Romy Wolf's Blog, page 2

June 22, 2016

“Das war überhaupt nie so!” – Gedanken zum Schreiben historischer Romane

Gestern Abend bin ich über eine sehr interessante Diskussion zwischen einer der renommiertesten Expertinnen, was die Kostümgeschichte des 18. Jahrhunderts angeht, und der Kostümdesignerin der Serie „Outlander“ (Terry Dresbach) gestoßen, und zwar hier: http://americanduchess.blogspot.de/2014/09/in-defense-of-outlander-claires-wedding.html Konkret ging es darum, dass sich einige Kostüm-Puristen über die „unauthentischen“ Elemente der Filmkostüme aufgeregt hatten, und daraus eine sehr angeregte (und zivilisierte!) Unterhaltung entsprang, in der beide Seiten ihren Standpunkt klarmachten und man am Ende mit neu gewonnenem Respekt für die Gegenseite von Dannen zog. Das geht anscheinend auch im Internet.


Ich liebe Filmkostüme abgöttisch und war froh, dass Terry Dresbach so ausgiebig zu Wort kam und mit so viel Respekt behandelt wurde. Ich bin kein riesiger Fan von „Outlander“ an sich, aber ich bewundere die Kostüme in der Serie sehr. Daher war die Diskussion für mich zusätzlich spannend, vor allem, weil ich beim Lesen unwillkürlich zustimmend nicken musste: Filmkostüme sind von vielem abhängig: Von der Vorstellung der Produzenten, der Vorstellung des Regisseurs, vom Budget. Vor allem aber sollen sie eine Geschichte erzählen, und zwar eine Geschichte über die Figur, die in dem Kostüm steckt. Und da geraten Kostümdesigner schnell in das Dilemma, das auch Autoren historischer Romane früher oder später (eher früher) ereilt: Was ist historisch belegt? Was ist historisch plausibel? Wie weit kann ich mich aus dem Fenster lehnen, ohne die Glaubwürdigkeit meiner Geschichte zu opfern?


„Historisch belegt“ versus „historisch möglich“ – keine einfache Entscheidung. Denn bei aller Recherche (und ich recherchiere viel und ausgiebig) kann man a) nicht alles wissen und b) sind auch die besten historischen Quellen oft genug subjektive oder idealisierte Darstellungen der Geschichte, die nur einen sehr kleinen Teil des Weltgeschehens widerspiegeln. Und selbst wenn ich alle Fakten habe, hilft mir das nur bedingt weiter. Denn Fakten erschaffen keine Geschichte, so wie auch ein historisch akkurat reproduziertes Kleid nicht automatisch eine Geschichte erzählt. Im Notfall muss man eben schauen, wie die Fakten aussehen, und ob das, was man machen möchte, denn theoretisch machbar gewesen wäre.


Die wunderbar e Courtney Milan sagt, sie schreibe Romane, die „historisch möglich“ seien, und diese Herangehensweise erzeugt vermutlich die besten Ergebnisse. Allerdings, und da wird es dann zweischneidig, darf man sich natürlich nicht zu viele Freiheiten erlauben, denn das kann ebenfalls schnell nach hinten losgehen. Wenn z.B. Figuren aus dem Mittelalter zu modern und aufgeklärt wirken, fragt man sich als Leser unwillkürlich, ob die Geschichte dann nicht auch einfach in London 2016 hätte spielen können. Schlimm genug, dass der Leser somit nicht in den Roman hineinfindet, er hat ja auch recht. Wo wir dann wieder beim Dilemma wären: Warum historische Romane schreiben, wenn man es dann nicht 100% richtig machen will? Sekt oder Selters, bitteschön. Ja, auch Autoren bekommen solche Kritik von Geschichts-Enthusiasten zu hören.


Im Endeffekt läuft es wahrscheinlich wie vieles im Leben darauf hinaus, dass man die Regeln kennen muss, um sie brechen zu können. Wenn man historische Romane schreibt (oder historische Kostüme entwirft), sollte man sich so viel Wissen wie möglich zu dem Thema aneignen. Über die Menschen damals, die Denkweisen, aber auch profane Kleinigkeiten wie die Durchschnittsgeschwindigkeit eines Dampfschiffes 1890. Nur dann kann man fundierte Entscheidungen treffen, wenn die Recherche erfolglos bleibt, oder aber ein ungewünschtes Ergebnis bringt, das dem Autor im schlimmsten Fall die Handlung zerschießt. Bei manchen Dingen muss man einfach raten, oder auf sein Gefühl und dem gesunden Menschenverstand vertrauen. Vor allem, und da sind wir wieder bei dem Wort, muss es plausibel erscheinen.


Einen historischen Roman zu schreiben, bedeutet viel Arbeit. Darüber sollte man sich vorher im Klaren sein. Wer die Mühe scheut, ist bei einem zeitgenössischen Roman sicher besser aufgehoben.


Man sollte sich sicher fühlen in der Epoche, in der man schreibt. Das geht nur durch oft mühsame Recherche. Der Vorteil ist, je sicherer man sich fühlt, desto mehr und müheloser färbt das auf den Roman ab. Desto eher wird man auch bei Handlungselementen, bei denen man sich aufs Glatteis begibt, die sinnigste und logischste Lösung finden.


Schlussendlich bleibt wohl noch zu sagen, dass wir Autoren Geschichtenerzähler sind, keine Historiker. Wir schreiben keine Geschichtsbücher, so wie Kostümdesigner keine bloßen Reproduktionen schaffen.


Wir sind Kreative. Mit dieser Kreativität müssen wir verantwortungsvoll umgehen, wenn wir Geschichte auferstehen lassen. Solange wir uns darüber im Klaren sind, wird der Rest ganz von selbst kommen.

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Published on June 22, 2016 10:39

June 18, 2016

Leopold lebt bald woanders

Da hatte ich noch groß angekündigt, nix zum Bloggen zu haben und jetzt das … :)


Während ich derzeit mit Hochdruck daran arbeite, die letzten beiden Folgen von Die Spione von Edinburgh fertig zu schreiben, hat unverhofft und dann doch ziemlich flott ein weiteres Projekt von mir ein Zuhause gefunden: Leopold lebt hier nicht mehr zieht zu meinen Mafiosi in den Incubus Verlag. Das freut mich riesig, zumal es sich hier um ein weiteres nicht ganz gefälliges Herzprojekt von mir handelt :) Wieder keine einfache Geschichte, wieder mit ganz viel Flair aus der Jazz- und Swing-Ära, wieder mit einem homosexuellen Paar, aber doch ganz anders als Die Partitur der Gewalt .


Ich freue mich riesig darauf, das Buch zu schreiben, denn das ist leider der Wermutstropfen daran – bisher gibt es davon nur ein Exposé und eine Leseprobe. Dass der Incubus Verlag trotzdem direkt gesagt hat, er will es haben, ehrt mich sehr, und ich bin mir sicher, dass daraus ein wirklich toller Roman entstehen wird.


Uuuuuund gerade ist mir wieder klargeworden, dass in weniger als einer Woche Die Partitur der Gewalt erscheint. Ich bin dann mal weg. Ne Runde im Kreis rennen und schreien, oder so.

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Published on June 18, 2016 07:33

June 15, 2016

Schaut mal! Eine Versenkung zum Verschwinden!

Ich sollte mir eingestehen, dass ich eine ganz schlechte Bloggerin bin.  Oder zumindest eine Bloggerin mit zu viel zu tun und zu wenig Zeit. Was Prioritäten angeht steht meine Website ziemlich weit hinten auf der Liste, was vielleicht gar nicht mal so klug ist, aber alles, was eine Deadline hat (und davon gibt es bei mir einiges), bekommt grundsätzlich den Vorrang. Vor allem, wenn die Deadline mit Riesenschritten auf einen zurast, und das tun sie bei mir irgendwie immer.


Zum anderen weiß ich aber auch immer noch nicht genau, wozu ich diesen Blog eigentlich nutzen will. Für Neuigkeiten? Für allgemeine Gedanken zu meinen Büchern und meinem Schreiben? Für Gedanken zum Schreiben anderer? Für alles, was darüber hinausgeht? Für meine Liebe zur Kostümgeschichte? Und viel wichtiger, hätte ich überhaupt die Zeit dafür, mehr und über alles Mögliche zu bloggen?


Ich gebs ja zu, der desolate Zustand meines Blogs macht mich traurig. Gerade weil es Blogs von Kollegen und Kolleginnen gibt, die ich sehr schätze (sowohl die Menschen als auch die Blogs).  Ich persönlich finde es ja immer hochgradig spannend, dabei zuzusehen, wie ein Buch entsteht, allerdings bin ich selbst gar nicht der Typ dafür, den Schreibprozess meines Buches und das Gerangel mit den Figuren und der Handlung irgendwie breitzutreten. Also noch nie, selbst bei befreundeten Autoren muss da schon einiges zusammenkommen, damit ich einfach so losplaudere.


Was meint ihr denn dazu? Was würdet ihr gerne lesen, und zu welchen Themen? Wie schafft ihr es selbst, euch zum regelmäßigen Bloggen anzuhalten? Das würde mich jetzt echt mal interessieren.


 

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Published on June 15, 2016 06:05

February 2, 2016

Heureka, es ist vollbracht.

Wenn ich ehrlich bin, hatte ich ja zeitweise schon selbst fast die Hoffnung aufgegeben, jemals das Wort “Ende ” unter Die Partitur der Gewalt setzen zu können, aber gestern Abend war es dann tatsächlich soweit. Mittlerweile liegt das Manuskript schon beim Verlag und bisher äußerst sich meine Lektorin wirklich angetan, was mich wiederum tierisch erleichtert.


Ich habe mich beim Schreiben des Buches – sagen wir nicht “schwergetan”, aber ich habe es mir nicht einfach gemacht. Ich wollte die Zeit der frühen 1930er einfangen, zwei grundsätzlich verschiedene Figuren charakterisieren, das Buch voller Musik machen und nebenbei noch eine schwierige Liebesgeschichte erzählen. Ich hoffe, es ist mir gelungen und ich habe ja auch (Gott sei Dank!) noch das Lektorat, und ich bin sicher, wir werden so lange an dem Buch rumfeilen, bis es genau das ist, was ich haben wollte. Im Moment freue ich mich aber einfach, dass ich das Buch endlich fertig habe, zumindest die Rohfassung, und dass es jetzt an den Feinschliff gehen kann. Bis zur Leipziger Buchmesse werden wir das leider nicht mehr schaffen, aber der Verlag und ich wollen uns lieber Zeit nehmen und das Buch ganz in Ruhe angehen.


Ich weiß, dass das Buch schon seit fast zwei Jahren von einigen Leuten sehnsüchtig erwartet wird, und ihr könnt erleichtert aufatmen: Jetzt wird es mit Riesenschritten vorwärts gehen. Und ich bin auf das Endprodukt mindestens so gespannt wie ihr!


 


 

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Published on February 02, 2016 08:59

January 6, 2016

It’s been a long, long time

2015 war in vielerlei Hinsicht ein sehr hartes Jahr für mich – eine familiäre Katastrophe folgte der nächsten, dazu kam beruflicher Stress, und jedses Mal, wenn ich dachte, endlich wieder Land zu sehen, ging mein Leben wieder auf eine Talfahrt. Auf der Liste von Prioritäten rutschten damit meine Website und mein Blog ganz weit nach unten, und deshalb war es hier ein halbes Jahr lang sehr still. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich untätig war – im Gegenteil!


Zum einen ist endlich meine Kurzgeschichte “Wüstensohn” in der Anthologie In seiner Hand des Incubus Verlags erschienen, zum anderen habe ich mit Zechengeister noch eine weitere Romanveröffentlichung in der Tasche. Wieder historische Fantasy, wieder befinden wir uns im Jahr 1892 (das scheint mir zu liegen), aber diesmal geht es ins Ruhrgebiet vor über hunderzwanzig Jahren. Und Die Partitur der Gewalt ist immerhin fast fertig, und liegt zu 6/8 schon beim Verlag! (Und damit habe ich mir auch erlaubt, sie schon mal als Slider oben mit einzubauen, vor allem, nachdem ich das fantastische Bild gefunden hatte.)


2016 erscheint damit zumindest ein Roman und auf jeden Fall die restlichen Bände von Die Spione von Edinburgh, die ich ganz bestimmt nicht vergessen habe, aber ich erwähnte das ja mit den familiären Katastrophen und so.  Ich blicke jetzt also mal vorsichtig optimistisch in das kommende Jahr und hoffe auf viel beflügelndes Schreiben und gute Ideen, und vor allem die Zeit, das alles umzusetzen und mich meinen Geschichten zu widmen.


Und dann wollte ich auch noch ein frohes neues Jahr wünschen :) Hope it’s a good one!


 

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Published on January 06, 2016 11:50

June 2, 2015

Stand der Dinge

Da ich so wahnsinnig lange abwesend war dachte ich, ich würde einen separaten Post machen, um mal zusammenzufassen, wie der Stand der Dinge bei meinen gefühlt drölfzgtausend Projekten gerade ist. Es folgt der Beweis, dass ich nicht Cocktail schlürfend auf einer tropischen Insel verschollen war, sondern die vergangenen Wochen tatsächlich mit viel, viel Arbeit verbracht habe  :)


Die Spione von Edinburgh



Illusionist, der vierte und bisher längste Teil der Reihe, ist endlich erschienen und überall erhältlich, wo es E-Books gibt!
Die zusätzlichen Szenen und die Kurzgeschchte für die Taschenbuchausgabe von Metamorphose sind geschrieben und so gut wie durchs Lektorat durch. Der zweite Band als Taschenbuch, ich freu mich so!
Die Planungen für die finalen Episoden haben begonnen – gleichzeitig, damit auch alles schön passt und ineinander greift. So zumindest der Plan

 


Zechengeister (ehemals Seelenfänger)


Mein Ruhrgebietsroman Zechengeister wurde von mir komplett überarbeitet und aufgehübscht, was eine Heidenarbeit war :D Der Roman liegt gerade bei der Lektorin, das E-Book erscheint am 15. Juli 2015.


 


Die Partitur der Gewalt


Jetzt ganz weit oben auf der Liste von Romanen, die dringend fertig werden müssen: Ich habe mich schon wieder ins Schreiben von Die Partitur der Gewalt gestürzt und liebe es, meine Figuren durch das New York der frühen 1930er zu jagen.


 


“Wüstensohn” (Anthologiebeitrag für In seiner Hand)


Das Lektorat war anspruchsvoll, hat aber unendlich viel Spaß gemacht und ich habe eine Menge gelernt. Ich freue mich noch immer wahnsinnig, dass es meine Kurzgeschichte in diese Anthologie geschafft hat.


 


Und die Liste mit Dingen, die ich schreibtechnisch noch darüber hinaus zu erledigen habe, wollt ihr gar nicht sehen … ;)


 


 


 


 

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Published on June 02, 2015 10:49

May 31, 2015

Alles neu, macht der Mai.

Zu meiner Verteidigung: Ich wollte den Blog schon länger updaten, vorher sollte die Website aber unbedingt ein neues Layout bekommen.  Zu der lange erfolglosen Suche nach einem passenden WordPress-Theme kam dann prompt wie aus dem Nichts eine Flutwelle von Deadlines auf mich zu, noch dazu musste ich kurzfristig aus familiären Gründen die Buchmesse Leipzig absagen … nun ja. Jetzt aber hatte ich tatsächlich mal ein paar Tage Luft, und das neue Design meiner Website stand ganz oben auf der Liste. Wie gefällt es euch denn?


Mein Wunsch war ein Theme, das weniger nach Blog aussieht, und mehr nach “richtiger” Homepage. Seit letztem Jahr ist viel passiert, unter anderem mehrere Veröffentlichungen und anstehende Veröffentlichungen, so dass ich guten Gewissens den Fokus der Website etwas von Tagebuch auf Portfolio verschieben darf. Ist das ein tolles Gefühl, das sag ich euch.


So viel nur ganz kurz dazu. Ich werde mich bemühen, wieder öfter zu bloggen (harr-harr … nein, wirklich).  Zumal ja bald ein paar echte coole Veröffentlichungen anstehen, auf die ich mich sehr freue. Whee!


 


 


 

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Published on May 31, 2015 09:07

March 8, 2015

Leipzig. Bald.

Noch zwei Tage, dann fahre ich (bereits am Mittwoch) nach Leipzig. Und ich bin soooo aufgeregt. Und ein wenig nervös, denn mein Kater scheint in seinem Vorleben ein Hund gewesen zu sein, der kleine, äh, riesige Kerl hängt schrecklich an mir und begrüßt mich schon enthuiastisch, wenn ich nur mal eine Dreiviertelstunde zum Einkaufen weg war.


Auf jeden Fall – Buchmesse! Ich war noch nie dort und hoffe inständig, dass mich jemand ein wenig an die Hand nimmt.  Da trifft es sich ganz gut, dass ich in einer Ferienwohnung mit wunderbaren Autorenkollegen hausen werde, unter anderem mit meiner ganz tollen Verlagskollegin Sabrina Železný und der Gewinnerin des DPPs in 2014: Ann-Kathrin Karschnick (jaja, ich und die Prominenz :D ). Aber auch andere nette Menschen werden dabei sein, die ich zum großen Teil noch nie getroffen oder nur flüchtig gesehen habe, und ich freue mich riesig. Auch wenn mir ein wenig die Düse geht.


Und – endlich ist es soweit: Nachdem es seit Jahren irgendwie nicht geklappt hat, werden die großartige Susann Julieva und ich uns endlich in persona kennenlernen. Oh, ich bin aufgeregt! Susann! Die mit Triangle! Waaah! :D


Ich werde wohl hin und wieder am Incubus-Stand zugegen sein und versuchen mich davon abzuhalten, alles leerzukaufen. Ansonsten lasse ich die Messe auf mich zukommen und hoffe, meine Synapsen brennen in Gegenwart der vielen tollen schönen Bücher in Leipzig nicht durch.


Wer von euch fährt denn noch hin? irgendwelche Profi-Tipps? :)


 


 


 

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Published on March 08, 2015 10:29

February 20, 2015

Alea Iacta Est – Incubus Anthologie

Ich glaube ja, ich würde so ziemlich bei allem mitmachen, wozu der Incubus Verlag aufruft. Selbst wenn es eine Erotik-Anthologie und damit ein für mich völlig fremdes Feld ist.


Aber an Herausforderungen wächst man ja bekanntlich, und so stand für mich von Anfang an fest, dass ich es zumindest versuchen würde. Alleine, weil Incubus so tolle Bücher macht, die in meinem Regal gründsätzlich toll aussehen. Die Plotidee kam mir auch relativ schnell entgegen gehüpft, mit einem winzig kleinen Problem im Schlepptau: Sie sollte im antiken Rom spielen.


Ich hatte keine Ahnung vom antiken Rom.


Grundsätzlich bin ich ja ein an der Geschichte durchaus interessierter Mensch: Angelsachsen, Tudors, französische Revolution, irische Unabhängigkeitsbewegung, das gesamte 19. Jahrhundert, die 1920er, 1930er … aber die Antike konnte mir bis vor ein paar Monaten nur ein müdes Lächeln abringen. Vielleicht lag es daran, dass ich in meiner schulischen Laufbahn dreimal dazu gezwungen wurde, in den Archäologiepark Xanten zu fahren. Ich weiß es nicht. Ich hatte aus Mangel an Interesse weder Gladiator noch sonstwas gesehen, und kannte The Eagle nur, weil der Film in Britannien spielt.


Okay, dachte ich. Ein Genre, in dem du noch nie geschrieben hast in einer Epoche, von der du wirklich nicht viel weißt. Was kann schon schiefgehen?


Also fing ich an zu recherchieren. Suchte auf YouTube Dokumentationen zum alten Rom, studierte Weltkarten und Zeittafeln, holte mir Rat bei einer Lateinprofessorin und beschaffte mir zudem Sekundärliteratur aus der UniBib. Halbe Sachen mache ich nicht.


Ich habe beim Recherchieren selten so viel geflucht wie für diese Kurzgeschichte. Kaum hatte ich ein zeitliches und geografisches Setting abgesteckt stieß ich in irgendeinem Text auf eine Info, die meine sorgfältigen Planungen hinfällig werden ließ. Und das alles dafür, dass die Geschichte soho wahnsinnig geschichtsträchtig nicht geworden ist. Aber ich wollte wissen, worüber ich schreibe und nicht bloß mit Mutmaßungen um mich werfen. (Und mittlerweile verstehe ich auch völlig, was alle so an der Antike fasziniert.)


Umso mehr freut es mich, dass sich die Mühe ausgezahlt hat und mein Beitrag wider Erwarten für die Anthologie ausgewählt wurde. Der Vertrag ist bereits unterschrieben und wieder auf dem Weg zum Verlag. Die Anthologie wird wohl im Sommer erscheinen und ich freue mich wahnsinnig darauf! Whee!


 

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Published on February 20, 2015 08:30

February 10, 2015

Leserunde zu „Thimble House“ auf Lovelybooks!

Das neue Jahr starte ich mit einer Premiere: Ich werde zu Die Spione von Edinburgh – Thimble House auf Lovelybooks eine Leserunde abhalten. Etwas verspätet, ich weiß, aber da ich im Herbst letzten Jahres den Job gewechselt habe und wahnsinnig viel zu tun hatte, komme ich erst jetzt dazu. Ich freue mich riesig darauf und bin schon ganz gespannt, was die Leser dazu sagen werden, und wie sie meine Figuren finden. Das macht mich ja schon etwas nervös.

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Published on February 10, 2015 23:58

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Romy Wolf
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