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wieder ein brüller nach dem anderen; und trotzdem rollt sich eine schöne geschichte über all diesen wundervollen metaphern auf wie ein frischer teppich in einer vorstadtvilla.

es ist sehr erfrischend, einen roman erneut zu lesen, dessen autor sich zugunsten einer treffenden zeitcharakteristik einen feuchten scheißdreck um politische korrektheit scherte, durchsetzt mit formulierungen und metaphern, die heute kein autor oder verlag mehr überleben würde.

auch wenn es mir geht wie bei den meisten krimis (irgendwann verhasple ich mich beim nachvollziehen der beziehungen der personen untereinander) ist der schreibstil einfach ein ungebremster genuß von wort zu wort und ironischer metapher zur nächsten.

schon vor jahren mal gelesen, nun wieder zur hand genommen und gleich vom herrlichen schreibstil umarmt worden. einfach wunderbar!

halbzeit. immer noch schön zu lesen, aber auch immer noch so ganz anders als alles sonst von eco, was keinesfalls unerwartet ist.

völlig anders geschrieben, und völlig anders zu lesen als alle anderen romane von eco... aber durchaus mit viel liebe zum detail und sehr warm und menschlich. bisher eine schöne lektüre.

der letzte roman von eco, den ich noch nicht gelesen habe. mal sehen, wie mir der gefällt :)

weiterhin kurzweilig zu lesen, eine schön verrückte geschichte.

komme diesmal gut in den roman hinein, er liest sich recht flüssig und nett, auch wenn es weit von der intellektuellen tiefe früherer werke entfernt ist.

bis jetzt ein sehr nahegehender bericht, der durch seine philosophische feinheit besonders glänzt.

halbzeit. schwache sprache, keine höhepunkte soweit.

noch zu früh um was zu sagen... der beginn liest sich recht gut, aber auch nicht besonders fesselnd. ein eher sehr indifferenter stil ohne besonderer prägnanz.

nun, inzwischen ist schach doch sehr in den mittelpunkt des buches gerückt, und das in form einer der poetischsten beschreibungen einer meisterschachpartie, die ich bisher gelesen habe. die brücken in andere künstlerisch-kulturelle disziplinen, die er dabei schlägt, sind wunderschön ausgeführt... der einzige dämpfer ist, dass dies dann in einen zusammenbruch mündet, was man schon allzu gut kennt.

schach ist in diesem buch bisher nur ein randphänomen, es geht vielmehr um entwicklungen, unsicherheiten, erinnerungen. aber es ist gut zu lesen, sehr atmosphärisch und dicht, die zeit- und ortssprünge sind bisweilen ein wenig mühsam.

da die hitler-bio von IK bei weitem literarisch nicht so fesselnd ist wie die von fest, schiebe ich ein kleineres büchlein von nabokov dazwischen, das ich schon länger mal lesen wollte. die ersten paar seiten lassen sich ganz gut an, auch wenn es manchmal ein wenig verschachtelt ist. aber atmosphärisch sehr knapp und prägnant, auch sehr lyrisch.

erster weltkrieg wird freudig empfangen, nicht nur von AH, auch von den futuristen und vielen anderen.

wien hat er bereits hinter sich gelassen. viel an spekulation und kaum etwas an neuen fakten, das liegt aber auch an der geringen menge an zeugnissen aus dieser zeit. dennoch ist das eher zögerliche abwegen von für und widers betreffs eines argumentes ein wenig nervtötend, vor allem wenn am ende keine schlussfolgerung mit substanz herauskommt.

hitler bereits in wien nach ableben von vater und mutter. hat sich jugendfreund kubiczek dazugeholt um einen zuhörer für seine tiraden zu haben. keine nennenswerten unterschiede zur biographie fests bis auf den doch deutlich schwächeren schreibstil.

da ja zu komplexen historischen vorgängen auch eine zweite meinung sicher nicht schaden kann, werfe ich mich nun auch in diesen umfangreichen zweiteiler, ganz nach dem motto: "man kann nie genug wissen".

der letzte rest an realitätsnähe ist verloren, der irrsinnige krieg auch schon, auch wenn er noch jahrelang dahingehen wird bis zum völligen untergang.

nachdem der anschluss an österreich quasi ohne gegenwehr und die einverleibung der tschechoslowakei mit den üblichen hitlermethoden "geglückt" ist, geht es nun an die 'entfesselung des krieges' und direkt in den untergang. nach wie vor spannend geschrieben und fesselnd trotz aller details.

nachdem sich die von lüge, gegenseitigem ausspielen und propaganda durchsetzten taktiken zum machtaufstieg innerhalb des landes so gut bewährten, wird nun das viel zu gutgläubige ausland auf die selbe weise geduldigst behandelt, damit das volk weiter auf die geplante vernichtung fast alles bestehenden vorbereitet werden kann und die anderen länder dem lange nichts entscheidendes entgegenhalten.

auch wenn man im laufe der zeit doch einiges über die zeit des zweiten weltkrieges erfahren hat, auch wie es zu dieser umfassenden katastrophe kam, blieb es doch lange für mich ein rätsel, wie so etwas unter den augen der massen möglich war... in fests buch wird das eine oder andere erstmals für mich nachvollziehbarer: z.b. mit welcher detailversessenheit psychologisch für eben diese massen inszeniert wurde.

so, nach erfolgreichem herumgeränke, letzten versprechen die nicht eingehalten wurden und gnadenlosem terror und propaganda ist nun jeder nennenswerte gegner entweder umgebracht, im KL oder schon so eingeschüchtert dass er den mund nicht mehr aufmacht. selbst das ausland applaudiert... und nun wird es erst so RICHTIG widerlich werden.

eine gemengelage aus hartnäckigkeit, diversen intrigen, epochalen fehleinschätzungen, lügen und multiplen erwartungshaltungen hat "den böhmischen gefreiten" (hindenburg über hitler) nun ins kanzleramt gespült... und jetzt wird es erst so richtig bergab gehen, wie es noch niemand erahnen hätte können.
fest beschreibt das alles sehr nachvollziehbar und fesselnd, stilistisch immer noch blendend und griffig.