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by
Erich Fromm
I’âme n’a pas de sexe
Ohne Liebe könnte die Menschheit nicht einen Tag existieren.
sei es nun ein Mensch oder ein Gott. Er ist alles, ich bin nichts, außer als ein Teil von ihm. Als ein Teil von ihm habe ich teil an seiner Größe, seiner Macht und Sicherheit.
Liebe ist eine aktive Kraft im Menschen. Sie ist eine Kraft, welche die Wände niederreißt, die den Menschen von seinem Mitmenschen trennen, eine Kraft, die ihn mit anderen vereinigt. Die Liebe lässt ihn das Gefühl der Isolation und Abgetrenntheit überwinden und erlaubt ihm, trotzdem er selbst zu sein und seine Integrität zu behalten. In der Liebe kommt es zu dem Paradoxon, dass zwei Wesen eins werden und trotzdem zwei bleiben.
Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich selbst entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt. Ganz allgemein kann man den aktiven Charakter der Liebe so beschreiben, dass man sagt, sie ist in erster Linie ein Geben und nicht ein Empfangen.
Liebe ist die tätige Sorge für das Leben und das Wachstum dessen, was wir lieben.
Man liebt das, wofür man sich müht, und man müht sich für das, was man liebt.
L’amour est l’enfant de la liberté
Im Akt der Liebe, im Akt der Hingabe meiner selbst, im Akt des Eindringens in den anderen finde ich mich selbst, entdecke ich mich selbst, entdecke ich uns beide, entdecke ich den Menschen.
Infantile Liebe folgt dem Prinzip: „Ich liebe, weil ich geliebt werde.“ Reife Liebe folgt dem Prinzip: „Ich werde geliebt, weil ich liebe.“ Unreife Liebe sagt: „Ich liebe dich, weil ich dich brauche.“ Reife Liebe sagt: „Ich brauche dich, weil ich dich liebe.“
„Ich liebe in dir auch alle anderen, ich liebe durch dich die ganze Welt, ich liebe in dir auch mich selbst.“
Jemanden zu lieben, ist nicht nur ein starkes Gefühl, es ist auch eine Entscheidung, ein Urteil, ein Versprechen.
Wie kann Gott einen Namen haben, wenn er weder eine Person noch ein Ding ist?
Je mehr ich darüber weiß, was Gott nicht ist, umso mehr weiß ich von ihm.
Gott, das bin ich, insofern ich menschlich bin.
„Das, was eins ist, ist eins. Das, was nicht-eins ist, ist auch eins.“
Der Weg ist ewig ohne Tun; Aber nichts, was ungetan bliebe.
Um sein Nichtwissen wissen ist das Höchste. Um sein Wissen nicht wissen ist krankhaft.
„Ich bin beides, die Lebenskraft und der Lebensstoff, die beiden zugleich.“
Die einzige Möglichkeit, die Welt letztlich zu erfassen, liegt nicht im Denken, sondern im Akt, im Erleben von Einssein.
„Wenn der Einzelne fühlt, wird die Gesellschaft von Schwindel erfasst.“
Die Welt ist nur noch da zur Befriedigung unseres Appetits, sie ist ein riesiger Apfel, eine riesige Flasche, eine riesige Brust, und wir sind die Säuglinge, die ewig auf etwas warten, ewig auf etwas hoffen und ewig enttäuscht werden.
„Wir halten uns an die Spielregeln, um unser Prestige zu wahren und uns das Gefühl zu erhalten, anderen überlegen zu sein und gewisse Verdienste zu haben“
Die so erfahrene Liebe ist eine ständige Herausforderung; sie ist kein Ruheplatz, sondern bedeutet, sich zu bewegen, zu wachsen, zusammenzuarbeiten. Ob Harmonie waltet oder ob es Konflikte gibt, ob Freude oder Traurigkeit herrscht, ist nur von sekundärer Bedeutung gegenüber der grundlegenden Tatsache, dass zwei Menschen sich vom Wesen ihres Seins her erleben, dass sie miteinander eins sind, indem sie mit sich selbst eins sind, anstatt vor sich selber auf der Flucht zu sein. Für die Liebe gibt es nur einen Beweis: die Tiefe der Beziehung und die Lebendigkeit und Stärke in jedem der Liebenden.
  
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Der moderne Mensch meint, er würde etwas verlieren – nämlich Zeit –, wenn er nicht alles schnell erledigt; und dann weiß er nicht, was er mit der gewonnenen Zeit anfangen soll – und er schlägt sie tot.
Wie viele Frauen halten ihren Mann für untüchtig oder dumm, weil er ihrem Phantasiebild eines strahlenden Ritters nicht entspricht, das sie sich vielleicht als Kind gemacht haben.
Worauf es in Liebesbeziehungen ankommt, ist der Glaube an die eigene Liebe, der Glaube an die Fähigkeit der eigenen Liebe, bei Anderen Liebe hervorzurufen, und der Glaube an ihre Verlässlichkeit.
Ist man auf anderen Gebieten nicht produktiv, so ist man es auch nicht in der Liebe.
der Mensch ist ein gut ernährter, gut gekleideter Automat, den es überhaupt nicht mehr interessiert, welche menschlichen Qualitäten und Aufgaben ihm eignen. Wenn der Mensch zur Liebe fähig sein soll, muss der Mensch selbst an erster Stelle stehen.
Wenn man von der Liebe spricht, ist das keine „Predigt“, denn es geht dabei um das tiefste, realste Bedürfnis eines jeden menschlichen Wesens.








































