Ghostbusters

Ich habe endlich den neuen Ghostbusters-Film gesehen (wie immer später als die meisten), und ich mochte ihn sehr. Es ist nicht so, als wäre er überragend innovativ oder als wäre der Humor sonderlich feinsinnig. Aber wer auch immer behauptet, er habe die ersten Ghostbusters Filme wegen der originellen Story oder wegen ihres intelligenten Humors angeschaut, der muss wirklich sehr tief im „Früher war alles besser“-Land verschollen sein.

Es gibt auch sicher einige sehr handfeste Kritikpunkte, wie z.B. die Tatsache, dass Kevin ganz eindeutig zu dämlich geraten ist. Trotzdem habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.


Ich gebe gerne zu, dass ich den Film wahrscheinlich wegen der Protagonistinnen so gerne mag. Ich weiß nicht mal so recht, ob das eine Identifikationssache ist. Vielleicht schon. Ich habe im Grunde kein Problem damit, mich mit männlichen Protagonisten zu identifizieren. Das tue ich relativ häufig. Nicht, weil es nicht auch weibliche Charaktere in den Filmen und Serien gäbe, die ich mag – es gibt ja meistens immerhin einen – sondern weil es sehr wenige weibliche Charaktere gibt, die irgendwo in die Mitte das Spektrums zwischen perfekt und komplett nutzlos fallen. Also irgendwo in die Mitte zwischen Mary-Jane (kann nichts weiter als kreischen) und Black Widow (wunderschön und unnahbar und tödlich). Versteht mich nicht falsch, ich mag Black Widow. Aber vor Ghostbusters habe ich noch nie Frauen in einem Action-Film gesehen, die sich mit einer Mischung aus Wahnsinn, halb-Kompetenz und viel Humor irgendwie durchwurschteln, um die Welt zu retten. Das durften bisher nur die Männer. Und ich wusste bisher nicht, wie sehr ich das vermisst habe.


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Published on April 02, 2017 08:04
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