In gewissem Sinne gründete das Ghettoleben auf solchen anonymen, nicht mit Dank zu vergeltenden Taten: Jede für sich genommen war unbedeutend, fast banal, in ihrer Summe jedoch waren sie entscheidend für das Funktionieren des Slums. Wir beruhigten die weinenden Nachbarskinder wie unsere eigenen. Wir spannten eine lose Schnur an einer Hütte, wenn wir merkten, dass diese zusammensackte, rückten im Vorbeigehen ein verrutschtes Plastikdach zurecht. Wir halfen einander, ohne zu fragen, als wären wir Angehörige eines einzigen großen Stammes oder einer riesigen Familie.