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"Wir können einander verstehen; aber deuten kann jeder nur sich selbst." (S. 7)

Der Umzug in ein Pflegeheim ist fast immer ein radikaler Einschnitt im Leben eines Menschen. [...] Stattdessen wird man von der eigenen Vergangenheit und Gegenwart abgeschnitten, was eine Art Schock auslöst, ... Umso mehr, als jeder Mensch, der in ein Altenheim zieht, weiß, dass dies sein letzter Wohnort sein wird, [...], auch wenn man es verdrängt und sich der »wechselseitigen Täuschung« hingibt. (S. 49)

"Viele Menschen sterben allmählich, sie werden gebrechlich, sie altern. Die letzten Stunden sind wichtig, gewiß. Aber oft beginnt der Abschied von Menschen viel früher. Schon Gebrechen sondern oft die Alternden von den Lebenden. Ihr Verfall isoliert sie. Ihre Kontaktfreudigkeit mag geringer, ihre Gefühlsvalenzen mögen schwächer werden, ohne daß das Bedürfnis nach Menschen erlischt." (S. 8)

"Wenn ich hier und jetzt auf der Stelle schmerzlos tot wäre, so wäre das für mich selbst ganz und gar nichts Schreckliches. Ich wäre nicht mehr da, könnte also auch keinen Schrecken empfinden. Schrecken und Angst kann allein die Vorstellung des Todes im Bewußtsein der Lebenden erregen. Für die Toten gibt es weder Furcht noch Freude." (S. 70)