Maximilian Buddenbohm's Blog, page 261

January 7, 2017

Beifang vom 07.01.2017

“Man muss tun, was getan werden muss.” Bei Read on geht es um Sexualaufklärung.


Wortschnittchen über den Tod, man beachte bitte unbedingt auch den dort verlinkten Text.


Frau Berg über den Menschen und seine Evolution und die Märkte. Tatsächlich ist mir übrigens ernsthaft nicht klar, warum es die fehlende Partei, die sie dort am Ende des Textes anspricht, nicht gibt. Wie konnte das denn nur kommen? Und nein, die aktuellen Oppositionsparteien sind es nicht, oh nein.


Ein Interview mit einem Buchhändler aus Ueckermünde. Wenn ich jemals in Ueckermünde bin, gehe ich da auch mal in eine Buchhandlung.


Ansonsten habe ich durch den Besuch der Bunbury-Vorführung einen Ohrwurm, aber er stört gar nicht, der ist irgendwie total in Ordnung. People are strange.


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Published on January 07, 2017 12:04

January 6, 2017

Beifang vom 06.01.2017

Ein Interview mit Reinhold Messner. Wird einige vielleicht inhaltlich überraschen.


Im vegetarischen Foodblog Kraut-Kopf gibt es nicht nur besonders schöne Bilder, es gibt auch (oben im Menü) einen Link zur Rezepte-App, die man für ziemlich kleines Geld erwerben kann. Aus dieser App habe ich das Winterrezept Bombay-Kartoffeln gemacht, das ist eine sehr feine Sache. Bratkartoffeln indisch, warum auch nicht.





Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 6. Jan 2017 um 8:11 Uhr





Paolo Conte zum Geburtstag, der Herr ist jetzt 80 Jahre alt. Mein Lieblingsstück von ihm ist “Max”, das mich sozusagen direkt anspricht. Der Text ist kryptisch, aber das macht ja nichts.



Die Herzdame und ich waren gestern im Theater, und seltsamerweise war es kein Kinderstück. Um uns den Umstieg nach all den Jahren einigermaßen leicht zu machen, haben wir aber ein betont lustiges Stück ausgesucht, in dem die Schauspieler gelegentlich aus ihren Rollen ausbrechen und außerdem ab und zu völlig unvermittelt Musik gemacht wird, das kam uns also ganz vertraut vor. Falk Schreiber hat das Stück hier äußerst treffend rezensiert. Wir hatten eine feinen Abend und die Herzdame war nur ganz knapp nicht die Jüngste im ganzen Theater. Auch erstaunlich.





Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 5. Jan 2017 um 10:21 Uhr





Noch eine musikalische Entdeckung mit bemerkenswertem Lebenslauf: Mary Gauthier. “I drink.” Aber auch einige andere Titel von ihr sind unbedingt hörenswert, etwa “Falling out of love” oder “Mercy now”. Alle sind bei Spotify verfügbar.



 

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Published on January 06, 2017 10:19

January 4, 2017

Es ist Donnerstag …

… es gibt den 195. Wirtschaftsteil, und zwar hier. Da geht es um das Thema Verkehr und um damit um eines der politischen Themen, die es gerade nicht in die Hauptschlagzeilen schaffen, obwohl da durchaus etwas passiert.


Wenn z.B. die Söhne oder andere Kinder aus unserer Nachbarschaft, Stadtkinder also, den Wirtschaftsteil zusammenstellen würden, das Thema käme viel häufiger und mit viel deutlicherer Empörung vor. Weil gerade der Stadtverkehr eines dieser Themen ist, die sie wirklich nicht fassen können. Wie doof können Erwachsene denn bitte sein? Wieso kriegen die das nicht auf die Reihe, dass hier bessere Luft ist, weniger Lärm, mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger? Wieso ist die halbe Stadt unbrauchbar, weil sie nur aus Verkehr besteht? Wieso ist die S-Bahn so teuer, was sollen diese riesigen SUVS überall und warum zum Teufel fahren die alle bei Rot, obwohl man das doch nicht darf? Wieso ist die Zone 30 eigentlich jedem egal? Das wird man ja noch fragen dürfen, wenn man gerade sieben oder neun Jahre alt ist.


Wenn ich raten müsste, bei welchen Themen diese Generation mit den Vorgaben der Älteren in ein paar Jahren wirklich gründlich aufräumen möchte – Verkehr wäre unbedingt eines davon. Eine Autogeneration wird das nach jetzigem Stand nicht.


GLS Bank mit Sinn

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Published on January 04, 2017 22:01

January 3, 2017

Beifang vom 03.01.2017

Ich möchte jetzt auch einmal nach Darmstadt.


Die Zeit schreibt über Harburg – bei meinem Spaziergangsvorhaben ist dieser Stadtteil unbedingt zu berücksichtigen.


Und damit schon gute Nacht. Go to sleep you weary hobo.



 

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Published on January 03, 2017 11:56

January 2, 2017

Die Kaffeehörerin

Ein paar Kategorien können hier etwas Wiederbelebung vertragen, beispielsweise die mit dem Titel “Hochgucken”.Da ging es um das, was man sieht, wenn man nicht auf sein Handy sieht, was sich besonders in Kassenschlangen, an Ampeln, auf Rolltreppen oder in der S-Bahn anbietet. Weswegen ich also morgens auf der Fahrt zur Arbeit wieder öfter Leute anstarre, nicht die Timelines. Gestern morgen hat die Dame, die mir in der S-Bahn gegenüber saß, ihren Coffee-to-go-Becher hochgehoben, an ihr Ohr gehalten, eine Weile gelauscht und dann lächelnd genickt. Das war eine ganz normale Dame, Business-Outfit, Notebooktasche, Handtasche, alles eher etwas schicker als der Durchschnitt. Ich selbst hatte keinen Kaffeebecher zur Hand, ich kaufe ja seit einer Weile keinen Mitnehmkaffee mehr, weil Umwelt. Stimmt gar nicht, zwischen den Jahren habe ich mir doch einmal einen gekauft, aber das war nur ein kleiner Rückfall, so etwas kommt vor, Raucher und Trinker verstehen das. Im Grunde bin ich clean.


Hätte ich aber einen Kaffeebecher in der Hand gehabt, ich wäre sehr in Versuchung gewesen, auch einmal kurz zu lauschen, man muss doch immer neugierig bleiben. Macht Kaffee im Becher überhaupt irgendein Geräusch? Platzen die feinen Milchschaumbläschen vielleicht leise ploppend, als würden winzigkleine Wesen genüsslich winzigkleine Luftpolsterfolienbläschen zerdrücken? Spricht der Kaffee auf diese Art flüsternd zu uns, wenn wir nur offen genug sind? Letztlich ist unsere Wahrnehmung bei so etwas eh nur ein Zucken des Unterbewusstseins, genau wie bei allen anderen Orakeln. Das funktioniert auf viele Arten, Kristallkugeln folgen auch nur diesem banalen Prinzip, man starrt ins Ungewisse und sieht irgendwann irgendwas, weil das Unterbewusstsein sich langweilt. Das wusste die Dame vielleicht, das gehört ja auch zur Allgemeinbildung. Und verrückt sah sie wirklich nicht aus, sie wirkte im Gegenteil ziemlich sortiert, wach und zurechnungsfähig.


Vielleicht brauchte sie nur gerade dringend eine Antwort auf etwas und hatte keine Münze, um sie zu werfen. Außerdem ist Münzenwerfen in der S-Bahn auch so eine Sache für sich, am Ende ruckelt die Bahn im falschen Moment, die Münze rollt durch den Wagen und man erregt unfreiwillig Aufsehen, dabei wollte man nur ganz simpel ein Ja oder ein Nein. Vielleicht war ihre Frage komplexer und nicht einfach mit zwei Möglichkeiten zu beantworten, so eine Münze ist eine Entscheidungshilfe mit begrenzten Möglichkeiten. Ein Becher, der irgendwas murmelt, wie früher die Bäche oder die raunenden Brunnen, der ist da schon ergiebiger, das kann man sich doch gut vorstellen. Und dass man am ersten Werktag des Jahres auf dem Weg ins Büro die eine oder andere nagende Frage in sich verspürt, das kann man sich auch gut vorstellen, das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen. Als halbwegs phantasiebegabter Mensch verstand ich also die Dame nach einer Weile recht gut, man muss sich manchmal nur ein wenig einfühlen. Ich habe es jedenfalls bedauert, nicht auch spontan an einem Becher lauschen zu können.


Andererseits hätte es die Dame vielleicht gekränkt, wenn ich sie so mit dem Becher am Ohr nachgemacht hätte, das hätte auch wieder unangenehm werden können. Obwohl ich sie mit meinem eigenen Becher am Ohr natürlich nur in bester Absicht ausdrücklich ernstgenommen hätte, aber ach, das wäre alles kompliziert gewesen. Auch in dieser Hinsicht hat es sich bewährt, keinen Coffee-to-go mehr zu kaufen, das war ein guter Entschluss, der sei hier noch einmal zur Nachahmung empfohlen.


Neulich habe ich übrigens, jetzt folgt eine Erzählung, die sehr ausgedacht klingt, aber vollkommen wahr ist, irgendwo etwas über die Bibliomantie gelesen (in dem verlinkten Wikipedia-Artikel kommt das schöne Wort Homeromantie vor, ist das nicht toll? So ein großartiger Begriff.). Ich weiß gar nicht mehr, wie ich darauf kam, vermutlich durch die Bücher von Alberto Manguel, es fällt mir jedenfalls bei Orakeln gerade wieder ein. Bibliomantie, also das Wahrsagen oder Orakeln mit Büchern, ist im letzten Jahrhundert aus der Mode gekommen, das macht man heute nicht mehr.


Ich habe es nach der Lektüre natürlich dennoch sofort gemacht, ich funktioniere da verlässlich, ich mache jeden Unsinn mit, wenn ich dafür nicht vor die Tür muss. Da nichts anderes in der Nähe lag, schon gar kein Homer, habe ich einfach einen der hier überall herumfliegenden Comics von Sohn I an beliebiger Stelle aufgeschlagen, meinen Finger ohne hinzusehen auf die Seite gelegt und dann gelesen, was da stand. Und da stand, meine Damen und Herren, es ist wirklich wahr: “Die Bewegung zur Herstellung der Harmonie ist gescheitert.” Das war noch im Jahr 2016, an das wir uns alle so ungern erinnern, und es war ein wirklich passender Orakelspruch für dieses elende Jahr, wenn auch kein wahnsinnig hilfreicher. Aber damit gab es damals in Delphi auch schon immer Probleme.


Das mache ich 2017 jedenfalls nicht noch einmal, wollte ich sagen, so genau will ich es vorher gar nicht wissen. Sonst ist der Comic, den ich dann greife und aufschlage, nachher zufällig ein Lustiges Taschenbuch mit Donald Duck oder so, und in der Sprechblase,, auf die der Finger zeigt, steht nur irgendwas wie “Ächz” oder “Würg”. Und dann steht man schön blöd da mit seinem Orakelspruch für 2017.


Egal. Jetzt Brandsalbe aufs Ohr.

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Published on January 02, 2017 21:38

January 1, 2017

Am Atlantic vorbei

Wenn ich spazierengehe und gleich vor der Tür runter zur Alster abbiege, komme ich unweigerlich am Atlantic vorbei. Das ist ein altes Fünfsternehotel, das seit Jahrzehnten popkulturell belagert wird, weil man bei seinem Anblick sofort an Udo Lindenberg denkt, der dort zeitweise residierte oder es immer noch tut. Ja, der es vermutlich immer noch tut, jedenfalls sehe ich den Lindenberg öfter hier herumlaufen, da wird also irgendwo noch sein Nest sein, in diesem wunderschönen, weißen Hotel. Nach einer alten Regel wird in jeder Pressemeldung zu Udo Lindenberg immer auch das Atlantic erwähnt – und umgekehrt. Das sind feststehende Wendungen, die lernt man schon im Volontariat. Wenn man junge Journalisten mitten in der Nacht weckt und überraschend fragt, wo der Lindenberg wohnt, dann rappeln die das flüssig runter, dabei müssen sie nicht einmal nachdenken. Selbst wenn sie Lindenberg gar nicht weiter kennen.


Sicher sind im Atlantic, wie in jedem anderen Grandhotel auch, viele, viele Geschichten passiert, es sind immerhin nahezu alle prominenten Figuren aus den letzten Jahrzehnten dort abgestiegen, mit einem recht hohen Anteil von Präsidenten und anderen Weltpolitikern, aber zwanghaft assoziiert man mit diesem Haus immer nur und immer wieder: Udo Lindenberg. “Der wohnt doch im Atlantic, was? Bei euch da?” Ja doch. Wenn Obama morgen ins Atlantic käme, man würde sich nicht fragen, was er in Hamburg macht, man würde sich fragen, ob er den Lindenberg besucht.


Ich finde Udo Lindenberg weder gut noch schlecht, er ist mir eher egal, was nicht einmal abwertend ist, aber man kann sich nun einmal nicht für alles interessieren. Da muss man Prioritäten setzen, ganz ohne Aggression, da muss man sich irgendwann entscheiden und etwa sagen: “Kreuzworträtsel, Pferdezucht und Lindenberg sind eher nicht so meins.” Das ist dann nicht böse gemeint, das spart einfach Zeit.


Aber immer, wenn man da am Atlantic vorbeigeht: Udo Lindenberg. Man überholt Touristen, die mit dem Reiseführer in der Hand vor dem Haus stehen und darauf zeigen und was sagen die gerade: “Da wohnte doch mal der Udo Lindenberg? Oder immer noch?” Ja, ich weiß. Wenn man zur Abwechslung am Gebäude hochsieht, sich konzentriert die schmucke Fassade und die Figuren auf dem Dach besieht und sich phantasiereich ausmalt, was hinter diesen Fenstern wohl schon alles passiert sein mag – dann rennt man den Herrn Lindenberg fast um, weil er gerade aus dem Haupteingang kommt und man nicht aufpasst wo man hingeht, vor lauter Lindenbergvermeidung. Und dann steht er vor einem und sieht so aus, wie er unweigerlich immer aussieht, das Bild hat vermutlich jeder im Kopf, weil er nur in genau einer Version vorkommt, er ist so udolindenbergmäßig Udo Lindenberg, wie es überhaupt nur vorstellbar ist. Und er sagt dann auch noch so etwas wie “Null Problemo” oder “Alles klar auf der Andrea Doria” oder dergleichen, wenn man sich bei ihm fürs Anrempeln entschuldigt, weil er wirklich so spricht, wie man sich das vorstellt. Genau wie der Lindenberg eben. Alles lässig dahergenuschelt, total authentisch, total Lindenberg.





Ein von maximilian buddenbohm (@buddenbohm) gepostetes Foto am 27. Dez 2016 um 0:56 Uhr





Im letzten Buch von Stuckrad-Barre, ich habe es nicht gelesen, kam Udo Lindenberg prominent vor. Und weil das Buch selbst auch überall vorkam, denkt man jetzt noch mehr an Udo Lindenberg als ohnehin schon, nicht nur ich, sondern alle. Ob man nun möchte oder nicht, er ist der rosa Elefant dieses Viertels, man kann nicht nicht an ihn denken. Jedenfalls nicht, wenn man am Atlantic vorbeikommt. Oder umgekehrt, wenn man den Lindenberg im Viertel auf der Straße trifft, dann denkt man gleich: “Ach guck, der Lindenberg. Der gehört doch ins Atlantic.”


Ich habe das Buch von Stuckrad-Barre übrigens nicht aus Abneigung gegen den Autor nicht gelesen, sondern tatsächlich wegen Udo Lindenberg. Zu viel ist einfach zu viel. Ich meine, ich habe auch aus dem Schlafzimmerfenster Blick aufs Atlantic, ich gucke da also schon beim Aufwachen drauf und abends, wenn ich das Licht ausmache. Auf den Lindenberg in seinem Gehäuse, und das reicht dann irgendwann. Wenn ich morgens Facebook aufmache, fragt mich die App, ob ich gerade im Atlantic sei. Wenn ich auf Facebook mit Udo Lindenberg befreundet wäre, ich könnte uns beide jeden Morgen dort einchecken, da würden meine anderen Freunde aber staunen.


Ich mochte Stuckrad-Barres frühere Bücher sogar ganz gerne, fällt mir gerade ein, ich fand seine Sprache ausgezeichnet. Die Bücher mochte damals sonst keiner, es war irgendwie eine Weile cool, ihn eher doof zu finden, wenn ich es recht erinnere. Ich weiß gar nicht mehr, warum das so war. Jetzt finden ihn alle super und irritierend viele in meinem Bekanntenkreis sprechen völlig distanzlos von “Stucki”, wobei der Name vermutlich auch wieder von Udo Lindenberg kommt. Woher sonst, im Zweifelsfalle steckt Lindenberg hinter allem. Stucki! Ich möchte das nicht. Obwohl – warum soll man Autoren nicht verniedlichen? Wir haben doch damals auch liebevoll von Bölli und Grassi gesprochen.


Haha! Nein, haben wir nicht. Aber die beiden waren auch nicht mit Udo Lindenberg befreundet. Und falls doch, möchte ich es nicht wissen.


Egal. So viel für heute. Euer Buddi.


 

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Published on January 01, 2017 22:44

Beifang vom 01.01.2017

Ich lese weiter in den Tagebüchern von Erich Mühsam, er ist gerade (1910) in einer Pension in Aeschi (Schweiz) und schreibt über die Abende mit den anderen Pensionsgästen, also mit eher flüchtigen Bekanntschaften: “Die Gäste der Pension “Baumgarten” sind fast alle abgereist – zuletzt ein alter 78jähriger Herr Frey aus Mühlhausen mit Tochter und Nichte. Mit der Tochter, einer etwa 44jährigen lebhaften und angenehmen Dame waren wir die letzten Abende regelmäßig beisammen gewesen. Es wurde vorgelesen: aus Homers Ilias (Meyersche Übersetzung), aus des Knaben Wunderhorn, aus meinem “Krater” und aus Heinrich Manns “Kleiner Stadt”. Wie komplett unvorstellbar es für uns mittlerweile geworden ist, dass sich zusammengewürfelte Pensionsgäste abends etwas aus den Büchern in ihrem Gepäck vorlesen. Was für ein seltsamer Gedanke. Schön aber auch die Formulierung: “etwa 44jährig.”


Ich bastele immer weiter an einer Playlist (“Abends” auf Spotify, sie ist öffentlich) mit ruhigen Stücken, zu denen die Söhne einschlafen können. Lieder irgendwo zwischen Easy-Listening, Blues, Songwriting und Indie, es sind etliche Stücke dabei, die mir irgendwann einmal wichtig waren oder es immer noch sind, dieses ganze melancholische Zeug, allerdings ohne deutschsprachige Texte. Wenn die Jungs in den Betten liegen und die Tür noch einen Spalt offen ist, läuft diese Playlist zu meinem üblichen Getippe. Sie ist mittlerweile 37 Stunden lang, die Söhne schlafen aber erfreulich verlässlich ein, bevor wir damit durch sind. Ich entdecke beim Basteln an der Liste immer wieder mir neue oder längst vergessene Songs, oft lese ich etwas zu den Interpreten nach. Manchmal sehe ich auch nach, ob es zu den Songs ein Video gibt. Da gibt es gelegentlich etwas zu staunen, musikalisch oder auch modisch.


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Published on January 01, 2017 11:58

Kurz und klein


„WAS IS?“

Das Kind nimmt nun Telefonanrufe entgegen. Oder besser gesagt: verhindert langfristig dass hier überhaupt noch angerufen wird.


— Y (@Gehirnkram) 22. November 2016




3 Kinder in 1 Zimmer.

2 Eltern mit je 1 Zimmer.

-> Public Vote kann bei den Kindern sein, Electoral Vote ist immer bei den Eltern!

Hehe.


— bov bjerg (@bov) 23. November 2016




„Gehst du zu der Kiffberatung in der Schule?“ „Nee ich krieg das noch ohne hin.“


— alles b. (@alles_b) 25. November 2016




dem sohn ein graffiti-buch geschenkt. 4 jahre später von der polizei abgeholt. 4 jahre später grafikdesign-student #printwirkt #erziehung


— katia (@knetagabo) 29. November 2016




Ob ich denn trotzdem auf die Tagung wolle, fragt das Kind. Selbst wenn man sich da benehmen müsse. Ich muss nachdenken.


— Y (@Gehirnkram) 29. November 2016




Irgendwann sind die Kinder aus dem Haus und dann stehste da mit den ganzen Bügelperlen.


— Sisyphos Potjomkin (@Schreyeisen) 24. November 2016




Das Gastkind hat den Obstteller verschmäht, weil es eine “Obstallergie” hat. Seine Mutter war beim Abholen genauso überrascht wie wir.


— Gebbi Gibson (@GebbiGibson) 1. Dezember 2016




Gerade samstags. pic.twitter.com/eurqfXIO8Z


— Kerstin Brune (@BruneKerstin) 3. Dezember 2016




Freundin erzählt vom Elternabend: Eltern hätten gefragt, ob es denn immer der Rotstift zur Korrektur sein müsse, das stresse die Kinder so.


— wortschnittchen (@wortschnittchen) 5. Dezember 2016




Ganz vergessen wie das ist mit Mädchenbesuch: nach 5 Minuten kennste ihre ganze Lebensgeschichte, nach 30 auch die aller anderen Mitschüler.


— Maret Buddenbohm (@Herzdame) 5. Dezember 2016




Seit ich zu alt bin, um ausgeschimpft zu werden, kommentiert Mama meine Fehltritte nur noch mit „Aha“. Ein missbilligendes „AHA!“.


— Garp (@Garpswelt) 5. Dezember 2016




Mich hat gerade ein fremdes Kind gefragt, ob ich irgendwo Erwachsene gesehen habe, die es etwas fragen kann.


Was bin ich? Ein Haustier?


— Tomster (@namenlos4)




„Geben Sie Ihrem Kind 10 Euro (6 Euro Eintritt, 4 Euro Bus, Rest für die Klassenkasse) in einem Briefumschlag mit.“

?!

Pisa war umsonst.


— Andreas Clevert (@AndreasClevert) 15. Dezember 2016




Kind 2.0 kommt von der Schule: „Kann ich lesen gehen oder soll ich vorher noch mit dir reden?“


— Patricia Cammarata (@dasnuf) 16. Dezember 2016




Dem Gatten sagen, er kriege ein Fax, weil hinten das Schildchen aus der Hose guckt. Den Kindern 30 Minuten lang erklären, was ein Fax ist.


— Anna Blume (@annatoniablume) 17. Dezember 2016




Weil wir „ihm immer alles verbieten“ hat der Fünfjährige heute 2 Koffer gepackt und wollte ausziehen. Wir haben es aber dann nicht erlaubt.


— der_handwerk (@der_handwerk) 20. Dezember 2016


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Published on January 01, 2017 08:00

December 31, 2016

The same procedure

Kein Silvester ohne dieses Bild, eh klar. Die Erinnerung an eine norddeutsch-ausgelassene Silvesterparty in einem Hamburger Vorort, es ist bereits viele, viele Jahre her. Deutlich erkennt man die sogenannte Hanseaten-Ekstase in meinem Blick. Denn man muss gerade die süddeutschen und auch die rheinländischen Leserinnen und Leser gelegentlich daran erinnern: wir hier oben, wir sind gar nicht so. Wir können auch ganz anders.


Hanseaten-Ekstase


Gleicher Abend, nur einen Meter weiter: Die Herzdame, liebreizend und strahlend gelaunt wie immer.


Die Herzdame


Sohn I wird im nächsten Jahr in die vierte Klasse kommen, Sohn II in die zweite. Die Herzdame wird im Blog vermutlich noch präsenter werden, die Söhne haben auch noch so einiges vor. Ich werde ein wenig an den Formaten und Konzepten hier ändern, so ein Blog soll ja eine lebendige Angelegenheit bleiben. Ein anderes Projekt (mit einer bekannten deutschen Autorin, wer mag das wohl sein!) wird wahrscheinlich auch wieder aufleben, darauf freue ich mich.


Ich habe in den letzten Tagen übrigens versuchsweise ein wenig Social-Media-Pause gemacht, kein Twitter, kaum FB, ich wollte das auch einmal probieren, quasi Digital Detox und so. Ich hatte die Erkenntnis, dabei keine tiefschürfende Erkenntnis zu haben. Ich bin dadurch weder entspannter noch besser gelaunt, ich lese auch keine schlaueren Bücher. Ich bin nicht konzentrierter und schreibe keine abgründigeren Texte. Ich habe auch kein harmonischeres Familienleben, ich laufe in der Freizeit nicht plötzlich mehrfach um die Alster oder lerne Klavier. Ich habe nur ab und zu spontan auftauchende Pointen im Kopf, die ich ohne soziale Medien nirgendwo schnell loswerden kann, das ist auf Dauer etwas lästig.


Apropos Digital Detox, wenn ich mir in Anwandlungen radikaler schlechter Laune sogar überlege, zwei, drei Wochen oder gar Monate nicht mehr zu bloggen, das kommt nämlich auch bei mir vor, dann fallen mir sofort mehrere Artikel ein, die ich vorher noch schnell schreiben könnte. Einer verlockender als der andere. Das ist im Grunde einfach und sogar reproduzierbar und so wird es natürlich nie etwas mit der blogfreien Zeit. Wozu sollte es auch gut sein.


Nein, ich habe da gar keinen Änderungsbedarf. Es gibt genug andere Themen, bei denen ich im nächsten Jahr etwas ändern kann oder muss oder will. Manchmal werde ich darüber schreiben, ich kann eh nicht anders. Es bleibt also auch 2017 dabei: Ich werde berichten und erzählen und twittern und alles. “I’ll do my very best”, wie man heute sagt.


Wir wünschen einen guten Rutsch und ein wundervolles Jahr 2017 – bewahren Sie unbedingt Haltung!


Bis nächstes Jahr.

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Published on December 31, 2016 05:47

December 30, 2016

Beifang vom 31.12.2016

Wegen meines bereits erwähnten Spaziergangvorhabens 2017: das dann eher ohne App. Da dann eher dem weißen Kaninchen folgen oder einer Brosamenspur, was man eben so findet. Oder den Flausen, auch so ein fast vergessener Begriff. Flausen! So schön. Sollte man wieder im Kopf haben. Flausen haben keinen Wikipedia-Eintrag, wie isses nun bloß möglich. Der Duden sagt: “Landschaftliche Nebenform zu Flausch, eigentlich loses Fadenende, herumfliegende Wollflocke”.  Wieder was gelernt. Und lose Fadenenden, wer hat die nicht im Kopf.


Sohn I kommt hier im Zeit-Magazin vor.


Ein Artikel über die Kommunikationsstrukturen der RAF, ich verlinke das nur wegen des Satzes Das sag ich dir als Markenartikler, weil er so eine herrlich bizarre Randnotiz der Geschichte ist.


Noch einmal John Grant, so kommt man auch einmal zu einem isländischen Fernsehsender. Man beachte die Backgroundsängerinnen.


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Published on December 30, 2016 23:18

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Maximilian Buddenbohm
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