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Kindle Notes & Highlights
by
Brené Brown
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November 24, 2024 - January 6, 2025
Der Grad, in dem wir uns gegen die Verletzlichkeit zu schützen versuchen, ist ein Maß für unsere Angst und unsere Unverbundenheit.
Verbundenheit ist der Grund, aus dem wir hier sind. Wir sind Beziehungswesen; Beziehung gibt unserem Leben Sinn und Bedeutung, und ohne sie leiden wir.
eine Theorie, die erklärt, was Scham ist, wie sie wirkt und wie wir seelische Widerstandskraft (Resilienz) gegenüber der Überzeugung entwickeln können, dass wir unzulänglich, nicht gut genug wären – dass wir keine Liebe und Zugehörigkeit verdienten.
1.Kultiviere Authentizität: Befreie dich davon, was andere über dich denken könnten. 2.Kultiviere Selbstmitgefühl: Befreie dich von Perfektionismus. 3.Kultiviere seelische Widerstandskraft (Resilienz): Befreie dich von emotionaler Erstarrung und Ohnmacht. 4.Kultiviere Dankbarkeit und Freude: Befreie dich von Mangel und der Angst vor der Dunkelheit. 5.Kultiviere Intuition und Vertrauen: Befreie dich vom Bedürfnis nach Sicherheit. 6.Kultiviere deine Kreativität: Befreie dich von Vergleichen. 7.Kultiviere Spiel und Entspannung: Befreie dich von Erschöpfung als Statussymbol und Leistung als
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Aus vollem und tiefstem Herzen zu leben bedeutet, sich selbst etwas wert zu sein und sich mit dieser Haltung auf das Leben einzulassen. Es bedeutet, Mut, Mitgefühl und Verbundenheit zu pflegen und morgens mit dem Gedanken aufzuwachen: Egal, was ich heute schaffe und was unerledigt bleibt, ich bin genug. Es bedeutet, abends ins Bett zu gehen mit dem Gefühl: Ja, ich bin unvollkommen und verletzlich und bisweilen auch ängstlich, aber das ändert rein gar nichts daran, dass ich auch mutig bin und liebenswert und dass ich dazugehöre.
Verletzlichkeit ist der Kern, das Herzstück und das Zentrum bedeutsamer menschlicher Erfahrungen.
Die wichtigsten Probleme, von denen mir alle berichten – von Topmanagern bis hin zu den unteren Führungsebenen –, haben mit innerer Kündigung zu tun, mit ausbleibendem Feedback, der Furcht, mit der Schnelllebigkeit nicht mithalten zu können, und der mangelnden Einsicht in Sinn und Zweck des Ganzen. Wenn wir Innovationskraft und Leidenschaft wieder ankurbeln wollen, müssen wir die Arbeitswelt wieder menschlicher machen. Wo Scham zum Managementstil wird, stirbt das Engagement. Wenn ein potenzielles Versagen nicht geduldet wird, können wir Lernfähigkeit, Kreativität und Innovationsbereitschaft
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Was wir wissen, ist wichtig, doch wer wir sind, ist wesentlich wichtiger. Mehr zu sein, als zu wissen, setzt voraus, dass wir uns einbringen und uns auch sichtbar dazu bekennen.
Es ist oft hilfreich, Verhaltensmuster zu erkennen und zu verstehen, was sich hinter diesen Mustern verbergen könnte. Aber das ist etwas völlig anderes, als Menschen mit Hilfe von Diagnosen zu definieren, was, wie ich glaube und Untersuchungen belegen, häufig die Scham nur noch verstärkt und die Leute davon abhält, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
die Verhaltensmuster durch die Brille der Verletzlichkeit zu betrachten. Wenn ich beispielsweise den Narzissmus unter diesem Aspekt untersuche, sehe ich darin die auf Scham basierende Furcht vor Durchschnittlichkeit.
1.Worin bestehen die Botschaften und Erwartungen, von denen unsere Kultur definiert wird, und wie beeinflusst die Kultur unser Verhalten? 2.In welchem Zusammenhang stehen unsere Kämpfe und unser Verhalten mit dem Wunsch, uns selbst zu schützen? 3.In welchem Zusammenhang stehen unsere Verhaltensmuster, Gedanken und Emotionen mit Verletzlichkeit und dem Bedürfnis nach einem starken Gefühl von Selbstwert?
Was in einer Mangelkultur am meisten auf der Strecke bleibt, sind unsere Bereitwilligkeit, zu unserer Verletzlichkeit zu stehen, und unsere Fähigkeit, uns auf das Leben von einer Warte des gesunden Selbstwertgefühls her einzulassen.
1.»Was tue ich, wenn ich mich emotional ungeschützt fühle?« 2.»Wie verhalte ich mich, wenn ich mich sehr unwohl und unsicher fühle?« 3.»Wie groß ist meine Bereitschaft, emotionale Risiken einzugehen?«
›Nur wenn wir mutig genug sind, die Dunkelheit zu untersuchen, werden wir die unendliche Macht unseres Lichts entdecken.‹«
Wenn unser gutes Selbstwertgefühl nicht auf dem Spiel steht, sind wir sehr viel eher dazu bereit, mutig zu sein, und riskieren es, unsere Talente und Gaben ungeschönt zu zeigen.
Meine Forschungen in Familien, Schulen und Organisationen belegen deutlich, dass eine schamresiliente Kultur Menschen hervorbringt, die sehr viel offener dafür sind, um ein Feedback zu bitten, es zu akzeptieren und zu verarbeiten.
In schamanfälligen Kulturen, in denen Eltern, Führungskräfte und Verantwortliche andere bewusst oder unbewusst dazu anhalten, ihr Selbstwertgefühl an das zu knüpfen, was sie produzieren, stellt man immer wieder Disengagement, Schuldzuweisungen, Tratschereien, Stagnation, Günstlingswirtschaft und einen völligen Mangel an Kreativität und Innovation fest.
Scham wird zu Angst. Angst führt zur Abneigung gegen Risiken. Risikounlust tötet die Innovation.
Mein guter Freund und Kollege Robert Hilliker sagt: »Scham begann als eine Zwei-Personen-Erfahrung, aber als ich älter wurde, lernte ich, mich ganz allein zu schämen.«
1.Scham ist universell und eine der ursprünglichsten menschlichen Emotionen, die wir erleben. Die einzigen Menschen, die sich nicht schämen, sind solche, denen es an der Fähigkeit zu Empathie und zu menschlicher Verbundenheit mangelt. 2.Wir haben alle Angst, über Scham zu sprechen. 3.Je weniger wir über Scham sprechen, umso mehr Kontrolle gewinnt sie über unser Leben.
Scham ist das äußerst schmerzhafte Gefühl beziehungsweise die äußerst schmerzhafte Erfahrung zu glauben, dass wir fehlerhaft sind und deshalb keine Liebe und Zugehörigkeit verdienen.
Die meisten Kliniker und Schamforscher sind sich einig, dass sich der Unterschied zwischen Scham und Schuld am besten als Unterschied zwischen der Überzeugung, schlecht zu sein, und der Erkenntnis, etwas Schlechtes getan zu haben, verstehen lässt:20 −Schuld = »Ich habe etwas Schlechtes getan.« −Scham = »Ich bin schlecht.«
das Aufschreiben unserer Schamerfahrungen eine enorm wirkungsvolle Komponente dieser Übung ist.
Ich möchte etwas so Komplexes wie die Reaktion auf Scham nicht zu sehr vereinfachen, doch wie mir scheint, zeigen Männer hauptsächlich zwei Reaktionen: Sie sind stinksauer, oder sie verschließen sich.
Wir kultivieren Liebe, wenn wir es sowohl unserem verletzlichsten als auch unserem kraftvollsten Selbst erlauben, in der Tiefe gesehen und erkannt zu werden, und wenn wir die spirituelle Verbindung, die aus dieser Hingabe entsteht, mit Vertrauen, Respekt, Freundlichkeit und Zuneigung würdigen. −Liebe ist nichts, was wir geben oder bekommen; sie ist etwas, das wir nähren und wachsen lassen; eine Verbindung, die nur dann zwischen zwei Menschen gepflegt werden kann, wenn sie auch in jedem Einzelnen der beiden existiert – wir können andere nur so sehr lieben, wie wir uns selbst lieben. −Scham,
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Meiner Ansicht nach sollten wir die Absichten jeder Gruppe in Frage stellen, die als Voraussetzung für die Mitgliedschaft darauf besteht, irgendeine andere Gruppe zu diskriminieren.
Eines der Muster, das sich in den Untersuchungen offenbarte, war, dass dieses Rollenspiel um die Lebensmitte herum fast unerträglich wird. Die Männer fühlen sich zunehmend beziehungslos, und die Angst zu versagen wird lähmend. Die Frauen sind erschöpft, und zum ersten Mal beginnen viele klar zu erkennen, dass sie es mit unerreichbaren Erwartungen zu tun haben.
dass Scham die Angst vor der Beziehungslosigkeit ist – die Angst, nicht liebenswert zu sein und dazuzugehören –,
Dazu gehört, 1.seinem Glück nicht zu trauen oder das Hegen unsinniger Befürchtungen, das die gerade empfundene Freude erstickt, 2.Perfektionismus oder der Glaube, alles perfekt zu machen, heiße, niemals Scham empfinden zu müssen, und 3.die Betäubung der Gefühle, die Umarmung all dessen, was Unbehagen und Schmerz dämpft.
Es ist leichter, ständig enttäuscht zu sein, als einmal unerwartet vor den Kopf gestoßen zu werden. Wenn man unvorbereitet eine eiskalte Dusche erlebt und sie dann verkraften muss, ist man verletzlicher, als wenn man sich gleich in der Enttäuschung eingerichtet hat. Man opfert zwar die Fähigkeit, Freude zu empfinden, aber leidet weniger.
Perfektionismus ist eine Abwehrstrategie. Es ist der Glaube, dass wir, wenn wir etwas perfekt machen und perfekt aussehen, den mit Tadel, Beurteilung und Scham einhergehenden Schmerz verringern oder vermeiden können.
Perfektionismus ist ein zwanzig Tonnen schwerer Schild, den wir mit uns herumtragen im Glauben, er werde uns schützen, während er uns in Wirklichkeit davon abhält, wahrgenommen zu werden.
Perfektionismus ist nach außen gerichtet: Was werden die anderen denken? Perfektionismus bedeutet, sich zu verbiegen.
Perfektionismus ist eine Form der Scham. Wo wir mit Perfektionismus kämpfen, ringen wir mit der Scham.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten zum Beispiel rangieren der Gesundheitsbehörde zufolge Autounfälle in der Statistik der unnatürlichen Todesfälle an zweiter Stelle.40 Und an erster? Medikamentenüberdosis. Tatsächlich sterben mehr Menschen an einer Überdosis verschreibungspflichtiger Arzneimittel als an Heroin, Kokain und Metamphetaminen zusammen.
Verbundenheit ist die Energie, die zwischen Menschen entsteht, wenn sie sich gesehen, gehört und geschätzt fühlen; wenn sie geben und empfangen können, ohne be- oder verurteilt zu werden, und wenn die Beziehung sie bereichert und stärkt.
Zugehörigkeit ist der angeborene Wunsch des Menschen, Teil von etwas Größerem zu sein. Da diese Sehnsucht so ursprünglich ist, versuchen wir häufig, sie zu erfüllen, indem wir uns anpassen und nach Zustimmung heischen, was nicht nur ein hohler Ersatz für Zugehörigkeit ist, sondern diese häufig sogar verhindert. Da nur dann wahre Zugehörigkeit entstehen kann, wenn wir der Welt unser authentisches, unvollkommenes Selbst zeigen, kann unser Zugehörigkeitsgefühl nie größer sein als der Grad unserer Selbstannahme.
Wenn uns das, was die anderen denken, nicht mehr interessiert, verlieren wir die Fähigkeit, Verbundenheit herzustellen. Lassen wir uns von dem definieren, was andere denken, verlieren wir unsere Bereitschaft, verletzlich zu sein. Wenn wir alle Kritik abtun, geht uns ein wichtiges Feedback verloren, und wenn wir uns dem Hass aussetzen, werden wir innerlich zermalmt.
Die Pioniere der Organisationsentwicklung Terrence Deal und Allan Kennedy erklärten schlicht und ergreifend, Kultur ließe sich beschreiben mit dem Satz: »So machen wir das hier.«
Eine Organisation ist nicht das Gebäude, in dem sie arbeitet; sie ist das Netzwerk der darin handelnden Menschen.
Das Workplace Bullying Institute (WBI) definiert Mobbing am Arbeitsplatz als »wiederholte schlechte Behandlung: Sabotage von Seiten anderer, die an der Erledigung der Arbeit hindert, verbale Angriffe, Drohverhalten, Einschüchterung und Demütigung«.
Großes wagen: Das Manifest für Führungskräfte An die Firmenleiter und Lehrer. An die Schulleiter und Manager. An die Politiker, die kommunalen Führungskräfte und Entscheidungsträger: −Wir wollen dabei sein, wir wollen lernen, und wir wollen inspirieren. −Wir sind auf Verbundenheit, Neugier und Mitwirkung hin angelegt. −Wir wünschen uns sehnlichst einen Sinn, und wir haben den tiefen Wunsch, kreativ zu sein und einen Beitrag zum Ganzen zu leisten. −Wir wollen Risiken eingehen, unsere Verletzlichkeit bereitwillig akzeptieren und mutig sein. −Wenn Bildung und Arbeitswelt nicht mehr menschlich
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