Karin Taglang's Blog

January 26, 2018

Rezension: The Hate U Give

46 Wochen ganz weit oben auf der New York Times Bestseller-Liste  für Jugendliteratur – das gelingt nicht allen Autor*innen! Doch Angie Thomas hat’s geschafft, und zwar gleich mit ihrem Debütroman The Hate U Give.


Wer The Hate U Give gelesen hat, wird sich darüber kaum wundern. Der Roman behandelt ernsthafte Themen wie Rassismus, Racial Profiling und Polizeigewalt auf eine herzerwärmende Weise, die ebenso zum Lachen wie zum Weinen anregt.


Eine unmögliche Wahl

Die Geschichte ist inspiriert von der Bewegung um #BlackLivesMatter. Die 16-jährige, schwarze Protagonistin Starr lebt in zwei Welten: Sie wohnt mit ihrer Familie in einem ärmlichen Viertel, wo sie inmitten von Gewalt, Schüssen und Drogenbanden aufwächst.


Tagsüber geht sie am anderen Ende der Stadt auf eine vornehme Privatschule und gibt sich unter ihren fast ausschliesslich weissen Mitschüler*innen völlig anders. Dort möchte Starr nicht auffallen und schon gar nicht so wirken, als komme sie aus dem Ghetto.


Doch als Starr eines Nachts zuschauen muss, wie ihr bester Freund Khalil von einem Polizeibeamten grundlos erschossen wird, ändert sich ihr Leben schlagartig. Khalil war unbewaffnet und hat dem Polizisten auch sonst keinen Anlass gegeben, auf ihn zu schiessen.


Starr ist die einzige Zeugin und nur sie weiss, was in jener Nacht wirklich passiert ist. Jetzt steht sie vor einer schwierigen Wahl: Zieht sie sich von der Trauer geplagt zurück oder entscheidet sie sich dafür, den Mund aufzumachen und Gerechtigkeit für Khalil zu fordern?


Starr Superstar

Die Handlung an sich verspricht schon sehr viel. Doch durch Starr erwacht die Geschichte zum Leben; sie ist eine grossartige Figur, die man sofort ins Herz schliesst. Der moralische Klinsch, in dem sich die 16-Jährige befindet, ist nachvollziehbar und realistisch. Und trotz der Tragik der Geschichte bringt einem Starr auch ab und zu zum Schmunzeln.


Ihre Entwicklung im Laufe des Romans ist bemerkenswert: In ihren zwei Welten hat sich Starr völlig verschiedene Verhaltensweisen angeeignet. Zuhause in Garden Heights ist sie die „schwarze Starr“, die sich laut gegen Polizeigewalt an Schwarzen ausspricht. In der Schule ist sie „Williamson Starr“. Diese Starr will möglichst nicht auffallen, nicht das „aggressive schwarze Mädchen“ darstellen, nichts sagen, und schon gar nicht laut.


Erst durch Khalils Tod bemerkt Starr, dass Rassismus auch im Alltag ein allgegenwärtiges Problem ist und ihr wird bewusst, wie viel sie sich eigentlich gefallen lässt – zum Beispiel von ihrer Freundin Hailey. Und so verschmelzen die beiden Starrs im Laufe der Geschichte immer mehr zu der einen, wahren Starr.


What’s the point of having a voice if you’re going to be silent when you shouldn’t be?


In The Hate U Give macht Angie Thomas viel mehr, als nur eine Geschichte zu erzählen. Mit der Stimme von Starr ruft sie uns alle, egal ob schwarz, weiss oder andersfarbig, auf, unsere Stimmen zu benutzen.


Rassismus ist nach wie vor ein verbreitetes Problem und jeder und jede von uns erlebt es im Alltag regelmässig. Doch allzu häufig werden rassistische Kommentare als „Kleinigkeiten“ vom Tisch gefegt und niemand traut sich, den Mund aufzumachen. Dabei sollten wir das Gegenteil tun.


Wir dürfen Rassismus, sei er noch so subtil oder geringfügig, in keiner Form und in keiner Situation akzeptieren. Tun wir es Starr gleich und wehren uns!



Lizenz Titelbild

Creative Commons: Johnny Silvercloud



The Hate U Give kaufen

The Hate U Give Cover


The Hate U Give ist in der englischen Originalfassung 2017 bei Balzer & Bray erschienen. Die deutsche Übersetzung folgte 2017 im cbt (Random House) Verlag.


Erscheinungsdatum: 24.7.2017, 512Seiten


Bei Orell Füssli kaufen: Fr. 27.90


 



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Published on January 26, 2018 04:13

January 23, 2018

A Game of Thrones – was du vor dem Lesen wissen solltest

Ich bin ganz ehrlich: Die letzte Fantasy-Reihe, die ich gelesen habe, war Harry Potter. Vor 15 Jahren. Seither ist mir kein einziges Buch mehr aus diesem Genre in die Hände gekommen. Ich habe weder Herr der Ringe noch Die Chroniken von Narnia gelesen, und auch sonst nichts, was auch nur ansatzweise in Richtung Fantasy geht.


Warum ich schlussendlich zu George R. R. Martins A Game of Thrones griff, kann ich nicht sagen. Irgendwie hatte ich nach diesen 15 Jahren einfach wieder einmal Lust auf Fantasy. Und es hat sich gelohnt! Nach dem ersten Buch hat mich die Serie (A Song of Ice and Fire) vollkommen überzeugt und ich will unbedingt weiterlesen, auch wenn jedes der existierenden fünf Bücher rund 1000 Seiten hat und die letzten zwei noch nicht einmal publiziert sind.


Doch, und auch hier bin ich ehrlich, die ersten 300 Seiten waren ein Kampf. Martin stellt in wenigen Kapiteln gefühlt 200 Charaktere vor und innert kürzester Zeit hatte ich keine Ahnung mehr, wer wie mit wem verwandt ist, wer was mit wem zu tun hat, ja nicht einmal wer sich überhaupt gerade wo aufhält, mit wem, seit wann, weshalb, und überhaupt, geschweigen denn, wen ich mögen sollte und wen nicht.


Wichtige Fakten für A-Game-of-Thrones-Newbies

Doch so langsam hat die ganze Geschichte in meinem Kopf eine gewisse Form angenommen. Folgende acht Fakten solltest du kennen, bevor du ins erste Buch eintauchst. Mir zumindest hätte diese Liste viel Kopfzerbrechen erspart …


1. Das Familienverzeichnis ist keine Dekoration. Benutze es!

Hinten im Buch befindet sich eine Liste aller Häuser (Haus = Familie) inklusive Verwandtschaftsbeziehungen und verstorbene Vorfahren. Es lohnt sich, hin und wieder einen Blick darauf zu werfen! Keine Angst: Das Verzeichnis hält die Ausgangslage fest und enthält keine Spoilers.


2. Konzentriere dich auf drei Häuser: die Starks, die Lannisters und die Targaryens.

Diese drei Familien sind die Protagonisten in A Game of Thrones, dem ersten Buch in der Reihe. Alle anderen sind für den Moment nicht besonders wichtig.


3. Robert Baratheon ist der König, Cercei Lannister seine Frau und Königin.

Wahrscheinlich hättest du das auch selbst gemerkt. Aber vielleicht hast du’s wie ich überlesen …


4. Merke: „der Zwerk“ = Tyrion Lannister, „der Königsmörder“ = Jaime Lannister.

Die Spitznamen hingegen solltest du nicht überlesen. Du tust gut daran, sie sich zu merken, denn sie werden häufig an Stelle der richtigen Namen verwendet.


5. Daenerys und Viserys Targaryen sind weg, weeeit weg.

Erst nach ein paar hundert Seiten und einigen verwirrten Blicken auf die Landkarte wurde mir klar, dass sich Daenerys und Viserys wirklich an einem völlig anderen Ort, ja quasi auf einem anderen Kontinent befinden. Trotzdem sind sie Teil der Geschehnisse in Kings Landing, deshalb gilt auch hier: nicht überlesen!


Übrigens: Falls dir die Landkarten im Buch nicht ausreichen, gibt’s zum Glück eine interaktive Karte mit Spoiler-Kontrolle, welche die Aufenthaltsorte und Bewegungen aller wichtigen Charaktere zeigt.


6. Benutze das Game of Thrones Wiki, aber Achtung Spoilers!

In einem Buch mit 800 Seiten verirrt man sich leicht. Aber keine Angst, wenn du mal ein wichtiges Detail überlesen hast, hilft dir das Wiki weiter. Am besten googelst du exakt, wonach du suchst, um Spoilers zu vermeiden.


7. Sei dir bewusst: Leute werden sterben.

Du weisst nicht wer, du weisst nicht wann, doch es wird passieren. Mach dich darauf gefasst.


8. Und zum Schluss: Keine Panik, am Ende macht alles Sinn – versprochen!

Die ersten paar hundert Seiten sind wirklich anstrengend, das ist ja auch kein Wunder bei einer Serie mit weit über 5000 Seiten. Doch spätestens ab der Hälfte des ersten Buches versteht man so ungefähr, worum es geht. Es lohnt sich, bis dahin durchzuhalten, denn danach geht’s richtig los!



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Published on January 23, 2018 06:57

January 14, 2018

Rezension: Cavaliersreise – Bekenntnisse eines Gentlemans

Eine abenteuerliche Reise durch das Europa des 17. Jahrhunderts, mit Piraten, Räubern und bösen Baronen – not my cup of tea, würde ich zu einer solchen Geschichte normalerweise sagen. Doch die überaus positive Kritik, die Mackenzi Lees Jugendroman Cavaliersreise von allen Seiten her bekommt, hat mich neugierig gemacht.


Und ich wurde nicht enttäuscht! Ja, Cavaliersreise ist ein historischer Abenteuerroman, aber es ist auch ein wahres Meisterwerk der Repräsentation und nicht zuletzt ein höchst unterhaltsames Buch.


Ein Abenteuer der anderen Art

Cavaliersreise erzählt die Geschichte des adeligen Junggesellen Henry Montague, genannt Monty, seinem besten Freund Percy und seiner Schwester Felicity. Wir lernen Monty als selbstverliebten, ungehorsamen Kindskopf kennen, der aus der angesehenen Schule Eton geworfen wurde. Als letzte Chance schickt ihn sein Vater für ein Jahr auf eine Kulturreise durch Europa. Nach seiner Rückkehr soll Monty das ehrwürdige Anwesen des Vaters übernehmen.


Monty freut sich auf ein Jahr ohne seinen Vater, und insbesondere auf ein Jahr mit Percy, für den er heimlich Gefühle hat. Er hat überhaupt nicht im Sinn, die Reise zum Erwachsenwerden zu nutzen. Monty hat wie üblich nur Unsinn im Kopf: Sex, Drugs and Rock’n’Roll, sozusagen. So beginnt die Reise auch, doch schon bald geht so einiges schief …


Achtung, Piraten!

Die drei werden von Räubern überfallen, werden in ein dunkles Geheimnis verwickelt und geraten in die Hände von Piraten. Die Probleme, denen sie sich gemeinsam stellen müssen, verändern die Dynamik zwischen Monty und Percy, aber auch zwischen Monty und Felicity, für die er bisher wenig übrig hatte. Langsam merkt Monty, dass sein Verhalten nicht okay ist und er so nicht weitermachen kann.


Auch wenn Monty am Anfang ziemlich unsympathisch ist, so ist er doch ein guter Erzähler. Er erzählt mit Humor und, im Verlauf der Geschichte, mit zunehmender Tiefgründigkeit und Selbstreflexion. Die Geschichte ist kurzweilig und unterhaltsam, und als ob das noch nicht reichen würde, auch noch ein wahres Meisterwerk, wenn es um die (positive) Repräsentation von Minderheiten geht.


Ein Meisterwerk der Repräsentation

Die junge Autorin Mackenzi Lee (eigentlich heisst sie Mackenzie Van Engelenhoven) hat sich mehr überlegt als nur eine spannende Geschichte. Ihre Figuren sind einzigartig, divers und frei von Klischees.


Percy

Percy ist ein besonders vielseitiger Charakter: Er ist dunkelhäutig, was im 17. Jahrhundert in England und ganz Europa für frei geborene Menschen äusserst selten war. So bringt Percys Hautfarbe die drei Freunde immer wieder in Schwierigkeiten. Ihnen werden Übernachtungsplätze verweigert, oder Percy wird für den Diener der weissen Geschwister gehalten. Ausserdem leidet Percy an Epilepsie und soll deswegen am Ende der Reise in ein „Heim“ für psychisch Kranke abgeschoben werden. Epilepsie war im 17. Jahrhundert noch sehr wenig erforscht und viele Menschen hielten es für eine Art Dämonen-Besessenheit.


Percys Sexualität wird nicht genau benannt, sicher ist jedoch, dass er sich (unter anderem) zu seinem eigenen Geschlecht hingezogen fühlt.


Felicity

Hier kommt Felicity ins Spiel: Montys Schwester ist intelligent und interessiert sich sehr für Medizin. Jahrelang las sie heimlich Bücher über Humanmedizin und versteckte diese hinter den Einbänden von Liebesromanen, denn für eine Dame war es damals unschicklich, sich für solche Dinge zu interessieren, geschweige denn ein Studium zu absolvieren. Doch Felicity weiss, dass Epilepsie nichts mit Dämonen zu tun hat und kämpft so um die Akzeptanz von Percy und seiner Krankheit.


Felicity ist möglicherweise asexuell, auch wenn dies nicht explizit erwähnt wird. An verschiedenen Stellen sagt sie jedoch, dass ihr Dinge wie Küssen nicht gefallen und sie kein Bedürfnis nach sexuellen Handlungen hat.


Monty

Auch im Bereich der Sexualität ist Mackenzi Lees Repräsentation breit abgestützt und authentisch:  Monty ist offen bisexuell, beziehungsweise so offen, wie es im 17. Jahrhundert eben möglich war. Ausserdem ist Montys Geschichte gezeichnet von häuslicher Gewalt, was bis heute ein Tabu-Thema ist und deshalb in der Literatur unbedingt angesprochen werden muss.


Dieser diverse Mix der Charaktere macht Cavaliersreise zu einem beispielhaften Werk, was die Repräsentation von nicht-heteronormativen Sexualitäten, nicht-weissen Menschen und (psychischen) Krankheiten angeht. Gerade in Jugendbüchern ist es enorm wichtig, dass die Charaktere vielseitig gestaltet sind, sodass sich Leser*innen besser mit ihnen identifizieren können. In diesem Sinne: Bravo, Mackenzi Lee!



Cavaliersreise kaufen

Cavaliersreise Cover


Cavaliersreise – Bekenntnisse eines Gentlemans ist unter dem englischen Originaltitel The Gentleman’s Guide to Vice and Virtue 2017 bei Harper Collins erschienen. Die deutsche Übersetzung folgte 2017 im Carlsen Verlag.


Erscheinungsdatum: 27.6.2017, 528 Seiten


Bei Orell Füssli kaufen: Fr. 29.90


 



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Published on January 14, 2018 05:51

January 8, 2018

Top Ten 2017 Favourites

Nicht mal mehr zwei Wochen dauert es bis zum Jahreswechsel. Hier auf The Zurich Review heisst das vor allem eines: Es ist Zeit für die Top 10 Favoriten-Liste für das Jahr 2017! Lasst uns mit ein bisschen Statistik beginnen.


Total gelesene Bücher: 40, davon:



5-Stern-Bewertungen: 5
4-Stern-Bewertungen: 20
3-Stern-Bewertungen: 12
2-Stern Bewertungen: 3
1-Stern-Bewertungen: 0

Seit meiner Kindheit war 2017 das erste Jahr, in dem ich endlich wieder mal richtig gelesen habe. Mit meinen 40 gelesenen Büchern bin ich daher enorm zufrieden, auch wenn ich damit mein Goodreads-Ziel von 50 Büchern knapp verfehlt habe. Besonders freue ich mich über die zahlreichen 4- und 5-Stern-Bewertungen – was will man mehr?


Und hier kommt sie, meine persönliche Top 10 Liste. Um die Spannung noch ein bisschen zu steigern, beginne ich bei Platz 10:


Platz 10

A Thousand Splendid suns


A Thousand Splendid Suns – Khaled Hosseini (2007)

Das allerletzte Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe, hat es gerade noch in die Top 10 geschafft! Der Roman handelt vom Schicksal zweier Frauen in Afghanistan, einem Land, das vom Krieg völlig zerrüttet worden ist. Die Geschichte von Mariam und Leila ist keine glückliche, und doch macht sie Mut. Sie handelt von (fehlender) Selbstbestimmung und der Unterdrückung von Frauen, aber auch von der Kraft der Liebe. Eine wunderschöne Geschichte, die zum Nachdenken anregt.


Platz 9

juliet takes a breath


Juliet Takes a Breath – Gabby Rivera (2016)

Dieses LGBTQ-Jugendbuch hat mich absolut überrascht. Der noch eher unbekannten Autorin Gabby Rivera ist es gelungen, eine einzigartige Coming-of-Age-Geschichte zu schreiben, die modern und lehrreich zugleich ist. In diesem Buch habe ich, obwohl ich mich seit Jahren als Feministin bezeichne und mich auch in der LGBTQ-Community zu Hause fühle, noch so einiges gelernt – über Feminismus, Rassismus und Selbstfindung.


Platz 8

how to build a girl


How to Build a Girl – Caitlin Moran (2014)

Auf Platz 8 ist gleich noch eine Coming-Of-Age-Geschichte, und auch diese behandelt feministische Themen, allerdings auf eine völlig andere Art. Während Gabby Rivera in Juliet Takes a Breath uns eher das „wütende“ Gesicht des Feminismus zeigt, bringt Caitlin Moran in How to Build a Girl die Sache auf eher humorvolle Weise rüber. Johanna Morrigan entdeckt in diesem Buch sich selbst und ihre Sexualität.


 


Platz 7

the curious incident of the dog in the nighttime


The Curious Incident of the Dog in the Nighttime – Mark Haddon (2003)

An dieses Buch hatte ich grosse Erwartungen und wurde nicht enttäuscht, es ist den Hype absolut wert! Darin erzählt uns der 15-jährige Protagonist Christopher Boone, wie er eines Tages den Hund der Nachbarin tot aufgefunden hat und danach versuchte, den Mörder zu fassen. Das Spezielle daran: Christopher leidet am Asperger-Syndrom: Er versteht die kompliziertesten Mathe-Aufgaben mühelos, aber die Menschen versteht er nicht.


Platz 6

das leben ist gut


Das Leben ist gut – Alex Capus (2016)

Das Leben ist gut – so heisst das einzige Buch von einem Schweizer Autor auf dieser Liste. Zwar habe ich dieses Jahr auch noch ein paar andere Schweizer Bücher gelesen, aber Alex Capus neuester Roman ist wirklich herausgestochen! Es ist kein grossartiges Werk der Literatur, kein epischer Liebesroman und eigentlich auch sonst nichts Spezielles, doch genau darum geht’s: um die alltäglichen Dinge im Leben, deren Schönheit man viel zu oft übersieht. Dieses Buch macht einfach glücklich!


Platz 5

asking for it


Asking For It – Louise O’Neill (2015)

Louise O’Neills Roman Asking For It ist alles andere als eine Freude beim Lesen. Die Geschichte der Protagonistin Emma ist richtig grauenhaft! Warum also liegt dieses Buch trotzdem auf Platz 5 meiner Top 10 Liste? Weil das Buch wichtige, wenn auch unschöne Themen behandelt: Die 18-jährige Emma geht gerne auf Parties, flirtet und trinkt, was das Zeug hält – bis sie eines Tages keine Ahnung mehr hat, was in der letzten Nacht passiert ist …


Platz 4

nina is not ok


Nina Is Not Ok – Shappi Khorsandi (2016)

Die Protagonistin Nina erlebt Ähnliches wie Emma in Asking For It. Auch sie erwacht nach einer wilden Partynacht und kann sich an nichts erinnern, bis in den sozialen Medien explizite Bild- und Videoaufnahmen von ihr auftauchen. Ausserdem hat Nina ein Alkoholproblem und so nimmt das „Slut Shaming“ und „Victim Blaming“ seinen Lauf. Eigentlich eine traurige Geschichte, doch die Komikerin Shappi Khorsandi vergisst trotzdem ihren Humor nicht.


Platz 3

they both die at the end


They Both Die at the End – Adam Silvera (2017)

They Both Die at the End gehört zu meinen absoluten Jahreshighlights. Der LGBTQ-Jugendroman spielt in einer Welt, in der eine spezielle Firma den Todestag jedes Menschen voraussagen können. Die beiden Teenager Rufus und Mateo lernen sich kennen, nachdem sie erfahren haben, dass sie beide an diesem Tag sterben werden. Wie der Titel vermuten lässt ist es eine unendlich traurige Geschichte, doch am Ende überragen Liebe und Freundschaft jede Traurigkeit.


Platz 2

carol


Carol or The Price of Salt – Patricia Highsmith (1952)

Zu meiner grossen Überraschung hat mich Patricia Highsmith mit Carol or The Price of Salt völlig weggefegt. Eigentlich stehe ich im Moment eher auf zeitgenössische Literatur und greife nur selten zu älteren Werken. Doch in diesem Fall hat sich der Griff gelohnt: Wie die Protagonistin Therese habe ich mich Hals über Kopf in die mysteriöse Carol verliebt. Die Liebesgeschichte zwischen den zwei Frauen ist die erste ihrer Art, die zumindest die Chance auf ein Happy End zulässt.


Platz 1 – Jahreshighlight 2017

brooklyn


Brooklyn – Colm Tóibín (2009)

Ich weiss, ich weiss, ich bin spät dran und wahrscheinlich kennt und liebt ihr Brooklyn alle schon lange. Aber ich fand Colm Tóibíns wahrscheinlich bekanntestes Werk so unglaublich toll, dass ich es am liebsten all meinen Freunden und Verwandten zu Weihnachten schenken würde. Die Geschichte des jungen irischen Mädchens Eilis Lacey, die – anfangs gegen ihren Willen – nach New York auswandert und am Ende nicht mehr weiss, wo sie wirklich hingehört, ist so liebevoll geschrieben und einfach nur schön. Jeder und Jede muss es lesen!


Das waren sie, meine Top 10 Jahreshighlights 2017. Es war ein tolles Lesejahr und ich hoffe, dass das nächste genauso toll wird, oder sogar noch besser! Was waren deine Lesehighlights in diesem Jahr?



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Published on January 08, 2018 06:30

December 22, 2017

Rezension: Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe

Wieder geht es um zwei Jungs, um die Freundschaft und Liebe zwischen ihnen. Ja, Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe hat gewisse Ähnlichkeiten mit They Both Die in the EndBeides sind Jugendromane mit LGBTQ-Themen, beide haben zwei junge, männliche Protagonisten.


Doch in dieser Rezension möchte ich mich auf Aristotle (Ari) und Dante konzentrieren, die zusammen die Geheimnisse des Universums entdecken. Das Buch wurde von Benjamin Alire Sáenz geschrieben und 2012 veröffentlicht. Seither wurde es in Blogs und auf Youtube auf- und ab gehypet – zu recht, finde ich.


„How could I have ever been ashamed of loving Dante Quintana?“

Erzählt wird die Geschichte ausschliesslich vom Ich-Erzähler Ari. Wir lernen ihn als zurückgezogenen, jungen Amerikaner mit mexikanischem Ursprung kennen. Ari hat, wie er selbst sagt, weniger Freunde als seine Mutter, und das macht ihm zu schaffen, bis er eines Tages Dante trifft. Er beschreibt es so:


I was mostly invisible. I think I liked it that way. And then Dante came along.


Doch Ari muss erstmal lernen, wie man ein guter Freund ist. Das gelingt ihm am Anfang herzlich schlecht. Immer wieder regt er sich über Dantes grenzenlos liebe und freundliche Art auf, antwortet nicht auf seine Briefe und ist, alles in allem, kein besonders guter Freund.


Dante ist da ganz anders: Er weiss von Anfang an, wie viel ihm Ari bedeutet und verhält sich dementsprechend. Dante verehrt Ari; er will möglichst viel Zeit mit ihm verbringen. Doch Ari kommt mit so viel Zuneigung zunächst gar nicht klar.


Erst als Dante mit seiner Familie für ein Jahr in eine andere Stadt zieht, merkt Ari, wie sehr er ihm ans Herz gewachsen ist – auch wenn er sich das selbst erst viel später eingestehen kann. Doch am Ende weiss Ari: Er liebt Dante Quintana, und dafür braucht er sich nicht zu schämen.


Ein selbstverständliches Coming-Out

Dante weiss, anders als Ari, schon früh, dass er auf Jungs steht. Immer wieder sagt er, dass er lieber Jungs küssen möchte. Ari kümmert das am Anfang herzlich wenig. Für ihn macht es keinen Unterschied, wen sein bester Freund küssen will.


Dieser selbstverständliche Umgang mit Dantes „Coming-Out“ ist beispielhaft: Genau so sollte es sein. Ein Coming-Out sollte weder eine Sensation sein noch ein Drama, es soll einfach eine Tatsache sein, die man über den anderen erfährt. Im Grunde ist nichts Spezielles daran, auf jeden Fall nicht mehr als wenn ich sage: „Ich bin verheiratet“ oder „Ich bin single“.


Das Coming-Out hat aber noch eine Seite, und zwar die innere. Sich bei Freunden und Bekannten zu outen, ist eine Sache, doch zuerst muss man sich bei sich selbst outen. Das heisst, man muss merken und sich selbst eingestehen können, dass man anders ist. Damit hat vor allem Ari grosse Mühe und schlussendlich sind es ausgerechnet seine Eltern, die ihm die Augen öffnen.


Ari, the problem isn’t just that Dante’s in love with you. The real problem – for you, anyway – is that you’re in love with him.


Must-Read, auch für Erwachsene!

Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe ist kein Buch wie jedes andere. Benjamin Alire Sáenz spricht darin wichtige Themen wie Freundschaft und homosexuelle Liebe auf eine Weise an, die sie für jede*n Leser*in greifbar und verständlich machen. Ari hat seine Fehler: Er ist aufbrausend, manchmal verwirrt und versteckt sich vor sich selbst. Das macht es leichter, sich in ihn hineinzuversetzen.


Durch die vielen Dialoge kommt man im Buch rasch vorwärts und kann es kaum mehr zur Seite legen. Obwohl es ein Jugendroman ist, können auch Erwachsene sicher einiges daraus mitnehmen!



Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe kaufen

Aristotle and Dante Discover The Secrets of the Universe


Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe ist 2012 bei Simon & Schuster erschienen. Eine deutsche Übersetzung liegt noch nicht vor.


Erscheinungsdatum: 1.2.2012, 359 Seiten


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Published on December 22, 2017 20:30

December 18, 2017

Rezension: They Both Die at the End

„Two dudes met. They lived. That’s our story.“ Diese Zusammenfassung klingt erstmal nach einer furchtbar langweiligen, alltäglichen Geschichte. Aber was, wenn ich dir sage, dass aus dem obigen Zitat ein Satz entfernt wurde? Ich will ja nicht zu viel verraten …


Das Zitat stammt aus Adam Silveras neustem Science-Fiction-Jugendroman They Both Die at the End (‚Am Ende werden sie beide sterben‘). Trotz des deprimierenden Titels hat es They Both Die at the End unter die Top 5 meiner persönlichen Liste von Jahreshighlights geschafft.


Der Titel lügt nicht

Leider nicht, muss man sagen. Denn die beiden Protagonisten Rufus und Mateo wachsen einem schon auf den ersten paar Seiten so sehr ans Herz, dass man das Wissen um ihren nahenden Tod kaum ertragen kann. Aber erstmal zum Inhalt:


They Both Die at the End spielt in einer Welt, in der eine Firma namens Death-Cast den Todestag jedes einzelnen Menschen voraussagen kann. Jeweils um Mitternacht erhalten alle Frauen, Männer und Kinder, die an diesem Tag sterben werden, einen Anruf von Death-Cast, der sie über ihren baldigen Tod informiert. Das Schaurige daran ist: Death-Cast liegt immer richtig. Wer den Anruf erhält, wird innert der nächsten 24 Stunden sterben und es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Was für eine Prämisse!


Die beiden jugendlichen Protagonisten Mateo und Rufus erhalten den Anruf in der gleichen Nacht, doch das ist auf den ersten Blick auch das Einzige, was sie gemeinsam haben. Mateo ist ein zurückgezogener, einsamer Junge, der keine Risiken eingeht, während wir Rufus in seiner ersten Szene als temperamentvollen Schläger kennenlernen. Trotz ihrer Unterschiede schliesst man als Leser*in beide sofort ins Herz, sei es um ihr schreckliches Schicksal allein.


Rufus und Mateo lernen sich an ihrem Todestag durch die „Last Friend“ App kennen, eine App, die einsame Sterbende zusammenbringen soll. Mateo ist ohnehin einsam und Rufus kann nicht zu seinen Freunden zurück, weil die Polizei nach ihm sucht. Also entscheiden sie, ihren letzten Tag zusammen zu verbringen und gemeinsam noch einmal richtig zu leben.


Eine plausible Welt

Beim Lesen kann man fast nicht anders, als sich vorzustellen, wie das Leben mit einem Unternehmen wie Death-Cast wohl wäre. Adam Silvera hat in They Both Die at the End eine Welt geschaffen, die nicht weit von unserer entfernt ist. Etwas wie Death-Cast ist vorstellbar und wird dadurch unheimlich.


Silvera belässt es aber nicht bei Death-Cast und der Last Friend App. Nein, er strickt diese absurde und doch allzu plausible Welt weiter und erfindet allerhand Dinge, die es in einer Welt mit Death-Cast wahrscheinlich geben würde, zum Beispiel ein Vergnügungszentrum oder eine weitere App, wo man sich seinen letzten One-Night-Stand (oder One-Day-Stand) suchen kann.


So wird man als Leser*in gezwungen, sich Gedanken über den eigenen Tod zu machen: Was würde ich an meinem letzten Tag tun? Mit wem würde ich ihn verbringen?


Die Auseinandersetzung mit solchen Themen und das Wissen um den baldigen Tod der liebgewonnenen Protagonisten ist tatsächlich eher deprimierend, und dennoch schafft es Adam Silvera, dass man sein Buch mit einem positiven Gefühl zu Ende liest. Denn es geht um viel mehr als den Tod: Es geht darum, das Leben zu geniessen, um Freundschaft, Liebe und darum, sich selbst zu sein.


Sometimes the truth is a secret you’re keeping from yourself because living a lie is easier.


An seinem letzten Tag findet Mateo einen neuen Freund und schafft es, sich selbst seine tiefsten Geheimnisse einzugestehen. Rufus merkt an seinem letzten Tag, wer er wirklich sein will und wer nicht. An ihrem allerletzten Tag schaffen es Mateo und Rufus, noch einmal richtig zu leben. Das vollständige Zitat heisst – Achtung Spoiler:


Two dudes met. They fell in love. They lived. That’s our story.


Adam Silvera über sein Buch:



They Both Die at the End kaufen

They Both Die at the End CoverThey Both Die at the End ist 2017 bei Harper Collins erschienen. Eine deutsche Übersetzung liegt bisher leider noch nicht vor.


Erscheinungsdatum: 5.9.2017, 336 Seiten


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Published on December 18, 2017 06:12

December 11, 2017

Rezension: Every Heart a Doorway

Eleanor Wests Heim für Kinder, die einen Teil ihres Lebens in einer anderen Welt verbracht haben – das ist der Schauplatz der Novelle Every Heart a Doorway (‚Jedes Herz ist eine Tür‘) von der Amerikanerin Seanan McGuire, die der erste Teil der Wayward-Children-Trilogie darstellt. Als Fan von Fantasiewelten wie Narnia oder Alices Wunderland klang dieser Schauplatz für mich interessant genug, um zu diesem Buch zu greifen. Auch der Klappentext klang vielversprechend:


Children have always disappeared under the right conditions – slipping through the shadows under a bed or at the back of a wardrobe, tumbling down rabbit holes and into old wells and emerging somewhere … else.


Every Heart a Doorway ist die Geschichte von Nancy und einigen anderen Kindern, die in verschiedenen Welten gelebt haben und dann unfreiwillig zurück in unsere Welt gekommen sind. Alle von ihnen waren in einer anderen Welt, und zwar in jener, die für sie genau die richtige war. Die Protagonistin Nancy zum Beispiel war in den Hallen der Toten, wo Stille alles ist, was zählt. Andere Kinder waren in farbenfrohen Welten oder in einem Land voller Süssigkeiten.


Eleanor West, die Leiterin des Kinderheims, war selbst mehrere Male in einer anderen Welt gewesen und weiss, wie schwierig es ist, sich nach der Rückkehr in unserer Welt wieder zurechtzufinden. Also hat sie das Heim eröffnet, um anderen Kindern zu helfen, hier wieder Fuss zu fassen. Kurz nach Nancys Ankunft gibt es im Heim gleich mehrere Morde, und ein Grossteil der Geschichte wird somit zum klassischen „Whodunit“ – die Kinder versuchen, den oder die Mörder*in zu überführen. Doch eigentlich wollen sie alle einfach nur zurück in ihre Welten …


Ein Hoch auf die Diversität

Um meine Meinung vorwegzunehmen: Mir hat Every Heart a Doorway nicht wirklich gefallen. Trotzdem möchte ich einige positive Punkte nennen, bevor ich zur Kritik komme: In Sachen Diversität und Repräsentation ist Seanan McGuires Novelle ein absolutes Paradebeispiel. Auf nicht einmal 170 Seiten hat es die Autorin geschafft, eine asexuelle Protagonistin (Nancy) und einen transsexuellen Charakter (Kade) glaubhaft einzubauen.


Gerade weil in einem so kurzen Buch wenig Zeit für die Entwicklung der Charaktere bleibt, waren die nicht-heteronormative Sexualitäten von Nancy und Kade etwas völlig Selbstverständliches. Es nicht als zentrales Element behandelt. Vielmehr hat die Autorin von Nancys A- und von Kades Transsexualität erzählt, als wäre es einfach ein Merkmal der entsprechenden Figur, genauso wie eine Brille oder eine krumme Nase das Merkmal einer anderen Figur sein könnte.


Solche Repräsentationen braucht es mehr in der Literatur, aber auch in anderen Medien. Bisher werden nicht-heteronormative Menschen immer noch häufig entweder komplett vergessen oder als „Anders“ dargestellt. Aber Seanan McGuire zeigt: Nancy und Kade sind Menschen wie du und ich, und ihre Sexualität bzw. ihre Geschlechtsidentität sollte keinen Einfluss darauf haben, wie sie dargestellt werden oder was wir als Leser*innen von ihnen halten.


Keine Zeit für Charakter-Entwicklung

In Bezug auf die Diversität war die fehlende Charakter-Entwicklung ein Vorteil. Dennoch ist genau dies auch mein grösster Kritikpunkt an Every Heart a Doorway. Da die Novelle weniger als 200 Seiten und trotzdem eine relativ grosse Zahl an Figuren hat, war eine anständige Entwicklung dieser Figuren praktisch unmöglich. Es war schwierig, sich auf diesen wenigen Seiten wirklich auf die Figuren einzulassen.


Auch eine vertieftere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Welten fehlte fast komplett. Einige wenige der Kinder, zum Beispiel Nancy, erzählten ein wenig über die Welten, in denen sie waren. Doch waren all dies jeweils Informationen aus zweiter Hand, sprich als Leser*in erhält man keinen direkten Einblick. Einige der Welten klangen sehr interessant – schade, dass es meist nur bei einem Namen blieb!


Andererseits ist Every Heart a Doorway ja bloss der erste Band der dreiteiligen Wayward-Children-Serie. Es ist also möglich, dass man sich mit dem zweiten und dritten Band besser mit den Figuren identifizieren kann. Ich werde also auf jeden Fall weiterlesen, auch wenn dieser erste Teil eher eine Enttäuschung war.



Every Heart a Doorway kaufen

Every Heart a Doorway Cover

Every Heart a Doorway ist 2016 von Tom Doherty Associates veröffentlicht worden. Eine deutsche Übersetzung liegt noch nicht vor.


Erscheinungsdatum: 5.4.2016, 176 Seiten


Bei Orell Füssli kaufen: Fr. 27.90


 



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Published on December 11, 2017 06:00

December 5, 2017

Rezension: The Price of Salt oder Carol

Wir schreiben das Jahr 1952, als ein Roman mit dem Titel The Price of Salt von Claire Morgan veröffentlicht wird. Doch Claire Morgan ist ein Pseudonym, in Wahrheit steckt eine bekannte Autorin hinter dem Werk: Patricia Highsmith.


Aber Highsmith bekannte sich erst in den letzten Jahren ihres Lebens zu diesem Roman, der später unter dem Titel Carol und mit Highsmiths richtigem Namen erneut veröffentlicht wurde. Wahrscheinlich hätte The Price of Salt damals ihre Karriere ruiniert …


Eine verbotene Liebe

Denn Carol handelt von zwei Frauen, die sich ineinander verlieben. Undenkbar im New York der 1950-er Jahre. Carol und Therese lernen sich in einem Warenhaus kennen, in dem die 19-jährige Therese einen schlecht bezahlten Job angenommen hat. Carol, eine wohlhabende, schon etwas ältere und – wohlgemerkt – verheiratete Frau, sucht in dem Laden nach einem Weihnachtsgeschenk für ihre Tochter Rindy.


Der Roman wird aus Thereses Perspektive erzählt. Nach gerade mal zwei Treffen mit Carol weiss Therese: Sie liebt diese Frau. Oder so ähnlich:


It would be almost like love, what she felt for Carol, except that Carol was a woman. (1)


Carol selbst hat schon ihre Erfahrungen gemacht mit anderen Frauen. Im Moment steckt sie jedoch gerade in einem dramatischen Scheidungsverfahren; ihr Mann und sie streiten um das Sorgerecht für Rindy.


In dieser schwierigen Zeit entscheiden sie und Therese, für ein paar Wochen zusammen zu verreisen, damit Carol den Kopf freibekommt. Und Therese hat sowieso nichts, was sie in New York hält. Sie hasst ihren Job und ihren Freund Richard liebt sie auch nicht.


Doch alles, was Carol sagt und tut, kann gegen sie verwendet werden. Ihre „Verhältnisse“ zu anderen Frauen machen sie in den Augen ihres Ehemanns Harge zu einer unzumutbaren Mutter für die gemeinsame Tochter. So findet sich Carol am Ende vor einer unmöglichen Entscheidung … In einem Brief an Therese schreibt sie folgende Worte:


A kiss, for instance, is not to be minimized, or its value judged by anyone else. I wonder do these men grade their pleasure in terms of whether their actions produce a child or not, and do they consider them more pleasant if they do. (2)


Provokativ, revolutionär, kritisch

In der 2015 von Bloomsbury publizierten Ausgabe von Carol wurde ein Vorwort der lesbischen Krimi-Autorin Val McDermid abgedruckt. Darin lobt sie Carol als ein revolutionäres Werk:


The real significance of Carol is that it was the first serious work of literature with lesbian protagonists that didn’t end with suicide, despair or a cure thanks to the love of a good man. (3)


Auch wenn das Ende des Romans ein offenes ist, so lässt es doch zumindest die Hoffnung auf ein Happy End für Therese und Carol zu, auch wenn beide dafür Opfer bringen müssen.


In der heteronormativen Gesellschaft von 1952 war das noch fast undenkbar. Wer sich nicht ins klassische Muster von Mann und Frau zwängen lassen wollte, galt als abartig, unzurechenbar und als unfähig, ein Kind zu erziehen.


Die traurige Realität

Patricia Highsmiths Roman ist absolut realistisch, vor allem in der Zeit, in der er geschrieben wurde. Auch heute noch werden Menschen diskriminiert, weil sie nicht „den richtigen“ Menschen oder „das richtige Geschlecht“ lieben. Carol entscheidet sich am Ende – Achtung Spoiler! – für die Liebe. Das mag revolutionär sein, doch gleichzeitig bestärkt es wohl auch einige Leser*innen in ihrem Denken, dass Carol eine verantwortungslose, egoistische Rabenmutter ist.


Ja, Carol wählt die Liebe, aber das heisst nicht, dass das gleichzeitig eine Entscheidung gegen ihre Tochter Rindy ist. Diese Entscheidung hat ihr nämlich ihr Ehemann beziehungsweise das Gericht abgenommen. Carol müsste also einen integralen Teil ihrer Persönlichkeit verleugnen, um für ihre Tochter sorgen zu dürfen. Ich wage zu bezweifeln, dass eine unglückliche Mutter für Rindy eine besonders gute Mutter gewesen wäre.


Schlussendlich ist Carol ein trauriges, aber wichtiges Buch. In den 1950-er Jahren war es bahnbrechend und hat den Weg geöffnet für zahlreiche Werke lesbischer Literatur, die heute geradezu floriert. Und auch wenn sowohl Carol als auch Therese egoistisch sein mögen, so ist Carol doch ein sehr lesenswertes Buch. Es erzählt die wunderschöne Geschichte von zwei Menschen, die sich lieben.


Carol ist 2015 auch als Film erschienen. Die Hauptrollen sind mit Cate Blanchett und Rooney Mara hochkarätig besetzt. Wie das Buch kann ich auch den Film wärmstens empfehlen!


Cate Blanchett über ihre Rolle



Übersetzungen

Die Zitate wurden für diesen Artikel von mir selbst übersetzt, es handelt sich daher nicht um die offizielle Übersetzung des Romans.



Was sie für Carol empfand, war fast wie Liebe, ausser dass Carol eine Frau war.
Ein Kuss, zum Beispiel, darf nicht unterschätzt werden, und niemand anderes sollte seinen Wert bewerten. Ich frage mich: Bewerten diese Männer ihren Genuss damit, ob aus ihrem Handeln ein Kind entstehend wird oder nicht, und empfinden sie einen grösseren Genuss, wenn es dies tut?
Die wahre Relevanz von Carol ist, dass es das erste ernsthafte literarische Werk mit lesbischen Hauptfiguren war, das nicht mit Suizid, Verzweiflung oder „Heilung“ durch die Liebe eines guten Mannes endete.


Carol kaufen

Carol von Patricia HighsmithDie deutsche Ausgabe von Carol oder The Price of Salt ist 1990 unter dem Titel Salz und sein Preis im Diogenes Verlag erschienen.


Erscheinungsdatum: 1990, 459 Seiten


Bei Orell Füssli kaufen: Fr. 31.90


 



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Published on December 05, 2017 07:33

December 1, 2017

Rezension: Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Der Originaltitel von John Greens neuestem Roman lautet Turtles All the Way Down. Was das wohl heissen mag? Der deutsche Titel lässt schon eher auf den Inhalt schliessen: Es geht um Gedanken, und zwar fiese Gedanken.


Die junge Protagonistin Aza leidet – wie der Autor selbst – an einer Zwangsstörung. Sie hat grosse Angst davor, an einem bakteriellen Infekt zu erkranken und muss sich immerzu vorstellen, dass sich die Bakterien in ihrem Körper gerade entzünden könnten.


Allzu häufig ist Aza gefangen in solchen Gedankenspiralen, aus denen sie nicht mehr herauskommt. In Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken erzählt John Green Azas Geschichte und wie sie lernt, mit ihrer Krankheit umzugehen; sich selbst zu akzeptieren.


Eine nebensächliche Geschichte

Fangen wir vorne an: Aza ist eine 16-jährige High-School-Schülerin aus Indianapolis. Sie ist introvertiert und immerzu gefangen in ihren Gedanken, deshalb hat sie kaum Freunde. Aber eine Freundin hat sie:


Daisy kommt aus eher ärmlichen Verhältnissen und macht sich Sorgen, wie ihre Eltern das College für sie bezahlen sollen. Sie ist Feuer und Flamme, als der angeklagte Billionär Russell Pickett spurlos verschwindet und eine grosszügige Belohnung für Hinweise auf seinen Verbleib ausgeschrieben wird.


So beginnt die ganze Geschichte. Daisy überredet Aza, ihr bei der Suche nach dem Verschwundenen zu helfen, da Aza dessen Sohn Davis aus ihrer Kindheit kennt. Kurz darauf landen die beiden „aus Versehen“ auf dem Grundstück der Picketts, wo Aza zum ersten Mal seit einigen Jahren auf Davis trifft.


Aza und Davis lernen sich neu kennen und dabei merkt Aza, dass sie die Belohnung nicht mehr interessiert – oder zumindest nicht so sehr wie das Wohl von Davis und seinem Bruder Noah, der sehr unter dem Verschwinden seines Vaters leidet.


Die Geschichte nimmt ihren Lauf, und mit ihr Azas Spirale von negativen Gedanken, die immer enger und enger zu werden scheint … Schlussendlich ist das Mysterium um Picketts Verschwinden jedoch nebensächlich (trotzdem wird es am Ende noch aufgelöst). Vielmehr geht es in Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken um eine liebenswerte junge Frau, die eine wahre Chance im Leben haben wird, auch wenn sie selbst vielleicht noch nicht daran glaubt.


Psychische Krankheiten verstehen

Bevor ich zu Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken gegriffen habe, wusste ich nur sehr wenig über Zwangsstörungen. Ich dachte, die Betroffenen hätten einfach irgendeinen Zwang. Dass eine unerträgliche Spirale von Gedanken voller Angst und Panik dahintersteckt, war mir nicht bewusst.


Der Autor John Green leidet selbst unter einer Zwangsstörung und weiss genau, was in Azas Kopf vor sich geht, wenn sie in eine solche Spirale absinkt. Gleichzeitig befasst er sich aber auch damit, was es für ihr Umfeld heisst: Daisy hat immer zu Aza gehalten, auch wenn diese als Freundin manchmal tagelang überhaupt nicht zu gebrauchen war, weil sie so sehr in ihrem Kopf gefangen war.


Doch eines Tages hält es auch Daisy nicht mehr aus und die Freundinnen beginnen einen Streit. Daisy wirft Aza vor, dass sie sich nicht um das Leben anderer schere, weil sie immer nur mit sich selbst beschäftigt sei; sie bezeichnet sie als „verwöhnt“ und egoistisch. Darauf antwortet Aza:


I’m sorry it’s not fun hanging out with me because I’m stuck in my head so much, but imagine being actually stuck inside my head with no way out, with no way to ever take a break from it, because that’s my life.


Diese Szene zeigt, dass der Umgang mit psychischen Krankheiten weder für den/die direkt Betroffene*n, noch für das Umfeld leicht ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, miteinander darüber zu reden und gemeinsam zu lernen, damit umzugehen. Und genau das tun Aza und Daisy.


(K)ein Jugendroman

Auch wenn John Greens neues Buch als Young-Adult-Roman gehandelt wird, so ist sein Inhalt doch für Leser*innen jeden Alters relevant. John Green beschreibt Azas psychische Krankheit sehr treffend, da er wirklich weiss, wie es ist.


So hat bereits der/die ein oder andere Leser*in gemerkt, dass auch er/sie an einer Zwangsstörung leiden könnte und sich daraufhin professionelle Hilfe gesucht. Bücher wie diese tragen dazu bei, dass mehr über das Thema psychische Gesundheit gesprochen wird und es weniger stigmatisiert wird. Bravo, John Green!



Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken kaufen

Schlaft gut, ihr fiesen gedanken cover

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken von John Green ist 2017 bei Hanser erschienen.


Erscheinungsdatum: 10.11.2017


Seitenzahl: 288


Bei Orell Füssli kaufen: Fr. 29.90


 



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Published on December 01, 2017 21:00

November 29, 2017

To Be Read: Dezember 2017

Im November habe ich mir drei Bücher vorgenommen, gelesen habe ich sechs, plus drei Hörbücher. Mit dieser tollen Statistik im Rücken wage ich es, mir für Dezember etwas mehr vorzunehmen. Der übliche November-Stress mit Geburtstag und Irish-Dance-Meisterschaft ist vorbei und über Weihnachten habe ich ein paar Tage frei. Perfekte Voraussetzungen, für eine längere Leseliste!


They Both Die at the End von Adam Silvera
HarperTeen, 2017. 368 Seiten, Englisch.

They Both Die at the End BuchcoverAdam Silveras neues Buch ist erst vor zwei Monaten erschienen und schon wird es von allen Seiten gelobt. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich bisher noch nichts von Silvera gelesen habe. Dafür habe ich mit They Both Die at the End schon angefangen und es hat mich richtig gepackt.


Der Young-Adult-Roman dokumentiert den letzten Tag im Leben von Mateo und Rufus. Der Titel lügt nicht: Sie werden beide sterben, und das noch an diesem Tag. Ein fiktionales Unternehmen mit Namen „Death Cast“ ruft die beiden Jungs, die sich bisher noch nicht kannten, um Mitternacht an, um ihnen mitzuteilen, dass sie innert der nächsten 24 Stunden sterben werden.


Bisher habe ich über dieses Buch vor allem eins gehört: dass es unglaublich traurig ist. Und tatsächlich, heute Morgen im Zug musste ich schon fast laut losheulen, als Mateo sich von seinem Vater verabschiedete, der im Koma liegt. Aber ich hoffe, dass Mateo und Rufus an ihrem letzten Tag lernen werden, jede einzelne Minute des Lebens zu geniessen. Und das ist durchaus nichts Trauriges, sondern etwas, was wir alle lernen sollten – bevor es zu spät ist.


A Game of Thrones von George R. R. Martin
Bantam, 1996. 848 Seiten, Englisch.

A Game of Thrones BuchcoverJa, Game of Thrones. Was soll man dazu sagen? Ich bin ein absoluter Banause, denn bisher hatte ich mit der ganzen Game-of-Thrones-Serie überhaupt nichts zu tun, weder mit den Büchern noch mit der TV-Serie. Ich lese auch nur selten Fantasy, aber nachdem ich Harry Potter gefühlt schon zehnmal gelesen und gehört habe, hatte ich plötzlich Lust auf etwas Neues. Also bin ich ganz spontan in die Buchhandlung und habe mir Band 1 dieser Epic-Fantasy-Serie gekauft.


Worum es genau geht, möchte ich hier nicht erwähnen. So spontan, wie ich das Buch gekauft habe, habe ich auch begonnen, es zu lesen und für einmal will ich mich komplett überraschen lassen. Bisher bin ich zwar noch sehr verwirrt mit all den Namen und Familien, hoffe aber, dass ich bald einen Überblick bekomme und schaue einfach mal, wie es mir gefällt.


Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Universe von Benjamin Alire Sáenz
Simon Schuster Books for Young Readers, 2012. 359 Seiten, Englisch.

Aristotle and Dante Discover the Secrets of the Unvierse BuchcoverDie Geschichte von Ari and Dante steht schon lange auf meiner Leseliste, genau gesagt, seit das Buch im Podcast von The Banging Book Club diskutiert wurde. Das Buch handelt von zwei einsamen Jungs, Aristoteles (Ari) und Dante, die zusammenfinden, Freunde werden und mehr …


Wie du vielleicht schon gemerkt hast, habe ich eine grosse Vorliebe für Jugendbücher bzw. Coming-of-Age-Geschichten mit LGBTQ-Charakteren. Ich kann also gar nicht anders, als Aristotle and Dante zu lesen! In letzter Zeit habe ich eher Bücher mit weiblichen Figuren ausgewählt und bin jetzt gespannt, für einmal in die Perspektive von Jungs einzutauchen.


A Thousand Splendid Suns von Khaled Hosseini
Riverhead, 2007. 372 Seiten, Englisch.

A Thousand Splendid Suns BuchcoverKhaled Hosseini ist der Autor vom Erfolgsroman The Kite Runner. Auch A Thousand Splendid Suns hat sehr gute Kritik erhalten und geniesst auf Goodreads ein Top-Rating von 4.34 Sternen. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich es lesen möchte. Vielmehr hat eine gute Freundin von mir den Roman vor einigen Jahren gelesen und sehr davon geschwärmt; seither ging er mir nicht mehr aus dem Kopf.


Über den Inhalt weiss ich noch herzlich wenig – auch hier möchte ich mich überraschen lassen. A Thousand Splendid Suns spielt im vom Krieg zerrütteten Afghanistan und handelt von zwei Frauen, Mariam und Laila, zwischen denen eine starke, Mutter-Tochter-ähnliche Beziehung entsteht. Klingt nach einem Buch voller Liebe, Familie und Schicksal.


How to Be a Woman von Caitlin Moran
Ebury Press, 2011. 312 Seiten, Englisch.

How to Be a Woman BuchcoverHow to Be a Woman ist das einzige Nonfiction-Buch auf meiner Leseliste für Dezember. Caitlin Morans Werk werde ich als Nonfiction-Challenge für den Readathon „Duodecathon“ vom 25. bis 31. Dezember lesen.


In How to Be a Woman  beobachtet die bekannte britische Feministin Caitlin Moran, was es heisst, eine Frau zu sein. Diese Beobachtungen verbindet sie mit ihren eigenen Erfahrungen; es handelt sich also um eine Art Memoir. Bisher habe ich von Caitlin Moran nur How to Build a Girl gelesen und fand’s super, deshalb freue ich mich sehr auf How to Be a Woman.


Endspurt: 2017 ist fast vorbei!

Meine Goodreads-Challenge war dieses Jahr, 50 Bücher zu lesen. Aktuell bin ich bei 35. Ganz schaffen werde ich es dieses Jahr wohl nicht, trotzdem gebe ich bis Ende Jahr nochmal Vollgas und versuche zumindest, diese fünf Bücher noch zu lesen. Was willst du unbedingt noch vor Ende Jahr lesen?



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Published on November 29, 2017 06:58

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Karin Taglang
Karin Taglang isn't a Goodreads Author (yet), but they do have a blog, so here are some recent posts imported from their feed.
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