Über Menschen Quotes
Über Menschen
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Über Menschen Quotes
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“Sie weiß immer noch nicht, wie es weitergehen soll, aber sie weiß wenigstens, wie es nicht weitergeht, und das ist vielleicht alles, was ein Mensch im Leben wissen kann.”
― Über Menschen
― Über Menschen
“Auf einmal begreift Dora, was zwischen Eltern und Kindern ist. Da findet eine Liebe statt, so abgrundtief und grenzenlos, dass sie das Fassungsvermögen des Verstandes übersteigt. Auf der Rückseite dieser Liebe wohnt die Angst, einander zu verlieren. Ebenso grenzenlos, ebenso abgrundtief. Das ist mehr als ein Mensch ertragen kann.”
― Über Menschen
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“Dora erhebt sich vom Küchentisch und lässt eine Fliege ins Freie, die schon seit geraumer Zeit an der Schreibe brummt. Taumelnd schwebt das Insekt durchs Fenster, irgendwie unbeholfen, als wäre die Idee von Freiheit nur schön, solange man eine Fensterscheibe hat, die einen aufhält.”
― Über Menschen
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“Aus dem Nachbargarten schallen fröhliche Stimmen herüber. Dora geht zur Mauer und steigt auf den Stuhl. Ein Fußballspiel ist in vollem Gang. Gote gegen Franzi und Jochen. Die Taktik der Mädchen-Hund-Mannschaft besteht darin, Gotes Beine zu umklammern beziehungsweise sich in seinen Stiefeln zu verbeißen, um ihn am Laufen zu hindern. Im Pulk schieben sie sich Richtung Tor, das von zwei Bierkästen markiert wird, wobei der Ball eine Nebenrolle spielt. Laut tönt Franzis Lachen herüber.
Auf einmal begreift Dora, was zwischen Eltern und Kindern ist. Da findet eine Liebe statt, so abgrundtief und grenzenlos, dass sie das Fassungsvermögen des Verstands übersteigt. Auf der Rückseite dieser Liebe wohnt die Angst, einander zu verlieren. Ebenso grenzenlos, ebenso abgrundtief. Das ist mehr, als ein Mensch ertragen kann. Eine maßlose Übertreibung, ein Unfall der Natur. Vielleicht angemessen für ein Tier, das seine Jungen unter Einsatz seines Lebens verteidigen muss. Aber nicht für Menschen. Ein Tier weiß nichts von der Zukunft. Es läuft nicht herum und fragt sich die ganze Zeit, was als Nächstes passiert. Es kann seine Jungen versorgen und beschützen, ohne Vorstellung von den vielfältigen möglichen Katastrophen, die sie bedrohen. Aber Lebewesen, denen die Evolution ein Bewusstsein verliehen hat, ein Zeitgefühl und das Wissen um die Vergänglichkeit allen Seins, sollten nicht mit derart uferlosen Gefühlen ausgestattet sein. Das ist pervers. Kein Wunder, dass die Menschen immer neurotischer werden.”
― Über Menschen
Auf einmal begreift Dora, was zwischen Eltern und Kindern ist. Da findet eine Liebe statt, so abgrundtief und grenzenlos, dass sie das Fassungsvermögen des Verstands übersteigt. Auf der Rückseite dieser Liebe wohnt die Angst, einander zu verlieren. Ebenso grenzenlos, ebenso abgrundtief. Das ist mehr, als ein Mensch ertragen kann. Eine maßlose Übertreibung, ein Unfall der Natur. Vielleicht angemessen für ein Tier, das seine Jungen unter Einsatz seines Lebens verteidigen muss. Aber nicht für Menschen. Ein Tier weiß nichts von der Zukunft. Es läuft nicht herum und fragt sich die ganze Zeit, was als Nächstes passiert. Es kann seine Jungen versorgen und beschützen, ohne Vorstellung von den vielfältigen möglichen Katastrophen, die sie bedrohen. Aber Lebewesen, denen die Evolution ein Bewusstsein verliehen hat, ein Zeitgefühl und das Wissen um die Vergänglichkeit allen Seins, sollten nicht mit derart uferlosen Gefühlen ausgestattet sein. Das ist pervers. Kein Wunder, dass die Menschen immer neurotischer werden.”
― Über Menschen
“Die Tragik unserer Epoche, pflegt Jojo zu sagen, besteht darin, dass die Menschen ihre persönliche Unzufriedenheit mit einem politischen Problem verwechseln.”
― Über Menschen
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“Sie beglückwünscht sich selbst. Die Übereinstimmung zwischen Selbstbild und Wirklichkeit ist so ziemlich das Höchste, was ein moderner Mensch erreichen kann.”
― Über Menschen
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“Der Projektkreislauf ist eine Falle der man nicht leicht entkommt. Er verwandelt auch die Endprojektierung des Daseins in ein neues Projekt. Die Schaffbarkeit von 'es' ist die Grundlüge der modernen Lebens und Arbeitswelt, ein kollektiver Selbstbetrug inzwischen lautlos zerplatzt.”
― Über Menschen
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“In een tekst over het Derde Rijk heeft Dora eens een beschrijving gevonden hoe in een kenterende maatschappij de angst het roer overneemt. Hoe bijna onwaarneembaar nieuwe criteria de kleinste dagelijkse beslissingen binnensluipen. Wat je nog tegen wie mag zeggen. Wanneer je een restaurant beter kunt verlaten, of een andere route naar je werk kunt nemen. Je hersenen wennen aan de kaders van de angst, integreren ze in je denken en wissen de sporen uit. Je lijdt niet aan angst, je praktiseert hem. Je past je aan de veranderde situatie aan, tot je pijnloos met de achtergrond versmelt.
Dit mechanisme zorgt ervoor dat de verschrikkelijke dingen op de wereld zich blijven herhalen. Er bestaat maar één remedie tegen: niet het kwaad dient bestreden te worden, maar je eigen angst.”
― Über Menschen
Dit mechanisme zorgt ervoor dat de verschrikkelijke dingen op de wereld zich blijven herhalen. Er bestaat maar één remedie tegen: niet het kwaad dient bestreden te worden, maar je eigen angst.”
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