Leserunde zu Anthony McCarten: Englischer Harem discussion
(5) Vorsicht ist besser als Rücksicht / Das Arrangement / Eheberatung
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Cloudedleopard
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Jan 05, 2013 02:12AM

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Daß sie Tracy im Lokal besuchen hat mich gefreut. Richtige Eltern verzeihen eben, auch wenn ihre Kinder in ihren Augen eine Dummheit begangen haben. Tracy macht genau das Richtige - sie lädt ihre Eltern zu sich nach Hause ein. Sie möchte zeigen, daß das Leben das sie und Sam führen (und natürlich Firouzeh und Yvette) gar nicht so anders ist.
Rickys absurde Rachepläne finde ich schlimm. Was ist das nur für ein alberner Gedanke: "Wenn sie einen anderen heiratet dann töte ich dessen Hunde"
Aber leider trifft Mc Carten damit wohl wirklich das Lebensgefühl gewisser Personen.
Aber der absolute Hammer war das Kapitel als Sams Eltern aus Teheran nach London kommen, um Sohnemann den Kopf zurechtzurücken und ihm von dauernden Heiraten zu kurieren. Ich habe mich fast weggekrümelt vor Lachen. Ich kann mir die beiden älteren Herrschaften (liebevoll, aber bestimmt, mit rau-herzlichem Ton) direkt bildlich vorstellen.
Es mag gegen die Regeln der Höflichkeit verstoßen haben, daß seine Eltern die Frauen nicht begrüßt haben, aber sie haben damit ja das gleiche Zeichen gesetzt wie Tracys Eltern - "wir heißen das nicht gut".
Die Szene mit dem Beamten vom Jugendamt hingegen ist alles andere als lustig. Die möchte ich aber eher gesondert diskutieren, weil darin nicht nur Behördenwillkür, Unterstellungen und dergleichen stecken. An dieser Stelle geht es nicht nur um Vorurteile, ich vermute es geht an dieser Stelle auch um Rache.
Sams Mutter hegt unterdessen Pläne, das mit den Ehen ihres Sohnes ins rechte Lot zu bringen.Sie will Firouzeh zur Hauptfrau machen und die anderen in eine unmögliche Position bringen. Tracy lernt derzeit ein wenig über Mohammed. Der hatte zehn Frauen. Und alle waren doch recht unterschiedlich.
Das Ende des Kapitel finde ich besonders gelungen. Gerade deshalb, weil Mohammed sich schwacher und schutzbedürftiger Frauen angenommen hat. Er hat ihnen ein Heim und eine Familie gegeben. Ebenso hat er keine Angst vor selbstbewußten und streitbaren Frauen gehabt. Dieses Ende erzählt sachlich über Mohammeds "Vielweiberei", ohne zu werten. Ob man es nun von menschlichem Standpunkt aus betrachten möchte - oder Vorurteilsbeladen - oder mit schmierigen Gedanken, wie sie der Beamte vom Jugendamt hat - das bleibt einem an dieser Stelle selbst überlassen.

Den Besuch von Tracys Eltern fand ich nicht so gelungen, denn Eric würde am liebsten eine Szene machen und Monica kann nur halbherzig die Situation auflockern. Dass sie in Tracys Zimmer eingebrochen sind, obwohl dies eine Tabuzone war kann ich einerseits nachvollziehen. Andererseits heißt es ja auch, dass Tracy nochmals in der Wohnung war, um ihre Sachen zu holen. Warum hat sie dann nicht alles entfernt und demonstrativ die Tür offen gelassen. Dies wäre aus ihrer Perspektive und mit der Einstellung ihrer Eltern nur ein richtiger Schritt gewesen.
Ricky bestätigt sich immer wieder als der Volltrottel schlechthin. Er ist die platteste Figur in der ganzen Konstellation. Wobei ich mich schon auch gefragt habe, warum Sam ausgerechnet Hunde als Haustiere hat?
Sams Eltern sind unmöglich. Sie haben nicht verstanden, dass es nicht darum geht, so traditionell und verbohrt wie möglich zu leben und es seinen Eltern recht zu machen, sondern dass ein erwachsener Mann ein eigenes Leben hat, in das die Eltern nicht in diesem Maße eingreifen sollten. Sam hat eine sehr modern-traditionelle Einstellung und das gefällt mir gut. Dass aber die alte Schreckschraube nichts besseres zu tun hat, als im Leben ihres Sohnes herumzupfuschen....
Den Zusammenhang zwischen Mohammed und Sam aufzuzeigen fand ich auch ein sehr gelungenes Ende dieses Abschnitts. Auch dass sich beide den Konventionen gegenüberstellen und einfach "ihr Ding" durchziehen fand ich trotz der alten Geschichte sehr modern.

Als er geschildert hat, was die Kinder betrifft, habe ich mir schon Gedanken gemacht, ob dies alles an den Haaren herbeigezogen ist, oder ob ein Fünkchen Wahrheit darin liegt, dass die Kinder mit der familiären Situation Schwierigkeiten haben.
McCarten hat noch nichts aus der Sicht der Kinder geschildert und wir bekommen über sie nur einen Eindruck durch den Besuch des Beamten. Es wird nie erzählt, dass Tracy und Yvette mit Firouzehs Kindern den Tag verbringen, oder alltäglich Dinge mit ihnen und für sie erledigen. Sams Abwiegelungen gegenüber dem Beamten sind in der Situation verständlich, treiben meine Zweifel allerdings auch voran.

Glaubst du das in jedem geleckten Haushalt, der perfekt schmutzfrei ist und in dem alles geordnet erscheint die Kinder automatisch glücklich sind? Und glaubst du das in jedem unordentlichen, vielleicht sogar verdreckten Haus die Kinder unglücklich sind?
Ebenso spielt es keine Rolle wieviele Mütter oder Väter ein Kind hat. Wir zivilisierten Menschen vergessen ganz gerne, dass früher die Sippe die Kinder erzogen hat. Da haben nicht nur die Mütter, sondern auch Tanten und Großmütter nach den Kindern geschaut. Das hat ihnen auch nicht geschadet.
Sicherlich erzählt Mc Carten hier nicht aus der Position der Kinder heraus. Das also lässt sich vielleicht nicht beurteilen.
Aber normalerweise kommen die vom Jugendamt und erkundigen sich nach den Kindern - hier aber erscheint mir das Privatleben der Eltern im Vordergrund zu stehen. Dann aber wäre jedes Kind, das in einer Kommune aufgewachsen ist - oder auch jedes Kind von alleinerziehenden Eltern oder Eltern mit wechselnden Partnern usw. ein Problemfall.
Der Beamte vom Jugenamt hat zu überprüfen ob die Kinder vernachlässigt werden. Ist das nicht der Fall, dann hat er mit dem Privatleben der Eltern nicht mehr viel am Hut.
Da könnte man Kinder auch wegen religiöser Einstellung, Haarfarbe der Eltern oder Lieblingsautor der Mutter entziehen. Das Problem ist, das es hier um einen Graubereich geht, in dem viel Fingerspitzengefühl gefragt ist.
Kennst du den Fall der Familie Hase? Ist hier in Deutschland geschehen. Die Mutter war mit dem achten Kind schwanger und hat beim Jugendamt eine Putzhilfe für das letzte Schwangerschaftsdrittel beantragt. Daraufhin bekam sie ohne Überprüfung die Kinder entzogen - sie sei überfordert. Die Eltern haben sich ins Ausland geflüchtet, weil ihnen angekündigt wurde den Säugling nach der geburt auch abzuholen. Dann haben sich die Hases an deutsche Gerichte gewandt und sind abgewiesen worden. Vor dem europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wurden ihnen ihre Kinder wieder zugesprochen, sowie ein Schmerzengeld für die Eltern und die Kinder. Einige Kinder haben sie dennoch nicht zurückbekommen, weil das Amt den Kindern erzählt hat die Eltern seien tot! Und eines der Kinder war danach lange Selbstmordgefährdet.
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Du kannst dafür keine feste Regeln schaffen. Da müssen Leute mit einem guten gespür für Kinder ran. Auch ungewöhnliche Familien ziehen Kinder glücklich groß.
Cosma Shiva Hagen hatte so eine absolut verrückte Kindheit und sie ist voll des Lobes darüber.
Was hier aber passiert ist folgendes: etwas weicht von der Norm ab und wird deshalb als schlecht angesehen. Dabei sind es die Verhaltensweisen, die dem Homo sapiens erlaubten sich gegen andere Frühmenschrassen durchzusetzen.
Ich will hier in keiner Weise Partei gegen das Jugendamt ergreifen. Ich möchte einfach Stoff zum Nachdenken geben. Mehr noch - wenn man den Jugendämtern nicht ausreichend Personal zur Verfügung stellt, dann sind fatale Fehleinschätzungen weiterhin an der Tagesordnung. Was aber wirklich wichtig ist: hier geht es um die Kinder. Und mir erschien es eben auch so, als würde sich der Beamte gar nicht so sehr um die Kinder kümmern...


Ich habe ein "auffälliges" Kind, mein Sohn hat ADHS. Er ist manchmal zappelig und laut. Ist das schon ein Alarmsignal?
Kinder machen auch wenn sie zur Schule gehen mal in die Hose (das kann eine Blasenentzündung sein, schlechte Blasenkontrolle und Nervosität - eine Freundin meiner Tochter hatte in der ersten Klasse sehr damit zu kämpfen).
Ich sage es mal rundweg heraus: du kannst bei jedem Kind eine "Auffälliglkeit" feststellen, wenn du es willst. Eben weil Kinder sich mal mit anderen streiten (mach daraus agressives Verhalten), es gibt Kinder die gehen nicht gerne zur Schule (passiv-agressives Verhalten), es gibt Kinder die haben Angst vor dem Lehrer und vor Mitschülern (warum heult das Kind denn ständig?).
Ich bin in der Hinsicht sehr vorsichtig. Ich kenne kein Kind dem man nicht so etwas unterschieben könnte - und ich kennen fast ausnahmslos Eltern, die sich ein Bein für ihre Kinder ausreißen, sie zum Sport und zum Musikunterricht karren, mit ihnen lernen und Ausflüge machen, für sie da sind so gut sie können.
Das was da an "Auffälligkeiten" genannt wird ist fadenscheinig.
Hast du Kinder?

Ich möchte hier nur sagen, dass dem Jugendamt immer etwas vorgeworfen werden kann, ob sie handeln oder nicht. Und ich will hier keine persönliche Diskussion daraus machen. Ich kann für beide Seiten - Sam und das Jugendamt - Verständnis aufbringen.
Du stellst hier ADHS als Auffälligkeit dar. Vielleicht ist wirklich jemandem mal aufgefallen, dass dein Sohn lauter und zappeliger ist, als andere und er hat eine Diagnose bekommen. Es ist doch schön, wenn so etwas bemerkt wird und man vielleicht etwas dagegen unternehmen kann. Ich kenne den Fall, dass ein Kind durch schlechte Leistungen in Mathematik "aufgefallen" ist. Bei ihm wurde festgestellt, dass er unter Dyskalkulie leidet und man nun mal nichts machen kann. Dafür ist aber der permanente Druck von außerhalb weggefallen, weil man nun damit umgehen konnte. Wenn Kinder einnässen kann dies ganz einfache Gründe haben, die du genannt hast. Aber es kann auch sein, dass sie seelische Schmerzen leiden, die man ihnen eben auch nicht ansieht. Ich will hier nicht grundsätzlich sagen, dass immer etwas mit der Erziehung falsch sein muss. Aber vielleicht ist es manchmal besser, wenn auch Teile der Gesellschaft ein Auge auf so etwas werfen - seien es Ärzte, Lehrer oder die Familie, Freunde und Bekannte. Dies rechtfertigt nie - nie - nie, dass jemandem unzüchtiges Leben und ausschweifende Orgien vorgeworfen werden.

über die Situation der Kinder wird zu wenig berichtet um das abschließend zu beurteilen.
Aber ich habe eines als Mutter gelernt: in Deutschland sollen Kinder kleine Erwachsene sein. Sie werden nicht wie Kinder behandelt und man nimmt sie auch nicht als solche wahr. Kinder probieren sich aus, testen auch mal Grenzen aus. Dazu gehört sogar das sich kleine Jungs mal prügeln (sehe ich regelmäßig wenn ich meinen Sohn in der Grundschule abhole, seltsamerweise macht mein ADHS Kind da nicht mit... aber Rangkämpfe sind unter Kindern eben auch normal).
Bist du als Kind nie an den Haaren gezogen worden? Oder mal von einem größeren Jungen vermöbelt worden? Oder wurde dir nie etwas kaputt gemacht?
Sicher in all diesen drei Fällen, die ich genannt habe und selbst als Kind erlebt habe, haben die Mütter der betreffenden Jungen hinterher ein ernstes Wörtchen mit ihren Kindern geredet. Passiert ist es deshalb trotzdem und es war kein Weltuntergang.
Deine Begründung mit den Auffälligkeiten legt nahe alle Eltern und Kindern ausnahmslos zu prüfen, denn jedes Kind fällt in seiner Entwicklung mal aus der Rolle, überschreitet Grenzen. Das ist gut so, das muss so sein, damit die Kinder lernen: Da ist eine Grenze.
Gerade im Zuge von G8 sehe ich viele Kinder die Heulattacken kriegen, weil der Druck eben enorm groß ist (ich habe da elendes Glück, meine Tochter ist eine sehr gute Schülerin, sie steckt das locker weg).
Ich wollte diesen Teil nicht ohne Grund gesondert besprechen. Jugendämter haben eine wichtige Aufgabe. Aber sie sind hoffnungslos unterbesetzt und es gilt herauszufinden was wirklich gut ist für die Kinder.
So wie es im Buch dargestellt ist wird das Jugendamt aber mehr als Waffe mißbraucht - was leider Gottes tatsächlich ganz gerne passiert. Da gehen kinderlosen Nachbarn die Kinder vom nachbarn X auf den Nerv und irgendwann kommt man dann mal auf den Gedanken...
Ich habe darüber einen Artikel in der Zeitung gelesen, ein Interview mit einem Mitarbeiter vom Jugendamt einer naheglegenen Stadt. Sie haben gerade solche Anzeigen von missgünstigen Nachbarn häufiger als richtige Fälle. aber sie müssen alles überprüfen und dafür Leute losschicken. Dann fehlen ihnen wieder für die richtigen Fälle die Mitarbeiter. Du siehst das Dilemma...

Ich meine eben, so wie du im letzten Absatz, dass vielfach solche Vorwürfe in den Raum gestellt werden und wenn das Jugendamt etwas macht, ist es falsch, wenn es nichts macht und es passiert dann doch etwas, dann ist das Geschrei ebenfalls groß.
Wie das hier geschehen ist, bei Sam und seinen Frauen, war definitiv falsch. Man kann nicht in einen Haushalt platzen und sagen, weil das Kind einnässt oder sich prügelt, muss dies darin begründet sein, dass die Kinder missbraucht werden. Das geht gar nicht. Wenn sich der Beamte ein neutrales Bild verschafft hätte, OK. Aber hier wurde er instrumentalisiert.


Eben - es rechtfertigt nicht das den Eltern ihr Privatleben hinter verschlossenen Schlafzimmertüren vorgeworfen wird. das ist an der Stelle der einzige Punkt.
Die Jugendämter sind in einer schlimmen Position. Sie haben die Verantwortung und wenige Betreuer. Das ist bitter.
Kinderärzte und Ärzte achten besonders auf die Kinder, auch Lehrer. Aber das mit dem "achten" ist auch so eine Sache. Im übrigen ist das mit dem ADHS nicht den Lehrern aufgefallen...
Was vielleicht wichtiger wäre, das wäre im Unterricht regelmäßig über Kinderrechte zu sprechen und den Kindern Vertrauenslehrer anzubieten die helfen wollen und nicht aushorchen. Und leider ist es doch so : wenn das Töchterchen vom Bankdirektor erzählt das ihr Vater ihr regelmäßig Ohrfeigen gibt, dann wird es verschwiegen. Hört der Vertrauenslehrer aber das der Sohn vom LKW Fahrer und der Putzfrau eine Ohrfeige bekommen hat, dann wird das Jugendamt schnell informiert.
Deshalb - eine gant schwierige Diskussion. Wir bewegen uns hier auf dünnem Eis. Auf ganz dünnem Eis.
Dyskalkulie ist ein Problem, aber die Kinder werden deshalb nicht in Ruhe gelassen. Nicht in der Schule. Den Eltern fällt es dann leichter die schlechten Noten in Mathematik anzuerkennen. Aber die Erwartungshaltung der Schule (Lehrplan) wird deshalb nicht geringer.

Klar, die Diskussion ist sehr schwierig und deshalb sollten wir uns hier auch nicht angiften, denn ich denke, jeder hat schonmal schwierige Situationen im familiären Umfeld mitgemacht und sich sicherlich auch manchmal gewünscht, dass eine neutrale Person eingreift.
Aber auch das mit den Vertrauenslehrern ist nicht einfach. Viele Kinder, gerade in der Pubertät, bevorzugen es, sich einzuigeln und nicht mit Erwachsenen über ihre Schwierigkeiten zu reden. Egal, wie cool und lässig und unbürokratisch der Lehrer auch sein mag.

Ja, sicher.
Bevor ich Mutter wurde hätte ich das auch nicht geglaubt - aber unsere Gesellschaft ist nicht mehr an Kinder gewöhnt. Deshalb wissen einige , die es gut meinen und nur ein Auge auf die Kinder haben wollen, gar nicht das das alles normal ist.
Du kannst den Unterschied spüren wenn du von Deutschland in die Niederlande fährst. Lachen meine Kinder hier in Deutschland laut in der Öffentlichkeit, dann gibt es definitiv mindestens einen Menschen der missbilligend schaut und sich gestört fühlt.
Machen meine Kinder das Gleiche in den Niederlanden dann juckt das Niemanden, im Gegenteil, einige Leute freuen sich.
Okay, ich gebe ein Beispiel aus meinem Nähkästchen zum Besten. Ich habe ein Reihenhaus. Wenn meine Kinder draußen spielen, dann ist mein Nachbar zur Linken von dem Lärm genervt und sagt mir ich soll die Kinder doch nicht so oft draußen spielen lassen (Paar mit erwachsener Tochter) und mein Nachbar zur rechten sagt: "Wie schön das die Kinder endlich mal wieder an der frischen Luft sind. Deine Kinder sieht man ja so wenig. Und das bisschen Kinderlärm ist doch in Ordnung." (Ehepaar im Ruhestand, kinderlos)
Das meine ich mit dünnem Eis und Grauzone - da treffen eben auch unterschiedliche Ansichten aufeinander.
Und Kinder streiten sich in einem gewissen Alter viel. das gehört zu den Rangkämpfen. Entwicklungspsychologisch ist das sehr wichtig. Denn auch hier darf nicht vergessen werden: wir sind halt auch Rudeltiere, nicht anders als junge Wölfe kämpfen Kinder in einem gewissen Alter ihren Rang aus.


Oh, es tut mir leid wenn ich gegiftet habe. Das wollte ich nicht. Ich stelle nur fest das es als Eltern schwer ist allen gerecht zu werden.
Die Gesellschaft an sich erwartet das man sich um seine Kinder kümmert, aber jeder hat eigene Vorstellungen davon. Die Knackpunkte sind hier zweierlei:
1. Kinder zu schützen sollte das oberste Gebot sein
2. Mc Carten wollte auf Vorurteile hinweisen, die mit Sicherheit eine Rolle spielen - auch in der Gesellschaft, auf den Jugendämtern usw.
Ich diskutiere hier nur als Betroffene mit, die manchmal ein dickes Fragezeichen im Gesicht hat, weil einem jeder sagen will wie man sein Kind zu erziehen hat und man zehn verschiedene Weisheiten hört, die sich alle widersprechen


Ja, das ist richtig. Das schlimme ist ja häufig das gerade solche Fälle von offizieller Stelle gedeckt werden. Da wird gerne mal das Mäntelchen des Schweigens drübergeworfen, weil eine Kirche, eine Schule oder dergleichen mitbetroffen sein würde.
Das Widerwärtige dabei ist das
1. den Kindern (meist Mädchen) nicht geglaubt wird
2. die Eltern dann alleine gegen Organisationen kämpfen
3. die Kinder das Leid vor Gericht noch einmal durchmachen müssen, im Kreuzverhör drangsaliert werden - und dann ohne Schutz, ohne Hilfe sich selbst überlassen werden
Niemand wird so schlecht behandelt wie Opfer von Gewalt und Vergewaltigungen. Und seltsamerweise sollen alle Opfer dann immer noch selbst schuld gewesen sein, zu kurze Röcke getragen haben oder dergleichen.
Ich kann jedes Kind verstehen das schweigt. Manchmal glauben ihnen weder die Familie noch die engsten Freunde und sie stehen mit ihren Erlebnissen ganz alleine da und fühlen dann noch, daß man sie für Lügner hält. Sie sind mit allem ganz alleine. Und meist bleiben sie damit ganz alleine, ihr Leben lang.