Sarah    Levy

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Sarah Levy

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Germany
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February 2023


Sarah Levy, born in 1985, is a writer and freelance journalist based in Israel. In 2022, she published her first book Fünf Wörter für Sehnsucht (rowohlt) about her decision to move to Israel. Her second book Kein anderes Land (rowohlt 2025) describes Israel before and after October 7, 2023. Sarah Levy lives with her partner and child near Tel Aviv-Yafo.

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Average rating: 4.47 · 34 ratings · 5 reviews · 2 distinct worksSimilar authors
Fünf Wörter für Sehnsucht

4.40 avg rating — 30 ratings2 editions
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Kein anderes Land: Aufzeich...

it was amazing 5.00 avg rating — 4 ratings
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Kein anderes Land by Sarah    Levy
“«Aber haben wir denn kein Recht darauf, uns sicher zu fühlen?!» Jetzt springt meine Schwiegermutter auf, läuft in die Küche. Sie bleibt an der Spüle stehen, mit dem Rücken zu mir. Dann dreht sie sich um: «1956, 67, 73, 82», sagt sie mit bebender Stimme, «danach erinnere ich mich nicht mal mehr, wie viele Kriege und Auseinandersetzungen es waren. Immer war irgendwas. 1990, 91, im Golfkrieg, da spannten wir Kaugummi auf die Luftritzen am Fensterrahmen, in die Schlüssellöcher, oder Klebstoff. Aus Angst vor einem Gasangriff. Ich saß mit drei kleinen Kindern allein zu Hause, mit Gasmaske, mein Mann in der Reserve … » Sie verstummt. Dann sagt sie mit gepresster Stimme: «Inzwischen weiß ich: Entweder sie oder wir. Wir müssen uns von ihnen trennen, vollkommen, eine undurchdringliche Mauer zwischen uns bauen. Anders geht es nicht.»”
Sarah Levy
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Kein anderes Land by Sarah    Levy
“Der 7. Oktober hat so viel mehr erschüttert als unser Gefühl von Sicherheit. Wer wir waren, was wir glaubten, wer wir hofften zu sein – das alles spielt seither keine Rolle mehr. Diese neue, sich radikalisierende Welt zwingt uns, unsere Umgebung und uns selbst mit neuen Augen zu sehen: Wer sind wir? Als Volk, als Menschen. Welche Israelis wollen wir sein? Wir müssen uns neu auf die Suche begeben nach dem, was geblieben ist nach dem 7. Oktober von unserem alten Selbst. In der Hoffnung, dass überhaupt etwas geblieben ist.”
Sarah Levy
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“Jede Familie hat ihre Geheimnisse, denke ich. Ihre Mythen, Legenden, Traumata. Manches bleibt unausgesprochen, anderes wird aufgeblasen oder falsch erinnert. Wir können nicht immer mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass alles stimmt, wie es erinnert, wie es erzählt wird. Wir können uns aber entscheiden, Fragen zu stellen, uns die Version der Erinnerung anzuhören, die unsere Verwandten bereit sind zu erzählen. Mehr bleibt uns nicht. Und am Ende geht es vielleicht mehr um den Moment des Erzählens dieser Geschichten. Darum, einander begegnet zu sein, den Schmerz und gleichzeitig das Glück, am Leben zu sein, zu teilen, miteinander, in dem Moment.”
Sarah Levy, Fünf Wörter für Sehnsucht

“Vielleicht braucht es das Fremde im Bekannten, um uns tief im Innern zu berühren. Uns zu verändern und unsere Entscheidungen zu formen. Uns mutiger zu machen, unerschrockener, auf der langen Reise zu uns selbst.”
Sarah Levy, Fünf Wörter für Sehnsucht

“Ich bin losgezogen, um etwas zu finden, von dem ich meinte, es in Deutschland nicht finden zu können. Und tatsächlich fand ich hier Menschen und Geschichten, die mich stimulierten, mich lebendig fühlen ließen. Geschichten, die mir etwas über mich erzählten. Darüber, warum das Geschichtensammeln, -festhalten, -erzählen nicht zufällig zu meinem Beruf geworden ist. Diese Begegnungen berühren etwas, das ich seit meiner Geburt tief in mir trage und von dem ich lange nicht wusste, welchen Platz es in meinem Leben einnimmt: meine Identität, als Deutsche, als Jüdin. Als Tochter und Enkelin. Als Journalistin, als Geschichtensammlerin; als Zweiflerin, als Suchende. Als Teil einer Gemeinschaft, die mir in Deutschland so fern war, und in Israel so nah, so verbunden.”
Sarah Levy, Fünf Wörter für Sehnsucht

“Ich glaube nicht an Vorahnungen. Und doch muss ich später immer wieder an diesen Moment denken. Warum lief mein Sohn nicht wie sonst nach der Betreuung in meine Arme? Warum hielt er sich so verzweifelt an Marwa fest, als ob er sie nach dem Wochenende nicht wiedersehen würde? Wenn das eigene Leben sich radikal ändert, erhält Gewöhnliches plötzlich eine Bedeutung. Wird zu dem Versuch zu erklären, was sich nicht erklären lässt. Gibt dem «Zuvor» ein Gewicht, um das «Danach» begreifbarer zu machen. Ich dachte nach dem 7. Oktober 2023 oft: Vielleicht spürte Oz, dass dies ein Abschied sein würde. Dass dieser Donnerstagnachmittag, der 5. Oktober, nicht nur der Beginn eines sonnigen Herbst-Wochenendes in Israel war. Sondern dass weniger als 48 Stunden später eine Katastrophe geschehen würde, die alles veränderte. Das Leben unserer Familie. Das Leben von Marwa. Und das Land, das wir alle unser Zuhause nennen.”
Sarah Levy, Kein anderes Land: Aufzeichnungen aus Israel

“Ich habe meinem Sohn ein Erinnerungs-Schatz-Glas geschenkt, so nenne ich es, denn er ist noch zu klein für solche Worte. Darin liegen bisher eine getrocknete Zitrone, eine Muschel und ein Stein. Dinge, die er selbst gefunden hat und bestaunt. Ich habe sie aufgehoben. Oz soll den Wert von Erinnerungen lernen, das ist mir wichtig. Dass uns Menschen und Orte manchmal verloren gehen, aber mit den Erinnerungen tragen wir ihre Geschichten in uns. Für den Fall, dass wir irgendwann nicht mehr hier leben werden. Der Gedanke
kam mir in diesem Jahr so oft. Ich habe meine Heimat hinter mir gelassen, Deutschland. Ich entschied, in Israel zu leben. Aber die Erinnerungen an meine Kindheit, mein Aufwachsen, mein erwachsenes Leben in Deutschland – sei es durch meinen alten Teddybären, den Bettbezug mit dem Tröpfchenmuster, meine orangefarbene Lieblingstasse – kann mir niemand nehmen.
Es ist wichtig, sich zu erinnern. Viele Erinnerungen formen ein Leben. Wer sind wir ohne sie? Mein Schwiegervater erzählt stolz, er lösche Erinnerungen, die er nicht mehr brauche. Er mag das Gefühl, im Jetzt zu stehen, es sei das Einzige, was zähle. Er löscht sie aber nicht wirklich. Er verdrängt sie, bis er sie irgendwann vergisst. Was er wohl erlebt hat, das er am liebsten löschen will? «Alles nicht wichtig», sagt er. Aber wenn alles nicht wichtig ist – wozu war es dann überhaupt?”
Sarah Levy, Kein anderes Land: Aufzeichnungen aus Israel




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