und half mir in die Jacke. Ich zog den Bauch ein, machte die Knöpfe zu und stellte mich vor den Spiegel. Hätte ich eingeatmet, die Knöpfe wären wie Projektile durch den Laden geschossen. Ich stand, sah und atmete nicht. Der Verkäufer sah mich an und sagte, ohne das Gesicht zu verziehen: „Das Sakko sitzt etwas sportiv, ihnen würde eine lässigere Größe jetzt doch besser stehen.“


Dann holte er mir einen Anzug, der besser zu mir und meinem Bauch passte. Eine deutlich lässigere Größe. Doch, man kann es so nennen. Wenn man gut ausgebildet ist. Und man kann so großartige Sätze hören. Wenn man mal wieder in einen Laden geht.


(Dieser Text erschien als Sonntagskolumne in den Lübecker Nachrichten und in der Ostsee-Zeitung)


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Published on June 08, 2014 11:45

June 7, 2014

Zwischendurch ein Dank…

… an die Leserin N.L., die den Jungs ein Buch geschickt hat – demnächst in der Vorleserunde! Und noch ein Dank, jetzt wird es etwas peinlich, an den netten Menschen, der mir neulich ein Kinderbuch aus dem Selbstverlag geschickt hat, dem ein sehr, sehr freundlicher Brief beilag, den ich seit Tagen nicht mehr finden kann. Pardon! Auch das Buch ist natürlich in der abendlichen Vorleserunde.

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Published on June 07, 2014 23:24

June 6, 2014

Und überhaupt

Hier war es in den letzten Tagen verblüffend ruhig, das hat natürlich Gründe. Genau genommen hat es hauptsächlich einen Grund, noch genauer liegt es an einer dieser Telekommunikationsfirmen, ich werde keinen Namen nennen. Die Herzdame hatte in den letzten Tagen mit dem sogenannten Kundenservice dieser Firma so viel Kontakt, dass sie mittlerweile selbst für nordostwestfälische Verhältnisse nervlich zerrüttet wirkt. Ob sie jemals wieder aufhören wird, den Kopf zu schütteln – man weiß es noch nicht, ich habe mich aber auch schon an die permanente Bewegung gewöhnt. Stellen Sie sich eine auffallend blasse Herzdame vor, die mit mahlenden Kiefern, zuckenden Muskeln im Gesicht und leiser, geradezu fauchender Stimme im „Ich geh da jetzt raus“-Tonfall murmelt: „Ich ruf da jetzt an“ – und die dann wieder einmal das Telefon nimmt, als würde sie nach einer Giftschlange greifen. Dann zieht sie sich für den Rest des Nachmittages ins Wohnzimmer zurück, niemand wagt es, sie dabei zu stören. Das geht schon seit über drei Wochen so. Die Kinder haben sich längst darauf eingestellt, nur noch von mir versorgt zu werden. Der Mensch ist so herrlich anpassungsfähig.


Wegen dieser Konflikte waren wir jedenfalls zeitlich etwas blockiert und teilweise offline. Natürlich kann man auf Umwegen dennoch online sein, wenn der Hauptanschluss offline ist, aber das ist sehr langsam und macht auf Dauer keinen rechten Spaß. Bestimmt gibt es sich auch wieder. Bestimmt drückt irgendwann irgendeine Knallcharge aus dem sogenannten Kundenservice den richtigen Knopf – und sei es aus Versehen. Und dann geht es hier auch wieder normal weiter.


Davon abgesehen brauchen wir aber alle sonstigen verfügbaren Zeitfenster für die Schulranzenauswahl, denn Sohn I kommt im August in die Schule. Nach Meinung der Mütter im Umfeld wird das arg knapp, der Ranzen muss jetzt gekauft werden, jetzt sofort, noch an diesem Wochenende, denn in Kürze lösen sich alle Ranzenreserven Deutschlands vermutlich in Luft auf und das Kind bekommt dann womöglich keinen mehr und wird natürlich schon im ersten Schuljahr depressiv. Das will keiner! Deswegen sind die Eltern des Stadtteils in einer Art kollektiven Schulranzenauswahlhysterie. Falls Sie keine Kinder haben, werden Sie es gar nicht wissen, aber die Schulranzenauswahl ist eine komplexere Aufgabe, als man zunächst meint. Neuwagenkauf Kinderspiel dagegen.


Man muss bei Ranzen Größe, Gewicht, Regendurchlässigkeit, Stabilität, Verarbeitung, Umfang, Farbe, Muster, Sitz, Material, Preis etc. vergleichen. Wenn man das in Excel darstellt, wird einem schwindelig, und das schreibe ich als Controller in einem Konzern. Ich manövriere mich bei dem Ranzenthema übrigens gerade ins soziale Abseits, denn mir will einfach nicht aus dem Kopf, dass der Schulweg von Sohn I in entspannten fünf Minuten zu bewältigen ist und der Ranzen meist leer sein wird. Da kommt nämlich nur ein Frühstücksbrot rein, der Ranzen ist reine Symbolik, in Ganztagsschulen werden überhaupt keine Bücher mehr hin- und hergetragen. Wissen Sie, warum die Kinder überhaupt noch Ranzen haben? Die Kinder haben Ranzen, weil die Kinder vor ihnen auch Ranzen hatten. Die Schuldirektorin lacht seit Jahren darüber. Da mal drüber nachdenken! Und dann überlegen, seit wann wir eigentlich keine Keulen mehr dabei haben, obwohl die Vorfahren die doch auch immer dabei hatten. Was ist da passiert? Egal. Der Sohn trägt da also bald ein potemkinsches Gepäckstück durch die Gegend, das so ausgewählt wird, als müsste es eine Mount-Everest-Besteigung bei schlechtem Wetter aushalten können. Es leuchtet mir einfach nicht ein. Wenn man aber in Schulranzenauswahldiskussionen leise etwas murmelt wie etwa: „Kauft doch einfach irgendwas, ist doch eh egal“, rücken alle anwesenden Eltern ein Stück ab und sehen einen an, als hätte man den Verstand verloren. Oder, noch schlimmer, sein Kind nicht lieb.


 Man kauft übrigens, wenn man einen Ranzen kauft, nicht etwa EIN Produkt, nein, man kauft etwa sieben Produkte, vielleicht auch acht oder neun. Denn zu einem Ranzen gehört heute, ich habe das gar nicht gewusst, ein wundertütenähnlicher Beigabenwahnsinn. Zu einem Ranzen gehört eine Federtasche, ein Turnbeutel, ein Stundenplan, ein Sonderdings für Ordner und Hefte, ein Frisbee, ein Flummi, ein Brustbeutel und so weiter. Wenn Faltboote, Notfallsignalraketen oder lebende Hamster beigelegt werden, es wundert mich alles nicht mehr. Und das kann und muss man dann natürlich auch alles vergleichen, was da so beiliegt. Das ist der Konzentration auf das Wesentliche und auf den Preis zwar eher abträglich, aber es erzeugt so eine Art Kaffeefahrtverwirrung. Wenn sie dieses Topfset nehmen, bekommen Sie die Matratze da noch oben drauf und 500 Gramm Schinken für den halben Preis und außerdem ein Abo der Brigitte für ein halbes Jahr mit zehn Prozent Rabatt in den ungeraden Monaten. Man versteht nichts, man bekommt aber auf jeden Fall sehr viel, das versteht man dann doch. Und viel ist natürlich immer super, eh klar.


 Ich sitze hier also höchst verstimmt in meiner kleinen sozialen Nische der Schulranzenauswahlnichtteilnehmer offline und unrasiert herum und warte auf bessere Zeiten. Irgendwann wird alles wieder gut. Irgendwann sind wir wieder online, im Familienverbund entspannt und im Besitz eines Ranzens mit den attraktiven Beigaben der Saison, versteht sich. Wir haben das Kind ja lieb. Und bald auch einen anderen Telefonvertrag.


 


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Published on June 06, 2014 08:03

June 4, 2014

Woanders – der Wirtschaftsteil

Heute ist Weltumwelttag, haben Sie das gewusst? Klar, Sie haben heute schon einen Baum umarmt, versteht sich. Oder Ihren Ideenreichtum der Umwelt gewidmet. Oder einen überfahrenen Wolf betrauert. Was man da eben so macht. Wir sind hier unter uns, wir können uns ruhig zu unseren Neigungen und Vorlieben bekennen, so im linksgrünen Mainstream.


Das wurde dieser Kolumne nämlich letztens vorgeworfen, sich geistig nur im linksgrünen Mainstream zu bewegen. Da zucken wir natürlich pflichtschuldig zusammen und suchen sofort nach anderen Quellen, nach interessanten Artikeln aus anderen Perspektiven. Wir lesen Medien und Blogs, wir lesen übrigens auch Blogs, die man gar nicht sofort den Wirtschaftsthemen zurechnet. Tja, und was findet man da, in dieser zusammengesuchten Vielfalt, wenn man nach Wirtschaft sucht? Differenzierte Meinungen zu Amazon vielleicht. Ob so etwas gemeint ist? Oder doch gleich noch eine Drehung mehr? Geht auch, klar doch.


Oder bei diesem Chlorhähnchendrama mit den Amerikanern, da finden wir auch eine ganz andere Meinung in den Blogs. Und zwar die hier. Bunter ist besser, eh klar.


Wobei wir tatsächlich, Spaß beiseite, stets versuchen, enorm viele Quellen zu sichten und zu vergleichen, um das zu finden, was irgendwie besonders ist. Um dann die Meldungen herauszupicken, die den linksgrünen Mainstream doch noch erschüttern oder wenigstens irritieren können. Etwa diese hier, die gar nicht so viel Angst und Schrecken verbreitet hat, wie ihr in einer gewissen Szene doch eigentlich zukommen müsste: Der Dinkel wird knapp! Echt jetzt! Das rauschte ganz unbeachtet durch den Medienwald. Erstaunlich.


Auf den Schreck gleichmal ein Huhn kaufen.  Für 4 Euro oder für mehr. Oder doch lieber fleischlos bleiben? Da gibt es schon wieder Neuigkeiten von der Etiketten- und Labelfront. Auch so ein Endlosthema, das uns immer wieder beschäftigt. Dazu gibt es bei arte auch gerade einen interessanten Film.


Ein Label ist natürlich auch “Fairtrade”, das hatten wir bereits in der letzten Woche. Dazu reichen wir wie so oft noch schnell zwei Meldungen nach. Bei der Deutschen Welle fragt man noch einmal nach der Fairness von Fairtrade, die taz fragt lieber nach den knauserigen Kunden, also nach uns.


Ja, wir sind knauserig. Oder wir haben einfach nur Angst – und geben deswegen kein Geld aus. Könnte ja sein, wenn man gewisse Artikel so liest, auf den Gedanken kann man kommen.


Im Kulturteil schließlich erinnern wir daran, dass diese Texte hier in Wahrheit keineswegs nur für den linksgrünen Mainstream geschrieben werden, Tatsächlich ist das, was wir hier schreiben, selbstverständlich total massenkompatibel. Eh klar.


GLS Bank mit Sinn


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Published on June 04, 2014 21:39

June 3, 2014

Das Dienstags-Update

Antje Flemming macht die Presse-Arbeit für das Literaturhaus Hamburg. Ein Beruf, bei dem man ein wenig neidisch werden kann, weil er so offensichtlich und durch und durch sinnvoll ist. Und weil ein nettes Café im Haus ist, das den meisten Kantinen in Sachen Kuchenqualität etwas voraus sein dürfte. Und eine Buchhandlung gibt es da auch noch, wo man sein Gehalt sofort wieder ausgeben kann. Toll!


Der Text und die Bilder finden sich hier.


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In der nächsten Woche geht es dann wieder um einen Beruf, in dem der Schreibtisch eher gar keine Rolle spielt. Es lebe die Abwechslung.

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Published on June 03, 2014 09:34

June 2, 2014

Kurz und klein

Mir ist nach durchgetanzten Nächten, barfuß nach Hause laufen und Küsse im Treppenhaus. Ein Kinderzimmer aufzuräumen ist aber auch spannend.


— Patzilla (@PatzillaSaar) 16. Mai 2014



Sohn I auf Klassenfahrt, Sohn II bei seiner Verlobten. Keiner da, der mich stört.

Ich kann so nicht arbeiten.


— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) 26. Mai 2014



Kinder im Kinderhotel. War mit dem Mann essen. So im Kontext eines Restaurants sieht er ganz anders aus. Älter irgendwie. So Mitte 40. Oh.


— Madame de Larenzow (@Larenzow) 16. Mai 2014



"Ich kann montags bis freitags zwischen 09:00 und und 15:30 Uhr."
"Prima. Klingt gut. Können Sie Mittwoch von 15:30 bis 17:30?"
#MütterimJob


— Madame de Larenzow (@Larenzow) 17. Mai 2014



Fingernägel schneiden am schlafenden Baby als Gesellschaftsspiel. Es gelten die Regeln von Mikado.


— Markus van Souslik (@souslik) 18. Mai 2014



Ich hab's geschafft, einen Bobby-Car-Anhänger falsch zusammenzubauen und bei der Reparatur zu schrotten.

Wenigstens trage ich einen Bart.


— Schisslaweng (@Schisslaweng) 18. Mai 2014



Bademeister so: “Rennen und vom Beckenrand springen verboten! Wer’s trotzdem macht, darf sofort nach Hause gehen!” (1/2)


— Tillmann Allmer (@tristessedeluxe) 23. Mai 2014



(2/2) Der Vierjährige, der sowieso nicht mit zum Schwimmen wollte, denkt kurz nach, rennt los und springt vom Beckenrand.


— Tillmann Allmer (@tristessedeluxe) 23. Mai 2014



Sohn II: "Mama, das Kleid ist zu schön für dich."

Ich nehme mal an, er wird nicht ihr dauerhafter Modeberater.


— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) 22. Mai 2014



"Mama, eine Frage: warst du auch mal jung und schön?"


— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 26. Mai 2014



"Wieviele Likes hatte die Partei letztes Mal?" (Kind 2.0 ist vielseitig politisch interessiert)


— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 24. Mai 2014



Ums Karriere machen gehts mir gar nicht mehr.

Aber ich würde sehr gerne ins Bad. Aus dem seit Stunden einer der Kids "Nur noch 5 min" ruft.


— Julia Singlesias (@JuliaSinglesias) 27. Mai 2014



@wittschicat die Wehen sind die kurzfristigen Schmerzen beim Kinderkriegen. Elternabende die langfristigen.


— mikemacapple (@mikemacapple) 27. Mai 2014



Der perfekte Weckton ist ein ganz leises "Mama, mir ist schlecht."


— Pauls Enkelin (@PaulsEnkelin) 28. Mai 2014



Zwischen dem Aufwischen des Erbrochenen von Kind1 und dem Putzen des Popos von Kind2 trällere ich leise: “Hinein ins Weekend-Feeling”.


— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) 30. Mai 2014



Ich darf ja LKW bis 12t fahren. Fragt sich nur warum ich keinen hab, wenn ich mit den Kindern in den Urlaub fahre.


— p47r1c14 c4mm4r474 (@dasnuf) 29. Mai 2014



Sohn II:"Wollen wir Vater und Sohn spielen?" Ich: "Sind wir ja eh." Sohn II: "Ja, das wird voll einfach."


— Max. Buddenbohm (@Buddenbohm) 19. Mai 2014



„Wenn ihr jetzt nicht aufhört, Theater zu machen, muss ich richtig streng werden. Wollt ihr das?“
„Holst du dann Mama?“


— der_handwerk (@der_handwerk) 29. Mai 2014



Hallo Grüffelo, iss bitte die Maus. Ich ertrage Dein Scheitern nicht mehr.


— Madame de Larenzow (@Larenzow) 29. Mai 2014



Was aus Rosemarys Baby geworden ist? Rosemarys Kleinkind. Und es wohnt nebenan.


— Anke (@litchi7) 15. Mai 2014



mutter ruft an. "uuuuuuuund???" "das baby ist schon seit 3 tagen da, wir wollten euch nur nicht im urlaub stören!" "…" unbezahlbar #ssw41


— glücklich scheitern (@Dr_Indie) 30. Mai 2014



Der 12 jährige soll Rasen mähen. Wäre ich gemein, filmte ich dies und titelte: "Mr. Bean reloaded"


— Call me Cat! (@wittschicat) 31. Mai 2014



Kind: "Welche Musik war denn zu deiner Zeit so in?" Anderes Kind: "Die Mama lebt doch noch!"


— Pia Ziefle (@FrauZiefle) 2. Juni 2014



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Published on June 02, 2014 11:49

June 1, 2014

Woanders – diesmal mit dem Schreiben, Gedichten, bösen Weibern und anderem

Feuilleton: Elisabeth Rank über das Schreiben und das Auskennen.


Feuilleton: Hier geht es um das Lesen von Gedichten.


Gesellschaft: Journelle über das böse Weib.  Quasi die Langversion von “alle bekloppt.”


Küche: Ein Kochbuch für den Wunschzettel – erscheint im September.


Bilder: Mandalas aus Spielzeugen.


 


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Published on June 01, 2014 21:30

Maximilian Buddenbohm's Blog

Maximilian Buddenbohm
Maximilian Buddenbohm isn't a Goodreads Author (yet), but they do have a blog, so here are some recent posts imported from their feed.
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