Ghostwriter

Für den heutigen Tag liegen theoretisch noch 10.000 Zeichen Arbeit vor mir, und ich bin jetzt schon ziemlich schlapp. Deshalb war ich zwecks kurzer Pause bei René, lungerte dort ein bisschen herum und wurde dann auch noch von einer Katze zum Schlafplatz auserkoren. Das führte zu folgendem Gespräch:


Ich: “Ich kann jetzt nicht aufstehen. Schreibst du meinen Roman für mich weiter?”

René: “Okay.”

Und weg war er.

Ich (leicht panisch): “Hey! Hey, warte!”

René: “Ruhe, ich schreibe deinen Roman.”


Eine Weile hörte man dann nur Tastaturklappern aus dem Wohnzimmer. Eine Weile später stand die Katze auf und ich hatte keinen Grund mehr, liegen zu bleiben.

Also ging ich ins Wohnzimmer, wo ich René mit meinem Laptop fand.


Er hatte einfach da weitergeschrieben, wo ich aufgehört hatte. In einer Szene, in der eine recht steife, komplett humorlose Hexe gerade mit dem Rücken zu einer Feuerwand stand und innerhalb der nächsten paar Absätze sterben würde.


Renés Teil beginnt so:

Eine ganze Tasche voller Zeug, aber weder ein Kilo TNT, noch ein tragbarer Presslufthammer zur Verfügung. „Verdammt“, fluchte sie durch die zusammengebissenen Zähne.


Und wenn ich nicht gestört hätte, hätte die Hexe wohl demnächst Unterstützung vom Todesstern angeforderter.

Es tut mir fast leid, das wieder löschen zu müssen.


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Published on September 23, 2014 14:31
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