Behindert, alt – arm! Und Frauenarmut. Vorprogrammiert? #liebernichtarmdran
Altersarmut: Oft Frauensache
Weit über sieben Millionen Minijobs gibt es in Deutsch- land – und ihr größter Teil ist mit Frauen besetzt.
62 % der Minijobs im Gewerbe und 91 % der Minijobs in Privathaushalten leisten Frauen. Sie leiden dort nicht nur unter der ungleichen Bezahlung gegenüber Männern und unter Löhnen auf niedrigstem Niveau: Minijobs sind oft der abschüssige Weg Richtung Altersarmut! Denn durch die sozial meist nicht abgesicherten Jobs rückt Existenzsicherung in weite Ferne. Und was als temporäre Zwischenlösung akzeptabel scheint, entpuppt sich bald als lebenslanger „Normalfall“: Denn die Brückenfunktion in den ersten Arbeitsmarkt ist gering. Frauen sind gegen ihren Willen an Minijobs festgekettet – und die Altersarmut ist vorprogrammiert.
Behindert beim Kampf gegen Armut
Altersarmut ist oft eine Folge von Arbeitslosigkeit – und da fahren Menschen im Rollstuhl und mit anderen Behinderungen ganz vorne mit. Doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung ist ihre Arbeitslosenquote (13,9 gegenüber 6,7 % im Jahr 2014) – und mehr als das: Während bundesweit die Arbeitslosigkeit sinkt, ist allen Beteuerungen und Versprechen in Richtung Inklusion für Menschen mit Behinderung dieser Trend gegenläufig. So stieg die Arbeitslosenzahl von Schwer- behinderten seit 2009 um 6,5 %. Schon jetzt liegt der Anteil der Schwerbehinderten an der Gesamt-Arbeitslosigkeit bei 6,3 %. Auch behinderte Menschen in Arbeit sind benachteiligt: Brauchen sie Unterstützungsleistungen in Form von Assistenz (Eingliederungshilfe oder Hilfe zur Pflege) im Alltag, müssen sie große Teile ihres Einkommens dafür abgeben. Ansparen fürs Alter ist so fast unmöglich.
Gemeinsam aktiv gegen Altersarmut!
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