In der Hölle tanzen: Wie ich Auschwitz überlebte und meine Freiheit fand

by Edith Eger

Selbst die langweiligsten Augenblicke in unserem Leben sind Gelegenheiten, Hoffnung, Auftrieb, Glück zu erfahren. Alltagsleben ist auch Leben.

Jeder Augenblick ist eine Entscheidung. Unabhängig davon, wie frustrierend, langweilig, qualvoll oder einschränkend unsere Erfahrungen sind, können wir immer entscheiden, wie wir darauf reagieren.

Ich kann nirgendwo hingehen, um vor meinem Unbehagen zu fliehen – ich muss es aushalten. Ich weine, ich tue mir selbst leid, ich bin wütend. Ich spüre jede einzelne Welle von Eifersucht, Verbitterung, Einsamkeit, Empörung, Selbstmitleid, ich spüre sie immer wieder. Und obwohl ich nicht geschlafen habe, fühle ich mich am Morgen besser. Ruhiger.

Leid ist unausweichlich und allgegenwärtig.

Um unser Verhalten zu ändern, lehrte Ellis, müssen wir unsere Gefühle ändern, und um unsere Gefühle zu ändern, müssen wir unsere Gedanken ändern.

Der einzige Ort, an dem wir unsere Freiheit der Wahl ausüben können, ist in der Gegenwart.

Aber von diesem Augenblick an verstehe ich, dass Gefühle, so stark sie auch sein mögen, nicht das Leben kosten. Und sie gehen vorüber. Die Gefühle zu unterdrücken macht es nur schwieriger, sie loszulassen. Expression ist das Gegenteil von Depression.

was jeder Mensch ist: jemand, der Leid ertragen muss.

»Richtig ist Dr. und Herr Eger«, grinst Béla.

Und so nahm ich mich zusammen und sah diesen jungen Mann so liebevoll wie möglich an. Ich sagte drei Worte: »Erzählen Sie mehr.«

Aber ich kann gehen. Ich bin frei! Ich verlasse Auschwitz. Ich hüpfe hinaus! Ich gehe unter den Worten ARBEIT MACHT FREI hindurch.

Unsere qualvollen Erfahrungen sind keine Belastung – sie sind ein Geschenk. Sie geben uns Perspektive und Sinn, eine Gelegenheit, unsere individuellen Zielsetzungen und unsere Kraft zu finden.

Sie können nicht ändern, was geschehen ist, Sie können nicht ändern, was Sie getan haben oder was Ihnen angetan wurde. Aber Sie können wählen, wie Sie jetzt leben. Meine hoch geschätzten Leser, Sie können wählen, frei zu sein.

»Drei Generationen – das ist die beste Rache an Hitler.«