Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares (Fischer Klassik PLUS)
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Vielleicht weil ich in meiner Nähe keine überragendere Persönlichkeit kenne als Chef Vasques, beschäftigt diese im Grunde alltägliche, ja sogar gewöhnliche Gestalt häufig meine Gedanken und lenkt mich von mir selber ab. Ich glaube an Symbole. Ich glaube oder glaube fast, daß irgendwo in einem fernen Leben dieser Mann eine für mich bedeutsamere Rolle gespielt hat, als er sie heute spielt.
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Alles fesselt mich und nichts hält mich. Ich achte auf alles und träume beständig;
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Selbst wenn wir wissen, daß ein nie zustande kommendes Werk schlecht sein wird, ein nie begonnenes ist noch schlechter! Ein zustande gekommenes Werk ist zumindest entstanden.
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Das genau ist das Elend der Romantik: sie will nach dem Mond greifen – als ließe er sich herunterholen.
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So manches Mal fühle ich mich – gefangen an der Oberfläche und in der Illusion – als Mensch. Dann begegne ich freudig anderen und existiere in Klarheit.
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Er geht unbewußt. Er lebt unbewußt. Er schläft, weil wir alle schlafen. Das ganze Leben ist ein Traum. Niemand weiß, was er tut, niemand weiß, was er will, niemand weiß, was er weiß.
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Über meine Traurigkeit nachsinnen? Wozu, wenn doch Nachsinnen Anstrengung bedeutet? Und wer traurig ist, kann sich nicht anstrengen.
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Wir müssen uns mit der Unverständlichkeit des Universums begnügen; es verstehen wollen heißt weniger als Mensch sein, denn Mensch sein heißt wissen, daß man es nicht verstehen kann.
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Ich fühlte mich immer dem zugehörig, was nicht ist, wo ich bin, und dem, was ich nie sein konnte.
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Ach, es gibt keine schmerzlichere Sehnsucht als die nach Dingen, die nie waren!
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Wir lieben niemanden, nie. Wir lieben allein die Vorstellung, die wir von jemandem haben. Unsere eigene Idee – uns selbst also – lieben wir.
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Ich will mich der Ironie erfreuen, für meine Kollegen nicht befremdlich zu sein.
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Alles hängt für uns von unserer Weltsicht ab; unsere Weltsicht ändern heißt die Welt für uns verändern, oder anders gesagt, die Welt zu verändern, da sie für uns niemals etwas anderes sein wird als das, was sie für uns ist.