Hexe Claire's Blog, page 3
January 12, 2023
Weniger und mehr
Im Netz macht immer mal ein Zitat die Runde:
Sure sign of spiritual growth: You want more freedom and less stuff.
Ein sicheres Zeichen spirituellen Wachstums ist, dass du mehr Freiheit und weniger Zeug willst.
Hm, also ich bin keine Puristin. Ich mag meine liebevoll gesammelten Schätze. Manche wollen bleiben, andere wandern weiter zu anderen Leuten. Manche verschwinden, nur um irgendwann wieder aufzutauchen. Gut sichtbar an einem Ort, an dem ich schon oft nach ihnen gesucht habe. Einige von euch werden das Phänomen kennen. 😉
Und trotzdem verstehe ich das Zitat. So viele Produkte mittlerweile, so viele Kartendecks, Möglichkeiten, Angebote. Kein Wunder, dass sich einige verloren fühlen. Du kannst alles haben, aber wo gehörst du hin?
Es ist wunderbar, dass all diese Informationen zugänglich sind. Dass man so viel lernen kann und einem in gewisser Weise die ganze Welt offensteht.
Ich erinnere mich, wie ich in einem Kinderlexikon das Bild eines Schamanen gesehen habe (das muss nach der Wende gewesen sein, in einem DDR Lexikon hätte es sicher keinen gegeben). Es hat mich aus den Socken gehauen, ich wußte selbst nicht warum. Ich war tieftraurig, weil mir keinerlei Möglichkeiten offenstanden, mehr darüber herauszufinden, irgendwie damit in Verbindung zu kommen. Es gab kein Internet, um mal schnell was zu googeln.
Heute ist sowas kein Problem mehr. Aber die heutigen Möglichkeiten beantworten nicht die Frage, wo man wirklich verbunden ist, was zu einem gehört. In der Hinsicht macht es die schiere Menge der Möglichkeiten sogar um einiges schwerer.
Es gibt Wissen vom Kopf her und Wissen im Herzen. Beides ist wichtig, aber man sollte nicht das Wissen vom Kopf her mit spiritueller Geborgenheit verwechseln. Man kann viel lernen und sich trotzdem verloren fühlen. Umgekehrt gibt es Leute, die sich ausgesprochen geborgen fühlen, vielleicht nur ein oder zwei Methoden haben, mit denen sie arbeiten und damit alles bewerkstelligen, was ihnen wichtig ist. Ganz ohne großes „Wissen“ – oder mit dem wichtigsten Wissen überhaupt, je nachdem, wie man es betrachtet.
Das spirituelle Leben einiger Leute sieht aus wie ein vollgestelltes Wohnzimmer. Sie kommen kaum noch an´s andere Ende des Raums, geschweige denn, dass sie in Ruhe etwas darin machen können. Einfach weil es so voll ist, weil man hier noch dieses und da noch jenes machen will.
Wenn es unübersichtlich wird, hilft nur „weniger ist mehr“. Das hat auch den Vorteil, dass sich dabei gleich mit klärt, was einem wirklich wichtig ist.
January 9, 2023
Die neuen Vollmondkarten
Auch an dieser Stelle ein Blick in die neuen Vollmondkarten auf YouTube. Dazu noch ein Tipp: Ihr könnt meinen Kanal auch abonnieren, dann die Benachrichtigungen anschalten und ihr verpasst kein Video mehr.
Da ich aktuell nicht dazu komme allzu viele Videos zu machen, besteht keine Gefahr, dass ihr zugespamt werdet. 😉
January 6, 2023
Inhalt oder Content?
Heute muss ich mir mal Frust von der Seele schreiben. Ich beobachte das seit einer Weile und weiß von anderen, dass es ihnen ähnlich geht.
Viele gute Leute teilen kaum noch Inhalte öffentlich. Ich ertappe mich selbst dabei Dinge dann doch nicht zu schreiben oder zu teilen, obwohl ich Freude daran hätte und ihr vermutlich auch.
Warum?
Man schreibt oder sagt etwas und hört hinter sich so eine Art Blätterrauschen, weil das Thema gleich aufgegriffen wird.
Seit Spiritualität schick geworden ist, gibt es einige, die das Ganze als reines Business betrachten. Sie ziehen durch´s Web, klauben zusammen, was sie finden können und stricken mit heißer Nadel halbgaren Content daraus.
Ihr Follower bezahlen dafür manchmal mit ihrer spirituellen Gesundheit. Content in diesem Sinne ist etwas anderes als Erfahrung oder Verantwortungsbewusstsein. Die Gier kommt manchmal natürlich von beiden Seiten, da muss man realistisch sein.
Nicht nur von den Anbietern, sondern auch von ihren Kunden, die schnell und mühelos erreichen wollen, was schon immer ehrliche Arbeit erfordert hat. (Spoiler am Rande: Die spirituellen Ebenen lassen sich nicht austricksen. Damit zieht man sich höchstens Blender-Spirits an Land.)
Als Blogs ihre Blütezeit hatten, waren die Leute stolz darauf, ihren persönlichen Stil zu haben und sich eigene Gedanken zu machen. Es gab Vielfalt und natürlich auch Themen, die breit diskutiert wurden, die eine Welle gemacht haben. Aber da ging es um Austausch und Diskussionskultur und nicht darum, gleich zu überlegen, wie man das kommerziell aufgreifen könnte.
Müssen jetzt alle zu Patreon & Co. gehen, wo Inhalte nur gegen Bezahlung einsehbar sind? Wo ist die Kreativität geblieben, die Freude am Echten? Ich mag keine Stichwortgeberin für Copycats sein.
Früher war das nicht das große Ding. Öffentlich spirituell zu sein war damals noch „exotisch“ genug (freundlich gesagt…), dass es im Großen und Ganzen Leute gemacht haben, denen es wirklich wichtig war. Gute Wege für´s Hier und Heute zu finden, wird langsam eine Herausforderung.
January 2, 2023
Auf ein Neues!
Ich hoffe ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht, an dieser Stelle auch von mir alles Gute, viel Glück und Gesundheit!
Noch sind die Rauhnächte nicht vorbei, das Hochneujahr (alles Wichtige dazu auch im Hexenkalender 2023) ist erst am 6. Januar. Bleiben wir also noch ein bißchen verzaubert, auch wenn so langsam wieder der Alltag anfängt.
Ich bin ab heute wieder zurück, habe schon in die Mails reingeschaut und beim Kartenlegen füllt es sich. Es gibt noch ein paar Beratungsmöglichkeiten bis in den Februar hinein, danach gibt es wieder eine Pause. Vermutlich. Da muss ich noch ein paar Sachen besprechen.
Vor einem neuen Jahr zu stehen, es behutsam zu planen und für Überraschungen offen zu sein, ist immer wieder ein besonderer Moment. Mut zur Lücke ist wichtig, für mich jedenfalls.
Früher dachte ich ein guter Plan ist, wenn man alles zu hundert Prozent geplant hat und das auch so umsetzt. Entsprechend stresst man sich dann auch und ist bei aller Mühe trotzdem frustriert. Weil´s ja nie wirklich so kommt, wie man dachte.
Heute weiß ich, dass es Lücken braucht. Das Leben hat nämlich auch ein paar Ideen, die es ungefragt einbringt. Seit ich das Leben lebe und keinen Plan, gehts wunderbar.
December 15, 2022
Ein Blick zurück und nach vorne
Ich wollte vor der Weihnachtspause einen kleinen Rückblick auf das letzte Jahr schreiben und einen Ausblick auf das kommende.
Es ging im allgemeinen Erkältungs-Sturm unter, der meine Familie mehr als heimsucht, wie so viele gerade.
Also etwas weniger weitschweifig. Da fallen mir zwei Sätze ein, die ich vor kurzem in unterschiedlichen Zusammenhängen gehört habe.
Eine Frau meinte wie schade es ist, dass viele sagen, dass sie froh sind, wenn dieses Jahr rum ist. Im Sinne von: Man sollte doch nicht froh sein, wenn man kostbare Lebenszeit hinter sich gebracht hat.
Ein Mann meinte: Zeit ist eine viel härtere Währung als Geld.
Unterschiedliche Blickwinkel, aber im Kern dieselbe Aussage. Natürlich ist das nicht so leicht in der Praxis. Die Leute sind nicht alle zu dumm, ein gutes Leben zu führen (auch wenn viele Eso-Anbieter so tun, um Programme zu vermarkten).
Wenn man sich hinsetzt und in Ruhe darüber nachdenkt, merkt man, dass es oft einfach nicht anders ging, es muss halt alles erledigt werden. Im Sinne von müssen, weil sonst der Kühlschrank leer ist. Es gibt nicht nur optionale Kleinigkeiten im Leben.
Mein eigener Ansatz ist einfach: Macht es Freude? Gibt es Kraft? Dann mehr davon!
Es ist so wichtig den Blickwinkel von „Probleme lösen“ auf „Freude kultivieren“ zu verändern. Man wird das Leben nie perfekt hinbekommen. Da werden Probleme sein. Große und kleine, in allen Farben und Formen. Na bitteschön, wenn´s nicht ohne euch geht, dann geht es eben mit euch. Ihr seid zur Party eingeladen. Die 13. Fee muss nicht vor der Tür bleiben, das bringt eh nur Ärger.
Wir müssen nicht abwarten bis das Leben blütenweiß ist, damit wir uns daran freuen dürfen (sonst erleben wir es nie).
Das ist mein persönliches Ziel für die kommende Zeit: Freude kultivieren, kleine Freude-Pflänzchen überall, die großen Freuden-Bäume pflegen und natürlich Freuden-Samen verstreuen, andere freuen sich auch darüber.
In diesem Sinne: Schöne Feiertage und auf in ein neues Jahr, mit so viel Freude, wie eben gut und gerne machbar ist. 🙂
December 5, 2022
Die Vollmondkarten im Januar wieder
Der kleine Herzstein auf dem Weg lässt mich lächeln. Schön. In all dem Trubel finden die guten Geister trotzdem Zeit, einem ihre kleinen Zeichen zu senden.
Bei mir ist es mit der Zeit so eine Sache. Infekt-Saison, Familie – viel mehr muss man gar nicht mehr sagen im Moment. Bis zum 16. bin ich wie gewohnt erreichbar (danach Weihnachtspause bis 2.1.) und mir wurde klar: Extras sind im Moment nicht möglich.
Zuerst kommt immer meine eigentliche Arbeit, die Fernkurse und Beratungen. Wenn dann noch Zeit ist, kann ich darüber hinaus etwas machen, YouTube zum Beispiel. Realistisch gesehen gibt es im Moment keine Zeit darüber hinaus und ich mag keine halben Sachen machen.
Ich mag die Vollmondkarten viel zu gerne, als dass ich sie schnell hingehuscht machen würde. Auch digitale Dinge haben ihren Spirit und der will respektiert werden, sonst verabschiedet er sich mit der Zeit.
Es ärgert mich und gleichzeitig waren die letzten Jahre (wie bei den meisten) intensiv genug, um den bekannten Spruch zu verinnerlichen:
Ich wünsche mir Gelassenheit, um Dinge anzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut, Dinge zu verändern, die ich verändern kann,
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Ich ziehe nicht mehr wie ein Kreuzritter ins Feld gegen das ganz normale Leben, wie es sich eben entfaltet. Das war eine der befreiendsten Erkenntnisse überhaupt. Wenn man nichts für etwas kann, kann man das Beste draus machen, aber man muss deshalb keine „Schuld“ auf seine Schultern laden.
Am besten fragt man sich das wirklich ganz direkt: Ist das gerade nicht einfach nur das Leben, so kreuz und quer, wie es sich nunmal entfaltet? Dann gibt´s auch keinen Grund für Bitterkeit, schon gar nicht sich selbst gegenüber.
Wir müssen wieder lernen, dass es ganz natürlich ist, dass es mal so kommt und dann wieder anders. Dass man dem Leben nicht ständig an den Haaren zerren muss, in diese oder jene Richtung.
Mit einem Lächeln das Beste draus machen, auch wenn es anders kam, als gedacht – wenn ich Leute bewundert habe, hatten sie immer die Eigenschaft, sowas zu können. So langsam habe ich den Bogen auch raus.
Lange Vorrede, kurzer Sinn: Die Vollmondkarten starten dann wieder im neuen Jahr, am 7. Januar, wenn alles stimmig ist.
November 24, 2022
Weihnachtspause und die Kurse
Erfahrungsgemäß ist man besser zu früh, als zu spät dran, wenn es darum geht die Weihnachtspause anzukündigen.
Also dann: In diesem Jahr bin ich vom 17. Dezember bis zum 2. Januar nicht erreichbar.
Für neue Lektionen bei den Kursen und sonstiges also bitte rechtzeitig anfragen (ideal wäre bis zum 12. Dezember, damit auch wirklich noch alles klappt).
Ich schaue auch schon auf´s nächste Jahr. Bei den aktuellen Entwicklungen werde ich die Preise bei den Kursen leicht anheben müssen, vermutlich ab März. Ich informiere dazu rechtzeitig, wenn die Details stehen. Wer bereits mit einem Kurs angefangen hat, bezahlt auch weiterhin die alten Preise und wer sich bis dahin anmeldet ebenfalls.
Das wollte ich rechtzeitig ansprechen, damit es dann nicht aus der Kalten kommt. Ich denke es ist auch nicht nur wegen der aktuellen Situation gerechtfertigt. Heutzutage kann ich viel mehr Erfahrung weitergeben, als vor fünf, zehn oder fünfzehn Jahren, als die Kurse in ihrer jetzigen Form begannen. Ich habe die Preise nie angehoben in der ganzen Zeit.
Seit fast 20 Jahren arbeite ich als Profi (ich reibe mir selbst manchmal die Augen 😉 …die Zeit fliegt wirklich) und gelebte Erfahrung ist etwas, das man sich nicht mal schnell irgendwo anlesen kann. Heute sehe ich mit ganz anderen Augen, wo es vielleicht in der Praxis hakt und was hilfreich sein könnte.
Von daher denke ich, dass es in Ordnung ist und wie gesagt: Vor März ändert sich erstmal gar nichts und wer bis dahin einsteigt, hat auf jeden Fall die alten Preise.
November 23, 2022
Modernes Heidentum und eine alte Schamanin
Heute mal ein paar Tipps, in letzter Zeit habe ich interessante Sachen entdeckt.
Da wäre zuerst einmal eine Doku in der ARD über modernes Heidentum, die erfrischend offen an das Thema herangeht. Das Video ist noch bis zum 1. Februar online.
Es gibt auch Neues von der Schamanin von Bad Dürrenberg. Sie ist hier lokal sehr bekannt und hat vor rund 9.000 Jahren gelebt. Ihr Grab wurde noch 600 Jahre nach ihrem Tod als eine Art Pilgerstätte besucht, es ist das älteste sicher nachweisbare SchamanInnengrab der Welt.
Anscheinend hat sie damals schon die Solequellen in der Gegend benutzt (bis heute gibt es in Bad Dürrenberg ein Gradierwerk, die Luft dort ist herrlich). Ich freue mich immer, wenn es neue wissenschaftliche Gedanken zu ihr gibt.
Noch mehr Infos zu ihr findet ihr auch direkt auf der Homepage des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle.
Und wenn wir gerade bei den alten Sachen sind: Vor einer Weile habe ich den Shop Topgeo entdeckt, der auch jede Menge Repliken aus alter Zeit anbietet (Hohle Fels, Gönnersdorf, Dolni Vestonice, Sibirien und vieles mehr).
So viele schöne Repliken hat man selten an einer Stelle, meist muss man die Nadel im Heuhaufen suchen. Also wenn es jemanden interessiert, schaut mal rein (… nein, ich bekomme keine Prozente, es gibt noch Leute, die sich für Dinge interessieren und gerne Infos weitergeben – einfach so 😉 ).
November 19, 2022
Blender-Spirts Teil 2
Kannst du ein bißchen mehr über die Blender Spirits schreiben? Das mache ich gerne. Im Grunde ist die Sache einfach erklärt: In einigen Kulturen gibt es bis heute etablierte Wesenheiten, wie Göttinnen und Götter, Naturgeister, Ahnengeister und viele mehr.
Jeder kennt sie, jeder kennt die Regeln im Umgang mit ihnen und falls es mal Konflikte gibt, kann man zu spirituellen Praktikerinnen und Praktikern gehen, die vermitteln.
Bei uns geht es gerade erst wieder los, nach einer langen Pause. Spirituelle Wesenheiten, die Etikette im Umgang mit ihnen – all das erwähnen auch unsere Sagen noch. Aber es erinnern sich nur wenige daran, vom Praktizieren ganz zu schweigen. Am ehesten ist vielleicht noch Frau Holle bekannt, wobei sie in lokalen Sagen deutlich mehr Facetten hat, als im Märchen der Gebrüder Grimm.
Wir fangen also erst wieder an, uns mit diesen Dingen zu beschäftigen. Es gibt große Lücken. Wenn wir realistisch sind, sind wir so etwas wie zukünftige Anfänger-Ahnen. Erst in einigen Generationen werden die Wege diese Tiefe in der Kraft entwickeln, die anderswo auf der Welt selbstverständlich ist. Vielleicht. Vielleicht auch nicht, wenn wir uns in Oberflächlichkeiten verlieren und die Blender gewinnen.
Wir haben keine Rituale oder Techniken, die seit Jahrtausenden in unverfälschten und ungebrochenen Linien weitergegeben wurden. Und das ist der Punkt, an dem Blender-Spirits ansetzen. Diese Sorte von Geistwesen bzw. Energien (man sieht sie nicht nur im spirituellen Gebiet) hat einen scharfen Blick für Lücken und springt hinein.
Sie machen den Leuten vor, dass sie etwas wären, aber da ist nur heiße Luft. Sie sonnen sich in der Bewunderung, konsumieren die Energie der Verehrer – aber sie machen nichts. Da kommt nichts bei rum, viel Glamour, viel Getue, keine Ergebnisse. Menschen, die unter dem Einfluss dieser Spirits stehen, verkörpern nach einer gewissen Zeit oft selbst diese Eigenschaften, es färbt ab „wes Geistes Kind man ist“.
Wie man sie erkennt? Es ist die Substanz, die fehlt. Da „kommt nichts bei rum“. Es gibt keinen Halt, keine tragende, verlässliche Beziehung. Man tritt auf der Stelle. Menschen, die sprunghaft von einem spirituellen Weg zum nächsten wechseln, sind oft Blender-Spirits aufgesessen. Wenn sich der Weg mal ganz groß und leuchtend anfühlt und dann wieder seltsam leer erscheint, lohnt es sich zu schauen, ob da nicht Blender-Spirits am Werk sind.
Manchmal sieht man sie auch dann, wenn der Weg „im Kopf steckenbleibt“. Man macht einen Workshop nach dem nächsten, aber man praktiziert nichts im Alltag. Da sind so viele Informationen, aber keine gelebte Praxis. Echte Spirits wollen eine tragfähige Beziehung, da entsteht ein nährender und vertrauensvoller Weg. Das heißt nicht, dass man nie herausgefordert wird, aber es gibt unter allem einen Boden, der wirklich trägt.
Es ist nicht ganz leicht, sie zu beschreiben, eben weil sie so schlüpfrig und trügerisch sind. Trotzdem denke ich, dass die meisten instinktiv so ein Gefühl dafür haben.
Jeder kommt mal bei solchen Kräften vorbei und dann heißt es wach sein, sich nicht einlullen lassen und den ehrlichen Kontakt zu Wesenheiten zu suchen, die nicht nur wirbelnd alles mögliche behaupten, sondern beweisen, dass da Substanz ist. Nick Wood sagte im Podcast, den ich im letzten Beitrag erwähnt habe, dass man solche Spirits am besten an den Früchten ihres Tuns erkennt und das fasst es ziemlich gut zusammen.
November 15, 2022
Blender-Spirits
Ich groove mich ein, bitte noch etwas Geduld bei den Mails, allzu lange wird es nicht mehr dauern, bis ich wieder obenauf bin.
Derweil staune ich. Mittlerweile bekommt man als Hexe Hochglanzprospekte von Marketingfirmen zugesendet, die einem riesige Umsätze versprechen. Mindestens sechsstellig – im Monat.
Wenn ich die Aussagen zusammenfasse, komme ich auf: irgendwas mit sozialen Medien, nur noch für reiche Menschen arbeiten, selber reich werden.
Diese allgegenwärtige Gier… Ich meine, jeder muss von etwas leben und gute Arbeit soll gut bezahlt werden. Alles kein Ding. Aber so? Haben wir nicht alle schon Leute gesehen, die plötzlich nur noch im Luxussegment unterwegs sein wollten und dabei von allen guten Geistern verlassen wurden – ziemlich wörtlich. Und kurz darauf war’s nur noch ein Scherbenhaufen.
Wenn man das Spirituelle ernst nimmt (und das sollte man, wenn man es beruflich macht), kommen die Spirits immer zuerst. Ohne sie kann man „es“ nicht, ohne sie hat die Arbeit keinen Segen.
Viele Leute sind mit Blender-Spirits unterwegs und merken es selbst nicht richtig. Das fühlt sich alles so toll und so leicht an. Nicht alle Spirits sind freundlich, manche spielen nur ihre Spielchen und lassen die Leute dann ziemlich hart fallen.
Nick Wood hat in seinem Podcast (Englisch) erst letztens darüber geredet, dass ihn seine befreundeten mongolischen Schamanen immer wieder darauf hinweisen, dass er im Westen über diese Spirits reden soll. Von denen – aus Sicht dieser Schamanen – sogar viele schamanische Lehrerinnen und Lehrer im Westen befallen sind.
Nachdem mir auch noch dieses Prospekt ins Haus geflattert war, habe ich es als Wink der Geister verstanden, das Thema anzusprechen. Schaut immer genau hin, von welchen Geistern jemand „geritten“ wird.
Das hab ich der Neugier halber auch gemacht und mal gecheckt, welche Qualifikationen die angeblichen Reichmacher denn so mitbringen. Wie zu erwarten habe ich nichts gefunden. Ein vielversprechendes Prospekt ist schnell gemacht. Die Gier wird den Rest dazugeben? Nein, denn im spirituellen Bereich sind zum Glück längst nicht alle mit Blender-Spirits unterwegs.
Hexe Claire's Blog
- Hexe Claire's profile
- 13 followers
