Die Austreibung des Anderen: Gesellschaft, Wahrnehmung und Kommunikation heute (German Edition)
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Bereits der Erfinder des Begriffs »Neoliberalismus«, Alexander Rüstow, konstatierte, dass die Gesellschaft, allein dem neoliberalen Marktgesetz überlassen, inhumaner wird und soziale Verwerfungen hervorbringt. Daher weist er darauf hin, dass der Neoliberalismus um eine »Vitalpolitik« ergänzt werden muss, die Solidarität und Gemeinsinn stiftet. Ohne diese vitalpolitische Korrektur des Neoliberalismus entsteht eine verunsicherte, angstgesteuerte Masse, die sich leicht von den nationalistischen, völkischen Kräften vereinnahmen lässt.
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Selbst. Um der quälenden Leere zu entkommen, greift man heute entweder zur Rasierklinge oder zum Smartphone.
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Das Selbstmordattentat wäre dann eine paradoxe Handlung, in der Selbstaggression und Fremdaggression, Selbst-Produktion und Selbst-Zerstörung in eins fallen, eine Aggression höherer Potenz, die aber gleichzeitig als ein ultimatives Selfie imaginiert wird.
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Der Terrorist ist ein Narziss mit Sprengstoffgürtel, der ihn besonders authentisch macht.
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Wir leben heute im neoliberalen System, das zeitstabile Strukturen abbaut, die Lebenszeit fragmentarisiert und das Bindende, das Verbindliche zerfallen lässt, um die Produktivität zu erhöhen. Diese neoliberale Zeitpolitik erzeugt Angst und Unsicherheit. Und der Neoliberalismus vereinzelt Menschen zu einem für sich isolierten Unternehmer seiner selbst.
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Das Gefällt-mir ist die absolute Schwundstufe der Wahrnehmung.
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Das Ding ist ein Fleck, ein Detail, das aus dem Rahmen, aus der symbolischen Ordnung heraussticht, Die symbolische Ordnung ist die Narration, die ich mir erzähle.
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Der digitale Bildschirm lässt kein Staunen zu.
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In Zukunft wird es womöglich einen Beruf geben, der Zuhörer heißt. Gegen Bezahlung schenkt er dem Anderen Gehör.
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»Am wichtigsten ist das Sprechen mit Unbekannten. Man muß es aber so einrichten, daß sie sprechen, und alles, was man selber dabei tut, ist, sie zum Sprechen zu bringen. Wenn einem das nicht möglich ist, hat der Tod begonnen.«[109] Dieser Tod ist nicht mein Tod, sondern der Tod des Anderen.
António Fernandes Coelho
Der Tod des Anderen
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Gemeinschaft ist Zuhörerschaft