Wir testen ein Kochding (Sponsored Post)
Ein sponsored Post zu einem Produkt von Pearl.de die, das glaubt mir wieder kein Mensch, ich vorher gar nicht kannte. Die kennt sonst aber jeder, wie ich mittlerweile weiß. Die Kataloge kennt jeder, den Onlinehandel kennt jeder, vermutlich kennt sogar jeder die Dauerwerbesendungen im Fernsehen. Die verkaufen Technik, klar kenne ich die nicht, woher auch, ich habe mit Technik so gut wie nie etwas zu tun.
Da mir aber ein Multikochding zum Testen angeboten wurde, habe ich sofort zugesagt, ich habe bei Küchengeräten so einen Schnappreflex, im Grunde ist es schlimm. Ich bin der Typ, der auch Kiwilöffel und elektrische Parmesanreiben sinnvoll findet, das sagt vermutlich schon alles. Würde die Herzdame nicht regelmässig meine Kaufimpulse unterdrücken, meine Küche wäre randvoll mit Gerät. Viel zu voll.
Es handelte sich um dieses Gerät hier, den 15 in 1 Multifunktionskocher von Rosenstein & Söhne. Ein Kochgerät mit etlichen Funktionen, das kann auch Dampfgaren, Frittieren, Backen usw., nach Herstellerangaben kann es quasi alles, außer Zuckerwatte. Das aber relativiert sich schnell, wenn man es auspackt – es steht nämlich nicht dabei, wie es das alles kann. Die Gebrauchsanweisung ist tatsächlich kürzer als bei einer mechanischen Rohkostreibe, da muss man schon einigermaßen findig sein, um darauf zu kommen, was da wie mit zu tun ist.
Es gibt mehrere Programme, soweit ist es klar. Aber eines der Programme heißt z.B. “Baking”, ein anderes “Bread/Cake”. Das lässt einen ratlos zurück, oder mich zumindest. Was ist was? Was macht man mit was? Welche Menge Reis kann ich beim Programm “Rice” hineintun und wie viel Wasser gehört dazu? Keine Ahnung. Rezepte sind auch nicht dabei, wie komme ich jetzt darauf, welche Menge da überhaupt von was reinpasst? Es gibt ja Sachen wie etwa Brot, die bei der Zubereitung aufgehen. Was passt da noch? Das ist einigermaßen erstaunlich, dass man an der Gebrauchsanweisung spart, das habe ich nicht verstanden. Ich finde es ganz gut, wenn mir etwas ausführlich erklärt wird, ich mag Gebrauchsanweisungen, sie dürfen auch gerne ein paar Bilder haben.
Das Gerät arbeitet jeweils mit fest geschlossenem Deckel, man kann also auch nicht hineinsehen, während es läuft. Da muss schon alles stimmen, was man da so hineintut, damit man am Ende, wenn der Deckel wieder aufspringt, auf irgendein genießbares Ergebnis sehen kann.
Nach einer Weile kommt man darauf, dass es sich um nichts anderes handelt, als um einen besonders fest verschließbaren Topf mit Entlüftung, den man programmieren kann. Die Gradzahl und die Zeit kann man unabhängig von den Menütasten verändern, wenn man darauf gekommen ist, wird es etwas logischer. Wer sich etwas auskennt, der kann damit dann wirklich etwas anfangen, wer vom Kochen noch gar nichts versteht, wird aber weiter einigermaßen ratlos davor stehen.
Das Programmieren kann man verwenden, um z.B. eine Suppe um 17 Uhr anzuwerfen, auch wenn man nicht in der Wohnung ist. Man kann also morgens einstellen, dass das Gerät am Nachmittag anfangen soll. Das geht tadellos, ist mir aber etwas unheimlich, ich habe es nicht gern, wenn elektrische Geräte in meiner Küche herumfunktionieren, ohne dass ich dabei bin. Andererseits könnten Kinder so etwas tendenziell einfacher bedienen als einen Herd. Wenn man alles richtig voreinstellt, sie müssten nur noch einen Knopf drücken, um nach einer Weile heiße Suppe zu haben und es gibt dabei kein Risiko, dass die Herdplatte anbleibt. Die Söhne sind natürlich auch dafür noch zu klein, aber theoretisch, doch, das könnte man so machen, das ist gar nicht schlecht.
Das Programmieren kann man aber auch verwenden, um Langzeitprojekte zuzubereiten, etwa Joghurt. Auch zur Joghurtzubereitung findet man wenig in der Anleitung, das habe ich mir aber anderweitig zusammengesucht und dann Joghurt gemacht. Das habe ich noch nie gemacht, das war aber dann doch verblüffend einfach und erfolgreich, das kann man gerne wieder machen. Wenn man damit leben kann, dass so etwas acht Stunden dauert. Die Zeitspanne liegt aber nicht am Gerät, die liegt am Produkt. Die Programmierung ist dabei immerhin wirklich praktisch, das Gerät geht nach den gewünschten acht Stunden aus, auch wenn es nachts um drei ist. Und man hat selbstgemachten Joghurt zum Frühstück, der sich von gekauftem Naturjoghurt geschmacklich nicht unterscheidet, der ist tadellos. Die Söhne haben reichlich herumprobiert, wie man aus dem Naturjoghurt Fruchtjoghurt machen kann, das war eine unfassbare Sauerei und ein Riesenvergnügen, das möchten sie dringend wiederholen. Mit etlichen Obstsorten, mit Nutella, mit Honig, mit Nüssen, mit Pumpernickel, mit Frischkäse, mit Gott weiß was, es wird ein Joghurtherbst der besonderen Art und ich probiere das sicher nur noch, wenn ich ganz genau weiß, was drin ist.
Für all die anderen Funktionen hätte ich nach wie vor gerne eine Gebrauchsanweisung. Oder kann man sich mit so etwas wie Slowcooking auch ohne nähere Erläuterung anfreunden? Mal drüber nachdenken.
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