Die weiteren Aussichten Quotes

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Die weiteren Aussichten Die weiteren Aussichten by Robert Seethaler
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Die weiteren Aussichten Quotes Showing 1-11 of 11
“Mit dem Leben kommt der Schmerz. Oder vielleicht ist es ja auch umgekehrt: zuerst der Schmerz und dann das Leben.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Über die individuellen Motivationen von Wieseninsekten können auch die ehrgeizigsten Naturwissenschaftler eigentlich nur spekulieren. In nächtlicher Einsamkeit Insektenhirne unter dem Mikroskop sezieren ist das eine. Die verschiedenen Insektengedanken einzeln herauslesen ist da schon was ganz anderes.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Den Tod kann man nämlich kennen, ohne viel zu wissen. Und wer den Tod kennt, der kennt auch das Leben, und wer das Leben kennt, der hat auch eine Seele ...”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“... die Menschen sollten sich öfters mal an ein Feuer setzen, vielleicht würden sie dann mehr kapieren voneinander. Zum Beispiel die Politiker, vor allem und gerade die Politiker, die sollten sich vielleicht eher an ein Feuer als an einen Verhandlungstisch setzen, praktisch Lagerfeuerromantik statt Plenarsaaltristesse, wer weiß, wie die Welt dann aussehen würde!”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Bekanntlich geht der Katholizismus ganz gerne seine eigenen Wege, und wenn da keine sind, macht er sich welche. Da kennt er nichts, da bleibt er stur, da schaut er nicht nach links, da schaut er auch nicht nach rechts, da schaut er überhaupt nirgendwo mehr hin, da ist ihm alles andere praktisch scheißegal. Zum Beispiel andere Religionen, solange sie nicht stören. Oder andere Meinungen.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Zu Zeiten der hysterischen Wirtschaftshoffnungen in den späten Siebzigerjahren war die Kirchenwiese ein Bauloch. Eines Nachts, hat der damalige Pfarrer erzählt, waren allerdings irgendwelche Lastkraftwagen von irgendeiner Baufirma da. Die haben das Bauloch vollgeräumt und zugeschüttet und sind dann wieder abgefahren. Komischerweise hat man von dieser Baufirma nie wieder etwas gehört. Aber eigentlich hat das die Dörfler nie gestört. Die haben sich im Gegenteil über den schönen flachen Platz neben der Kirche gefreut und ihre Autos da hingeparkt. Die nächsten paar Jahre hat man manchmal ein paar tote Vögel und Katzen und Hunde auf diesem Kirchenwiesenparkplatz gefunden. Aber irgendwann war das auch vorbei. Der Pfarrer hat einen Baum gepflanzt, der ist zwar komisch verwachsen und hat nie richtig Blätter gehabt ist aber trotzdem irgendwie schön. Die Natur hat eben ihre Geheimnisse.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Das waren noch dunkle Zeiten damals. Da hat es Seuchen gegeben und keine Apotheken, harte Winter und keinen Straßenräumdienst, schlechtes Essen und kein Spülklo, die Frauen waren ungefähr soviel wert wie das Vieh im Stall und die Kinder noch weniger. Der Bauer hat das Sagen gehabt, auf dem Feld, im Haushalt, auf dem Tisch und im Bett. Dafür ist er meistens früh gestorben, wegen dem Schnaps, der harten Feldarbeit und dem allgemeinen Kräfteverschleiß. Die Frauen und die Kinder haben dann weitergelebt, haben über den Bauern nur Gutes geredet und insgeheim auf sein Grab gespukt. Solche Zeiten waren das.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“... halb drei am Nachmittag, die beste Zeit sein Leben zu ändern, ...”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Die große Freiheit auf vier Rädern ist das eine - der Benzinpreis ist das andere.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Nur insgesamt zwei Mal hat er das frühe Aufstehen und den Tankstellendienstbeginn versäumt. Einmal war er krank. Und einmal war er verliebt. Aber das ist ja meistens dasselbe.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten
“Ein paar vereinzelte Dächer blitzen schon auf, und die Sonne ist rot, und der gelbe Dunst wird weiß, und es flimmert.
Und das ist jetzt wiederrum eines von diesen Beispielen, wegen denen sich sogar die ernstesten und wichtigsten Kulturkritiker ihre faltig gereiften Köpfe an der Frage zermartern können: Ist das jetzt kitschig oder schön? Man weiß es nicht.”
Robert Seethaler, Die weiteren Aussichten