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»Universalkirche? Wie kann man eine Kirche Universalkirche nennen, wenn sie fünfzig verschiedene Sprachen spricht? Sprache ist lebenswichtig. Weil sich mit der Zeit aus der Sprache Gedanken entwickeln und aus Gedanken Philosophie und Kultur.
Um zusammen arbeiten und zusammen wachsen zu können, müssen wir tolerant sein, weil alle Glieder des Leibes gebraucht werden.
Brüder und Schwestern, im Lauf eines langen Lebens im Dienste unserer Mutter Kirche habe ich gelernt, eine Sünde mehr zu fürchten als alle anderen – die Gewissheit. Gewissheit ist der große Feind der Einheit. Gewissheit ist der tödliche Feind der Toleranz. Selbst Christus war sich am Ende nicht gewiss. ›Eloï, Eloï, lema sabachtani?‹, hat er in seiner Qual in der neunten Stunde am Kreuz ausgerufen. ›Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‹ Unser Glaube ist genau deshalb etwas Lebendiges, weil er Hand in Hand geht mit dem Zweifel. Gäbe es nur Gewissheit und keinen Zweifel, dann gäbe
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»Niemand, der seinem Gewissen folgt, Eure Eminenz, handelt jemals falsch. Die Konsequenzen sind vielleicht nicht die von uns beabsichtigten, und im Lauf der Zeit könnte sich unsere Entscheidung als falsch erweisen. Aber das ist nicht das Gleiche, wie unrecht zu haben. Der einzige Leitfaden für die Handlungen eines Menschen kann nur sein Gewissen sein, denn mit unserem Gewissen hören wir die Stimme Gottes am deutlichsten.«
