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Mittlerweile ist aus dem Roman ein Schulbuch geworden.
Die Autorin hat sehr viel studiert und ihr Wissen zeigt sie nun dem Leser über den Alltag des Protagonisten. Damit hat sie mir erstmal sämtliche Luft aus den Segeln genommen. Dagegen lesen sich Jules Vernes Bücher als fluffige Abenteuernovelle.
Meine anfängliche Begeisterung ist erst einmal verraucht.

Die ersten 50 Seiten lasen sich schwerfällig bis zäh. Die Worte sind gut gesetzt und die Sprache literarisch aber das Buch verlangt einem Geduld ab.

Somit wäre man dann auch wieder bei der alten Ordnung der Männerherrschaft und männlicher Überheblichkeit angelangt. Das mit dem Matriarchat mutete in der Geschichte auch eher wie ein Witz an. Ein herrischer selbst herrlicher Bengel reicht aus alles zum Kippen zu bringen. Nicht dass das alles an irgendeinem Punkt generell Sinn ergeben hätte. Die Geschichte liest sich wie das Manuskript einer 10-teiligen TV-Serie.

Woher kennt dieser Post-Urmensch Metall und woher weiß er, was Regenrinnen sind? Konnte das die Morchel auch in seinen Genen lesen? Aldriss hatte mittlerweile längst in vielem die Grenzen des Unfugs überschritten. Ich frage mich generell, ob er das so publizieren wollte.

Kohärenz gibt es in der Geschichte nicht. Sie ist ein Flickenteppich an erzählerischen Fragmenten, Notizen, die später vielleicht mal einen Roman ergeben hätten.
Selbst als philosophische Novelle mit kafkaeskem Charakter gibt sie nicht besonders viel her. Ideen werden aufgeworfen und fast im selben Augenblick wieder fallen gelassen. Aldriss produziert lauter lose Enden, was ich ermüdend finde.

Es gibt lauter Widersprüche angefangen bei dem Konzept, Erde und Mond haben aufgehört sich zu drehen und stehen jetzt in einem absurden Gleichgewicht zueinander still. Daraus resultierende physikalische Konsequenzen gibt's nicht. Es gab sogar Wind.
Die Population der Menschen steht in keinem gesunden Verhältnis zu ihrer Sterblichkeitsrate. Erwachsene überlassen ihre Kinder sich selbst viel zu früh. Unrealistisch!