Draußen vor der Tür Quotes

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Draußen vor der Tür Draußen vor der Tür by Wolfgang Borchert
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Draußen vor der Tür Quotes Showing 1-19 of 19
“Ein Mensch stirbt. Und? Nichts weiter. Der Wind weht weiter. Die Elbe quasselt weiter. Die Straßenbahn klingelt weiter.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Gott schläft, und wir leben weiter.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“...in deinen süßen heißen mädchenheimlichen Mondrausch.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Die Straße stinkt nach Blut. Hier haben sie die Wahrheit massakriert.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Einer von denen, die nach Hause kommen und die dann doch nicht nach Hause kommen, weil für sie kein Zuhause mehr da ist.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
tags: krieg, sad
“Denn wir sind Neinsager. Aber wir sagen nicht nein aus Verzweiflung. Unser Nein ist Protest.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Wir sind voller Begegnungen, Begegnungen ohne Dauer und ohne Abschied, wie die Sterne. Sie nähern sich, stehen Lichtsekunden nebeneinander entfernen sich wieder: ohne Spur, ohne Bindung, ohne Abschied.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Dieses Leben? Nein, dieses Leben ist weniger als Nichts. Ich mach nicht mehr mit, du. Was sagst du? Vorwärts, Kameraden, das Stück wird selbstverständlich brav bis zu Ende
gespielt. Wer weiß, in welcher finsteren Ecke wir liegen oder
an welcher süßen Brust, wenn der Vorhang endlich, endlich fällt. Fünf graue verregnete Akte!”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Da steht ein Mann und spielt Xylophon. Er spielt einen rasenden Rhythmus. Und dabei schwitzt er, der Mann, denn er ist au�ergewצhnlich fett. Und er spielt auf einem Riesenxylophon. Und weil es so gro� ist, muss er bei jedem Schlag vor dem Xylophon hin und her sausen. Und dabei schwitzt er, denn er ist tatsהchlich sehr fett. Aber er schwitzt gar keinen Schwei�, das ist das Sonderbare. Er schwitzt Blut, dampfendes, dunkles Blut. Und das Blut lהuft in zwei breiten roten Streifen an seiner Hose runter, dass er von weitem aussieht wie ein General. Wie ein General! Ein fetter, blutiger General. Er muss ein alter schlachtenerprobter General sein, denn er hat beide Arme verloren. Ja, er spielt mit langen d�nnen Prothesen, die wie Handgranatenstiele aussehen, hצlzern und mit einem Metallring. Er muss ein ganz fremdartiger Musiker sein, der General, denn die Hצlzer seines riesigen Xylophons sind gar nicht aus Holz. Nein, glauben Sie mir, Herr Oberst, glauben Sie mir, sie sind aus Knochen. Glauben Sie mir das, Herr Oberst, aus Knochen!”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“BECKMANN: Ach, du bist also der liebe Gott. Wer hat dich eigentlich so genannt, lieber Gott? Die Menschen? Ja? Oder du selbst?
GOTT: Die Menschen nennen mich den lieben Gott.
BECKMANN: Seltsam, ja, das müssen ganz seltsame Menschen sein, die dich so nennen. Das sind wohl die Zufriedenen, die Satten, die Glücklichen, und die, die Angst vor dir haben. Die im Sonnenschein gehen, verliebt oder satt oder zufrieden – oder die es nachts mit der Angst kriegen, die sagen: Lieber Gott! Lieber Gott! Aber ich sage nicht Lieber Gott, du, ich kenne keinen, der ein lieber Gott ist, du!
GOTT: Mein Kind, mein armes –
BECKMANN: Wann bist du eigentlich lieb, lieber Gott? Warst du lieb, als du meinen Jungen, der gerade ein Jahr alt war, als du meinen kleinen Jungen von einer brüllenden Bombe zerreißen ließt? Warst du da lieb, als du ihn ermorden ließt, lieber Gott, ja?
GOTT: Ich hab ihn nicht ermorden lassen.
BECKMANN: Nein, richtig. Du hast es nur zugelassen. Du hast nicht hingehört, als er schrie und als die Bomben brüllten. Wo warst du da eigentlich, als die Bomben brüllten, lieber Gott? Oder warst du lieb, als von meinem Spähtrupp elf Mann fehlten? Elf Mann zu wenig, lieber Gott, und du warst gar nicht da, lieber Gott. Die elf Mann haben gewiß laut geschrien in dem einsamen Wald, aber du warst nicht da, einfach nicht da, lieber Gott. Warst du in Stalingrad lieb, lieber Gott, warst du da lieb, wie? Ja? Wann warst du denn eigentlich lieb, Gott, wann? Wann hast du dich jemals um uns gekümmert, Gott?”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“BECKMANN: Ich soll leben, sagst du! Dieses Leben leben? Dann sag mir auch: Wozu? Für Wen? Für was?
DER ANDERE: Für dich! Für das Leben! Deine Straße wartet. Und hin und wieder kommen Laternen. Bist du so feige, daß du Angst hast vor der Finsternis zwischen zwei Laternen? Willst du nur Laternen haben? Komm, Beckmann, weiter, bis zur nächsten Laterne.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Look for another bed if yours is occupied. I don't want the miserable little bit of your life. You're just not enough for me, my boy. First, you have to live. Kick ass, and let yourself be ass-kicked. One day, when you're totally drunk, up to the top, when you're paralyzed, struggling to move and lying in the mud, then we can talk again. But for now, get real, ok? And now your clear the premises, my darling boy. Your little handful of life is not fucking enough. Keep it. I don't want it.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“... unser Rilke-Herz - ehe der Clown kräht - haben wir es dreimal verleugnet.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
tags: poetry
“Wir brauchen keine Dichter mit guter Grammatik. Zu guter Grammatik fehlt uns Geduld.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Und hinter allem? Hinter allem, was du Gott, Strom und Stern, Nacht, Spiegel oder Kosmos und Hilde oder Evelyn nennst – hinter allem stehst immer du selbst.Eisig einsam. Erbärmlich. Groß.
Dein Gelächter. Deine Not. Deine Frage. Deine Antwort. Hinter allem,uniformiert, nackt oder sonstwie kostümiert, schattenhaft verschwankt, in fremder fast scheuer ungeahnt grandioser Dimension: Du selbst. Deine Liebe. Deine Angst.Deine Hoffnung.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Das ist das Leben! Ein Mensch ist da, und der Mensch kommt nach Deutschland, und der Mensch friert. Der hungert und der humpelt! Ein Mann kommt nach Deutschland! Er kommt nach Hause, und da ist sein Bett besetzt. Eine Tür schlägt zu, und er steht draußen.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Wir begegnen uns auf der Welt und sind Mensch mit Mensch - und dann stehlen wir uns davon, denn wir sind ohne Bindung, ohne Bleiben und ohne Abschied. Wir sind eine Generation ohne Abschied, die sich davonstiehlt wie Diebe, weil sie Angst hat vor dem Schrei ihres Herzens. Wir sind eine Generation ohne Heimkehr, denn wir haben nichts zu dem wir heimkehren könnten, und wir haben keinen, bei dem unser Herz aufgehoben wäre - so sind wir eine Generation ohne Abschied geworden und ohne Heimkehr. Aber wir sind eine Generation der Ankunft. Vielleicht sind wir eine neue Generation voller Ankunft auf einem neuen Stern, in einem neuen Leben. Voller Ankunft unter einer neuen Sonne, zu neuen Herzen. Vielleicht sind wir voller Ankunft zu einem neuen Lieben, zu einem neuen Lachen, zu einem neuen Gott. Wir sind eine Generation ohne Abschied, aber wir wissen, dass alle Ankunft uns gehört.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
“Sehen Sie, gerade in der Kunst brauchen wir wieder eine Jugend die zu allen Problemen akitv Stellung nimmt.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür
tags: art, youth
“Schrei nicht los, wenn du eine halbe Stunde im Nebel stehst, nachts,einsam. Du triffst immer wieder auf die andern. Komm, Junge, werd nicht müde! Hör nicht hin auf die sentimentale Klimperei des süßen Xylophonspielers, hör nicht hin.”
Wolfgang Borchert, Draußen vor der Tür