Matt’s Reviews > Spiel der Zeit: Roman (Die Geschichte der Hilla Palm 3) > Status Update

›So bleibt die Voraussetzung einer befreienden Vergesellschaftung der wichtigsten Bereiche des gesellschaftlichen Lebens die durch Aufklärung und Aktionen gegen das System vermittelte tendenzielle Loslösung der Lohnabhängigen vom staatlich-gesellschaftlichen Apparat[…]‹
Jongejong, seufzte ich. Und das auf leeren Magen.

Der Onkel trank uns zu: Auf Richard. Hat er euch schon von seinen Seefahrten erzählt?
Hat er, bestätigten wir in lebhafter Bewunderung für den Freund des Onkels, froh, ihn endlich so nennen zu dürfen.
So, hat er das, schmunzelte der Onkel kopfschüttelnd. Er kann es nicht lassen.
Nein, zur See gefahren ist Richard so oft und so lange wie ihr und ich. Im Gefängnis hat er gesessen. Paragraph 175.

Nun bat ich morgens beim Frühstück den Liebsten um einen Ramunkel aufs Zickerl, worauf er mir mit plofdel die Terbutt und ein Chentröb reichte.
Prankel, sagte ich.
Und er verputzte ein Krupf auf Schlobbidl, ein Schwarzbrot mit Käse, was sonst.

Und dann fiel der Schuss. Weit weg von Dondorf und Köln. Fiel in West-Berlin und traf einen jungen Mann in den Kopf, Student wie wir. Durch den Schuss wir eins mit ihm. Der eine Schuss in den Kopf: ein Schuss in tausend Herzen.

Mit starker Mundöffnung saßen wir da und machten ein offenes Ä, entwickelten uns zum geschlossenen E mit mittlerer Mundöffnung, und weiter ging es mit Ä, E, AE, AI, wir versinnlichten den lautgeschichtlichen Aufstieg der Germanen im Chor mit allem, was Zunge und Zäpfchen hergaben […]